Baroque von Vanadie (Leben und lieben zweier Agenten) ================================================================================ Kapitel 10: Beängstigende Hilflosigkeit --------------------------------------- Auch eines meiner Lieblingskapitel :) Vanadie Beängstigende Hilflosigkeit Zeit. Die Zeit ist ein Spiel. Ein Spiel, dessen Regeln noch niemand verstanden hat oder zu verstehen bereit ist. Es gibt ein altes Sprichwort, das besagt die Zeit vermag alle Wunden zu heilen. Nun, es stimmt tatsächlich. Denn sie ist unaufhaltsam, die Zeit. Sie rinnt und rinnt ohne eine Pause und nimmt dich mit auf ihre Reisen durch die Geschichte und die Zeitalter der Menschen. Du musst sie nicht verstehen, doch dir bleibt, ob du es nun willst oder nicht, nichts anderes übrig als sie zu akzeptieren. Ändern kannst du sie sowieso nicht. »Ruffy?« Der Angesprochene stockte. Hatte er also doch recht gehabt mit seiner Vermutung. Das sie seinen Namen kannte war ihm Beweis genug um zu verstehen. Fluchtartig ließ er die orangehaarige Frau, die ihm in nur einem Jahr so vertraut geworden war, stehen und eilte zu Vivi, der Prinzessin. Diese saß zusammen mit ihrem Gatten Corsah weiter abseits und beobachtete ihren Ball. Noch einmal wand er sich unauffällig um. Er konnte gar nicht fassen, er hatte tatsächlich recht gehabt. Nami war hier auf der Verlobungsfeier unter einem anderen Namen und wenn der Strohhut ihre Begleitung genauer musterte, war er auch der Überzeugung, dass es sich hierbei um seinen grünhaarigen ehemaligen Vize handeln musste. Zorro. Grimmig musterte dieser ihn, soweit er es erkennen konnte. Klar, der Schwertkämpfer und er waren nicht als Freunde auseinander gegangen, trotzdem glaubte er, das ihr kleiner Streit nicht der Hauptgrund seines Verlassens gewesen sein konnte. Die Navigatorin von Ruffys Crew blickte noch leicht verstört drein. Warum waren sie hier? Er kniff mürrisch die Augen zu Schlitzen. Wie haben sie wieder zusammen gefunden? Und die wichtigste Frage, auf die der Schwarzhaarige absolut keine Antwort wusste. Warum waren sie Agenten der Baroque Firma? ~Flashback~ Fahrig fuhren Vivis Finger über das Pergament in ihren Händen. Es war ein Brief ihres Freundes und Heerführers Alabastas Chaka. Soeben hatte er ihr in ein paar Zeilen den Zielort des Baroque Firma Auftrages und die Namen der dort eingesetzten Agenten genannt. Der Maskenball, ausgerechnet ihre Verlobungsfeier musste Zeuge der Schandtaten werden. Sie war wütend. Ja, man konnte es schon fast als sehr wütend bezeichnen. Wütend und so verzweifelt wie schon lange nicht mehr. Die Tränen, welche sie doch nie wieder laufen lassen wollte, rannen ihre rosigen Wangen hinunter und tropften unaufhaltsam auf den Fliesenboden. Krampfhaft versteifte sie sich und versuchte sie lauten Schluchzer krampfhaft zu ersticken. Erfolglos. Von dem lärmenden Wimmern angelockt trat ihr zurzeit einziger Gast in den Saal, ihr Freund und Verbündeter. Monkey D. Ruffy, besser bekannt als ´der Strohhut´. Ernst betrachtete der soeben Eingetroffene ihre verspannten Gesichtszüge. Wortlos hielt sie ihm die Papyrusrolle hin und er nahm sie genauso stimmkarg entgegen. Er behielt seine Fassung aufrecht, doch auch ihm sah man den verräterischen Schatten, der über seinem Antlitz lag, an. »Der Maskenball, also.« »Ja, die Agentennamen stehen auch dabei .. Mr. 0 und Miss Black Mother´s Day, Mr. 2 und Miss Burglar Cat, Mr. 3 und Miss Good Friday.« Ruffy krauste seine Stirn. »Also haben diese Einfallspinsel die Ziffern- und Namenregel behalten? Amateure-.« »Ruffy, bitte.