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Full moon

Nachts auf dem Friedhof
von

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Prolog

Sooo, meine allererste Fanfic (die ich hochlade). Ich hab sie vor langer Zeit geschrieben, als ich in einem ziemlichen Tief war.

Hier ist sie also:
 

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Er hatte ihr bereits aufgelauert, aber was wollte er? Gleich, als sie den Friedhof betrat, horchte er auf. Es gelang ihm nicht, sie zu orten, aber er konnte sie riechen. Ihr reines Blut. Er leckte sich die Lippen. Wie wäre es für ihn am besten?

Ihr Atem wurde schneller und schneller, als sie über das nasse Laub rannte. Warum war sie überhaupt zum Friedhof gegangen?

"Ich verstehe das nicht. Wenn er mich töten will, soll er kommen! Er soll nicht erwarten, dass ich ihm ins Messer laufe", dachte sie.

Ein Rascheln veranlasste sie, stehenzubleiben. Sie hielt den Atem an und sah sich um. Doch im Dunklen war es unmöglich, das Tor zu sehen, das sich soeben quietschend geöffnet und wieder geschlossen hatte.

Der Vollmond beleuchtete die Grabsteine. Einer von ihnen sah noch ziemlich neu aus. Hätte sie genauer hingesehen, dann wäre ihr aufgefallen, dass auf eben diesem Grabstein ihr Name stand.

Ein markerschütternder Schrei durchdrang die Nacht. Sie rannte in die Richtung, aus der dieser Schrei ihrer Meinung nach gekommen war.

Tatsächlich, da lag eine Frau auf dem Boden. Tot. Sie beugte sich zu dieser Frau herunter und bekreuzigte sich. Dann richtete sie sich wieder auf.

"Wenn es dein Wunsch ist, dann töte mich", flüsterte sie in die Kälte der Nacht hinein.

Sie hörte Schritte, doch sie blieb stehen. Auf einmal stand er hinter ihr. Er drehte sie zu sich und sie wehrte sich nicht.

"Von hinten wär doch eine Schande, oder?", fragte er.

Als Antwort schenkte sie ihm einen ihrer kältesten Blicke.

Ohne jegliche Vorwarnung küsste er sie.

Dann bohrten sich seine spitzen Zähne in ihren Hals.
 

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Das war's. ^^

Würde mich sehr über eure Kommentare dazu freuen. ^^

*verbeug und weghüpf*

Kapitel 1

Sooooo ^^ Da ich nun ein paar Kommis bekommen habe, hab ich auch Lust, weiterzuschreiben. BIIIIIIIIIIIIITTE schreibt mir Kommis *anfleh* Ihr kriegt auch 'n Keks oder ich back euch 'nen Kuchen oder so. ^^" *man muss ja schließlich alles versuchen*
 

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Sie schlug die Augen auf. Um sie herum war es finster. Stockfinster. Und eins war sicher: zu Hause in ihrem Bett war sie nicht. Der Versuch, ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, scheiterte kläglich. Langsam setzte sie sich auf. Der Boden war schlammig, als hatte es noch vor kurzer Zeit geregnet. Angewidert versuchte sie, wenigstens nicht auch noch ihre Hände im Schlamm zu suhlen. Wo war sie? Und wie war sie bloß dorthin gekommen?

Die Erinnerung an ihre Begegnung mit dem Vampir... wie ausgelöscht.

Auf der Suche nach irgendeiner Lichtquelle durchwühlte sie ihre Taschen. Glücklicherweise fand sie eine Taschenlampe, schaltete sie ein und stand eilig auf. Der Friedhof.

„Was um alles in der Welt tue ich hier?“, fragte sie laut.

Doch die erwartete Antwort blieb aus.

Verstört trat sie mithilfe der Taschenlampe den Heimweg an.
 

Am nächsten Morgen kam sie nur schwer aus dem Bett. Ihr erster Gang führte sie wie üblich ins Badezimmer. Sie blickte in den Spiegel und sah... nichts! Nur die weißen Fliesen an der gegenüberliegenden Seite des Bads. Ihre Augen weiteten sich und sie war unfähig, sich zu bewegen. Was ging hier vor? Das war doch nicht mehr normal!

Sie taumelte einige Schritte rückwärts. Hatte sie jetzt völlig den Verstand verloren? Wie müde konnte ein Mensch eigentlich sein? Solche und ähnliche Gedanken hämmerten in ihrem Kopf. Jetzt musste sie wirklich ruhig bleiben, um nicht vollends zu verzweifeln. Das war doch alles nahezu unmöglich!
 

Es dauerte einige Zeit, bis sie verkraftet hatte, was da passiert war. Sie konnte es sich nicht erklären. Was war nur los hier? Erst wachte sie mitten in der Nacht auf dem Friedhof auf und nun war ihr Spiegelbild ‚verschwunden‘.

Sie fand nur einen Grund dafür: Sie musste verrückt sein, ja wirklich!

Kopfschüttelnd ging sie zur Schule.

Irgendetwas hatte sich verändert. Doch sie war sich sicher, jetzt konnte sie nichts mehr erschüttern.

Anscheinend hatte sie sich geirrt. Als Leo, ein Oberschüler mit Potenzial zum Schulschwarm, an ihr vorbeiging, brachte sie irgendwas dazu, sich umzudrehen und ihm zu folgen. Mit seinen Kopfhörern auf den Ohren bemerkte er sie nicht. Aber auch ohne seine Kopfhörer hätte er vermutlich keine Notiz von ihr genommen. Nicht, weil sie unscheinbar war, sondern, weil er Leute, die nicht mindestens in seinen Jahrgang gingen, ignorierte.

Er steuerte einen eher abgelegenen Trakt des Schulgebäudes an, wie sie feststellen musste. Sie wusste von einem Raum, den die Oberschüler für irgendwelche Zwecke nutzten, was den Lehrern bisher unentdeckt geblieben war. Da wollte Leo anscheinend hin.

