Drei Mädchen, zwei Jungs und eine WG von Khyre (Ein Käfig voller Chaoten) ================================================================================ Kapitel 1: Verückter Alltag --------------------------- Kapitel Eins - Verrückter WG Alltag “AHHHHH! Mein Null-Gramm-Fett-Vitamin-ABC-Erdbeere-Yogurt ist weg!!!! Wer von euch hat ihn??? Ich weiß es genau, keine Ausreden!!!”, brüllte ein mittelgroßes, blondhaariges Mädchen mit zwei Zöpfen durch die halbe Wohnung. Ikku hatte an einem friedlichen Montagabend den Kühlschrank geöffnet und das Gesagte ist passiert.... ”Sie sind im Keller, du hast sie schließlich dorthin verlegt...”, erklärte ihr Kenji höflich und grinste. Er war mittelgroß und seine schwarzen Haare waren schulterlang und zu einem Zopf gebunden. Auffällig waren seine blauen Augen, die einen starken Kontrast zu seinen Haaren bildeten. ‘Hm...schon ziemlich spät....ich schau mal, ob ich meine Arbeit auf morgen früh verleg...’, beschloss Kenji gedanklich und fuhr sich durch’s Haar. “Hey, warte du ahnungsloser Kalorienfresser!!! Heute Morgen hab ich drei von diesen kalorienarmen, super leckeren Jogurts in den Kühlschrank getan und jetzt ist nur noch einer da!!! Na!? Ich erwarte ne Antwort!”, schrie Ikku weiter und blickte Kenji wütend an. “Ich? Du weißt doch, dass ich kein Jogurt esse...” Leicht desinteressiert an dem alltäglichen Geschrei von Ikku blickte er wieder in sein Buch, das er mit in die Küche gebracht hatte. “Ja genau, du Fast-Food-Esser - so wie immer - geh immer allen Problemen aus dem weg...Trottel! Du hast doch sowas von keine Ahnung vom Essen!!!” “Hey, wer kocht denn hier jeden Tag?” ,antwortete Kenji und hob die Augenbrauen. Gerade wollte er Ikku auch angreifen, doch er überlegte es sich anders und schlurfte aus der Küche und verschwand in seinem Zimmer. Am nächsten Morgen kam Megumi als erste verschlafen in die Küche und rieb sich die braunen Augen, von denen sich schon Augenringe abzeichneten. Ihre Haare trug sie offen und diese waren so lang, dass sie schon am Boden entlang schleiften. Kenji, der ebenfalls schlecht geschlafen hatte, kam ebenfalls übermüdet in die Küche und beschloss, Wasser für Gemüse aufzukochen. “Morgen....” Auch Megumi kochte Wasser auf und warf Nudeln hinein, als Ikku wieder einmal schlecht gelaunt in die Küche kam. “Kenji...du? Wach?” “Ich bin gestern nicht mit meiner Arbeit fertig geworden...deshalb hab ich mich heute Morgen nochmal hingesetzt...” “Wie könnt ihr an einem Montagmorgen nur so, so... - Argh - nicht auszuhalten, eure Morgen Muffigkeit! Das ist ja ansteckend! Ach und wegen gestern Abend: Dass ich nicht lache - du kochst! Dein Kalorienfutter esse ich ganz bestimmt nicht!!! Ich geh jetzt Sonoko wecken und dann gehen wir joggen; du könntest auch mitkommen um deinen Fast-Food-Speck mal abzubauen! Aber dafür bist du ja fiel zu faul...” “Ist dir bewusst, dass in allem, was du isst Kalorien drin sind?”, erwiderte Kenji und warf kleingehacktes Gemüse in den Topf. “Was ist denn mit dir los? Bist du mit dem falschen Bein aufgestanden?”, wunderte sich Megumi. ,,Es scheint die Sonne, es ist gutes Wetter UND ich hab ne schlechte Note geschrieben aber das kann dir ja ganz egal sein!!!” “Ikku, komm