Golden Goal von xXDeadPoetXx (Fußball ist eine Philosophie für sich... (YuKa)) ================================================================================ Kapitel 5: Einsamer, brasilianischer Wolf ----------------------------------------- Hallöchen alle zusammen! Nein, ihr träumt nicht *lach* Ich hab es doch tatsächlich geschafft mich hinter den Computer zu klemmen und dieses Chapter hier in aller Schnelle hochzuladen, nachdem Kichererbse wieder so lieb war und es betagelesen hat ^^ Vorab ein großes "Sorry" bezüglich dieser Verzögerung!!! Sie war eigentlich nicht geplant gewesen *drops* Aber da haben Lehrer schon so ewig lang Zeit im ersten Halbjahr und dann verlegen sie die Arbeiten doch immer so, dass man nicht aus dem Lernstress rauskommt *Seufzt* Aber nun gut, das ist ein Thema, das nur deprimiert *lach* Wiedermals vielen lieben Dank für Eure Comments!!! Ganze 10 Stück, ich hab echt gestaunt! Hätte nämlich nicht gedacht, dass die Fanfic so gut ankommt, aber das ist eigentlich nur noch ein weiterer Ansporn zum Weiterschreiben ^^ Ich hoffe deswegn, dass Euch dieser Teil gefallen wird. Wünsche viel Spaß beim Lesen! -+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+- Titel: Golden Goal Chapter Five: Einsamer, brasilianischer Wolf Chapter: 5 von ? Music: None Autorin: Marlene Betaleserin: Kichererbse Fanfiction: Beyblade, Fußball Pairing: YuKa (angedeutet) Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung Warning: OOC, Romantik, Shonan-ai, Action, Fußball, Songfanfic (vielleicht) -+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+- Chapter Five ~ * Einsamer, brasilianischer Wolf * ~ *~ „ O > _ ... ^ ... _ < O “ ~* Blitzlichtgewittert, Paparazzi und viel Trubel. Tala als Weltklassespieler eines eher bescheidenen Vereins in Brasilien, jedoch auch der Star der brasilianischen Fußballnationalmannschaft, war dies schon seit Jahren gewohnt und hegte zu diesem Wirbel um ihn eine seltsame Hassliebe. Einerseits mochte er es, wenn er einmal ausging, im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit zu stehen, andererseits verdammte er aber auch die Fotografen und Reporter, die immer auf der Lauer lagen für den perfekten Schnappschuss oder Kommentar. Der Rothaarige wurde nämlich gern ins Kreuzfeuer der Klatsch- und Tratschblätter geschoben, da ihm bisher nichts Außergewöhnliches – in Form eines großen Fehlers, wie zum Beispiel Drogen oder einer Affäre, nachzuweisen war. Es rang dem brasilianischen Fußballgott immer ein müdes Lächeln ab, wenn er ab und an den Fernseher bei sich zu Hause anschaltete und dann immer wieder Kommentare zu seiner Spielweise oder zu seiner Vergangenheit vernehmen musste – vor allem zu Letzterem beliebte es den Kritikern reichlich Gesprächsstoff zu liefern. Denn Tala, der eigentlich Yurij Ivanow hieß, wurde als Russe geboren und hatte dort auch einige Jahre seines Lebens verbracht. Doch dann war der Vater in einem harten Winter schwer erkrankt und letztlich hatte ihn die Krankheit dahingerafft. Die verzweifelte Mutter wusste sich keinen besseren Rat als mit den letzten verbliebenen Ersparnissen zu Verwandten des Vaters nach Brasilien – dessen Heimatland – zu fahren. Dort hatte er auch schließlich über 13 Jahre seines Lebens verbracht, selbst, nachdem auch die Mutter bei einem Unfall