Erik und Amy von igorrrr (Fortsetzung von Diego und Charlie) ================================================================================ Kapitel 20: Diegos alte Freundin -------------------------------- Diegos alte Freundin Josie lächelte ihren Mann an: „Wo ist Stephan?“, fragte sie. „Im Moment in der Schule. Er hatte ein unheimlich schlechtes Gewissen.“ Es war doch nicht seine Schuld.“, meinte Jo. „Beruhige dich, das habe ich ihm auch gesagt.“ „Wo ist meine Mutter?“ „Keine Ahnung. Nach dem Sturm haben Charlie und ich sie zum Teufel gejagt. Die kommt gewiss nicht wieder.“ Er streichelte ihr Gesicht und fühlte sich sehr erleichtert. Als Stephan wieder nach hause kam, wurde er zu seiner Mutter geschickt: „Madre?“, trat er an ihr Bett. „Hey Kurzer.“, sagte sie und richtete sich auf. „Madre, es tut mir Leid.“, kam er tränenüberströmt auf sie zu. Sie nahm ihn in den Arm und tröstete ihn. „Charlie, Josi ist wach. Wenn du willst, kannst du zu ihr.“, kam Bertuccio in die Kantina. „Wirklich?“ Er nickte. „Könntest du …?“ „Geh schon, ich mache das hier.“, sagte er und übernahm. Während Charlie bei ihrer Freundin war, kam in der Stadt die Postkutsche an. Aus dieser stieg eine edle englische Dame mit blonden Haaren aus. Sie war vierzig Jahre alt, wirkte aber dennoch jünger als dreißig. Die Köpfe aller männlichen Personen auf dem Marktplatz drehten sich nach ihr um. Sie hatte nur einen kleinen Koffer bei sich und machte sich auf den Weg ins Postamt: „Buenos diaz“, sagte sie, „können sie mir sagen, wie ich auf dem schnellsten Weg zur Hazienda Vega komme?“ Sie erhielt die Information und ging. Eine halbe Stunde später kam sie an: - So groß hatte Diego es nicht beschrieben. Na ja, er neigte bei sich selbst immer zu Untertreibungen. -, ging ihr durch den Kopf. Das Pochen an der Tür schreckte Antonio auf, der gerade die Blumen goss. Er öffnete: „Sie wünschen, Señora?“ „Ich würde gerne Diego de la Vega sprechen.“ „Wen darf ich melden?“ „Amy of Hill.“, sagte sie und wurde so gleich in den Salon geführt. „Amy?“, fragte Diego völlig verwirrt den Indianer. „Das sagte sie. Sie wartet im Salon.“ Der Hausherr ging runter und öffnete die Tür: „Amy?“ „Diego, bin ich froh dich wieder zusehen.“, sagte sie und umarmte ihn mit Tränen in den Augen: „Wie geht es dir?“ „Gut und dir?“, fragte er. Sie stöhnte leicht: „Was ist los?“, fragte er sofort besorgt. „Diego, John ist tot.“, sagte sie. „Was?“ Er erinnerte sich an den fröhlichen jungen Mann mit dem er in Spanien studiert und einigen ärger angezettelt hatte: „Wie ist das passiert?“ „Ein Duell, er hat sich zu einem Pistolenduell herausfordern lassen.“ „Aber niemand konnte ihm beim schießen das Wasser reichen..“ „Ja, aber…“ Plötzlich wurden sie unterbrochen: „Padre?“, fragte seine Tochter. „Komm rein meine Kleine. Ich möchte dir jemanden vorstellen… Also das ist meine alte Freundin aus England, Amy of Hill.“, er sah sie an: „Und das ist meine Tochter Amy de la Vega.“ Die zwei gaben sich die Hand. „Ist die Frau, wegen der du mich damals hast abblitzen lassen, die Mutter?“, fragte Miss Hill. „Ja, wir haben auch noch einen Sohn, Erik heißt er.“ „Warum ist Señora Vega nicht hier? Ich dachte eine Doñja ist im Haus und kümmert sich um die Kinder und den Haushalt. „Normalerweise schon, aber Charlie ließ sich damals nicht überreden ihre Kantina den Angestellten zu überlassen. In dieser Frage ist sie eigensinnig, aber sie wäre sonst nicht ausgelastet.“, lachte er. - … Diego, macht dich die Frau wirklich glücklich. Hat sie überhaupt Zeit für dich und die Kinder? -, machte Amy sich Gedanken. Erneut wurden sie unterbrochen, denn Charlie kam rein: „Buenos diaz.“, sagte sie verwirrt. „Charlie, darf ich dir meine Studienfreundin aus England vorstellen. Amy of Hill.