Viola von ViViola (die Herrscherin der Elemente) ================================================================================ Prolog: Wie alles begann... --------------------------- Vor nicht allzu langer Zeit herrschte Krieg, aber nicht in unserer Welt, sondern in einer andern Welt, in einer Parallelenwelt… In der Welt „Elements“. Hier bekämpften sich zwei Stämme, zum einen die Krieger des Lichtes und zum anderen die Krieger der Finsternis. Beide benutzten die Kräfte der Elemente, denn sie waren in der Lage, vorhandene Elemente zu nutzen bzw. diese selber zu erzeugen und sie im Krieg einzusetzen. Die Krieger des Lichtes hatten zusätzlich die Tiere an ihrer Seite, die zum Teil sogar selber mit den Elementen umgehen konnten. Den Kriegern der Finsternis dagegen standen Dämon, leiblose böse Seelen, zur Seite. Das Besondere an diesem Krieg war, er lief ohne Gewehre, ohne Bomben, ohne Panzer ab. Schlichtweg Mann gegen Mann schlugen sich die Parteien. Doch den eigentlichen Grund für diesen Krieg kannte keiner mehr. Er liegt einfach zu weit zurück und die Personen von damals sind bereits seit Jahren tot. Viele wurden in den Krieg hinein geboren und starben in diesem. Man kannte nichts anderes als die Schlacht. Beide Stämme wurden von ihren stärksten und mutigsten Kämpfer angeführt. Bei den Kriegern der Finsternis war es George. Ein junger Mann, der das Ende des Krieges herbei sehnte. Bei den Kriegern des Lichtes war es Kathrin, eine kaltherzige Kämpferin, deren Trachten darin bestand den Tod ihrer Eltern zu rächen. Beide Seiten hatten bereits etliche Verluste einstecken müssen, so gut wie jedes Kind oder jede Frau weilten nicht länger unter den Lebenden. Doch das Ende schien nah… Die Krieger der Finsternis hatten sich bis zum Schloss vor gekämpft, wo Kathrin auf sie wartete. Keiner wusste, dass dies der letzte Finalekampf sein würde. Auf beiden Seiten versammelten sie die verbliebenen Krieger und das letzte Gefecht begann. Kathrin und George kämpften ebenfalls mit. Auf diese Weise kam es zur ihrer ersten persönlichen Begegnung. Mitten im Krieg standen sie sich auf einmal gegenüber. Jeder hätte einfach nur angreifen können und somit gewonnen, aber niemand bewegte sich. Stattdessen starrten sie sich nur an, denn selbst Kathrins sonst so kaltes Gesicht, zeigte eine sanfte Mimik. Erst einige Sekunden später wurde ihnen klar wer vor ihnen stand. Beide zogen ihre Waffen, aktivierten ihre Kräfte und rannten auf einander zu. Beide steckten viel ein und teilten im Gegensatz dazu entsprechend aus. Nach einiger Zeit beschloss George den Kampf zu beenden. Er schaute Kathrin noch einmal tief in die Augen und sagte: „Wir werden uns wieder sehen.“ Dann zog er eine Brosche aus seiner Manteltasche, diese leuchtete hell auf und schwups… er war verschwunden. Kathrin sah sich um, doch sie konnte ihn nicht finden. Wo steckte er nur? Nun waren die Krieger der Finsternis ohne Anführer und der Krieg endlich erstickt. Die wenigen übrigen Krieger der Finsternis lies Kathrin hinrichten. Kinder und Frauen, die von beiden Seiten noch am Leben waren, starben später an den Folgen ihrer Verletzungen. Nun herrschte endlich Frieden in der Welt Elements. Kathrin wurde zur Königin gekrönt und sollte nun das Land in Frieden anführen, doch sie war mit etwas anderem beschäftigt. Sie wollte George wieder finden. In einen versteckten Raum im Schloss zog sich Kathrin oft zurück. In diesen 4 Wänden stand ein Computer der den ganzen Raum einnahm. An diesen machte sie ihre Untersuchungen über George. Eines Tages saß sie wieder an diesem Computer und gab die letzten Daten ein, die sie von George