starb als er gerade mal 15 Jahre alt gewesen war, blieb er bei seinen Verwandten in Brasilien, wobei er nicht einen einzigen Gedanken an Russland verschwendet hatte. Eher hatte er sich der Vorliebe seines Vaters – dem Fußball gewidmet. Jeden Tag nach der Arbeit auf dem Feld oder Markt hatte er sich irgendetwas Rundes und halbwegs so Großes wie einen Ball geschnappt und hatte damit Tricks vollführt, um sich damit zusätzlich etwas Geld zu verdienen, damit er sich wieder einen richtigen Fußball leisten konnte. Das hatte er auch geschafft, jedoch erst kurz, nachdem seine Mutter verstorben war und auch nur mithilfe seiner Verwandten, die zu seinem 15 - ten Geburtstag auch ihre gesamten Ersparnisse zu den seinen gelegt hatten, um ihm wenigstens ein schönes Geschenk machen zu können. Dies sollte ihm einwenig über die Trauer und den Schock, den er durch den Verlust seiner Mutter, die er über alles geliebt hatte, erlitten hatte, helfen ... Der Tod seiner Mutter war eine Art Unfall gewesen. Sie hatte in einer Fabrik gearbeitet, die Orangen nach Europa auslieferte. Die schweren, großen Kisten waren immer mithilfe eines sehr alten Kranes, an dem noch ein normales Seil befestigt war, auf Lastwagen gehievt worden. An jenem schicksalhaften Tag hatte der Junge seine Mutter nach der Arbeit an der Fabrik abholen wollen, um ihr zu zeigen, wie viel Geld er heute doch für sie beiden mit seinen Fußballtricks dazuverdient hatte – selbst, wenn es nur einige Pesethos waren. Er hatte vor der Tür zu einem der Container gestanden, als er plötzlich vom alten Hauptgebäude aus lauter aufgeregte Stimmen vernahm. Neugierig, wie er mit seinen jungen Jahren noch war, hatte Tala nicht gezögert hinzulaufen. Doch das Bild, welches sich vor seinem Angesicht darbot, sollte er nie in seinem Leben vergessen, es sollte ihn wie ein Schatten, ein böser Geist, wohl bis zum Ende seiner Tage verfolgen. Seine Mutter, wie sie eingequetscht unter dieser schweren Kiste lag und vor Schmerzen schrie und die vielen Leute, die um sie herumstanden und versuchten, sie noch zu retten. Wie Tala so seine Mutter sah, blieb er wie angewurzelt stehen, konnte sich nicht mehr rühren, als wäre er an Ort und Stelle festgefroren. Die ganze Zeit über betrachtete er nur das Geschehen mit weit aufgerissenen Augen, hörte nichts mehr und nahm auch sonst nichts wahr. Nur seine Mutter, die mit ihren großen, schwarzen Augen plötzlich in seine Richtung schaute, hilflos, allein ... Er wollte zu ihr laufen, doch konnte er es nicht. Das Blut, das ihr von der Stirn und aus dem Mund lief, erschreckte ihn und doch vermochte er es nicht, zu ihr zu laufen. Stattdessen löste er sich zum ersten Mal vom Angesicht seiner Mutter und schaute empor. Oben hing noch ein Stück des gerissenen Seiles am Kran, es schwang bedrohlich, wie ein verdammter Vorbote. Yurij bekam es mit der Angst zu tun und schaute wieder auf seine Mutter, die immer schwächer zu werden schien. Die ersten Tränen stiegen ihm in die Augen und plötzlich, wie aus heiterem Himmel, rief er einfach nach seiner Mutter, sodass die Leute auf ihn aufmerksam wurden. Eine Frau – er sollte später erfahren, dass sie eine Arbeitskollegin seiner Mutter gewesen war – kam sogleich auf ihn zugerannt, nachdem seine Mutter etwas gerufen hatte. Sie nahm ihn bei der