wieder runter, kann doch jedem mal passieren...” “Halt du bloß die Klappe, du arroganter Intelligenzbolzen! Hast du nicht zwei Klassen übersprungen?!” “Ist das ein Verbrechen?” Dann holte er Reis aus dem Kühlschrank und stellte ihn in die Mikrowelle. “Deinen Kommentar brauche ich auf jeden Fall nicht! - Sonoko!” Plötzlich hellte Ikkus Gesicht auf und sie fiel um ihre Freundin. “Hiiii Sonoko, gut geschlafen?” “Nee....gibt’s Frühstück?” “Jap. Ich bin gleich fertig. Leg doch schon mal die Stäbchen auf den Tisch.”, antwortete Kenji und holte den Reis aus der Mikrowelle und stellte ihn mit dem Gemüse, das er in eine Schüssel gekippt hatte auf den Tisch. Dann wandte er sich an Megumi und Ikku. “Ihr wollt ja nicht mitessen, oder?” Megumi nickte leicht und setze sich mit ihrer Schüssel Nudeln an den Tisch. “Pah ich ess doch nichts, was DU gekocht hast ...”, antwortete Ikku eingeschnappt und streckte Kenji die Zunge raus, während ihr Magen ein lautes Grummeln von sich gab.... “Gestern hast du es ja getan, aber wenn du meinst...” Nachdem Sonoko die Stäbchen auf den Tisch gelegt hatte, flitze sie noch ins Bad und kam vollkommen frisch zurück. “Du, Ikku, gehen wir dann gleich joggen?” “Endlich jemand Normales!”, freute sich Ikku und fiel Sonoko abermals um den Hals und funkelte über Sonokos Schulter hinweg Kenji böse an. “Jaja, aber jetzt lass mich erst frühstücken. So sportlich ich auch veranlagt sein mag... ... ich habe Hunger ... dann komm ich mit”, sagte Sonoko und wimmelte Ikku ab. “Hmm...Ich zwinge dich nicht, etwas von mir zu essen, wo Kalorien drin sind...wenn dir sonst noch was übrig bleibt. Guten Appetit.”, meinte Kenji schließlich und stand nach schnellem Essen auf, um in sein Zimmer zu gehen. “Lecker! Komm doch mit uns Joggen ... ist doch nicht sooooooo schlimm!”, schlug Sonoko vor. “Joggen - ne, lass mal... Ich glaube nicht, dass ich sehr sportlich bin...außerdem muss ich meine Jahresarbeit noch fertig machen.” “Laufen ... ganz gemütlich ... und wir könnten ja Pausen machen ... aber wenn du nicht willst ...” Sonoko drehte sich gespielt beleidigt um. “Arbeiten, arbeiten, arbeiten du bist der wirkliche klassische Langweiler, Kenji. Kein Wunder dass die Mädchen in deiner Uni nichts von dir halten....”, murrte Ikku und zog ihre Sportschuhe an. “Ich muss wirklich arbeiten. Vielleicht wann anders...” Dann schloss er die Tür hinter sich, setzte sich auf seinen Stuhl und packte seinen Laptop aus, um seinen bisher geschrieben Text zu lesen, als plötzlich Ikku seine Tür eintrat und ihn vom Stuhl zerrte. “Los komm schon und stell dich nicht fauler als du bist!!!” “Hey lass los!!! Jetzt hör mal zu. Ihr könnt je gerne joggen gehen, aber ich bin schlank genug, reicht das? Ich bin doch der klassische Langweiler, also werde ich meine Position würdig vertreten.” Mit diesen Worten schwang Kenji die Tür auf und sperrte Ikku aus seinem Zimmer. “Meine Güte...was will die nur von mir? Habe ich irgendwas falsch gemacht, dass ich so etwas ertragen muss...Und wehe, die tritt mir heute noch die Türe ein....” “Wenn der nicht will ... dann lass ihn ... schließlich muss er lernen...”, versuchte Sonoko Ikku verständnisvoll (gegenüber Kenji) zu beruhigen. “Mittlerweile