Etwas sagte ihr, sie müsse das verhindern. Kurz entschlossen krallte sie ihre langen Fingernägel in seinen Arm. Noch bevor er etwas tun konnte, drehte sie ihm den Arm auf den Rücken, mit der anderen Hand knickte sie seinen Kopf zur Seite, sodass sie freie Sicht auf seinen Hals hatte. Sie sah noch seine Augen, die sich verschreckt weiteten, doch er wagte nicht, einen Laut von sich zu geben. Es schien fast, als wusste er bereits, was geschen würde.

Langsam, ganz langsam, näherte sie sich seinem Hals. Wie in Zeitlupe. Sie öffnete den Mund, sah ihm in die Augen, zögerte. Auf einmal überkam es sie wie ein Drang, dem man sich nicht widersetzen konnte.

Sie schlug ihre Zähne in seinen Hals. Mit den Augen verfolgte sie das Blut, das langsam seinen Hals herabrann und leckte es gierig weg. Dann begann sie mit lauten Sauggeräuschen zu trinken. Schließlich ließ sie den toten Körper langsam auf den Boden nieder. Leos Augen waren geöffnet und noch immer von Angst gezeichnet, sein Gesicht schmerzverzerrt. Jetzt würde er garantiert keine Schmerzen mehr haben.

Ihr Äußeres hatte sich verändert. Um das zu merken, brauchte sie keinen Spiegel. Grinsend beugte sie sich über die Leiche, dabei glänzten ihre spitzen Eckzähne wie Dolche. Kalt gewordenes Blut tropfte von ihrem Kinn. Ihre Augen hatten eine rubinrote Farbe angenommen und ihre Haut war weiß wie Schnee. Sie war ein verdammter Vampir - weder lebendig noch tot.
 

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So, das war's erstmal. ^^ Bitte schreibt mir ein Kommi! ;_;

Kapitel 2

Und hier Teil 2. Viel Spaß! ^^ Und nochma danke an meine drei fleißigen Kommi-Schreibslerinnen. ^^ *knuddel*
 

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„Komm schon, nur ein bisschen.“ Ungeduldig sah Mike seine Freundin an. Er stand mit ihr in einem leeren Klassenraum und wollte sie küssen, aber sie zickte wieder einmal rum.

„Nein, ich will jetzt nicht“, sagte Alice bestimmt.

„Warum nicht?“ Mike ließ nicht locker.

Alice horchte auf.

„Hast du das auch gehört?“, fragte sie Mike.

„Lenk nicht ab!“, murrte dieser.

„Nein, wirklich. Mir war als ob...“

Nicht einmal zehn Sekunden später war sie tot. Die Vampirin hatte sie getötet.

Mike schrie entsetzt auf.

„Was... was bist du?“ Aus seiner Stimme war die pure, nackte Angst zu hören.

Die Person ihm gegenüber ließ ein Fauchen hören und starrte ihn mit irrem Blick an.

„Meinst du wirklich, dass du das wissen willst?“

Dann ging alles ganz schnell. Mike machte auf dem Absatz kehrt, stürmte aus dem Klassenzimmer und rannte den Gang entlang. Nur weg, nur weg. Einen anderen Gedanken konnte er im Moment nicht fassen. Das Ganze musste ein böser Traum sein.

Ihm war, als käme er nur langsam voran. Das Licht am Ende des Ganges schien sich mehr zu entfernen als näherzukommen.

Auf einmal stolperte er und schlug auf den kalten Boden. Nein, hämmerte es durch seinen Kopf. Das konnte nicht das Ende sein... es durfte einfach nicht das Ende sein!

Doch die Vampirin stand bereits über ihm. Ihr Blick ließ ihn nicht los, lähmte ihn.

Quälend langsam zog sie ihn auf die Beine. Er wagte nicht, sich in irgendeiner Weise zu wehren. Denn er wusste ohnehin, dass es schon bald mit ihm zu Ende sein würde. Beinahe liebevoll sah sie ihn an.

Wie süß sie doch aussahen, ihre Opfer, mit diesem Blick der Verzweiflung und der Todesangst. Sie wollte ihm noch Zeit geben, doch als sie sein pulsierendes Blut hörte, spürte, kam es wieder über sie. Und so schlug sie ihre Zähne in seinen Hals und begann zu trinken.

So ließ sie Körper um Körper auf den Boden sinken, bis sie in einem regelrechten Haufen von Leichen stand. Es war schließlich ihre Natur geworden.

Auf einmal hörte sie ein lautes Lachen und wirbelte herum.

„Was? Du?!“

Da stand ein weiterer Vampir.

Mit einem Male fiel ihr alles wieder ein. Ihr Gang zum Friedhof, ihre Begegnung mit eben diesem Vampir, ihre Verwandlung.

Und diesmal war sie es, aus dessen Stimme die Verzweiflung sprach.

„Was... was hast du aus mir gemacht?“, schrie sie ihn an.

„War es nicht das, was du wolltest?“ Der Vampir löste sich in Luft auf und erschien wieder direkt vor ihr.

„Aber wieso?“ Aus der Vampirin sprach auf einmal wieder das Mädchen, das sie vorher gewesen war.

Belustigt sah ihr der Vampir in die Augen. „Es ist meine Natur. Das müsstest du eigentlich wissen.“

„Warum hast du mich nicht getötet wie auch diese Frau?“

„Warst du es nicht, die mich zum wiederholten Male aufgesucht hat? Mir hat es schon zu denken gegeben. Also holte ich dich in meine Welt. Du bist jetzt ein Teil von mir und egal, wo du auch immer sein magst, ich werde dich finden. Willst du nicht gleich mit mir in mein Schloss kommen?“

„Niemals.“

„Nun, so etwas hatte ich mir schon gedacht...“ „- ach was“ „... so gefällst du mir noch mehr. Ich bereue es keine Sekunde, dass ich dir zu dieser Verwandlung verholfen habe.“

So groß auch ihr Hass auf diesen Vampir war, irgendetwas faszinierte sie an ihm. Dennoch durfte sie jetzt nicht nachgeben.

„So, so“, machte er und drehte sich mit ausgebreiteten Armen einmal langsam um sich selbst, während er all die Leichen ansah. „Ich sehe, du lernst schon fleißig.“

„Was anderes bleibt mir ja auch nicht übrig...“, murmelte sie.