Hand und zog ihn weg. Doch Yurij schrie weiter und wollte nicht fortgehen. Mit einem Mal kam all seine Kraft zurück, er wollte sich losreißen und zu seiner Mutter stürzen, doch die Frau behielt ihren eisernen Griff bei und versuchte zum Ende sogar, ihm mit ihrem Körper die Sicht auf seine Mutter zu verwehren. Die letzte Erinnerung, die Yurij an seine Mutter besaß, war ihr schönes Gesicht mit dem sanften Ausdruck, mit ihrem wunderschönen Lächeln auf den Lippen und diesen tiefen, schwarzen Augen, die ihm so viel Liebe entgegen gebracht hatten. Noch im Anblick des Todes hatte seine Mutter sich auf ihn konzentriert, ihm ihre letzten liebvollen Blicke geschenkt, ehe die Augen matt und ausdruckslos geworden waren, der Atem verstummt ... Als ob sie sich hatte einfach nur schlafen legen wollen. Ihre Augen hatten unerwartet ihren Glanz verloren, woraufhin sie diese geschlossen hatte, für immer. Tala hatte man daraufhin aus der Halle gebracht, die Frau hatte ihn bis nach Hause begleitet. Dort angekommen hatte sich der Rothaarige einfach losgerissen von ihr und war in seine kleine Kammer, die er sich mit seiner Mutter teilte, gestürzt, während die Frau alles den Verwandten berichtete. Dort hatte er bis tief in die Nacht hemmungslos geweint. Erst nach einigen Tagen hatte er diese verlassen. Doch es war nicht mehr der gleiche Tala, der nach dieser langen Zeit aus der Kammer getreten war, es war ein ruhiger, stiller Yurij gewesen, kaum mehr ein Kind. Der Rothaarige hatte sich von da an zurückgezogen, keinem mehr etwas Wahres von sich preisgegeben, selbst seine Verwandten taten sich schwer. Aber ihm blieb immer noch eins, das man ihm nicht genommen hatte: seine Leidenschaft zum Fußball. Tagaus, tagein trainierte er von da an, erst erneut mit improvisierten Bällen, dann mit seinem Geburtstagsgeschenk. Und er dachte nicht mehr zurück. Nicht an seine Mutter, nicht an diesen schrecklichen Tag und nicht daran, dass er einst vor längerer Zeit in seinem Heimatland einen Vater verloren und ein Versprechen abgegeben hatte ... ER hatte einfach alles verdrängt. Von dem Augenblick an, indem er den neuen Fußball in seiner Hand gehalten hatte, war die Vergangenheit wie ausgelöscht, er hatte ein neues Leben an diesem Tag begonnen. Ein Leben, das der damalige einzige Arzt im Dorf begrüßte. Er hatte erklärt, dass Yurij viel hatte ertragen müssen, doch der Tod seiner Mutter hatte eine Art Trauma in ihm ausgelöst, das er erst mithilfe des geschenkten Fußballs ansatzweise überwunden hatte. Er meinte, man solle ihn auf die Vergangenheit nicht mehr ansprechen, er würde es selbst verarbeiten, mit Druck wäre nichts zu lösen. Doch, dass Tala im Fußballspielen nur Verdrängung und keine Hilfe fand, hatte der schlecht ausgebildete Arzt nicht ahnen können. Und so blieb der Rothaarige für sich und sprach nur, wenn er es tun musste. Durch den Fußball war er neugeboren worden und so widmete er von nun an auch nur dem Spiel sein Leben ... *~ „ O > _ ... ^ ... _ < O “ ~* Später wurde er mit 17 Jahren vom damaligen Trainer des São Paulo - FC entdeckt und gefördert, trotz langem Streit bezüglich seiner Herkunft, der aber wegen guter Beziehungen des Trainers letztlich mit einer brasilianischen Staatsbürgerschaft für Yurij endete. So konnte er seinen Verwandten und sich schon