Kinder, Kinder! von Lillyko (Yami x Yugi - Werd mich jetzt ans nächste Pittel setzen, vielen Dank für eure Geduld!!) ================================================================================ Kapitel 2: Babyboom! -------------------- Hier nun Kinder, Kinder! Teil 2: Babyboom! *** Szenenwechsel ****** **Kommi von mir** Viel Spaß beim Lesen: ______________________________ „OH VERDAMMT! OH MEIN GOTT! OH MAANN!!!“ Er stolpert rückwärts und landet schließlich mit seinem Hintern im Sand. Dabei starrt er unablässig auf den Korb. „Was ist denn los, Jonouchi?“ „Da-da-da… Das ist ein Baby drin!!“ „Das ist ein Scherz?“ Für einen Moment bin ich am Boden festgewurzelt, aber als nur kurz ein empörtes Brüllen aus dem Bastkorb ertönt, stürme ich hin und knie mich davor. Zunächst sehe ich nicht mehr als einen weit aufgerissenen, kleinen Mund und ein hochrotes Gesicht. Kleine Tränchen kullern bereits über das angestrengte Gesichtchen und ich nehme das kleine, schreiende Bündel aus dem Korb. Es in meinen Armen sanft wiegend, versuche ich das Baby zu beruhigen. … Ehr weniger als mehr erfolgreich. Aber trocken ist das kleine Würmchen auf jeden Fall, und es scheint auch nicht verletzt oder unterkühlt zu sein. Irgendjemand hat den Kleinen sorgsam, ja man könnte wohl sagen liebevoll in weichen Decken eingemummelt. Aber wie liebevoll kann ein Mensch schon sein, der ein so hilfloses kleines Geschöpf sich selbst überlässt. Jonouchi kniet plötzlich neben mir und schaut uns beide besorgt an. „Vielleicht hat es ja Hunger?“, fragt er verunsichert. „Ich denke nicht, dass es daran liegt…“ gebe ich zurück und stütze den kleinen Engel auf meiner Schulter ab und flüstere ihm hin und wieder lieb zu. Endlich beruhigt er sich langsam. „Er hat sich sicher nur erschrocken, weil du auf einmal so los gebellt hast, Hundi.“ „Na und ich hab mich erst erschrocken. Ich – Hey, seid wann nennst du mich denn auch noch so?“ Ich grinse nur, teils über Jonouchi und teils über den Kleinen, der mittlerweile vor sich hin brabbelt. „Ist der Kleine süß!“ lächele ich und kuschele ein bisschen mit dem Engelchen, was offenbar auf Gegenliebe stößt. Kleine Händchen tasten mir das Gesicht ab und er erzählt mir in Babysprache offenbar lauter schöne Sachen, den er quietscht zwischendurch vergnügt. Der Kleine hat schon mein Herz erobert. „Woher weißt du denn, dass er ein Junge ist?“ fragt Jo mich plötzlich unvermittelt. „Na das sieht man doch!“ Armer Jonouchi, die meisten Männer haben Probleme damit, am Gesicht zu erkennen ob sie einen kleinen Jungen oder ein kleines Mädchen vor sich haben. Aber es ist ja nicht das erste Mal, dass ich ein Baby auf dem Arm halte. „Ah ja?“ Jonouchi rückt näher an ihn heran, um ihn genauer zu betrachten. „Na mein Kleiner lass dich mal anschauen.“ Er macht das alles ganz lieb. Trotzdem fängt das kleine Engelchen schon wieder an zu schluchzen und klammert sich plötzlich an mich. Offenbar enttäuscht rückt Jo geistesgegenwärtig ein Stück Weg, sodass der kleine sich schon wieder beruhigt. Nun muss ich nur noch den betrübten Blonden kurz aufbauen. „Das wird schon, du hast ihn erschreckt. Mach langsam, dann gewöhnt er sich an dich.“ „Woher weißt du den soviel über Kinder?“ „Vom Babysitten. Hab ich in der Mittelstufe öfter mal gemacht, um mir mein Duel Monsters Karten zu finanzieren. Ist aber schon ein Weilchen her.“ Mein Engelchen guckt mich schon wieder mit seinen großen strahlenden Augen an. Nach nur wenigen Minuten hat er mich total verzaubert. Kinder sind ein Geschenk! Opa sagt das immer, aber ich glaube ich hab die Bedeutung dieser Worte bis jetzt nicht verstanden. Seine großen Augen, die Licht im der untergehenden Sonne wundersam rötlich schimmern, sehen mich so voller Vertrauen und Freude an, dass ich nur noch beschützen will. Ich kann einfach nicht anders. Ich drücke ihn sanft an mich, herze ihn und flüstere immer wieder „Mein kleiner Liebling.“ Meinem Liebling scheint das schmusen zu gefallen. Kinder wissen, wann sie geliebt werden. Und trotz oder gerade wegen der freudigen Reaktionen auf meine Kuscheleinheiten, zieht sich mein Herz zusammen. „Yugi, ist alles in Ordnung mit dir?“ Jonou schaut mich traurig an. „Wer tut so etwas? Den Kleinen hier auszusetzen, dass ist…“ Ich spreche lieber nicht weiter. Ich würde mich nur aufregen, und mein kleiner Schatz würde das sofort bemerken. „Jemand der sehr verzweifelt ist.“ antwort Jonouchi mir erstaunlich gefasst. „ Ich meine… Man hat ihn so sorgsam eingewickelt und hier kommt auch recht oft jemand vorbei.“ „Trotzdem ist das nicht richtig!“ Ich streichele meinen kleinen Schatz um wieder runterzukommen. Mit dem Erfolg, das mein Engel gähnt, noch zweimal schmatzt und an meiner Schulter einschläft. „Sag ich doch auch nicht!