Nixenzauber von kazukii ================================================================================ Kapitel 5: Rikuya ----------------- Mizuna schwamm zum Riff und setzte sich oberhalb des Wassers drauf. Sie wusste, dass sie vor den Dorfbewohnern ins Meer flüchten musste, und deshalb nahm sie sich Nahrung, die sich im Wasser nicht auflöste, wie z.B. Gebäck. 2 Äpfel waren zu wenig für einen ganzen Tag, aber sie konnte ja zurückschwimmen und den Rest holen, falls die Bewohner es nicht mitgenommen hatten. Nachdem sie die Äpfel aufgegessen hatte, ließ sie sich ins Wasser fallen und schwamm gemütlich zum Ufer zurück. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie ganz vergaß nachzuschauen, ob jemand am Strand war. Sie ging einfach an Land. Vor ihr stand wieder dieser Junge! Aber zum Glück mit dem Rücken zu ihr, so dass er nicht gesehen hatte, wie sie aus dem Wasser kam. „Ähm, hallo“, sagte sie vorsichtig. Der Junge drehte sich erschrocken um „Wo kommst du denn her? Ich hätte dich doch sehen müssen...“, sagte der Junge nachdenklich. [Ich sollte wirklich besser aufpassen wenn ich aus dem Wasser komme!] „Ähm... Da hast du wohl nicht aufgepasst. Ich bin gerade hierher gelaufen“, antwortete Mizuna. Der Junge lächelte „Hast wohl Recht. Ich heiße Rikuya.“ – „Ich bin Mizuna!“ – „Freut mich. Sag mal...hast du hier zufällig eine Kette gesehen? Eine silberne Kette mit kleinem Stern-Anhänger.“ – „Nein, tut mir Leid. Aber ich kann dir suchen helfen!“ – „Oh, das wäre nett, danke!“ Also suchten die beiden zusammen nach Rikuyas Kette. „Da, im Wasser! Siehst du? Da vorne“, sagte Mizuna und zeigte mit dem Finger ins Wasser. Etwa 3 Meter weit im Meer sah man etwas unter der Wasseroberfläche glitzern. Rikuya schaute zu der Stelle und stellte fest, dass man dahin schwimmen oder tauchen musste. „Ähm...Mizuna. Ich kann die Kette da nicht wegholen. Ist mir jetzt irgendwie peinlich, aber ich kann nicht schwimmen“, sagte er mit etwas niedergeschlagener Stimme. Mizuna zögerte. „Na gut, ich hol sie dir. Aber du musst dich umdrehen! Bis ich wieder aus dem Wasser komme, verstanden?“ – „Warum das denn? Du brauchst dich nicht zu schämen falls du nicht gut schwimmen kannst. Oder ist es weil du dich deswegen ausziehen willst?“ - „Ähm...nein nicht nötig. Aber dann musst du mir versprechen niemandem weiterzuerzählen was du gleich sehen wirst! Bei deinem Leben!“ Mizuna wirkte nun ziemlich ernst „Okay. Ich verspreche es bei meinem Leben.“ Mizuna drehte sich ohne ein weiteres Wort um und ging erst mal nur soweit ins Meer, dass das Wasser nur bis zu ihren Knöcheln reichte. „Und vergiss nicht: Du hast es versprochen. Ich vertraue dir!“ Dann ging sie weiter hinein und als das Wasser ihr bis zur Hüfte ging, machte sie einen Kopfsprung ins Wasser. Dann tauchte sie wieder auf. Rikuya erschrak. „Was ist mit deinen Ohren? Die sind so....Fischartig!“ - „Kein Wunder, ich bin kein Mensch mehr. Schau doch.“ Mizuna zeigte ihm ihre Schwanzflosse. „Ich bin eine Nixe geworden. Das war diese Hexe....“ Sie tauchte noch einmal unter und holte Rikuyas Kette. „Hier nimm“, sagte sie zu ihm als sie wieder aus dem Wasser stieg. Rikuya sah man den Schreck noch an. „Danke. Wow, das hätte ich jetzt wirklich nicht erwartet. Kein Wunder dass ich dir so was vorher versprechen musste. Ich werde es bestimmt nicht weitersagen. Wer weiß was die Dorfbewohner dann anstellen würden.“ – „Genau das ist es. Davor habe ich Angst. Weißt du... ich habe vorher selber hier gelebt. Kennst du die Kanegawa-Familie? Mein Vater heißt Ichita und meine Mutter Setona. Und da wäre natürlich noch mein Bruder Jiro.“ Mizuna blickte mit traurigem Blick zu Boden. „Aber wieso gehst du nicht einfach zurück?“, fragt Rikuya. Mizuna sah ihn wütend an. „Denkst du etwa darauf wäre ich nicht selbst gekommen?! Natürlich war ich schon zu Hause! Aber.... die Hexe hat jegliche Erinnerungen an mich gelöscht. Meine Familie hat mich komplett vergessen. Das ganze Dorf erkennt mich nicht mehr. Alle leben so weiter als hätte es mich nie gegeben. Das Leben.... kann so gemein sein. Ich will das nicht mehr!“ Mizuna hatte das Gefühl sie konnte ihm all ihre Gefühle anvertrauen. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie konnte sie nicht mehr zurückhalten. Aber sie hasste es vor anderen zu weinen und wollte wieder ins Meer zurück. Doch plötzlich umarmte sie Rikuya. „Du brauchst dich nicht zu verstecken.“ Er löste die Umarmung wieder, zog ein Taschentuch aus seiner Jackentasche und hielt es ihr hin. „Hier, putz dir damit die Tränen ab und lach wieder. Dein fröhliches Gesicht gefällt mir viel besser. Und wenn dir doch mal zum weinen zumute ist, dann ruf mich. Wenn du dich aussprechen willst, dann ruf mich. Ich werde da sein, okay? Du kannst mir wirklich vertrauen.“ Mizuna nahm das Taschentuch und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Hier, nimm das wieder. Im Meer kann ich damit nichts anfangen.“ – „Ja, hast wohl Recht. Und jetzt lach wieder. Dein Gesichtsausdruck deprimiert mich.“ Er lachte. Als Mizuna ihn anschaute musste sie automatisch mitlachen. „Es wird langsam dunkel, ich muss nach Hause.“ – „Kommst du morgen wieder?“ – „Natürlich. Ich kann dich ja nicht allein lassen.“ – „Okay, ich werde warten. Und wehe du kommst nicht.“ Rikuya nahm die Kette und legte sie Mizuna um den Hals. „Diese Kette ist mir sehr wichtig. Pass gut darauf auf, bis ich sie mir wiederhole. Bis dann!“ Er drehte sich um und rannte zum Dorf. Mizuna schaute ihm nach bis er nicht mehr zu sehen war. Dann ging sie ins Wasser zurück. Ihr war klar, dass sie sich an diesem Tag zum ersten mal verliebt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)