« Vivi sah in einer misslungene Mischung aus Melancholie und Angst zu dem Schwarzhaarigen. »Bitte tu mir den Gefallen. Schalte sie aus!« ~Flashback Ende~ Die blauhaarige Prinzessin starrte ungläubig zu ihrem Freund. Schlagartig veränderte sich ihre Miene von Verwunderung in sichtliche Freude. Sie lachte ausgelassen und steckte mit dieser freien Heiterkeit auch den jungen Corsah an, nicht aber den Strohhut vor ihr. »Du hast sie tatsächlich gefunden Ruffy, ich- ich weiß gar nicht was ich sagen soll.« Kleine Tränen des Glücks tropften erneut von ihrem Kinn und landeten einer nach der anderen in ihrer feinen Robe. Ruffys Gesicht blieb starr, verriet keine Emotionen, nicht das kleinste Gefühl. Vivi bemerkte dies, wischte sich salzige Tropfen von dem Dekolté und den Augenrändern und trat vorichtig zu ihm. »Was hast du?« Der Angesprochene hob den Kopf und sah ihr entgegen. Auf dem Weg zu ihr hatte er lange überlegt, ob er seiner Freundin die Wahrheit sagen sollte. Der zukünftige Piratenkönig entschied sich dagegen. Sie hatte schon genug gelitten, nun musste sie nicht auch noch wer die Unglücksraben waren, denen er den Gar ausmachen musste. Vielleicht würde sie es früher oder später sowieso heraus bekommen. »Gar nichts, wieso?« Antwortete er gewohnt ruhig und zerstreute somit die Zweifel der Erbin Alabastas. »Wann wirst du es tun?« »Schon heute Nacht.« ~ Zielstrebig ging Zorro auf seine Partnerin zu und fasste sie grob am Arm, zog sie zu sich und übernahm den Tanzpart des Fremden. Seine Augen stachen aus der Maske hervor, wie Neonfarben auf schwarzen Untergrund, sie wirkten rau, rebellisch und was Nami am meisten schockte, verachtend. Das war also das Gefühl was er für sie übrig hatte. Verachtung, na danke. Was die orangehaarige Naturschönheit nicht wusste war, das der Schwertkämpfer mit seinen Gedanken gerade ganz woanders war. Bei seinem schwarzhaarigen Exkapitän um genau zu sein. Aus irgendeinem Grund empfand er es als äußerst inakzeptabel, wie dieser mit seiner Partnerin getanzt hatte. Und er spürte wie allein bei der Erinnerung an die Szene die Wut erneut wie Bakterien über ihn herfiel und sich an seinem Hass labten. Warum fühlte er so? Es tat so weh, irgendwo in ihm drin und doch konnte er den andauernde Schmerz nicht zuordnen. »Zorro.« Leise und sanft drang der ruhige Klang von Namis zu ihm hin durch und sein Blick setzte sich an ihren Augen fest. »Robin und Sanji haben gerade das Zeichen gegeben. Es ist soweit.« Langsam und zaghaft lösten sie sich voneinander und schlenderten unbemerkt in die angegeben Richtung. Das Herz der Navigatorin galoppierte wie ein junger Hengst, ungestüm und schnell. Sie musste die Zähne zusammen beißen, um nicht gleich loszuschreien. Sie hatte Angst, fürchterlich große Angst. Nicht davor Vivi mit einem Revolver in den Kopf schießen zu müssen, nein. Davor, das sie entdeckt werden würden, davor Ruffy erneut zu begegnen. »Konzentrieren Sie sich, Miss Burglar Cat.« Die kühle Stimme des Grünhaarigen hallte in ihrem Kopf wieder, jedoch schien sie sie nicht zu beruhigen, sondern nur noch hektischer werden. In Gedanken war Nami gerade dabei einen Wasserfall zu heulen, ihr Puls raste nun noch mehr als vorher. Zorro, du verdammter-. Wie kann man nur so hoffnungslos in seinen eigenen Teamkameraden verknallt sein. Wut machte der Verzweiflung platz. Argh, es ist immer dasselbe mit mir, kaum hat sich der Ärger in einem gesammelt kommt dieser dahergelaufene Schwerterfutzler und zerplatz alles wie nen Luftballon. Flammen loderten in ihren Augen auf. Das ist doch-! Erschrocken atmete sie hektisch Sauerstoff in ihre Lungen. Der attraktive Agent hatte sie unerwartet hart gegen die Wand in einem verlassenen Gang gedrängt und blickte scharf zu ihr hinunter. »Ich sagte doch bereits, konzentrieren Sie sich Miss Burglar Cat oder sind Sie dazu nicht in der Lage?