einen besseren Lebensstandard ermöglichen. Seinen Durchbruch schaffte er jedoch erst mit ungefähr 20, als der neue Trainer des Klubs, ein Spanier namens (Don) Ricardo – der später auch Co-Trainer für den brasilianischen Nationalkader werden sollte – sein wirkliches Potenzial bemerkte und ihn in seiner Spielweise mehr Freiraum gewährte. Von da an ging es für Tala, wie er sich seither auf brasilianische Art nannte, nur noch steil bergauf. Durch ihn schaffte es der São Paulo, in die erste brasilianische Liga aufzusteigen und klar in den Spielen zu dominieren. Die Aufmerksamkeit auf diesen überragenden Spieler wuchs dabei zusehends und auch die Fußballklubs im Ausland begannen bereits, ein Auge auf ihn zu werfen. Trotz einiger vielversprechender Angebote aus England, Deutschland und Spanien, blieb Tala seinem Verein treu, ließ sich lediglich später von seinem Trainer Don Ricardo zu einer Partnerschaft mit Real Madrid bewegen, wo er, nach der Weltmeisterschaft, erfolgreich einige Spiele für den berühmten Klub in der ersten spanischen Liga absolvierte. Der Höhepunkt seiner Karriere sollte mit dem Weltmeistertitel für Brasilien und seiner ersten Teilnahme an einer Weltmeisterschaft kommen, wobei er bei dieser mit jungen 21 Jahren eine unglaubliche Leistung darbrachte. Erneut blieb er daraufhin seinen Wurzeln treu und schlug weitere Angebote anderer Vereine aus, blieb in Brasilien – hegte jedoch eine kleine Sympathie zu Real Madrid. Diese Haltung und dieser Erfolg verblieben bis zum heutigen Tag. Doch je mehr er ins Licht der Öffentlichkeit gerückt wurde, umso weniger konnten die Medien etwas über Yurij, Tala Ivanow - den Menschen herausfinden. Tala pflegte nicht sehr viele enge, freundschaftliche Beziehungen, so war eine große Ausnahme sein Trainer Don Ricardo, der jedoch über den Rothaarigen schwieg wie ein Grab. Tala hatte es nicht so mit der Gesellschaft. Natürlich ging er schon gerne aus, feierte, tanzte und amüsierte sich – schließlich war das junge, von Erfolg gekrönte Leben kurz, doch waren es auf Feiern immer eher flüchtige Bekanntschaften. Wenn der rothaarige Fußballer zu einer Party geladen war, so kam er immer allein und zumeist verließ er auch den Ort des Geschehens einsam, obgleich er sich über weibliche Fans und Verehrerinnen wirklich nicht beklagen konnte. Dennoch distanziert Tala sich von alle dem und hielt sein Privatleben unglaublich geschickt im Verborgenen, lieferte den Zeitungen keinen einzigen Beweis für einen Skandal oder eine Spekulation. Trotzdem war der Rothaarige auch nur ein Mensch und vor allem ein Mann, der seine Bedürfnisse hatte. Alle paar Wochen drang deswegen immer wieder eine vergangene Liebschaft ans Licht – jedoch erneut keine Bilder oder Kommentare seinerseits, sodass man die Frau schnell für eine Lügnerin hielt, der Schuss nach hinten losging und man das Weib in der Klatschpresse für ihre „Lügenmärchen“ von einer kurzen Beziehung verdammte. Nur die Frau und Tala allein wussten, dass zumeist sogar mehr als ein Fünkchen Wahrheit dran war. Doch der Rothaarige war eben vorsichtig, schließlich wollte er das Bad in der Menge noch genießen und als ehrenwerter und für single erklärter Mann, konnte man noch viel besser die Publicity steigern – selbst wenn Tala in Wirklichkeit kein unbeschriebenes Blatt