Missing

Titel: Missing

Pairing: Gakuto x Haido

Kapitel: 1/?

Disclaimer: Weder die beiden Schnuffis noch Megumi gehören mir und ich verdiene mit dieser Fanfiction auch kein Geld.

Hintergrundmusik: Gackt’s Album „Rebirth“

Anmerkung: Das ist meine erste GakuHai FF... Also bitte nicht zu hart urteilen... >.<
 

Kapitel 1
 

~*~ Haido’s POV ~*~
 

Schon seit längerem ist mir etwas aufgefallen. Eine Sache, die so fatal ist, dass ich sie noch niemandem erzählt habe. Niemandem, noch nicht einmal meinen besten Freunden oder meiner Frau Megumi. Wobei es noch fataler wäre, wenn ich Megumi das erzählen würde...

Ich bin nicht glücklich, auch wenn ich überall vorgebe es zu sein. Und das, obwohl ich doch nun schon einige Jahre mit Megumi verheiratet bin. Am Anfang habe ich sie auch noch geliebt, mehr als ich jemals einen Menschen auf dieser Welt geliebt habe. Aber irgendwie ist dieses Gefühl langsam aber sicher verloren gegangen. Ich fühle mich nicht mehr so wohl, wenn sie mich früh am Morgen mit einem Kuss und einer Umarmung weckt. Zwar erwidere ich es, aber ich fühle dabei nichts. Es ist, als wäre ich nur ein Roboter oder ein Tier, und würde instinktiv reagieren.

Warum ich mich dann nicht von ihr trenne? Weil ich es einfach nicht schaffe. Außerdem hat die Welt genügend Skandale, da brauchen die Leute nicht auch noch darüber zu tratschen. Überhaupt frage ich mich, wieso mich denn alle so mögen... Wegen meiner Stimme? Wegen der Musik, die ich mache? Wegen meinem ach so tollen Aussehen? Wahrscheinlich...Aber niemand von denen liebt mich meines Charakters wegen... Und genau das möchte ich doch.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich in letzter Zeit nur noch an eine Person denken muss... Ich kann diesen Menschen einfach nicht aus meinen Gedanken verbannen. Nachts liege ich wach und denke an ihn, frage mich, was er wohl gerade macht. Ob er auch manchmal an mich denkt? Nein, das ist verrückt, das würde er nie tun... Er ist sicher viel zu beschäftigt, um auch nur einen Gedanken an mich zu verschwenden. Wahrscheinlich arbeitet er wieder bis spät in die Nacht an irgendwelchen neuen Songs, die ich wiederum gerne hören würde... Ich liebe seine Stimme einfach. Sie ist so sanft und warm... Wenn er doch nur für mich so singen würde...

Okay, jetzt wird das langsam doch etwas kitschig. Das würde Gackt doch niemals tun. Nein, er singt für niemanden, nur für sich selbst. Er liebt die Musik halt, ist doch normal, oder? Ich dagegen... Seit ich gemerkt habe, dass ich ihn nicht aus meinen Gedanken streichen kann, singe ich jedes einzelne Lied nur noch für ihn... Ob er das wohl gemerkt hat? Nein, sicher nicht. Warum sollte er auch? Niemand hat es bemerkt. Und niemand wird es bemerken, wenn ich es nicht selbst zugebe... Aber das schaffe ich nicht. Bin ich zu feige dazu?

Doch jetzt kann ich nicht mehr... Die Sehnsucht nach ihm frisst mich langsam aber sicher auf. Das liegt wohl auch daran, dass ich ihn in letzter Zeit kaum sehe. Geht er mir aus dem Weg? Nein, so ein Quatsch, daran sind nur unsere Terminpläne schuld, sonst nichts. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass er mich meidet... Wenn wir uns dann doch mal sehen, spricht er kaum ein Wort mit mir oder ist übertrieben freundlich... Hat er es vielleicht doch bemerkt? Die Blicke, die ich ihm heimlich schicke? Wenn auch nur jemand den Namen ‚Gackt’ ausspricht, schlucke ich schon, zucke unbewusst zusammen und werde nervös. Das muss doch irgendjemandem auffallen!

