Was ist nur los...? von Twins (Eine DÄ-FF Collab zwischen Das_Anni und Lena_Jones) ================================================================================ Kapitel 1: Anders als beim Letzten Mal -------------------------------------- An alle Fans des Anni und des Lenchen! Hier ist etwas unglaubliches geschehen! Die Meisterinnen schließen sich zusammen *wieder maßlos übertreib* Naja, ich hoffe ihr freut euch über ein mehr als 7400 wörter langes 1. Kapitel! Wir wissen, dass das viel ist! Aber es ist auch großartig! *hoff* Wir freuen uns natürlich über Reaktionen! Aber dann mal viel Spaß beim Lesen... Lg, Anni & Lenchen ________________________________________________________________________________ Es war ein, man würde sagen, ganz normaler Morgen. Doch in einem dunkeln Raum, einer großen Wohnung, lag Bela mit dem Blick an die Decke ruhig da und dachte nur nach. Was war los? Irgendetwas ist ganz anders. Er wusste nicht was los war, denn es schien ja alles perfekt zu laufen. Er meinte nie glücklicher gewesen zu sein. Sein Blick schweifte nach links zu dem blonden Geschöpf, das schlafend neben ihm lag. Bald würde er aufwachen, dachte sich Bela, als sein Blick auf die Uhr gerichtet feststellte, dass es schon zehn Uhr morgens war. Die übliche Zeit für Farin aufzuwachen. Und wie als hätte Farin einen innerlichen Wecker, schien dieser sich nun unruhiger werdend langsam dem wachen Zustand zu nähern. Bela schloss schnell die Augen und rollte sich etwas zusammen. Er verdrehte seine Decke ein wenig, damit es so aussah, als würde er wirklich schlafen, denn wer schläft schon wirklich eine ganze Nacht durch, ohne seine Decke nicht zu verdrehen oder sie wenigstens ein wenig mit den Füßen in welche Richtung auch immer zu verschieben. Gespannt wartete der Kleine darauf, dass Farin aufwachte. Er versuchte seinen Atem ruhig zu halten. Mit einem leisen Gähnen öffnete der Blonde langsam die Augen. Er blinzelte einige Male verschlafen und wusste nicht ob er sich noch einmal umdrehen sollte oder doch die Decke zurückschlagen und sich aus dem Bett quälen. Seine leicht brennenden Augen suchten das Display seines Funkweckers. Es dauerte eine ganze Weile, bis er die Uhrzeit entziffern konnte. Diesen Blick hätte er sich eigentlich sparen können, er wusste eh, wie spät es war. Seit Jahren hatte er die Angewohnheit, um zehn Uhr wach zu werden. Aber es war auch ebenso eine Angewohnheit, auf den Wecker zu sehen. Er konnte einfach nichts dagegen tun, es war sein Ritual. Langsamer als nötig richtete er sich auf und strich mit den Fingerspitzen durch sein blondes Haar, das vom schlafen noch leicht verwuschelt war. Erst dann sah er auf Bela, der ruhig neben ihm lag. Vorsichtig, fast schon zärtlich, strich er über dessen Oberarm und zog die Decke etwas höher. Er wollte ihn nicht wecken, dafür genoss er diesen Anblick zu sehr. Bela spürte ein warmes Gefühl, das ihn durchfuhr. Er konnte kaum glauben, dass der Größere immer noch durch so sanfte Gesten ein so extremes Gefühl in ihm auslösen konnte. Nun ging es schon fast jeden Morgen so, dass er Farin vorspielte, dass er noch schlafen würde, nur um nicht dieses verschlafene Bild mit ansehen zu müssen. Er wartete immer darauf, dass Farin aufstand und ins Bad ging zum Duschen, in der Zwischenzeit würde er aufstehen, das Frühstück machen und dann einem putzmunteren Farin begegnen. Denn das erste was er von Farin jeden Morgen sehen wollte nachdem dieser ausgewacht war, sollte nicht die von Schlaf halb geschlossenen zerdrückten Augen und der müde Blick sein, sondern ein fröhliches aufgewecktes breites für den Blonden so typisches Grinsen. Denn nur dieses Grinsen konnte den Tag verbessern, die Tage, die ihm seit einiger Zeit nur Kopfschmerzen bereiten. Ein schwaches Lächeln huschte über Farins Lippen, als er den Kleineren sanft über die Wange strich und schließlich aufstand. So lange spielte er schon dieses Spiel, doch er wollte es ihm nicht kaputt machen. Er liebte es, frisch geduscht aus dem Bad zu kommen, nur mit einem Handtuch um den Hüften, während der Dunkelhaarige mit einem stolzen Lächeln verkündete, das er den Tisch gedeckt hatte. Es gab ihm etwas Vertrautes. Mit langsamen Schritten schlurfte er ins Bad, wo er zielstrebig auf die Dusche zusteuerte und auch sofort unter diese stieg. Noch etwas verschlafen zog er sich die Shorts aus und drehte das Wasser auf, was er sofort bereute. "DIRK", schrie er, während er schnell das Wasser auf eine angenehme Temperatur stellte. So oft stellte der Dunkelhaarige die Wassertemperatur abends auf eiskalt, aber es war trotzdem jeden morgen ein Schock für Farin. So verschlafen, wie er jeden morgen war, dachte er nie daran, das Wasser vorher auf die gewünschte Temperatur zu stellen. Und immer wieder verfluchte er sich dafür. Bela hob den Kopf und konnte nur schmunzeln. Denn Farins Gebrüll verriet ihm, das was er immer wieder erwartete. Doch sollte dies nicht böse gemeint sein, nein, so ein Eiskalter Schauer weckte den Blonden doch erst recht. Nach kurzem Triumphgefühl stand der Kleiner auf und zog sich seine Shorts an, huschte in die Küche und begann ein diesmal wirklich aufwendig gestaltetes Frühstück auf den Tisch zu bringen. Mit Spiegelei und frisch gepresstem Orangensaft. Er stellte den Brötchen-Korb auf den Tisch umringt mit Marmelade, Butter, Nutella und Honig. Dann huschte er auf den Balkon, beugte sich weit nach links zum Nachbarbalkon, zupfte dort eine Rose aus dem Blumenkasten und verschwand so schnell es ging wieder in der Wohnung, stellte die Rose in eine schmale Vase und die Vase auf den Tisch. Dann sprang er in den Flur um sich dort im Spiegel zu betrachten und seine Haare einigermaßen zu recht zuwuscheln um sich dann ganz schnell an den Esstisch zu setzen. Jetzt galt es zu warten. Es dauerte eine ganze Weile, bis Farin anfing sich einzuseifen. In den ersten Sekunden war er zu sehr darauf konzentriert, das Klappern seiner Zähne unter Kontrolle zu bringen. Warum bestand er auch immer darauf, morgens und abends als erster zu duschen? Dann würde ihm das nicht passieren. Nachdem er sich auch die Haare gewaschen hatte, spülte er sich den Schaum ab, wobei er die Augen geschlossen hielt. Ohne dass er es wollte, schweiften seine Gedanken zu der letzten Nacht. Es war so schön, wie lange nicht mehr, besonders nachdem sie in den letzten Tagen kaum Zeit für sich hatten. Und doch... Da war etwas Neues. Er konnte es sich nicht erklären und so verdrängte er den Gedanken mit einem leichten Kopfschütteln. Es lag an der Anstrengung der letzten Tage, das war auch schon alles. Als er bemerkte, dass der Schaum längst restlos weggespült war, drehte er das Wasser ab, wobei er es wie zufällig auf kalt stellte. Mit einem befriedigten Grinsen stieg er aus der kleinen Kabine und griff fast schon mechanisch nach dem Handtuch zu seiner linken. Das war dann wieder ein Vorteil am frühen duschen: Bela legte ihm immer ein großes, stark weichgespültes Handtuch zurecht, als kleine Entschuldigung. Er rubbelte sich kurz damit ab, bevor er es sich um die Hüften band und das Badezimmer verließ, wobei er sich das nasse Haar zurück strich. Belas Blick war gedankenversunken auf sein Spiegelei gerichtet und so bemerkte er nicht, dass der Größere nun das Bad verlassen hatte. Die letzte Nacht war besonders. Doch seine Gedanken schweiften um dieses eine ungute Gefühl, dass er die ganze Zeit mit sich hatte. Sie waren für einander bestimmt. So viele hatten ihnen das schon gesagt und selbst Rod sagte immer wieder, was für ein süßes Paar sie abgeben würden und sogar einige Fans, die mehr zu wissen schienen als sie durften, schickten gelegentlich Briefe, in denen sie den beiden alles Gute wünschten und dass sie nur nicht so stur sein sollten, nach dem sie nun Rock Rendezvous so sehr ausschmückten, und denken sollten dass die Fans keine Ahnung hätten. Solche Briefe verdutzen Bela am meisten. Sahen andere mehr in ihnen, als er selbst es zu sehen meinte? Mit vor der Brust verschränkten Armen stand Farin an den Türrahmen gelehnt und beobachtete den Dunkelhaarigen. Er liebte es, wenn dieser so sehr in Gedanken versunken war, dass er auf nichts mehr achtete. Sein Blick hatte dann immer einen ganz besonderen Ausdruck und seine Lippen waren einen kleinen Spalt geöffnet. Oft kam Farin in Versuchung und wollte ihm ein Stück Brot oder etwas anderes in den Mund stecken. Aber er hatte noch nie etwas in der Art gemacht. Stattdessen beobachtete er Bela nur und wartete geduldig, bis dieser aus seiner Trance erwachte. Fast schon schleichend begab der Blonde sich zu seinem Platz und ließ sich auf diesen nieder, während seine Fingerspitzen über die Rosenblüte strichen. Ein liebevolles Lächeln umspielte seine Lippen, während er sich zurücklehnte und den Blick auf den Drummer richtete und abwartete. Immer noch gedankenversunken, fast als würde er diesen nicht wahrnehmen wanderte Belas Blick zu Farin. Dann fing er sich und sah dem Blonden in die Augen. "Wie... lange sitzt du hier schon?" fragte der Dunkelhaarige verdutzt. Dann deutete er auf das Essen. "Nur für dich!" Ein verschmitztes Lächeln bildete sich auf den Lippen des Drummers und sein Fuß wanderte nach vorn um Farins Füße zu streifen. Sein Herz machte einen Sprung, denn es machte ihm Sorgen, dass es jeden Morgen doch immer dieselbe Routine vollzogen wurde. Langsam begann Bela zu essen, doch immer wieder schweifte sein Blick zu dem Größeren. Leicht grinsend beugte sich Farin zu seinem Gegenüber und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Noch nicht lange... Aber ich wollte dich nicht stören." Leicht grinsend lehnte er sich wieder zurück, wobei er die Rose aus der Vase zog. "Ich habe immer Angst, dass du dann nach dem Messer greifst und mich abstichst!", lachte er und führte die rote Blüte an seine Lippen. "Vielen Dank", hauchte er, während die weichen Blütenblätter seine Lippen streiften. Nur zögernd stellte er die Rose zurück und griff dafür nach einem Brötchen. "Woran hast du denn grade gedacht?" Während er die Frage stellte, zerschnitt er das Brötchen in zwei Hälften und pulte das weiche Innere heraus, um es sich in den Mund zu stecken. "Oder ist das ein Geheimnis?" Leicht grinsend schob er seinen Fuß immer weiter nach vorne und ließ ihn an Belas nacktem Bein herauf gleiten. Seine Augen, welche leicht glänzten, was perfekt zu seinem frechen Grinsen passte, waren dabei auf das Gesicht des Drummers gerichtet. "Warum sollte ich dich abstechen...?" ungläubig schüttelte Bela den Kopf. " Ach... ich hab über nichts Wichtiges nachgedacht... ist..." Er sah Farin nun etwas verwirrt an, da dessen Bein sich nun immer weiter den Weg nach Oben suchte. Belas Griff um dessen Messer verfestigte sich. Das konnte er doch nicht jetzt machen. Wie um sich abzulenken wendete sich Bela wieder seinem Spiegelei zu. Sein Blick war glasig und man sah ihm an, dass die Erregung wohl bald übermannen würde. "Ist nichts wichtiges gewesen" sagte er zaghaft. Alles schien ihn im Moment einfach nur zu verwirren. Seine unklaren Gedanken, die Zuneigung Farins und dieses ungute Gefühl, dass immer wieder durch seinen Körper schoss und ihn mit dem Gedanken erfüllte, dass etwas nicht stimmte. Doch immer wieder drängte er dieses Gefühl weg von sich. Es war doch perfekt! So viele träumen davon so eine Beziehung zu durchleben... spannend, liebevoll und ergänzend. Was war es, das ihn beunruhigte, während Farin ihn, kaum waren sie wach, schon wieder versuchte irgendwie zu einem lasziven Seufzer zu drängen. Neugierig legte der Blonde den Kopf schief und beugt sich etwas vor. "Was auch immer es war... Denk häufiger daran." Ein verschmitztes Lächeln huschte über seine Lippen, als sein Fuß endlich den gewünschten Ort ereichte und leichten Druck auf Belas Schritt ausübte. "Es sieht wirklich sexy aus, wenn du so nachdenklich bist", hauchte er leise und fing fast beiläufig an, sein Brötchen zu schmieren. Sein Fuß lag noch immer zwischen Belas Beinen, wo er in einigen Abständen immer wieder leicht zudrückte oder seine Zehen sich massierend auf und ab bewegten. Der Blonde musste sich wirklich zusammenreißen, nicht sein typisches Grinsen aufzusetzen. "Hast du heute etwas Bestimmtes vor? Oder können wir uns den ganzen Tag irgendwo rumtreiben?", fragte er und sah dem Dunkelhaarigen wieder in die Augen. Bela hatte sich mittlerweile leicht aufgerichtet und seine Finger drückten sich verkrampfend an die Armlehnen seines Stuhles. Sein Blick war auf Farins Fuß gerichtet. Wie konnte der Blonde dabei noch so eine gelassene Miene im Gesicht tragen, wo sein Gegenüber doch gleich einen Stöhnanfall bekommen würde. Bela schluckte schwer, dann wandte er sich, als wäre nichts mit leicht verzogener Miene seinem Essen zu. "Ich... ah..." er presste die Lippen aufeinander und versuchte sich so weit wie möglich zurück an den Stuhl zu drücken, doch es nützte nichts. Farins Beine sind einfach zu lang. Seine Augen strahlten eine lüsterne Zufriedenheit aus, er versuchte sich ja nicht gegen den Druck zu wehren, nur war es ihm am Esstisch jetzt ein bisschen unangenehm, vor allem mit seinen Gedanken, die weit weg von einem Liebesspiel waren. "Ja? Was möchtest du mir sagen?" Unschuldig lächelnd trank der Größere einen Schluck Milch und legte den Kopf schief. "Nun sag schon...", hauchte er verführerisch und übte noch etwas mehr Druck aus. Er liebte es einfach, wenn der Dunkelhaarige ihm gegenüber saß und sich kaum noch beherrschen konnte. Er hatte es noch nie geschafft, dass Bela über ihn her fiel. Trotzdem versuchte er es immer wieder. Und irgendetwas sagte ihm, das er dicht vor seinem Ziel stand. "Du wirkst schon wieder so nachdenklich... Ich möchte wissen, was du grade denkst. Oder was du dir vorstellst...", hauchte Farin und strich nur leicht mit den Zehen über die Beule in Belas Shorts. Mit einem süßen, fast schon unschuldigen Lächeln, biss er in sein Brötchen und ließ seinen Blick über Belas nackten Oberkörper gleiten. Bela spürte jeden Blick Farins auf sich und spürte, wie er selbst darunter erzitterte. Es war unglaublich und bisher hatte er es immer geschafft sich nicht ganz fallen zulassen und über den Blonden her zufallen, wie weit der Große doch Bela damit in den Wahnsinn trieb, wusste dieser wohl gar nicht. Nicht das nicht vorhandene Verlangen hielt ihn immer davon hab nicht aufzuspringen... das Verlangen war da, sogar fast sichtbar, denn nun begann der Kleinere sich ein wenig gegen den Fuß zu drücken. Wohl eher ein Schutzschild, ein unsichtbares Schutzschild, hielt ihn davon ab, denn nicht mal er selbst wusste warum er nicht einfach aufsprang und Farin härter nahm als sonst. Und jeder andere hätte in seiner Lage nämlich genau so gehandelt, doch schon immer hatte Bela sich von anderen abgesetzt und auch jetzt war es ihm zu wider Farins Willen nachzugeben. Nein! Nicht jetzt! Er schloss kurz die Augen und schluckte wieder schwer. „... Ich...“ keuchte er leise. "Ich glaube wir müssen später reden..." sagte er klarer und erbebte. Auch wenn das ein Satz sein würde, der Farin verdutzen würde und ihn womöglich zurückziehen lies. Bela musste eine Aussprache zustande bringen. Diese Worte aus Belas Mund zu hören hätte Farin nie gedacht. Einen Moment dachte er, der Dunkelhaarige sagte das nur, um etwas Zeit zu gewinnen. Doch als er den Gesichtsausdruck des Kleineren bemerkte, zog Farin langsam den Fuß zurück und setzte sich richtig hin. Sein Blick huschte zu dem Brötchen, von dem er kaum etwas abgebissen hatte. "Ok, sag Bescheid", murmelte der Blonde und erhob sich eilig. Der Appetit war ihm vergangen und in seinem Kopf kreisten Belas Worte, die ihm ein ungutes Gefühl gaben. Es war selten, das Bela so mit ihm sprach. Meistens benutzte er diesen Ton, um Farin kurz in seiner Tätigkeit zu stoppen, was auch immer gelang. Aber sonst stürzte er sich sofort auf ihn, um die Oberhand zu erlangen. Aber dieses Mal war es anders... "Ich geh mich anziehen", nuschelte der Blonde und konnte gar nicht schnell genug ins Schlafzimmer kommen, dessen Tür er schnell hinter sich schloss. "Is gut..." nuschelte Bela, lange nachdem Farin schon im Schlafzimmer verschwunden war. Vorsichtig erhob Bela sich und ging auf den Balkon. Da hing der Wäscheständer mit frischer Wäsche und Bela nahm sich eine Hose, ein paar Socken und ein Shirt, zog sich alles an und ging verdrossen ins Wohnzimmer. Er hatte wohl etwas Stärkeres in dem Blonden mit diesen paar Worten ausgelöst, als er vorher dachte. Dann sah er auf den Esstisch. Na ja, so lange Farin im Schlafzimmer verschwunden war, konnte er ja für etwas Ordnung sorgen, sonst machte Farin das, während er dann unter der Dusche stand. Doch heute war alles anders? Oder kratzte Bela nur an der Oberfläche und sah darunter etwas, was er sonst nie bemerkt hatte. Plötzlich sah er Farin aus einem ganz anderen Licht und einer anderen Perspektive. Warum konnten ein paar kleine Worte... ihn so verwirren? Farin dachte gar nicht daran sich anzuziehen. Mit ausgebreiteten Armen lag er auf dem Bett und starrte an die Decke. Das Handtuch lag irgendwo auf dem Boden, aber das interessierte ihn nicht. Er bekam Belas Worte einfach nicht aus dem Kopf. Gut, sie hatten die letzten Tage nicht sehr viel Zeit gehabt, aber das ging von beiden aus. Wäre es jetzt nur Farin gewesen, der spät in der Nacht nachhause kam, hätte er diese Worte verstanden. Dann wären sie auch begründet gewesen! Aber so... Leise seufzend drehte er sich auf die Seite und strich mit der Hand über Belas Kopfkissen. Er verstand es einfach nicht. Er wollte es auch gar nicht verstehen... Und wenn es ein Fehler war gerade heute mit ihm darüber reden zu wollen? Bela fuhr sich nervös durchs Haar. Farin würde versuchen irgendeinen Fehler an sich zu suchen. Doch er war perfekt. Bela schüttelte den Kopf. War Farin wirklich so perfekt? Oder waren beide perfekt und zusammen einfach nur vollkommen? Doch warum spürte Bela dann in sich so ein Gefühl, dass sich alles verändert hätte? Nichts passt mehr, oder einfach zu gut und das passte ihm aus welchen Gründen auch immer überhaupt nicht. Warum und wie kann eine Beziehung SO perfekt sein? Das ist doch unnatürlich! "Verdammt..." Bela erhob sich leise. Dann ging er zur Schlafzimmertür und durch die Tür hindurch sagte er das erstbeste was einem einfiel um die Wohnung kurz verlassen zu können. "Ich geh kurz Zigaretten kaufen" schon auf dem Weg die Treppen hinunter, als er die Wohnungstür hinter sich geschlossen hatte, fiel ihm ein, dass er gar nicht mehr rauchte. "scheiße" nuschelte er und stieg in sein Auto. Er fuhr einfach eine Runde um den Wohnblock. Farin zuckte zusammen als er plötzlich Belas Stimme an der Tür hörte. Doch noch bevor er reagieren konnte, hörte er, wie die Wohnungstür ins Schloss fiel. Wie in Zeitlupe erhob er sich und schritt ans Fenster, wo er den Vorhang leicht zur Seite schob um hinaus zu sehen. Das Auto des Dunkelhaarigen fuhr grade davon und das in so einem Tempo, das Farin sich unwillkürlich fragte, ob Bela vo ihm flüchtete. "Natürlich tut er das..." seufzte er und beschloss, sich nun doch etwas anzuziehen. Mit einigen gezielten Griffen, holte er sich seine Sachen aus dem Schrank und zog sie über. Selbst im Dunkeln hätte er seine Sachen aus dem Schrank gezogen. Sie lagen immer im obersten Fach, da Bela sich mit seinen etlichen Klamotten im unteren Bereich ausgebreitet hatte. Langsam ging Farin ins Wohnzimmer, wobei seine Füße über das Laminat schlurften. Erst als ihm bewusst wurde, dass er sich grade Belas Gangart angewöhnte, hob er die Füße hoch und setzte den Rest seines Weges normal fort, bis er schließlich auf dem Balkon angekommen war. Als Bela seine Runde beendet hatte und wieder vor dem Haus geparkt hatte, wollten sich seine Füße wohl keinen Zentimeter mehr wegbewegen. Er war doch zur Tankstelle gefahren und hatte sich eine Flasche Daniels geholt, die mittlerweile schon halb leer war. Dann entschloss er sich dazu nun doch mit Farin zu sprechen, immerhin hatte er es angeordnet und war daran schuld, dass der Blonde nun verzweifelte. Er packte die Flasche und ging entschlossen, doch mit langsamen schlurfenden Schritten die Treppen empor. Er kramte den Schlüssel aus der Tasche und ging in die Wohnung. Zog sich die Schuhe aus. Der Griff um die Flasche verfestigte sich und er trank noch einen Schluck, dann ging er langsam ins Wohnzimmer und lies sich auf das Sofa sinken. Er hatte Farin auf dem Balkon entdeckt, doch lies er dem Blonden diesen Moment und trank lieber noch einen Schluck Daniels. "Veränderungen... hmm?" murmelte er im Halbrausch. "Immer soll man was verändern... und wenn es nichts zu verändern gibt? Immer ist es das selbe, es ist doch egal ob man was verändert oder nicht, immer gibt es irgendwen der unzufrieden ist..." er redete laut genug, dass Farin ihn hörte, doch so leise und abwesend, dass Farin sich nicht angesprochen fühlen musste. "Was ist das nur für eine Welt, in der die Menschen so unentschlossen durch die Gegend laufen... total verdreht! Und wenn sie entschlossen sind etwas zu tun, dann werden sie auch nur nieder gemacht... einfach nur verquer... Und wenn eine Beziehung mal an einem Kritischen Punkt angelangt, wollen alle direkt, dass es wie früher ist! Oder sie treiben es noch höher, bis niemand mehr sein Glück genießen kann und sie sich trennen... furchtbar... und wenn man Glück hat eine perfekte Beziehung zu führen, ja verdammt, dann ist schon wieder etwas nicht in Ordnung, denn dann steht die Frage ja an, warum es so perfekt ist..." Bela nahm einen Schluck. "Verdammt noch mal keine Beziehung ist perfekt, also wird das Perfekte immer in Frage gestellt und so lange daran rumgespielt, bis es zerbricht..." Der Blonde hatte bemerkt, dass Bela sich ins Wohnzimmer gesetzt hatte. Selbst, wenn er es nicht hätte, spätestens dieser Redeschwall des Dunkelhaarigen hätte ihm dessen Anwesenheit gezeigt. Farin versuchte, nicht sehr aufmerksam oder gar neugierig zu wirken und doch hörte er jedes Wort klar und deutlich. Und ebenso sehr, wie er diese Worte hörte, so stark verletzten sie ihn auch. Er wollte kein Desinteresse mehr vorspielen. Mit einem Ruck stieß er sich vom Geländer weg und stellte sich in den Türrahmen. "Und was spricht da aus dir? Deine Gefühle oder der verdammte Alkohol?" Sein Körper zitterte leicht, doch seiner Stimme und seinem Blick war dies nicht anzumerken. "Vor nicht mal zwei Wochen hast du Rod noch vorgeschwärmt, wie perfekt alles ist... Das es nie eine schönere Zeit in deinem Leben gegeben hat... Und jetzt, plötzlich, ist alles total scheiße und ätzend! Wenn dich unsere Beziehung so ankotzt, warum tust du das alles dann noch?" Nur mit Müh' und Not konnte er die Tränen zurück halten. Belas Worte hatten ihn verletzt. Und jetzt wollte er IHN verletzen... Irgendwie... "Und warum nimmst du dir das Recht aus meinen Worten zu deuten, dass mich das alles ankotzt?" es klang wie ein Vorwurf und Bela war stolz darauf, denn genau so sollte es auch klingen. Er sah Farin nachdenklich an. "Ich weiß, dass es perfekt ist! Alles ist wunderbar... doch fragst du dich nicht manchmal ob das was falsch läuft? Ich habe noch nie von einer so perfekten Beziehung gehört, außer die Liebenden haben sich angelogen bis zum umfallen, dass es nur perfekt wirkte... Verdammt Farin! Eine Beziehung kann doch nicht perfekt sein! Mich stört nichts daran, dass unsere das ist! Doch in jeder Beziehung gibt es Krisen..." plötzlich lächelte er. Ein leises Lachen rann über seine Lippen, dass nun ein wenig anschwoll. "Ich liebe dich!" Er stand auf und ging auf Farin zu. "Siehst du? Kaum stelle ich diese Perfektion in Frage ist es alles andere als perfekt... es ist einfach nur menschlich Dinge, die einem seltsam erscheinen in Frage zu stellen! Und ich hab nie gesagt, dass alles plötzlich total scheiße und ätzend ist... dann finde ich allerdings Schade, wenn du das aus meiner Meinung heraus hörst... und Alkohol... hmm? Sagen Betrunkene nicht mehr die Wahrheit als jeder andere? Betrunkene im Redeschwall reden doch nur aus dem Gefühl heraus..." Bela schwankte ein wenig hin und her. Er hatte unbewusst ein selbstgefälliges Lächeln aufgesetzt und sah nun Farin unklar an. Als der Dunkelhaarige auf ihn zukam, wich Farin unwillkürlich zurück. "Ob etwas falsch läuft? Nein, das habe ich mich tatsächlich nie gefragt... Weil es mir immer so gefallen hat!" Zitternd ballte er die Hände zu Fäusten, welche eng an seinem Körper anlagen. "Ich war immer sehr stolz auf unsere Beziehung! Ich war stolz darauf, dass wir uns alles sagen konnten! Jedenfalls... Hatte es immer den Anschein... Aber so, wie es aussieht, war unsere Beziehung nie so perfekt, wie ich immer dachte. Wir haben uns vielleicht nie wirklich angelogen... Aber wie ich grade feststelle, hast du mir wohl nicht wirklich vertraut! Wie lange läufst du schon mit diesem Gedanken rum? Eine Woche? Einen Monat? Die ganze Zeit?" Der Blonde hatte nicht bemerkt, dass er immer lauter wurde, bis er seine letzten Worte leicht von den Wänden widerhallen hörte. Er zuckte leicht zusammen, schüttelte dann allerdings den Kopf. "So, wie du grade 'Ich liebe dich' gesagt hast, klang es eher wie eine Beleidigung... Und