hatte und fand heraus, dass er sich in einer Parallelenwelt versteckte unter einem verdeckten Namen. Doch Kathrin hatte keine Ahnung wie sie dahin kommen sollte. Neben ihr auf dem Tisch lag IHRE Brosche, dieselbe Brosche wie sie George zur Flucht benutz hatte. Sie starrte die Brosche mit einem kalten Blick an, als ob sie etwas tun sollte. Nach einer Weile wackelte die Brosche wirklich und der Deckel öffnete sich um 90 Grad nach oben. Nun konnte man auch sehen, dass im inneren der Brosche zwei Spiegel waren. Der Spiegel begann zu schweben und in einer der Glasflächen tauchte das Gesicht eines alten Mannes auf. „Das hat heute aber mal wieder lange gedauert, Keith. Ich brauche deine Hilfe.“ „Jetzt sein nicht so streng Kathi. Ein alter Mann ist kein D-Zug. Was soll ich machen?“ „Öffne mir das Tor zu dieser Welt, dort wo sich George aufhält. Ich muss zu ihm und ihn besiegen. Und nenn mich nicht Kathi!“ Kathrin zeigte auf dem Bildschirm wo sie George beobachten konnte. „Hmm..., diese Welt habe ich noch nie gesehen. Es kann eine Weile dauern bis ich das Tor gefunden habe.“ Das Gesicht verschwand wieder und der Spiegel fiel klirrend auf den Boden. Kathrin beobachtete George weiter auf ihrem Bildschirm. Sie wollte ihren nächsten Gegner gut genug kennen, um auch gegen ihn eine Chance zu haben. Zwei Tage später schwebte der Spiegel wieder zu Kathrin. „Kathi, ich habe das Tor gefunden. Nun kannst du in die Welt eindringen.“ „Gute Arbeit, Keith. Bring mich sofort dort hin und nenne mich nicht Kathi!“ Das Gesicht von Keith verschwand wieder, aber der Spiegel schwebte immer noch in der Luft. Dieser begann zu leuchten und an der Stelle, wo der Spiegel war, klaffte jetzt ein großes Loch, wo durch Kathrin in die andere Welt blicken und gehen konnte. Kathrin betrat das Loch und kam auf der andern Seite wieder raus. Das Loch hinter ihr schloss sich und Keith schwebte neben ihr. „Kathi, wäre es nicht besser Undercover mit verdeckten Namen hier rum zulaufen?“ „Nicht nötig Keith. Ich will George zur Strecke bringen und dann wieder nach Hause gehen. Und nenn mich nicht Kathi.“ Kathrin schaute sich in der Welt um. „Diese Welt nennt sich also auch mal wieder >Erde< und die Wesen hier sind Menschen. Die sind hier aber sehr weit mit der Technik.“ „Das ist normal, die meisten Rassen haben immer dieselben Beschreibungen für Gegenstände oder Zustände, nur die Entwicklung ist unterschiedlich. Diese scheint schon sehr fortgeschritten zu sein. Die Menschen hier können ohne Probleme die andern Planeten besuchen und das in sehr kurzer Zeit.“ Kathrin achtete gar nicht wirklich auf den Weg. Irgendwie war sie von dieser Welt fasziniert, doch dann rannte sie plötzlich in Jemanden rein. Es war ein junger Leutemann, der alle seine Mappen fallen lies. Kathrin half ihn in Mappen einzusammeln. Und dabei fiel ihr etwas auf, die Mappen hatten kein Papier, sondern eine Art kleinen Computerbildschirm, wo alles drauf stand. „Danke, das war sehr nett von ihnen.“ Der junge Mann verschwand wieder. „Der hat gar nicht bemerkt, dass ich nicht von hier bin.“, dachte sich Kathrin und ging weiter. Doch sehr weit kam sie nicht, denn ER stand vor ihr, George! Ihre Reise hatte ein Ende. „Kathrin, sieh an. Ich hätte nicht gedacht, dass du mich so schnell findest. Du willst bestimmt unsern Kampf weiter führen?“ „Genau.“ „Na dann komm mit.“ Kathrin folgte George. Auf einem grünen Platz blieben sie stehen. Beide trugen nach einer kurzen Verwandlungszeremonie ihre Kampfkleidung, der Kampf begann. George schien stärker zu sein als vorher. Kathrin hatte wirklich Probleme gegen ihn an zukommen. Irgendwann im Kampf verlor Kathrin das Bewusstsein. Als sie wieder auf wachte, befand sie sich in einem Bett und neben ihr saß der junge Mann von vorhin. „Geht es dir wieder gut?