„Ga-chan...“, flüstere ich leise. Ich stehe nun schon seit über einer Stunde auf dem Balkon und denke nur an ihn. Megumi schläft seelenruhig, sie hat nicht einmal bemerkt, dass ich nicht mehr neben ihr liege. Eigentlich sollte ich wieder reingehen, immerhin ist es hier draußen eisig kalt und ich trage nur einen luftigen Schlafanzug. Doch ich kann nicht, die Kälte hier draußen ist mir viel lieber als die künstliche Wärme da drinnen. Ich will in seinen Armen liegen, will von ihm gewärmt werden... Leise lachend schüttle ich mit dem Kopf. Ich bin wirklich völlig verknallt.

Langsam festigt sich mein Entschluss, den ich schon seit ein paar Tagen gefasst habe. Leise schleiche ich mich wieder nach drinnen und schließe die Balkontür wieder hinter mir. Megumi liegt noch immer auf dem Bett und schläft. Ich will sie nicht wecken, deshalb versuche ich, so leise wie möglich zu sein. Wahllos nehme ich Sachen aus meinem Schrank und verstaue sie in einer kleinen Reisetasche. Dann ziehe ich mir schnell ein paar Klamotten an und überlege, ob ich alles habe, obwohl ich eh nicht klar denken kann. Meine Gedanken kreisen um alles Mögliche.

Vorsichtig gehe ich auf das Bett zu und blicke auf Megumi herab. Plötzlich kommen mir doch ein paar Zweifel, doch als ich dein Gesicht vor meinem inneren Auge sehe, klären sich meine Gedanken wieder auf. Geräuschlos beuge ich mich zu meiner Frau herunter und gebe ihr einen leichten Kuss auf die Stirn. Sie rührt sich nicht, doch ein Lächeln bildet sich auf ihrem Gesicht. Schluckend entferne ich mich, stolpere beinah über meine eigenen Füße und schaffe es schließlich ohne großen Lärm bis zur Haustür. Noch einmal schaue ich zurück und verweile einen Moment so. Dann jedoch öffne ich die Tür und schließe sie ebenso schnell und leise hinter mir.

Etwas erschrocken über mich selbst, laufe ich schließlich kurze Zeit später ziellos durch die Straßen. Ohne zu wissen, wie mir geschieht, treiben mich meine Füße instinktiv in eine Richtung, die ich erst nicht richtig bestimmen kann. Als ich dann aber vor SEINER Haustür stehe, schlucke ich und werde völlig nervös. Was mache ich eigentlich hier? Sicher schläft Gackt schon, wie es jeder normale Mensch um zwei Uhr nachts tut. Ich beiße mir auf die Unterlippe und raffe mich dann dazu auf, vorsichtig auf den Klingelknopf zu drücken. Als nach einer Minute noch kein Geräusch zu vernehmen ist, will ich schon wieder gehen, doch ich seufze stattdessen nur und lehne meinen Kopf kraftlos an die Tür. Das war mir ja schon klar gewesen, dass er nicht rangeht, doch trotzdem versetzt es mir einen Schlag. Wohin soll ich jetzt gehen? Zurück zu Megumi kann ich nicht, dazu ist es zu spät...

Plötzlich wird die Tür mit einem Ruck aufgemacht und ich verliere das Gleichgewicht. Erschrocken falle ich nach vorne und spüre, wie sich zwei starke Arme reflexartig um mich schließen, um mich vor dem Aufprall zu schützen. Ich will gar nicht aufsehen, denn ich weiß, dass es nur er sein kann, wer soll es auch sonst sein? Außerdem wird er wohl so erstaunt schauen, dass ich eh nicht wüsste, was ich sagen sollte.

„H-Hyde?“, fragt Gackt perplex. Ich nicke nur und löse mich von ihm. Ansehen kann ich ihn immer noch nicht und so senke ich den Kopf.

„Was machst du denn hier? Weißt du, wie spät es ist?“

„Zwei Uhr nachts...“, murmle ich und blicke weiterhin zu Boden. Eine Weile mustert Gackt mich verwirrt, dann scheint er erst meine Reisetasche, die ich vor dem Klingeln auf dem Boden abgestellt habe, zu bemerken.