“ Für einen Moment herrscht nur betretenes Schweigen, das nur von dem ruhigen Atmen des Kleinen unterbrochen wird. Aber Jonouchi scheint die Stille dann doch unangenehm zu werden. „... Sag mal Yugi, was glaubst du wo der Kleine herkommt. Ich meine er sieht nicht grade wie ein japanisches Baby aus, wenn du mich fragst.“ Jonouchi hat Recht, schon allein seine Augen sind, naja irgendwie orientalisch. Seine Hautfarbe unterstreicht es noch. „Der Kleine könnte arabischer oder vielleicht auch indischer Abstammung sein, schwer zu sagen, bei einem so kleinen Schatz. Er wird kaum ein dreiviertel Jahr alt sein.“ „Armer kleiner Kerl.“ Jonouchi streichelt das kleine Köpfchen, während der Kleine auf meiner Schulter schläft und meine Jacke vollsabbert. „Was machen wir jetzt?“ „Wie gehen zu mir. Der Kleine wird Hunger haben, wenn er aufwacht. Opa trinkt gern Ziegenmilch, davon können wir ihm was geben.“ „Okaaaaay, wir füttern ihn und dann?“ „Wir müssen zur Polizei. Opa hat das Auto, wir werden wohl warten müssen, bis er nach Hause kommt.“ „Hey, wir könnten doch Seto anrufen, der kann uns jemand schicken.“ Das war doch mal ne gute Idee. „Ohoh Yugi, ich hab mein Handy vergessen.“ Ach, das ist Jonouchi live, in Farbe und bunt.„Na dann ruf ich ihn an, ist doch kein Problem.“ „Geht nicht. Er hat ne neue Nummer, sollte ich dir auch sagen, aber ich kann sie noch nicht auswendig.“ Ein theatralisches Seufzen meinerseits und die Sache ist abgehakt. Dann wieder zum alten Plan! „Also gut, ich nehme das Baby und du das Körbchen! Los, bevor es dunkel wird.“ **** Aber Jonouchi hatte dann doch noch einen Sternstunde. Auf dem Weg zu mir, war ihm noch ein Babygeschäft ins Auge gefallen. Zwar hatte die gute Frau schon geschlossen, aber mit dem schlummerndem Engelchen, auch meinen Armen und Jonouchis Dackelblick, hatten wir sie leicht erweichen können. So konnten wir uns dann doch noch mit ein paar süßen Stramplern, Brei und Folgemilch eindecken. Und Windeln natürlich. Erstmal nur das Nötigste sponsored by Yugi. Ich wusste auch, dass wir noch ein altes Babystühlchen und ein Wiege von mir im Lager haben. Jonouchi hat den Kleinen in das Stühlchen gesetzt und spielt mit ihm, während ich die Milch warm machen darf. Damit kann man erst mal nicht soviel falsch machen, auch wenn er aus dem Säuglingsalter schon raus ist. Unser kleines Findelkind hat meinem Freund offenbar verziehen, dass er ihn erschreckt hat. Oder er hat es einfach vergessen. Die beiden scheinen sich gut zu verstehen, aber ich habe keinen Grund Eifersüchtig zu sein. Ich muss nur etwas erzählen und der Kleine fängt an zu quengeln und streckt die Hände in meine Richtung. Das Spiel haben wir schon ein paar Mal gespielt und er hat jedes Mal erst wieder Ruhe gegeben, als ich kurz mit ihm gekuschelt hab. Aber im Moment lass ich die beiden in Ruhe. Zum einen um Jo nicht zu ärgern, der jedes Mal etwas enttäuscht geguckt hat. Zum anderen weil ich auf die Milch aufpassen muss. Ich freu mich total aufs Fläschchen geben. Ich hab das zwar ewig nicht gemacht, aber es macht mir Spaß mich um die Kleinsten zu kümmern. „Duhu Yugi, sollten wir ihm nicht einen Namen geben.“ Jonouchi hat schon ganz schön Mühe den Kleinen ruhig zu halten, der offenbar Hunger hat und das auch sehr deutlich macht. „Ich weiß nicht, Jonouchi. Vermutlich hat er schon Einen. Und…“ Während der Antwort bin ich schon dabei die aufgewärmte Folgemilch in ein abgekochtes Fläschchen zu füllen, das wir auch neu gekauft haben. „Wer weiß ob das so gut wäre.“ flüstere ich. Ich will mich nicht noch mehr an ihn binden. Das wird nur wehtun. Falls es nicht längst zu spät ist… „Kommst du klar, mit dem Kochen?“ reißt Jonouchi mich aus den Gedanken. „Passt schon.“ Naja was man so darunter versteht… Opa kriegt ´nen Schock, wenn er die Küche sieht aus! Hier der Topf zum Fläschchen steril machen, dort einer wo mir die dumme Milch angebrannt ist, weil mein blonder Freund mich zugesabbelt hat. Und dann noch der bei dem es funktioniert hat. Dazwischen der ganze eingekaufte Kram. Ordnungstechnisch eine mittelschwere Katastrophe. Aber es gibt Wichtigeres! Ein paar Tropfen auf dem Handgelenk verraten mir, dass die Temperatur stimmt. Endlich! „Jonouchi, schnappst du dir unser Engelchen und bringst ihn mir zu Couch?“ „Na klar. Komm Süßer, jetzt gibt es Happa-happa!“ Unser kleiner Schatz scheint genau zu wissen was vorgeht und lässt sich ohne Murren hochnehmen und sich von Jonouchi in meine Arme legen, nach dem ich mich auf dem Sofa niedergelassen habe. „Huuiii, das ging aber schnell, da muss aber einer Hunger haben!“ freut sich dieser, dass der Kleine sofort zu trinken begonnen hat. „Ja“, lächele ich. „Mein Engelchen hatte Hunger.