“ Kathrin schaute sich um. „Wo ist George?“ „Wen meinst du? Ich habe nur dich gefunden.“ Dies war für Kathrin ein großer Schock, schon wieder ist ihr George entkommen. „Du musst noch eine Weile im Bett liegen bleiben.“ „Ich will aber nicht. Ich muss ihn finden.“ „Aber der Doktor hat gesagt, du musst im Bett bleiben, sonst werden deine Verletzungen noch schlimmer.“ „Aber ich kann nicht.“ Kathrin versuchte aufzustehen, aber sie konnte nicht. Ihre Beine waren so schwer verletzt, dass sie die kaum bewegen konnte. Schweren Herzens blieb sie ihm Bett liegen. „Warum bist du eigentlich hier? Und wer bist du?“ „Mein Name ist Maximilian Green. Ich bin zurzeit auf der Erde stationiert, um die Kadetten aus zubilden.“ „Wie bitte? Du bist so jung und schon Ausbilder?“ „Ja, ich bin auch schon seit meiner Kindheit bei der Raumfahrt. Mein Vater war Kapitän eines Raumschiffes und ich durfte immer mit fliegen.“ Irgendwie fand Kathrin die Person vor ihr interessant, sogar so sehr, dass sie sich mit ihr anfreundete und bereits etwas später heiratete. Sie verschwieg Maximilian nur wer sie wirklich ist. War es doch nicht wirklich wichtig… 1 Jahr später kam ihr gemeinsamer Sohn Thomas zur Welt. Knapp zwei Jahre später bekam Katharina eine Nachricht von George, er war für einen Rückkampf bereit. Das erste Mal in ihrem Leben hatte Kathrin Angst in den Kampf zu gehen. Sie war jetzt eine Ehefrau und Mutter. Eines Abends verließ die Wohnung, um George zu treffen. „Du hast dich sehr verändert Kathi. Du hast sonst immer sofort zugesagt, wenn du eine Herausforderung bekommen hast.“ „Schnauze! Ich will dich besiegen und es hinter mir haben. Und nenne mich nicht Kathi!“ Wieder verwandelten sie sich in ihre Kampfuniformen und griffen an. Der Kampf lief eine ganze Weile und plötzlich fand sich Kathrin in Georges Armen wieder. Auf einmal hatte Kathrin dieses Herzklopfen, dieses starke Gefühl hatte sie noch nie gehabt. Sie verlor in wenigen Sekunden ihre Erinnerung an den andern Menschen den sie liebte, Maximilian. „Jetzt bring mich doch um. Das willst du doch. Dann kannst du wieder zu Sohn und Mann gehen. Bring mich schon um. Du weißt doch, ich bin der letzte meiner Art.“ Kathrin hatte den Dolch bereits in der Hand. Sie brauchte nur zu zustechen, doch sie tat es nicht. „Ich kann nicht.“ Sie schaute George in die Augen und küsste ihn. Nun war sie sich sicher, dass sie ihn liebte. Sie brannten durch, doch nicht lange… Gerade mal zwei Wochen, denn Kathrin wollte zu ihrem Sohn. Doch was sollte sie ihrem Mann sagen? Ihr fiel die perfekte Lüge ein. „Es war schrecklich, ich wollte mich mit einem alten Bekannten treffen und dann hat mich der Kerl entführt.“ „Meine arme Kathi, das wird der Kerl büßen.“ Die ganze Raumfahrtstation suchte George und er wurde schließlich auch geschnappt, doch als George verurteilt werden sollte flüchtete er. Und es gab noch eine schlechte Nachricht: Kathrin war schwanger! Und zwar von George! Sie traute sich trotz allem nicht, dass Kind abzutreiben. Aber sie wollte es auch nicht groß ziehen. Nachdem das Kind das Licht der Welt erblickte befahl sie Keith ein Tor zu irgendeiner Welt zu öffnen und das Kind dort hin zuschaffen. Ihr war es egal was aus dem Kind wird, ob es überhaupt überlebt. Sie wollte dieses Kind, welches zur Hälfte ein Krieger der Finsternis war, nicht bei sich haben. Es war eine Missgeburt! Zögerte Keith zu Beginn auch, so blieb ihm nichts anderes übrig, als den Befehl auszuführen. Dann erzählte