ich habe das Gefühl, das es auch so was sein soll... Die Worte, die ich sonst so gerne von dir gehört habe, kommen jetzt mit soviel Hohn und Spott, das ich mir wünsche du hättest sie nie gesagt!" Farin fühlte sich leicht in die Ecke gedrängt, als ihm wieder einfiel das sich hinter ihm nur der Balkon befand. So ging er mit einigen schnellen Schritten an Bela vorbei, bis er mitten im Raum stand. "Ja.. Betrunkene sagen immer die Wahrheit...", murmelte Farin plötzlich und drehte sich ruckartig zu Bela. "Dann beantworte mir doch eine Frage: ist das alles nur eine Ausrede, die du dir beim 'Zigaretten holen' zu recht gelegt hast, weil du mich endlich loswerden willst?" "Eine Ausrede?" Bela konnte Farin nicht mehr klar folgen, also setzte er sich auf das Sofa. Nun fühlte Bela sich mies. Er wollte nicht, dass Farin das alles falsch verstand. Nein, so weit wollte er es nicht kommen lassen und doch war dieser jetzt wütend auf ihn. Mit verzweifeltem Blick musterte der Dunkelhaarige den Gitarristen. "Farin... bitte! ..." wie sollte er es darstellen ohne, dass es wie Spott für Farin klingen würde. "Bitte setz dich..." dann senkte er den Blick. Er lies es an Farin, ob dieser sich setzen wollte oder nicht, er sah eh nicht auf und würde es nicht mitbekommen, wenn der Größere sich nicht setzte. "Sieh mal..." sagte er nervös und seine Füße fuhren zittrig über den Parkett-Boden. „Du bist ein wunderbarer Mensch" dann sah er doch auf. Farin stand immer noch im Raum. "Und ich liebe dich!" In seinen Augen lag eine Verzweiflung, die hoffte, dass Farin es ernst nahm. "Verstehst du meine Gedanken nicht? Ich will dich nicht loswerden, ich möchte nur, dass du dir einmal Gedanken machst ob wirklich alles so perfekt ist oder nicht! Dann sagst du mir deine Antwort! Und ich dir meine... beziehungsweise kann ich dir jetzt schon sagen, dass ich unsere Beziehung so nicht weiter führen will... wo ist die Spannung? Wir sehen uns jeden Tag an, mit dem Gefühl, dass es nicht besser sein kann. Wir haben tolle Nächte. Mir kommt das alles irgendwie abgestumpft vor. Wir leben im Alltagstrott..." Farin wusste nicht so Recht, was er tun sollte. Einen Moment lang taten ihm seine Worte leid. Im ersten Moment wollte er Bela verletzen, ihm zeigen was er da anrichtete. Doch jetzt... Er hatte nicht bemerkt, dass Bela ihn ansah und als er es jetzt registrierte, schämte er sich dafür, dass er so sehr in Gedanken versunken war. Schnell ließ er sich auf einem Sessel nieder und sah den Dunkelhaarigen an. "Dirk..." Von seinen Lippen löste sich ein Seufzen. "Um ehrlich zu sein... Jetzt bin ich grade froh über diesen 'Alltagstrott'... Ich musste so lange auf dich verzichten, da bin ich froh, dass wir mal wieder einen 'normalen' Tag haben... Also... Gehabt hätten..." Nervös strich er sich durchs Haar. Er wusste nicht, was er sagen sollte, ihm fehlten die Argumente. Es war nun mal Belas Ansicht und die konnte er nicht beeinflussen. "Und was willst du dagegen tun? Wollen wir jetzt jeden Tag weg gehen? Uns auf Partys rumtreiben, in Clubs abhängen oder so was?" Er hob den Kopf langsam an und betrachtete den Dunkelhaarigen lange. "Wie lange stört dich das schon? Und sag mir bitte die Wahrheit! Wie lange findest du unsere Beziehung schon so... Langweilig? Bitte, sei ehrlich!" In Farins Augen spiegelten sich Angst und Verzweiflung wider. Der Gedanke, dass Bela sich schon mehrere Tage oder Wochen damit rumquälte, war unerträglich für ihn. Immerhin liebte er den Drummer... Mehr als alles andere. Bela konnte nur mit den Schultern zucken, dann nuschelte er Etwas, das sich stark nach "mehrere Tage schon" anhörte. "Jede Beziehung scheint irgendwann in einem Alltagstrott zu verfallen, aber ist dir aufgefallen, dass unsere so stur abläuft? Du jeden Morgen zehn Uhr wach wirst, du gehst duschen, ich mache Frühstück, du räumst ab, ich dusche... Wir verbringen je nach Laune Zeit in Discos oder hier zu Hause und die Nächte... sehen auch immer gleich aus! Es tut mir leid, dass ich so denke, aber ich mache dich damit kaputt, nicht wahr? Wenn ich immer so denke... daraus kann ich nur schließen, dass ich zu keiner Beziehung im Stande bin." Bela musste sich stark zusammen reißen, dass er nicht anfing zu heulen. "Du hast doch jemanden besseren verdient als mich. Merkst du denn nicht, wie sehr wir uns in unserer verstumpften Regelung verändert haben? Alles ist anders..." Überrascht weitete Farin die Augen und sprang auf. "Für dich scheint das alles ja wirklich nur noch... Noch..." Verzweifelt schüttelte er den Kopf. "ICH scheine für dich nur noch ein Lückenbüßer zu sein... Etwas, was dir den Tag füllt... Es klingt für mich so, als wärst du eingeengt... Du willst dich austoben? Bitte, mach das doch!" Nun hatte Farin den Kampf gegen die Tränen endgültig verloren. Ungehindert liefen sie über seine Wangen, bevor sie zu Boden tropften. "Ich scheine dich ja nur einzuschränken und zu langweilen, wie alles, was wir gemeinsam machen! Wenn du es mir heute nicht gesagt hättest, wie hätte ich dann davon erfahren? In der Zeitung? Auf der Homepage? Oder in einem dieser VERDAMMTEN FANBRIEFE?" Energisch schüttelte er den Kopf. "Du willst doch gar nichts ändern... Du willst einfach nur Schluss machen und ganz nebenbei mir die Schuld in die Schuhe schieben!" "Genau Farin" Bela sprang wütend auf. "GENAU! Wenn das dich glücklich macht! Dann hast du natürlich vollkommen Recht! Alles stimmt was du sagst! Nur du bist daran schuld, dass ich dich nicht länger anlügen will! Genau! Wenn es dich glücklich macht..." sagte er nun ruhig. Er ging ins Schlafzimmer, zog eine Tasche hervor und packte seine ganzen Sachen hinein. Dann ging er ins Wohnzimmer. "Na? Bist du jetzt glücklich? Niemand mehr da, der etwas Schwung in dein Leben bringen will!" Er schüttelte den Kopf. "Farin... ich liebe dich! Ich weiß nicht was du eigentlich willst, ich wollte nur, dass es nicht jeden Tag nach demselben Ablauf abgeht... aber mit deinen Vorwürfen machst du alles selber kaputt! Genau Farin! Stell mich als den Bösen dar! Ich schiebe dir die Schuld zu! Und wenn meine Meinung wäre, dass nur ich daran schuld bin, würde es dich nicht interessieren, nur damit dein Schmerz nicht zu groß ist und du mich als den Bösen darstellen kannst!" Mit geweiteten Augen beobachtete Farin, wie Bela seine Tasche brachte. "Dirk..." Er schüttelte leicht den Kopf. "Drehen wir den Spieß doch mal um! Übernimm mal kurz meine Rolle! Ich komme zu dir... Sage dir an einem schönen morgen nach einer für dich wunderbaren Nacht, das alles etwas... Langweilig geworden ist!" Der Blonde fing an, im Zimmer auf und ab zu gehen. "Ohne jede Vorwarnung... Immerhin bist du noch total blind vor liebe... Jedenfalls an einem schönen morgen komme ich zu dir... Und sage dir, wie lahm doch alles ist... Immer das gleiche... Selbst der Sex ist total öde, ist ja auch nur das ewige rein und raus! Und du hast es am Abend zuvor so sehr genossen, den Menschen den du über alles liebst endlich wieder zu spüren!" Farin sah kurz zu Bela und sicher zu gehen, dass er ihm auch zuhörte. "Und wenn du dann, mit dieser neuen Situation total überfordert, versucht mich zu verstehen, packe ich meine Sachen..." Ruckartig blieb der Größere stehen. "Und?" Bela seufzte. "Und was soll das bringen? Farin... ich liebe dich! Aber du verdrehst das alles! Okay, eigentlich verdrehst du es so sehr, dass ich mittlerweile du bin!" Bela schüttelte verwirrt den Kopf. "Und wenn ich jetzt meine Tasche wieder auspacke, mich neben dich setze und den unwissenden spiele, wir heute Nacht wieder miteinander schlafen... hmm kannst du dann einfach so weiter leben wie bisher, nachdem ich dir das alles gesagt habe? Ich bin ein ignorantes Arschloch! Danke, das habe ich durch den Rollenwechsel auch erfahren... Und ich wette du willst kein ignorantes Arschloch als Freund! Tut mir leid, dass ich dir meine Sorgen mitgeteilt habe und dir so einen wundervollen Tag versaut habe..." "Du willst mich doch gar nicht verstehen!", schrie Farin verzweifelt. "Du willst gehen? Bitte, dann geh! Es ist doch egal, was ich sage, deine Meinung steht fest! Und wenn ich versuche mit dir zu reden, blockst du ab. Eben warst du noch zum reden bereit... Aber wenn du jetzt lieber flüchten willst... Du weißt, wo die Tür ist! Deine restlichen Sachen kannst du in einer Woche abholen, bis dahin dürfte ich weg sein!" Mit Tränen in den Augen drehte er Bela den Rücken zu. "Wenn du gehen willst, dann geh... Zieh es nicht auch noch in die Länge... Diese Entscheidung hast du doch schon beim Frühstück gefällt... Dann sei jetzt auch stark genug sie in die Tat umzusetzen..." Die letzten Worte murmelte Farin nur und trotzdem hörte man deutlich das leise Schluchzen, das in ihnen mitschwang. "Tja! Danke!" Bela stopfte noch ein paar seiner Sachen in die Tasche, öffnete die Tür, zog sich die Schuhe schnell an, ging raus und knallte die Tür hinter sich ins Schloss. Er rannte die Treppe runter und unten angekommen warf er seine Tasche ins Auto. Dann fiel ihm noch was ein, er rannte wieder hoch öffnete die Tür, warf Farin den Schlüssel entgegen. "Den brauch ich nicht mehr!" dann ging er zum DVD-Regal und packte noch ein paar seiner liebsten DVDs an. "Tschüss Farin! Hass mich ruhig... ich hab’s nicht anders verdient..." dann verschwand er endgültig. Als er im Auto saß überkam ihn ein ungutes Gefühl, er fuhr zur nächsten Tankstelle und kaufte sich direkt drei Flaschen Jack Daniels. Die ganze Zeit sah Farin ihn nicht an. Er wollte ihn nicht sehen. Er wollte keinen Hass in den Augen sehen, die ihn sonst so liebevoll betrachtet hatten. Erst als er ein zweites Mal das Knallen der Tür hörte, fiel er schluchzend auf die Knie. Jetzt war es wirklich vorbei. Bela hatte ihn verlassen. Und er würde nicht zurückkommen. "VERDAMMT!" Wütend rammt der Blonde die Faust in den Boden, wodurch ein stechender Schmerz bis hin in seinen Kopf zuckte. Doch das interessierte ihn nicht. Immer wieder prügelte er auf den Boden ein, als wollte er diesen verletzen. Aber es war anders... Er wollte SICH verletzen. "Ich bin so ein Trottel! So ein Idiot! Ein verdammter Idiot..." Die Tränen strömten über sein Gesicht. Er hasste Bela nicht... Er liebte ihn! "Warum habe ich mich nicht mit ihm zusammengesetzt Warum haben wir nicht einfach darüber gesprochen?" Stark zitternd ließ er sich zurück sinken, bis er an der Wand lehnte. Er wollte nie, dass es so weit kam... Sein Auto hatte Bela auf einem leeren Parkplatz geparkt. Er selbst lehnte gegen eine Hauswand und kippte immer mehr Daniels in sich. Er wusste nicht wohin er sollte... immerhin hatte er damals seine Wohnung aufgegeben um zu Farin zu ziehen. Ha! Innerlich lachte er aus Verbissenheit. Er war obdachlos. ER! Bela! Obdachlos. "Ha! ... na scheiße..." Völlig gelangweilt fuhr der Chilene durch die Gegend. Er hasste diese Tage, an denen irgendwie nix passieren wollte. Er schob eine seiner Ramones CDs rein und klopfte den Takt am Lenkrad mit. "Die Turteltäubchen sind eh noch nicht mit frühstücken fertig... Oder grade erst... Oh Gott, ich führe Selbstgespräche!" Er schüttelte leicht den Kopf und bog schließlich auf einen fast leeren Parkplatz. Nur ein Auto stand da. "Und irgendein Penner...", murmelte Rod. Doch als er diesen 'Penner" erkannte, trat er kräftig auf die Bremse. Seine Augen weiteten sich. "BELA!", rief er, während er die Autotür öffnete und raus sprang. Als er die Flasche entdeckte, hob er etwas verwundert eine Braue. "Was machst du hier?", fragte er, während er den noch laufenden Motor abstellte und seinen Wagen abschloss. Bela nahm einen starken Schluck aus der Daniels-Flasche. Dann sah er den Bassisten unklar an. "Was?" nuschelte er. Man merkte, dass er eindeutig schon mehr getrunken hatte. Neben ihm lag eine leere Flasche, eine halbvolle hielt er in der Hand und die dritte war noch voll, lag jedoch auf der Rückbank des Autos. "Ach so..." er sah Rod blinzelnd an. „Ich tret mir mental in den Arsch... was für ein Idiot ich doch bin! Und was machst du hier?" Langsam näherte sich der Bassist dem ziemlich angetrunkenen Bela. Je näher er kam, desto stärker stieg ihm der Gestank des Alkohols in die Nase. Sein noch leerer Magen drehte sich um und er musste sich zusammenreißen, um sich nicht zu übergeben. "Ich war grad etwas unterwegs und wollt gucken, wo ich frühstücken könnte... Aber... So aus reiner Neugier... HÄ? Was soll das heißen, du trittst dir mental in den Arsch? Was ist denn los?" Endlich hatte er den Drummer erreicht und lehnte sich neben ihm an die Wand. Zielstrebig griff er in seine Jackentasche und zog eine Schachtel Zigaretten raus, aus der er eine rausklopfte. Diese zündete er mit seinem Zippo an, auf dem seine Initialen eingraviert waren. Als blauer Rauch aus der Glut aufstieg, ließ er das Feuerzeug zusammenschnappen. "Müsstest du nicht bei Farin sein?", nuschelte er und sah zu Bela rüber. Bela senkte den Blick und schloss die Augen. "Natürlich müsste ich bei ihm sein... wenn wir noch zusammen wären." Bela wusste, dass dieser Satz Rod bestimmt dazu bringen würde irgendetwas Unüberlegtes zu tun. Doch das war irgendwie nebensächlich. Er hatte Farin seine Meinung gesagt, denn immer hat er daran geglaubt, dass es in einer Beziehung wichtig ist, wenn beide glücklich sind, doch Farin schien wohl der Meinung, dass es wichtiger ist, wenn er einen perfekten Tag erlebt, als dass sein Partner genau so erfreut daran wäre. Ach was auch immer! Es war ihm egal! Er konnte jetzt nicht wieder zu Farin gehen. "Wir haben uns gestritten..." murmelte Bela und nahm noch einen großen Schluck, in dem er die Flasche leerte. Er legte sie klirrend zur Seite und sah mit verschwommenem Blick auf seine Füße. Rod hustete leicht, als er den Rauch falsch inhalierte. Aber diese Worte hätte er nie erwartet. Es dauerte eine ganze Weile bis er wieder zur Ruhe kam. "Was soll das heißen? Ihr habt euch getrennt? Aber... Wieso?" Verständnislos schüttelte er den Kopf. "Es lief doch immer so gut bei euch... Jeder war neidisch... Und jetzt trennt ihr euch wegen einem Streit? Wieso habt ihr nicht erstmal miteinander geredet?" Der Chilene stockte leicht. "Pass auf, wir fahren jetzt erstmal zu mir, dein Auto bleibt hier stehen... In deinem Zustand kannst du eh nicht fahren... Und dort wirst du erstmal kalt duschen. Vielleicht kannst du mir danach ja alles erzählen... Wenn du willst..." Beruhigend legte er dem Drummer eine Hand auf die Schulter. "Na komm..." "Nein!" Er wehrte sich gegen Rod. Dann kroch er langsam auf sein Auto zu und zog die dritte Flasche hervor, die er sofort öffnete und mit einem mal halb leerte. "Nein Rod... Ich wollte reden, nur Farin hat einfach nicht verstehen wollen, wie es mir geht! Denn ich hab ihm mit meinen dummen Problemen diesen wunderbaren Tag versaut!" das letzte Wort betonte Bela besonders wütend. "So ein Sturkopf! Und wie man Farin kennt, er ist der Engel... und ich bin der Teufel! Danke Farin! So hab ich mir einen verständnisvollen Freund immer vorgestellt!" Wieder nahm er einen kräftigen Schluck, dann lag er regungslos auf dem Rücken mit dem Blick in den Himmel. "Danke du perfekter Engel, dem der Teufel die Schuld in die Schuhe schiebt..." Leise seufzend setzte der Chilene sich neben ihn. Es hätte jetzt eh nichts gebracht, mit ihm los zu fahren. Er wollte sich austoben und rumwüten. Und dann hätte Rods Wohnung darunter leiden müssen. "Dirk, dir ist klar, dass du betrunken bist, oder?" Er seufzt erneut und lehnte den Kopf gegen Belas Wagen. "Also hat Farin dich raus geworfen? Er hat deine Sachen in die Tasche gestopft, die da auf deinem Rücksitz liegt und gesagt du sollst abhauen?" Fragend richtete er den Blick auf den Drummer. "Was hat er denn gesagt? ‚Ciao, man sieht sich, das sind deine Sachen?' Oder wie?" Rod verstand noch immer nicht, was da genau geschehen war. Und solange sich Bela in diesem Zustand befand, würde er wohl auch nichts Genaueres erfahren. "Na ja... " Bela begann zu lachen. „Ganz so amüsant war es doch nicht! Ich hab meine Sachen selber gepackt..." Er lallte schon ziemlich. "Ich hab sie gepackt! Und dann... na ja er hat mich mit seinem Verhalten rausgeworfen! Er wollte nicht klar darüber reden, er hat mir nur Vorwürfe gemacht, dass ich doch nur nach einem Grund gesucht hätte ihn zu verlassen..." wieder lachte Bela. Er wusste kaum was er da redete, geschweige denn warum und wozu er Rod das erklärte, das würde eh nichts ändern. "Es ändert ja eh nichts..." wiederholte er murmelnd seine Gedanken. "Mit seinem Verhalten also..." Rod nickte leicht. Er wusste, dass Farin schnell mal etwas ausrasten konnte, wenn seine Gefühle ihn verwirrten und er nicht mehr weiter wusste. Allerdings hatte er sich bis jetzt immer in Belas Gegenwart zusammengenommen. Mit einem Ruck erhob er sich und stellte sich neben Bela. "Na los, wir fahren erstmal zu mir... Sonst verstehen wir gleich unser eigenes Wort nicht mehr." Als er den fragenden Blick des Älteren bemerkte, deutete er grinsend auf seinen knurrenden Magen. "Also hopp, sonst müssen wir uns gegenseitig schleppen." Leicht lächelnd streckte er Bela eine Hand entgegen. "Außerdem... Willst du Farin die Genugtuung geben hier so zu leiden und dir den Hintern ab zu frieren, während er in der warmen Wohnung sitzt und sich ins Fäustchen lacht?" Innerlich entschuldigte sich Rod bei dem Blonden für seine Worte. Aber er hoffte, den Drummer so überzeugen zu können. "Ja! Ich will ihm diese Genugtuung geben, dass ich ein Arschloch bin! Ich will ihm diese verdammte Genugtuung geben, dass ich das Böse in Person bin! Verdammt..." dann lachte er wieder, wie ein Irrer klang er. Dann seufzte er, als wäre es etwas Abschließendes und erhob sich. Wankend stand er nun neben Rod und grinste ihn leicht debil an. Er versuchte sich auf Rods Auto zu zu bewegen. "Na dann... mal los!" Mit einem leichten Kopfschütteln folgte der Chilene ihm und schloss den Wagen wieder auf. Als Bela es endlich geschafft hatte, sich rein zu setzen und den Gurt an zu legen, fuhr Rod los. Es war wirklich unmöglich, sich in diesem Zustand mit Bela zu unterhalten. Wenn er Alkohol getrunken hatte, versank er in Selbstmitleid, oder ließ sich über Gott und die Welt aus. Noch nie war Rod so froh, endlich Zuhause an zu kommen. Er mochte die Ramones, aber er hasste es, wenn Bela in seinem besoffenen Zustand mitgrölte. Oder wenn er sich kurz unterbrach, um noch einen Schluck zu trinken. "Los, gehen wir hoch", murmelte der Chilene und stieg aus dem Wagen. Selbst auf das Rauchen hatte er während der Fahrt verzichtet. Die Alkoholfahne des Drummers reichte aus, um die Luft im Wagen in den Gestank einer Kneipe zu verwandeln. Schwerfällig begab sich Bela die Treppen hoch zu Rods Wohnung und als dieser die Tür geöffnet hatte, schlurfte Bela ins Wohnzimmer und lies sich auf das Sofa fallen. "Und was wirst du jetzt machen?" lallte der Schlagzeuger. "Fährst du zu Farin und belaberst den?" Er seufzte schwer. "Ach verdammt Rod! Kann ich ne Zeit lang bei dir wohnen, so lange bis ich ne Wohnung gefunden hab?" Leise schloss Rod die Tür, bevor er sich zu Bela ins Wohnzimmer gesellte. "Klar kannst du... Du weißt doch, für dich hab ich immer ein Bett frei... Oder eine Couch... Oder eine Luftmatte!" Leicht grinsend ließ er sich auf einen Sessel fallen und legte den Kopf in den Nacken. "Nein, ich fahre nicht zu Farin und belabere ihn... Ich werde mich erstmal darum kümmern, dass du etwas klarer wirst!" Sein Blick huschte zu dem Drummer. "Du springst jetzt unter die Dusche... In der Zwischenzeit koch ich einen starken Kaffee und werd mir etwas zu essen machen." Leicht fragend beugte er sich nach vorne und legte den Kopf schief. "Hast du etwas gegessen?" "Ja, ich hatte ein durchaus schmackhaftes Frühstück... Lass bitte nicht darüber reden! Dann geh ich mal duschen" Der Schlagzeuger erhob sich und machte sich auf den Weg zum Bad. Ohne ein weiteres Wort, verschwand er darin um sich kalt zu duschen. Das kalte Wasser erinnerte ihn an Farin. "Verdammt..." er versuchte den Blonden zu vergessen. Rod sah dem Drummer noch einen Moment hinterher, bevor er sich mit einem Seufzen in die Küche begab. Nachdem er Kaffee aufgesetzt hatte, zog er sein Handy aus der Tasche und vergewisserte sich, dass Bela noch im Bad war. Erst dann tippte er schnell eine SMS. 'Dirk ist bei mir, mach dir also keine Sorgen. Ich schau nachher oder morgen mal vorbei. Ciao, Rod' Er wollte Farin nicht sagen, dass Bela getrunken hatte... Das konnte er sich wahrscheinlich denken. Nachdem er die Nachricht noch einmal gelesen hatte, schickte er sie ab und löschte sie aus den gesendeten Objekten. Aus dem Badezimmer war noch immer das Rauschen der Dusche zu hören. Rod konnte sich bildlich vorstellen, wie der Drummer total fertig unter der Dusche stand... Kapitel 2: Nichts in der Welt ----------------------------- Und schon gehts weiter ;) viel spaß, wünschen Lena und Anni _______________________________________________________________________________ Rod packte sich ein Brötchen ein. Langsam ging er zur Badezimmertür. "Bela, mach dir ruhig was zu essen, oder leg dich schlafen! Ich muss noch mal weg" sagte der Jüngere, packte seine Autoschlüssel und verschwand dann. Er musste mit dem Gitarristen reden. Sie konnten jetzt nicht einfach getrennt sein! Das ging einfach nicht. Fast schon wütend stieg er in sein Auto und fuhr zielstrebig los. Als er vor der Wohnung des Blonden parkte, atmete er erstmal tief durch, dann stieg er langsam aus und ging auf das Gebäude zu. Die Tür unten stand meistens offen, also ging er rein und die Treppen hoch. Oben vor der Tür sammelte er seine Gedanken noch mal, dann klingelte er und konnte nur noch warten. Der Blonde saß schon eine ganze Weile völlig reglos auf dem Boden und starrte vor sich hin. Seit Bela das zweite Mal die Wohnungstür hinter sich zugeknallt hatte, war Farin keinen Zentimeter zur Seite gewichen. Erst als er plötzlich das Klingeln an der Tür hörte, erwachte er aus seiner Trance. Schnell sprang er auf und stürmte zur Tür, welche er fast aus den Angeln riss. Etwas erstaunt sah er Rod aus seinen geröteten Augen an. "Ach, du bist es", sagte Farin etwas enttäuscht und trat zur Seite, damit Rod rein kommen konnte. Nach einem kurzen Blick ins Treppenhaus, schloss er wieder die Tür und schlurfte zurück ins Wohnzimmer. "Was willst du hier?" Seufzend ließ er sich auf die Couch fallen und starrte vor sich hin. Er wollt nicht reden... Er wollte Rod nicht bei sich haben... Er wollte sich nur an Bela kuscheln. "Wow..." kam es überrascht von Rod. „Echt nette Begrüßung!" Der Dunkelhaarige folgte dem Blonden ins Wohnzimmer und setzte sich in den Sessel, dann seufzte er, als wolle er so versuchen Farins Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. "Was ist denn passiert? Bela... na ja. Was ist passiert?" Rod wusste nichts zu sagen und er wollte Bela auch nicht bloßstellen. Nervös war er und wusste nicht warum. Seine Hände zitterten und er wusste nicht warum. Was sollte das? Hier ging es nicht um seine Beziehung... warum war er so aufgekratzt? Das machte ihn nur noch nervöser. Diese Gedanken. Langsamer als nötig drehte Farin sich zu dem Chilenen und sah ihn an. "Es ist Schluss, das ist passiert..." Leise seufzend strich er sich durch die Haare. "Unsere Beziehung war ihm zu langweilig... Zu... Na ja..." Verzweifelt schüttelte er den Kopf. "Er hat unseren geregelten Tagesablauf gehasst... Für ihn war alles so selbstverständlich, unsere Beziehung hatte den Reiz für ihn verloren." Mit Tränen in den Augen sah Farin den Dunkelhaarigen an. "Die Sachen, die ich so geliebt habe, waren ihm verhasst... Ich fand es einfach nur schön, morgens neben ihm aufzuwachen und zu wissen, dass er mich mindestens eine halbe Stunde beobachtet hatte, mich aber trotzdem nicht geweckt hatte. Die Vorstellung, wie er neben mir saß, bis kurz vor zehn und sich dann schnell wieder hingelegt hatte, um sich schlafend zu stellen... Ich fand es einfach schön, mit diesem Gedanken unter die Dusche zu gehen. Und ich fand es schön, mich nach dem duschen sofort zu ihm an den Frühstückstisch zu setzen..." Rod senkte den Blick. Das klang alles so wunderbar, wie eine perfekte Beziehung und selbst nach so langer Zeit immer noch reizvoll für den Blonden war. "Du weißt, dass Bela auf Abenteuer steht... er braucht manchmal einen Kick! Doch ich will mich ja nicht auf seine Seite schlagen, ich kann dich voll und ganz verstehen und ich wäre froh über so eine Beziehung." Dies musste sich der Chilene einfach eingestehen. So eine Verbindung wie die seiner Bandkollegen hatte er noch nie erlebt und es glich einem Wunder, dass man es genau als das ansehen konnte. Rod musste immer noch mit den Gedanken kämpfen, dass das alles vorbei sein soll. "Ich kann mir das einfach nicht erklären... was hat er denn gesagt? Und ... was hälst du alles davon? Und was willst du machen... um das wieder zu richten?" Rod wusste gar nicht wo er anfangen sollte, dieses schwerwiegende Problem anzugehen. Der Blonde hatte sich nun komplett aufgesetzt und sank erschöpft an die Rückenlehne. "Was er gesagt hat? Das unsere Beziehung nur noch Routine ist, ihn diese kleinen Angewohnheiten, die ich so