„Haido? Ist was passiert?“, fragt er besorgt. Ich seufze und bringe kein Wort heraus. Das muss ja auch komisch aussehen, wenn der beste Freund einen mitten in der Nacht besucht und zufälligerweise eine Reisetasche dabei hat!

Gackt sagt eine Weile nichts, sodass ich mich schließlich räuspere und mit noch immer zu Boden gesenktem Kopf meine: „Ich...bin abgehauen...Ich hab’s nicht mehr ausgehalten... Also...wollte ich dich fragen...“ Ich hole tief Luft und sehe ihn dann doch an. Mein Blick muss ziemlich verzweifelt wirken.

„Kann...Kann ich ’ne Weile bei dir wohnen?“
 

F.f.

Titel: Missing

Pairing: Gakuto x Haido

Kapitel: 2/?

Disclaimer: Keiner von den Leuten, die in dieser FF auftauchen, gehört mir und ich verdiene mit dieser Fanfiction auch kein Geld... (Wär ja noch schöner xD)

Anmerkung: Das ist meine erste GakuHai FF... Also bitte nicht zu hart urteilen... >.<

Warning: Shônen Ai, OOC-ness, Kitsch etc.
 

So, nach schier endlosem Warten geht es jetzt endlich weiter XDDD~

Gomen nasai, dass diese FF nicht weiterging, aber irgendwie hab ich’s wegen Schule und allem voll verpeilt -.-’’’

Und da ich auch von gewissen Personen drauf aufmerksam gemacht wurde, lad ich dieses Kapitel jetzt endlich mal hoch! ^^

Ansonsten viel Spaß bei diesem Kapitel :3
 

Kapitel 2
 

~*~ Gakuto’s PoV ~*~
 

Seufzend lasse ich mich auf dem Sofa in meinem Wohnzimmer nieder und stelle Hyde seinen verlangten Kaffee hin. Er selbst sitzt mir gegenüber und schweigt vor sich hin. Seit er vorhin vor meiner Tür gestanden und mich gefragt hat, ob er hier wohnen dürfte, sagt er nicht ein Wort und wirkt sehr nachdenklich. Was ist nur mit ihm los? Und was meinte er damit, dass er ‚abgehauen’ sei? Wieso erklärt er es mir nicht einfach, statt mich anzuschweigen und nur zu Boden zu starren?

„...Haido?“, frage ich vorsichtig. Er zuckt kurz zusammen und es ist, als wäre er aus einer Art Trance erwacht. Verwirrt schaut er mich an, wenn auch nur für ein paar Sekunden, bis ich frage: „Was ist denn nun passiert?“ Gleich nachdem ich diese Worte ausgesprochen habe, blickt Hyde wieder Richtung Boden und sagt nichts. Verdammt, er wirkt so anders, so traurig... Irgendwie habe ich Mitleid mit ihm... Wenn ich doch nur wüsste, was mit ihm los ist! Ich möchte ihm doch helfen!

Eine Weile sitzen wir so da und ich sehe zu, wie mein Gegenüber ab und zu von seiner Tasse nippt. Schließlich raffe ich mich doch dazu auf, zu Hyde zu gehen und mich neben ihm niederzulassen. Fragend und auch etwas sorgend blicke ich ihn an, doch er zeigt nicht die geringste Reaktion. Ich seufze erneut und packe ihn mit sanfter Gewalt am Arm.

„Hey... Daijobu?“, versuche ich es erneut. Ich merke, wie er unter meiner Berührung leicht zusammenzuckt. Dann seufzt er ebenfalls und schaut mich mit seinem üblichen frechen Grinsen an.

„Daijobu da yo! Ich war nur in Gedanken, mach dir keine Sorgen!“, meint er und ich lächle erleichtert. Neckisch wuschle ich ihm durch die blond gefärbten Haare und er zieht einen leichten Schmollmund. Er hasst es, wenn ich ihm seine Frisur zerstöre, doch ich kann das einfach nicht lassen. Außerdem sieht er ja immer so süß aus, wenn er schmollt... Da möchte ich ihn immer am liebsten in den Arm nehmen...