ist es mir egal, ob mitkommt oder nicht, ich hasse es, ignoriert zu werden! Und wehe, du läuft uns hinterher!” Und wie geheißen trat Ikku die Türe ein...Kenji kippte vom Stuhl, der Laptop fiel fast zu Boden, landete aber noch auf seiner Hand und außer der Hand die den Laptop hielt, war Kenji schließlich vollständig unter der Tür begraben.... “Komm Sonoko, wenn er nicht will, dann soll er halt Fett werden!” Leicht geschockt warf Sonoko noch einen Blick auf Kenji, der gerade damit beschäftigt war, seine Tür wieder einzurenken ( “Ist das ein Mensch oder ein Elefant?”) und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. “Tadaa!!! Wir sind wieder da!!! Zu eurem Glück übernehme ich heute das Mittagessen! Heute gibt’s frisches Gemüse! Hahaha!” Nach ihrem Vortrag verschwand Ikku im Bad und duschte. Anschließend kam sie voller Enthusiasmus mit dem Bademantel in die Küche und fing an, eine Kartoffel zu schälen. “Sonoko, das Bad ist jetzt frei! So, Megumi und Kenji, heute lernt ihr, was gesundes Essen ist! In knapp zwanzig Minuten müsste....” Doch weiter kam sie nicht. Im einem dumpfen Schlag traf Ikku auf den Fließen des Küchenbodens auf und regte sich nicht mehr. Sonoko, die nach einer knappen Stunde in die Küche kam schreckte hoch. “Ikku! Ikku! Mach die Augen auf!!!” Doch selbst eine gezielte Ohrfeige und ein Eimer Eiswasser konnten nicht aushelfen... ‘Kenji, ich muss Kenji um Hilfe bitten!’ Hysterisch sprang sie auf und rüttelte an Kenjis Tür, brach dabei die Türklinke ab und stürzte schließlich in sein Zimmer. Währenddessen kam Megumi aus ihrem Zimmer und entdeckte Ikku, rannte zu ihr hin und piekte sie an. “Ikku? Hey Ikku!” “Was ist passiert, warum bist du so aufgeregt?” Kenji blickte überrascht von seiner Jahresarbeit auf. “Ikku...Ikku ist bewusstlos und steht nicht mehr auf! Komm!” Sie zerrte an Kenjis Arm und zog ihn aus dem Zimmer. “Ok, ok, ich komme ja schon!” “Hey, aufwachen Alter!” Megumi rüttelte an Ikku und wurde gleich von Sonoko unterstützt. (‘Solche Worte aus Megumis Mund?’) “Du meine Güte! Sie ist ja ganz blau angelaufen! Ich geh den Arzt holen..." Und schon hetzte Kenji zum Telefon. “Okay, jetzt müsste er gleich da sein... Legen wir sie ins Bett, Megumi kannst du ein kaltes Tuch holen?" “Ja!” Dann hob Kenji Ikku hoch und trug sie in das Bett in dem Zimmer, das noch unbewohnt war. (Aus Erfahrung ging er nicht in Ikku ‘leicht’ unordentliches Zimmer) “Hier!” Kenji nahm Megumi das Tuch ab und legte es Ikku auf die Stirn, als es schon an der Tür klopfte. Der Arzt stürmte ins Zimmer und diagnostizierte in einem Tempo, dass den anderen nur der Mund offen stehen blieb. Und kaum hatte er alles erklärt, war er auch schon wieder verschwunden. “Schwächefall also....”, begann Sonoko und unterbrach die verdutze Stille. “...wegen nicht ausreichender Basisstoffe, die sie als Vegetarier nicht zu sich nimmt.”, vollendete Megumi ihren Satz. Nach zwei Stunden kam Ikku endlich wieder zu sich, öffnete die Augen und richtete sich auf, wobei ihr Sonoko, die die ganze Zeit neben dem Bett gewartet hatte, sogleich um den Hals fiel. “Ich habe Hunger.....hö, wieso guckst du so? Was ist passiert?” “Du bist bewusstlos gewesen...” “Och wirklich? Hm