liebe, total nerven und das unser Sexleben total einseitig geworden ist. Auf gut deutsch gesagt: es ist alles total öde und das liegt ja wohl meistens an dem, der nichts ändern will. In diesem Fall bin ich das." Farin schüttelte kurz den Kopf, als er wieder die Tränen in seinen Augen spürte. "Ich finde ja auch, dass wir etwas mehr unternehmen könnten. Aber... In der Öffentlichkeit... Da können wir nicht so sein, wie Zuhause! Also... Wie in dieser Wohnung, die unser beider Zuhause war..." Mit zittrigen Fingern strich Farin sich durchs noch immer feuchte Haar. Es dauerte immer ziemlich lange, bis seine Haare ganz trocken waren. Meistens schnappte Bela sich dann ein Handtuch und rubbelte so lange damit auf seinem Kopf rum, bis die blonden Haare kreuz und quer standen, allerdings ganz trocken waren. Wieder eine dieser Routine Sachen. "Wenn wir gemeinsam im Kino waren, durfte ich nichtmal seine Hand halten... Es hätte uns ja jemand sehen können. In der Disco haben wir nie zusammen getanzt... Es hätte uns ja jemand sehen können. Und wie es beim einkaufen oder im Park war, muss ich wohl nicht sagen, oder?" Der Blonde sah zu Rod, als würde er eine Antwort erwarten. Dabei wusste er, dass dieser nicht antworten würde. "Vielleicht war unsere Beziehung doch nicht so perfekt... Aber ich habe sie geliebt... Weil ich IHN liebe!" "Und ich bin mir sicher, dass er dich auch liebt" sagte Rod leise und eher beiläufig. Seine Gedanken sprangen alle wild durcheinander. Noch nie war er so verwirrt. Er war nicht mal so verwirrt, als Bela und Farin ihm verkündeten, dass sie zusammen sind. "Und... und wenn aus ihm einfach die Langeweile gesprochen hat? Wenn er es genau so liebt wie du? Wenn er genau so gern dich jeden Morgen beobachtet, wie du beobachtet werden willst!? Vielleicht konnte er nicht klar denken! Das passiert doch bei ihm öfter! Er war sich wohl nicht bewusst, wie viel er dir bedeutet! Und in dem Moment konnte er diesen wunderschönen Morgen einfach nicht einordnen!" Rod redete irgendwelches wirres Zeug, dass ihm spontan durch den Kopf ging, doch im Nachhinein, ergab es für den jungen Chilenen selbst keinen wahren Sinn, vielleicht sah Farin das anders. Der Blonde hörte ihm aufmerksam zu und nickte nachdenklich. "Du meinst ich habe ihm nicht genug gezeigt, wie sehr ich ihn liebe?", fragte er leise und sah den Chilenen an. Dieser schien froh darüber zu sein, dass Farin in diesen wirren Worten einen Sinn gesehen hatte. "Es hat mich einfach nur verletzt... Er wollte einfach nicht verstehen, wie ich mich fühle... Ebenso wenig, wie ich verstehen wollte." Die letzten Worte sagte der Blonde sehr leise und einen Moment war er sich nicht sicher, ob Rod ihn überhaupt gehört hatte. Eigentlich hatte er den letzten Satz auch mehr zu sich selbst gesagt. Er war sauer und enttäuscht, dass Bela ihn nicht verstehen wollte... Aber umgekehrt war es doch nicht anders! Farin hatte die ganze Zeit so auf seinen Standpunkt bestanden, dass Belas Argumente an ihm abgeprallt waren. Wütend und auch verzweifelt schlug er mit der Faust auf den kleinen Couchtisch, der bei dem Aufprall leicht zitterte. "Verdammt, ich hab ihn verloren... Für immer!" "So... so lange ihr nicht aufeinander hört und euch wenigstens anhört, was der jeweils andere zu sagen hat, kann ich euch auch nicht helfen. Wenn ich ehrlich bin wirkt Bela im Moment nicht so, als würde er die nächsten Tage herkommen wollen... Doch irgendwie sehe ich da überhaupt kein Problem zwischen euch... es wirkt so, als würde Bela einen Streit provozieren wollen, damit mal ein paar Tage etwas anderes passiert..." Rod hasste sich dafür, was er gerade gesagt hatte. Das zeigte er direkt durch abwehrende Handbewegungen. "Das... war nicht so gemeint..." Bei den letzten Worten zuckte Farin innerlich zusammen. Verzweifelt biss er sich auf die Unterlippe und wandte den Blick ab. "Du hast doch Recht! Ich bin der langweilige 0815 Liebhaber! Fehlt nur noch, dass ich zu geregelten Zeiten atme! In der Hinsicht sind wir zu verschieden... Er liebt es, abends lange weg zu gehen, hin und wieder mal etwas zu trinken und einfach mal spontan zu sein... Ich hingegen bin abends gerne Zuhause, bei einem schönen Film oder irgendetwas Romantischem, ich trinke nicht und ich bin total ideenlos, wodurch der Bereich Spontanität bei mir auch nicht zutrifft." Er fuhr sich erneut durch die Haare, ein Zeichen für seine Verzweiflung. "Hat er denn keinen anderen Ausweg mehr gesehen? Er wollte, dass etwas anderes passiert... Das hat er geschafft... Mich hat noch nie ein Mensch so sehr verletzt, wie er es heute getan hat", sagte er mit bebender Stimme. Dieser Satz entsetzte Rod. Wusste Bela, was er da angerichtet hatte? Er hatte den Menschen, den er liebte bis ins Tiefste verletzt. Das konnte er doch nicht einfach machen und sich dann aus Langweile zusaufen. Langeweile war es mittlerweile für Rod, weil Bela doch wohl eigentlich kein Problem hatte. Bela hatte alles selbst provoziert. Der Bassist hielt sich für gefangen, immer hat er versucht unparteiisch zu sein und nun kam dieser ignorante Schlagzeuger an und begann eine wunderbare Beziehung zu zerstören... aus Langeweile. "So geht das doch nicht!" dachte Rod laut. Als ihm bewusst wurde, dass er es gesagt hatte sah er Farin nachdenklich an. "Ich weiß nicht... ich verzweifle gerade selber an Belas Verstand... er schien nicht klar zu sein! Er wusste wohl nicht was er tat... Farin... ich..." Rod wusste keine Worte für das, was er verzweifelt versuchte zu sagen. "Hat er sich irgendwie besonders auffällig in irgendein Extrem verhalten?" Zitternd fuhr sich der Chilene durchs Haar. Verwirrt schüttelte Farin den Kopf. Worauf wollte Rod hinaus? "Ich weiß es nicht! Es war soviel auf einmal! Ich meine... Gestern schien die Welt noch in Ordnung zu sein und heute sagt er mir plötzlich, wie langweilig alles ist, wie sehr ihn unsere Beziehung doch an ödet und... Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, er hat nur einen Vorwand gesucht, um diese Wohnung zu verlassen! Als ich ihn gefragt habe, wie lange er schon über das alles nachdenkt, hat er nur 'mehrere Tage schon' gemurmelt... Aber er hat nichts gesagt! Er hat sich nichts anmerken lassen! Und heute legt er dann einfach los! Wieso hat er mich nicht angesprochen, als ihm die ersten Zweifel kamen? Warum musste es erst SO kommen?" Erneut schüttelte Farin den Kopf. "Ich kann nicht mehr, Rod... Und ich will auch nicht mehr! Bela war mein Leben, ich liebe ihn über alles! Und jetzt soll es einfach vorbei sein?" Der Kleinere sank etwas in sich zusammen, als wäre Farin auf ihn wütend. "Ich versuche euch beide zu verstehen, doch... es ist zu verwirrend! Ich denke, dass Bela nicht klar bei sich war... hat er Drogen genommen?" Das war die erste Frage die ihm wieder einfiel. Doch das war abwegig. Und direkt winkte der Bassist ab. "Ach quatsch... macht er nicht mehr... Ich weiß... wirklich keinen Rat! Ein dummer, mieser Scherz? Ich verzweifle gerade... immer fällt mir eine Lösung ein, warum seid ihr nur so kompliziert?" sagte Rod mürrisch. Ihm war das zu viel. Er wollte so gern helfen, doch beide schienen sich nicht helfen zu lassen. "So sind wir halt... So waren wir immer... Und so werden wir auch immer sein!" Ein schwaches Lächeln huschte über Farins Lippen. "Und ich will auch gar nicht, dass Dirk sich ändert... Ich liebe ihn so, wie er ist." Leise seufzend legte der Blonde den Kopf in den Nacken. "Ich bin es, der sich ändern muss... Na ja, der sich hätte ändern müssen... Jetzt ist es zu spät..." Langsam erhob Farin sich von seinem Platz und trat ans Fenster. "Wie soll es jetzt weiter gehen? Er will mich nicht mehr sehen... Nie wieder... Dafür lag zuviel... Hass in seiner Stimme." Es fiel Farin schwer, das Wort 'Hass' in Verbindung mit Bela auszusprechen. Es war für ihn so absurd, als würde er 'Frieden' und 'George W. Bush' in einem Satz nennen. "Er hat mich verlassen... Für immer..." Ein flüchtiges Lächeln huschte über Rods Lippen, als er an den fertigen Bela dachte, der jetzt wohl auf dem Sofa lag und ruhig seinen Rausch ausschlief. Der Bela, der vorhin noch total fertig unter der Dusche stand. Und jetzt sollte er Farin hassen? "Ich denke nicht, dass er dich hasst... ganz im Gegenteil, ich denke sogar, dass er sich furchtbare Sorgen macht! Vielleicht wollte er nur wissen, ob es dich anödet! Ohne vielleicht damit sagen zu wollen, dass er es langweilig findet! Und als du dann leicht überreagiert hast, dann hat er sich da reingesteigert... vermutlich war er betrunken! Da lässt er sich doch noch viel leichter zu Streitereien ansticheln, oder nicht? Vielleicht hat ihn dein Nichtverstehen gereizt sich da rein zu steigern um zu sehen, wie du reagieren würdest, wenn er es wirklich langweilig fände!" Rod steigerte sich in seine Theorie ohne zu merken, wie sehr er dabei seine Stimme erhob und diese ganzen Vermutungen wohl eher wie Vorwürfe klangen. Je länger Rod sprach, desto verkrampfter wurde Farin. "Ich hab es ja verstanden!", sagte der Blonde, wobei seine Stimme sich fast überschlug. Ruckartig drehte er sich zu dem Chilenen um. "Ich hab totalen Mist gebaut, das hat mir Bela vorhin schon überdeutlich gesagt! Ich hab versucht ein ernstes Gespräch mit ihm zu führen, aber irgendwie haben wir aneinander vorbei geredet! Ich weiß nicht, an wem es genau lag: mir, ihm oder der Daniels Flasche, an die er sich wie an einen Rettungsring geklammert hatte! Ich hätte mich nicht darauf einlasen dürfen... Aber jetzt hab ich es getan! Und was ist dabei raus gekommen?" Wütend warf der Blonde Belas Wohnungsschlüssel vor Rods Füße. Ebenso hatte der Drummer ihm vor gar nicht allzu langer Zeit die Schlüssel hingeschmettert. "Ich hätte verständnisvoller sein sollen! Und einfühlsamer! Aber jetzt ist es etwas zu spät dafür! Außerdem konnte ich mir das alles nicht länger anhören? Könntest du ruhig sitzen bleiben und nicken, wenn du dir anhören darfst, wie langweilig du bist, wie vorausschaubar du handelst und wie routiniert der Sex mit dir ist!" Verzweifelt sank Farin auf die Knie. "Ich will ihn zurück haben, Rod! Ich will hier nicht alleine in der Wohnung sitzen, ohne die Wärme zu spüren, die sie sonst immer ausgestrahlt hat..." "Das glaub ich dir aufs Wort..." sagte der Chilene ruhig und lehnte sich in den Sessel, nachdem er angehitzt von Farin unterbrochen wurde. „Vielleicht solltet ihr noch mal reden..." Rod hob den Schlüssel auf und steckte ihn in die Jackentasche. "Bela ist im Moment bei mir in der Wohnung, er kann ja nicht auf der Straße wohnen, wo ich ihn vorhin verzweifelt und zugesoffen mit zwei leeren und einer halbvollen Daniels-Flasche aufgesammelt hab! Ich geb ihm den Schlüssel... er wird sicher mit dir reden wollen, wenn ich ihm erzähle, dass das doch alles ein Missverständnis war... vielleicht war es wirklich so, wie ich gesagt habe... vielleicht auch nicht, aber wenn ihr nicht redet, dann findet ihr das nie heraus..." Nun erhob sich der Kleinere und rückte seine Jacke zurecht. Langsam sah Farin auf und in seinen Augen spiegelten sich Angst und Verzweiflung, jetzt allerdings auch etwas Hoffnung wider. "Danke, Rod", hauchte er und kämpfte sich auf die Beine. Er folgte dem Chilenen zur Tür, welche er mit einem leisen Seufzen öffnete. "Komm gut nach Hause... Und..." Farin beendete den Satz nicht. Stattdessen schüttelte er den Kopf und lächelte gespielt. "Fahr einfach vorsichtig!" Er drängte den Bassisten förmlich aus der Wohnung und konnte die Tür nicht schnell genug zu bekommen. Kaum war diese ins Schloss gefallen, sackte er leise schluchzend zusammen. "Dirk..." Rod ging nun, da er Hoffnung in Farins Augen aufblitzen gesehen hatte, etwas beschwingter zu seinem Auto, als er sich von ihm entfernte. Er setzte sich in das Auto und hoffte, dass Bela entweder schlief, oder wenn er wach war wenigstens gute Laune hatte. Rod musste mit dem Älteren reden. Er konnte dieses Gefasel von Langeweile doch nicht ernst meinen! Sie hatten eine liebevolle Beziehung, in der jeder genau wusste, was er zu tun hatte! Und da redet man nicht darüber ob es langweilig ist verdammt noch mal! Dem Schlagzeuger schien dieses Perfekte wohl zu übermannen... es war ihm wohl zu fremd und es liegt dem Menschen doch nur so nah Dinge, die einem fremd erscheinen in Frage zu stellen. So natürlich! Der Chilene war so sehr in Gedanken versunken, dass er fast an der Auffahrt zu seinem Parkplatz vorbei gefahren wäre. Schärfer als eigentlich nötig, nahm er die Kurve und bremste gleichzeitig auch ab, was der Fahrer hinter ihm mit einem lauten Hupen und einem gebrüllten 'Arschloch' zur Kenntnis nahm. Rod winkte dem meckernden Fahrer nur leicht zu, bevor er schließlich den Wagen in eine Parklücke lenkte, aus der er noch mehrmals raus fahren musste, da er den richtigen Anfahrtswinkel nicht auf Anhieb traf. Als sein Wagen endlich in einer perfekten Reihe mit den anderen Autos stand, stellte Rod den Motor ab und stieg aus. Während er die Stufen nach oben empor stieg, hoffte er inständig, dass es Bela besser ging als bei ihrem Treffen vor etwas mehr als einer Stunde. Leise schloss er die Wohnungstür auf und lauschte erstmal, bevor er schließlich eintrat. Kein Wasserrauschen, keine laute Musik, keine klirrenden Gegenstände... Ein Blick in die Küche sagte ihm, das Bela den Kaffee entdeckt und wohl auch getrunken hatte, denn die gläserne Kanne stand leer und vor allem noch in einem Stück auf dem Tisch. "Bela?" Der Schlagzeuger drehte sich murmelnd auf dem Sofa hin und her, als er seinen Namen vernahm. Langsam richtete er sich auf und sah sich blinzelnd im Raum um, nur einige Sekunden brauchte er um zu realisieren, dass er in Rods Wohnung war. Immerhin hatte er eine ganze Kanne Kaffee getrunken. Als hätte er sich nur ausgeruht, saß Bela nun erwartend vor Rod auf dem Sofa. "Na? Wo war der Herr denn?" fragte der Ältere überspitzt, als wüsste er, dass Rod bei Farin war. Dann grinste er frech, als wäre sein vorher eingeschlagener Ton nur ein Mittel gewesen um Rod zu beunruhigen. Er starrte gespannt auf den Bassisten, der nun verdutzt im Türrahmen stand. Einen Moment stand der Chilene etwas unsicher in der Tür. Er fühlte sich wie ein kleines Kind, das dabei erwischt wurde, wie es vor dem Mittagessen noch ein paar Kekse gegessen hatte. Doch als er Belas Grinsen bemerkte, atmete er innerlich erleichtert auf. "Also eben war ich erstmal in meiner Küche und habe erleichtert festgestellt, dass es wirklich noch meine Küche ist!" meinte er grinsend und setzte sich auf einen Sessel. Dann wurde er allerdings ernst. "Irgendwie glaube ich, dass es eine überflüssige Frage ist... Du kennst die Antwort, ich kenne die Antwort, also leg los und frag, was du wirklich wissen willst..." Mit einem erleichterten Seufzen lehnte der Chilene sich zurück. Wobei das Seufzen hauptsächlich davon kam, das er sich grade eine Zigarette angezündet hatte, die er bei dem Gespräch mit Farin gut hätte gebrauchen können. "Also? Was möchtest du wissen?" Wiederholte Rod seine Aufforderung nun in einer Frage. Bela, total geschockt über den plötzlichen Ausbruch des Jüngeren, stotterte zuerst unwirsches Zeug. "Wie bitte?" fragte er dann, als würde Rod eine ganz andere Sprache sprechen. Was eigentlich auch zutraf, aber im Moment sprach er deutlich und Deutsch! "Was ich wissen möchte? Verdammt! Was hat der Kerl sich dabei gedacht mir solche Vorwürfe zu machen, ohne Fakten in der Hand zu halten?" Der Schlagzeuger nahm nervös einen Schluck kalten Kaffee, der noch auf dem Wohnzimmertisch vor sich hinstand. Die Frage schoss so schnell aus ihm heraus, als würde sie da schon Stunden darauf warten von Bela Zunge zu springen. Bela senkte den Blick. Sein Herz raste unglaublich schnell. "Was hat er sich dabei gedacht..." murmelte er leise. „Er hat so was nicht erwartet", sagte Rod ruhig und zog an seiner Zigarette. "Immerhin hat er die ganze Zeit nichts gemerkt. Für ihn war alles ganz normal, er war glücklich und lebte in seiner eigenen Welt. Während du dir Gedanken über die Beziehung gemacht hast, hat er sie so akzeptiert, weil sie ihn glücklich gemacht hat." Der Chilene konnte sich nicht daran erinnern, je so ruhig und einfühlsam mit dem Drummer gesprochen zu haben. Natürlich brüllten sie sich sonst nicht an oder so, aber diesmal war es anders. Er hatte das Gefühl, als spräche er mit einem Verletzten, den man ruhig halten musste. Und so war es ja auch irgendwie... Bela war verletzt, nur das die Wunden nicht zu sehen waren. "Hast du denn vor diesem Gespräch irgendwelche Andeutungen gemacht? Hast du je gesagt 'lass uns doch heute mal weggehen' oder etwas in der Art?" Bela versuchte sich zu erinnern. "Jah... na ja... doch schon oft... aber ich kenne Farin doch, er liebt es, abends gerne Zuhause, bei einem schönen Film oder irgendetwas Romantischem zu sitzen... und da wollte ich ihn nicht mit meinen Ideen belasten, die ihm eh nicht viel zusprachen. Ist doch so, was findet ein so toller Nichttrinker an einem Abend, an dem sich sein Freund zusäuft... und ich weiß doch, dass es Farin viel bedeutet, wenn wir zu Hause sind... der einzige Ort, an dem wir uns unsere Liebe eingestehen können ohne von anderen mies angeschaut zu werden..." Bela drehte seine Daumen. Es lenkte ihn ein wenig von der schmerzenden Realität ab. "Dieses absolut schief gelaufene Gespräch... ich wollte doch nur wissen, ob es ihm gefällt so wie es ist... nie habe ich gesagt, dass es langweilig ist... natürlich schon, doch erst, als er damit angefangen hatte... ach das macht mich nur wütend und ich will nicht wütend auf ihn sein! Er hasst mich jetzt sicherlich... wir sind doch getrennt... für immer..." Seufzend murmelte Bela die letzten beiden Worte und starrte auf den Boden. Der Chilene musste sich zusammenreißen um nicht laut los zu schreien oder zu lachen. Diese Worte ähnelten Farins so sehr, das er am liebsten beide in einen Raum gesperrt hätte. "Bist du mal auf den Gedanken gekommen, dass ihr vorhin aneinander vorbei geredet habt? Jeder hat sich von dem anderen missverstanden gefühlt, also wollte er seinen Standpunkt noch stärker vertreten..." Einen Moment schwiegen beide, bis Rod schließlich fortfuhr: "Sieh mal... Er hasst dich nicht. Eigentlich denkt er, dass du ihn hasst, ihn nie mehr wiedersehen willst und nicht verstehen willst, wie es ihm geht. Aber das tust du. Und andersrum ebenso. Er versteht, dass du mal weg gehen willst, er fühlt sich nur so mies, weil er dir dann nicht nah sein kann. Er ist ein Mensch, der viel Nähe braucht, du wiederum brauchst auch mal deine Freiheit. Ihr müsstet einfach nur einen Kompromiss finden..." Rod lehnte sich ein Stück nach vorne, um die Asche von seiner Zigarette in den Aschenbecher zu schnippen. "Und er bezeichnet sich selbst als den schlechtesten Liebhaber der Welt... Du glaubst nicht, wie oft er auf dieses Thema kam!" Unwillkürlich kamen Bela die Tränen. Das war dem Schlagzeuger ein bisschen zu viel gewesen. "Das klingt... das klingt alles so dumm, dieser ganze Streit klingt so verdammt dumm, wenn du ihn mir hier auftischst! Ich war so blind, nicht zu sehen, dass Farin genau das so sehr liebte, was wir hatten und alles dafür tun würde, dass es auch mir besser ging... wenn ich nur... wenn ich nur vernünftig gewesen wäre!" Bela schüttelte wild den Kopf und wischte sich hektisch die Tränen von den Wangen. "Ich hab ihm so böse Sachen an den Kopf geworfen, nur weil ich zu stur war... Ach verdammt..." Bela ließ sich in die Sofakissen sinken und starrte trüb vor sich hin. Nach einiger Zeit wanderte sein Blick zu Rod und musterte diesen eindringlich. "Hey... und was soll ich jetzt machen? Ich muss mich bei ihm entschuldigen, oder nicht?" Bela sah es als Selbstverständlichkeit, weniger als direkte Frage an Rod gerichtet, sondern indirekt stellte er die Frage WIE er sich entschuldigen sollte. Der Chilene schüttelte leicht den Kopf. "Du bist nicht der Einzige, der sich entschuldigen muss... Gib nicht nur dir die Schuld an dem Streit, es gehören schließlich immer zwei dazu... Und so sollte es auch nicht gemeint sein! Also das du allein Schuld an dem Ganzen bist..." Schwach lächelnd beugte Rod sich wieder vor und sah den Drummer an. "Du willst jetzt wahrscheinlich wissen, wie sich das alles wieder richtig hinbiegt, oder? Nun... Ich würde sagen heute bleibst du hier, schläfst dich aus und was weiß ich... Morgen früh fährst du dann zu Farin..." Mit diesen Worten warf er Bela den Schlüssel zu, den er grade aus der Tasche gekramt hatte. "Irgendwas sagt mir, das er wach sein wird... Entweder schon, oder noch... Am besten fährst du gegen zehn zu ihm", meinte Rod mit einem leichten Grinsen. "Woher weißt du das denn?" fragte Bela ihn geschockt, als würde er sich plötzlich furchtbar verfolgt fühlen. Bela stand dann auf und packte den Schlüssel in seine Hosentasche, dabei murmelte er etwas, was sich verdammt nach "Scheiß Stalker" anhörte. Dann musste er aus unerfindlichen Gründen lachen. Daraufhin seufzte er lautstark. Seine Gefühle schienen sich im Kreis zu drehen und nun wusste er nicht welches er nach außen tragen sollte. Er setzte sich wieder ruhig. "Ich brauch wirklich ein wenig Ruhe... und morgen werd ich sehn, was ich mach! Aber jetzt mag ich mal bitte an was anderes denken... hast du irgendeinen guten Film da? Obwohl..." Bela sprang wieder auf und kramte in seiner Tasche. Hervor zog er einen Stapel an DVDs. "Eine wunderbare Auswahl an Horrorklassikern! Lasset uns genießen." Und den letzten Satz sagte er, als wäre er selbst ein Vampir und würde gleich die Zähne in sein Opfer schlagen. Er wollte den Blonden heute Abend vergessen, denn zurzeit verband er den Großen mit Schmerz. Rod fiel ein Stein vom Herzen, als er den Drummer lachen hörte. "Was heißt hier Stalker? Ich bin der treue Bassist, mehr nicht!”, meinte er grinsend und erhob sich, um an Belas Seite zu treten. Er betrachtete die DVDs lange, bis er einfach die Augen schloss und die Nächstbeste griff. "Tanz der Teufel? Na ja, wenigstens der erste... Die anderen sind ja Lachnummern!", meinte er mit eine gespielten Seufzen und ging zu seinem Fernsehschrank. "Schnapp dir schon mal die Fernbedienung... Es ist die schwarze!" Mit diesen Worten deutete der Jüngere auf den Couchtisch, auf dem mindestens sechs schwarze Fernbedienungen lagen. Allerdings registrierte er dies nicht wirklich, da er grade die DVD einlegte. "Unter dem Tisch müsste noch Knabberkram liegen... Bedien dich, ich hol etwas zu trinken." Rod ging auf die Tür zu, stoppte allerdings noch einmal. "Etwas OHNE Alkohol!" "Für was, verdammt noch mal, brauchst du diese viele Fernbedienungen??" fragte der Schlagzeuger entsetzt. Lieber kramte er das Süße Zeug unter dem Tisch hervor. Dabei waren Chips, Flips und Gummibärchen... und ähnliches Zeug. Bela schnappte sich eine Tüte Chips und riss sie auf, woraufhin direkt zwei Chips in seinem Mund landeten. Er wählte spontan irgendeine Fernbedienung und drückte auf den roten Stand-By-Knopf. Nichts passierte... beziehungsweise nichts in Belas Sichtbereich. Er drückte einen Knopf, der wohl für die Lautstärke zuständig war. Hinter ihm ging die Anlage an, was er nicht bemerkte und plötzlich hallte in überdimensionaler Lautstärke ein wohl veralteter Beatles-Song, da die Qualität zu wünschen übrig ließ, durchs Wohnzimmer. Schnell drückte er auf den roten Knopf und genoss die plötzliche Stille. "Du solltest die Fernbedienungen beschriften oder so!" sagte Bela laut genug, dass Rod ihn in der Küche hörte. Er nahm die nächste Fernbedienung. Sie war ein wenig kleiner, doch sie sah genau aus wie eine andere Fernbedienung... nur ohne die Zahlen... da war ein Lautstärkeregler und ein zweiter Regler, der, wie Bela vermutete, für die Programme zuständig schien. Bela drückte den roten Knopf und wartete. Und er wartete. Noch mal drückte er. Plötzlich vernahm er einen Aufschrei aus der Küche. Der Chilene hatte grade eine Flasche Coke Zero aus dem Kühlschrank genommen, als er eine kurze Bewegung an seinen Lenden vernahm. Einen Moment hielt er verwirrt inne, schüttelte dann allerdings den Kopf. "Ich werd paranoid", murmelte er und nahm noch zwei Gläser aus einem der Hängeschränke. Plötzlich spürte er es wieder, diesmal allerdings länger und deutlicher. Da er nicht darauf vorbereitet war, schrie er erschrocken auf und die beiden Gläser fielen ihm aus der Hand. "BELA, LEG DAS DING SOFORT WEG!", schrie er wütend und versuchte krampfhaft, den Reißverschluss seiner Hosentasche zu öffnen. Das Vibrieren ließ noch immer nicht nach. "LEG ES WEG!", brüllte er nun fast schon wütend und riss stärker an dem Verschluss. Doch dieser rührte sich keinen Zentimeter, da er sich verklemmt hatte. So langsam verfluchte Rod den Schlüsselfinder, den er vor einigen Jahren von Farin zum Geburtstag bekommen hatte. Aber er hatte irgendwie auch selbst Schuld... Er hätte es ja auch so einstellen können, dass das Gegenstück einfach einen Ton von sich gab, wenn er die Fernbedienung betätigte. Der Ältere hielt den Knopf gedrückt und schlurfte in die Küche. "Rod... wofür ist die kleine -" er legte den Kopf schief, als er Rod an dem Hosentaschenreißverschluss rumzerren sah. Dann legte er den Kopf auf die andere Seite. Er vernahm ein leises summen. Sein Blick fiel auf die kleine Fernbedienung, dann auf Rod und plötzlich verfiel er in lautes Gelächter. "Der Schlüsselfinder, den Farin dir mal zum Geburtstag geschenkt hatte?" Bela lachte immer mehr. "Kaum zu glauben, dass er das wirklich gekauft hat! Ich hab ihm den Tipp dazu gegeben!" Der Schlagzeuger beruhigte sich, lehnte sich gegen den Türrahmen und ließ endlich den Knopf los. "Auf Vibration gestellt?" Dann grinste er extrem diabolisch. Er ging auf eine Schublade zu, holte eine Rolle Klebeband hervor und umwickelte damit die Fernbedienung, deren Knopf daraufhin eingedrückt wurde. Dann beobachtete er Rod. Der Chilene weitete überrascht die Augen. "BELA!" Nun wusste er nicht, was er zuerst machen sollte: weiter am Reißverschluss zerren oder versuchen, dem Drummer die Fernbedienung abzunehmen? Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als er nach dem nächsten Ruck plötzlich den Griff des Reißverschlusses in seiner Hand hielt. "Mach das Ding aus! Sonst hört das gar nicht mehr auf! Ich hab grade erst heute Morgen neue Batterien rein getan! Warum sonst hat das Ding im Wohnzimmer gelegen?" Mit einem Satz war er bei dem Älteren und versuchte, ihm das Ding zu entreißen. Dies war allerdings nicht so leicht, wie er sich das vorgestellt hatte. Er war zwar ein paar Zentimeter größer, aber die Vibration in der Tasche lenkte ihn viel zu sehr ab. Besonders da diese gleichmäßige Bewegung langsam etwas auslöste. "GIB HER!" Er kreischte schon fast, während ihm die Schamesröte ins Gesicht schoss. Bela genoss dieses Schauspiel. Immer wieder wich er dem Chilenen zurück und versteckte die Fernbedienung vor ihm. Der leicht erregte und immer erregter werdende Blick von Rod stimmte ihn richtig freudig. "Und... wie isses so?" Er lies die Fernbedienung in seine linke hintere Hosentasche gleiten. Rod spürte, wie sein Gesicht noch dunkler anlief. "Es nervt, mehr nicht!", sagte er gereizt und ging mit schnellen Schritten zur Küchenschublade, in welcher er sofort rumwühlte. Schnell griff er nach einer Gabel und versuchte, den Reißverschluss irgendwie aufzuhebeln. Allerdings schaffte er es nicht, was vor allem daran lag, das die Hose nun leicht spannte. "Diiiiiirk", flehte der Chilene und sah den Drummer hilfesuchend an. "Mach es aus! Ich dreh durch!" Sein Atem ging etwas schneller, was nicht nur an der körperlichen Anstrengung lag. Auf die Idee, seine Hose einfach auszuziehen, kam er in diesem Moment nicht. Der Schlagzeuger ging einen Schritt auf den Bassisten zu. Er packte dessen Handgelenke und drückte sie gegen die Wand. Die blau-grünen Augen des Älteren musterten die tiefen Braunen des Größeren eindringlich. Bela näherte sich seinem Gesicht. Sie spürten ihren Atem und das leise Summen des Schlüsselfinders drang an Belas Ohr. Er fühlte sich total betrunken, obwohl er gar nichts getrunken hatte. Vorsichtig legte er seine Lippen auf die des Chilenen. Ein starkes Kribbeln machte sich in ihm breit. Also rein theoretisch ging er Farin nicht fremd mit dieser Aktion, denn sie waren ja getrennt... und das Gesicht des Jüngeren reizte ihn im Moment zu sehr. Seine Hände drückten Rod weiter gegen die Wand, während seine Lippen am Hals des Bassisten entlangglitten. Im ersten Moment wusste der Chilene nicht, was er machen sollte. Er weitete überrascht die Augen, wehrte sich allerdings nicht gegen den Kuss. Ob diese Reaktion nun von seiner Erregung oder etwas anderem ausging, konnte er nicht sagen... Und es interessierte ihn auch nicht. Als er die heißen Lippen des Drummers an seinem Hals spürte, stöhnte er unwillkürlich auf. "Dirk..." Mehr konnte er in diesem Augenblick nicht sagen. Seine Knie wurden immer weicher und der Teil des Gehirns, der ihm sagte, dass es falsch war, schaltete sich langsam ab. Wenn er jetzt nicht eingriff, würde er für nichts garantieren können. "Wir dürfen nicht... Wir können nicht..." Diese Worte sollten wie ein Protest klingen, doch sie waren nicht so gemeint und demzufolge kamen sie auch nicht richtig rüber. Bela ließ sich nicht beirren und erforschte weiter den Hals des Jüngeren mit seiner Zunge. Er drückte sich so fest gegen Rod, dass er nun auch das Vibrieren des Schlüsselfinders deutlich spürte. Vorsichtig ließ er seine Arme los und glitt mit den Händen über Rods Seiten. Wieder küsste er ihn, doch diesmal intensiver und er versuchte mit der Zunge zu Rods vorzudringen. Als er es geschafft hatte stupste er die Zunge des Jüngeren an und versuchte ihn anzusticheln auch etwas Initiative zu ergreifen. Langsam schritt er zurück und zog Rod mit sich ins Wohnzimmer. Behutsam drückte er den Größeren auf das Sofa und setzte sich auf ihn. Mit den Fingerspitzen fuhr er entlang des Hosenbundes und zog ihm dann das Shirt aus. Von neuem begann Bela Rod zu liebkosen und wandte sich diesmal an Rods Brustwarzen. Er knabberte und leckte daran. Nun war es endgültig um den Chilenen geschehen: mit einem lauten Keuchen packte er den Älteren und zog ihn zu sich, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Seine Zunge drang in den Mund des anderen ein, welchen er sofort gründlich erforschte. Unruhig glitten seine Hände zu dem Shirt des Drummers, welches er kurzerhand packte und ihm über den Kopf zog. Er nutze den kurzen Moment, um keuchend nach Luft zu ringen, bevor er sich wieder auf Belas Lippen stürzte und ihn heiß küsste. Eine Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass es falsch war, doch er ignorierte diesen Gedanken, so gut es ging. In diesem Moment war ihm alles egal: Farin, die Crew, die Fans, die ganze Welt! Es gab nur ihn und Bela. Immer wieder verdrängt Bela die Stimme in seinem Kopf, die sich verdächtig nach Farin anhörte. Er keuchte in den Kuss und genoss dieses Gefühl in seinem Bauch und in seiner Hose. Doch als die Stimme schrie "ich liebe dich", zuckte Bela zusammen und löste sich mit einem erschrockenen Blick von Rod. "Scheiße" nuschelte er und sprang von Rod. Er zog die Fernbedienung aus seiner Tasche und drückte sie Rod in die Hand. Ohne dass Rod hätte reagieren können, war der Schlagzeuger schon im Bad verschwunden. Langsam ließ sich der Ältere an den Fließen herunter sinken. Dicke Tränen rollten über seine Wangen. "Es tut mir leid Farin..." murmelte er tränenerstickt. Es tat ihm so sehr Leid... die Stimme klang, als hätte sie gesehen, was die beiden da trieben. Durch diese Reaktion des Drummers, war auch Rod wieder total klar im Kopf... Und er schämte sich. Schnell stellte er den Schlüsselfinder ab und setzte sich auf. Sein Blick glitt nervös durchs Wohnzimmer, als erwarte er, dass Farin plötzlich hervortreten und ihn anbrüllen würde. Natürlich geschah nichts dergleichen, jedenfalls nicht im Wohnzimmer. Aber in seinem Kopf... Ohne lange nachzudenken, stand Rod auf und trat ans Fenster, um dieses weit zu öffnen. Er zog seine Zigarettenschachtel aus der hinteren Hosentasche und stellte mit einem Seufzen fest, das sie total verbogen war. Auch die Zigaretten waren verbogen, allerdings noch intakt und so zündete er sich eine an. Er inhalierte tief und sah zu einem Bild, das auf dem Fernseher stand. Es zeigte Bela und Farin, wie sie grade krampfhaft versuchten, Rod festzuhalten. Er konnte sich noch genau daran erinnern. Bela und Farin waren noch nicht lange zusammen und Rod war der Meinung, sie bräuchten ein gemeinsames Foto. Aber die beiden Sturköpfe wollten kein Foto ohne ihn. Mit einem erneuten Seufzen lehnte der Chilene sich auf die Fensterbank und starrte hinaus. Er kam sich total schäbig vor, immerhin wollte er den beiden helfen und sie nicht noch weiter auseinander bringen. Bela stand wankend auf und wusch sich das Gesicht kalt. Vorsichtig ging er ins Wohnzimmer zurück. Die Beule in seiner Hose war nun abgeklungen. Immer noch konnte der Kleine es nicht glauben, was er gerade getan hatte. "Es tut mir leid..." nuschelte er nun zu Rod. „Es tut mir einfach Leid..." Zitternd ließ er sich auf das Sofa sinken und drückte seine Finger in ein Kissen, das er sich vor den Körper hielt. So viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf, doch nur einer verletzte ihn und er hasste sich deswegen. Er liebte Farin... und hätte es beinahe mit Rod getrieben. Das war für ihn unverzeihlich. Er würde Farin die Wahrheit sagen... damit er selbst kein schlechtes Gewissen hatte, aber er bezweifelte, dass der Blonde dann noch etwas mit ihm zu tun haben wollte. Irgendwie wünschte sich Bela, dass er die Zeit hätte zurückdrehen können. Rod drehte sich nicht um, als Bela ihn ansprach. "Es gibt nichts, wofür du dich bei mir entschuldigen musst Dein Gefühlsleben steht grade Kopf und bei mir stand was anderes... Und du bist ja noch rechtzeitig zur Besinnung gekommen, im Gegensatz zu mir." Nun drehte Rod sich doch um und lächelte den Älteren aufmunternd an. "Wir denken einfach nicht mehr dran, gucken Tanz der Teufel und morgen fährst du zu dem Blonden..." Langsam ging er zum Sofa und setzte sich neben Bela. "Es tut mir Leid... Ich wollte euch helfen, aber ich hab alles grad nur noch schlimmer gemacht", sagte er leise und schnippte die Asche in den Aschenbecher. "Entschuldige bitte..." "Es ist nicht deine Schuld, dass dein Reißverschluss klemmt und ein notgeiler Schlagzeuger die Fernbedienung des Schlüsselfinders in die Hand bekommen hat..." Bela lachte los. Der Anblick von Rod war einfach urkomisch. "Ich konnte es einfach nicht lassen..." Hämisch grinsend lehnte er sich in die Sofakissen zurück. "Mach du das lieber mit den Fernbedienungen, bevor hier noch die Mikrowelle in Flammen aufgeht oder was auch immer..." Der Drummer hatte sich nun wieder beruhigt. Farin würde schon verstehen, wenn er es ihm erklären würde... und es ist ja nichts mehr passiert, als dass sie sich geküsst hatten. Sein Gewissen plagte ihn. Nun musste Rod ebenfalls lachen. "Eins sag ich dir... ICH werde auf der Couch schlafen... Hab nämlich seit kurzem so eine komische Massagematratze, die mit einer Fernbedienung bedient wird... Und da werde ich nicht drauf schlafen, solang der Fernbedienungs-Terrorist hier umgeht!" Mit einem leichten Grinsen drückte er die Zigarette im Aschenbecher aus und griff zielstrebig nach einer Fernbedienung. "Und solltest du mal wieder unsicher sein... Vergleich doch einfach die Hersteller!" Langsam lehnte der Bassist sich zurück und drückte auf 'Play'. Doch der Bildschirm blieb schwarz. "Ok... Was hast du hier angestellt?" Rod wollte grade auf den Drummer losgehen, als ihm das rote Licht am Fernseher auffiel. "Sorry, mein Fehler... Der Fernseher ist aus!" "Dann mach ihn an!" befahl Bela in spöttischem Ton. Als der Film anfing konnte er sich kaum auf die dummen Schauspieler konzentrieren, die wie wild durch die Gegend hüpften, zu Weltuntergangsmusik und einfach nur die schrecklichsten Kostüme anhatte. Bela konnte sich schon immer für diesen Kitsch begeistern. Horror-Kitsch, aber er liebte es. Doch im Moment dachte er nur an den Blonden und wie sehr er ihn vermisste. Leise seufzend wandte er seine Gedanken voll und ganz dem Film zu. Dem Größeren entging nicht, das Belas Gedanken immer wieder abdrifteten. Man sah es ihm deutlich an. Am liebsten hätte er ihn jetzt zu seinem Auto geschleppt und ihn direkt zu dem Blonden gefahren... Aber er wusste, dass es falsch gewesen wäre. Die beiden mussten etwas Zeit für sich haben und alles verarbeiten. Sonst wäre die Situation wieder eskaliert und ein neuer Streit wäre ausgebrochen. "Meine Lieblings-Szene! Auch wenn ich nicht verstehe, warum sie von einem Baum vergewaltigt wird." Rod versuchte mal wieder, den Drummer irgendwie abzulenken. Leider fiel ihm nichts Besseres ein als dieser blöde Film. "Jah... der Baum spielt keine wichtige Rolle, denk ich..." faselt der Schlagzeuger zusammenhangslos. Nach dem der Film vorbei war, versuchte Bela beschwerlich seine Augen offen zu halten. "Ich sollte vielleicht schlafen gehen..." Gedankenversunken erhob sich der Ältere. "Ich schlaf auf dem Sofa! Zu allen Umständen muss ich dir nicht auch noch dein Bett wegnehmen... Massagematte hin oder her! Ich nehm sie dir nicht weg!" dann musste er ein wenig lachen, doch setzte sich direkt wieder aufs Sofa. Warum er aufgestanden war, wusste er selbst nicht, vielleicht um größer zu sein als Rod. Rod sah ihn etwas verwundert an. "Du musst wirklich sehr müde sein... Oder war das grade die Gymnastik vorm schlafen gehen?", fragte er grinsend und erhob sich. "Gut, dann kannst du dir das Sofa ausklappen. Ich hol dir mal Bettwäsche. Ich muss nur gucken, wo ich das hab", murmelte er und verschwand kurz im Schlafzimmer. Als er zurückkam, hatte er sich eine Decke unter den Arm geklemmt und balancierte mehrere Kissen. "Ich wusste nicht, wie viele du brauchst... Besonders weil das Sofa manchmal sehr unbequem ist." Mit diesen Worten warf er das Bettzeug auf einen Sessel und sah sich noch mal im Raum um. „Brauchst du noch irgendwas?" Bela hatte nun das Sofa ausgeklappt und warf das Bettzeug darauf. "Nein, danke... ich brauch jetz nur noch Schlaf" er schmunzelte leicht. Er zog sich das Shirt aus, was er sich vorhin wieder angezogen hatte, nach dem er aus dem Bad gekommen war und seine Hose. So in Shorts warf er sich zwischen die Decke und die Kissen auf das Sofa. "Nacht Rod..." Der Schlagzeuger kuschelte sich in die Decke und schlief schnell ein. Immerhin hatte er einen verrückten, anstrengenden Tag hinter sich. Rod beobachtete ihn noch eine Weile. Falls etwas ist, du weißt wo du mich findest... Schlaf gut, Bela." Mit diesen Worten verließ er das Wohnzimmer und schaltete beim rausgehen das Licht aus. Erst jetzt bemerkte er, das er ebenfalls kurz vorm einschlafen war. Der Tag hatte ihn mehr Kraft gekostet, als er die ganze Zeit angenommen hatte. Auf den Weg zum Bett streifte er sich das Shirt ab und stieg fast beiläufig aus seiner Hose. So musste er sich nur noch nach vorne fallen lassen und sich zudecken. Aber kaum berührte sein Gesicht das kühle Kissen, hatte er das Gefühl, nicht einschlafen zu können. Es war oft so, das die Erlebnisse des Tages erst dann über ihn hereinbrachen, wenn er sich grade schlafen legen wollte. Das seltsame war, das nicht die Situation zwischen Bela und ihm so an seinen Nerven nagte. Vielmehr fragte er sich, was nun aus dem Drummer und dem Blonden werden würde. "Erstmal drüber schlafen", murmelte er, wobei die letzten Worte in einem Gähnen untergingen. Einige Sekunden später wurde sein Atem ruhiger und gleichmäßiger. Dafür, was an dem Tag alles passiert war, hatte Bela einen außerordentlich ruhigen Schlaf und wachte früh um 10 Uhr auf, was ihm einen Stich versetzte. Die Helligkeit überrannte ihn... heute war es dann so weit. Kam es ihm doch vor, als wären sie schon seit Tagen getrennt. Doch heute musste er wieder mit dem Blonden reden. Er liebt ihn... und Farin liebt ihn auch. "Ach verdammt..." murmelte er und erhob sich langsam. „Warum um 10?" Er war sich sicher, dass Farin in genau diesem Moment sich dieselbe Frage stellte. Kapitel 3: Gute Zeit -------------------- Hiho ^^ Wir sind wieder da! Das 3. Kapitel ist nun das vor euch liegende XD Ich hoffe ihr lest es und lasst uns ein wunderbares Kommi da! Wir freuen uns ja immer über gute Reaktionen ^^ Eures Anni und Lenchen ________________________________________________________________________________ Mit einem leisen Seufzen fuhr Rod rechts ran und stellte den Warnblinker seines Wagens an. "Warum? Ich frage dich, WARUM musstest du HEUTE verschlafen?" Sein Blick huschte zu dem Drummer, der sich nun schon zum mindestens zwanzigsten Mal das Haar richtete. "Hörst du mir überhaupt zu? Ich meckere grad mit dir! Pass auf: dein Haar sitzt super, dein Hosenstall ist auch nicht mehr offen, du riechst nach meinem Duschgel und nach meinem Rasierwasser... Was soll denn jetzt noch schief laufen?" Leicht lächelnd legte er ihm eine Hand auf die Schulter. "Das wird schon... Und jetzt los! Es wird alles wieder gut!" Er lächelte Bela aufmunternd zu und zog langsam seine Hand zurück. "Ruf mich an, wenn ihr fertig seid..." "Denkst du es ist so ein Vorteil, wenn ich nach DIR rieche? Ich meine so... nich dass Farin auf falsche Gedanken kommt..." murmelte Bela vor sich hin. Dann öffnete er die Autotür und schnallte sich ab. In seinem Kopf herrschte Stille. Selbst wenn er sich dazu gezwungen hätte etwas zu denken, es hätte nicht funktioniert. Er war wie ein gedankenloses Wesen. Mit einem letzten unsicheren Blick sah er zu Rod. "Wenn wir fertig sind..." sagte er noch leise. Seine Füße schlurften über den Asphalt und der Schlagzeuger spürte Rods Blick im Genick. Als er bei der Tür war, sah er noch einmal zu Rod, der ihm mit einer Handbewegung bedeutete weiter zu gehen. Nervös und mit zittriger Hand zog Bela den Schlüssel, den Rod ihm gegeben hatte, welcher ja sein eigener war, aus seiner Jackentasche. Fast wie in Zeitlupe drehte er den Schlüssel im Schloss um und öffnete die Tür. Mit jeder Stufe wurden seine Beine wackeliger und seine Knie weicher. Gleich würde er dem Blonden entgegenstehen. Ihm ging aus unerfindlichen Gründen sein eigenes Lied "Für uns" durch den Kopf. Er schüttelte diesen um das Lied los zu werden und schloss die Wohnungstür auf. Ihm kam ein Geruch von Kaffee entgegen und im Player lief ruhige Musik. Vor der Badtür lag ein Handtuch verwahrlost, als hätte es jemand dort vergessen. Farin konnte ihn nicht gehört haben, so leise wie er die Tür aufgeschlossen hatte. Nun tapste er vorsichtig zum Balkon. Der Gitarrist war wohl im Schlafzimmer. Wie Bela vermutete war Farin im Schlafzimmer. Genau genommen lag er seit Stunden auf dem Bett und starrte an die Decke. Er hatte die ganze Zeit kein Auge zu bekommen, so dass sich unter diesen dunkle Ringe abzeichneten. Sein Kopf ruhte auf dem Kissen des Dunkelhaarigen, welches noch immer seinen Duft trug. Doch dieser schien langsam zu verblassen. Sehr langsam drehte der Blonde den Kopf zur Seite und sah zu seinem Funkwecker. Er war nun schon über 24 Stunden wach, wovon er mindestens 23 Stunden damit verbracht hatte, rum zu heulen. Er konnte einfach nichts dagegen tun, es war, als wäre da etwas gebrochen. Er spürte gar nicht mehr, wann er weinte und wann nicht. Die Tränen liefen einfach so über seine Wangen oder seine Schläfen. Je nachdem, ob er lag oder saß. Der Duft des Kaffees lag schon eine ganze Weile in der Luft, doch Farin wollte nicht aufstehen und die Maschine abstellen. Wenn er die Augen schloss, konnte er sich vorstellen, dass der Drummer grade das Frühstück vorbereitete und jeden Augenblick ins Schlafzimmer kommen würde. Es war nur ein Traum, nur Wunschdenken, doch Farin klammerte sich in diesem Moment so sehr daran, als würde sein Leben davon abhängen. Er wollte ihn bei sich haben... Bela durchschoss ein seltsames Gefühl, das ihm sagte, dass er jetzt ins Schlafzimmer gehen sollte. Es war wie einer dieser Morgen. Bela war nur eher aufgestanden. Hatte Frühstück gemacht... der schwere Kaffeeduft hing in der Luft, wie die frische Wäsche auf der Wäscheleine auf dem Balkon. Ein ruhiger Morgen... und wenn man nicht wüsste, was am Tag vorher passiert war, hätte man nie gedacht, dass diese beiden getrennt waren. Vorsichtig näherte sich Bela dem Schlafzimmer, immer noch so leise wie möglich öffnete er die Tür und lehnte sich an den Rahmen. Farin lag immer noch auf dem Bett, er hat den Dunkelhaarigen wohl noch nicht bemerkt, doch das störte Bela nicht. Stille Tränen rannen über seine Wangen, den Blonden dort so liegen zu sehen... und zu wissen, dass er sich jetzt nicht einfach neben ihn legen konnte. Rods Rasierwasser stieg ihm in die Nase und verdrängte den Geruch des Kaffees und den starken Geruch nach dem Blonden, der mindestens genau so Dominant war wie der Kaffee. Farins Augen waren noch immer geschlossen und sein rechter Unterarm ruhte auf seiner Stirn. Sein Atem war sehr ruhig und nur manchmal entrann seinen Lippen ein leises Schluchzen. In diesen Momenten zitterte sein Atem leicht, doch ihm war nichts anzusehen. Plötzlich stieg ein seltsames Gefühl in ihm auf. Seltsam und doch irgendwie vertraut. Langsam öffnete er die Augen, während sein Körper anfing zu zittern. Das konnte nicht sein, es war unmöglich. Farin drehte sich wie in Zeitlupe auf die Seite und das erste, was er sah, war ein Paar Schuhe, was er so gut kannte, als wären es seine eigenen. Ungläubig glitt sein Blick an der Gestalt empor, bis er schließlich das Gesicht des Drummers sah. "Dirk..." Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und seine geröteten Augen weiteten sich ein Stück. Der Schlagzeuger war damit beschäftigt sich die Tränen weg zu wischen. Dann hörte er den Größeren seinen Namen sagen und sofort überzog ihn eine starke Gänsehaut. Er sah den Blonden an. "Kaffee ist fertig..." nuschelte er mit tränenerstickter Stimme. „Können wir reden?" Sein Herz machte so große Sprünge, er hatte Angst einen Herzanfall zu bekommen. Er sah Farin eindringlich an und wartete auf ein Anzeichen von Zustimmung. Von Außen sah er so ruhig aus wie noch nie, doch im Innern herrschte eine so starke Unruhe, dass er am liebsten wie wild rum gesprungen wäre. Er hatte ein klares Ziel vor Augen und dies bestand darin, dass er heute Abend neben Farin im Bett einschlafen würde. Der Blonde setzte sich langsam auf, wobei er Bela nicht aus den Augen ließ. Er traute sich kaum zu blinzeln aus Angst, der Drummer würde dann verschwunden sein. Er hatte das Gefühl, seine Stimme würde ihm den Dienst verweigern, wenn er versuchen würde dem Dunkelhaarigen zu antworten, also nickte er nur schwach, während er sich zittrig erhob. Langsam näherte er sich Bela, während er sich schnell über die Augen wischte. Dann brachte er etwas wie ein Lächeln zustande. Zwar wirkte es noch traurig und verunsichert, doch in seinen Augen leuchtete ein Funke Hoffnung auf. "Setzen wir uns an den Tisch", wisperte er und ging voraus, wobei sein Arm leicht den des Kleineren Streifte. Diese kurze Berührung reichte aus, um sein Herz zum rasen zu bringen und die Sehnsucht noch größer werden zu lassen. Der Ältere musste sich stark zusammen reißen, sich nicht an den Hals des Blonden zu hängen, denn jetzt mussten sie erst reden. Also folgte er Farin mit kleinen Schritten. Vorsichtig ließ er sich auf dem Stuhl nieder, der genau gegenüber von Farins stand und sah ihn nervös an. Sein Herz raste wie wild und er hörte in seinen Ohren deutlich den Puls, was ihm das Hörvermögen für alles andere nahm. Nun sah er Farin einige Momente erwartend an, doch fing sich schnell. Sein Blick schweifte dann durch das Zimmer und verfing sich bei dem Bild, wo er und Farin Rod mit ins Bild zogen. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. "Das waren noch Zeiten" nuschelte er. Etwas überrascht sah der Blonde auf, bevor er Belas Blick folgte. Als er das Bild entdeckte, musste er leise lachen. "Ja... Im Nachhinein tut Rod mir irgendwie total Leid... So, wie wir an ihm rumgezerrt haben..." Leicht grinsend drehte er sich wieder um. "Wir schulden ihm immer noch ein blaues Hemd...", murmelte Farin und strich sich durchs struppige Haar. Erst dann sah er Bela wieder an. "Möchtest du Kaffee? Oder vielleicht etwas zu essen?" Man merkte ihm deutlich an, dass er nervös war. Zwar versuchte er, es irgendwie zu überspielen, aber vergebens. Der Blick des Größeren huschte einmal über den Tisch, an dem sie saßen. Seit Bela am Tag zuvor die Wohnung verlassen hatte, war nicht viel geschehen. Der Blonde hatte sich zwar irgendwann dazu aufgerafft, die leicht verderblichen Lebensmittel in den Kühlschrank zu räumen, aber das war auch schon alles. Zu mehr fühlte er sich nicht in der Lage. Es war eine peinliche Stille, die Bela durch ein Räuspern versuchte zu durchbrechen. "Und... schönes Wetter.. nich?" sagte Bela mit einem Blick nach draußen, schon zwei Sekunden später hasst er sich für die Aussage. Wie kann er in einem solchen Moment nur so etwas Dummes sagen? Das Wetter... pah! Dann stotterte der Dunkelhaarige ein wenig. "... das war dumm..." nuschelte er. „Wie geht es dir?" sagte er leise und strich sich durch sein schwarzes Haar. Seine blau-grünen Augen funkelten unheilvoll, doch nicht irgendwie beängstigend. Farin lächelte leicht. "Wieso dumm? Es stimmt doch..." Als hätte der Drummer mit diesen paar Worten eine Mauer, die zwischen ihnen stand, nieder gerissen, entspannte sich Farins Körperhaltung. "Na ja... Also... Wenn ich jetzt sage 'es geht mir gut' wäre es gelogen und das wüsstest du auch... Würde ich sagen es geht mir dreckig, wäre es zwar die Wahrheit, aber es würde wie ein Vorwurf klingen... Und ich will dir keine Vorwürfe machen... Dafür gibt es keinen Grund." Farins Stimme wurde immer leiser, bis sie schließlich versagte. Sein Blick war stur auf den Tisch gerichtet, er konnte Bela nicht ansehen. Er hatte Angst, dass dieser den Schmerz in seinen Augen lesen würde und ihn doch als Vorwurf verstehen würde. Der Blonde spürte, wie seine Hände anfingen zu zittern. "Aber wie geht es dir denn? Rod hat mir gesagt, dass du bei ihm übernachtet hast... Ich bin froh, dass du nicht die ganze Zeit draußen herum geirrt bist...