„Aber mal ’ne andere Frage...“, beginne ich und zupfe leicht an einer seiner Haarsträhnen. „Seit wann hast du wieder blonde Haare? Das hab ich ja lange nicht mehr bei dir gesehen!“

Darauf folgt nur wieder ein Seufzen und Hyde blickt wieder zu dem Kaffee in seinen Händen. Ein paar Minuten lang schweigt er, dann meint er jedoch murmelnd: „Hatte halt wieder Lust drauf, mir sie so zu färben... Erinnert mich an unseren Film...“ Er lächelt leicht und auch ich muss lächeln. Nur zu gerne erinnere ich mich an diese Zeit.

„Du meinst ‚Moon Child’, hm?“, sage ich, doch ist es eher eine Bemerkung als eine Frage. Er nickt kaum merklich und sieht mich nun doch wieder an. Ein süßes Lächeln ziert sein Gesicht.

„Da haben wir uns kennen gelernt...“, spricht er leise. Ich erwidere das Lächeln erneut und eine Weile sehe ich ihm einfach nur in die Augen. Dann streiche ich ihm wieder leicht durch die Haare und diesmal lässt er es sich gefallen. Er schließt die Augen und schweigt wieder für ein paar Minuten.

// Jetzt ist er zum Greifen nahe... //, denke ich und beiße mir sehnsüchtig auf die Unterlippe. Schon seit Tagen habe ich darauf gehofft, dass wir uns wieder mal sehen. Unsere Terminpläne haben das nämlich in letzter Zeit nicht zugelassen und so hatte ich schon fast die Hoffnung aufgegeben, ihn länger als fünf Sekunden zu sehen. Und nun ist er hier... Und irgendwie macht mich das glücklich, auch wenn ich nicht weiß, was los ist, dass er plötzlich bei mir wohnen will. Deshalb habe ich ihn wohl auch ohne zu zögern einfach bei mir aufgenommen, ohne mich zu fragen, ob das überhaupt okay ist. Denn ich weiß schon seit längerem, dass er mir mehr als sympathisch ist. Jedes Mal, wenn er lächelt, breitet sich in mir ein wohliges Kribbeln aus und ich will ihn einfach nur in den Arm nehmen. Und schon so manches Mal denke ich im Stillen, wie es wohl ist, ihn zu küssen...

Dass das nicht normal ist, war mir schon von vornherein klar. Immerhin sind wir beste Freunde und da denkt man nicht einfach daran, den anderen zu küssen. Noch dazu ist Hyde ja ein Mann... Und Schwule werden ja in diesem Land bekanntlich nicht gern gesehen... Wobei ich ja nicht einmal weiß, ob ich überhaupt schwul bin. Ich stehe auf ihn, doch ich weiß nicht, wie das mit anderen Männern ist. Bisher haben mich andere Kerle außer Hyde nicht interessiert. Oder habe ich es nur nicht bemerkt?

// Das ist alles so verwirrend... //

Mit einem leicht sehnsüchtigen Blick sehe ich ihn an und streiche weiter durch seine Haare. Er hält die Augen immer noch geschlossen und tut nichts, lässt mich einfach machen. Er sieht so zerbrechlich aus... Zumal er ja auch nicht sehr groß ist. Damit ziehe ich ihn gerne auf, was ihn jedes Mal schmollen lässt. Er hasst es, dass er so klein ist, und überspielt dies gern mit anderen Eigenschaften. Zum Beispiel hat er eine sehr kräftige, dunkle Stimme, wenn er singt... Das kann man sich, wenn man ihn nur vom Aussehen her betrachtet, irgendwie gar nicht vorstellen. Doch mir gefällt seine Stimme, ob er nun redet oder singt... Und noch dazu sein zierlicher Körper... Manchmal könnte man meinen, er wäre ein Mädchen, so klein und schlank wie er ist. Und leicht ist er, sodass ich ihn auch mal gern hochhebe und trage. Hyde findet das peinlich und läuft dann immer rot an... Irgendwie richtig süß...

Noch immer rührt er sich nicht, doch ein sanftes Lächeln bildet sich auf seinen hellrosa gefärbten Lippen. Ich komme nicht umhin, ihn sehnsuchtsvoll anzusehen... Er ist so nah... Und doch kann ich nichts tun, um ihm meine Gefühle zu zeigen...