“ „Tja Yugi sieht so aus als hättest du ihm doch schon einen Namen gegeben, ne Engelchen!“ Der Kleine lässt sich nicht beeindrucken, aber mir steigt unvermittelt die Röte ins Gesicht. „Wir… wir sollten uns nicht so sehr an ihn gewöhnen. Ich meine wir können ihn nicht behalten.“ Jonouchi grinst mich wissen an. „Das ist bei dir aber schon zu spät, mein Lieber! Die hängst längst an ihm oder nicht?“ er fragt das richtig einfühlsam, und bei Ra, er hat Recht. „Kann schon sein.“ Antworte ich wahrheitsgemäß. Mein Engelchen auf dem Arm trinkt ganz friedlich. Und ich… ich kann mich einfach nicht an ihm satt sehen. Er ist so winzig, so zerbrechlich. Und er strahlt mich vertrauensvoll mit seinen großen Augen an, während er vor sich hin schmatz. Ich hab mich in dieses Kind verliebt! Ich würde die Welt anhalten um ihn glücklich zu machen und ich weiß jetzt schon, dass es mir unglaublich schwer fallen wird ihn wieder herzugeben. Ich will ihn behalten! Ich weiß zwar nicht mal Ansatzweise, was es bedeutet ein Vater zu sein, aber ich will ihn behalten. Doch die Zeit für uns scheint schneller zu vergehen, als ich dachte. Denn draußen fährt ein Auto vor, und man kann schon am Klang erkennen, dass es nur Opas feuerroter Käfer sein kann. *Ich find das Auto würde gut zu Sugoroku passen. ^^* Panik steigt in mir auf. „Jonouchi, gehst du ihm mal entgegen und versuchst ihm das schonend beizubringen. Ich würde ja selber, aber…“ mit einer Kopfbewegung auf den Kleinen ist schon alles klar. „Mach ich, Alter. Ist doch klar!“ Ich kann – unglücklicherweise - sogar vom Wohnzimmer das Gespräch im Flur mithören. „Hallöchen Großvater Muto, ähhem…“ „Ahh, Jonouchi. Du hier? Das ist ja ne Überraschung. Wollten du und Yugi nicht in die Stadt?“ „Ääh, waren wir auch aber, wie soll ich das jetzt sagen…“ „Was ist denn mit dir los. So nervös kenne ich dich ja gar nicht!“ Tiefes Durchatmen. „Großvater Muto, wir haben ein Baby gefunden!“ „…“ Mein Armer Opa!!! „Ähm, Herr Muto alles klar?“ „Pffff, HAHA!! Jonouchi, ich hätte dir fast geglaubt, hihi. Aber hör mal Junge, über so was solltest du keine Witze machen.“ „War auch keiner! Yugi füttert den Kleinen gerade in der Stube.“ „WAAAAAS!?!?“ Keine Sekunde später blicke ich schon in das kreidebleiche, geschockte Gesicht meines Großvaters. „Ähh, Hallo Opa? Und,… wie war …dein Tag so? ….Opa?“ *** Nach dem ersten Schock und den ersten Kuscheleien zwischen dem alten Archäologen und dem namenlosen Engelchen, sind Opa, Jonouchi und ich zur Polizei gefahren, auch wenn mir das ehrlich gesagt widerstrebt. Ich weiß nicht ob ihn so einfach hergeben kann. Ich w e i ß aber, dass ich es nicht WILL! Und trotzdem muss ich jetzt hier auf dieser verdammten Bank sitzen! Noch ist mein kleiner Schatz bei mir, weil die Beauftragte des Jugendamtes noch nicht eingetroffen ist. Aber ich zucke bei jeder Frau zusammen die an uns vorbeigeht und drücke den Kleinen unwillkürlich an mich. Opa versucht mich zu beruhigen, aber…ich weiß auch nicht. „Ist doch gut Yugi. Es ist das Beste für ihn. Diese Leute können seine Eltern finden.“ „Ja ganz toll!“ gifte ich meinen unschuldigen Opa an, meine Stimme trieft vor Zynismus. „Eltern die ihn ausgesetzt haben. Da ist er sicher gut aufgehoben!“ „Ach Yugi. Die wissen schon, was sie tun. Sie werden sicher eine Familie finden, die sich gut um ihn kümmert. Kleinkinder lassen sich leicht vermitteln. weißt du.“ „Ist mir egal! Er ist doch keine Puppe, die man bei E-bay einfach einkaufen kann. Er ist doch ein kleiner Mensch, der Hilfe braucht!“ „Ich versteh dich ja, Yugi.“ Opas Hand streicht mir über die Schulter und es nimmt mir etwas die Anspannung. „Aber er wird es hier gut haben. Wir können ihn ja schlecht behalten, Yugi.“ WIESO DENN NICHT??? Ich würde auf ihn Acht geben, ihn beschützen. Er würde es gut haben! Bei MIR! „Ach Opa.“ Jonouchi versucht ebenfalls meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er tippt mit seit geraumer Zeit auf die Schulter. „Was ist denn, Jonouchi!“ Ich bin so schroff und es tut mir Leid. Aber die ganze Situation geht mir so was von gegen den Strich! Am liebsten würde ich mit dem Kleinen hier rausstürmen. „Dein Handy klingelt.“ „Du kannst meinetwegen rangehen.“ Mein Freund schnappt sich mein Handy klappt es auf und… „Hallo…Seto du bist es! ... Ich hab´s vergessen, Sorry ich…die Nummer hab ich im Handy, aber das liegt zu Hause….weiß ich selbst….wir sind bei der Polizei……….nein, hab ich nicht! Wie kommst du…wie haben ein Baby gefunden, am Strand. …Nein kein Witz! …………………………………………………………………………………………ABER!!“ *tuutuutuutuut* „Ähem, also…Seto kommt her!