“ "Wenn er mich nicht aufgesammelt hätte, wäre ich das wohl... mit einem glasigen Blick, mit der Daniels Flasche in der einen Hand und die andere an der Hauswand entlang gleitend..." Bela sah wie Farins Hände zitterten. Erst zögerte er, dann schob er seine Hand über den Tisch, zog Farins Arm auf den Tisch und hielt die Hand des Gitarristen. Eine plötzliche Hitze schoss in seine Finger, dass er Angst hatte, sie würden anfangen zu brennen. Er lächelte Farin an. "Farin... bitte... ich will mich keinesfalls mit dir weiterhin streiten... und ich will dieses Problem aus der Welt schaffen..." Immer noch war der Schlagzeuger eingeschüchtert, dass er irgendwas Falsches sagen könnte und somit seine Chance wieder vertun würde. Auf jeden Fall würde er warten, dass Farin ihn fragt, ob er wieder bei ihm wohnen wolle. Ein Kribbeln jagte durch den Körper des Blonden, als Bela seine Hand ergriff. Nach einem kurzen Zögern schloss er die Finger um dessen Hand und sah ihn hoffnungsvoll an. "Ich will mich auch nicht mit dir streiten... Ganz sicher nicht!" Er lächelte leicht und strich sehr zaghaft über Belas Hand. "Hör zu... Ich habe gestern Sachen gesagt die mir sehr Leid tun... Und wenn ich ehrlich bin..." Ein Seufzen löste sich von seinen Lippen, als er den Blick senkte. "Es gab gestern Momente, da wollte ich dich einfach nur verletzen... Also... Ich wollte dir zigen, wie weh manche deiner Worte taten. In dem Moment begriff ich noch nicht, wie Recht du hattest. Dafür war ich zu engstirnig..." Der Blonde schüttelte leicht den Kopf. "Ich war einfach zu egoistisch..." Der Schlagzeuger war überrascht über den Sinneswandel des Gitarristen. Sein Griff um die Hand des anderen verfestigte sich, als wolle er ihn nie wieder los lassen. Dann zog er seine Hand jedoch wieder zurück, so würde er nicht mit seinem Gegenüber reden können. "Ich hab mich auch nicht klar ausgedrückt... du konntest das alles ja nur falsch verstehen. Es war wie ein Test... zu testen, wie du reagierst, falls mich die Beziehung wirklich langweilen würde. Klar in einigen Punkten hab ich die Wahrheit gesagt... dass ich mal mehr ausgehen würde, aber ich finde diese Beziehung nicht langweilig! Es tut mir leid..." flüsterte er fast. Seine Hände sehnten sich nach Farins, doch er musste sich zurückhalten, nicht dass er schon jetzt über ihn herfallen würde. Farin lächelte schwach und sah seinem Gegenüber in die Augen. "Wir hätten einfach früher darüber reden müssen... Es war mir doch irgendwie klar, dass du nicht nur in der Wohnung hocken möchtest... Und du wusstest ja auch, dass ich ungern weg geh... Also ich geh schon gern weg, so ist es ja nicht... Es ist nur..." Der Blonde wusste nicht, wie er den Satz beenden sollte, also schüttelte er nur den Kopf. "Ich bin nicht genug auf deine Bedürfnisse eingegangen, da hast du Recht. Anstatt mal wieder einen Film aus der Videothek zu holen hätte ich ja auch sagen können 'komm, wir gehen mal wieder ins Kino'... Ich hab so stur darauf bestanden, immer mit dir hier zu bleiben, dass ich gar nicht gemerkt hab, was wirklich wichtig ist... Das ist mir erst gestern und heute klar geworden..." Er hob den Kopf an und sah Bela genau in die Augen. "Es ist doch eigentlich egal, ob wir nun hier hocken, in der Disco sind oder sonst wo... Wir waren doch wenigstens zusammen..." "Jah... " hauchte der Drummer. Seine Gedanken schweiften ab und er sah ein Bild an der Wand, es kam ihm bekannt vor und er wusste, dass es dort hing, doch sein Blick war nie so richtig tief gegangen... Er hat es wahrgenommen, aber nicht realisiert. "1981?" nuschelte er. Es war ein Bild von ihnen und Hussi auf der Bühne als Soilent Grün. Bela wusste nie, warum Farin dieses Bild dort hängen hatte, doch jetzt empfand er es als ein perfektes Bild. Ein schönes Bild, denn damit konnte man in der Zeit reisen. Sein Blick haftete weiter daran und er musste daran denken, wie Farin und er sich kennen gelernt hatten. Dann lachte er und sah Farin grinsend an, natürlich nicht so ein überdimensional großes Grinsen, wie das des Farin, doch ein breites. "Weißt du noch, wie wir uns damals kennen gelernt haben? 1980?" Der Schlagzeuger lehnte sich gegen die Stuhllehne und wandte den Blick wieder auf das Bild. Der Blonde war einen Moment etwas verwirrt als Bela ihn so angrinste, doch dann musste er selbst auch etwas schmunzeln. "War die Frage jetzt ernst gemeint? So was kann man doch nicht vergessen!" Er lachte leise und lehnte sich ebenfalls leicht zurück. "Schon komisch... Wer hätte je gedacht, was aus so einer Begegnung alles werden kann... Ich meine... Hättest du damals gedacht, dass wir mal eine erfolgreiche Band gründen, deren Lieder auf dem Index landen? Also... Jedenfalls einige..." Er setzte sich wieder auf und sah Bela an. "Was hast du damals eigentlich gedacht? Und komm jetzt bloß nicht mit deiner Antwort, die du nervigen Leuten von irgendwelchen Zeitschriften gibst..." Er stützte das Kinn in seiner Hand ab, während der dazugehörige Ellenbogen, welcher sich knapp eine Fußlänge unterhalb des Handgelenkes befand, auf dem Tisch ruhte. Bela schmunzelte, auf Grund des Kommentars. "Ich dachte, er ist ein gutgelaunter Punk. Er war die ganze Zeit am Lachen. Damals gab es nix zum Lachen! Schon gar nicht als Punk! Lachen war außerhalb von Muttis Reichweite definitiv nicht cool..." Er sah Farin an und man sah an seinen Gesichtszügen, dass er sich ein Lachen verkneifen musste. Dann sah er ihn ernster an. Seinen Kopf legte er nachdenklich in den Nacken. "Natürlich konnte keiner ahnen, dass wir mal so berühmt werden... Ich war einfach beeindruckt... Einfach von deiner ganzen Art. Wie du... wie du dich so abheben konntest... mal von deiner Größe abgesehen... Es ist schwer zu sagen... schwer zu sagen, dass ich schon damals mehr empfunden habe. Obwohl ich so viele Freundinnen hatte, gegen die ich natürlich auch nicht abgeneigt war..." Ein leises Seufzen löste sich von den Lippen des Dunkelhaarigen. Die blau-grünen Augen suchten die braun-grünen des Gitarristen. "Wenn ich meine Gefühle beschreiben könnte..." Es fiel ihm wirklich schwer, sich ein Lachen zu verkneifen. Deshalb biss der Blonde sich leicht auf die Zunge. Doch als Bela ernster wurde, entspannten sich auch Farins Gesichtszüge wieder. "Du musst sie nicht beschreiben", flüsterte er. Eigentlich wollte er es laut sagen, doch seine Stimme war irgendwie belegt. Der Blonde räusperte sich leicht und sah dem Drummer in die Augen. "Du musst sie nicht beschreiben", wiederholte er und ein sanftes Lächeln huschte über seine Lippen. "Weißt du... Als ich dich damals gesehen habe... Da haben mich deine Augen irgendwie in ihren Bann gezogen. Normalerweise geht das ja nicht so schnell bei mir... Also das man mich in seinen Bann zieht..." Er lachte kurz auf, wurde dann allerdings wieder ernst, als er sich etwas zu Bela beugte. "Aber du hast es geschafft... Und mich immer gefangen halten...", sagte er leise. Ein Schauer erpackte Bela und er kippte fast von seinem Stuhl. Diese Worte trafen ihn hart, umso schwerer fiel es ihm an den Streit zu denken, den es galt zu lösen, nach wie vor. Doch seine Gedanken schweiften immer wieder zu dem Augenblick, bei dem er Farins Grinsen das erste Mal sah. "Deine gute Laune hat mich eingefangen... deine Art mit anderen umzugehen... dich nicht von anderen beeinflussen zu lassen... Dein Grinsen..." er stockte. Es sollte nicht lächerlich wirken. "Dein umwerfendes Grinsen"... doch es klang lächerlich. Ein betrübtes Funkeln setzte sich in Belas Augen, als er merkte, dass man dieses Argument schon fast nicht ernst nehmen konnte. Mit einer Handbewegung versuchte er es zu verdrängen und sah den Blonden lächelnd an. "Oder..." er überlegte kurz. „Kannst du dich an die eine Schweiz-Tour erinnern? Nopper und ich nehmen die Stadt fast auseinander und werden nur verwarnt und Sahnie wird verhaftet... weil er Finnisch-Vokabeln lernt... ich wäre fast gestorben vor Lachen" Der Blonde lachte bei der Erinnerung. "Hör bloß auf! Mir kamen echt die Tränen vor Lachen! Da sieht man mal, das lernen nix bringt... Man sollte lieber das Leben genießen..." Farin legte den Kopf leicht schief und betrachtete Bela mit einem sanften Blick. Seine Worte gingen ihm nicht aus dem Kopf. "Ich weiß noch, als ich dich angerufen habe um dir zu sagen, dass Hans rausfliegt... Dein euphorisches 'YES' hatte ich noch Tage später in den Ohren..." Ein leichtes Lächeln huschte über Farins Lippen. "Das fand ich total süß! Besonders weil es dir vorher so peinlich war, dass du so spät dran warst..." Der Blonde legte den Kopf schief und betrachtete Bela. "Schade, dass ich dein Gesicht damals nicht gesehen habe..." "Ich auch..." erinnerungsselig dachte er an diesen Tag. Ihm fiel es immer schwerer sich zurück zu halten. Er wollte Farin küssen und umarmen und lieben... so sehr lieben wollte er ihn. "Ich war so nervös... ich dachte schon so: 'Scheiße... Jan reißt mir den Kopf ab'... aber mit so was hätte ich nicht gerechnet" dann lachte er. Der Schlagzeuger dachte nach. "Wie mein Gesicht ausgesehen haben muss?" Er strich sich durchs Haar. "Hmm... ein breites Grinsen. Also nich so" Er grinste ein wenig. "Sondern so" er grinste noch breiter, was natürlich nur lächerlich aussah und so fühlte er sich auch, also fing er an zu lachen. "Es war mindestens doppelt so breit wie deines! Schade... ich hab keine Beweise und mein Grinsen wird nie breiter sein... weil wenn ich dich ansehe... dann grinse ich nich breit... sondern versuche dich so liebevoll wie möglich anzulächeln..." nuschelte er fast, aber verständlich. Unbewusst darüber, was er gerade von sich gegeben hatte, da er so in Gedanken versunken war, lehnte er sich zurück und sah wieder auf die Fotowand. Farin lächelte sanft und folgte dem Blick des Dunkelhaarigen. "Ich hätte ihm damals am liebsten das Genick gebrochen... Besonders weil ich die ganze Zeit ruhig am Tisch sitzen musste, während er eine Spitze nach der anderen losließ. Wenn er gegen mich gegangen wäre, das wäre nicht schlimm gewesen. Aber jedes Wort, das er gegen dich gerichtet hat..." Der Blonde seufzte leise und sah zu Bela. „Kein Wunder, dass ich in dem Brief damals einfach nur eine Fratze gemalt habe... Aber die hat ihn ja besonders gut beschrieben... Oder nicht?" Farin lachte leise auf, doch sein Gesicht wurde sehr schnell wieder ernst. "Es hat mir weh getan, zu hören, was er gegen dich gesagt hat", murmelte er und sah auf den Tisch. Seine Finger spielten nervös mit der Tischdecke, welche er immer wieder abwechselnd in Falten legte und glatt strich. "Jah, die Fratze war super! Hab mich köstlich amüsiert..." Bela senkte den Blick. Plötzlich fiel ihm auf, dass er ein Loch im Socken hatte, was ihn in den Bann zog. Er stopfte seine Zehe durch und wieder in den Socken, besah sich die ausgefransten Fäden und beobachtete, wie es sich immer mehr ausbreitete. Dann wandte er sich widerwillig von dem Socken, da es doch unhöflich war und sah zu Farin. Der Dunkelhaarige lächelte ein wenig unbeholfen. "Ich hab ein echt tolles Leben... nichts würde ich anders machen..." Er seufzte leicht. Auf dem Balkongeländer landete ein Vogel. Bela wunderte sich über sich selbst, was ihm alles auffiel, nur um sich abzulenken. Ein Loch im Strumpf, ein Vogel auf dem Geländer... ein Lachgrübchen in Farins Gesicht. Er blinzelte kurz und sah nochmals hin. Nie war es ihm aufgefallen. Wie konnte ihm dieses bezaubernde Grübchen entgehen? Bela musste unwillkürlich lächeln. "Danke Jan..." sagte er leise. "Danke..." Der Blonde hob verwundert eine Braue. Allerdings konnte er nicht sagen, was ihn mehr verwirte: Belas Lachen, oder dass dieser sich plötzlich bei ihm bedankte. "Du hast es mal wieder geschafft, mich komplett zu verwirren... Ich bin sogar so verwirrt, das ich nicht mal weiß, was mich verwirrt! Und ich verwirre mich grade noch mehr..." Er schüttelte leicht den Kopf und sah auf die Rose, die noch immer auf dem Tisch stand. Noch immer? Nein... Eigentlich schon wieder. Farin hatte sie am Tag zuvor fast durch die ganze Wohnung geschleppt, bis ihm klar wurde wie bekloppt er damit aussah... Und vor allem bis ihm klar wurde das es Bela nicht zu ihm zurück bringen würde. Langsam strich er über die Blütenblätter, welche sich noch immer so weich anfühlten. Er dachte an die letzten Stunden, wie er immer wieder unter die Dusche gestiegen war, wenn die Müdigkeit ihn zu übermannen drohte. Er wollte nicht ohne den Drummer an seiner Seite einschlafen oder aufwachen. Er hatte zuviel Angst davor... Vor lauter Nichtwissen was er sagen sollte, pulte Bela sich den Dreck unter den Fingernägeln hervor und fragte sich im selben Moment, wie dieser es immer wieder schaffte dort hinzugelangen. Dann sah er auf und bemerkte den Blick des Gitarristen, der sich auf die Rose gerichtet hatte. "Die is vom Nachbarbalkon..." sagte Bela leise und schmunzelte darüber. Sein Blick glitt über Farins Finger, dessen Hand, über das Handgelenk und den Unterarm, schweifte vom Ellenbogen zur Schulter und den unendlich reizvollen Hals des Jüngeren entlang und zu dessen unwiderstehlichen Lippen, die der Dunkelhaarige nun liebend gern küssen würde. Was würde er nicht alles dafür geben. Angestrengt darüber nachdenkend, ob ihm noch ein Schwank aus ihrer früheren Zeit einfiele, besah sich Bela wieder das Lachgrübchen, was ihn sehr reizte. "Wirklich... unglaublich... ich muss gerade an das 15 Jahre Netto-Konzert denken... unglaublich... diese Mengen an Fans, oder?" Er versuchte das Gespräch wieder in Antrieb zu bringen, doch was er sagte, schien keinerlei Reiz und eher allgemein gefasst... auf Kommando fiel ihm einfach nichts ein. Doch dann... "Mit der wohl unter den eher seltsameren Fans beliebteste Rock Rendezvous-Version." Der Blonde errötete leicht als er merkte, wie Belas Blick leicht über seinen Körper glitt. Er holte mehrmals tief Luft, bevor er ihn auf seine typische Art angrinste. "Ich glaube diese Version haben alle geliebt! Und jeder wäre gern HINTER der Bühne gewesen!" Farin lachte leise und strich sich durchs Haar. "Ich muss zugeben, dass es auch meine Lieblingsversion war... Und natürlich die von 'Die Band, die sie Pferd nannten'! Das war einfach... Ich weiß nicht... Mir gefallen die Versionen irgendwie am besten!" Er errötete erneut und sah auf die Tischdecke. Am liebsten wäre er einmal um den Tisch rum gegangen und hätte Bela an sich gezogen, doch er war nicht sicher, wie dieser reagiert hätte. Seine Hände krallten sich in die Tischdecke, ohne das er sich dessen bewusst war. "Bei unserem 15 Jahre-Netto-Konzert muss ich an 'Mach die Augen zu' denken... Als ich mir später das Video-Material angesehen habe ist mir aufgefallen, wie sehnsüchtig ich manchmal zu dir gesehen habe", sagte Farin leise und sah den Drummer an. Dabei war sein Blick genauso sehnsüchtig wie damals. "Sehnsüchtig?" fragte Bela verdutzt. "Ja, es war eine Zeit, als wir noch nicht voneinander wussten... wohl doch beide wussten, was wir von dem jeweils anderen wollten..." Der Schlagzeuger dachte kurz darüber nach, was er gerade gesagt hatte, um sich nicht selbst zu verwirren. "Das... waren noch Zeiten... und Rod war die perfekte Ergänzung... ich meine 1993..." Wieder ließ er seinen Blick über Farins Körper gleiten. Oh, so verlangend, so sehnsüchtig darauf, doch er wusste nicht, wie Farin darauf reagieren würde, also ließ er es bleiben. "Jan... was denkst du hättest du gemacht, wenn wir uns nie kennen gelernt hätten?" Diese Frage überraschte den Blonden. Er hatte nie wirklich darüber nachgedacht. "Ich..." Seine Stimme zitterte leicht, als ihm klar wurde, dass er den Dunkelhaarigen immer als eine Art Selbstverständlichkeit gesehen hatte. Und er hatte sich immer geschworen, dass es nie so weit kommen würde! Als er merkte, dass er schon eine ganze Weile geschwiegen haben musste, schüttelte er schnell den Kopf und sah Bela an. "Ich weiß es nicht... Wenn ich dich nie kennen gelernt hätte... Wer weiß, vielleicht würde ich ja gar nicht mehr leben", sagte er leise und senkte den Blick wieder. Ein Leben ohne den Dunkelhaarigen? Das konnte und wollte Farin sich gar nicht vorstellen! "Ja, ich würde nicht mehr leben! Das weiß ich ganz sicher..." Die Erinnerung an die letzten 24 Stunden machte ihm klar, wie sinnlos ein Leben ohne Bela für ihn war. Es war der Drummer, der seinem Leben überhaupt erst einen Sinn gab. "Und du, Dirk? Was hättest du gemacht?", fragte Farin mit belegter Stimme. Der Schlagzeuger konnte nur lächeln. "Ich hätte dich nicht gekannt... auf eine andere Art und weise wäre mein Leben weiter gegangen... mit Soilent Grün... oder mit was auch immer... irgendwie hätte ich mich durchgesetzt... früher oder später hättest du von mir erfahren!" dann lachte er. "Sei nicht traurig, wenn das jetzt so klingt, als wäre mein Leben ohne dich nicht anders verlaufen und du völlig überflüssig wärest..." Sein Herz machte einen schmerzhaften Sprung und er musste sich nun wirklich stark zusammenreißen. "Mein Leben wäre nicht halb so wertvoll gewesen. Ein Wunder wie dich trifft man nicht jeden Tag, weißt du? Ich leugne nicht, dass ich normal weiter gelebt hätte, wenn ich dich nicht hätte kennen gelernt... durch dich scheint mein Leben nun jeden Sinn zu bekommen. Mein Leben scheint sich nur um dich zu drehen, immer... doch kann ich nicht leugnen, dass es nicht einen anderen Weg gegeben hätte, ohne dich... Und wieder muss ich zugeben... dass ich mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen kann! Nicht kann und nicht will! Und erst recht will ich nie denken, dass ein Leben ohne dich schöner wäre... denn schöner als mit dir kann es einfach nicht werden!" Er wurde leicht rot, doch seinen Blick wandte er nicht von Farins Augen ab. Als der Drummer anfing zu reden, kam Farin sich einen Moment total bescheuert vor. Als hätte er totalen Schrott gelabert. Doch als Bela dann fort fuhr, merkte Farin, wie sein Herz sich schmerzhaft zusammenzog. Der Blonde spürte, wie seine Augen sich langsam mit Tränen füllten. Zum ersten Mal seit Stunden nahm er sie wieder wahr. Langsam erhob er sich von seinem Platz und ging um den Tisch rum. Er konnte einfach nicht anders. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis er sich endlich neben dem Dunkelhaarigen befand. Langsam sank er auf die Knie. "Es tut mir leid, Dirk", wisperte er und konnte seine Stimme nur mit Müh und Not unter Kontrolle halten. Am liebsten hätte er laut los geschluchzt und sein Gesicht in Belas Hemd vergraben. Aber er wollte ihn nicht überfallen. Er wollte dem Drummer noch immer die Chance zum Rückzug lassen. "Die letzten 24 Stunden... Die waren mindestens so unerträglich wie die Zeit von 1988 bis 1993..." Als Farin sich erhob, spürte der Schlagzeuger sein Herz immer schneller rasen. Er schloss die Augen um die Tränen zu verdrängen. "Jan..." hauchte er. Seine Stimme kratzte ein wenig. Vorsichtig hob er seine Lider und sah den Blonden, so wie er ihn noch nie gesehen hat, so wertvoll, so wunderschön, so ... so unglaublich nah und Bela wagte sich nicht ihn zu küssen, was er nur zu gern wollte, ihm tausendmal ich liebe dich zu sagen, was ihm nur schwer gelang es zurück zu halten. Er wollte nicht direkt überstürzen, was gestern zu schnell kaputt ging. Wenn man eine Beziehung überstürzte, dann konnte sie schnell an einer Stelle reißen, wo man es nie für möglich gehalten hätte. Darum wollte der Drummer jetzt nichts überstürzen und hielt sich zurück. Der Blonde sah ihn an, während die Tränen sich den Weg über seine Wangen bahnten. "Du hast mir gefehlt... Ich glaube mir ist erst jetzt wirklich klar geworden, wie wichtig du mir bist..." Zitternd stützte er die Hände auf dem Boden ab, während sein Kopf nach vorne sank. "Ich wollte dich gestern nicht verletzen! Ich weiß, ich habe es getan und es tut mir so unendlich Leid... Ich würde alles tun, um es rückgängig zu machen!" Er spürte, wie sein Körper vom Schluchzen geschüttelt wurde, doch das war ihm egal. "Ich habe dir die Schuld gegeben, dabei war es meine Schuld! Du hast nur deine Wünsche ausgesprochen... Und deine Gefühle..." Farin konnte nicht weiter sprechen. Seine Stimme zitterte und er musste sich eine Hand auf den Mund pressen, um nicht laut los zu schluchzen. Nun konnte der Dunkelhaarige es nicht mehr ertragen. Er ließ sich vom Stuhl gleiten und schlang seine Arme um den Blonden. So versuchte er ihn zu beruhigen und er flüsterte ihm aufmunternde Worte zu. "Alles wird gut... bleib ruhig..." Doch genoss er dabei nur Farins Nähe und fühlte sich wie ein verdammter Egoist. Noch einmal ließ er seine Hand über Farins Rücken gleiten, dann ließ er ihn los und stand auf. "Ich mach dir einen Tee..." zittrig ging er in die Küche, wo er sich erstmal auf der Arbeitsplatte aufstützen musste und sich hektisch die Tränen von den Wangen wischte. Dann kramte er in den Schränken nach Tee. Er wusste ja genau wo alles stand und welchen Tee der Blonde am liebsten mochte. Es war nur ein kurzer Moment, doch Farin genoss die Umarmung des Dunkelhaarigen so sehr, dass er für einen Moment alles vergaß. Grade als er sich an Bela schmiegen wollte, stand dieser auf. Schnell wischte der Blonde sich über die Augen und holte tief Luft. Er sah zu der Tür, hinter der Bela verschwunden war und erhob sich langsam. Einen Moment wankte er, so dass er fast automatisch nach der Tischkante griff, um sich auf dieser zu stützen. Erst als seine Knie nicht mehr so stark zitterten, ließ er los und begab sich zur Küche. Er sah Bela vor dem Wasserkocher stehen, das Gesicht zur Arbeitsplatte gewandt. Sehr langsam näherte Farin sich ihm, wobei er es vermied irgendwelche Geräusche zu machen. Kaum stand er hinter Bela, legt er die Arme um ihn und drückte sich an den Rücken des Drummers. "Es klang wieder wie ein Vorwurf, oder?", fragte er leise und schloss die Augen. "Das wollt ich nicht... Glaub mir bitte, das war nicht meine Absicht... Ich wollte dir nur irgendwie zeigen, dass ich verstehe, wie du dich fühlst..." Wusste Farin wirklich, wie Bela sich genau jetzt fühlte? "Du kannst doch gar nicht wissen, wie ich mich fühle" platzte es aus Bela wie ein ekliger Pickel. Und schon bereute er es. "Ich... ich kann es einfach nicht beschreiben... einerseits hab ich dir wirklich fiese Dinge an den Kopf geworfen, was mir unendlich Leid tut... andererseits hast du mich echt verletzt und nicht mal den Versuch gestartet mich zu verstehen... geschweige denn zu sehen, dass ich das meiste nicht ernst gemeint habe..." Ein leises Schluchzen löste sich aus seinem Mund. "Und auf der ganz anderen Seite kannst du einfach nicht meine Gefühle nachvollziehen... weil ich... weil ich einfach... gerade gar nichts fühlen kann, ich weiß nicht was ich fühlen soll... ich bin noch zu verwirrt..." Weiterhin starrte Bela auf die Arbeitsplatte vor ihm. Er hatte schon wieder so viele Dinge gesagt, die er hätte nicht sagen sollen und hoffte, dass Farin rein gar nichts davon in den falschen Hals bekam und den Aspekt bemerkte, dass nichts davon ausschloss, dass Bela den großen, blonden Gitarristen über alles liebte. Langsam, wie in Zeitlupe, löste Farin die Arme von Bela und trat einen Schritt zurück. Er fühlte sich, als hätte der Dunkelhaarige ihm grade die Faust ins Gesicht gerammt. Beschämt sah er zur Seite. "Ja, ich habe dich verletzt... Und ich habe gestern wirklich nich versucht dich zu verstehen... Aber das versuche ich doch jetzt!" Der Blonde ballte seine Hände zu Fäusten, welche sich langsam röteten, während die Knöchel weiß hervor traten. "Und das habe ich grade versucht dir zu sagen... Das und nichts anderes meinte ich..." Sein Blick war noch immer auf den Boden gerichtet. "Ich weiß nicht was jetzt, in diesem Moment in dir vorgeht. Ich würde es gerne wissen, so ist es ja nicht... Aber ich bin auch kein Hellseher..." Der Blonde drehte sich um 180 Grad und sah leicht über seine Schulter. "Entschuldige bitte, ich wollte dich nicht belästigen... Ich setz mich wieder an den Tisch, wenn du möchtest kannst du dazu kommen, wenn du fertig bist", sagte er leise und Schritt zur Küchentür. "Warte!" sagte Bela rasch und war schnell bei Farin. Dann sah er ihn jedoch nur nachdenklich an. Er sollte, doch er konnte nicht, oder war es anders herum? Egal! Irgendetwas hielt ihn davon ab, diesen Blonden hier zu küssen. "Okay... ich... bring dir gleich den Tee..." dann wandte er sich betrübt ab und ging auf den Wasserkocher zu. Seine Handlungen folgten automatisch: Die Tasse aus dem Schrank, die Teeblätter in das kleine Sieb, das Sieb über die Tasse, das Wasser über das Sieb in die Tasse, durchziehen lassen. Löffel in die Tasse, Tasse auf Untertasse und das ganze dann Richtung Wohnzimmer getragen. Als er plötzlich im Wohnzimmer stand, fragte er sich, ob er überhaupt den richtigen Tee genommen hatte, doch der Geruch, der ihm in die Nase stieg, versprach positives. So stellte er die Tasse vor Farin auf den Tisch und setzte sich zu ihm. Der Blonde hatte sich wieder an den Tisch gesetzt und starrte diesen nachdenklich an. Er brauchte einen Moment um zu realisieren das Bela ihm grade eine Tasse vor die Nase gestellt hatte. "Danke", murmelte er, bewegte sich aber sonst kein Stück. Er wusste langsam nicht mehr, was er noch tun sollte. Was wollte Bela? Das er heulend wie ein kleines Kind vor ihm zusammenbrach? Sollte er sich die Stimmbänder durchschneiden, um nie mehr etwas Falsches zu sagen? Fast schon mechanisch griff er nach der Tasse und trank einen Schluck. Der Tee war brühendheiß, wie nicht anders zu erwarten, aber genau das brauchte der Blonde, um aus dieser Trance zu erwachen. Er kniff die Augen schmerzerfüllt zusammen, trank aber noch einen Schluck, bevor er die Tasse zurück stellte. Er fühlte sich, als stünde sein Hals in Flammen. Vielleicht hatte sich das mit dem durchschneiden der Stimmbänder ja grade von selbst erledigt. "Jan..." sagte Bela leise. Er wartete, dass Farin zu ihm aufsah, doch das tat dieser nicht. Der Ältere beugte sich vor und hob Farins Kinn an. Er sah dem Jüngeren tief in die Augen. "Ich liebe dich!" dann lehnte er sich vor und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen und ging mit dem Oberkörper wieder zurück. Das Kribbeln, was die Berührung der Lippenpaare auf Belas Haut gebracht hatte, setzte sich tief fest. Dann vermied er es Farins Blick zu begegnen und sah interessiert aus dem Fenster, obwohl man da nichts sah. Rod langweilte sich mittlerweile sicher und wartete sehnsüchtig auf Belas Anruf. Als Bela ihn auf die Lippen küsste, weitete Farin überrascht die Augen. Die Worte hallten in seinem Kopf wider und setzten sich dort fest. Eine Träne der Erleichterung lief über seine Wange. Er hasste ihn also doch nicht! Er spürte, wie ein Kloß in seinem Hals saß und versuchte mühsam diesen hinunterzuschlucken. "Ich liebe dich auch, Dirk", flüsterte er, während der Kloß sich langsam auflöste und ihm stattdessen Tränen in die Augen stiegen. "Knall mir für diese Frage ruhig eine, brüll mich an oder was weiß ich... Aber ich muss sie einfach stellen..." Der Blonde schloss die Augen und krallte sich in seine Shorts. "Hast du mich zwischendurch gehasst?" Er konnte einfach nicht anders, er musste es wissen. Die Tränen rollten ihm stumm über die Wangen und er hatte etwas Angst vor der Antwort... Aber noch mehr fürchtete er sich vor dem Nichtwissen. "Gestern, bei unserem Streit... Hast du mich da gehasst?", fragte er noch einmal und kniff die Augen fester zusammen. Dem Dunkelhaarigen stieg die Verzweiflung in Form von Tränen in die Augen. Wie konnte Farin so etwas denken? "Nie... nie..." flüsterte Bela über seine schwere Stimme, die von den Tränen geprägt, sehr schwach klang. „Und wenn ich dir das vermittelt haben sollte, dann tut es mir Leid... Ich liebte dich die ganze Zeit und liebe dich immer noch! Vielleicht sogar mehr denn je..." Dann senkte er den Blick. Er wusste nichts weiter zu sagen und schämte sich, Farin ein Gefühl übermittelt zu haben, was ihn glauben ließ, dass er ihn nicht mehr liebte. "Es tut mir Leid..." Ihm schossen auf einmal so viele Szenen durch den Kopf, die er mit dem Blonden durchgemacht hatte... wie die letzten Bilder des vorbeiziehenden Lebens kurz vor dem Tod. Farin hob den Kopf um seinen Gegenüber anzusehen. Langsam, als würde sie Tonnen wiegen, hob Farin eine Hand und legte sie an Belas Wange. Sehr zart strich er mit dem Daumen drüber und auf seinen Lippen bildete sich ein schwaches Lächeln. "Du hast keinen Grund dich zu entschuldigen", flüsterte er. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und beugte sich über den Tisch, zu dem Gesicht des Dunkelhaarigen. Kurz bevor ihre Lippen sich berührten, stoppte er allerdings noch einmal. "Bleibst du bei mir?", fragte der Blonde leise, bevor er seine Lippen sanft auf Belas legte und die Augen schloss. Entweder würde er ihn von sich stoßen oder seinen Kuss erwidern. Das wäre dann auch gleichzeitig die Antwort auf Farins Frage. Sein Herz raste, während er mit zitternden Fingern durch das weiche Haar des Kleineren strich. Für den ersten Moment wusste der Ältere nicht zu reagieren und irgendwo wehrte er sich. Es war zu früh. Ohne sich zu halten, drückte Bela sich vom Stuhl ab, kroch über den Tisch und landete auf Farins Schoß, ohne auch nur einen Moment die Lippen von Farins zu lösen, was egal gewesen wäre, denn kaum konnte man blinzeln, hatte Bela seine Tat vollzogen. Er schlang die Arme um Farin und küsste ihn inniger denn je. Die Zunge fuhr gierig in Farins Mund. Dieses Gefühl, den Jüngeren zu schmecken, hatte er so vermisst. Er hatte es so sehr vermisst, dass er sich genau jetzt wie neu geboren fühlte. Dann schoss ihm ein neuer Gedanke durch den Kopf und genau so schnell, wie er auf Farins Schoß saß, löste er sich ruckartig von dem Blonden und Tränen rannen unaufhaltsam über seine Wangen. "Es tut mir so leid" brach es aus ihm heraus und er vergrub seinen Kopf an Farins Halsbeuge. "Es tut mir Leid..." Noch bevor Farin reagieren konnte, saß Bela auf seinem Schoß. Aber wie hätte er schon großartig reagieren können? Er tat das, was er auch getan hätte, wenn ihm mehr Zeit zum nachdenken geblieben wäre: er schlang die Arme um den Körper des Älteren und küsste ihn mit einem Verlangen, als wären sie 25 Jahre und nicht 25 Stunden getrennt gewesen. Doch plötzlich riss der Kleinere sich von seinen Lippen und vergrub stattdessen das Gesicht in seiner Halsbeuge. "Dirk..." Der Blonde war einen Moment total perplex, doch dann drückte er den Dunkelhaarigen noch fester an sich. "Was ist los? Was tut dir leid?", hauchte er leise und küsste ihn sanft auf den Kopf, während seine Hand beruhigend über den Rücken des Drummers strich. Sein Herzschlag beschleunigte sich, was allerdings an der Nervosität lag. Wofür entschuldigte Bela sich? Er verstand die Welt nicht mehr... "Rod!" sagte der Schlagzeuger leise. „Ich ... beinah..." immer wieder drang ein Wort durch die Schluchzer. „Wir haben uns geküsst..." Er presste seine Augenlider aufeinander... „und beinahe sogar..." Bela wagte es nicht es aus zu sprechen, doch er wollte nichts vor Farin geheim halten. Er drückte sich so fest an den Blonden, als wolle er mit ihm verschmelzen. „Ich liebe dich" Und alle Worte drangen durch schweres Atmen und Schluchzen. "Aber... in dem Moment war es einfach zu krass... er war so erregt, wegen... wegen... dem Schlüsselfinder..." Bela fand, dass das alles wie eine absurde Geschichte klang, die man nicht glauben konnte, doch er drückte sich nur heulend an den Gitarristen. „Ich will Nichts vor dir verheimlichen!" Farin spürte, wie jegliche Farbe aus seinem Gesicht wich. Trotz dieses Gestammels wusste er genau, was Bela ihm sagen wollte. Seine Arme sanken schwer nach unten, schwer und doch irgendwie taub. Als würden sie gar nicht zu ihm gehören. Seine Augen wurden matt, jegliches Glänzen wich aus ihnen. Er konnte einfach nicht glauben was Bela da sagte. Er WOLLTE es nicht glauben. Und doch wusste er, dass es die Wahrheit war. Am liebsten hätte er Bela von sich gedrückt und wäre aufgestanden, doch er konnte sich nicht rühren. Er wollte etwas sagen, irgendwas, doch kein einziges Wort kam über seine Lippen. Dafür arbeitete sein Verstand umso schneller. Bilder blitzten vor seinem inneren Auge auf, Bilder, die er nicht sehen wollte, die er aber auch nicht verdrängen konnte. "Warum?", brachte er schließlich mühsam heraus. Mehr musste er aber auch nicht sagen, denn der Tonfall verriet mehr als er hätte sagen können. Er klang verletzt, enttäuscht... und auch irgendwie innerlich gebrochen. Bela heulte unaufhaltsam. "Es tut mir so verdammt Leid... das hat sich so komisch ergeben... in dem Moment... aus einem dummen Missgeschick heraus..." Der Schlagzeuger traute sich nicht Farin in die Augen zu sehen, diese wollte er nun wirklich nicht sehen. Farins Stimme verriet alles. "Es tut mir so leid Jan..." keuchte er leise. Seine Finger drückten sich in Farins Haut. "Wegen dem Vibrationsalarm" Bela stotterte und schluchzte weiter, bis er alles erzählt hatte, auch von der Stimme, die ihn dann zu Recht gewiesen hatte... Doch er merkte, dass er damit einen schweren Schritt begangen hatte, was den Gitarristen schwer getroffen hatte. Und immer wieder entschuldigte sich Bela bei ihm. Der Blonde hörte ihm geduldig zu. Er hätte eh nicht gewusst, was er hätte sagen sollen. Dieses 'warum' hatte ihn schon seine ganze Kraft gekostet. Und mit jedem weiteren Wort von Bela, jedem weiteren Detail, schnürte sein Herz sich schmerzvoll zusammen, bis er das Gefühl hatte, es wäre zerdrückt. Noch immer starrte er nur vor sich hin, die Hände lagen dicht an seinen Seiten. Die Entschuldigungen Belas trieben ihn fast in den Wahnsinn. Es waren die Worte, die er sich vor wenigen Stunden noch von ihm gewünscht hatte, aber nicht so. Nicht in so einem Zusammenhang. Und noch immer waren die Bilder in seinem Kopf. Wie Rod den Drummer küsste und berührte an Stellen, die niemand außer ihm berühren sollte. Energisch schüttelte er den Kopf, in der Hoffnung, so an etwas anderes denken zu können. "Hör auf...", wimmerte er und ballte die Hände leicht zu Fäusten. Wie auf Kommando, oder als hätte der Kleinere einen Schock erlitten, stoppte das Schluchzen, sein Atem war ruhig und er sagte kein Wort mehr. Seine Augen waren leicht geweitet und er starrte auf den Boden. Er traute nicht, sich zu bewegen. Nach einiger Zeit atmete Bela ruhig durch und löste sich von Farins Hals, um ihm in die Augen zu sehen. Kaum hat er dies getan, stiegen ihm wieder die Tränen in die Augen. "Ich bin... ein furchtbarer Mensch!" Langsam erhob sich Bela und distanzierte sich mit einigen Schritten von Farin. Er wollte den Blonden nicht und nie verletzen, doch das tat er erfolgreich seit 25 Stunden schon. Ohne es zu wollen. Er stand nun dicht vor der Balkontür und sah durch die Scheiben hindurch nach draußen und starrte auf die grauen Wolken, die im Wind vorbeizogen. Der Blonde zitterte stark, während er sich ebenfalls erhob. Er sah den Kleineren noch immer nicht an, doch seine Körperhaltung entspannte sich langsam. "Du bist kein furchtbarer Mensch", murmelte er grade so laut, dass Bela ihn hören konnte. "Aber sag mir bitte, warum du es getan hast?" Er hob schnell die Hand als Bela etwas erwidern wollte. "Ich meine nicht diese Sache mit dem Schlüsselfinder. Was hast du in dem Moment gedacht? Also als du Rod geküsst hast... Dachtest du 'scheiß auf Jan, das ist eh vorbei'?" Mit schmerzerfülltem Blick sah er den Drummer an. "Was Dirk, was? Sag mir einfach, was du da gedacht hast... Ich werde danach nicht weiter darauf eingehen, das tun die Bilder in meinem Kopf. Ich möchte nur eine ehrliche Antwort auf diese Frage." Und Bela schmerzte es sagen zu müssen, aber genau das hat er gedacht. "Jah..." flüsterte er. „Ich dachte... warum nicht? Jan hasst mich eh im Moment... genau das dachte ich... aber ich bereue es!" dann lehnte er seinen hitzigen Kopf gegen die kühle Scheibe und entspannte sich. "Aber glaub mir bitte, wenn ich sage, dass ich es so sehr bereue wie nichts anderes in meinem Leben. Es war ein Fehler und ich werde ihn nie wieder begehen! Nie wieder!" dann schloss er die Augen. So angenehm war die Scheibe ihm im Moment. "Ist diese Antwort ehrlich genug? Oder verletzt sie dich nur?" Dann drehte er sich um und sah Farin fragend an. "Hmm? Jetzt möchte ich eine ehrliche Antwort!" "Beides", sagte der Blonde seltsam ruhig. Dann holte er tief Luft. "Du willst mich nicht verletzen, das wolltest du nie... Hast du selbst gesagt... Also glaube ich kaum, dass du so eine Antwort erfinden würdest, nur um mich zu verletzen. Aber dass du wirklich einen Moment geglaubt hast ich würde dich hassen, das verletzt mich! Selbst in diesem Moment hasse ich dich nicht, weil die Liebe zu dir viel zu groß ist! Wie hätte ich dich dann DA hassen sollen? Wegen einem Streit, der hauptsächlich aus Missverständnissen bestand!" Farin schüttelte leicht den Kopf. "Ich habe dich wirklich nie gehasst, Dirk. Und es gibt nichts, was es je ändern könnte. Ich war vielleicht kurz wütend, das verleugne ich nicht... Aber nicht auf dich! Sondern auf das, was du gesagt hast. Und selbst da war es keine richtige Wut, es war vielmehr Verzweiflung, Enttäuschung und Schmerz, was da aus mir gesprochen hat..." Die Stimme des Blonden wurde immer leiser, bis er schließlich ganz verstummte und zu Boden sah. Aus unerfindlichen Gründen schöpfte der Dunkelhaarige aus Farins Worten eine gewisse Hoffnung. Doch konnte er sich nicht erklären, warum er dann nicht einfach zu dem Blonden gehen konnte und alles wäre wieder in Ordnung, nein er musste warten, dass Farin auf ihn zu kam, das war Bela ihm schuldig, wegen der Sache mit Rod. Der Schlagzeuger stand hilflos da und wartete auf eine Reaktion des Gitarristen und seine Gedanken kreisten um ein Fünkchen Hoffnung, welches gerade aufgeflammt war. Eine Hoffnung mit einer Zukunft, die wohl angenehmer war, als diese Streiterei, die aus lauter Sturheit entstand. "Du weißt, dass ich dich liebe..." nuschelte Bela. Kapitel 4: Komm zurück ---------------------- Mir gehts beschissen, ich hoff Anni gehts gut ;) Naja ich dachte ich tu euch mal den gefallen und lad das 4. und somit letzte Kappi dieser FF hoch... Hope you like it... lg. Lenchen & Anni _________________________________________________________________________________ Ein trauriges Lächeln huschte über die Lippen des Blonden. "Ja... Auch wenn ich zwischendurch dran gezweifelt habe... In meinem Innern hab ich es irgendwie gewusst..." Er trat einen Schritt zur Seite, um sich an die Couch zu lehnen und sah zu Boden. "Was ist mit Rod? Also... Habt ihr drüber gesprochen? Und das alles geklärt?" Der Blonde hob den Kopf an und lächelte Bela sanft an. "Ich möchte das alles wieder wie vorher ist... Noch besser, wenn es möglich ist..." Sein Herz schmerzte noch immer und am liebsten hätte er einfach losgeheult. Aber in diesem Moment wäre das falsch gewesen. Er konnte noch immer weinen, wenn er alleine war. Aber genau das wollte er grade verhindern. Er wollte, dass Bela zu ihm zurückkam. Und diesmal für immer bei ihm blieb. "Wir haben darüber gesprochen und sind uns einig, dass es ein Fehler war und es ein einmaliges Erlebnis bleibt... denn wir zwei sind wichtiger... also nicht dass Rod unwichtig ist! Aber unsere Verbindung ist wichtiger und stärker..." Belas Stimme schien fast zu versagen. Er hörte den Pulsschlag im Kopf und sein Atem ging leicht hektisch. Und in ihm hallten all diese Geräusche ziemlich laut wider. Langsam glitten seine Hände in die Hosentaschen und er stieß auf etwas Metallenes. Er erkannte es, es war ein Ring aus einem Kaugummiautomaten, den er von Farin geschenkt bekommen hatte, aus Jux, schon bevor sie zusammen waren. Der Schlagzeuger hatte ihn schon vermisst, doch in dieser Hose hätte er ihn nicht erwartet. Vorsichtig zog er ihn hervor, ließ ihn auf seiner Handfläche liegen und besah sich den Ring genau. Er war für einen Kaugummi-Automaten-Ring richtig schön. Schwarze und rote Streifen wechselten sich und dazwischen blinkte das unechte Silber hervor. Im innern des Rings sah man Kratzspuren einer Nagelschere, mit der Farin in den Ring "Für Bela" eingeritzt hatte. Er hatte den Ring schon seit einigen Monaten vermisst. Was für ein Zufall, dass er gerade jetzt wieder auftauchte. Farin lehnte noch immer an der Couch und ließ Bela keine Sekunde aus den Augen. Er konnte nicht erkennen, was der Dunkelhaarige in der Hand hielt. "Dirk?" Er zögerte einen Moment, doch dann übermannte ihn seine Neugier völlig. "Was hast du da?", fragte er mit ruhiger Stimme und stieß sich ein Stück von der Couch ab. Mit langsamen Schritten näherte er sich dem Drummer und erstarrte plötzlich, als er etwas schwarz-rotes auf dessen Handfläche blitzen sah. "Sag bloß das ist..." Er schüttelte leicht den Kopf und trat noch näher an Bela, bis er schließlich direkt vor ihm stand. Es war tatsächlich der Ring, den er Bela damals geschenkt hatte. Er konnte sich noch genau an den Abend erinnern, als er eigentlich nur ein Kaugummi für Rod ziehen wollte, weil dieser schon mehrere Stunden keine Zigaretten mehr hatte. Und plötzlich kam dieser Ring raus und ruhte auf seiner Handfläche, wie er es jetzt bei Bela tat. Ohne lange nachzudenken schnappte Farin den Ring und ließ sich auf ein Knie sinken, während seine freie Hand nach Belas Handgelenk griff und dieses festhielt. Erst als er ihm den Ring aufgeschoben hatte, ließ er etwas lockerer. "Ich liebe dich, Dirk..." Bela war so überrascht von Farins Handeln, dass er diese Szene gerade noch mehrmals wieder in seinem Kopf abspielen musste. Dann besah er sich den Ring, der nun auf seinem Finger steckte und Tränen füllten seine Augen und ein leises Schluchzen rann über seine Lippen. Kurz darauf ließ der Ältere sich ebenfalls auf die Knie sinken und drückte den Blonden an sich und seine auf dessen Lippen. "Ich liebe dich auch" nuschelte er in den Kuss. Ruhig schloss er die Augen. Seine Arme schlangen sich schraubstockfest um Farins Oberkörper und gieriger als sonst fuhr er mit der Zunge zu Farins. Dieser Geschmack machte ihn so glücklich und die Wärme, die von dem Körper des Jüngeren aus ging, war so überwältigend angenehm, dass Bela für einen Moment glaubte, dass er tot war und im Paradies. Doch der Schmerz in seinen Knien, die vor lauter Euphorie auf den Boden geschlagen waren, überholte ihn und zog ihn in die Realität. Farin schlang seine Arme ebenfalls um den Kleineren und küsste ihn so verlangend, dass sein Kiefer schon nach einigen Sekunden schmerzte. Doch er dachte nicht daran, sich zu lösen. Im Gegenteil, er intensivierte den Kuss und ließ sich komplett auf den Boden sinken, wobei er den Dunkelhaarigen auf sich zog. Seine Hände glitten unruhig über Belas Rücken und seine Seiten, als würde er nach Halt suchen. Der Blonde hatte die Beine angewinkelt und leicht gespreizt, wodurch der Drummer genau dazwischen lag. "Verlass mich nie wieder... Komm zu mir zurück und geh nie wieder", keuchte er leise und presste seine Lippen sofort wieder auf Belas. Er hätte sich nicht von ihm lösen können, selbst wenn es um sein Leben gegangen wäre. Sein Leben lag grade auf ihm und das war alles, was für ihn zählte. "Nie wieder..." murmelte Bela. Seine Hände fuhren beruhigend und gierig zu gleich durch die blonden Strähnen des Größeren und durchwühlten sie. Immer fester drückte er seinen Unterleib gegen Farins und begann mit einer Hand weiter nach unten zu fahren, um dann Farins Shirt nach oben zu ziehen und über Farins Kopf. Kaum war das störende Stück Stoff vom Oberkörper des Blonden entfernt, fing Bela an diesen zu liebkosen. Angefangen vom Hals immer weiter abwärts küssend bis zu den Brustwarzen, die er mit der Zunge sanft massierte und umspielte. Sein heißer Atem traf immer wieder auf die bebende Haut des Jüngeren und hinterließ eine starke Gänsehaut. Er wollte ihn sofort! Und er wollte ihn so nah bei sich haben, wie noch nie. Mehrmals verbiss er sich in der Warze und riss leicht daran, um Farin noch weiter zu erregen. Der Blonde bäumte sich stöhnend auf und seine Hände glitten unruhig über den Rücken des Kleineren. Schließlich bekam er dessen Hemd zu fassen und zog es ihm eilig über den Kopf. "Dirk..." Er spürte, wie sein Körper unter jeder Berührung stärker erzitterte. Seine Finger tasteten sich an dem Körper des Älteren herab, bis sie beim Bund seiner Hose angelangten. Hastig öffnete er den Gürtel und die störenden Knöpfe, bevor er ihm das Stück Stoff leicht mit den Füßen abstreifte. "Ich liebe dich, Dirk... Ich liebe dich..." Als der Dunkelhaarige sich erneut in seiner Brustwarze verbiss, schrie Farin leise auf und wand sich keuchend. "Hör nicht auf... Bitte..." Mit jeder Handlung Farins stiegen in dem Kleineren die Lust und das Verlangen. Er konnte nicht mehr warten! Ungeduldig fummelte er an Farins Hose herum, jedoch knabberte und leckte er weiter die Brustwarzen. Als er endlich den Kampf gegen den Knopf gewonnen hatte, streifte er dem Jüngeren hastig die Hose von den Beinen, wobei seine Hände die Oberschenkel entlang nach unten glitten und als die Hose aus war wieder nach oben. Er massierte die Oberschenkel sanft und seine Küsse wanderten immer weiter nach unten, zu Farins Bauchnabel. Er drückte sich fest gegen den unterleib und ignorierte die Beule in seinen Shorts und kümmerte sich viel lieber um die in Farins. Seine Finger umschlossen langsam den Gummizug der Shorts und dehnten diesen aus. Belas Zunge hinterließ eine lange Spur auf Farins Bauch und um dessen Bauchnabel herum. Vorsichtig zog er ihm das restliche Fetzchen Stoff von den Lenden und küsste jede freiwerdende Stelle und hauchte sanfte Küsse auf die Erektion des Blonden. Ein Schrei löste sich von den Lippen des Blonden und er bog den Rücken so weit durch, bis er ein Hohlkreuz machte. Seine Finger kratzten leicht über das Laminat und er suchte verzweifelt nach Halt. Sein Kopf wand sich von einer Seite unruhig zur anderen, während seinen Lippen immer wieder leises Keuchen entrann. Er hasste es, so passiv zu sein, doch er war von seinen Gefühlen und seiner Erregung so übermannt das er sich nicht imstande sah, irgendwas zu unternehmen außer zu Keuchen und zu stöhnen. Er wäre am liebsten aufgestanden und hätte sich Bela geschnappt, um ihn ins Schlafzimmer zu bringen und dort zu verwöhnen. Aber sein Körper zitterte so sehr, dass er seine Bewegungen kaum steuern konnte. Mit einem letzten Blick zu Farin empor und einem Lächeln beugte der Ältere sich dann nach unten und nahm das pulsierende Glied in sich auf und begann zu saugen. Seine Zunge umfuhr sanft die Eichel des Größeren und immer wieder stupste er neckisch dagegen. Seine Finger glitten leicht kratzig und massierend weiter über die Oberschenkel des bebenden Blonden. Er keuchte schwer und spürte wie er selbst immer stärker erregte. Die Hitze stieg in ihm auf und überrannte ihn fast und ein starkes Kribbeln setzte sich in seinem Bauch fest, dass es ihn schüttelte. Vorsichtig legte er seine Lippen immer fester um Farins Erektion und saugte immer stärker. Mit einer Hand fuhr er nun nach oben, den vor ihm liegenden Körper entlang und seine Fingerspitzen umspielten dann die Brustwarzen. "Dirk!" Farins Hand legte sich auf den Kopf des Kleineren und strich unruhig durch dessen Haare. Immer wieder krallte er sich leicht in diese, wobei er darauf achtete ihn nicht zu verletzen. Seine andere Hand hatte sich an das Tischbein geklammert und hinterließ leichte Kratzspuren an dem hellen Holz. "Lass uns... Ins Schlafzimmer..." Die Worte gingen in ein lautes Stöhnen über. Er wollte nicht, dass Bela aufhörte, doch er wollte auch nicht länger so passiv bleiben. Seine Hand löste sich vom Holz und glitt kratzend über Belas Rücken. "Da... Da ist es gemütlicher", keuchte er und bäumte sich erneut mit einem Schrei auf. Bela dachte nicht daran, sich jetzt zu erheben und diesen Moment zu unterbrechen. Jedoch intensivierte er seine Bewegungen und genoss jeder der Berührungen von Farin. Das Stöhnen und Beben stichelte ihn nur mehr an und er konnte Farins Bitte einfach nicht nachvollziehen. Immer stärker rieb er mit den Fingerspitzen über die verhärteten Nippel und seine Zunge stupste wieder gegen die Erektion. Die Umgebung verschwamm um ihn herum und er wollte nichts wahrnehmen, nur Farin, dessen Geschmack, den Geruch von Schweiß der sich mit Farins Körpergeruch vermischte und sog alles in sich auf, als wäre es das Letzte Mal für die Beiden und er wolle es noch so lange wie möglich in sich behalten, um es nie vergessen zu müssen und in einsamen Momenten es wieder hervorrufen zu können. Als er spürte, dass Bela nicht auf seine Worte einging, öffnete Farin die Augen einen Spalt und sah auf den dunklen Haarschopf. "Wenn du mir diese Bitte schon nicht erfüllst... Dann... Dann komm wenigstens her und küss mich..." Der Atem des Blonden ging schwer und sein Blick war fast flehend. Er hatte plötzlich so eine Sehnsucht danach, die Lippen des Drummers auf seinen zu spüren. "Bitte... Nur kurz..." Sanft strich er dem Kleineren durchs Haar und ließ sich wieder zurücksinken. Jede Stelle, die der Dunkelhaarige berührte oder nur streifte, fühlte sich an als würde sie brennen. Noch nie hatte Farin den Kleineren so intensiv gespürt. Der heiße Atem, der seine Haut streifte, ließ seinen Körper immer stärker beben. Die Finger, die immer wieder über seine verhärteten Brustwarzen glitten, ließen ihn aufstöhnen und -keuchen. Und die Zunge, die so quälend langsam über seine Eichel strich und sie umkreiste, brachte ihn immer wieder zum schreien und ließ seinen Körper erzittern. Anstatt mit seinen Lippen sich von dem Glied zu lösen, fuhr Bela mit den Fingern weiter nach oben und strich über Farins Lippen. Sein Finger drang leicht in Farins Mund und stupste dessen Zunge an. Er konnte sich einfach nicht von dem pulsierenden Glied lösen. So sog er fester und bewegte den Kopf auf und ab. In seiner Hose zuckte und bebte es unaufhaltsam, doch er wollte nun nur Farin verwöhnen, so fuhr er mit der anderen weiter nach unten und fasste das Glied des Blonden zusätzlich mit den Fingern. Mit der anderen Hand weiter an Farins Mund strich er mit seinem Daumen am Kinn des Jüngeren entlang und mit dem Zeigefinger stupste er wieder zu Farins Zunge. Der Jüngere stöhnte lasziv auf und packte Belas Handgelenk. Einen Moment wollte er dessen Hand zurückziehen, doch dann schloss er genüsslich die Augen und fing an, leicht an dem Finger