„Aber es scheint dir zu gefallen.“

Sie meinte nicht, dass sie darauf antworten müsste.

„Mit wem habe ich eigentlich das... nun... ‘Vergnügen‘?“ Es lag ein Hauch von Spott in ihrer Stimme.

„Habe ich mich dir etwa noch nicht vorgestellt?“, fragte er unschuldig. „Nun, du kannst mich Razamiel nennen.“

„Gut.“

Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging.

Razamiel rief ihr noch hinterher: „Du wirst schon bald bereuen.“

Aber das hörte sie schon nicht mehr. Für sie war das alles nur ein wahr gewordener Alptraum.
 

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Das war's. ^^ Teil 3 ist in Vorbereitung.

Kommis sind erlaubt/erwünscht/gefordert. ^.^

Kapitel 3

Huhu!

Und hier Teil 3. ^^ Da ich ja von euch Kommis bekomme, werd ich noch ein paar Kapitelchen schreiben. Nya ich will nich so viel labern, also los gehts:
 

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Dieser Idiot... dieser verdammte Untote...

Innerlich kochte sie vor Wut. Was sollte sie nun tun? Es gab keine Möglichkeit, wieder ein Mensch zu werden.

Sie hatte ihre Schule verlassen und machte sich nun auf den Weg in den Wald. Dieser war so dicht, dass kein Tageslicht den Boden erreichen konnte. Denn sollte sich an diesem grauen Tag doch noch die Sonne zeigen, hatte sie keine Ahnung, ob das nicht vielleicht schmerzlich enden würde.

Razamiel war inzwischen wieder daheim in seinem Schloss, welches einige Kilometer von der Stadt entfernt lag. Geschützt war es durch breite und hohe Burgmauern und sein nachtschwarzes Äußeres verlieh ihm eine gewisse Bedrohlichkeit. Um das Schloss herum erstreckte sich ein Friedhof von beachtenswerter Größe. Seit geraumer Zeit hatte sich hier kein menschliches Wesen mehr blicken lassen, weil man sich in der Stadt erzählte, hier würde es spuken. Das war Razamiel nur recht, denn er lebte allein. Er erhielt niemals Besuch - von wem denn auch? Seine Familie war vor langer Zeit ausgelöscht worden. Nur ab und an ließen sich ein paar Ratten sehen, die Razamiel hasste wie die Pest und daher sofort dafür sorgte, dass sie verschwanden.

Und dieses Mädchen... sie hatte wirklich sein Interesse geweckt. Er hatte sie immer beobachtet, wenn sie auf den Friedhof gegangen war um jemanden zu besuchen. Doch einmal hatte sie ihn entdeckt und seitdem immer wieder versucht, ihn zu treffen. Dann hatte er zugeschlagen. Und es blieb bei dem, was er gesagt hatte: Razamiel bereute nicht eine Sekunde, sie in seine Welt geholt zu haben.

Unterdessen war sie im Wald angekommen. Hier war es ziemlich kalt, doch das war ihr egal. Das Mädchen ließ sich unter einem Baum nieder und starrte mit leeren Augen durch die Gegend. Ihre Wut schlug um zur Trauer. Erst jetzt hatte sie vollends registriert, was mit ihr geschehen war. Sie zog die Beine an und schlag die Arme um ihre Knie. Eine einzige Träne bahnte sich ihren Weg bis hinab zu ihrem Kinn. Die Müdigkeit überkam sie...
 

Der Vampir unternahm seit langer Zeit wieder einmal einen Rundgang über sein Schlossgelände, welches eine stolze Größe vorwies. Dabei dachte er über das Mädchen nach. Sie war immer intensiv in seinen Gedanken vertreten gewesen, ohne dass er dies richtig wollte. Doch nun kamen Zweifel in ihm hoch. War es nicht doch ein Fehler gewesen, sie ebenfalls zu einem Vampir gemacht zu haben? Ach was, dachte er bei sich. Razamiel hatte wahrhaftig einen Narren an ihr gefressen. Er hatte das Gefühl, als kenne er sie schon ewig. Aber dass sie ihn abwies, tat ihm weh. Für diese Gefühle hasste er sich. Nein, er durfte nicht "weich" sein! Normalerweise war das nämlich gar nicht seine Art. Und dennoch... er musste mit ihr sprechen. So schnell wie möglich...
 

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Das wars. Freue mich wie immer über Kommis. ^^

Kapitel 4

Hier Teil 4... freue mich wie immer auf Kommis ^^
 

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Doch es sollte anders kommen als geplant. Es würde wohl bis zu diesem Gespräch noch einige Zeit vergehen. Da waren noch Hürden, die es zu überwinden galt.

Das Mädchen wachte auf. Mittlerweile war es tiefe Nacht und sie merkte sogleich, dass die Temperatur draußen noch gesunken war. Besser gesagt, es war bitterkalt. Also stand sie auf. Wohin sollte sie nun gehen? Nach Hause konnte sie nicht, zu groß war die Angst, sie könnte ihren Vater, ihre letzte Bezugsperson, töten. Ihre einzige Möglichkeit bestand darin, zu Razamiel ins Schloss zu gehen. Aber nein! Diesen Gefallen würde sie ihm sicher nicht tun. Schließlich war er es, der sie in diese aussichtslose Lage gebracht hatte. Was war also zu tun? Gedankenverloren ging sie immer weiter in den Wald hinein. Ohne Hoffnung. Und ohne Ziel.

Razamiel hatte einen Entschluss gefasst. Er wollte dieses Mädchen vergessen, aus seinen Gedanken verbannen. Wie konnte ihn jemand wie sie nur so aus der Bahn werfen? Sein ganzes Wesen hatte sich verändert. War er doch sonst so ein unnahbares Geschöpf gewesen, glich er nun einem kleinen verletzlichen Jungen. Der Vampir bekam Kopfschmerzen. Um sich abzulenken, flog er erst einmal in die Stadt, um sich etwas Essbares zu besorgen.
 