“ Etwas verlegen steckt Jonouchi das Handy wieder zurück. Ich nehme eh kaum noch etwas wahr. Bis endlich der gefürchtet Moment kommt. Vielleicht fünf Minuten nachdem Kaiba angerufen hatte, kommt eine Frau Ende vierzig auf uns zu. Ich weiß sofort wer sie ist und mir wird ganz schlecht. „Muto-san nehme ich an.“ sagt sie widerlich freundlich zu mir. „Und Sie sind Dr. Muto und Sie?“ „Jonouchi. Jonouchi Katsuya.“ „Freut mich Jonouchi-kun.“ Sie deutet auch vor ihm eine Verbeugung an. „Ich bin Saionji Reiko. Das Jugendamt hat mich beauftragt, mich um das Kind zu kümmern und die notwendigen Vorkehrungen für eine vorübergehende Unterbringung zu treffen.“ „Wir wollten Sie sicher nicht übermäßig belasten.“ zische ich sie an und fang mir ein mahnendes „Yugi!“ von meinem Großvater ein. Sie hingegen scheint es zu ignorieren. „Um diesen jungen Mann geht es also.“ Sie deutet auf mein Engelchen und lege automatisch schützend die Arme um ihn, sodass sie erneut zurück zuckt. Ich kann den strafenden Blick meines Großvaters auf mir spüren, aber ich kann nicht anders. Diese Frau will mir meinen Engel wegnehmen, und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, ist es ihr offenbar noch lästig zu später Stunde hier anzuwackeln. Wegen mir kann sie gerne wieder gehen! „Ähem nun ja Muto-san, könnten Sie mir noch mal schildern, wo und wie sie das Kind gefunden haben?“ fragt sie mich etwas verunsichert. „Das können Sie auch im Polizeibericht genau nachlesen.“ gebe ich zurück. „Yugi, jetzt ist es aber genug! Saionji-san macht nur ihren Job. Was ist nur los mit dir, so kenne ich dich gar nicht!“ Wieder ist es mein Großvater der mich zu Recht weißt und sich bei ihr entschuldigt. Er ist völlig fertig, ich glaube ich habe ihn noch nie so in Verlegenheit gebracht. Wie denn auch, ich war immer ein höflicher unscheinbarer Enkel. Aber hier geht es um etwas, dass mir wichtig ist, und ich darf nicht mal darum kämpfen. Wie ungerecht ist das denn bitte! „Muto-san, ich bin nicht ihre Feindin. Es mag zwar mein Beruf sein, aber ich habe ihn ergriffen, weil,… wenn Sie mir das Wortspiel erlauben, … weil ich es als meine Berufung ansehe, Kindern wie ihm beizustehen. Seien Sie versichert, ich werde den Werdegang des Kleinen weiterverfolgen und dafür sorgen, das er in einer guten Familie untergebracht wird.“ Sie lächelt mich offen an. Vielleicht habe ich sie falsch eingeschätzt. Saionji-san scheint doch ganz nett zu sein. Aber es ändert nichts an der Tatsache… „Ein Kollege kümmert sich bereits vom Amtsitz aus um einen Platz für ihn. Der Rest ist soweit geregelt. Wenn Sie ihn mir geben, können Sie nach Hause gehen.“ meint sie schließlich freundlich. Mir ist auf einmal ganz schlecht. Mein Engel blubbert zu mir herauf. Er weiß ja nicht was mit ihm passiert, aber scheint zu merken, dass etwas nicht stimmt. Er ist nervös und seine Stimme etwas quengelig. Opa legt mir die Hand auf den Unterarm und nickt leise. „Es ist das Beste!“ Ganz langsam nur nicke ich ihr zu. Stehe auf. Geh einen Schritt auf sie zu. Lege ihr meinen Schatz in die Arme. Und setze mich wieder. Es ist so unwirklich. Alles ist wie hinter einem Schleier. Verblasst und taub. Nur der Schmerz in meinem Herz ist schneiden scharf und unignorierbar. Das einzig gute ist, ich kenne ihn bereits. Seit Yami fort ist, ist er mein ständiger Begleiter. Und nun ist wieder er so sehr im Vordergrund, dass ich kaum noch etwas anderes wahrnehme. Sogar Jonouchis Stimme dringt nur schwer in mein Gehirn vor. „Yugi, ist alles Okay? Du bist ganz blass.“ Ich sehe zu ihm rüber, in sein besorgtes Gesicht, in die treuen Augen, die mich traurig mustern. „Jonouchi…“ ich beiße mir auf die Lippe um meine zitternde Stimme einzukerkern. Ich fühle mich so hilflos! Aber Jonouchi scheint zu wissen, was in mir vorgeht. Wie so oft in der letzen Zeit gibt er mir Halt. Während ich mich in seiner dünnen Sommerjacke festkralle und mein Gesicht an seiner Schulter verstecke, hält er mich einfach nur fest. Streichelt mir über den Rücken. Und es tut wirklich gut. Wo wäre ich nur ohne ihn… „Yugi…“ Ich löse mich etwas von ihm, und er lächelt erleichtert. „Ich dachte schon, du weinst.“ „Muto-san….“ Schon wieder die! Kann sie nicht endlich aufhören mich zu quälen! Ich sehe zu ihr auf, oder besser ich starre den kleinen Engel an, der mir entrissen wurde und der verunsichert und quengelnd in Saionji-sans Armen liegt. Sie kommt näher an mich heran und geht in die Hocke, sodass auch mein Engel mich sehen kann und sofort vergnügt quietscht. Er streckt seine Händchen in meine Richtung und ergreift auch gleich den hingehaltenen Zeigefinger, lässt mich nicht mehr los und erzählt schon wieder etwas in Babysprache. Saionji-san lächelt mich an, und ich entdecke das erste Mal Mutterinstinkte in ihr. „Muto-san, es mag vielleicht anmaßend sein, aber… Es ist so, dass der Kleine noch keinen Namen zu haben scheint. Und es wird schwer sein Mutter ausfindig zu machen, daher dachte ich, dass sie ihm vielleicht einem Namen geben wollen.