des Kleineren zu saugen. Dabei drückte er ihm seinen zuckenden Unterleib noch etwas stärker entgegen. "Dirk... Du machst mich wahnsinnig", keuchte der Blonde leise, was durch den Finger in seinem Mund allerdings nur schwer zu verstehen war. Doch er sah gar nicht ein, sich von ihm zu lösen. Ganz im Gegenteil, er saugte noch etwas kräftiger. Die Hand, die sich in den Haarschopf des Älteren vergraben hatte, löste sich langsam und strich an dessen Rücken herab, so weit er kam. Mit den Fingerspitzen glitt er zurück, bis zwischen Belas Schulterblätter, wobei er langsam und sehr genau dessen Wirbelsäule nachzeichnete. Die heiße, bebende Haut unter seinen Fingern machte ihn nur noch wahnsinniger und so bäumte sich Farin abermals mit einem Schrei auf. Das Saugen an seinem Finger brachte Bela dazu immer stärker zu beben und selbst fester zu saugen. Nun arbeitete er fest darauf hin, den Blonden zum Höhepunkt zu treiben und umfuhr mit der Zunge Farins Eichel sanfter und saugte langsam aber stark. Das Beben, Stöhnen und Keuchen des Größeren trieb den Schlagzeuger in einen Zustand mit einem starken Kribbeln im Bauch. Neben den Bewegungen seiner Zunge und seinen Lippen stupste sein Finger immer wieder vor und drückte sich gegen die Zunge des Blonden. Plötzlich schrie der Größere laut auf und legte den Kopf weit in den Nacken. Sein Körper bebte noch stärker und sein pulsierendes Glied ergoss sich schubweise in den Mund des Dunkelhaarigen. Doch trotz des Aufschreis und der ruckartigen Bewegung seines Kopfes, hatte Farin den Finger des Älteren noch immer nicht losgelassen, sondern saugte erneut begierig daran. Erst als das Zittern nachließ und sein Körper sich langsam wieder entspannte, löste Farin den Griff um Belas Handgelenk. Es stand ihm nun frei, ob er seine Hand zurückziehen wollte oder nicht. Erschöpft schloss der Blonde die Augen, während er schwer keuchend zusammensank. Er hatte das Gefühl, das Bela jede Kraft aus ihm gesaugt hatte und die einzige Bewegung, zu der sein Körper noch fähig war, war das leichte Zucken, das der abklingende Orgasmus mit sich brachte. Sein Keuchen wurde zu einem leisen Wimmern, während seine Hand schwer über den Boden glitt, zu dem Arm des Dunkelhaarigen. Bela löste sich langsam von Farins Glied und schluckte brav. Dann sah er Farin mit lustverschleiertem Blick an. Sein Finger zuckte immer noch leicht in Farins Mund, dann drückte der Schlagzeuger den Mund auf, beugte sich vor und schob seine Zunge zu der des Blonden, um sie sanft zu umfahren, genau wie einige Momente vorher Farins Eichel. Dann löste er sich endgültig von Farin und ließ sich erschöpft auf ihn sinken. Er drückte sich fest an Farin und biss sich leicht auf die Unterlippe, denn seine eigene Erektion machte ihm immer noch schwer zu schaffen, er wollte nur Farin jetzt den Moment des Entspannens nicht zerstören. Der Atem des Blonden wurde langsam ruhiger und auch sein Brustkorb hob und senkte sich nicht mehr so schnell wie einige Sekunden zuvor. Seine Arme schlossen sich um den glühenden Körper des anderen, während er sich an diesen klammerte, als würde er sonst ertrinken. Seine zitternden Finger glitten langsam zwischen die beiden bebenden Körper und wanderten zielstrebig zwischen die Beine des Kleineren. "Du müsstest doch vor Lust bald explodieren", hauchte er dem Dunkelhaarigen zu, während seine Hand endlich dort angekommen war, wo sie sollte. Seine Fingerspitzen schienen das pulsierende Glied kaum zu berühren und trotzdem spürte Farin, wie die Erektion des Älteren leicht zuckte, als wolle sie sich ihm entgegen drücken. Der Kleinere zuckte unwillkürlich zusammen und das Gefühl der Erregung verfestige sich in Form von starkem Kribbeln in seinem Bauch. Er hielt den Atem an und biss sich auf die Unterlippe, als sich Farins Hand den Weg an seine Erektion bahnte. "Nein... ich..." dann stöhnte er lasziv auf. Die Finger der Hand, die bisher ruhig auf Farins Bauch gelegen hatte, krallten sich nun fest in die Haut des Jüngeren. "Das ist doch nichts..." presste er durch seine Lippen. Er wollte nicht, dass Farin sich jetzt zu etwas verpflichtet fühlte, obwohl er es kaum aushalten konnte. Mit einem verführerischen Lächeln, das seinem typischen Faringrinsen seltsamerweise sehr ähnlich sah, beugte der Blonde sich zu Belas Ohr. "Dieses 'Nichts', wie du es nennst, ist aber ein sehr großes... Nichts." Das letzte Wort kam eher gehaucht, wodurch sein Atem über das Ohr und den Nacken des Dunkelhaarigen strichen. Betont langsam setzte Farin sich auf und ließ seine freie Hand wie zufällig den Arm des Drummers hinaufgleiten. Als er bei dessen Schulter ankam, lehnte er sich ein Stück zurück, um ihn in die Augen zu sehen. "Aber dieses 'Nichts' macht mich irgendwie neugierig..." Seine Hand glitt noch ein Stück weiter, bis sie in Belas Nacken ruhte. Genau dort wollte Farin sie haben. Ohne jede Vorwarnung presste er seine Lippen auf die des Kleineren und drückte diesen auf das kalte Laminat, während seine andere Hand dessen Glied fest an der Wurzel umschloss und leicht zudrückte. "Ach wa-" seine Worte gingen in einem lusterfüllten Schrei unter. Ohne sich irgendwie selbst kontrollieren zu können drückte er sich Farins Hand entgegen und bewegte seine Lippen gegen die des Blonden. Er schluckte schwer und keuchte stark. Sein Glied schmerzte schon fast und er konnte es kaum erwarten, dass der Blonde ihn befreite. Seine Finger krallten sich nervös und bebend in die Schultern des Größeren. "Jan..." stöhnte er. "Bitte..." Er wusste nicht genau, was er wollte, doch Farin sollte sich damit beeilen, es war schon fast unerträglich. Der Blonde keuchte kurz auf, als Belas Finger sich in seine Schultern gruben. Mit einem leichten Grinsen musterte er den bebenden Körper seines Freundes. "Bitte? Was, bitte? Was möchtest du?", fragte er leise und beugte sich zu dem Oberkörper des Dunkelhaarigen. Seine Zungenspitze strich leicht über dessen Schlüsselbein, bevor er langsam tiefer glitt. Erst nach einem kurzen Zögern, das grade lang genug war um den Älteren noch höher zu treiben, senkte sich Farins Kopf zu der verhärteten Brustwarze. Als wolle er diese abtasten, strich seine Zungenspitze erst langsam um sie herum, bevor sie wie zufällig einmal schnell drüber glitt. "Bitte hör nicht auf..." keuchte der Kleinere, obwohl er zuerst etwas anderes sagen wollte. Sein ganzer Körper bebte und zitterte und überall wo Farin ihn berührte, entflammte seine Haut und bildete eine starke Gänsehaut. Dann ließ er seine Finger auf das Parkett auftreffen und kratzte schwer darüber. Der Schweiß rann an seinen Schläfen entlang. Sein Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig, schwer und in kurzen Abständen. Seine Erektion zuckte und er sehnte sich nach Erlösung, doch wollte er Farin nicht von seiner momentanen Handlung ablenken und biss sich stattdessen fest auf die Unterlippe, wobei er ein starkes Stöhnen zurückhielt. Farin löste sich langsam und nur sehr widerwillig von der Brustwarze des Kleineren und sah zu diesem auf. "Ganz ruhig... Ich möchte dir nur etwas Gutes tun. Entspann dich..." Mit einem sanften Lächeln beugte er sich wieder hinab und küsste sanft über den Oberkörper des Älteren. Jedoch konnte er es sich nicht verkneifen, immer wieder seine Zunge hervorschnellen zu lassen. Dafür sehnte er sich zu sehr nach dem Geschmack des Dunkelhaarigen auf seiner Zunge. Zentimeterweise glitt er an dem bebenden Körper hinab und ließ gleichzeitig das zuckende Glied los. Stattdessen packte er nun mit beiden Händen Belas Shorts, um sie mit einem Ruck runter zu reißen. Noch bevor dieser irgendwie reagieren konnte, schlossen sich Farins Lippen um das pulsierende Glied und seine Zunge glitt über dessen Eichel. Der Ältere bäumte sich auf und drückte seinen Unterleib Farin entgegen. Er stöhnte immer stärker und seine Finger glitten unkontrolliert über den vom Schweiß feuchten Boden. Er hatte jetzt nur eine Hoffnung, dass Farin sich nicht aus lauter Lust daran ihn zu quälen, wieder von ihm löste. Deswegen fuhr eine Hand des Schlagzeugers zu Farins Schopf um diesen nach unten zu drücken und verlangend drückte sich Bela ebenfalls mit dem Unterleib Farin entgegen. Durch die Geste seiner Hand behielt er die Führung und konnte nicht von Farin unnötig gequält werden. Der Blonde grinste innerlich sein so typisches Grinsen. Er wusste genau, was Bela damit bezweckte. Doch dieser schien zu vergessen, dass es noch andere Möglichkeiten gab. So ließ er seine Hand langsam an der Erektion des Kleineren hinab gleiten und schloss sie fest um die Wurzel. Er ließ grade so locker, dass er dem Älteren keine Schmerzen bereitete, drückte aber trotzdem fest genug, um ihn leicht zu steuern. Seine Zunge glitt unterdessen immer wieder langsam über die pulsierende Eichel und hin und wieder stieß seine Zungenspitze in die kleine Öffnung, aus der die ersten Lusttropfen quollen. Der leicht säuerliche Geschmack benetzte seine Zunge und trieb ihn nur noch weiter an. Genau daran hatte Bela nicht gedacht, doch jetzt konnte er eh nichts mehr machen. So lange Farin den Griff beibehielt würde er nichts machen können, außer zu stöhnen, keuchen und zu beben. Und genau dies tat er. Er stöhnte laut und musste sich im Zaum halten, dass er nicht schrie. Er versuchte alles zu unterdrücken, denn er wusste, dass er Farin so ebenfalls wieder ein wenig unter Kontrolle bekam. Der Blonde liebte es ihn schreien und stöhnen zu hören. Bela presste seine Lippen aufeinander, bäumte sich zwar auf, aber stöhnt nicht und versuchte jegliches Geräusch zu unterdrücken, was ihm nur schwer fiel. Noch immer spürte der Größere Belas Hand auf seinem Kopf ruhen. Dieser wollte ihm wieder einen Strich durch die Rechnung ziehen. Farin liebte dieses Spielchen, besonders wenn er am Ende die Oberhand hatte. Langsamer und schwächer als nötig strich seine Zunge über den Schaft der Erektion, bis sie wieder an der Eichel ankam und dort ruhig liegen blieb. Er stoppte in jeder Bewegung, lediglich der Griff um die Wurzel verstärkte sich etwas. Als er spürte, wie der Körper unter ihm stärker bebte, fing Farin plötzlich wieder an, kräftig zu saugen und seine Zungenspitze glitt flink über die Eichel. Der Ältere wusste, dass er es nicht mehr lange zurückhalten konnte, doch er versuchte es so gut es ging und drückte Farins Kopf weiter nach unten. Als dieser wieder stärker sog, entrann den Lippen des Schlagzeugers ein starkes Stöhnen gefolgt von einem halblauten Schrei. Die Finger zwischen den Blonden Strähnen verkrampften sich und drückten Farin dadurch nur weiter nach unten. Bela warf seinen Kopf in den Nacken und schrie laut auf, denn die Erregung packte ihn und er wollte, doch konnte sich nicht ergießen. Farin grinste befriedigt als er Belas Schrei von den Wänden widerhallen hörte. Als wäre das sein Kommando gewesen, lockerte er den Griff plötzlich und bewegte seine Hand stattdessen reibend auf und ab. Er hatte es geschafft den Dunkelhaarigen in den Wahnsinn zu treiben... nun wollte er ihn endlich erlösen. Mit der anderen Hand löste er Belas Griff, nur um sofort seine Finger mit dessen zu verhaken. Er genoss es, wie der Körper unter ihm bebte, wie sich jeder Muskel anspannte und deutlich abzeichnete. Farin beschloss, dass es nun wirklich genug war. Nun wollte er den Kleineren endlich von seiner Qual erlösen. Sanft drückte er dessen Hand und strich leicht mit dem Daumen drüber, während die andere Hand leicht an Tempo zulegte. Auch seine Zunge glitt schneller über die pulsierende Eichel und Farin schmeckte deutlich das erste Sperma des Größeren, während dessen Glied noch etwas mehr anzuschwellen schien. Es dauerte nicht lang und schon ergoss sich Bela unter starkem Stöhnen und Schreien. Dann krallte er seine freie Hand fester in Farins Schulter. Der Schlagzeuger fühlte sich im Moment so sehr befriedigt und er sank erschöpft in sich zusammen. Der ganzen Körper war noch unruhig und bebte. Er ließ Farins Hand nicht los, er wollte ihn nicht loslassen, aus Angst er würde weggehen und er genoss die Wärme von Farins in seiner Hand. Vorsichtig und schwächelnd zog er den Blonden zu sich und legte seine Lippen kurz auf die des Größeren, bevor er ihn auf sich sinken ließ. Der Blonde wartete geduldig, bis sich auch der letzte Schub Sperma in seinen Mund ergoss. Erst dann schluckte er alles brav und löste sich von dem Glied des Drummers. Er leckte noch einmal langsam drüber, bevor er sich endgültig löste und zu dem Dunkelhaarigen hoch kroch. Erschöpft, aber auch zutiefst befriedigt küsste er diesen und sank schließlich müde auf dessen Brustkorb, der sich noch immer unregelmäßig hob und senkte. "Ich liebe dich, Dirk", hauchte der Größere leise und strich mit seiner Nase über den Hals des Älteren, bevor er einen sanften Kuss auf diesen hauchte. "Ich dich auch mein Engel..." dann lächelte Bela ruhig. Es war so unglaublich. Nach einem Streit war so etwas viel erregender und reizvoller, doch er wollte den Größeren nie wieder so vermissen müssen, er wollte für immer bei Farin bleiben. "Mein blonder Halbgott..." murmelte er lachend und strich Farin durchs Haar. „Und was gedenkt das Wunder heut noch zu unternehmen?" Dann fiel Bela etwas ein... er hatte Rod versprochen ihn sofort anzurufen... doch er liebte es viel zu sehr hier zu liegen, neben seinem Farin, der nur ihm gehörte und dem Kribbeln in seinem Bauch, was durch den Orgasmus nur noch stärker geworden ist, die angenehme Stille, die abgerundet durch das keuchen und leise Atmen schon fast perfekt war. Auch wenn ihm der Boden unter dem Rücken nun unangenehm hart wurde, er lag hier mit Farin! Nichts würde sie mehr trennen können und das war alles was zählte! Der Blonde lächelte sanft und drehte sich ruckartig mit Bela herum, so dass dieser jetzt auf ihm lag. Sanft strich er über dessen geschundenen Rücken und hauchte sanfte Küsse auf seine Schulter. "Was ich gedenke zu tun? Also..." Farin grinste leicht, während er weiterhin die Schulter des Dunkelhaarigen küsste. "Zunächst werde ich hier noch eine halbe Ewigkeit mit dir liegen und dich immer wieder zu mir ziehen, solltest du auch nur versuchen ein Stück von mir zu weichen. Sobald mein alter Rücken sich beschwert oder es dir zu unbequem wird, verlagern wir das ganze auf die Couch oder ins Schlafzimmer... Immerhin habe ich Nachholbedarf... In den letzten 25 Stunden, also vor diesem unglaublichen..." Der Blonde räusperte sich breit grinsend. "Na ja, also vorher hat schließlich mindestens 25 Stunden mein Lebenselixier gefehlt. Und das muss ich jetzt erstmal wieder auftanken. Erst wenn sich das wieder aufgefüllt hat, werde ich dich für einige Sekunden loslassen können... Aber dann machen wir alles, was du willst!", beendete er mit einem breiten Grinsen seinen Satz. Der Schlagzeuger lachte. Er packte Farin an den Schultern. "Dann wäre mein erster Vorschlag das ganze Szenario ins Schlafzimmer zu verlegen!" Bela kroch ein wenig von Farin, doch zog diesen mit sich. Er erhob sich und drückte Farin an sich. Langsam verbiss er sich in dessen Schulter und zog ihn so mit sich, während seine Zunge über die eingeklemmte Haut strich. Im Schlafzimmer angekommen drückte er den Großen auf das Bett und ließ sich auf ihn sinken. Seine Hand hatte er in das Genick des Blonden gelegt und kraulte ihn leicht. "Du bist wunderschön und so einzigartig einmalig unglaublich" verfiel der Drummer in Schwärmereien. Mit seinen Lippen strich er vorsichtig über Farins Wange und küsste ihn dort, dann wanderte er weiter nach oben zum Mund des Gitarristen und drang mit seiner Zunge in ihn ein, um die des Anderen zu umspielen. Langsam schloss der Größere die Augen und erwiderte das Zungenspiel des Älteren. Er liebte es, wenn Bela solche Sachen sagte. Auch, wenn sie ihn gleichzeitig ein wenig verlegen machten. Überhaupt schaffte nur der Dunkelhaarige es, ihn so in Verlegenheit zu bringen. Hätte jemand anderes diese Worte zu ihm gesagt, hätte er nur leicht abgewunken. Doch wenn Bela dies sagte, stieg eine wohlige Wärme in Farin auf. Ein Kribbeln, das in seiner Bauchgegend einsetzte, breitete sich dann langsam in seinem Körper aus und machte diesen noch empfindlicher für die Berührungen des Drummers. Wahrscheinlich lag es daran, das er niemandem sonst geglaubt hätte. Doch anhand des verträumten Blickes erkannte Farin, dass Bela diese Worte immer total ernst meinte. Bela sah Dinge in ihm, die er selbst nie an sich sah. Dafür fand er sie bei seinem Partner. Manchmal hatte er das Gefühl, der Dunkelhaarige sagte alles, was Farin über ihn dachte. Als würde er seine Gedanken lesen. Die Finger des Dunkelhaarigen strichen nun sanft über Farins Wangen, doch der Kuss war gierig, fast brutal. Er stupste fest gegen die Zunge Farins. Mit den Fingerspitzen glitt er langsam nach unten, den unendlich reizvollen Hals des Gitarristen entlang und schon hatte der Drummer das verlangen diesen zu küssen, was er auch sofort machte. Kaum hatte er sich am Hals des Jüngeren festgesaugt, knabberte, küsste und leckte er daran. Er nahm den Geschmack Farins auf und hauchte ihm heißen Atem auf die Haut. "Ich weiß..." sagte er ganz leise und strich mit der Zunge vom Schlüsselbein abwärts. „... dass du hier in der Nähe..." und seine Zunge umkreiste knapp die Brustwarze. „... eine ganz empfindliche Stelle hast..." dann strich er weiter nach oben und küsste Farin halb hinterm Ohr. „Nämlich hier" hauchte er in Farins Ohr und er stupste mit der Zunge gegen die Stelle. Nur schwer konnte der Größere einen erregten Aufschrei unterdrücken. Er liebte es, wenn Bela diese Stelle reizte. Manchmal fragte er sich, ob der Drummer es schaffen würde ihn zum Orgasmus zu bringen, wenn er nur diese Stelle liebkosen würde. Unruhig glitten Farins Hände über die Haut auf Belas Rücken und hinterließen an manchen Stellen leichte Kratzspuren, wenn eine Welle der Erregung ihn packte und er ihr irgendwie Ausdruck verleihen wollte. Der Blonde erinnerte sich noch genau an den Abend, als der Drummer die Empfindlichkeit dieser Stelle entdeckt hatte. Es war ganz ähnlich wie an diesem Morgen. Sie lagen gemeinsam auf dem Bett, total erschöpft von einem ihrer Liebesspiele und zu kaputt, etwas zu sagen. Aber Worte waren auch nicht nötig, denn ihre Hände schienen genug zu sagen, indem sie sanft über den Körper des anderen glitten. Der Größere war noch zu erschöpft, als Bela sich leicht über ihn beugte und anfing, seinen Hals mit zarten Küssen und Knabbereien zu liebkosen. Immer wieder glitt seine Zunge an der prickelnden Haut entlang, bis er schließlich diese Stelle traf. Das Gefühl, das dabei durch den Körper des Größeren zuckte, war so stark das dieser vor Lust laut aufschrie. Bela hatte ihn einen Moment verwirrt angesehen, doch als dieser begriff, was diese Reaktion hervorgerufen hatte, breitete sich ein überdimensionales Grinsen auf seinem Gesicht aus und er setzte das Spiel fort. Erst irgendwann in den frühen Morgenstunden hatte er schließlich Erbarmen und erlöste den Blonden, welcher sich mehrere Stunden keuchend unter ihm gewunden hatte. Immer wieder fragte sich der Schlagzeuger, ob er es schaffen würde den Blonden zum Orgasmus zu bringen, nur mit der Zunge gegen diese Stelle stupsend und genau jetzt war so ein Moment, in dem er es am Liebsten probieren würde und es in Angriff nahm. Er strich ganz langsam mit seiner Zunge über den Punkt. Immer und immer wieder und zwischendurch drückte er seine Zungenspitze dagegen und ließ sie kreisen. Kurzzeitig hielt er inne... er wollte ja nicht, dass Farin gegen die Liebkosungen an genau dieser Stelle immun wurde. Das wollte doch niemand! Er lauschte den Reaktionen, die der Größere von sich gab und es stachelte ihn an immer weiter zu machen. Er wollte es schaffen, egal wie! Farin spürte, wie seine Nackenhaare sich aufstellten, während Bela immer wieder über die empfindliche Stelle leckte. Während seine linke Hand sich ins Laken krallte, glitt die rechte noch immer unruhig über den Rücken des Drummers. Er wusste nicht, was dieser mit ihm vorhatte, doch er trieb ihn an den Rand des Wahnsinns. "Dirk, was hast du mit mir vor?", keuchte er leise, bevor sich ein lustvoller Schrei von seinen Lippen löste. Längst war sein Glied zu einer schmerzenden Erektion angeschwollen, welche mit jeder Berührung Belas heftig pulsierte. Noch nie hatte er die Liebkosungen so stark empfunden, selbst beim ersten Mal nicht. Eine Gänsehaut überzog den Körper des Blonden, welcher längst wieder angefangen hatte zu beben. Der Ältere konnte nicht auf die Frage reagieren, denn die Reaktionen des Gitarristen, die deutlich sichtbar waren, stachelten ihn nur mehr an. Mindestens eine Minute lang hielt er inne und drückte mit der Zunge so fest es ging auf die Stelle. Er spürte unter der Haut Farins Puls und er spürte wie dessen Haut stark bebte. Selbst er keuchte ein wenig, als würde Farins Erregung ihn ebenfalls packen. Dann küsste er die Stelle und leckte wieder darüber, aber so sanft und langsam, fast in Zeitlupe, wie er es nie tat. Er hatte sich jetzt ein Ziel gesetzt, was er unbedingt erreichen wollte und so hauchte er wieder heißen Atem, auf die eh schon völlig glühende Haut des Jüngeren. Leise wimmernd drückte sich Farin dem Kleineren entgegen. Er ahnte nun langsam, was dieser mit ihm vorhatte. Und der Gedanke daran erregte ihn nur noch mehr. Längst hatte er die Hand aus dem Laken gelöst und schlang nun beide Arme fest um den Drummer. Schweiß rann über seine Schläfen, wie über den Rest seines Körpers, der immer stärker bebte. Krampfhaft biss er sich auf die Unterlippe, um einen erneuten Schrei zu unterdrücken. Er wollte den Spieß mal umdrehen, indem er dem Drummer seinen Lustlaut verweigerte. Nun konnte er sich vorstellen, wie schwer es Bela jedes Mal fiel, denn er hatte das Gefühl, das seine Lust dadurch nur noch mehr anstieg. Er wusste nicht, wie lange er es aushalten würde, besonders da seine pulsierende Erektion und Belas Berührungen ihn in den Wahnsinn trieben. Doch er wollte noch eine Weile aushalten. Schon um den Älteren so verrückt zu machen, wie dieser es mit ihm machte. Dass Farin sein Stöhnen unterdrückte stachelte Bela nur noch mehr an und er wusste, wie es sich wohl jedes Mal für Farin anfühlte. Ein Reiz, sich noch mehr ins Zeug zu legen, um seinem Partner keine andere Wahl zu lassen, als laut zu schreien. Nun versuchte der Kleinere das Stückchen Haut zwischen die Zähne zu bekommen, was er kurzzeitig schaffte und leicht daran riss, was zur Folge hatte, dass es ihm wieder entglitt. So begann er wieder daran herum zu lecken und es mit Küssen und Speichel zu übersähen. Es war für ihn ein Moment, der Machtübernahme, denn Farin hatte da eine Schwachstelle, die niemand kannte außer ihm und er nutzte dieses Wissen voll und ganz aus. Und er liebte es einfach den Blonden so wimmern zu hören, seinen blonden Engel, den er über alles liebte. "Ich liebe dich" hauchte Bela leise. Dann widmete er sich wieder der Stelle und versuchte nun daran zu saugen. Als Bela leicht an der empfindlichen Haut riss, konnte Farin einen Aufschrei nicht länger unterdrücken. Bebend klammerte er sich an den Dunkelhaarigen, während immer wieder leise Wimmerlaute von ihm ausgingen. Er wusste, dass der Ältere ihn in der Hand hatte. Und irgendwie genoss er dieses Gefühl. "Ich liebe dich auch, Dirk!" Diese Worte schrie der Blonde fast, während er den Kopf zur Seite drehte und es dem Dunkelhaarigen dadurch nur noch leichter machte, an die empfindliche Stelle zu kommen. Er hatte das kleine Machtspielchen verloren, was ihn einerseits wurmte, andererseits allerdings auch irgendwie egal war. Er spürte, wie sein pulsierendes Glied immer wieder leicht zuckte, was durch jede Berührung des Dunkelhaarigen noch stärker zu werden schien. Langsam fragte sich Farin ernsthaft, was der Dunkelhaarige mit ihm vorhatte. Ein Schauer lief ihm über den Rücken als ihm der Gedanke kam, dass er dem Ältren komplett ausgeliefert war. Aber das war nicht das Schlimmste. Grade erst hatte er Bela unnötig leiden lassen. Und nun befürchtete er, dass dies seine Rache war. Bela murmelte etwas, was sich verdammt nach "jetzt komm" anhörte, doch er begann direkt wieder an der Haut zu knabbern, zu saugen, zu lecken... er zog alle Register um den Blonden immer höher an die Lustgrenze zu treiben, um ihn zum Höhepunkt zu bringen, was scheinbar gar nicht so einfach war. Wieder hauchte er ihm heißen Atem auf die Haut. Er löste sich von dem Gitarristen und sah ihn lustverschleiert an. Bela lächelte leicht, küsste ihn auf die Lippen und lehnte sich dann über ihn auf die ganz andere Seite seines Halses, um zu schauen, ob dort an derselben Stelle ebenfalls so ein Punkt war. Er stupste dagegen, leckte darüber und wartet auf eine Reaktion Farins, ob er sich auf beiden Seiten austoben konnte, oder ob nur auf der einen Seite sein empfindlicher Punkt war. Der Blonde bäumte sich auf, als Bela sich nun um die andere Seite kümmert. Es kam ihm so vor, als wäre diese Seite noch empfindlicher, da Bela immer nur die eine Seite gereizt hatte. Schon lange wusste er nicht mehr, wohin mit seinen Händen und so vergrub er sie in dem dunklen Haarschopf, den er nur aus dem Augenwinkel sah wenn