in Richtung One-Night-Stands und Affären war. Doch statt als Frauenheld deswegen zu gelten, blieb wegen seiner gewitzten Vorsichtigkeit alles unbemerkt und sein Ruf als Schwarm und Traum aller unverheirateten Frauen hielt ebenso an. Seine Ex-Frauen zugleich hassten und verachteten ihn allesamt und für die Medien blieb einfach weiterhin Tala Ivanow der `einsame, brasilianische Wolf´. *~ „ O > _ ... ^ ... _ < O “ ~* Doch gerade in diesem Augenblick war der Wolf alles andere als auf Einsamkeit fokussiert, eher auf seine neue Beute, die er vor kurzem in einem eher unbekannten Klub Barcelonas erspäht hatte. Eigentlich hatte Tala nicht vorgehabt im Ausland und vor allem in einem Klub, zu dessen Leiter er noch kein wirkliches Vertrauen hegte, da er erst vor einigen Tagen hier zum ersten Mal Gast gewesen war, sich eine Begleitung für eine Nacht zu suchen. Aber er war von den letzten Tagen, vor allem aber vom heutigen wegen des gewonnenen Spiels der Spanier mit ihrem ´Superstar` ziemlich genervt, sodass er eine Ablenkung suchte. Nur einen Vorteil hatte das gewonnene Spiel für den Brasilianer – es waren viele Leute im Nachtklub unterwegs, sodass er selbst, obwohl er kaum verkleidet war, kaum auffiel und sich auch in Ruhe seine Beute ausschauen und für eine entscheiden konnte. Nach drei Black Russian, drei Cocktails, einem Cognac und zwei Wodka, die er sich mehr aus Frust als aus Vergnügen zugute geführt hatte, stand seine Entscheidung fest. Es war ein junges, hübsches Ding, das unter erfahrenen Männern wohl als ´Frischfleisch´ bezeichnet werden würde, welches klar das Rennen für den Rothaarigen gemacht hatte. Trotz ihres geschmackvollen Stils wirkte sie keinesfalls überheblich und schien auch eher recht zurückhaltend zu sein, was Tala durch seine Beobachtung erkennen konnte. Sie hatte schönes, langes, schwarzes Haar, das sie sich leicht hochgesteckt hatte. Ihr graziöser Körper war umhüllt von einem schwarz-roten Abendkleid und passenden, hohen Schuhen dazu. Das sacht geschminkte Gesicht war zwar etwas vom Kinn her kantig, dominierte aber dennoch mit edlen Zügen und reizend dunklen Augen. Der rothaarige Fußballer ging davon aus, dass sie nicht älter als 19 war. Tala bemerkte auch sogleich, dass sie die Aufmerksamkeit, die ihr immer wieder förmlich aufgedrückt wurde, wohl ihren Bewegungen aber vor allem ihrem Charisma zu verdanken hatte, dass schon so einige Männer an diesem Abend zu ihr gebracht haben schien. Trotz dieser einzigartigen Mischung an Klasse bei dieser Frau, fühlte der Rothaarige selbst sich nicht wirklich zu ihr hingezogen. Sie gefiel ihm lediglich nur. Er befand sie sozusagen für in Ordnung mit ihm zu verkehren, das machte er immer so, es war eine Angewohnheit, die er seit seiner ersten ´Freundin´ nicht abgelegt hatte und auch nicht abzulegen gedachte. Tala hätte eigentlich auch gänzlich auf diese Gesellschaft verzichten können, wenn da nicht die Bedürfnisse wären, die es ab und an eben zu stillen galt. Er machte aber auch kein Geheimnis daraus vor engeren Freunden und gab gut und gern zu, den einen oder anderen One-Night-Stand gehabt zu haben. Es war etwas völlig Natürliches für Tala. Er liebte Sex. So einfach war das. Für ihn war Sex etwas Entspannendes, Prickelndes und Lösendes zugleich. Wenn er mit einer Frau