Eine junge Frau torkelte durch die Straßen. Jenna hatte wieder einmal zuviel getrunken und war nun auf dem Weg nach Hause. Ihr war leicht schwindelig und so ging sie nah an den Hauswänden, um sich abzustützen. Sie schlurfte an einer dunklen Gasse vorbei. Plötzlich schnellten zwei Hände aus der Dunkelheit und hielten Jenna fest. Noch bevor sie schreien konnte, hatte Razamiel schon seine Zähne in ihren Hals geschlagen und seinen Hunger gestillt. Ihren leblosen Körper ließ er achtlos auf das kalte Pflaster fallen. Mit einem letzten kühlen Lächeln verschwand er wieder in der Dunkelheit.

Er entschied, noch ein wenig durch die Stadt zu streifen. Kaum war er ein paar Schritte gegangen, hörte er Schreie, die klangen, als kämen sie nicht von weit weg. Und er folgte ihnen. Schon nach kurzer Zeit war er am Schauplatz angelangt. Dort wurde eine Frau von zwei Männern bedrängt.

„Finger weg von der Frau!“, forderte der Vampir lässig.

Der Kleinere ließ von der Frau ab und grinste dreckig.

„Bist du der Papst oder wie? Verzieh dich, Kleiner!“

Razamiel löste sich in Luft auf und erschien wieder direkt von dem Kleinen. Vor Schreck war dieser unfähig, sich zu bewegen. Auch dem anderen Mann war unwohl geworden und er versuchte, sich an dem Vampir vorbeizuschleichen, doch dieser drehte sich blitzschnell um und brach ihm das Genick. Die Frau und der übrig gebliebene Mann ließen ein Wimmern hören. Nun wandte sich Razamiel der Frau zu, die erneut wimmerte und dann anfing zu schreien. Er packte sie grob an den Schultern, öffnete den Mund und zeigte seine blitzenden Zähne. Dann biss er so hart zu, dass das Blut nur so spritzte. Dem Kleinen entfuhr ein markerschütternder Angstschrei.

Im nächsten Moment war Razamiel verschwunden. Nur die am Boden liegende Frau, die Blutlache und der tote Mann zeigten die Spuren des Vampirs.
 

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Das war's. ^^

Kapitel 5

Und ma wieder was Neues von Razamiel und dem Mädchen... ^.~ Mich würde übrigens mal interessieren, was ihr von der Kleinen haltet. Freue mich auf eure Kommis!
 

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Razamiel zog sein blutverschmiertes Hemd aus und trat so an das Fenster. Er sog die kühle Nachtluft ein und sah dem Mond zu, wie er hinter einer riesigen grauen Wolke verschwand.

Wie lange würde er wohl auf sie warten müssen? Zeit hatte er ja genug, dennoch wurde er langsam ungeduldig. Irgendwann musste sie ja zu ihm kommen. Sie hatte überhaupt keine andere Wahl! Es gab ja niemanden außer ihm, zu dem sie gehen konnte.
 

Da war sie aber ganz anderer Meinung, denn sie war fest davon überzeugt, sie würde ihr Leben allein managen. Wenn man es denn ein „Leben“ nennen konnte. Gerade war sie an einem See angekommen und kniete sich ans Ufer. Trotz der Kälte war er noch nicht eingefroren. Doch auch im Wasser konnte sie ihr Gesicht nicht erkennen. Sie steckte kurz die Fingerspitzen ins Wasser und sah den entstandenen Wellen zu.

Auf einmal hörte sie etwas. Als plötzlich ein Heulen zu hören war, sprang sie auf. Das klang nach einem Wolf. Diese waren aber hierzulande recht selten. Ihr Blick schweifte umher. Allerdings konnte sie nichts erkennen. Was aber urplötzlich am anderen Ufer des Sees zwischen den Bäumen erschien, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Es war ein Werwolf. Das einzige Wesen, dass einen Vampir töten konnte. Zeit, sich Sorgen zu machen, dachte sie.

Vielleicht hatte er sie ja noch gar nicht gesehen, das war im Moment ihr einziger Lichtblick. Weit gefehlt, der Werwolf bleckte die Zähne und heulte erneut auf, sodass es durch den ganzen Wald hallte. Seine Augen hatten ein gefährliches Blitzen angenommen. Jetzt wegzulaufen wäre sinnlos gewesen. Also blieb sie reglos stehen. Aber ihre Angst überwältigte sie schon nach wenigen Sekunden. Das war ihr todsicheres Ende...
 

Der Vampir bemerkte ein eigenartiges Zucken, das seine Brust durchfuhr. Dies war schon seltsam, da er normalerweise nichts spürte. Just in dem Moment wurde ihm klar: Das Mädchen, sein Mädchen, war in Schwierigkeiten. Sofort machte er sich auf den Weg.
 

Mit weit aufgerissenen Augen sah sie ihrem Tod entgegen. Sie stand nur da, während sich der Werwolf ihr mit einer unglaublichen Geschwindigkeit näherte. Beten half nun auch nichts mehr. Verzweifelt hoffte sie auf ein Wunder, doch mit einem Mal wurde ihr schwarz vor Augen.
 

Als sie erwachte, fand sie sich in einem riesigen, wunderschönen Himmelbett wieder. Obwohl es sehr gemütlich war, stand sie sofort auf und sah sich um. Sie befand sich in einem eigentlich recht großen Zimmer, doch das Himmelbett nahm sehr viel Raum ein. Es gefiel ihr hier.

„Wie ich sehe, bist du bereits wach.“ Razamiel war aus dem Nichts erschienen.

„Ja“, antwortete sie knapp.

„Und wie geht es dir?“

„Gerade hätte mich ein Werwolf fast getötet, aber ansonsten geht es mir sehr gut.“ Ihre Stimme triefte vor Ironie.

Darauf antwortete er nicht.

Eine ganze Weile blieb es still, doch dann sagte sie kleinlaut: „Danke für die Rettung.“

Er antwortete nicht, aber sie war sich sicher, für einen kurzen Moment ein Lächeln in seinem Gesicht zu erkennen. Natürlich konnte es auch bloß pure Einbildung gewesen sein.