« Empört und hässlich erwiderte sie seinen kalten Blick, löste seine Hand aus ihrem Gelenkt und ging weiter ihres Weges. Bloß nicht aufregen, bloß nicht aufregen! Versuchte sie sich zu beruhigen, doch aus irgendeinem Grund gelang es ihr nicht. Sie wollte gerade zu einer fiesen Antwort ansetzten, als erneut ein seltsamer Schmerz sie übermannte und sie stöhnend zu Boden ging. Unendliche Schwärze hielt sie gefangen und zog sie unaufhaltsam in einen traumlosen Schlaf. Das nächste was die Orangehaarige war nahm, war der sterile Geruch der in der Luft hing und sie erschreckend an den letzten tag erinnerte. Ich bin doch nicht etwa? Vorsichtig schlug sie die Augen auf und sah direkt an eine weiße Wand. Der Raum in dem sie sich befand hatte weder Fenster noch Möblier, nur ein Bett, auf dem sie gezwungener Maßen lag und einen Stuhl. Geschockt blickte sie in die Richtung des vierbeinigen Schemels. Kein geringere als der ehemalige Piratenjäger persönlich hatte es sich da gemütlich gemacht und schnarchte laut und selig vor sich hin. Typisch. Dachte sie, musste jedoch trotzdem schmunzeln. Sein Gesicht wirkte im Schlaf entspannt und ungewöhnlich zart. Mit ihren leicht geöffneten Seelenspiegeln fuhr sie fast selbstständig die Konturen seines kantigen Antlitzes nach, bis ihr etwas entsätzliches auffiel. »Nein.« flüsterte sie stockend. »Nein, bitte nicht.« Vorsichtig und schon fast zitternd berührte sie sanft mit den ihrigen Fingerkuppen ihre Nase. Rasch wanderte die Hand weiter zu Augen, Haaransatz, Ohren. Geschafft und mit einem gespenstischen Ausdruck sackte die Orangehaarige zurück in ihr Kissen. Das konnte, nein durfte, doch verdammt noch mal nicht war sein! Hatte man sie enttarnt, sie verraten, die Firma vielleicht sogar aufgedeckt und den ganzen Plan zunichte gemacht? Möglich wäre es. Immerhin hatte Nami gerade mit offensichtlichem Schrecken feststellen müssen, das die Masken ihrer Abendgaderobe fehlten. Eine Regung des Grünhaarigen ließ sie aufhorchen. Fast schon unheimlich durchdringend sah er sie an. Schläft er? Fragte sie sich gedanklich. Seine Augen waren geöffnet, doch er blinzelte nicht. Erst ihre sanft Stimme durchdrang die seltsame Stille zwischen ihnen. »Zorro?« »Hn.« Erleichtert, aber auf irgendeine Art und Weise auch verschreckt starrte sie ihm weiterhin in die schwarzen Seelenspiegel. »Was ist?« Fragte er betont genervt. »Warum haben wir keine Masken auf?« Antwortete sie ihm auch schon schnell, der feste Klang war verschwunden, ihre Stimme wirkte nervös. »Kannst du dir das nicht denken?« Er verdrehte die Augen und spielte mit seinen drei Ohrringen. »Es war nicht nötig, sonst hätte ich sie bestimmt nicht abgenommen, klar soweit?« Mühelos stand er aus dem, unter seinem Gewicht ächzenden, Stuhl auf und schritt durch den krankhaft weiß gehaltenen Raum. »Bevor du fragst, ja wir sind noch im Palast und nein, es ist noch nicht zu spät den Plan auszuführen. Du warst nur 30 Minuten ohnmächtig.« Sein Mienenspiel hatte sich bei dem letzten Satz kurz und fast unbemerkt verändert. Verwunderung und auch ein kleines bisschen Sorge schwang in ihr mit und setzte sich wie Fettflecken fest auf sein Gesicht. »Hm, na dann.« Versuchte sie seine Blicke zu ignorieren und wollte sich gerade aus dem Bett schwingen, als ihr etwas auffiel, das ihr die Spucke zum Reden beinah wegblieb. »Zorro, du elender! Warum hab ich nichts an?!