“ „Schön dass ich sie mal kennen lerne.“, freute sich Doñja Vega aufrichtig. Sie reichten sich die Hand. Den ganzen Abend unterhielten sie sich und lachten viel, doch die Zweifel gegenüber Diegos Frau legten sich bei Amy nicht. Am Frühstückstisch: „Diego, es könnte heute etwas später werden. Wir machen heute eine Grundreinigung und Inventur in der Kantina.“, sagte Charlie. „Wird auch wieder Zeit.“, grinste er. Sie lächelte und schüttelte leicht mit dem Kopf. „Bis heute Abend Miss Hill.“ Amy kam das komisch vor. Die meisten verheirateten Frauen ließen ihre Ehemänner nicht mal fünf Minuten mit ihr alleine und sie kommt später. „Amy, ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie das mit John passiert ist?“ „Nun… kurz nachdem du nach Kalifornien zurück gefahren bist, gingen auch wir wieder nach England. Er geriet unter den Einfluss des Lord of Wales, durch den er sich sehr veränderte. Er wurde hochmütig.“ „Reden wir von John of Hill?“, fragte De la Vega. “Ja, er duellierte sich häufig. Doch seine Augen wurden mit den Jahren schlechter und er geriet immer mehr in Schulden…“ Amy weinte: „Er forderte schließlich Wales heraus und wurde hinterhältig erschossen…“ Sie stand auf und rannte weinend in den Flur. Diego war geschockt. So weit er sich erinnerte, war John ein lebenslustiger, freundlicher junger Mann gewesen. Wie konnte ihn jemand so verändern? Zehn Minuten später folgte er ihr und fand sie auf einer Lichtung umgeben von mannshohen Gebüschen: „Amy?!“ „Diego!“ Sie lief auf ihn zu und umarmte ihn, aber nicht wie eine alte Freundin, sondern wie Charlie es tun würde. Sie schluchzte in seine Brust und sah kurze Zeit später zu ihm auf. Amy legte ihre Hände an seinen Kopf und führte seine Lippen an ihre. Diego, völlig perplex, konnte gar nicht reagieren. Doch dann erwiderte er den Kuss, kurzzeitig. Danach wendete er sich sofort ab: „Ich wusste es. Deine Frau macht dich nicht glücklich.“ „Wie kommst du darauf?“, fragte er erbost. „Du hast meinen Kuss genossen.“ „Nein, ich war nur überrascht…“, sagte er, sah sie kurz an und ging. Als seine Frau völlig erledigt nach hause kam, hatte er Abendessen vorbereiten lassen: „Du bist ein Engel.“, sagte sie und küsste ihn. - Was hat er? Es ist so als würde ich eine schüchterne Wand mit Lippen küssen. Er ist bestimmt k.o. vom Tag. -, dachte sie. Nach dem Essen gingen sie ins Bett: - Charlie, wie soll ich dir je wieder in die Augen sehen.-, fragte er sich die ganze Zeit. Am nächsten Morgen war Doñja de la Vega schon aus dem Haus als Miss Hill an die Tür klopfte. Lupo stand auf der anderen Seite und knurrte: „Lupo, ist gut! Geh in die Höhle!“, sagte Erik und öffnete: „Buenos Diaz Miss Hill, mein Padre isst gerade Frühstück.“ „Grazias.“, sagte sie und ging ins Esszimmer: „Wie ich sehe magst du immer noch Honig mit Marmelade.“, grinste sie. „Ja, das habe ich mir nicht übergegessen. Findest du es noch ekelig?“ „Bäh, und wie… Wegen gestern, es tut mir leid. Er antwortete nur mit einem: „Maha.“ „Ziehen wir heute um die Häuser, um der alten Zeiten willen. Du kannst mir San Tasco aus der Sicht eines Einheimischen zeigen…“ Fast eine Woche war er ständig mit Amy of Hill unterwegs. Wenn Charlie nach hause kam, war Diego meist noch nicht da und in der Stadt machte sich das Gerücht breit, dass Charlie Hörner aufgesetzt wurden. Eines Abends unterhielten sich einige Angetrunkene lauthals in der Kantina: „… nein, ich würde meine Frau nie arbeiten schicken…“, hörte Charlie in der Küche und verdrehte die Augen: „… kann ja nicht jeder so machen wie De la Vega. Die Frau schickt er arbeiten und selbst vergnügt er sich mit dieser Blondine.