„Ich bin dir zwar dankbar, aber... ehrlich gesagt würde ich jetzt lieber gehen.“

„Dann geh“, sagte Razamiel tonlos.

Und sie tat es.

Der Vampir sah ihr nach.

Irgendwann würde sie zu ihm kommen. Da war er sicher.
 

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Und vorerst E-N-D-E. ^^

Kapitel 6

Dumdidum ^^ Hier kommt ein neues Kappi ^^
 

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Zornig stieß Razamiel die Türe zu seinem Speisesaal auf.

"Was mache ich nur falsch?"

Es ertönte ein Kichern, das dem eines kleinen Mädchens glich, und eine Frau erschien aus dem Nichts vor ihm. Ihre langen blonden Haare glänzten wie Gold und ein falsches Lächeln umspielte ihre blutroten Lippen. Sie war sehr schön, und das wusste sie.

Da stand sie nun, eine Hand ruhte auf ihrer Hüfte, und grinste Razamiel an.

"Valeria..." Er schien überrascht, sie zu sehen.

"Damit hast du wohl nicht gerechnet, was?" Die Vampirin grinste erneut.

Ihr Gegenüber sah sie säuerlich an.

"Du hast hier nichts zu suchen, Valeria." Er sagte es sehr gelassen und doch bestimmt.

"Freust-", sie stockte, "freust du dich denn gar nicht, mich zu sehen?" Für einen Moment sah es aus, als wolle sie in Tränen ausbrechen.

"Nein", sagte Razamiel ernst.

Jetzt kochte Valeria schier vor Wut. Sie zeigte mit dem Finger auf ihn und fauchte: "Von mir wirst du noch hören!"

Razamiel wandte sich ab und schon war sie wieder verschwunden.

Er ließ sich auf einen Stuhl an der langen Tafel fallen und rieb sich die Schläfen. Warum nur musste dieses eingebildete Frauenzimmer wieder auftauchen? Gerade jetzt, wo er doch wirklich andere Probleme hatte.
 

Erst jetzt merkte sie, wie dumm sie gewesen war. Sie hätte im Schloss bleiben sollen, dort wäre sie wenigstens vor dem Werwolf sicher gewesen. Aber nein, sie war so besessen davon gewesen, wieder Abstand von Razamiel zu gewinnen, dass sie die Folgen ihres Handelns wieder einmal nicht bedacht hatte. Doch sie würde mit Sicherheit nicht zu seinem Schloss zurückkehren, denn das, so glaubte sie, war es, was er erreichen wollte.

Nun war sie auf dem Weg in Richtung Stadt. Dabei hoffte sie, dass es den Werwolf nicht in die Stadt ziehen würde, womit sie glücklicherweise Recht hatte. Es war bereits kurz vor Sonnenaufgang, als sie die Stadt erreichte. Mitten auf der Hauptstraße blieb sie stehen.

Zuerst rannen stille Tränen ihr Gesicht herab, doch schon bald sank sie auf die Knie und bei jedem Schluchzen zuckte ihr Körper.

Alles war so verdammt aussichtslos. Sie würde ihren Vater, ihre Freunde, jeden, der ihr wichtig war, nicht mehr sehen dürfen. Die Angst, ihnen etwas anzutun, schien sie innerlich zu zerfressen.

Und wer hatte Schuld an ihrem Fluch? Nur Razamiel! Niemand sonst!

Mit einem Mal war alles klar. Endlich hatte sie die Lösung für all ihre Probleme. Diese war: Warten. Nichts anderes als warten. Bis die Sonne aufging und ihre Strahlen sie verbrennen würden. Am Ende wäre nichts von ihr übrig, nur ein Haufen Asche.

Jetzt hatte sie keine Angst mehr. Schon gar nicht vor ihrem Tod. Es musste ja sein, zum Wohle der Menschen. Obgleich sie mit dieser Behauptung maßlos übertrieb.

Gleich war es soweit. Lächelnd stand sie auf.

Plötzlich erschien jemand hinter ihr. Es war Valeria.

"Mädchen, was machst du nur?"

Valeria griff nach ihrem Handgelenk und verschwand mit ihr.

Im nächsten Moment wurde die Kleinstadt in warmes Sonnenlicht getaucht.
 

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Das war's für heute, Kinder. ^^ Freue mich auf Kommis!

Kapitel 7

Sooo... ein neues Kapitel... um ehrlich zu sein, bin ich fast ein bisschen traurig, dass es schon bald vorbei sein wird. Aber ich will mich auch anderen Dingen widmen. Freue mich wie immer auf eure Kommis. ^^
 

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"Wo bin ich?", dachte sie und sah sich um.

Sie befand sich in einer Art Kellergewölbe.

Von der Decke tropfte Wasser auf den ohnehin schon glitschigen Boden herab. An den steinernen Wänden hingen vereinzelt brennende Fackeln.

Valeria stand mit einem Mal vor ihr.

"Na, Kleines?"

Die Angesprochene senkte den Kopf.

"Warum hast du das gemacht?"

"Das weiß ich selber nicht", musste Valeria zugeben. "Aber ich bin mir sicher, dass ich das Richtige getan habe. Die 200 Jahre, die ich hier schon verbracht habe, prägen, weißt du. Man muss lernen, damit umzugehen. Nicht aufzugeben. Es gibt Tage, da will man nicht mehr, aber das legt sich wieder."

Das Mädchen schauderte. Sie glaubte der Vampirin kein Wort. Irgendetwas stimmte nicht mit dieser Valeria. Jedes Wort, das sie sagte, war getränkt von Falschheit. Ihr Aussehen unterstrich das Ganze noch. Seltsam kam sie sich vor, wie sie da auf dem Boden saß und Valeria, die vor ihr stand, auf sie herabsah. Einige Strähnen ihres blonden Haares hingen ihr wirr ins Gesicht, ihre Augen starrten sie an wie ein Stück Fleisch. Sie musste schwer schlucken. Dieses Weib war ihr unheimlich.

"Bald... schon bald ist es soweit", dachte Valeria, "du wirst bezahlen!"

"Kleines, was ist los?", fragte sie auf einmal scheinheilig.