« Vollkommen entsetzt sah sie auf ihren nackten Körper, der nur den Blick auf ihre Intimstelle nicht preisgab. Dann schwangen ihre rehbraunen Augen erneut zu ihm und musterten ihn hasserfüllt. »Tz ..« Sagte er nur und ein ungeniertes Grinsen stahl sich auf sein sonst so ernstes Antlitz. »Als ob ich das nicht schon gesehen hätte, eigentlich wollte ich dir dein Höschen ja auch noch ausziehen, aber- ..« »Klappe du Schwerterfuchtler, du bist so gut wie tot!« Mit roten Wangen erwiderte sie seine Gesten trotzig und wollte gerade wuchtig aufstehen, als sie unvorsichtig wie sie war, mit Zorro zusammenstieß und wieder rückwerts auf ihre Decke geschleudert wurde. Schmerzend hielt er seinen Kopf, der sogar ein wenig zu bluten anfing. Wütend und vernichtend starrte er sie an. »Hallo? Hab ich irgendwie auf meiner Stirn stehen bitte Kopfnuss verpassen, oder was?« »Was kann ich dafür, wenn dein Dötzschädel immer im Weg ist, hä?« »Was soll das heißen immer im weg? Du bist ja wohl die, die andauernd unvorsichtig gegen einen knallt?« »Andauernd.« »Ja, aber sicher, oder was war das sonst Gestern, als´de mich gegen den Sesseln gepfeffert hast?« Mürrisch und angeberisch hob er sein Haupt, ließ den Blick aber auf Nami ruhen, deren Wangen immer noch kirschrot gefärbt waren. Ob vor Wut oder Scham konnte er nicht zuordnen. »Das war ja wohl was ganz anderes!« »Ach findest du, ja? Ich nicht! Sag mal hast du deine Tage oder warum bist du so zickig?« »Wie zickig? Das ist noch gar nichts, außerdem hast du ja wohl angefangen rumzumosern, dabei kann ich doch nichts dafür, wenn deine Birne genau da hängt, wo ich aufstehen will!« »Hättest ja einmal im leben auch gucken können mit deinen Glubschern, oder wozu sind se sonst da?« »Weist du .. eigentlich dachte ich Männer finden sie hübsch, deshalb hab ich sie mir ja auch einpflanzen lassen.« Witzelte sie ironisch und griff nach einem Kissen. Jedoch wich er Grünhaarige geschickt aus, als die Agentin es nach ihm warf. Gefährlich langsam beugte er sich zu ihrem schönen Gesicht vor und sprach dann ruhig. »Auch wenn es Spaß macht mit dir zu diskutieren. Ich sags nur einmal, trietz mich nicht bis auf die Blutorange.« Dann erhob er sich geschmeidig, warf der Orangehaarigen ihr Abendkleid zu und verschwand durch die einzige Tür aus dem Gemach. »Der hat sie doch nicht mehr alle! Auch wenn es spaß macht mit dir zu diskutieren, pah, so n Volltrottel. Soll ich mir was drauf einbilden, oder was?« Murmelte die Navigatorin wie paralysiert vor sich hin, während sie sich den Rock überstülpte. ~ Ruffy hatte es eilig. Schnellen Schrittes lief er in die Richtung des Eingangssalon, ja er rannte schon fast. Soeben erreichte ihn eine unmögliche Nachricht der Prinzessin, sie klang so unwirklich, das sie schon wieder war sein konnte. Es war nur ein Satz, der ihn vollkommen aus der Bahn warf. Das kann einfach nicht stimmen! Chopper und Lysop sind im Palast, gerade eingetroffen. Laut und rücksichtslos knallte er die Tür auf und blickte erschrocken in die ebenso erstaunten Augen zwei seiner ehemaligen Teamkameraden. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen den hier Anwesenden aus, ehe sie ein Schluchzen von Seiten des Elchmensches vernahmen und dieser auch schon, einen Sturzbach heulend, heftig in die Arme des regungslosen Ruffys sprang, welcher sich von ihm umschmeiße ließ. »Ru-huffyyüüüü~« brachte der blaunasige Schiffsarzt schließlich unterbrochen von einem Schluckauf und Heulkrampf heraus. Sein Assistant war noch immer wie erstarrt. Ungläubig starrte er auf seinen alten Freund und bangen stieg in ihm auf. Er hatte keine Ahnung wie er sich seinem ehemaligen Kapitän gegenüber verhalten sollte, nachdem er ihn so hinterrücks verlassen hatte. Dieser schien jedoch gar keine Bedenken zu haben und mit einem dicken Grinsen auf den Wangen zog er den überraschten Lysop mit seiner Gum-Gum Attacke in seine Arme. Über soviel Gutmütigkeit musste der Meisterschütze erst mal weinen und so entstand das seltsamste und wohl auch ungewöhnlichste Bild seit langem. Die Ärzte Chopper und Lysop heulend vor Freude in den Armen des Piraten Monkey D. Ruffy. ~ Wie verhalten sich zwei Menschen in einem fremden Gebäude, wenn der eine den Orientierungssinn eines kürzlich erblindeten Tieres, nämlich keinen, und der andere den einer Ratte in der Großstadt, also den besten, besitzt. Nun wahrscheinlich genauso, wie der Grün- und die Orangehaarige. Leise über den anderen fluchend und streitend, um ja keine Aufmerksamkeit zu erregen. »Mr. 2, ich bin und war hier ja wohl die Kartographin der Crew, also werde ich, so weiß es Gott wohl auch, am besten wissen, wo s langgeht.« »Entschuldigen Sie Miss Karto- dingsbums. Aber ein bisschen kenne ich mich hier auch aus, immerhin ist das nicht mein erster Besuch im Palast.« »Ebenso wenig wie meiner, solltest du wohl wissen.« Keifend standen sich die beiden Partner gegenüber und bemerkten die Anwesenheit zwei anderer Personen erst, als diese direkt vor ihnen standen. »Geht s vielleicht noch auffälliger?« Genervt zog Sanji an seiner Zigarette und blies den Rauch in das angespannte Gesicht von Zorro. Dieser ließ seine Hand vorschnellen und packte den Kragen des Blondhaarigen. »Halt du dich daraus.« Arrogant wischte er die Klaue des Schwertkämpfers beiseite und reckte den Hals zu dem Größeren. »Wenn ihr die ganze Bediensteten auf euch aufmerksam macht geht es uns sehr wohl etwas an!« »Schon gut.« Antwortete Nami für den ehemaligen Piraten und Piratenjäger, welcher schon zu einem mit Sicherheit nicht freundlich gesinnten Spruch angesetzt hatte. Sicher schritt sie an die Seite von ihm und blickte dem Kettenraucher standhaft in die Augen. »Trotzdem geht es euch nichts an, wir reden leise genug, es hat bisher noch keiner mitbekommen und das wird es auch so schnell keiner.« Demonstrativ hakte sie sich bei dem Grünhaarigen ein, warf Robin einen weniger netten Blick zu, ebenso wie Sanji, drehte sich auf dem Absatz um und zog Zorro mit sich in die von ihr gewählte Richtung. Nachdem sie aus der Sichtweite der anderen Agenten waren ließ sie ihn los und sie liefen weiter schweigend nebeneinander her, bis der Mann die angenehme Stille durchbrach. »Hey warum sind wir denn jetzt doch diesen Weg gegangen, hö?« »Dingdong, Blitzmerker, weil das der Richtige ist, deshalb natürlich.« Antwortete sie gespielt gelangweilt. Bei seiner nächsten Aktion jedoch fiel es ihr schwer so ruhig zu bleiben. Sein Atem streifte wie an jenem Abend ihren Hals und wanderte hinauf zu ihrem Ohr. »Habe ich dir nicht gesagt du sollst es nicht bis auf die Spitze treiben?« Ganz ruhig Nami, gaaaaanz ruhig bleiben, er spielt nur .. mal wieder .. ahahahaha wie beruhigend er spielt nur. Herrgott noch mal, warum bin ich in seiner Nähe nur so verdammt hilflos. Schnell packte er sie am handgelenkt und schleifte sie um die nächste Ecke. Fest drückte er sich an sie und presste sie mit allem Gewicht an die kalte Wand. Zischend atmete sie und versuchte zweifelnd nicht zu hyperventilieren. Oh bitte, was ist denn jetzt schon wieder? »Sei ja still, es ist Ruffy.