Das Relikt von Ishajida (In der Finsternis verborgen) ================================================================================ Prolog: Der Auftrag ------------------- „Wolf!“ Ferina´s Stimme klang genervt, als sie auf den schwarzhaarigen Kämpfer zulief. Sie waren den ganzen Tag diesem verdammten Trampelpfad gefolgt, der ihnen von einem Bauern erklärt und gezeigt worden war. Danach hatten sie einen eiskalten, breiten Fluss überquert und waren schließlich am Ziel ihrer Reise angekommen. Einem exzentrischen Kaufmann hatte die Streunerin die ganze Quälerei zu verdanken. Das einzige, was an dem fetten Händler interessant gewesen war, war sein prallgefüllter Geldbeutel. So wie es ausgesehen hatte, mussten sich darin wohl viele Dukaten befinden. Doch wieder zurück! Der eben genannte Kaufmann, mit Namen Elgor Fuchsenbrunn, hatte ihnen den Auftrag gegeben, ein Artefakt aus einer verlassenen Kultstätte zu bergen. Natürlich waren Falk und Boronya sofort dabei gewesen. Sie hatten Elgor über alles Mögliche ausgefragt. Wo genau lag die Stätte? Von welchem Kult war sie genutzt worden? Solche Sachen eben. Die meiste Zeit hatten der Magier und die Golgaritin, soweit sie etwas sagte, mit dem Kaufmann geredet. Wie sich herausstellte, wusste der Händler nicht mehr als sie selbst. Er war in einem Buch auf dieses Relikt gestoßen. Wie es aussah und wozu es gut war, wusste er nicht. Einzig bei der Aushandlung des Soldes hatte sich die Streunerin eingemischt. Schließlich musste man auch von irgendwas leben. Die Kultstätte sollte sich in einem nahegelegenen (nur 30 Meilen entferntem) Gebirge befinden. Also ein Ein-Tages-Marsch. Die Sachen waren schnell zusammengekramt und die Pferde gesattelt. Die Praiosscheibe hatte auf Dere gebrannt und keine Wolke war am Himmel gewesen. Man betone WAR! Am späten Nachmittag waren Wolken aufgekommen und es hatte angefangen zu regnen. Schöne Bescherung! Die Laune der Gruppe war auf den Tiefpunkt gesunken. Sie hatten den besagten Bauern erreicht und ihn nach dem weiteren Weg gefragt. Eine geschlagene nasse halbe Stunde später hatten sie den Platz vor der Stätte erreicht. Es dämmerte bereits. Die Pferde waren unter einer Gruppe dicht beisammen stehender Tannen festgebunden worden. Dann war die Gruppe mit Fackeln und Laternen bewaffnet aufgebrochen, um die Stätte zu erforschen. Nun standen sie vor einem verschlossenen Tor, hinter dem sich wahrscheinlich die gesuchte Reliquie befand. Wolf und Fux hatten bereits mit Gewalt versucht, das Hindernis zu durchbrechen, waren jedoch gescheitert. Das Tor bestand aus Steineichenholz und besaß ein Schloss, aus dem keiner schlau zu werden schien. Langsam aber sicher reichte es Ferina dann auch. „Also Leute, wir stehen jetzt hier schon eine halbe Ewigkeit rum. Es gibt jetzt vier Möglichkeiten: Entweder bleiben wir hier einfach stehen und starren das Schloss und die Tür weiter an, bis es wieder hell wird, oder zweitens, wir versuchen es erneut mit Gewalt, das Schloss oder die Tür aufzubekommen, oder aber drittens: Wir bewegen uns und schauen in der näheren Umgebung nach einem Schlüssel für das Schloss. Der muss ja irgendwo hier sein, sonst wäre das irgendwie unlogisch. Und die vierte Möglichkeit wäre, wir ziehen uns zurück und schlafen noch ne Nacht darüber.“ Der gereizte Unterton in ihrer Stimme war nun wirklich nicht zu überhören. Wolf nickte zustimmend. „Entweder letzteres, oder wir sehen uns mal die Umgebung genauer an.“ „Und werden dabei noch nasser. Obwohl, geht das überhaupt?“ Falk sah an sich hinunter, schüttelte dann den Kopf. „Aber die Idee ist gut.“ „Na ja, vielleicht befindet sich hier irgendwo ein Hinweis wie das Schloss zu öffnen ist, oder der Schlüssel selbst? Wäre doch möglich.