schlief, konnte er sich am besten von seinen Sorgen und Bedenken befreien, sie einfach einmal zur Seite schieben und vergessen, sich sozusagen auf den guten Sachen des Lebens ausruhen. Und obgleich er sie vielleicht nicht einmal anziehend fand, sondern lediglich dazu gebrauchte einfach einmal abschalten zu können, hielt er es für die gewöhnlichste Sache der Welt. Andere hätten diese Einstellung wohl für arrogant gehalten und vor allem unmöglich gegenüber den Frauen, die er dafür sozusagen missbrauchte, befunden, doch Tala konnte wiederum auch diesbezüglich großzügig sein. Gefiel ihm eine, durfte sie bei ihm bleiben, sogar für einige Wochen. Eine Beziehung oder ein öffentliches Zusammentreffen war jedoch nicht mit eingeschlossen. Die Frau, der er zu Füßen liegen würde, auf diese wartete er noch. Zwar nicht sehnsüchtig, doch sein endloses Suchen missfiel dem Rothaarigen selbst schon zusehends, da er jedes Mal diese ganzen Terroranrufe nicht mochte, die ihn dann sogar mitten in der Nacht überfielen, nur um eine weinerliche Stimme am anderen Ende der Leitung, die ihm allerhand Verwünschungen entgegen schrie, zu vernehmen. Das kostete ihn dann ebenso Nerven und Zeit und beides wollte er für so etwas Lächerliches eigentlich nicht vergeuden ... So war auch die heutige Auserkorene lediglich eine Art Ablassventil für seine schlechte Laune bezüglich seiner für ihn langsam im Nichts versinkenden Karriere. Mein Gott, er hatte schließlich ihn spielen sehen! Und für wahr, dieser jüngere Spieler war wirklich nicht schlecht. Natürlich hätte Tala sich diese Blöße niemals vor seinem Trainer Don Ricardo gegeben. Aber innerlich hatte er es vom ersten Moment, da der ´Junge` das Spielfeld betreten hatte, gewusst. Man sah es in seinen rhythmischen Bewegungen, seinen präzisen Schüssen, seiner Haltung ... eigentlich an allem! – Er war bereit zum Kampf und er war jung. Jünger als Tala, obwohl dieser selbst noch lange nicht zum alten Eisen zählte. Jedoch hatte das Silberhaar noch seine gesamte Karriere vor sich, während Tala selbst bereits wohl am höchsten Punkt seiner Popularität angekommen war. Was würde nun geschehen, wenn sie beide Seite an Seite spielen würden? Wem würde das Publikum mehr Beifall nach einem hervorragenden Spiel und einem schönen Sieg widmen? Dem ´alten Eisen` oder aber dem jungen Talent?! – Das lag für den Rothaarigen sogleich auf der Hand. Und darum durfte er sich nicht vom Platz drängen lassen, nicht durch so einen ´Jungen`, der ein paar gute Tricks auf dem Feld beherrschte. Aber eben nur ein paar ... Der Ausdruck auf Talas Gesicht verfinsterte sich bei dem Gedanken die zweite Geige in seiner Mannschaft, die er eigenhändig geformt hatte, zu spielen. So leicht würde er es dem Neuen nicht machen, keinesfalls – vorausgesetzt natürlich, dass der Trainer wirklich überzeugt von ihm war. Möglicherweise hatte er noch eine Chance, wenn er ihm ab und an immer wieder dazwischen reden und die schlimmen Fehler des Spaniers in den entscheidenden Momenten vorführen würde. Gewiss wäre dies eine Möglichkeit. Sofort löste sich die Spannung in dem Körper des brasilianischen Fußballers, als ihm dieser Gedanken kam. Stattdessen breitete sich ein kleines Grinsen auf seinen Lippen aus. > Auch ich bin ein Kämpfer ... verlass dich drauf! < Den letzten Schluck