“ Total geplättet versuche ich ihren Vorschlag zu verarbeiten. „Ich soll…“ „Nun ja nur wenn sie möchten, und auch nur einen Vornamen, er erhält den Familiennamen sein Adoptiv-“ „Atemu!!“ Ich spüre Jonouchi neben mir zusammen zucken und schließlich seine beruhigende Hand an meinem Knie. Er schien zu nächst erschrocken, aber jetzt grinst er. „Ähh. bitte?“ fragt mich die Sozialarbeiterin. „ATEMU!! Ich würde mir wünschen, dass er Atemu heißt. Es ist ein ägyptischer Name, ich denke das würde zu ihm passen.“ erkläre ich ihr. „Er basiert auf der Gottheit Atum, dem Schöpfergott der ägyptischen Mythologie, zumindest nach der Geschichte wie man sie sich in der Junu, der Stadt der Sonne, erzählte. Außerdem bedeutet der Name auch soviel wie Sonne, oder Abendsonne…“ „Nuuuun…“ macht sie offenbar überfordert und betrachtet den Kleinen. „Es erscheint mir äußerst passend, auch wenn der Name etwa ungewöhnlich ist. Ich denke das lässt sich einrichten, ein starker Name, damit du ein starker, junger Mann wirst. nicht wahr, Atemu?“ Ich muss lächeln. Das erst mal wird er mit seinem Namen angesprochen, wenn auch nicht von mir. Und er steht ihm gut. Aber der kleine Atemu interessiert sich nicht so sehr dafür wie wir. Viel lieber nuckelt er an meinem Finger. „Atemu also, klingt doch gut!“ es ist eine angenehm vertraute, wenn auch unterkühlte Stimme von der Tür. „Seto!!!“ Jonouchi dreht sich ebenfalls erleichtert zu ihm um, und bekommt ein warmes Lächeln geschenkt. Opa und mir nickt er kurz zu und schwebt dann kühl zu der Sozialarbeiterin hinüber. Sein Gesicht zeigt keinerlei Regung. Manchmal beneide ich ihn um diese Fähigkeit. Er kann innerlich kochen vor Wut, froh oder erschrocken oder sonst was sein, ein Außenstehender kriegt es nicht mit, wenn er dieses Pokerface aufsetzt. „Ka-Kaiba-sama!!“ keucht Saionji-san erstaunt auf und steht auf. Dabei reißt sie aber auch mich und Atemu auseinander, was ihn empört quengeln und mich wieder in meine Abgrund stürzen lässt. Aber ich lasse ihn nicht aus den Augen. „Das ist korrekt. Dürfte ich auch erfahren, mit wem ich es zu tun habe?“ fragt der Firmenchef die Sozialarbeiterin und bringt sie erstmal völlig aus dem Konzept. Nachdem sie sich vorgestellt hat, verhört er sie regelrecht. In weniger als einer Minute quetsch er aus ihr raus, dass keine Vermisstenmeldung vorliegt, die auf Atemu passen würde, und keine brauchbaren Spuren auf dem Körbchen oder der Decke zu finden sein werden. Kurz sie haben keine Ahnung wo mein Engel herkommt. Ich bin zwar nicht glücklich mit diesen Informationen, aber wenigstens stehen wir nicht mehr im Dunkel als die! Ich bin froh, dass Kaiba da ist. Seine Souveränität können wir jetzt wirklich gut gebrauchen. Das ist eine Eigenschaft, die er sich mit Yami teilt. Auch wenn ich glaube das mein Pharao Saionji-san nicht derartig in Bedrängnis gebracht hätte. Es ist das Telefon, das sie rettet. Sie geht vom Besucherbereich weg und legt Atemu einer Polizistin auf den Arm um, offenbar mit ihrem Kollegen telefonieren zu können. Mit dem Erfolg das mein Kleiner sofort zu schreien anfängt. Wäre die Situation nicht so furchtbar, man hätte lachen können über den Uniformierten, der vor Schreck seinen Kaffee über einen Kollegen schüttet. Aber Saionji-san scheint auch nicht glücklich mit dem Gesprächsverlauf. Und ich fühle mich wie tot. Alles rauscht um mich herum und ich nehme kaum wahr das Jonouchi mich wieder in den Arm nimmt. Ich lasse es einfach geschehen. Ich kann nur an den Kleinen denken, der gerade das halbe Revier zusammenbrüllt und sich trotz aller Bemühungen der Polizistentraube, dich sich um ihn gebildet hat, nicht beruhigen will. Sind die denn alles nur so doof? Er hat Angst, das kann doch nicht so schwer sein. Auch Saionji-san, die offenbar fertig ist, kriegt ihn nicht ruhig. „Yugi?“ „Kaiba!“ Total erschrocken fahre ich zusammen. Ich konnte mich einfach nicht von dieser Szene losreißen. „Diese Deletanten wissen einfach nicht wie man mit verängstigen Kindern umgeht. Willst du den Kleinen nicht trösten?