"Nichts. Aber ich glaube, du hast Recht. Ich muss endlich lernen, damit zu leben. Es war gut, dass du mich gerettet hast. Danke!"

Valeria lächelte sie an. Ihr Lächeln schien echt zu sein. Aber man durfte ihr nicht glauben. Wer konnte schon ahnen, was diese Frau noch mit ihr vorhatte?

Plötzlich machte sich ein merkwürdiges Gefühl in ihr breit. Sie konnte es nicht richtig deuten, bis sie merkte, dass ihr Mund schon fast ausgetrocknet war.

Mühsam brachte sie hervor: "Hunger..."

Doch es war kaum zu verstehen.

Langsam stand sie auf, griff nach Valerias Armen und hielt sie fest. Dabei spürte sie keinen Widerstand der Vampirin.

Auch, als sie genüsslich in ihren Hals biss und ihren Durst stillte, wehrte diese sich nicht. Anschließend wischte sie sich mit dem Handrücken das Blut weg, welches von ihrem Kinn tropfte und seufzte.

"Jetzt ist es besser."

"Und was gedenkst du jetzt zu tun?", fragte Valeria, die keine Miene verzogen hatte.

"Ich werde mich hier etwas umsehen."

"Nur zu. Das ist momentan mein Unterschlupf, seit..."

"Seit was?"

Leise antwortete Valeria: "Seit Razamiel mich nicht mehr will."

"Ra-Razamiel?", wiederholte das Mädchen heiser. Erneut riss die Wunde auf und schmerzlich wurde ihr bewusst, dass ihr Leben sich wirklich verändert hatte.

"Ja. Er war es, der mich zu einem Vampir gemacht hat. Wegen ihm bin ich jetzt solch ein Monster. Ich hab ihm seine ganzen Liebesschwüre geglaubt. Fast 200 Jahre lang! Und jetzt kommst du..."

Ein kurzer, undefinierbarer Blick traf das Mädchen.

"Aber ich weiß, dass es nicht deine Schuld ist. Ich finde, wir sollten gemeinsam gegen ihn vorgehen. Ihm einen Denkzettel verpassen. Ihm verdammt nochmal die Hölle heißmachen!"

Das Mädchen schüttelte den Kopf.

"Tut mir leid, ich versuche gerade, zu vergessen, dass er mein Leben zerstört hat."

"Da bist du aber weiß Gott nicht die Einzige", schrie Valeria und ihre Augen begannen zu funkeln.

"I-ich weiß", sagte sie verschreckt.

"Und weißt du, was für mich das Schlimmste ist? Dass ich keine Erinnerung mehr an mein Leben als Mensch habe. Die Zeit lässt dich Stück für Stück alles vergessen - bis du irgendwann nichts mehr weißt. Alle schönen Erinnerungen - weg! Wenn du schon nicht verrückt wirst, dann bist du nichts weiter als ein Monstrum, das den Drang hat, allen Lebewesen das Blut auszusaugen. Und jetzt geh, verschwinde endlich!"
 

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Kapitel 8

Und weiter gehts ^^
 

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Das Mädchen tat es.

Sie ließ Valeria, die augenscheinlich den Tränen nahe war, stehen und ging weiter, um sich das Kellergewölbe etwas näher anzusehen. Nicht ahnend, dass genau das es war, was Valeria wollte. Nicht ahnend, welchem Schrecken sie begegnen würde.

Valeria lehnte sich Halt suchend an die Wand.

Was war da gerade passiert?

Auf einmal fühlte sie sich so... seltsam.

Sie hätte sich schlagen können dafür, dass sie ihre Gefühle preisgegeben hatte.

Ihre wahren Gefühle.

Denn es stimmte. Noch immer hing sie an Razamiel, diesem Narren, der sie weggeworfen hatte wie ein altes Kleidungsstück. Für diese Göre! Was hatte sie schon?

Aber eins hatte sie bedacht: Von dem, was sie wirklich vorhatte, konnte man ihr nichts anmerken.

Das zählte schließlich zu ihren besten Eigenschaften.

Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht.

Nun war sie bereit und das letzte Gefühl von Schwäche in ihr war versiegt.

Ihr Spiel konnte endlich beginnen.
 

Wie konnte das sein? An dieser Ecke war sie doch gerade erst vorbeigekommen.

Keuchend kam das Mädchen zum Stehen.

Hier klaffte ein riesiges, kreuzförmiges Loch. Dahinter befand sich eine anscheinend noch dickere Steinwand.

Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen und versuchte, wieder ruhiger zu atmen. Einen Herzschlag spürte sie nicht mehr.

Dann lief sie weiter.

Ihr war, als wollten die Wände näher kommem, um sie wie einen kleinen Käfer zu zerquetschen.

Schlagartig hielt sie an. Irgendetwas stimmte hier nicht.

Misstrauisch sah sie sich um.

Jede zweite Ecke war hier völlig identisch.

Oder...?

Auf einmal wurde es ihr bewusst.

Langsam sank sie auf den Boden.

Ein Labyrinth!

Valeria hatte sie in ein Labyrinth gelockt.

Egal, wie sehr sie hier auch umherirrte. So schnell würde sie den Ausgang sicher nicht finden.

Sie riss die Augen auf.

„Was, wenn ich hier nicht alleine bin?“, kam es ihr in den Sinn.

Zitternd blieb sie auf dem kalten Boden sitzen und sah sich um.

Nirgends war etwas Auffälliges zu erkennen.

Nur die Löcher in er Form eines Kreuzes an nahezu jeder Weggabelung.

Eine Weile blieb sie so sitzen.

Was sollte sie denn auch anderes tun?

Wenn sie weiter herumlief, würde sie vielleicht noch weiter in das Innere des Labyrinths gelangen und es würde mit Sicherheit noch schwieriger werden, hinauszufinden.

Leichte Panik stieg in ihr hoch, denn auf einmal wurde es eiskalt.

In Sekundenschnelle war der Boden eingefroren.

Vorsichtig stand sie auf.

„Da kommt was“, sagte sie sich und hielt den Atem an, um lauschen zu können.