Kathrin Maximilian wer sie wirklich ist und wo sie wirklich her kommt. Sie ist sich sicher, dass sich George wieder kommen wird, um sich an ihr zu Rächen. Deshalb will sie Thomas für den Kampf vorbereiten. Auch Maximilian ist damit einverstanden, wenn Kathrin nur dafür bei ihm bleibt. Um das andere Kind will sich derweil Keith kümmern, trotz der Tatsache, dass er in einem Spiegel wohnt. Dieses Kind wuchs in Einsamkeit auf, fragte sich immer wieder, wer oder wo ihre Eltern sind, bekommt bis heute keine Antwort. Der Name dieses Kindes war Violet. Dieses Kind war ich und dies ist meine Geschichte. Kapitel 1: Violet und der Klappspiegel -------------------------------------- „Vio! Vio! Wach auf. Hey, du Schlafmütze, wach auf!“ Langsam öffnete die Erwähnte ihre Augen und sah in die Gesichter zweier vertrauter Personen. „Tifi. Was soll das? Wieso hast du mich geweckt?“; rieb sich Violet müde die Augen und streckte sich. Die Angesprochene grinste nur niedlich und meinte: „Weil es so ein schönes Wetter ist und du diesen herrlichen Tag nicht einfach verschlafen darfst, in dem du hier faul im Gras rum liegst. Oder was meinst du, Tracey?“ Tracey nickte und beugte sich mit Tifi zusammen weiter über seine Freundin. Doch diese schien nicht die Anstalten zu machen sich aufzurichten. Stattdessen blieb sie liegen und schaute den wolkenlosen Himmel an und war in Gedanken versunken. „Was hast du denn, Vio? Du schaust so nachdenklich. Hattest du wieder diesen Traum mit der sprechenden Katze?“ Vio nickte. „Ja, seltsam oder? Aber dieses mal, war er anders. Dieses mal tauchte Feuer mit auf!“ „Feuer? In wie fern?“ „Na Feuer halt. Ich weiß nicht genau. Aber es kam mir so rüber, als ob es aus der Katze selber heraus kam.“ Violet richtete sich auf und schaute zu Tifi. „Aber du hast recht, es ist wirklich sehr schönes Wetter.“, versuchte sie das Thema zu wechseln. Das Mädchen und der Junge setzten sich jeweils Links und Rechts neben ihre Freundin und schauten sich um. Es war April und doch war es das reinste Spätfrühlingswetter. Die Blumen hatten schon längst begonnen zu blühen und das Zwitschern der frisch geschlüpften Vögel war auch bereits zu hören. Obwohl sich jeder über diese frühe Wärme wunderte, meckerte auch kein Mensch. Warum auch? Durch die Wärme waren alle Menschen glücklich und fröhlich. Doch Tracey glaubte den Grund für diese Jahreszeit zu kennen. „Ich glaube, der liebe Gott weiß, das unser Sonnenschein hier in 2 Tagen 15 wird und schenkt ihr ein GANZ besonderes Wetter.“, grinste er und legte seinen Arm um Violets Schulter und drückte sie an sich heran. Violet war eher der Meinung, dass nicht sie sondern Tifi der Sonnenschein der Gruppe ist. Aber dennoch wehrte sie sich nicht gegen die ungewöhnliche Umarmung und lachte dabei sogar. Und als Tifi auch noch begann sie durch zu kitzeln krümmte sie sich vor lachen. Ihre Freundin wusste genau wo sie sie kitzeln konnte. Violet wurde erst davon erlöst, als sie sich von Tracey lösen konnte und einige Schritte von ihren Freunden weg ging. „Man, das war fies. Ihr seit zu zweit.“, meinte Violet und hielt sich den Bauch, der vor Lachen schmerzte. Ihre beiden Begleiter dagegen zuckten nur unschuldig mit den Schultern, bis die Jüngere das Wort ergriff. „Sag mal, Vio. Feierst du übermorgen eigentlich? Ist immerhin Freitag, also würde es sich doch lohnen ins Wochenende zu feiern.“ Violet schaute auf. Daran hatte sie gar nicht gedacht. „Hmm... weiß nicht. Würde sich eh nicht lohnen. Würde doch eh keiner zu meiner Party kommen.