“ Ich nicke und folge ihm. Es ist erstaunlich! Sogar Polizisten können sich Kaibas Ausstrahlung nicht entziehen. Vor ihm bildet sich eine Gasse und sein geschmeidiger Gang führt in direkt zu Saionji-san und Atemu. Wir, Jonouchi, Opa und ich, brauchen nur zu folgen. Endlich bleibt er stehen und sieht mich sanft, ja ermutigend an. Ich kann Jonouchi verstehen. Kaiba ist bei weitem nicht so unterkühlt, wie er die meisten glaubend macht. Er ist ein schöner Mensch, um damit meine ich nicht sein Äußeres, das so manches Mädchen an unsere Schule hat dahin schmelzen lassen. Er hat auch ein gutes Herz, nur zeigt er es nicht jedem. Aber ich mag ihn wie er ist, und ich kann verstehen, dass sich mein bester Freund in ihn verliebt hat. Doch etwas anders ist jetzt wichtiger. Ich gehe auf die Sozialarbeiterin zu, die sich mit dem kleinen Atemu vergeblich abmüht und sehe sie einfach an. Sie versteht und gibt ihn mir endlich. Endlich!! Nur wenige Augenblicke und ein paar liebe Worte sind nötig damit mein Engel sich beruhigt. Er kuschelt sich wieder an mich, klammert sich an mein Shirt und bei Ra, es fühlt sich gut an. Dieser kleine Mensch, der mir vertraut und weiß, dass er von mir geliebt wird. Sein kleines Leben, das in meinen Händen liegt, - nirgendwo sicherer sein könnte. Atemu gehört zu mir! „Gott sei Dank ist der Balg endlich ruhig.“ murrt einer hinter mir und lässt sich von meinem strafenden Blick nicht beeindrucken. Aber Kaibas eisiger Ausdruck lässt ihn schlucken. Hach, ich mag Kaiba! Der zieht schon wieder meine Aufmerksamkeit auf sich, als er Saionji-san anspricht. Atemu ist an meiner Schulter längst eingeschlummert. „Sie scheinen nicht sehr erfolgreich gewesen zu sein.“ funkelt er sie sarkastisch an. Die arme Frau augenscheinlich aber auch nicht glücklich darüber. „Ihre Feindseeligkeit hilft dem Jungen auch nicht weiter!“ verteidigt sie sich. „Aber es stimmt leider. Es ist schon spät und zudem Wochenende. Schlimmer noch, alle unsere Pflegefamilien betreuen bereits Kinder. So bedauerlich es ist, aber es scheint aussichtslos in absehbarer Zeit einen Platz für ihn zu finden. Kinder in seinem Alter sind zu pflegeintensiv. Und es wird bis zu drei Monaten dauern, die bürokratischen Hürden für eine Adoption zu nehmen.“ **Ich habe keine Ahnung wie das abläuft, wenn hier also nur Müll steht, seht es mir nach. ^///^** Das muss ich erst mal verkraften. Das darf doch nicht wahr sein! Sie finden keinen Platz für ihn! Ich hör wohl schlecht! Was sollen wir denn dann überhaupt hier? Das kann nicht sein, niemand will ihn haben? Niemand außer mir? Jonouchi hat ebenso Probleme das hinzunehmen, und ich bin froh das er was sagt. Ich brächte keinen Ton heraus. „Momentchen Mal. Was solln das heißen? Was wird denn jetzt aus Atemu?“ Mein sonst so freundlicher Kumpel ist ziemlich wütend. „Nun, wir hätten noch die Möglichkeit ihn zunächst in einem Heim unterzubringen oder ihm ein Bett in einem Krankenhaus zu besorgen. Natürlich sind diese Lösungen nicht unbedingt optimal.“ „Nicht unbedingt optimal? Das soll wohl ein Scherz sein? Saionji-san! Ich habe Atemu nicht zu ihnen gebracht, damit sie ihn in die nächst beste Unterbringung abschieben. Im Gegenteil!“ Großvater! Ich danke dir. Er liebt Kinder und dass sie schlecht behandelt werden, kann er ebenso wenig ertragen wie ich. „Nun ich…“ Saionji-san ist sprachlos. Es ist wahrscheinlich ungerecht, ihr Vorhaltungen zu machen. Sie ist ja nicht Schuld am System und eigentlich müsste man ihr einen Orden verleihen, dass sie trotzdem Tag für Tag zur Arbeit geht. Aber sie ist nun mal das einzige Ventil weit und breit. Erstaunlicherweise ist es Kaiba, der sie aus ihrer misslichen Lage befreit. Mit einem Vorschlag, der meine Kinnlade herunterklappen lässt. „Saionji-san, vielleicht habe ich ein Lösung für… unser Problem.“ „Kaiba-sama?“ „Nun ja, Sie müssen zugeben, dass Dr. Muto einen äußerst guten Ruf hat, nicht nur in wissenschaftlichen, sondern auch in öffentlichen und sozialen Kreisen. Ebenso wie sein Enkelsohn.“ „Nun Familie Muto ist sehr engagiert, zugegeben, aber ich verstehe nicht worauf Sie hinaus wollen, Kaiba-sama.“ Da ist sie nicht sie die Einzige! Es scheint mir fast so, als wolle er Werbung für uns machen. Aber ich vertraue Kaiba. Er weiß was er tut, auch wenn ich es noch nicht weiß. „Und Sie müssen auch zugegeben das Dr. Muto durch die Tätigkeiten im seinen Laden äußerst flexibel in seiner Zeitplanung ist. Yugi als Student kann ebenfalls recht gut seine Arbeit einteilen, und ich bürge dafür, dass er ein verantwortungsbewusster junger Mann ist.“ Saionji-san schüttelt den Kopf: „Nun ist mir klar was Sie vorhaben, aber Kaiba-sama hören Sie. Ich möchte natürlich die guten Absichten und die Fähigkeiten der Mutos nicht anzweifeln, aber es ist gegen die Vorschriften. Ohne sie vorher eindeutig geprüft zu haben, können wir sie unmöglich in den Status einer Pflegefamilie erheben, das geht wirklich nicht!