Sie hörte Schritte.

Im nächsten Moment stand jemand vor ihr, den sie nur zu gut kannte.
 

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Kommis sind erwünscht! ^^

Kapitel 9

*ma Spika knuddel* Danke, dass du dir immer wieder die Zeit für mich nimmst

Es ist zwar nicht mein bestes Pitel, dennoch möchte ich es dir widmen...
 

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„Daddy!“, rief sie erstaunt aus.

Es war tatsächlich ihr Vater.

Er war unrasiert, seine Kleidung dreckig und zerrissen, er wirkte müde und weitaus älter, als er war.

„Mein Kind! Endlich habe ich dich wieder.“

Andrew schloss seine Tochter in die Arme.

Doch schlagartig ließ er sie wieder los.

„Du musst gehen! Hier geschehen merkwürdige Dinge...“

„Allerdings“, murmelte sie.

Ihr Vater gab plötzlich eigenartige Würgegeräusche von sich.

„Aber Daddy, was...?“

Er schubste sie von sich weg und brüllte noch „Lauf!“

Aber das Mädchen war unfähig, sich zu bewegen.

Wie am Boden festgefroren stand sie da.

Andrews Haut schälte sich langsam ab und braunes Fell bildete sich darunter.

Mit weit aufgerissenen Augen sah seine Tochter zu.

Sah zu, wie er immer größer und größer wurde und wie seine menschlichen Züge verschwanden.

Wie er sich in den Werwolf verwandelte, der sie einst zu töten versucht hatte.

Und als das Tier, das schon lange nicht mehr ihr Vater war, sich ihr mit gefletschten Zähnen näherte, tauchte plötzlich Valeria auf.

Ein Schuss war zu hören und das Biest fiel zu Boden.

„Wie der Vater, so die Tochter“, sagte sie hämisch grinsend. „Du wirst ihm gleich in sein Grab folgen!“

Valeria ignorierend kniete sich das Mädchen neben den toten Werwolf, welcher sich gerade wieder in ihren Vater verwandelt hatte.

Sie schüttelte ihn, schrie, heulte.

Und bekam gar nicht mit, wie der soeben erschienene Razamiel Valeria einen Pfahl ins Herz bohrte.
 

Eine Zeit lang war alles still.

Sehr langsam hatte sie sich wieder beruhigt.

Jetzt war sie wirklich allein.

Sie sah ihren Vater vor sich liegen und es schien, als schliefe er.

Doch Valeria hatte ihn mit einer Silberkugel erschossen.

Als sie sich umdrehte, erblickte sie die Überreste Valerias.

Für einen kurzen Moment wollte sie den Kopf in den Nacken werfen und laut lachen.

Endlich war diese falsche Schlange tot.

Zwar wusste sie nicht, wie das gekommen war, doch sie musste zugeben, dass es ihr mehr als recht war.

Erst dann fiel ihr das Loch auf, das in die Freiheit führte.

Mühsam schleppte sie ihren Vater nach draußen in die eisige Kälte.

Augenscheinlich war es gerade erst dunkel geworden.

Ihren Vater konnte und wollte sie hier nicht zurücklassen.

Also packte sie ihn sich so gut es ging auf den Rücken und suchte den Weg zurück in die Stadt.

Auf der Schwelle der Kirche legte sie ihn auf den Boden, schenkte ihrem Vater schniefend einen letzten Blick und ließ ihn allein.

Man würde ihn hoffentlich bald finden.

Langsam ging sie durch die Straßen.

Anscheinend war es kurz vor Weihnachten, denn sie waren festlich geschmückt.

Überall Girlanden, Lichterketten.

Es begann zu schneien.

Das wäre ihr erstes Weihnachten zu zweit geworden, nach dem Tod des Bruders.

Ja, das hätte es werden können...

Als sie um die nächste Straßenecke bog, erblickte sie zwei Polizisten.

Der eine hielt ein Foto in den Händen und diskutierte mit dem anderen.

Sie schluckte schwer.

Auf dem Bild... war sie.

Die ganze Zeit hatte ihr Vater sie suchen lassen!

Mit schnellen Schritten ging sie auf die Polizisten zu.

„Ihr sucht mich. Aber das braucht ihr nicht. Es gibt sowieso nirgends mehr jemanden, der auf mich wartet“, sagte sie mit erstickender Stimme.

Sie riss dem Polizisten das Foto aus der Hand und zerriss es.

Bevor die überraschten Männer etwas unternehmen konnten, hatte sie schon einen von ihnen gepackt und ihm ihre Zähne in den Hals geschlagen.

Unter Tränen saugte sie ihm das Blut aus, warf ihn zu Boden und griff nach dem Anderen.

Dann, als die beiden Gesetzeshüter tot vor ihren Füßen lagen, heulte sie erst richtig los.

Sie verfluchte Valeria.

Dieses Weib hatte ihr alles kaputt gemacht.

Nichts konnte je wieder gutmachen, was sie mit ihrem Vater gemacht hatte.

Doch irgendwie musste es weitergehen.

Der Schmerz saß tief, aber vielleicht würde er abklingen.

Nicht heute, nicht morgen, aber sicher irgendwann.

Ihre Tränen versiegten.

Sie würde ihr Schicksal annehmen.

Als sie sich schließlich zum ersten Mal in die Lüfte erhob, waren ihre Gedanken überall.

Nicht aber bei Razamiel.
 

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Kommis please! ^^

Epilog

Hier kommt der Epilog. Damit ist Full moon beendet.

Ich möchte darauf hinweisen, dass ich mit dieser Story kein Geld verdiene und dass alle Personen meiner Feder entsprungen sind (oder wie man das auch immer sagt ^^").
 

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Eine Woche später wohnte sie der Beerdigung ihres Vaters bei.

Hinter den Bäumen, geschützt vor der Sonne, beobachtete sie alles ganz genau.

Sie wusste, die Sonne schien an diesem Tag nur für ihren Vater, denn es sollte für den Rest des Dezembers der einzige sonnige Tag bleiben.

Die halbe Stadt war gekommen, um von Andrew Abschied zu nehmen...