“ Kaum hatte sie dies ausgesprochen kassierte sie einen finsteren Blick von ihrer Freundin. „Ich meinte natürlich außer euch Zwei. Für die Meisten in der Schule bin ich eh nur Luft. Also wird es nur eine 3 Mann-Party werden.“ „Und was ist mit deinen Eltern? Meinst du nicht, dass sie wenigsten dieses Jahr bei dir sein werden?“ Am liebsten hätte Violet Tifis Frage beantwortet. Doch sie konnte es nicht, weil ihr die Antwort unbekannt war. Seit Jahren musste sie feststellen dass ihre Eltern nie zu einem Familienfest anwesend waren. Besser gesagt, Violet wusste nicht einmal wer ihre Eltern sind. Seit sie denken kann, lebt sie allein. Zwar kann sie sich er innern, dass sie früher von einem Mann aufgezogen wurde, aber ob es ihr Vater war, ist nicht bekannt. Bis auf Tracey wusste keiner, dass Violet alleine lebte. Nicht einmal Tifi, die ja glaubte, dass die Eltern im Ausland arbeiten. Zu sehr würde Violet gerne wissen, wer ihre Eltern sind und wo sie waren und wieso sie sich seit Jahren nicht mehr meldeten. Da von Violet ein langes Schweigen kam, wurde Tifi die Antwort bewusste und schämte sich für ihre Frage. Sie stand auf, ging zu ihrer Freundin und grinste sie an. „Dann eben zu dritt. Wird doch trotzdem lustig, oder?“ Stumm nickte Violet und versuchte sanft zu lächeln. Es war ihr wirklich egal, solange sie diesen Tag mit Tracey und Tifi verbringen konnte. Die Ruhe wurde von einem SMS Piepen unterbrochen. Tifi kramte sofort in ihre Tasche und fand den Übeltäter der die Ruhe störte. „Ich muss langsam nach Hause. Ich soll wieder auf meinen Bruder aufpassen.“, kam es von Tifi und klang dabei nicht irgendwie gestört oder verärgert. Im Gegenteil, sie schien sich darauf zu freuen. „Na dann, bringen Vio und ich dich natürlich nach Hause. Mir knurrt um ehrlich zu sein auch langsam der Magen.“, sagte Tracey und erhob sich. Er schnappte sich seine Schultasche, reichte den Mädels die ihren und zu dritt machten sie sich auf den Weg. Tracey und Tifi unterhielten sich und bemerkten nicht, dass Violet ihnen um wenige Schritte hinterher lief. Sie schaute auf die Rücke ihrer Vorderleute und war wieder in Gedanken. Manchmal konnte sie es wirklich nicht fassen, dass ausgerechnet diese beiden ihre besten Freunde waren. Tracey, der Mädchenschwarm der Schule und musikalisch sehr Talentiert, mal davon abgesehen das er seit 5 Jahren immer wieder zum Klassensprecher gewählt wurde. Sie kannte ihn schon seit sie 5 Jahre war und seitdem waren die zwei unzertrennlich. Jeder auf der Schule kannte Tracey und jeder liebte Tracey. Violet verstand nie wieso es so war, weil sie in Tracey nichts besonderes fand und auch das er ihr in Punkto Musik nicht das Wasser reichen konnte. Und dennoch konnte und wollte sie nicht auf ihn verzichten. Und dann gab es da noch Tiffany alias Tifi. Tracey und Violet lernten sie kennen, nachdem sie von der Grundschule in die Mittelschule wechselten. Tifis direkte und ehrliche Art machte sie schnell sehr beliebt. Gern gab sie jüngeren Mitschülern Hilfe bei Hausaufgaben und war sogar in der Hausaufgaben AG mit dabei. Sie war einfach ein gutherziger Mensch. Und was war Violet? Nun in den Augen der anderen Menschen eigentlich unwichtig, wenn nicht sogar unbeliebt. Sie wusste nicht warum es so war, aber obwohl diese zwei so gerne in der Schule gesehen wurden, war es bei Violet genau anders herum. Man ging ihr aus dem Weg, beachtete sie nicht, wurde sogar aus dem Chor geekelt damit ein „besseres“ Klima herrsche. Violet verstand nicht, wieso andere Menschen beliebter waren und wieder andere weniger oder sogar gehasst wurden. Diese negativen Erlebnisse nagten schon sehr an ihr und ihr Selbstvertrauen sich selbst und anderen Menschen gegenüber schrumpfte. Doch was wollte man schon von jemanden erwarten, der ohne Liebe, ohne Eltern, ohne Geschwister und ohne Familie aufwuchs? Aber sie gab keinen die Schuld. Sie fand sich einfach damit ab. „Danke dass ihr mich hergebracht habt.