// Er ist einfach so...waii... //

Nun öffnet er doch die Augen und sieht mich ohne ein Wort zu sagen an. Es ist, als wolle er mit seinem Blick irgendetwas aussprechen, doch ich weiß nicht, was. Sonst sehe ich in seinen Blicken jedes einzelnes Gefühl, nur ist das in letzter Zeit nicht mehr so einfach. Irgendwie hat Hyde sich verändert, er ist ruhiger geworden und auch nicht mehr so nörgelnd. Dauernd denkt er über irgendwas nach, doch weiß keiner, worüber. Dabei würde ich ihm doch so gerne helfen.

„Gakuto?“ Ich zucke zusammen, als er mich plötzlich anspricht.

„Hm?“ Ich lächle weiter, ziehe aber meine Hand zurück.

„Ano... Ich bin müde... Wo darf ich schlafen?“, fragt er leise. Tatsächlich sieht er plötzlich sehr erschöpft aus... Hat er die Nacht etwa noch gar nicht geschlafen? Wobei ich das ja auch nicht getan habe...

„Komm mit“, fordere ich ihn lächelnd auf und gehe dann mit ihm ins Schlafzimmer. Er sieht an mir vorbei zu meinem Doppelbett und irgendwie kommt es mir so vor, als würde er rot anlaufen... Bilde ich mir das nur ein? Anscheinend, denn als ich ihn nach ein paar Sekunden noch mal ansehe, hat er wieder eine ganz normale Gesichtsfarbe.

„Du kannst hier schlafen. Ich nehm die Couch.“, meine ich und drehe mich schon um.

„Aber... Das ist doch ein Doppelbett...“, sagt er und schaut mich verwirrt an. Ich lache leise und lächle erneut.

„Schon, aber ich lass dich lieber erstmal allein schlafen. Außerdem muss ich eh noch an ein paar Songtexten arbeiten!“

Als ich das sage, lächelt er auf einmal und meint leise: „Hab ich mir doch irgendwie gedacht, dass du wieder an ein paar neuen Songs sitzt!“ Ich will schon etwas sagen, doch schüttle ich nur leicht mit dem Kopf und streiche ihm noch mal durch die Haare.

„Nacht. Schlaf gut...“, murmle ich und verlasse nun das Schlafzimmer. Die Tür lasse ich auf, die kann er schon allein zumachen, wenn er seine Ruhe will. Seufzend setze ich mich wieder auf die Couch und krame meine angefangenen Lyrics heraus. Eine Weile sitze ich einfach gedankenversunken da und überlege, dann lächle ich und fange an zu schreiben. Irgendwie kommen mir gerade die besten Zeilen für einen Songtext in den Kopf... Liegt das an Hyde? Sicher, denn dies wird ein Lied über ihn... Für ihn...

Schließlich habe ich den Text fertig, nun fehlt nur noch eine Melodie. Und genau die fällt mir sofort ein und ich summe sie leise vor mich hin. Ich bin so glücklich, dass Hyde bei mir ist, wenn auch nur als Freund. Ich wollte ihn unbedingt wieder sehen und zum Glück habe ich das auch. Auch wenn ich immer noch nicht weiß, was los ist, dass er weggelaufen ist... Ist vielleicht irgendwas mit Megumi? Ach, was denke ich eigentlich an diese Kuh?? Ich kann sie absolut nicht ausstehen! Sie hat mir meinen Hyde weggenommen... Das werde ich ihr nie verzeihen...

Plötzlich kommt mir eine andere Melodie in den Sinn und ich muss lächeln. Es ist unser Lied... Schon oft habe ich es gesungen und dabei jedes Mal Hydes Part ausgelassen, so als würde ich darauf warten, dass er mit einstimmt. Doch das ist natürlich nie passiert, da er ja in solchen Moment nie da war. Überhaupt fällt mir gerade auf, dass er vor dem heutigen Tag eigentlich nur einmal kurz hier war, in meiner Wohnung... Wir haben uns immer nur im Studio getroffen oder im Vorbeigehen, doch nur einmal hier, als wir mit den Dreharbeiten zu ,Moon Child’ fertig waren... Ich laufe leicht rot an bei dem Gedanken, dass er das erste Mal bei mir übernachtet. Und mir fällt wieder ein, dass er ja gerade in meinem Bett schläft... Und ich auf der Couch... Dabei habe ich mich die ganze Zeit danach gesehnt, dass er neben mir in meinem Bett liegt... Aber ich will ihn zu nichts zwingen, zumal ich nicht mal wüsste, ob ich mich beherrschen könnte, wenn wir in einem Bett schlafen...