“ Das muss aber gehen!!! Ich könnte Kaiba um den Hals fallen, er kämpft, damit wir Atemu behalten können. Er kämpft für mich! Mein Herz will sich gar nicht beruhigen. Es gibt eine Lösung, wenn sie nur einwilligt. Dann kann er bei mir bleiben. Bei Mir! Ich weiß zwar nicht wie lange, aber zur Not werden ich eben die Adoption beantragen und sie mit Kaiba Anwälten durchdrücken! Das geht irgendwie, wenn ich ihn nur wieder mitnehmen darf! Und Kaiba lässt nicht locker. „Wie bereits angedeutet, würde ich meine Hand für Yugi und seinen Großvater ins Feuer legen. Und seien sie versichert, meine Rechtabteilung wird sich um den nötigen Papierkram kümmern. Vertrauen Sie mir Saionji-san, ich kann alles in die Wege leiten, was nötig ist. Wenn Sie mir nur freie Hand geben. Und, wenn Sie es mir erlauben, ich werde auch dafür Sorgen, das Sie unbehelligt bleiben, sollten sich protestierende Stimmen erheben.“ Die Sozialarbeiterin gerät ins Wanken. Man sieht es ihr an. Aber mir geht es nicht anders. Mir ist als würde einzig Jonouchis Arm um meine Schulter mich davor bewahren durch den Raum zu schweben. Aber er lächelt mich zuversichtlich und sichtlich stolz an. Kaiba ist ehr ein Verhandlungspartner, der seinen Gegnern einen Mordsschrecken einjagt, ich hab`s bei der Big Five live miterlebt. Dass er sie um den Finger zu wickeln versucht, ist neu. Und es sieht gut für und aus. Sie strauchelt. „Ich.. ich weiß nicht.“ „Mir ist zu Ohren gekommen, dass das Projekt Schutzengel, welches den Bau und die Unterhaltung von mehreren Jugendzentren und Betreuungsstätten in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Ich bin sicher ich könnte mich dieser Dinge annehmen.“ Saionji-san ist urplötzlich ganz blass. „Ich-Ich muss mal telefonieren, … telefonieren, ja!“ **** Bereits zwanzig Minuten später sitzen Jonouchi, Kaiba und ich in einer KC-Strechlimousine. Opa ist nach Hause mit den Worten, er wolle das Jungvolk lieber allein lassen. Und die Küche aufräumen. „Du warst echt spitze, mein Drache! Ich glaub die Arme war völlig fertig. Und das du, dass Projekt jetzt noch unterstützt finde ich voll toll.“ Jonouchi ist ganz stolz auf seinen Seto und überhäuft ihn schon seit geraumer Zeit mit Lob und halbherzig abgewehrten Kuschelattacken. Kaiba sieht nicht so aus, als wären ihm die Annäherungsversuche unangenehm. Aber vor mir sind sie ihm offenbar doch nicht geheuer. Aber abweisen kann er seinen Liebsten dann doch nicht. „Was hast du denn erwartet, Welpe?“ entgegnet er dem stürmischen Blonden in belehrendem Tonfall. Ich höre zwar genau zu, starre aber in eine völlig andere Richtung. Ich kann mir einfach das Grinsen nicht aus dem Gesicht wischen, das sich durch die Kosenamen fest in meiner Mimik verankert hat. Das Kaiba von Jonouchi liebevoll `Drache` genannt wird, ist mir nicht neu. Das umgekehrte Welpe aber schon. Und auch wenn Kaiba die gesamte Zeit vor sich hin zu knurren scheint, weiß ich, dass man da nicht immer was drauf geben muss. Es steckt viel Liebe in diesem `Welpe`, ebenso wie in den Blicken, die er Jonouchi zuwirft oder in der Geste, mit der er gerade doch verstohlen nach seiner Hand greift. Was dazu führt das Jonouchi ihn verliebt ansieht und Kaiba mit geröteten Wangen aus dem Fenster starrt, die Hand des Blonden lässt er aber dennoch nicht los. Ich ertappe mich, dass ich sie doch wieder beobachte. „Also wirklich, Kleiner. Ich lasse mir nicht von einer Sozialarbeiterin Vorschriften verlesen lassen. Und was das Schutzengel Projekt betrifft, ich hatte sowieso vor es zu unterstützen. Der Scheck wäre so oder so am Montag rausgegangen, unterschrieben hab ich ihn längst.“ Kaiba wendet sich seinem Welpen wieder zu, und ich bin erst mal abgemeldet. Mich stört es nicht. Den beiden zuzusehen ist einfach zu schön. „Es spricht ja nichts dagegen, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbi-MMHH!!!“ Ach, wie ungünstig! Jonouchi hat Kaiba just in diesem Moment auf Recht angenehme Art unterbrochen. Und jetzt sitzen wir hier, Jonouchi offenbar glücklich grinsend, Kaiba und ich hochrot irgendwo hinstarren und … und Atemu, der die ganze Aufregung in meinen Armen verschlafen hat. „Wie geht es dem Kurzen.“ fragt Kaiba mich schließlich. „Schläft wir ein Murmeltier.“ „Gut.“ „Kaiba. Ich danke dir. Ohne dich, ich weiß nicht was ich hätte machen sollen.“ Ich bin so erleichert und schwebe auf wie auf Wolken, seit Kaiba die Sozialarbeiterin klein gekriegt hat. „Ist schon gut, Yugi. Kein Problem, mach kein Drama draus.“ „Ach was Yugi, er freut sich total, das er dir helfen konnte. Er kann das nur nicht so ausdrücken. –Aua! Seto hör auf mich zu kneifen!!!“ Die beiden beginnen schon wieder ein hitziges Wortgefecht. Ich nutze die Zeit um den schlafenden Atemu zu streicheln, der sich von all dem nicht stören lässt. „Ähm. ich hab da noch na Frage.“ unterbreche ich die beiden dann doch. Sie sehen mich auch sofort an und vergessen ihre Kabbelei. Scheinbar geht das bei den beiden öfter so zu. „Ihr habt mir immer noch nicht verraten, wo wir hinfahren.“ „Einkaufen. Für den Kleinen.