Darkness... von NobodySora (inside me... and my world) ================================================================================ The Sound of Darkness --------------------- 4.Kapitel The Sound of Darkness Leise, wie ein Schatten bewegte sich der Junge voran, hier in dieser Stadt kannte er sich nicht wirklich aus, alles was er wusste, das kam von Sora. Sora, der Junge, durch den es ihn gab, der Junge, der ihnen nun so viel Kummer bereitete. Aber er wusste, es war nicht Soras Schuld, es war die Dunkelheit in ihm, die ihn so werden hat lassen. Roxas seufzte, hier in Traverse schien alles so friedlich, dennoch, ihn beschlich das ungute Gefühl, beobachtet zu werden. War es Sora? Oder etwas ganz anderes? Seine blauen Augen wanderten den Nachthimmel entlang, diese Stadt war so anders, als Twilight Town, wo niemals die Sonne ganz verschwand. Die Sterne blinkten ihm freundlich entgegen und schienen ihn trösten zu wollen. Naminé, Axel und Riku warteten auf ihn, er musste zurück, schnell öffnete er ein Portal, na wenigstens seine Kräfte funktionierten. Aber sie waren besser als zuvor. Warum? Wuchs die Dunkelheit in Sora immer noch weiter? „Also in Traverse habe ich ihn nicht finden können.. tut mir Leid.“ Roxas war gerade zurück gekehrt. Naminé half ihm aus dem Mantel und legte eine weiche, hellblaue Decke um seine Schultern. „Macht nichts, Roxas, es gibt genug Welten, in denen er-“ „Nein! Er ist dort. Ich weiß es einfach...“Riku und Axel sahen ihn mitleidig an, Roxas hatte hart mit sich zu kämpfen. Seine gute Seite, wurde böse, er steckte in der Existenzkrise schlecht hin, wo er selbst doch nie wirklich böse gewesen war, aber jetzt? „Naminé.. geh, du musst zu Kairi..“ „Roxas.. ich..“ „Geh! Geh solange wir noch Zeit haben! Axel und ich kümmern uns um Riku, der Rest der Organisation kümmert sich um euch, ich...“ „Roxas..“ Riku hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt. „Es ist genug.. wir wissen, wie viel du leistest..“ „Nein! Lass mich, ich bin nicht Sora!“ Er riss sich los, sah den Älteren ernst an. „Roxas, das.. hat niemand gesagt“, erwiderte Naminé. Er sah in die Runde. Er schämte sich so sehr für seine Ausbrüche, aber er konnte doch nichts tun, gar nichts, er war Soras Niemand, hatte aber keine Macht ihm zu helfen, er war der vom Schlüsselschwert Auserwählte, aber er konnte es nicht verhindern, dass jemand damit Unheil über die Welten brachte, er war so hilflos und klein. Schwach. „Ich gehe zu Kairi..“ Naminé erschuf ein Portal und verschwand, es war das Beste, wenn sie jetzt bei ihr wäre, die Jungs konnten sich schon um Riku kümmern, vor allem aber um Roxas. „Mann, was regt ihr Kinder euch immer so auf? Wenn Sora nervt, dann waschen wir ihm halt den Kopf.“ „Axel, das sagst du so einfach..“ „... das.. das ist nicht mehr Sora, ich kenne ihn doch. Ich weiß doch wer ich bin.. das.. das ist nicht Sora, das sind nicht wir..“ Roxas saß da und sah zu seinen Füßen, die Tränen brannten heiß in seinen Augen. Verdammt, warum hatte er Gefühle? Warum musste er immer schon so sein? Es tat so weh, mit anzufühlen, wie der andere Teil von einem immer kleiner und schwächer wurde, wie die Flamme langsam erlosch. „Roxas, willst du mit mir nochmal nach Traverse gehen?“, fragte der Silberhaarige behutsam. „Ich will Sora retten...“ „... ähm, Riku, denkst du, dass es eine gute Idee wäre, wenn du jetzt dahin gehst?“ „Axel, ich kenne Sora und ich kenne die Dunkelheit, keine Sorge, es wird mir schon nichts passieren.“ „Na von mir aus, aber ich komme auch mit, es hat keinen Sinn, wenn ich hier alleine rumhänge.“ * „Da kommen sie..“ „Ja. Was machst du jetzt mit ihnen?