“ Da platzte Charlie der Kragen und riss den Vorhang auf: „Diego schickt mich nicht arbeiten, das ist und war immer meine Entscheidung! Und hintergehen tut er mich auch nicht! Ich vertraue meinem Mann.“ „Sie sind zu gutgläubig.“, sagte einer der Männer. „Und sie zu betrunken.“, meinte sie. In den nächsten Tagen musste sie sich immer wieder ähnliche Kommentare anhören. Doch sie hielt ihre Eifersucht unter Kontrolle, denn sie wusste wie tödlich Eifersucht für eine Liebe sein konnte. Auch Erik und Amy spürten durch Hänseleien das Verhalten ihres Vaters und De la Vega junior nahm sich vor mit seiner Mutter zu sprechen. Er kam nach hause, nahm Antonio mit und sie ritten in die Kantina: „Madre, können wir zwei miteinander reden? Antonio kann dich an der Bar ablösen.“, bat er. „Was ist denn?“ „Lass uns ins Hinterzimmer gehen.“ Dort angekommen: „Madre, wie kannst du das zulassen?“, fragte er nun aufgebracht. „Was zulassen?“ „Dass diese Misses uns den Vater bzw. den Mann stielt. Die ganze Stadt weiß bescheid und macht sich lustig über dich.“ „Vertraust du deinem Padre?“ „Bevor Miss Amy aufgetaucht ist, habe ich ihm vertraut. Du solltest nein musst mit ihm reden und ihm deinen Standpunkt klar machen.“ „Und was ist mein Standpunkt, der einer eifersüchtigen Ehefrau… Nein, ich liebe und vertraue deinem Vater wie eh und je. Miss Amy ist doch nur eine alte Freundin.“ Sie lächelte, aber Erik sah den Schmerz deutlich in ihren Augen. „Ich lasse dich jetzt alleine.“, sagte er und ging raus: „Antonio, bleibst du bitte die meiner Mutter.“ „Natürlich.“, meinte der Indianer. „Danke.“ Antonio lächelte und Erik machte sich auf die Suche nach seinem Vater. Amy lachte gerade herzlich über einen von Diegos Scherzen: „Ach Diego, du bist noch so witzig wie früher.“ „Du lachst aber auch noch immer über jeden blöden Witz von mir.“ Er machte jetzt einen äußerst ernsten Gesichtsausdruck: „Amy, was willst du eigentlich hier?“ Sie sah ihn überrascht an und senkte den Kopf. In dem Moment sahen Charlie und auch Erik die beiden: „Ich dachte es würde dich freuen mich zu sehen.“, sagte Amy. „Es freut mich ja auch…“ Sie kam auf ihn zugestürmt und überhäufte ihn mit küssen. Charlie trieb ihr Pferd an und auch Erik ging ohne noch mal zurück zu sehen. Diego hatte arg zu kämpfen, um sie davon abzuhalten: „Hör auf!“, sagte er barsch und blickte sie an: „Deine Frau braucht es doch nicht zu erfahren. Sie kümmert sich überhaupt nicht um dich.“, sagte Amy. „Du hast keine Ahnung von dem Band, welches Charlie und mich verbindet. Wir vertrauen uns. Allein deshalb hat sie dich noch nicht rausgeschmissen.“ „Wohl eher wegen der Kinder.“, meinte sie leicht verächtlich. „Nein, wegen mir. Ich dachte du wärst die Amy von früher, nach der ich auch meine Tochter benannt habe, aber dem ist nicht so. Ich bitte dich, geh in eine andere Stadt.“, sagte er traurig. „Aber ich würde dich nie alleine lassen…“ „Ich bin nicht alleine.“, sagte Diego und ging Richtung Hazienda. Dort angekommen erwartete ihn Erik mit einem wütenden Blick: „Was ist?“, fragte Padre de la Vega. „Ich habe dich und Miss Amy im Wald gesehen!“ Diego wich seinem Blick aus: „Ich habe sie gebeten woanders hinzugehen.“ „Und du glaubst das reicht! Weißt du überhaupt wie Mutter leidet, während du dich mit deiner Freundin amüsierst!!!“, schrie er verletzt. „Ich habe deine Madre nicht hintergangen!“, sagte Diego deutlich. „Sie hat dich geküsst und du hast es zugelassen!“ „Ja, aber…“, versuchte er zu erklären. „DU BIST EIN BETRÜGER!!!“, rief der Sohn und lief los. „ERIK! ERIK! Bleib gefälligst stehen!“ Etwa eine halbe Stunde später kam Charlie nach hause. Die Situation zwischen Vater und Sohn war eskaliert. Jetzt tobten beide mit dem Degen durch den Garten: - Das sieht nicht nach Training aus.