„Yuugure ni kimi to mita orenji no taiyou... Nakisou na kao o shite eien no sayonara...“ Leise singe ich den Anfang unseres Liedes und höre schließlich doch wieder auf. Ich will nicht zu laut sein, sonst würde ich Hyde nur wieder aufwecken... Und er braucht doch seinen Schlaf, den Schlaf eines Engels. Ja, er ist mein kleiner Engel... Wie gerne würde ich jetzt zu ihm gehen und ihn in den Arm nehmen... Doch ich will ihn nicht verschrecken, denn er kann unmöglich dasselbe fühlen wie ich... Wäre er sonst mit dieser Megumi zusammen? Oh, wie ich es hasse, wenn sie ihn so lieb anlächelt und ihm vor meinen Augen einen Kuss gibt... Als wüsste sie, dass ich das so gerne bei ihm tun würde, als wolle sie mich damit aufziehen und immer daran erinnern, dass er ihr gehört...

Ich schlucke, um die Tränen, die in meinen Augen aufgestiegen sind, verschwinden zu lassen, und irgendwie gelingt mir das auch. Dann lege ich die beschriebenen Blätter zur Seite und suche mir Bettzeug aus einem Schrank heraus. Eigentlich bin ich gar nicht müde, doch ich lege mich trotzdem längs auf die Couch und decke mich halb zu. Wieder schweifen meine Gedanken ab zu dem zierlichen Geschöpf, das sicher seelenruhig und engelsgleich in meinem Bett schläft und nicht im Geringsten ahnt, was für Gefühle ich für es hege... So gerne würde ich ihm sagen, was ich empfinde, doch ich will unsere Freundschaft nicht zerstören.

Noch lange denke ich an Haido und male mir aus, wie schön es doch wäre, wenn er meine Gefühle erwidern würde. Schließlich merke ich, wie es immer heller wird und langsam die Sonne aufgeht, dabei habe ich noch nicht einmal eine Minute lang geschlafen. Irgendwie fallen mir jetzt aber doch die Augen zu und ich schweife ab ins Land der Träume...
 

Nach einem leider sehr traumlosen Schlaf merke ich, wie ich langsam wieder in die Realität zurückkehre, doch lasse ich meine Augen geschlossen und döse noch etwas vor mich hin. Das hätte auch sehr gut funktioniert, würde mich da nicht plötzlich etwas federleicht an der Wange kitzeln, was ich natürlich nicht ignorieren kann... Seufzend blinzle ich ein paar Mal und öffne dann meine Augen, nur um in ein Gesicht zu sehen, das mir nur allzu bekannt ist...

„Guten Morgen! Na, ausgeschlafen?“, grinst mich die Person an und ich merke, dass es wirklich Hyde ist, der mir da so nah ist. Vor Schreck zucke ich zurück und falle erst einmal prompt von der Couch. Stimmt ja, ich habe ja im Wohnzimmer geschlafen... Ohne mich umzusehen versuche ich mich aufzurichten, was allerdings ein Fehler war, denn ich habe nicht mit der Tischplatte gerechnet, die sich im Moment genau über mir befindet und mit der mein Kopf nun Bekanntschaft gemacht hat. Schmerzhaft keuche ich auf und lasse mich wieder auf den Rücken sinken. Der Schmerz betäubt mich für ein paar Sekunden, sodass ich anfangs gar nicht mitbekomme, wie sich jemand zu mir hinhockt und auf mich einredet.

„Hä?“, frage ich verwirrt und sehe den Blondhaarigen an, der da neben mir kniet.

„Ich hab gefragt, ob alles in Ordnung ist!“, meint er und schaut mich besorgt an. Ich nicke und setze mich nun auf, diesmal aber rutsche ich etwas nach hinten, um nicht noch mal gegen den Tisch zu stoßen.