“ „Ich werde meinen Spaß haben~“ „Aber pass auf, dieser Niemand ist gefährlich.“ „Plan A ist schief gegangen.. Plan B.“ „Roxas.“ „Ja, Roxas.“ „Und was machst du mit ihm?“ „Er gehört mir...“ „Ah, dann bist du endlich wach?“ „Ja...“ * „Ich war schon lange nicht mehr hier..“ Traverse lag ruhig vor ihnen, die Straßen waren leer, es war schon spät. „Ich war noch nie hier...“ „Hn, es ist eine kleine Stadt, aber... hier hat viel begonnen.“ „Riku, Axel, kommt mit..“ Roxas war schon ein Stück voraus gegangen, die anderen beeilten sich, dass sie aufholten. Die ganze Zeit über hatten sie das Gefühl beobachtet zu werden, doch sie wussten, dass dieser Jemand erst angreifen könnte, wenn sie weg von den großen Wohnhäusern wären, erst wenn sie auf dem Weg zur Glocke wären, würden sie angegriffen werden. Der Jemand wartete auf sie, er würde sie nicht wieder gehen lassen. Axel lief ein kalter Schauer über den Rücken. „Uuah.. Leute, wie könnt ihr nur so ein Klima vertragen?!“ „Ist dir kalt?“, fragte Riku lächelnd. „Ähm.. ja.. so was in der Art... darf ich nicht ein Feuer machen?“ „Axel..“ Roxas sah ihn ausdruckslos an und wandte sich dann wieder um. „Der Kleine kann einem ganz schön Angst machen, wie war Sora denn so?“ „Er war.. lieb. Kindisch, aber immer für seine Freunde zur Stelle, auch wenn er nicht viel ausrichten konnte.“ „Hm... Roxas ist ihm sehr ähnlich.“ „Ja, aber trotzdem sind sie wie Tag und Nacht...“ „Ja.. nur ist in letzter Zeit nicht mehr so ganz klar, wer Tag und wer Nacht ist...“ „Hört ihr wohl auf über mich zu reden?! Ich kann euch hören!“ „So süß.“ Riku kicherte und zog sich die Kapuze tief ins Gesicht, als ein kalter Wind aufkam. Sie öffneten die große Tür, der kalte Wind schlug ihnen noch unbarmherziger entgegen und von irgendwoher schien eine unbekannte Melodie zu kommen. „Uah.. was ist das für eine Melodie?!“, fragte Axel und blieb stehen, um sich umzusehen. Die Tür fiel krachend hinter ihnen zu und ein Klicken war zu hören. Versperrt. „Wir hätten nicht her kommen sollen, oder?“ „Axel, hast du etwa Angst?“ „Kopf runter!“ Roxas hatte sich gegen Riku geworfen und Axel hatte sich schnell geduckt, als viele große Eiskristalle über sie wegfegten. „Eis?! Das ist peinlich...“ „Nein, das ist verdammt gefährlich! Oder willst du aufgespießt werden?!“ Roxas lag quer über Riku und Axel war gerade noch einem großen Splitter ausgewichen. „Ich mach ihm Feuer unterm Hintern!“ Axel hatte bereits seine Chakrams heraufbeschworen und eine gigantische Feuerwand umschloss sie von allen Seiten. Das Eis schaffte es nicht sie zu überwinden. „Axel! Zu heiß!“ Rikus und Roxas Haut war schon rot und würde bald Blasen werfen, wenn das Feuer nicht bald stoppte. „Ups.“ Das Feuer verschwand wieder. „Idiot! Willst du uns grillen?!“ Roxas blaffte den Größeren an und Riku konnte ihm nur Recht geben. Das war eindeutig zu heiß gewesen. „Komm, komm zu mir, verweile, lass dich fangen...“ „Was war das?“ Sie sahen einander fragen an und blickten in alle Richtungen. Roxas entdeckte ihn schließlich. Er saß auf der Schulter einer Adowampe, die blauen Augen glühten unheimlich, als das fahle Mondlicht auf sie fiel. Plötzlich fielen mit einem Schlag die Lampen aus, das Glas der Schaufenster zersprang und sie mussten schützend die Arme vors Gesicht halten, Axel und Riku stellten sich schützend vor Roxas. „Riku!“ Roxas sah zwei große Splitter im Arm des Silberhaarigen. „Du Idiot! Ich soll dich beschützen! Nicht umgekehrt!“ „Ach wie niedlich. Ich wusste gar nicht, dass Sora so süße Freunde hat.“ „Sei still, was sagst du da?!“ „Ich darf als 'süß' bezeichnen wen und was ich will!