seines dritten Wodkas nehmend, stand er auf, ließ das leere Glas zurück und bewegte sich in Richtung Tresen, sein Ziel dabei immerwährend fixiert. Gleichzeitig bewegte er sich völlig unauffällig durch die Masse an Menschen, von denen die meisten sich zu den Technoklängen bewegten. An der Bar angekommen, stellte er sich direkt neben sein heutiges Opfer und bestellte sogleich einen Drink. Durch die verstohlenen Blicke, die ihm die schöne Schwarzhaarige unweigerlich zuwarf, wurde augenblicklich aus seinem leichten Grinsen ein Lächeln. Mit diesem wandte er sich an die exotisch aussehende Frau, die im gleichen Moment wieder auf ihren White Russian schaute, peinlich berührt davon, wahrscheinlich ertappt worden zu sein. Tala wusste seiner Meinung nach genau, was sie von ihm dachte. Ein hübscher, junger Mann, gut trainiert, umwerfend gekleidet ... allein. Das Stichwort bei dem wohl jede Freie aufhorchte. Und bei näherer Betrachtung empfand Tala sie auch recht verlockend, sie wirkte von dieser Entfernung noch schöner als zuvor und der leichte Duft ihres süßlichen Parfums schien einen zu locken. Der Rothaarige wusste sogleich, dass er des Nachts seinen Spaß bekommen würde. Denn beide waren sie Jäger ... „Es sollte schon ein Verbrechen sein, so eine schöne Señora warten zu lassen“, lächelte er charmant, worauf sie verwundert seinen Blick erwiderte und gar von seinen eisblauen Spiegeln gebannt zu sein schien. Als sie jedoch ihre Fassung wiedererlangt hatte, lächelte sie schwach. „Sie irren, Señor, ich erwarte niemanden. Hätte ich es getan, so glauben Sie mir, er hätte mich nicht ungestraft so lange warten lassen.“ Ein weiteres Mal trafen sich ihre Blicke, sprachen mehr als tausend Worte zugleich. Tala ließ dabei die Stimme der Frau in seinem Gedächtnis klingen ... lasziv, rauchig und doch melodisch – perfekt. Sie gefiel ihm von Mal zu Mal besser. „Ich möchte nicht aufdringlich sein, aber vielleicht möchten Sie ja mit mir vorlieb nehmen?“, fragte er an, während ihm endlich seine Bestellung gereicht wurde. Ein Black Russian. Sie löste sich für einen Moment von seinen Augen, lachte leise und wandte sich dann ihrem Getränk zu. Als sie das Glas zu ihren Lippen führte, warf sie nochmals einen Blick auf den Mann neben sich, musterte ihn angriffslustig. Tala hatte sie verkannt. Sie war zwar jung, doch keineswegs dumm und so leicht um den Finger zu wickeln, wie er gedacht hatte. Er musste aufpassen, er wollte keinesfalls eine Schlagzeile ihr bezüglich in der nächsten Morgenausgabe wiederfinden. Nachdem sie ihr Glas wieder zurückgestellt hatte, drehte sich mit dem Barhocker, auf dem sie saß, leicht zu ihm herum. Ihr Lächeln war dabei nicht erloschen. „Señor, Sie geben mir gerade einen Grund Sie genauso von mir zu weisen, wie alle anderen Männer zuvor, die Ihr Glück bei mir versuchten ... Dabei waren Sie mir gerade noch sympathisch“, sagte die Schwarzhaarige, wobei ihr Lächeln erstarb. „Sie verstehen mich falsch, Señora, das sollte keineswegs eine plumpe Anmache sein. Ich bat lediglich um Ihre bezaubernde Gesellschaft. Zwei Menschen ziehen wohl eher die Zweisamkeit als die Einsamkeit vor, oder sind Sie anderer Meinung?