-, dachte sie. Die Zwei schlugen mit den Waffen härter und härter aufeinander ein. Es wurde für beide immer gefährlicher: „WAS ZUM TEUFEL MACHT IHR HIER?!“, ging sie dazwischen. Beide Männer schwiegen und sahen zu Boden. Charlie war wütend und machte sich auf den Weg zu ihrer Freundin: „Geht’s uns mal wieder abwechselnd beschissen?“, fragte Josi als sie die Tür öffnete und ihre Freundin sah: „Möchtest du hier übernachten?“, bat sie, sie rein. Beide setzten sich in die Küche: „Pass auf, ich mach dir den Spezialkaffee à la Luis.“ „Ihh, dieses Mörderrezept von meinem Vater? Das lässt mich entweder nicht einschlafen oder nie wieder aufwachen.“ „Also genau das Richtige.“ Mit einer dampfenden Tasse vor der Nase: „Wer ist diese Amy nun?“ „Ein Freundin von Diego. Sie kennen sich aus Spanien.“, sagte Charlie niedergeschlagen. „Und was will sie hier?“, fragte Jo. „Ich weiß es nicht. Sie hat kürzlich ihren Mann verloren… Ich habe Angst meinen zu verlieren…“, weinte sie nun hemmungslos. Josefine ging zu ihr: „Beruhige dich. Hey, hey…“, fast eine halbe Stunde brauchte sie, um ihre Freundin zu trösten: „Du hast doch gesagt du vertraust Diego.“ „Ich habe Angst, so schreckliche Angst.“, schluchzte Señora de la Vega. Bertuccio hatte die Unterhaltung mit angehört: - Der kriegt von mir einen gewaltigen Tritt.-, entschied er sich. „Diego, kann ich mit dir reden?“, fragte Bertuccio äußerst düster, als er in seinem Büro stand. „Natürlich.“, sie setzten sich. „Diego, als ich dir Charlie an eurem Hochzeitstag übergeben habe, sagte ich du sollst auf sie achten. Wie kommt es, dass sie jetzt bei Josi sitzt und sich die Seele aus dem Leib heult!“, fragte er deutlich. „Ist sie wütend?“ „Nein, nicht mal eifersüchtig, aber es bricht ihr das Herz! Sage ihr endlich woran sie ist.“, meinte sein Schwager ernst. „Warum ist sie nicht zu mir gekommen?“ „Charlie wollte nicht als eifersüchtiges Weib dastehen. Sie erträgt den Spott der Leute, dass sie gehörnt wird. Doch sie sagt sie vertraut dir, doch dieses Vertrauen hast du nicht verdient, wenn du ihr so wehtust.“, brüllte er und ging. Diego folgte ihm, aber in gehörigem Abstand. Am Hause Von Voß: Er klopfte an die Tür und Josi öffnete wenig später: „Was willst du hier?“, fragte sie böse. „Lässt du mich rein? Ich muss mit Charlotte reden.“ Sie ließ ihn in den Vorflur: „Sie schläft im Moment.“, meinte sie düster. „Hör zu Josefine. Ich habe sie nicht betrogen…“ „Aber du hast ihr das Gefühl gegeben und das ist mindestens genauso schlimm.“, fauchte sie. „Josi, ist schon gut.“, sagte Charlotte plötzlich hinter ihr. Mit einem wütenden Blick an Diego verließ sie das Haus. „Charlie, ich will mich entschuldigen.“ Sie sah ihm traurig in die Augen: „Es ist nichts zwischen Amy und mir gelaufen…“ „Ich habe euch heute gesehen, wie ihr euch geküsst habt.“ „Du bist mir nachspioniert?“ „Nein, es war Zufall, ich wollte etwas besorgen…“, sie begann zu weinen und sank auf den Boden. „Charlie…“, er wollte zu ihr gehen, doch mit einer Handbewegung brachte sie ihn zum Stoppen: „Lass mich allein, bitte.“ „Du sollst wissen, ich liebe …“, wollte er anfangen. „Diego, geh einfach, tu mir nicht noch mehr weh.“ Gesenkten Hauptes verließ er das Haus: - Wie soll ich das je wieder gut machen?-, fragte er sich verzweifelt. „Hast du mit ihr geredet?“, fragte Erik als sein Vater nach hause kam. „Ich habe es versucht, aber sie hat gesagt, ich soll sie allein lassen.“ Sein Sohn ging ohne ihn weiter anzusehen in die Höhle. Charlie hatte im Hause ihrer Freundin einen regelrechten Heulkrampf. Sie konnte sich nicht beruhigen, so sehr war sie verletzt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)