er diese öffnete. Plötzlich hatte er das Gefühl, als würde ein Stromschlag durch seinen Körper zucken und mit einem euphorischen Schrei entlud sich seine Lust in einem so starken Orgasmus, wie Farin ihn noch nie gespürt hatte. Sein Körper spannte sich so stark an, dass er einen Moment zu keiner kontrollierten Bewegung fähig war. Sein ganzer Körper zitterte unter der enormen Anspannung, bis er nach einigen Sekunden erschöpft zusammensank. Seine Hände rutschten langsam von dem Körper des Kleineren, bis sie schließlich an seinen Seiten lagen. Keuchend rang er nach Luft, wobei jeder Atemzug in seinen Lungen brannte. Einige Schweißtropfen perlten über seine Oberlippe, welche ebenso wie die Unterlippe vom kräftigen atmen ziemlich ausgetrocknet war. Ein triumphierendes Lächeln setzte sich auf Belas Lippen. Er beugte sich vor und küsste den Jüngeren vorsichtig. "Na?" nuschelte er leise und strich über Farins Seite. "Alles klar bei dir?" Unglaublich... er hatte es geschafft... allein durch die Stimulation dieser beiden Stellen den Blonden zum Orgasmus zu treiben. Zufrieden sank er auf dem Gitarristen nieder und kuschelte sich an dessen Halsbeuge. "Oder irgendwelche Einwände?" Der Schlagzeuger fühlte sich im Moment so überlegen... und konnte immer noch kaum glauben, was er da geschafft hatte. Seine Fingerspitzen kreisten um Farins Brustwarze. "Keine Einwände", keuchte Farin leise und das Keuchen ging in ein gequältes Stöhnen über, als er die Fingerspitzen des Dunkelhaarigen an seiner Brustwarze spürte. Noch immer bebte sein Körper, welcher von den Liebkosungen und dem anschließenden Orgasmus noch immer überempfindlich auf die Berührungen reagierte. "Wie hast du das nur gemacht? Du hast nur diese eine Stelle berührt..." Der Blonde schüttelte schwach den Kopf. "Ich glaube so heftig bin ich noch nie gekommen. Vor allem war es so anders als sonst... Ich kann es nicht erklären", flüsterte Farin erschöpft und kuschelte sich leicht an Bela. Und nicht zum ersten Mal wünschte r sich, eine ebenso empfindliche Stelle an dem Körper des Älteren zu kennen. "Keine Einwände", keuchte Farin leise und das Keuchen ging in ein gequältes Stöhnen über, als er die Fingerspitzen des Dunkelhaarigen an seiner Brustwarze spürte. Noch immer bebte sein Körper, welcher von den Liebkosungen und dem anschließenden Orgasmus noch immer überempfindlich auf die Berührungen reagierte. "Wie hast du das nur gemacht? Du hast nur diese eine Stelle berührt..." Der Blonde schüttelte schwach den Kopf. "Ich glaube so heftig bin ich noch nie gekommen. Vor allem war es so anders als sonst... Ich kann es nicht erklären", flüsterte Farin erschöpft und kuschelte sich leicht an Bela. Und nicht zum ersten Mal wünschte er sich, eine ebenso empfindliche Stelle an dem Körper des Älteren zu kennen. Genießend schloss dieser dann die Augen und lauschte dem noch immer anhaltenden Keuchen von Farin. "Ich weiß es selbst nicht... es war nur ein Test, ob es überhaupt funktioniert... und das scheint es ja!" Der Drummer verbiss sich in die Haut knapp über der Brustwarze seines Gitarristen und leckte die Haut sanft. "Du bist ein toller, wunderbarer Mensch..." sagte Bela leise, als er das Stück Haut wieder los ließ. Und er wünschte sich in diesem Moment, dass Farin ebenfalls eine solche Stelle bei ihm finden würde... wenn es wirklich so unbeschreiblich war wie der Blonde meinte, dann wollte Bela es ebenfalls erfahren. Er hob den Kopf und sah dem Jüngeren tief in die Augen. Farin spürte, wie er unter dem Blick des Drummers langsam dahin schmolz. Nur schwer bekam er sich soweit unter Kontrolle, dass er sich mit diesem herumdrehen konnte, bis er schließlich auf ihm lag. "Ich würde ja gerne wissen ob es bei dir auch so eine Stelle gibt", hauchte er verführerisch, während seine Fingerspitzen betörend langsam über Belas Seite glitten. "Vielleicht sollte ich mich mal auf die Suche machen... Oder was meinst du?" Farin wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern fing an über den Hals des Dunkelhaarigen zu küssen. Er wusste nicht, wo er so eine Stelle finden sollte. Wenn es an Belas Körper überhaupt so eine Stelle gab, so konnte sie fast überall sein. Aber wirklich nur fast, denn eine Stelle konnte Farin mit Bestimmtheit ausschließen. Nach diesem ersten Abend, hatte er nämlich getestet ob es bei Bela die gleiche Wirkung hatte, wenn er ihn dort liebkoste. Doch leider war dieser Versuch damals kläglich gescheitert. Er erinnerte sich noch genau daran, dass er den Rest der Nacht nicht schlafen konnte, weil er sich so minderwertig vorkam. Erst war der Kleinere etwas überrascht, doch dann hoffte er inständig darum, dass Farin ebenso einen Stelle finden würde. "Klar! Mach dich auf die Suche, Hengst" lachte Bela ein wenig, doch er drückte sich Farin entgegen, so dass dieser besser an einige Stellen herankam. Er bezweifelte, dass es an seinem Körper eine solche Stelle gab. Doch nicht er! Doch nicht Bela! Er konnte keine Schwachstelle haben! Nie! ... außer sein Arm, aber das war etwas anderes. Der Dunkelhaarige kniff die Augen leicht zusammen, als er an den Unfall dachte, doch verdrängt ihn schnell. Jetzt galt es nur, sich auf Farins Berührungen und Liebkosungen zu konzentrieren. Farin musste leicht über Belas Worte grinsen. Er schaffte es immer, ihn irgendwie zum grinsen zu bringen. Und diese Erkenntnis ließ den Blonden meistens noch mehr grinsen. Doch nun wollte er sich ganz auf den Kleineren und vor allem auf dessen Körper konzentrieren. Es war wirklich schwer an Belas Körper eine empfindliche Stelle zu finden. Während Farin weiter über den Hals des Dunkelhaarigen küsste überlegte er sich, wo an diesem makellosen Körper wohl eine Schwachstelle sein könnte. Gut, er kannte zwei Stellen an denen Bela empfindlich war, wenn auch aus verschiedenen Gründen. Zum einen natürlich die Lendengegend, aber das war bei ihm selbst ja auch nicht anders. Und dann waren da noch die Narben von dem Unfall, deren Anblick Farin immer wieder schmerzhaft ins Gedächtnis riefen, das er seinen geliebten Bela einmal fast verloren hätte. Gedankenverloren strichen seine Fingerspitzen über den Arm des Drummers, als wolle er sich jeden Zentimeter genau einprägen. Langsam schloss Bela die Augen und legte seinen Kopf ins Genick. Jede Berührung sog er in sich auf, doch dass eine besondere Empfindsamkeit in ihm aus- Plötzlich stöhnte der Kleine auf, als Farins Zunge über eine Stelle nahe seinem Schlüsselbein fuhr. Es war ein seltsames Gefühl und konnte sich nicht erinnern, so eine plötzliche Gefühlsschwankung erlebt zu haben, doch eine starke Erregung packte ihn. Es war eine Stelle nahe der Schulter und doch noch am Schlüsselbein. Unwillkürlich drückte er seine Finger in das Laken und spannte all seine Muskeln an. Was war das? "Jan?" murmelte Bela leise. Er hatte so etwas noch nie erlebt und wusste rein gar nicht, wie er damit umgehen sollte. Der Blonde hielt in jeder Bewegung inne als Bela seinen Namen murmelte. Langsam glitt seine Zunge zurück, bis er wieder nahe dem Schlüsselbein war. Als er spürte, wie der Körper unter ihm sich erneut leicht anspannte, hätte Farin am liebsten vor Freunde laut losgejubelt. Anscheinend gab es bei dem Drummer doch eine Stelle, die auf so leichte Berührungen reagierte. Langsam strich der Größere mit seiner Zungenspitze an dieser Stelle entlang, nur um noch einmal zu testen ob es wirklich so war. Er war so aufgeregt, wie ein kleiner Junge kurz vor der Bescherung, was ihm wiederum total peinlich war. Gleichzeitig glitten seine Fingerspitzen an den Innenseiten von Belas Armen hinauf, was er hauptsächlich tat, um sich nicht sofort auf diese Stelle zu stürzen. Beschäftigungstherapie. Die Finger des Kleineren krallten sich so fest in das Laken, dass es ein leises Reißgeräusch von sich gab, als der Blonde wieder über die Stelle leckte. Bela keuchte auf. "Verdammt" nuschelte er nur. "Das ist so... seltsam..." Er schloss die Augen und lehnte sich ein wenig zurück. Seine Gedanken mussten sich erstmal aufklären, denn er wusste nicht was er davon halten sollte. Nie hätte er gedacht, dass es so was gibt. Doch wenn er genauer überlegte, glaubte er fast, dass nur Farin diesen Punkt bei ihm so im Griff haben könnte, denn nur Farin war für ihn so erregend, so eine Leidenschaft, die der Blonde für Bela verkörperte, damit musste es zusammen hängen! Wieder biss sich Bela auf die Unterlippe und ihn überfuhr eine Gänsehaut. Ein Gefühl der Zufriedenheit und der Genugtuung stieg in Farin auf, als er sich breitbeinig auf den Drummer setzte und seine Handgelenke links und rechts von seinem Kopf ins Kissen drückte. Erst dann beugte er sich wieder zu der grade gefundenen Stelle. Er betrachtete sie lange und in dieser Zeit war sein heißer Atem das einzige, was die empfindliche und leicht glänzende Haut streifte. Der Blonde zögerte alles noch einen Moment hinaus, bevor er langsam die Augen schloss und mit seinen Lippen leicht über Belas Schlüsselbein küsste. Dabei ging er so vorsichtig vor, als würde er den Körper des Kleineren das erste Mal liebkosen. Sehr zaghaft strich seine Zunge über die heiße Haut und hinterließ eine leichte Spur, Als hätte er damit die richtige Stelle gesucht, glitten seine Lippen noch einmal über die Haut, bis sie auf die feuchte Linie trafen. Ohne jede Vorwarnung verbiss er sich dort und drückte die Handgelenke des Drummers gleichzeitig etwas fester ins Kissen, um einen möglichen Widerstand zu verhindern. Bela stöhnte stark auf und wandte sich leicht unter Farins Gewicht. Sein Glied war nun wieder erregiert und er konnte das Stöhnen einfach nicht unterdrücken. "Argh..." er spannte seine Muskeln an und ballte seine Hände zu Fäusten. Dieses Gefühl war selbst für Bela zu viel. Er dachte, so schnell wie die Erregung durch die Berührung an dieser Stelle erzeugt wurde, würde sie sich nicht entladen können und er müsste platzen. "Jan bitte nicht... argh..." vor lauter Übermut spuckte er etwas Speichel aus und das Keuchen stieg als heißer Atem in die Luft. Ein weiteres Stöhnen zog sich aus dem Kleinen und er versuchte diese empfindsame Stelle von Farin weg zu bringen, da das Gefühl sich zu schnell ausbreitete. Der Blonde regte sich erst nicht. Bela kniff die Augen zusammen. "Bitte..." flehte er verzweifelt und wieder stöhnte er laut. Farin hatte Mühe, den Dunkelhaarigen festzuhalten und so konzentrierte er sich kurz auf diese Aufgabe. Erst als Bela wieder ruhiger wurde, löste er sich von der empfindlichen Stelle und küsste sanft drüber. "Shhht... Entspann dich, lass es einfach geschehen. Keine Angst, ich werde dich nicht unnötig quälen", hauchte der Blonde beruhigend zwischen den Küssen. Langsam glitt seine Zunge über die geschundene Stelle, als könnte er so die Schmerzen etwas lindern. Der Griff um Belas Handgelenke lockerte sich allerdings noch nicht. Erst sollte Bela sich an dieses Gefühl gewöhnen und sich voll und ganz darauf konzentrieren, wie diese neue Art der Erregung durch seinen Körper strömte. Er sollte dieses fremde und doch angenehme Gefühl in vollen Zügen genießen. Erst dann wollte Farin ihn loslassen. „Schließ die Augen und hör zur Abwechslung mal nicht darauf was dein Kopf dir sagt." Zart knabberte der Größere an der Stelle dicht bei dem Schlüsselbein des Älteren. Allerdings nur sehr kurz. "Hör lieber auf das, was dein Körper dir sagt." "Mein Körper sagt mir, dass er die Erregung nicht stoppen kann, nicht so schnell abbauen kann und ich platzen werde..." nuschelte Bela nur durch weiteres Keuchen und starkes Beben. Er presste seine Lippen aufeinander. Nun lag er etwas ruhiger da, da Farin sich von ihm gelöst hatte. Der Dunkelhaarige wusste nichts zu tun. Seine Arme waren auf das Bett gedrückt und die Erregung überrannte ihn fast. Ihn durchfloss ein Gefühl der Hilflosigkeit, er konnte wohl nichts daran ändern und Farin würde sich jetzt auch nicht anderes zu reden lassen... Bela atmete tief durch und keuchte noch einmal ein wenig, dann ließ er sich so entspannt, wie das mit einer pulsierenden Erektion möglich war, in das Kissen sinken. Als der Blonde merkte, wie Bela sich zurücksinken ließ, lockerte er den Griff um dessen Handgelenke. Langsam zog er seine Hände zurück, wobei er mit den Fingerspitzen sanft die Arme des Dunkelhaarigen nachzeichnete. "Du wirst schon nicht platzen... Sollte es wirklich unerträglich werden, erlöse ich dich auf eine andere Art..." Mit einem frechen Grinsen sah Farin den Drummer an. "Aber wirklich erst dann", hauchte er leise, bevor er sich wieder der bereits geröteten Stelle an Belas Oberkörper widmete. Sanft ließ er seine Zunge über diese gleiten, wobei er vorsichtiger als nötig vorging. Die heftige Reaktion des Kleineren hatte Farin gezeigt, dass sie in der Hinsicht ganz von vorne anfangen sollten. Immerhin war es für beide etwas völlig neues. Bela krallte sich in das Kissen und versuchte so gut es ging Farins Liebkosung zu genießen. Er stöhne und keuchte unaufhaltsam. Es konnte nur ein Traum sein, so etwas hatte er noch nie erlebt, dass man jemanden so erregen kann, nur durch das Stimulieren einer ganz bestimmten Stelle. Doch er musste es glauben und entschloss sich dazu seine Gedanken einfach abzustellen und jede Berührung genau zu realisieren, was schon fast anstrengend war, da er so sehr bebte und sein Glied schon fast schmerzte. Es war ein kribbelndes, aufregendes Gefühl, wenn Farin über die Stelle glitt und sie mit seiner Zunge massierte. Bela glaubte für einen Moment, dass diese Stelle noch empfindlicher war, als es die Erregte weiter unten, doch das war einfach zu absurd um es glauben zu können. Er stöhnte wieder auf und versuchte seine Gedanken wieder zu verdrängen, in dem er sich ganz auf die Zungenführung des Blonden konzentrierte. Der Größere hatte die Hände nun an die Oberarme des Dunkelhaarigen gelegt und strich immer wieder sanft über diese. Dies diente nicht nur dazu, Bela zu beruhigen... Vor allem wollte Farin sich damit davon abhalten, eine seiner Hände tiefer wandern zu lassen. Der Ältere hatte es geschafft ihn zum Höhepunkt zu bringen, ohne sein pulsierendes Glied zu berühren. Das gleiche wollte er auch bei diesem erreichen. Immer wieder leckte er über die empfindliche Stelle, wobei er mal mehr und mal weniger Druck ausübte. Gleichzeitig wanderte eine Hand nun doch langsam tiefer, allerdings nur bis zum anderen Schlüsselbein des Drummers. Dort tastete Farin mit geschlossenen Augen einen Augenblick, bis er auch dort eine Stelle fand, die nicht von Knochen geschützt wurde und unter der er das Blut des Kleineren rauschen spürte. Sanft glitten seine Fingerspitzen über diese Stelle. Er wollte testen, ob auch bei Bela beide Seiten so empfindlich waren, oder ob er sich ganz auf die eine konzentrieren musste. Als Farins Hand an die andere Stelle gelang, zuckte Bela zusammen und wich erschrocken ein Stück zurück. Keuchend sah er Farin an, der nun ein Stück entfernt von ihm war, da Bela an die Rückwand des Bettes zurückgewichen war. Sein Brustkorb hob und senkte sich stärker und sein Atem ging unregelmäßig und schwer keuchend, sein Glied zuckte immer wieder unter der Erregung. Bela schloss die Augen und biss sich auf die Unterlippen... so empfindlich zu sein, schaffte ihn und er wusste nun gar nicht mehr, was er davon halten sollte. Der Schlagzeuger bebte stark. "Was passiert hier" er sah sich um und hielt sich den Kopf, ihm wurde ganz plötzlich schwindelig. "Das ist..." er stöhnte auf und sank ein wenig in sich zusammen, doch angespannt war er wieder. Farin sah den Dunkelhaarigen etwas besorgt an. "Dirk..." Langsam krabbelte er zu diesem und küsste ihn sanft auf die Lippen. "Wenn es dir unangenehm ist, dann sag es mir... Soll ich damit aufhören?" Der Blonde verfolgte zwar ein Ziel, aber er wollte dies nicht erreichen, wenn Bela darunter litt oder es ihm unangenehm war. Sanft strich er durch das dunkle Haar des Kleineren, während seine Lippen unendlich zart dessen Wange zu erkunden schienen. Er küsste jeden Millimeter von Belas Gesicht, als wolle er es sich für immer einprägen. Dabei war es gar nicht nötig, er kannte dieses makellose Gesicht besser als jedes andere, selbst als sein eigenes. "Wenn du möchtest höre ich damit auf und werde dieser Stele nie wieder zu Nahe kommen... Ist es dir unangenehm wenn ich dich dort küsse oder berühre?" "Es... ist ungewohnt..." keucht der Schlagzeuger. Er senkte den Blick. "Es ist seltsam an solchen Stellen so empfindlich zu sein... nicht unangenehm... nur ist es für mich ein bisschen komplizierter... ich check das einfach nich, das is zu viel für mich..." er seufzte leise. Vorsichtig schüttelte er seinen Kopf, so fielen ihm die schwarzen Strähnen vor die Augen. Der Kleinere beugte sich ein Stück vor und klammerte sich Schutz suchend an den Blonden. "Bitte... mach weiter..." nuschelte er leise, er hatte diesen Moment zerstört... einfach so, nur weil er überempfindlich ist, an einigen Stellen. Es war ihm nie so aufgefallen wie heute. Farin drückte den Kleineren sanft an sich. "Ich mache weiter", hauchte er, wobei seine Lippen sanft über Belas Ohr strichen. Sehr vorsichtig drückte er diesen aufs Bett zurück und küsste vorerst nur seinen Hals. Er wollte ihn nicht wieder so überfallen, wie einige Minuten zuvor. Sein heißer Atem war das erste, was die empfindliche Stelle berührte. Und dabei sollte es auch erstmal einige Sekunden bleiben. Er wollte sich langsam heran tasten, den Dunkelhaarigen nicht wieder erschrecken oder gar beunruhigen. Dafür liebte er diesen viel zu sehr. "Ich weiß, dass es ziemlich seltsam und ungewohnt ist... Aber versuch es zu genießen... Ja?" Die Augen des Blonden suchten die des Drummers und er sah ihn mit soviel Liebe und Wärme an, dass sein Blick schon fast verträumt wirkte. "Schließlich war alles für uns zu Anfang noch seltsam und ungewohnt..." Der Kleinere spürte den heißen Atem und begann wieder stärker zu beben. Seine Muskeln entspannten sich nach kurzer Zeit, er schloss genießend die Augen und ließ es geschehen. Immerhin war das Jan! Sein Jan! Und er musste sich nicht seltsam fühlen, wenn dieser welcher ihm gehörte, eine Schwachstelle von ihm kannte. Immerhin war es sozusagen wieder ausgeglichen, da auch er, der Freund dieses umwerfenden Blonden, eine Schwachstelle bei dem Anderen zu wissen behaupten konnte. Es war sein Jan und er gehörte dem Blonden, genau so wie dieser ihm selbst gehörte und er würde dies sicher nicht als Schwachstelle ausnutzen in der Öffentlichkeit oder so. Doch kam ihm die Idee, dass es wirklich reizvoll wäre, wenn er Farin dort am Hals berühren würde. Niemand würde sich dabei etwas denken, es war immerhin nur ein Hals, doch der Gitarrist würde das alles anders sehen. Gequält von Lust, doch würde der Blonde dann diesen Trick ebenfalls anwenden... und die Schulter war ein weniger auffälliger Punkt, den sein Jan nur berühren musste und schon würde die Lust in ihm aufsteigen, wie das Magma in einem Vulkan. Als er merkte, das Bela keinen Widerstand mehr leisten wollte, setzte Farin sich erneut breitbeinig auf diesen, wobei er es vermied dessen Lendengegend zu nahe zu kommen. Er befeuchtete seine Lippen mit seiner Zungenspitze ein wenig, bevor er sich zu Belas Schulter beugte und diese sanft küsste. Es erregte ihn irgendwie ungemein zu wissen, das es an dem Drummer eine Stelle gab die er nur zu streifen brauchte um diesen an den Rand des Wahnsinns zu treiben... oder vielleicht sogar bis IN den Wahnsinn. Das würde sich noch zeigen. Langsam tastete seine Hand nach der des Drummers, die er vorsichtig ergriff. Während seine langen Finger sich zwischen die des Kleineren schoben, glitt seine Zunge erneut über die empfindliche Stelle dicht an Belas Schlüsselbein vorbei. Er umkreiste diese noch eine ganze Weile, wobei sich die Kreise immer enger zogen, bis seine Zungenspitze schließlich leicht gegen die empfindliche Haut tippte. Bela Verkrampfend krallte sich der Dunkelhaarige an Farins Hand, als dieser die Stelle nur antippte. Er spürte die Erregung, wie sie sich wieder durch seinen Körper bewegte und sich in den Lenden festsetzte, ausgehend von der Schulter, die Farin anstupste, immer mehr und stärker in seine Lenden. Sein Unterleib zuckte, doch sein Gesicht sah ruhig und genießend aus. Der Kleine entspannte sich einfach nur noch und genoss jede Berührung des Jüngeren und ließ sein schmerzendes, stark pulsierendes Glied außen vor. Wenn er sich entspannte, würde er schneller zum Höhepunkt kommen, dachte er sich. Er spürte, wie der Unterleib des Kleineren unruhig hin und her zuckte und musste sich nun wirklich zusammenreißen, ihn nicht so zu erlösen, wie er es sonst tat. Er wollte ihm dieses unbeschreibliche Gefühl vermitteln, welches der Drummer ihm erst einige Minuten zuvor gegeben hatte. Seine Zunge umkreiste erneut die Stelle an Belas Schulter, bevor er diesmal mit etwas mehr Druck drüber leckte. Er hoffte inständig, dass durch den Körper des Drummers grade ebenso eine Welle der Lust strömte, wie es bei ihm passiert war. Obwohl ihn selbst wieder eine Form der Erregung packte, konzentrierte sich Farin ganz auf den Dunkelhaarigen. Er kannte diese Form der Erregung bereits sehr gut, immerhin war es nicht das erste Mal das sie ihn durchströmte. Er wusste, dass es keine Lust war, die man befriedigen musste. Er war die Lust jemanden zu befriedigen. Und dieser jemand war wie immer Bela. Nur bei ihm spürte er es. Bela stöhnte schwer atmend und bäumte sich leicht auf. Er spürte sich dem Orgasmus mit jedem Stoß von Farins Zunge gegen diesen wunden Punkt immer näher. Er ließ es einfach zu, obwohl er keine logische Erklärung für dieses Spiel bringen konnte, doch es war so! Und es brachte ihm Lust und Befriedigung! Die Nägel des Älteren kratzten sich in den Handrücken des Gitarristen. Sein Brustkorb hob und senkte sich immer stärker und in seinen Augen, die den Blonden Haarschopf musterten, spiegelten sich das Verlangen und die bald eintreffende Erlösung wider. Bei einem weiteren Stoß spürte der Kleinere plötzlich eine stärkere Welle, als die ganzen Vorigen und er ergoss sich unter lautem stöhnen und schreien und sein ganzer Körper zitterte und bebte. Es war für ihn der eindeutig heftigste Orgasmus, den er je hatte. Schwer keuchend sank er zurück und ließ seine Hand durch die Blonden Strähnen des Größeren gleiten. Der Jüngere verzog einen kurzen Moment schmerzerfüllt das Gesicht, als sich die Fingernägel des Kleineren in seinen Handrücken gruben. Doch als Bela sich schließlich ergoss, war der Schmerz sofort vergessen. Langsam, fast schon vorsichtig, krabbelte der Blonde etwas höher, nachdem er diese empfindsame Stelle noch einmal sanft geküsst hatte. Er selbst hatte seltsamerweise das Gefühl, als wäre er ebenfalls noch einmal zum Orgasmus gekommen. Er wusste nicht, woran es lag, aber nach Belas Aufschrei und dem damit verbundenen Höhepunkt fühlte Farin sich so befriedigt, als hätte der Dunkelhaarige ihn grade mehrere Stunden verwöhnt. Mit einem sanften Lächeln schmiegte er sich an den Älteren und hauchte ihm immer wieder zarte küsse auf die Wange und das Kinn. "Bist du in Ordnung? War es dir unangenehm? Oder sogar schmerzhaft? Habe ich etwas gemacht, was du nicht wolltest?" All diese Fragen brachen plötzlich aus dem Blonden hervor. Seine braun-grünen Augen sahen seinen über alles geliebten Dirk besorgt an. Der Dunkelhaarige konnte nur schwer lächeln, da er noch am ganzen Körper bebte und er sich plötzlich so schwach fühlte. "Wenn du multiple Orgasmen als unangenehm betrachtest, denn genau so fühle ich mich, als hätte ich 10 direkt hintereinander gehabt..." er legte seine Hände an die Wangen des Jüngeren und zog ihn zu sich in einen sanften Kuss. Seine Finger strichen sanft, zittrig und ein wenig schwächlich über den Nacken des Blonden und weiter nach unten. Bela zog vorsichtig die Rückenwirbel nach, die er unter seinen Fingerspitzen spürte. Zaghaft bewegte er die Zunge nach vorn in Farins Mund, doch konnte er den Kuss nicht lange aufrecht halten und sank in die Kissen zurück. "Ich bin fertig..." murmelte er mit einem zufriedenen Grinsen an Farin gewandt. „Du bist eindeutig der beste Liebhaber den man sich wünschen kann." Als der Drummer sich von ihm löste, vermisste Farin sofort die Wärme seiner Lippen. Langsam strichen seine Finger durch das dunkle Haar, welches leicht in der Stirn des Kleineren klebte. Dabei ging er so vorsichtig vor, als würde er Bela sonst verletzen. "Aber auch nur, weil du noch nie mit dir selbst geschlafen hast", hauchte der Blonde und sein Mund verzog sich zu seinem typischen Grinsen. "Du siehst grade so richtig durchgevögelt aus, wenn ich das mal anmerken darf." Langsam beugte er sich zu dem Ohr des Drummers, an welchem er sanft knabberte. Seine Zunge stieß dabei immer wieder leicht gegen den Ohrring und spielte leicht mit diesem. "Wie wäre es... Wenn wir gleich unter die Dusche steigen? Danach ziehen wir uns an... Und gehen irgendwo chic essen. Und DANACH vielleicht ins Autokino, wollten wir schließlich schon lange mal machen..." Der Schlagzeuger schmunzelte. "Och nö... Leihen wir uns eine DVD aus und bleiben hier" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)