“ „Kein Ding, meine Kleine. Also wir sehen uns morgen in der Schule.“ „Ja genau.“ Tifi umarmte ihre beiden Freunde noch einmal und ging dann zur Tür, die sie auch gleich öffnete und reinspazierte. Mit einen Lächeln auf den Lippen winkte sie noch bis die Tür ganz geschlossen war. Violet dreht sich um und machte sich nun auch auf den Weg nach Hause, dicht gefolgt von Tracey. Das ging eine ganze Weile so, bis Violet stehen bliebt, sich genervt umdreht, ihn böse anschaute und meinte: „Man, was soll das? Wieso verfolgst du mich?“ „Hast du mal wieder vergessen, dass wir im selben Haus wohnen?“, meinte der Gefragt, zückte seinen Schlüssel, überholte das Mädchen und öffnete die Tür am nächsten Haus. Violet seufze. Stimmt ja, sie sind ja Nachbarn. Sie schämte sich, dies immer wieder zu vergessen, wo sie doch seit 10 Jahren im selben Haus wohnen. Violet trat ein und nur 2 Etagen höher holte sie ihren Schlüssel heraus. „Also dann, ich mach hoch. Ich hol dich dann morgen wieder ab, okay?“, sagte Tracey und drückte Violet ohne auf eine Antwort zu warten. Es war für beide klar, dass der morgen nur so beginnen konnte. Anders war es für die zwei nicht mehr Vorstellbar. Dann schritt der dunkelhaarige Junge die Treppe 2 weitere Etagen hinauf. Es klopfte und Violet hört wie eine Tür aufging. „Tracey, da bist du ja. Hattest du heute wieder Spaß in der Schule gehabt? Ich habe dir...“ mehr hörte Violet nicht, weil da Traceys Mutter bereits die Tür wieder geschlossen hatte. Violet freute sich für ihn. Seine Eltern waren da und ihre? Sie gab schon die Hoffung auf, nach Hause zu kommen und jemand würde auf sie warten. Nachdem das Türschloss „klack“ machte und sie das dazugehörige Brett nach innen öffnete, kam Violet, wie immer, eine Leere entgegen. Keiner da. Wer sollte es schon sein? Ihr stiegen die Tränen in die Augen. Auch der Briefkasten bliebe heute wieder leer. Genervt zog Violet ihre Schuhe aus, knallte ihre Schultasche in die Ecke und setzte sich im Wohnzimmer auf das Sofa. Sie schaute sich um und ihr Blick blieb schließlich an einem Foto hängen, welches über dem Fernseher stand. Das braunhaarige Mädchen stand auf um das besagte Foto in die Hände zu nehmen. Auf dem Foto waren 5 Personen zu sehen. Es war letzten April entstanden als Violet 14 Jahre wurde. Man konnte Tifi, Violet, Tracey und dessen Eltern erkennen. Traceys Eltern. Violet liebte sie. Aufgrund das sieh ihre eignen nie kennen lernen durfte, sah sie in ihnen einen Elternersatz. Auch die zwei mochten Violet sehr und sahen sie irgendwie wie ihre eigene Tochter. Sie konnten nie verstehen, wieso man sein Kind alleine in der Wohnung lassen konnte nur um im Ausland arbeiten zu können. Ihre Liebe zu Violet ging sogar so weit, dass sie die Kleine auf Familienfeiern mitnahmen und Violet wurde akzeptiert. Und darüber war sie so glücklich, weswegen sie noch mehr an Tracey hing. Sie stellte das Foto wieder hin und setzte sich erneut auf das Sofa. Aber dieses mal blickte sie sich nicht um sondern verschränkte die Arme, schloss die Augen und versuchte das Gefühl los zu werden, beobachtet zu werden. Aber dieses Gefühl gab nicht nach sondern machte sie immer wütender, bis es aus ihr herausbrach. „Ist ja okay. Ich mache ja schon. Höre auf mich so an zusehen. Ich bin ja schon unterwegs.