“ Ein einsichtiges Nicken aller beteiligten folgte und Wolf grinste triumphierend. Und vielleicht war das ein Lichtblick im Dunkeln, in welchem die Gruppe die ganze Zeit tappte. Und wenn sie erst den Schlüssel hatten, das Schloss und somit auch das Tor öffnen konnten, hatten sie endlich Zugang und der Auftrag war so gut wie erledigt. „Aber was ist, “ überlegte nun Falk laut, „wenn hinter diesem Tor nicht das Relikt selbst, sondern nur ein Hinweis auf ihren Verbleib gegeben ist?“ Boronya mischte sich ein. „Dann wird das hier eine längere und größere Angelegenheit.“ Ferina seufzte. Sie hatte das Bedürfnis sich jetzt einfach hinzulegen und zu schlafen, aber das ging nicht. „War ja klar... Aber wir sollten jetzt trotzdem etwas machen, denn von allein geht das Tor bestimmt nicht auf.“ Wieder folgte ein Nicken aller Beteiligten. „Nur, wonach suchen wir? Wie soll der Schlüssel aussehen? Und vor allem wo GENAU sollen wir suchen?“ „Hmm ...“ Falk legte seine Stirn in Falten. Das tat er immer, wenn er überlegte. Und meistens fiel ihm sogar etwas Schlaues ein. „Ich denke... schaut euch alles genauer an, was euch seltsam vorkommt. Alles was nicht so recht ins Bild passt. Außerdem denke ich ist es besser, wenn wir uns in kleinere Gruppen aufteilen. Jeweils zwei bis drei Mann.“ Keine Minute später waren alle irgendwo in der Nähe des Tores im Wald verschwunden. Seit mehreren Minuten schon liefen die vier Gruppen durch den Wald, auf der Suche nach dem Schlüssel für dieses seltsame Schloss, oder wenigstens einen Hinweis darauf wie es zu öffnen sei. Isleif sah sich die ganze Zeit über schon leicht nervös und neugierig um. Ab und an murmelte er auch irgendein wirres Zeug vor sich her, zur Verwunderung seiner beiden Gefährten Lana und Fjolnir. „Isleif mein Junge, was brabbelst du denn vor dich her?“ „Und vor allem, was schaust du dich immer so nervös um? Verfolgt uns jemand?“ Die Elfe hielt ihre Silberklinge fest und angriffsbereit in der Hand. Isleif hingegen seufzte nur und schüttelte den Kopf. „Nein, ich suche etwas.“ Lana ließ verwirrt ihre Silberklinge etwas lockerer und sah erst Isleif selbst, dann Fjolnir fragend und verwirrt an. „Tun wir das nicht alle gerade?“ „Ja schon, DAS auch. Aber ich suche noch etwas anderes.“ Jetzt sah Lana schon leicht verständnislos zu ihm. „Ja? Was denn noch?“ Langsam wurde sie auch ungeduldig. „Na den Teppich!“ Einen kurzen Moment lang war Stille, Lana und Fjolnir sahen sich an. „Teppich?“ Es kam von beiden fast schon wie aus einem Munde. Während Fjolnir sich ein kurzes Lachen und ein Grinsen darauf nicht verkneifen konnte, dachte Lana wirklich sie sei verrückt geworden. „Einen Teppich suchst du?“ „Ja, wegen der Falltür die sich darunter befindet.“ „Falltür??“ Lanas Gesichtsausdruck wandelte sich von verwirrt in völlig entgeistert bis verständnislos. Dann begann sie, kurz aber laut, hysterisch aufzulachen. Isleif sah sie fragend an. „Was ist denn?“ „Wir suchen einen Schlüssel, um dieses Schloss aufzukriegen und endlich an die Reliquie ranzukommen, damit dieser Auftrag erledigt ist, und du suchst nach Teppichen und Falltüren?? Mitten im Wald???“ Der Thorwaler gab sich geschlagen. Mit einem Schulternzucken lief er an den beiden vorbei und sah sich weiter um. Die Suche nach Teppichen und Falltüren gab er jetzt lieber auf. „Na hätte ja sein können...“ Lana hätte beinahe ihre Silberklinge fallen gelassen. Diese Thorwaler! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Anmerkung: DJ_J-kun und ich möchten uns für die Fehler in der Rechtschreibung und im Satzbau für dieses Kapitel und für die folgenden entschuldigen. *verbeug* Ich werde nach und nach versuchen alle Fehler zu korrigieren. Wir bitten darum, nachsehen zu haben und wünschen euch viel Spaß mit den weiteren Kapiteln. Gruß DJ_J-kun & Ishajida Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)