Plötzlich packte sie jemand am Arm.

„Du hast mich vielleicht erschreckt“, sagte sie und drehte sich zu Razamiel um.

„Oh, verzeih.“ Seine Antwort hörte sich alles andere als ernst an.

Mit dem Kopf deutete er zu der Gemeinde. „Es tut mir leid. Ich bin zu spät gekommen.“

„Wusstest du davon?“

„Nicht früher als du. Aber ich habe gespürt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ich konnte sie nur davon abhalten, auch mit dir Schluss zu machen.“

„Hat sie dich wirklich mehr geliebt als du sie?“ Es war die Frage, die ihr schon die ganze Zeit auf den Lippen lag.

„Ich habe sie über alles geliebt. Bis zu jener Nacht.“

Darauf antwortete sie nicht.

„Aber falls es dich beruhigt: Ich hatte nicht einen Moment vor, dich alleine zu lassen. Dafür bist du mir viel zu viel wert. Und mein Angebot steht noch immer. Du kannst jederzeit zu mir kommen.“

„Werde ich auch.“ Das erste Mal konnte er sie lächeln sehen. „Allerdings glaube ich, dass es da etwas gibt, was ich dir noch nicht gesagt habe.“

„So?“ Erstaunt blickte er sie an.

Sie grinste. „Wie ich heiße.“
 

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So, das wars.

An dieser Stelle ein fettes MERCI an alle, die FM gelesen und/oder kommentiert haben. *allen Keks gibt*

Und: Das ist definitiv nicht meine letzte mehrteilige Geschichte gewesen...

In diesem Sinne: Gehabt euch wohl - ich komme wieder ^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (28)
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Von:  asuka_langley
2009-01-16T15:24:33+00:00 16.01.2009 16:24
so! werde ich auch mal einen kommentar hinterlassen, nachdem ich das immer mal wieder vergessen hatte ^^"
und da ich nicht so der kommi-freak bin, versuche ich jetzt mal mein bestes zu geben xD

ich fand die story idee gut und auch das zweite kapitel *.* das war genial geschrieben xD
und ich fand die kurzen kapitel sehr hilfreich, weil damit wurde ich wenigstens wach gehalten ^^ lange kapitel zerren meistens an mein überstrapazierten nerven :)

manchmal hatte ich nur so meine probleme damit dem handlungsverlauf zu folgen, weil du meistens bei neuen kapiteln auch mit einer völlig neuen situation angefangen hast. da musste ich mich oftmals erstmal reindenken.
das finale ging mir irgendwie auch etwas schnell, aber das liegt denke ich auch an den kurzen kapiteln.

ja...das wärs jetzt eigentlich auch von mir :]
und ich hoffe der kommentar ist halbwegs .. annehmbar xD

liebe grüße
hien
Von: abgemeldet
2009-01-11T20:35:30+00:00 11.01.2009 21:35
Hat die Hauptperson einen Namen?
Wohl noch nicht^^ Oder ich habs überlesen ö.ö
Finde die Stelle am Schluss sehr gut beschrieben^^
Bin mal gespannt, wie es weitergeht *-*
Von: abgemeldet
2009-01-11T19:36:48+00:00 11.01.2009 20:36
Da hat aber jemand zu viele Horrorfilme geschaut XD
Das erste was ich dachte "süüüüüß" o.o
Ich kann mich den Anderen echt nur anschließen, fängt super an und der Schreibstil ist auf jeden Fall anspruchsvoll :)
Ist auch für einen Prolog nicht zu kurz, die gehören so^^
Von:  Chinatsu
2007-07-21T18:23:50+00:00 21.07.2007 20:23
ich mag die story *-*
hassu supa geschrieben und so, mir hats gefallen <3
Von: abgemeldet
2007-07-01T20:18:50+00:00 01.07.2007 22:18
Danke für den Keks! ^^

Ein schönes Ende! So kann jeder für sich überlegen, wie es weitergehen könnte...gefällt mir sehr gut! ^^
Also alles in allem super, hat Spaß gemacht zu beobachten, wie sich das alles entwickelt hat!
Und schön zu hören, dass du vorhast noch mehr mehrteilige Geschichten zu schreiben...ich freu mich drauf! ^^

LG,
dat Spika
Von:  Lost_Time
2007-07-01T16:32:07+00:00 01.07.2007 18:32
*keks knabber*
das ende is mal geil, mal was anderes. kein richtiges happy end, aber auch nichts tragisches, einfach mal was offenes.^^
super story
Von: abgemeldet
2007-07-01T11:55:29+00:00 01.07.2007 13:55
Hiho! ^^

*dich knuddel*
Danke für die Widmung! *sich geehrt fühlt*

Also, das Kapitel ist super! Die Gefühle hast du diesmal auch super mit untergebracht! Einfach genial, sehr mitreißend geschrieben! ^^

Ich freu mich auf die Fortsetzung! ^^

LG,
dat Spika
Von:  Lost_Time
2007-06-27T18:55:59+00:00 27.06.2007 20:55
*tief luft hol*
geile geschichte
*eröffne*
auch wenn ich nich so auf hetero steh...aber das is echt geil. deswegen pack ich es gleich mal favo.^^
sry wenn das kommi kurz wird, aber ich hab grad alle kapis gelesen
*fix und fertig is*
freu mich wenn es weiter geht
Von: abgemeldet
2007-06-27T16:02:25+00:00 27.06.2007 18:02
Huhu! ^^

Sorry, dass ich so lange gebraucht hab um herzukommen! Die Schule....

Also, das Kapitel ist super! Vielleicht solltest du noch ein bisschen mehr auf die Gefühle deiner Charas achten, aber ansonsten super!
Die Idee mit dem Labyrinth ist auch genial! Da fragt man sich doch, wer da um die Ecke kommt....
Ich bin gespannt wie es weitergeht! ^^

LG,
dat Spika
Von:  Enkea
2007-06-08T21:21:29+00:00 08.06.2007 23:21
Hey,
toll wie immer... kurz wie immer... was soll ich groß sagen? Ich wiederhol mich ja doch nur... mach weiter...

hdl
becks


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