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Drabbles100, Tabelle 3

100 mal AS für die Livejournal-Community drabbles100_de
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Lügenkonstrukt

"Tag für Tag scheint über uns eine künstliche Sonne."
 

Gott hat sie geschaffen, sagen sie unten. Auf der Erde, und auch im Himmel. Unser Gott ist der Schöpfer, ihm muss man gehorchen.
 

Mir hat er die Wahrheit anvertraut; es ist Teil meiner Aufgabe, die Lüge zu kennen.
 

Auch ich bin hilflos, gebunden durch ein Wissen, das nicht sein darf, über eine Welt, die so nicht sein darf.
 

Und während sich der Sonnenschein auf der makellosen Oberfläche dieses Lügenkonstrukts spiegelt, weise ich den Abtrünnigen den Weg; ihnen, deren Rebellion ihr eigen ist.
 

In dieser Welt gilt Schein noch mehr als Sein.

Ups.

Die mächtigste und die furchterregendste Gewalt, die in Lebewesen zu finden ist, das sind die Gefühle. Sie machen einen fröhlich, traurig, rasend, lassen einen jede Vernunft vergessen. Sind unkontrollierbar und daher gefährlich. Manch einer ist schon vor den eigenen Emotionen erzittert, und manch ein anderer hat sich selbst nicht mehr verstanden.

Der Engel des Feuers, Michael, wirkte auf viele erstens ungestüm, zweitens grob und drittens nicht besonders intelligent. Dennoch wusste er über vieles allzu gut Bescheid. Erst Recht über die Gefahr, die die eigenen Gefühle darstellen können.

Das half ihm trotzdem nichts, als er seine Lippen auf denen Raphaels wiederfand.

Unverzeilich

Neun Monate lang hatte sie ihn in ihrem Bauch getragen, morgens war ihr oft übel gewesen, ihre Hormone hatten verrückt gespielt und schließlich hatte sie unter heftigsten Schmerzen ihren Sohn geboren. Bei der Tochter war das natürlich ähnlich gewesen, aber das kleine Mädchen machte alles wett.

Aber Setsuna, Setsuna! Mit jedem bisschen, das er wuchs, strahlte er mehr und mehr etwas sonderbares, eigenartiges aus, das sie sich nicht erklären konnte. Zeitweise hatte sie gedacht, sie würde verrückt. Ihrem Mann sagte sie erst nach dem Unfall etwas, vor dem Setsuna durch ein merkwürdiges Licht geschützt wurde. Das konnte sie nie verzeihen.

Begrifflichkeiten

Liebe war es bestimmt nicht. Nicht das, was sie verband, was sie sich immer wieder finden ließ, durch die Jahrhunderte hindurch. Alles, nur nicht Liebe, dieses viel zu oft benutzte Wort; von Menschen, aber vor allem von Gott. Wollte man es Liebe nennen, könnte man ebensogut Heuchelei sagen.

Nein, was zwei der höchsten Engel wohl verbinden könnte, war ein tiefes Kennen, ein Wissen, wegen der Ähnlichkeit, dem Gleichklang ihrer Empfindungen. Er kannte ihr tiefstes Leid, sie die dunkelsten Ecken seiner Seele. Eine Begegnung hatte gereicht, um dessen gewahr zu werden.

Und für solche Bande gibt es nicht nur ein Wort.

Enttäuschung

Vor mittlerweile zwei Jahrtausenden gab es in Israel einen Menschen, der den Glauben an Gott in seinem Land verändert hat. Wir kennen seinen Namen; Jesus von Nazareth.

Stets hatte er an die Güte seines Vaters und die Vollkommenheit des Himmels geglaubt. Als er diese Welt entgültig verließ, hatte er keinerlei Bedenken.

Im Himmel angekommen jedoch bot sich ihm ein Trauerspiel. Jesus sah, wie die Engel sich bedienen ließen von armen Grigori, denen sie den Willen raubten, wie sie einander hassten und mordeten.

Die Erkenntnis des himmlischen Albtraums schmerzte mehr als die Nägel, mit denen man ihn ans Kreuz geschlagen hatte.



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