liegt bestimmt dran, dass ich heute noch nichts gegessen hab! Ich gehe mich geschwind umziehen!” Sonoko schüttelte nur den Kopf. Angezogen war das erste, was Ikku tat, Kenji einen ordentlichen Tritt zu geben. Dieser wehrte sie aber ab. “Ich habe gesagt, ich mache heute Essen!”, schnauzte sie Kenji an. “Stimmt doch, oder Sonoko?”, wandte sie sich nach hinten, hilfesuchend zu Sonoko um. Aber Kenji beachtete sie nicht und hob sie ein weiteres Mal hoch. “Nein, machst du nicht. Ich koche. Geh zurück ins Bett." “Ich soll ins Bett geh’n ? LASS MICH RUNTER! Du hast mir ja wohl kaum...” (Ikku hustete,) “...zu sagen was ich zu tun hab!” Sonoko blickte mit verwirrtem Gesichtsausdruck zu Boden und murmelte: “Alle verrückt hier...dieser Arzt...” Doch dann half sie Kenji aus, indem sie sagte, er habe recht und Kenji trug Ikku in das Bett, in dem Ikku vorher schon gelegen hatte. “So. Und du bleibt jetzt mal liegen und ruhst dich aus. Wenn du nochmal umkippst, hole ich den Arzt nicht nochmal." Dann stapfte er zurück in die Küche. Aber Ikku sprang sofort wieder auf. “Ihr spinnt doch alle! Es lag bestimmt nur dran, dass ich ‘n bisschen schwach war, weil ich heut’ noch nichts gegessen hab und das bleibt auch so, weil Kenjis Fraß ess ich nicht!!!” Sonoko, die noch in dem Zimmer war, seufzte. “Er macht sich doch nur Sorgen...” “Brüll nicht so rum. Man kann dich bis in die Küche hören. Dann kipp eben nochmal um. Aber sag nachher nicht, ich hätte ich nicht gewarnt.", meinte Kenji leicht angekratzt, dann stellte er Schüsseln auf den Tisch. “Sonoko, Megumi? Esst ihr mit? Ich esse schon mal, ich muss meine Jahresarbeit endlich mal fertig bekommen." Dann aß er so schnell er konnte und verschwand in seinem Zimmer. ‘Wie kann man so stur sein? Naja, ich muss dann mal weiter schreiben...wo war ich noch gleich?’ Er las sich seinen Text, den er mit dem Laptop geschrieben hatte noch einmal durch und fing dann an, weiter zu schreiben. Sonoko blickte Ikku wütend an. “Argh..!!! Ich hasse es, wenn er so mit mir umgeht - meint, der kann sich alles erlauben! Als ob’s dich interessiert, wenn ich umkippe!”, rief Ikku Kenji hinterher. Wütend stürzte sich Sonoko auf das Essen, das Kenji gekocht hatte und schaufelte alles innerhalb weniger Sekunden in sich hinein. “Menno ... der will doch....” (Sie mampfte) “....nur helfen..” (Sie schmatzte) “....dann kann sie doch....(Mampf) nicht so mit ihm umspringen!” “Sag mal is’ hier ‘ne Verschwörung im Gange? Bah, macht, was ihr wollt, ich geh joggen!!!”, rief Ikku angesteckt von Sonokos Verhalten und schlüpfte in ihre Schuhe. Aber statt ihr zu folgen, stampfte Sonoko in ihr Zimmer, streckte Ikku die Zunge raus (“Selbst Schuld!”) schloss die Tür ab und drehte ihren Verstärker (Evanescense) voll auf. ‘Zum Glück ist das ein schalldichter Raum, sonst würde Kenji noch ‘nen Anfall kriegen.’, dachte sie sich noch. “Hey Moment mal!”, schrie Ikku Sonoko nach, doch dann ließ sie sich auf einen Stuhl fallen und fing an, an einem Lolli zu kauen. “Naja. Nagut. Ich hab’ mich beruhigt....” Megumi saß nur noch wortlos am Tisch. Dann begann sie langsam weiter zu essen. “Die sind doch alle verrückt....” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)