„Ja, geht so...“, grummle ich und stehe dann auf. „Jetzt brauch ich erstmal ’nen Kaffee...“, meine ich mehr zu mir selbst und schlurfe in die Küche, während Hyde mir folgt und mich noch immer etwas besorgt mustert. Seufzend schenke ich mir eine Tasse voll mit dem schwarzen Getränk ein und nehme einen kräftigen Schluck, wobei ich mir natürlich erstmal den halben Hals verbrenne. Doch das ist mir egal, jetzt geht es mir wenigstens wieder etwas besser...

„So wurde ich auch noch nicht geweckt...“, meine ich und grinse. Auch Hyde grinst mich nun an und schüttelt nur mit Kopf. Als ich aus dem Küchenfenster sehe, hebe ich eine Augenbraue und wende mich dann wieder an den Kleineren.

„Sag mal, wie spät ist es eigentlich?“

Er schaut auf seine Armbanduhr und meint: „Zehn nach elf...“

Ich verschlucke mich erstmal prompt an meinem Kaffee und fange an zu husten. „Ach du Scheiße...“, fluche ich. Schnell stelle ich ihn auf dem Küchentisch ab und hetze aus der Küche. In höchster Eile schnappe ich mich meine Jacke und meine Schuhe, während Hyde mich verwirrt beobachtet.

„Was ist denn los?“, fragt er, als ich gerade dabei bin, mir meine Schuhe überzustreifen.

„Ich war eigentlich mit meinem Produzenten verabredet, wegen meiner neuen Single...“, meine ich und werfe mir schnell die Jacke über. Dann renne ich noch mal schnell ins Wohnzimmer, um die Songtexte, die ich gestern versuchsweise geschrieben hatte, zu holen. Eilig laufe ich an Hyde vorbei, der mich nur mit hochgezogener Augenbraue beobachtet.

„Es dauert bestimmt nicht lange, also bin ich bald wieder da! Mach keine Dummheiten!“ Zuletzt schnappe ich mir noch meinen Schlüssel, winke ihm noch mal zu und schließe dann die Haustür hinter mir.
 

~*~ Haido’s PoV ~*~
 

Ich schaue noch immer perplex zu der nun wieder geschlossenen Wohnungstür und seufze schließlich. Dann gehe ich zurück ins Wohnzimmer und setze mich auf der Couch, auf der noch Gackts Bettzeug liegt. Einen Moment lang zögere ich, dann nehme ich das Kissen, das er zum Schlafen benutzt hat, und verstecke meinen Kopf darin. Es ist noch ganz warm und trägt seinen Geruch... Ich lächle leicht. Wie gern hätte ich doch bei ihm geschlafen... Doch er wollte mich ja allein schlafen lassen. Warum nur?

„Ach Gakuto...“, murmle ich verträumt und sehe sein Gesicht wieder vor mir. So gerne würde ich jetzt in seinen Armen liegen... Allein, wie er mir immer durch die Haare streicht, so wie heut Nacht... Als ich daran zurückdenke, bildet sich erneut das Kribbeln in meinem Bauch, das ich auch in jenem Moment verspürt hatte. Am liebsten hätte ich ihn geküsst, doch dann hätte er mich wohl nur von sich gestoßen. Also habe ich diese Berührung einfach nur genossen. Ich weiß, dass er es liebt, mir durch die Haare zu wuscheln, und selbst wenn ich immer vorgebe, das nicht zu mögen, so liebe ich es doch... Immerhin ist es einer der wenigen Momente, wo ich vermute, dass er mich auch so mag wie ich ihn... Doch dann holt mich die grausame Realität wieder ein und mein Verstand sagt mir, dass das unmöglich ist.

Aber stimmt das wirklich?

Gibt es keine Hoffnung darauf, dass er genauso fühlt wie ich?

„Ga-chan...“, flüstere ich erneut, doch diesmal etwas erstickt, in das Kissen. Ich spüre, wie meine Augen wie verrückt anfangen zu brennen und Tränen in ihnen aufsteigen.

„Aishiteru...“, hauche ich kaum hörbar.
 

F.f.
 

Ach ja, wenn jemand etwas von den japanischen Ausdrücken, die ich in dieser FF verwende, nicht versteht, bitte fragen! Ich gehe einfach mal davon aus, dass die meisten wissen, was es heißt... XDD’’’