“ Diese Worte waren nicht etwa an eine Person gerichtet, nein, sie waren an ihr Gitarre gerichtet, die am anderen Ende des Zimmers brav in ihren Ständer stand. Violet stand auf und hängte sich die Gitarre um. Man könnte denken, sie wäre genervt mit diesen Ding üben zu müssen, aber so war es nicht. Violet liebte es auf dem Griffbrett ihre Finger gleiten zulassen und die Saiten rhythmisch an zuschlagen. Wenn sie einmal begann zu spielen, war sie in ihrem Element. Nur die Lust mit dem Spielen zu beginnen war nicht immer da, worauf Violet sich schon einbildet ihre Gitarre würde nach ihr verlangen. Ohne diese Einbildung, so war sich das junge Mädchen sicher, würde sie nicht täglich üben. „Aber nur eine Stunde. Ich habe nur zu tun und kann mich nicht die ganze Zeit um dich kümmern.“ Sie richtetet den Gitarrengurt, holte ihr Blackdrum raus, hielt den ersten Akkord bereit und wollte gerade beginnen zu spielen, als es an der Tür klopfte. „Blödes Timing!“, sagte sie sich, drehte die Gitarre auf ihren Rücken und öffnetet die Tür. Es war Tracey der zwei Tuperdosen in der Hand hielt. „Hey Vio. Du hast doch bestimmt noch nichts gegessen. Meine Mutter hat dir etwas gemacht.“, grinste er und betrat die Wohnung ohne auf ihre Einladung zu warten. Bei jeden anderen wäre Violet bestimmt ausgeflippt, doch da es sich hier um Tracey handelte, durfte er auch ohne Fragen einfach rein kommen. Der Junge ging Schnurrschnacks zur Küche und stellte die Dosen auf den Tisch. „Ich habe dich doch nicht etwa gerade bei etwas gestört?“, grinste Tracey. „Nein wie kommst du nur darauf?“, antwortet Violet leicht ironisch, weil sie genau wusste das Tracey auf die Gitarre auf ihren Rücken anspielte. Diese setzte das junge Mädchen ab und untersuchte nun den Inhalt der Dosen. „Lecker, mal wieder selbst gemacht. Willst du auch was abhaben, Tracey?“ „Nein danke. Ich habe schon gegessen.“ „Ganz sicher? Du bist doch ein Nimmersatt. Noch hast du die Chance etwas zu bekommen.“ „Nein, ich bin mir ganz sicher. Ich will nichts mehr.“ Violet zuckte mit den Schultern und mischte nun den Inhalt der beiden Dosen in einer zusammen. „So nun ist das Fleisch mit den Gemüse vermischt. Also wirst du es nicht mehr essen wollen. Also mehr für mich!“, grinste Violet den Vegetarier auf dem ihr gegenüberliegenden Stuhl an. Aber dieser fühlte sie nicht gestört, im Gegenteil. Während das Essen in der Mikrowelle langsam essfertig wurde, griff Tracey nach der Gitarre und zupfte auf der E-Saite ein paar mal rum. „Wir könnten mal wieder was zusammen spielen. Du auf der Gitarre und ich auf dem Keyboard. Was sagst du?“ „Naja... ich würde mich freuen, wenn wir mal wieder zusammen Gitarre spielen. Immerhin hast du doch beide Instrumente noch.“ „Stimmt... oder einfach mal nur blöd rum spielen. Da wir ja eh keine Band sind müssen wir auch nicht ernst spielen.“ Eine Band. Das ist Violets Wunsch, weswegen sie auch jeden Tag spiele. Mit Keyboard hat es in der Schule angefangen, ging dann in Gitarre über. Auch wenn sie mal Bock hatte Schlagzeug spielen zukönnen ist sie sich sicher, dass nur Gitarre das einzig wahre Instrument für sie sein wird. Immer wieder stellt es sich Violet vor, wie sie auf der Bühne steht und ihr die Menschen zujubeln. Und zwar alle Menschen. Auch die sie heute ignorieren. Ganz nach dem Lied „Zu Spät“, wo eine Band Ruhm erreichen und Rache an der Exfreundin üben will, weil sie ihm wegen einem „Bessern“ verlassen hatte. Doch wenn Ruhm und Reichtum kommt, würde auch sie zurück kommen, doch dann wäre es zu spät. Violet liebte diesen Gedanken, wurde aber von einem lauten „TUUUUUT“ aus diesen gerissen. Das Essen war fertig. Vorsichtig nahm sie es aus der Mirkowelle, stellte es auf den Tisch und ass. Tracey beschäftigte sich weiter mit der