“ entgegnet mir Kaiba. „Um die Zeit??“ Jonouchi grinst nur. „Keine Sorge, Yugi. Mein Seto kann immer und überall einkaufen. Egal wie spät es ist. Das ist echt praktisch.“ „Ja, vor allem wenn du mich zum Zelten zwingst und dann das Zelt vergisst, du Dusselhund!“ „Hey komm, dafür hast du den coolen riesigen Wohnwagen ja nur mir zu verdanken.“ „Erstens: wüsste nicht wozu ich den jemals wieder brauchen sollte… “ „Na um mit mir Campen zu fahren.“ „Und zweitens:“, ignoriert Kaiba ihn. „Hab ich ihn jawohl auch bezahlt.“ „Wo wir grad beim Thema sind.“ schalte ich mich wieder ein. „Ich hab kaum noch Geld dabei, ich…“ Der Firmenchef schneidet mir einfach mal so das Wort ab. „Lass mal Yugi. Ich hab dafür gesorgt, das du dich um den kleinen kümmern musst, da kann ich auch die Grundausstattung finanzieren.“ „Aber!“ Kaiba lässt einfach keinen Widerspruch zu. „Ist schon gut. Der Flohsack hat Recht, ich mach das wirklich gerne.“ gesteht mir der Firmenchef, mit leicht geröteten Wangen. Er ist ein toller Mensch. Ich bin so froh, das Jonouchi seine guten Seiten vollends geweckt hat. „Ich weiß gar nicht, wie ich mich bedanken soll.“ Seto schüttelt nur den Kopf. „Du hast auch schon viel für mich getan. Versprich mir, dass du keine Drohanrufe machst, wenn du die erste Woche nicht durchgeschlafen hast, und ich bin zufrieden.“ „Danke Seto.“ antworte ich nur. Ich kann das nie wieder gut machen. Atemu weiß gar nicht was für ein Glück wir beide haben, so einen einflussreichen Freund zu haben. Ohne ihn wäre es heute anders ausgegangen. Uuups!! Ich hab ihn grad Seto genannt!! Und er hat mir das nicht angeboten, das ist total unhöflich! „Ich meine Kaiba, ähem, entschuldige.“ „Ist schon gut. Ich sag ja auch Yugi zu dir. Und das schon seit Jahren. Ich würde mich freuen, wenn du weiterhin meinen Vornamen benutzt. Wir sind immerhin…Freunde?“ Ich kann erstmal nur heftig nicken. „Danke!“ Bringe ich dann noch mit vor Freude brüchiger Stimme heraus. Ich bin so gerührt, dass ich heulen könnte. Alles scheint plötzlich einen Sinn zu machen. Ich habe meinen Engel auf dem Arm, den ich erst seid ein paar Stunden kenne, und trotzdem über alles liebe und nie mehr hergeben will. Ich bin das erste Mal seit Monaten wieder glücklich. Natürlich vermisse ich Yami. Das wird sich vermutlich nie mehr ändern. Aber mit dem kleinen Atemu auf dem Arm ist der Schmerz ertragbar geworden. *Ja, woran liegt das wohl?* Jonouchi rutscht zu mir rüber und legt die Arme um mich, ohne dabei das Engelchen zu wecken. „Hey Yugi. Mach dir keine Sorgen. Mit Setos Hilfe wird es kein Problem das du Atemu behalten darfst. Und ich helfe dir auch, versprochen! Du bist bestimmt ein toller Papa. Und du bist nicht allein. Ich bin immer für dich da. Also sei nicht traurig.“ „Aber ich bin doch gar nicht traurig.“ „Und warum weinst du dann schon wieder, hm?“ Verblüfft wische ich mir über das Gesicht. Er hat Recht. Aber ich weiß gar nicht warum mir auf einmal die Tränen sturzbachartig über das Gesicht laufen. Seto nimmt mir den Kleinen ab, und Jonouchi mich in den Arm. Vielleicht war es heute einfach zu viel für mich. Nach einer Weile habe ich mich beruhigt und mein Blonder Freund und ich sehen Seto zu, da er sich mir Atemu unterhält. Mein Kleiner ist gerade aufgewacht und Seto ist super im Umgang mit dem Kleinen. „Na mein Großer?“ sagt er zu ihm. „Ich glaube wir beide kennen uns noch nicht.“ „Digagga!!!“ „Du sagst es!“ „Du machst das toll, Seto.“ strahlt Jonouchi. „Ich weiß.“ antwortet der spitz und streichelt Atemu über den zierlichen Rücken. Der im Übrigen irgendwie ruhig geworden ist. „Komm und nimm mal den Kleinen, Welpe. Du kannst gleich anfangen Yugi zu helfen.“ grinst Seto fies. Überrascht nimmt der den angestrengt aussehenden Atemu auf den Arm. „Sag mal Spatz, warum guckst du denn so?“ fragt er ihn. „Rate mal!“ meine ich und greife schon mal nach der Tasche mit den Windeln. Dann riecht auch Jonouchi endlich Lunte. „Och Nöö!“ „Na dann hilf mir mal, Hundi.“ grinse ich. „Nenn mich nicht so, Yugi. Ich weiß schon nicht wie ich das dem da wieder abgewöhnen soll.“ schmollt der und zeigt auf Seto. Dann macht er sich aber doch an die Arbeit. „Na dann wollen wir mal, du kleiner Stinker.“ Während Jonouchi sich schon mal am Strampler zu schaffen macht, sortiere ich das Notwendigste aus der Babytasche, die wir heute Nachmittag gekauft hatten. Feuchte Tücher, Puder, frische Windel. „Hey Moment, nicht im meinem Wagen!!!“ protestiert Seto. Ich nehme es einfach mal wie Jonouchi. Und ignoriere ihn. **************************************************** Ich hoffe es hat euch gefallen! Über Kommis würde ich mich freuen!! Bis Bald, eure Lillyko! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)