“ Nun setzte sich auch Tala auf einen der Barhocker und zog das Glas mit dem Black Russian zu sich, ohne dabei seine Augen von ihr zu nehmen. Er wusste, dass dies der Frau Sicherheit gab, sie glauben ließ, dass allein ihr die Kontrolle gebührte. Doch da lag sie falsch ... Er hatte sie, ohne dass sie es selbst nur ahnte. Es war doch so leicht. Der Schwarzhaarigen ihm gegenüber entwich zugleich erneut ein kleines Lächeln. „Charmeur ... sagen Sie dies jeder Frau, die Ihnen ansatzweise gefällt?“ „Nein, lediglich jenen, deren Gesellschaft mir zusagen würden.“ Ein kurzer Blick und sie schien in seinen Augen zu versinken. Er sagte das, war er dachte – seine Ehrlichkeit gefiel ihr anscheinend. „Bin ich denn in Ihren Augen etwas Besonderes?“ Ein hinterlistiges Glitzern trat in ihre Augen, es war Vorsicht geboten. „Eben dies würde ich gerne herausfinden ... noch kenne ich Sie ja nicht. Doch für gewöhnlich trügt der Schein nicht.“ Eine kurze Pause trat zwischen ihnen ein, in der sie ihn eingehend musterte und zu überlegen schien, ob sie es wagen konnte. „Sie haben keine schlechten Argumente dafür, einer Frau Ihre Gesellschaft nahe zu legen und Ihre Wortgewandtheit beeindruckt mich sogar in gewisser Weise, wie ich gestehen muss.“ Tala musste augenblicklich lächeln, das Eis war gebrochen und die Frau gehört ihm. „Sie stellen also ein Kennenlernen in Betracht? – Das ehrt mich, Señora.“ „Michelle ... Das Señora können Sie getrost beiseitelegen.“ Sie lächelte wieder und das Misstrauen aus ihren Augen war gewichen, sie fühlte sich nun völlig sicher. „Michelle, gewiss ... Ein überaus passender Name. Französin?“ Sie nickte, schien schließlich auf den seinen zu warten ... Wohl vergeblich an diesem Abend. Von den vielen Worten die Tala zu ihr an jenem Abend sprach, war kein Einziges auch nur in die Nähe seiner Person oder seines Namens gerückt. Nach langer Unterhaltung, Alkohol und einem Tanz verschwand der Fremde für einen Moment. Als er wieder an ihre Seite trat, lag Verlangen in seinen Augen und sie erwiderte es ungehalten, ließ sich wie in Trance von der Tanzfläche und in einen entlegenen Winkel des Klubs ziehen, wo er ihre Lippen in Besitz nahm, sie leidenschaftlich küsste und ihr liebliche Worte ins Ohr säuselte ... Sie entriss in eine andere Welt, während er sie ins Freie hinaus entführte, ohne dass jemand die beiden gesehen hätte. Gefangen und ganz eingenommen von seinen strahlenden Augen sollte sie sich erst in einem exquisiten Hotelzimmer auf einem samtweichen Bettbezug wiederfinden. Umgeben von Leidenschaft und ungekannter Zärtlichkeit dort die Nacht mit ihrem Fremden verbringen, bis sie im Morgengrauen in den starken Armen von diesem in ihre Träume gleiten würde. Doch nur einer wusste, dass es aus diesen ein böses Erwachen gab... Tala. *~ „ O > _ ... ^ ... _ < O “ ~* -+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+- Chapter Five – Einsamer, brasilianischer Wolf End to be continued... Note So ihr Lieben, das war's auch schon wieder für dieses Mal. Ich hoffe, dass Euch der kleine Einblick in Talas Leben gefallen hat und man jetzt etwas Besser auf seine Handlungen wird schließen können ^^ Hoffentlich hattet Ihr Euren Spaß ^^ Würde mich natürlich wieder sehr über Eure Meinung darüber freun, wenn Ihr die Lust/Zeit dazu habt. So sehen wir uns dann hoffentlich beim nächsten Chapter ^^ Bis dahin! Eure Marli-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)