« Sagte er leise so, als hätte er ihre Gedanken erraten können. Sofort versteifte sich Namis Körper mehr, wie er es ohnehin schon tat und jeder einzelne Muskel begann in ihr zu schmerzen. Nein. Warum? Sie wollte ihn doch nicht sehen, nicht jetzt, nicht unter solchen Voraussetzungen. Sie wusste genau das er enttäuscht von ihr war, sehr enttäuscht und wahrscheinlich auch wütend, aber, verdammt. Was hätte sie sonst tun sollen? Immerhin war er es gewesen, der sie im Stich gelassen hatte. Wo hätte sie sonst hin sollen? Wo zum Teufel noch mal-? Sie hatte nichts, rein gar nichts und erst recht nicht die Kraft sich gegen solche Männer aufzulehnen, die etwas von ihr verlangten und wollten, was sie ihnen nicht geben konnte. Sie machte eine Hand von Zorro frei und tastete nach ihrem Revolver. Nun war es zu spät. Sie konnte nicht mehr zurück. Es war bestimmt nicht ihr Schicksal gewesen das Leben einer Agentin zu führen, doch was tun. Man entkommt seiner Bestimmung ja doch nicht. Gerade wollte sie sich ganz von dem Schwertkämpfer losreißen, als er sie erneut zurück hielt und seine Augen mal wieder ihre suchten. Manchmal konnte er in ihnen lesen wie in einem aufgeschlagenem Buch, so auch jetzt. Selten stellte sie in seiner Anwesenheit ihre Gefühle so offen zur Schau, er war sich sicher, das sie dieses einfach nicht unterdrücken konnte und wollte. Starr sah er sie weiterhin an und hielt sie fest, denn sie durfte ihnen einfach keinen freien Lauf lassen. Schon gar nicht dieser Empfindung. Sie war falsch, gaukelte einem Phantomschmerzen vor und doch war es sehr stark. Verzweiflung. Sie verleitet einen Dinge zu tun, die man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit später bereuen wird. »Nami bleib ruhig.« Langsam sah die Orangehaarige hoch und blickte dem Agenten direkt in die Augen. »Nein, jetzt bin ich an der Reihe.« Mit gezogenem Colt riss sie sich von Zorros Umklammerung los und sprang um die Ecke. Der Strohhut bemerkte sie sofort und schenkte der Dame seine ganze Aufmerksamkeit. Ihre Finger zitterten und doch beruhigte sie das kühle Gewicht in ihren Händen. Es war ihr so vertraut, das es schon beinah beängstigend war, welchen Einfluss es bereits auf sie ausübte. Sie wusste genau das sie mit Kugeln bei dem Schwarzhaarigen nicht weit kommen würde, doch wer glaubte das dies ihre einzige Waffe war, der hatte sich geschnitten. Die Mundwinkel verzogen sich zu einem fast unwirklichem Schmunzeln. Oh nein. Sie würde nicht verlieren, nicht gegen ihn. Sie kannte seine Schwachstelle, auch wenn sie nur ein Jahr zusammen verbracht hatten, kannte sie sie schon seit dem ersten Tag ihrer Begegnung. Freunde. Etwas, das sie dank ihm und dem Grünhaarigen, der genau hinter ihr stand, nicht mehr besaß. Sie waren Schuld an ihrem Verlust. Ja, alle beide. Nicht nur einer von ihnen, alle beide. Zorro blickte hektisch auf seine Partnerin vor ihm. Er wusste was sie gerade durchstand und kannte das vorherrschende Gefühl, das durch ihre Venen rauschte. Das selbe hatte einst auch von ihm Besitz ergriffen und ihn, taub wie er war, Sachen sagen und machen lassen, die ihn damals in den Abgrund stürzten. Alleine würde man aus der Gewalt der Verzweiflung nicht heraus kommen, nein, dazu brauchte man jemand anderen, Freunde, die einem die Hand hielten und vom Boden ziehen würden. Nami stockte. Warum .. warum fühlte sie sich, obwohl das Adrenalin in ihrem Kopf pochte nur so verdammt hilflos. Beängstigend hilflos und vor allem .. allein? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)