Nichts vermag uns zu trennen von Keikoo (ich hoffe sie gefällt euch! habe mir sehr viel mühe damit gegeben) ================================================================================ Gefühle und Erinnerungen ------------------------ Gefühle und Erinnerungen Am nächsten Morgen bemerkte ich, dass die anderen sich noch zurückhaltender mir gegenüber verhielten. Sie behandelten mich so schon wie ein rohes Ei, doch dies wurde an jenem Tag noch schlimmer. Ich verstand nicht, was los war und fragte Kaede. „Was haben die anderen heute bloß?“, fragte ich sie direkt. „Was sollen sie schon haben?“, wich sie meiner Frage aus. „Kaede! Hier alle scheint irgendetwas zu wissen, dass ich nicht weiß. Sag es mir!“ Ich schrie schon fast. Normalerweise hätte ich nie so offen meine Gefühle gezeigt. Doch seitdem sie nicht mehr da war, war mir egal geworden, was die anderen von mir dachten. Anfangs hatte ich mir Sorgen gemacht, ob Sango, Miroku und Shippo zu mir halten würden. Immerhin verhielt ich mich ziemlich abweisend ihnen gegenüber. Aber sie alle blieben bei mir. Nach außen hin konnte ich es nicht zeigen, doch innerlich freute mich das sehr. „Ich bezweifle, dass das eine gute Idee wäre“, murmelte sie und vermied es mich anzusehen. „Wieso?“ „Na ja, du leidest schon genug. Da solltest du dir das nicht auch noch antun...“, erklärte sie. „Was?“, fragte ich bloß. „Bist du sicher, dass du es ertragen könntest? Es hat mit ihr zu tun“, gestand sie mir. Das es um sie ging, hatte ich mir schon fast gedacht. Seitdem sie aus meinem Leben verschwunden war, ertrug ich es nicht mehr ihren Namen zu nennen oder ihn zu hören. Kaede und die anderen akzeptierten dies und nannten sie in meiner Gegenwart nicht beim Namen. „Erzähl“, sagte ich schlicht. Es fiel mir schwer meine Maske aufrecht zu erhalten. Nach außen hin wollte ich gefasst wirken, doch innerlich... innerlich schnürte mir der Schmerz fast die Kehle zu. Nur mit Mühe hatte ich Kaede antworten können. „Also, gestern Abend haben wir in ihren Sachen etwas gefunden...“ „Ihren Sachen?“, fragte ich verwundert und unterbrach somit Kaede. „Ja, als sie damals verschwand, war es so überstürzt, dass sie ein paar Sachen vergessen hatte. Dazu zählte ihr Rucksack und darin fanden wir etwas. Sicherlich fragst du dich warum wir erst jetzt in ihren Sachen suchten? Vorher hatten wir es nicht über uns gebracht in ihrer Privatatmosphäre zu wühlen. Okay, ich sollte mal zum Punkt kommen. Wir fanden ein... Gedicht.“ Mit neugierigen Augen sah mich Kaede an und wartete auf meine Reaktion. „Und?“, brachte ich hervor. Warum sollte mir ein Gedicht weh tun? „Am besten lese ich es dir vor, damit du verstehst. Moment, ich muss es nur holen...“ Mit diesen Worten drehte sie sich von mir weg, holte aus einer Ecke ihren Rucksack und holte ein Stück Papier hervor. „So, da hätten wir es...“ Noch einmal räusperte sie sich vernehmlich und las es mir dann vor. Wie lieb, denn sie wusste, dass ich selber nicht diese Schrift hätte lesen können. Ich, ich wollte schön sein für dich. Doch du, du sahst es nicht. Ich, ich wollte deine Küsse spüren, deine sanften Lippen berühren. Doch du, du ahntest es nicht. Ich, ich wollte deine Welt sein, doch war ich dir zu klein. Du, du wolltest nicht dasselbe wie ich. Ich, ich wollte doch nur dich. Doch du, du wolltest mich nicht. Darum lass ich dich gehen, lass ich dich ziehen Und werd dich vielleicht irgendwann wiedersehen? Vielleicht habe ich dann eine Chance bei dir. Vielleicht gehörst du dann endlich mir. Vielleicht hast du sie dann endlich vergessen Und ich muss mich nicht ständig mit ihr messen. Bitte, bitte lass mich nicht allein, denn obwohl ich dir zu klein, würde ich alles für dich geben. Ja, sogar mein Leben. Ich liebe dich! Verstehst du das denn nicht? „Das... das Gedicht kommt von ihr?“, fragte ich unsicher bei Kaede nach. Diese nickte nur. Erneut schnürte sich meine Kehle zu und nur mit Mühe konnte ich meine Tränen unterdrücken. „Steht da auch wann?“ „Vor ungefähr sieben Monaten oder so“, sprach sie mit verständnisvoller Stimme. Heftig sog ich die Luft ein und wieder aus. Schon so lange hatte sie mich geliebt? „Warum hat sie nie etwas gesagt?“, fragte ich nur. „Wahrscheinlich weil sie Angst hatte, dich dann zu verlieren“, kam Kaedes Antwort. Zwar hörte ich sie, beachtete sie aber nicht weiter. „Wenn, wenn ich nur gewusst hätte, was Kagome für mich gefühlt hätte, dann...“ Ohne das es mir bewusst gewesen war, hatte ich ihren Namen ausgesprochen. Nach all der Zeit schmerzte es immer noch, aber nicht mehr so sehr. „Was dann?“, fragte Kaede sanft. „Dann hätte ich viel mehr Zeit mit ihr verbringen können. Ich meine als Paar und...“ „Ist ja gut, Inu Yasha“, unterbrach mich nun Sango. Mir war gar nicht aufgefallen, dass während Kaede vorgelesen hatte, sie in die Hütte gekommen war. Weitere Worte brachte ich nicht über meine Lippen. Ich schaffte es nur Sango aus traurigen Augen anzusehen und dabei konnte ich nicht verhindern, dass mir langsam aber sicher Tränen die Wangen herunterliefen. Sofort ging Sango zu mir und nahm mich in den Arm. Ihre Wärme tat mir gut. Doch sie erinnerte mich an die Momente in denen ich Kagomes Wärme gespürt hatte. So wie in jener Nacht. Unserer letzten gemeinsamen Nacht, in der wir eins wurden. Noch immer konnte ich, wenn ich mich nur genug konzentrierte, ihren Geruch riechen. Fühlen wie weich ihre Haare gewesen waren, wie unwiderstehlich ihre Lippen auf mich gewirkt hatten. In jener Nacht wurde ich ganz und gar von ihr betört. Nur wenig Verstand war mir in dieser Nacht zur Verfügung. Er schien wie weggeblasen, als ich wusste, dass Kagome es wollte. Immer noch erinnere ich mich, wie sie auf meine Berührungen reagiert hatte. Wie sie, als wir uns vereinten, sich ängstlich an mich klammerte und meinen Namen seufzte. Tränen waren in ihren Augen gewesen, als wir uns nebeneinander gekuschelt hatten und das eben Geschehene einfach auf uns wirken hatten lassen. Damals war es der schönste Augenblick meines Lebens. Auch heute noch ist er es. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)