Gitarre, wobei er froh sein kann, das Violet ihn deswegen noch nicht geohrfeigt hat, weil ihr die Gitarre heilig ist. Aber der Hunger war größer. Wer von beiden besser war, ist schlecht zu sagen. Tracey und Violet haben zusammen mit der Musik angefangen, aber wo bei Violet Gitarre im Vordergrund war, zerrte es Tracey eher zum Keyboard. Zwar beherrschen Beide genau die gleichen Instrumente, aber die Leidenschaften waren verschieden. Tracey verlor schnell die Lust am Spielen und stellte das Instrument wieder in die Ecke. Auf dem Weg zurück fiel ihm etwas auf den Boden. „Hoppla, was haben wir denn hier?“, fragte er sich und hob das runde Etwas vom Boden auf. „Das ist ein Klappspiegel, wo ein Spiegel drin ist. Ich glaube die ist von meiner Mutter. Bin mir aber nicht ganz sicher.“, sagte Violet mit vollen Mund. „Und wieso habe ich das Ding noch nie gesehen?“ „Keine Ahnung, ich weiß nur dass ich es schon ewig habe.“ Violet öffnete den Klappspiegel und schaute rein. Im Deckel befand sich ein Spiegel, in welches sie ihr eigenes Gesicht sah. Im Boden, wo man hätte ein Foto reinstecken können, war nur eine weiße Fläche. Violet hatte nie Lust ein Foto rein zu tun. Warum auch? Es war ja nur ein Klappspiegel. „Dafür dass sie so alt ist, sieht sie aber noch sehr neu aus.“, meine Tracey. „Möglich.“, meinte Violet matt und aß auf. Nachdem Tracey sich noch eine ganze Weile bei Violet auf hielt, nahm er die Dosen wieder zu sich und machte sich auf den Weg nach oben. Es war spät und er wollte sich schlafen legen. Violet war es recht. So verlor sie zwar Zeit zum Üben, aber besser so als gar nicht. Der Griff zur Gitarre war schnell und Violet übte nun im Wohnzimmer. Als sie fertig war oder auch keine Lust mehr hatte, setzte sie sich wieder auf das Sofa und schaute auf den Tisch. “Nanu, wie kommt der Klappspiegel hier her? Lag die nicht eben noch in der Küche?“ Violet konnte sich nicht erinnern, sie rüber gebracht zu haben. Oder hatte sie es einfach nur vergessen? Sie legte den Klappspiegel auf ein Regal zu anderen Dekostücken und setzte sich wieder aufs Sofa um dieses mal den Fernseher ein zuschalten. Als sie bemerkte, dass das Programm eher langweilig als spannend war, schaltete sie die Flimmerkiste wieder ab und bemerkte erneut den Klappspiegel auf dem Tisch. Verwirrt starrte Violet diese an. Dieses mal war sie sich doch sicher, dass... ach egal. Sie war einfach zu müde. Also, ab ins Bett. Als sie in ihrem Zimmer ankam und sie dort umzog, bemerkte sie wieder den Klappspiegel. Aber dieses mal lag sie auf dem Nachtisch. „Was zum Teufel geht hier vor? Nun werde ich schon von Klappspiegeln verfolgt.“ Sie ging ins Badezimmer und putze sich die Zähne und wieder war hier der Klappspiegel. Violet konnte nicht mehr. Sie nahm der Klappspiegel und schloss sie in ihrem Erste-Hilfe-Koffer ein. „Pah, da wirst du nicht mehr raus kommen.“, dachte sich Violet und sah sich schon als Sieger, bis sie in ihr Zimmer zurück kehrte. Mit der Ausrede, dass sie doch zu müde wäre, redetet sie sich die Tatsache ein, dass der Klappspiegel erneut auf ihrem Nachtisch lag. „Na gut. 1:0 für den Spiegel. Das wird mir hier doch keiner glauben.“ Violet legte sich hin und schloss die Augen. Im nu war sie eingeschlafen. Und der Klappspiegel? Nun, sie bewegte und leise öffnete sie sich. Im Spiegel tauchte das Gesicht eines alten Mannes auf, der das schlafende Mädchen im Bett beobachtete. „Ich würde mir so sehr wünschen, dass du diesen Teil deiner Familie nie kennen lernen würdest, aber so wie es aussieht, wird bald deine Macht gebrauchen. Prinzessin Viola.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)