“ „Ruhe“ Die drei spähten in die Dunkelheit, dort wo Sora immer noch war. Was waren das für Stimmen gewesen? „Sora...“ Riku sah seinen Freund verzweifelt an. „Ah, der Silberhaarige gehört mir.. obwohl der Blonde sieht auch gut aus.. kihihi..“ „Der Silberhaarige ist zuerst dran, der Blonde am Schluss, aber da fehlt noch wer. Ein Mädchen.“ „Stimmt, wo ist sie denn?“ „Ruhe, ihr seid viel zu stürmisch..“ Die Dunkelheit breitete sich weiter aus, verschlang Häuser und Boden gleichermaßen, nur der Nachthimmel wurde noch von ein paar Sternen erhellt, ehe auch diese verschwanden, Riku, Roxas und Axel spürten eine unsichtbare Macht, die sie näher zu Sora und den Stimmen zog. In ihren Herzen hörten sie immer noch diese schaurige Melodie und in ihren Ohren rauschte es. Sie kamen erst zum Stehen, als sie keine fünf Meter mehr zwischen sich und Sora hatten. Die Adowampe ließ Sora von ihrer Schulter. Der Junge lächelte und tippte mit einem Finger gegen sie, die Ketten um ihre Arme rissen und das Herz wurde freigegeben, erlöst. „Sora!“ „Nicht ganz, nur der Körper.“ „Wer bist du? Was hast du mit ihm gemacht?“ „Alles zu seiner Zeit...“ Sie wandten sich um, hinter ihnen stand das Mädchen, das die ganze Zeit mit einer anderen Stimme diskutiert hatte. Sie war blass, ihre Augen grün, trüb. „Olette...“ „Kihihi.. Roxas“ „Hör endlich auf damit, mit unseren Feinden zu flirten!“ Eine zweite Gestalt kam hinzu, sie gesellte sich jedoch zu Sora. „Dieses Mädchen ist völlig nutzlos!“ „Sie wird ihren Zweck erfüllen“ „Was macht ihr?! Warum tut ihr das unseren Freunden an?! Wer seid ihr, dass ihr euch sowas anmaßen könnt?!“ Roxas war einen Schritt auf Sora zugegangen und sah ihn nun ernst an. „Dieses Mädchen ist, wie du schon gesagt hast Olette. Ich bin nicht viel mehr als ein Schatten von Jemandem und Sora ist Sora.“ „LÜGNER!“ „Pssst, Roxas. Ich bin das, was übrig geblieben ist, weder gut noch böse, Sora hat mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin und das nur, weil er nicht mehr schlafen wollte, weil er Angst hatte und weil er seine Verzweiflung nicht mehr unter Kontrolle hatte.“ „Gib ihn frei!“ „Sicher, wenn er seinen Zweck erfüllt hat.“ „Richtig... Olette lassen wir euch hier zum Spielen, bye bye, Riku.“ Sora und die andere Gestalt verschwanden in der Dunkelheit. „Olette.. warum?“ „Warum?“ „Warum hilfst du ihnen? Sie wollen uns nur zerstören.“ „Roxas von dir will ich doch gar nichts, ich will dich nicht zerstören.“ „Du willst Riku, damit willst du auch mich.“ „Machen wir dem Gör Feuer unterm Hintern, sie will's nicht anders.“ „Axel, wir müssen sie so irgendwie wieder normal bekommen..“ „Ich kämpfe gegen sie, Axel du nimmst Riku und verschwindest von hier...“ „Aber...“ „Macht schon!“ „Roxas!“ Axel packte den andern an der Schulter und verschwand mit ihm in der Dunkelheit. „Och, du bist fies, jetzt muss ich mit dir kämpfen und noch denen hinterher.. na egal, amüsieren wir uns mal ein wenig.“ „Nein...“ „Wie?“ Roxas hob die Hände über den Kopf und griff sich seine Schlüsselschwerter. Er richtete Oathkeeper auf Olette und drehte den Schlüssel um, als ob er etwas aufschloss. „!!“ Olettes falsches Lächeln zerbrach in tausend Splitter, der Nebel in ihren grünen Augen verzog sich. „Sora...?“ Sie fiel wie in Zeitlupe, der blonde Junge fing sie auf. „Nein, wir kennen uns nicht... aber ich passe auf dich auf...“ „Oh.. danke..“ Sie schloss die Augen, sie wurde ohnmächtig.“ Behutsam lege er ihren ohnmächtigen Körper auf die Couch in ihrem Treffpunkt, der ihm nicht gehörte. Hayner und Pence würden sie schon finden und versorgen. Eine Träne tropfte auf ihre Wange. Irgendetwas schien in ihm zerbrochen zu sein. Nur noch zwei... „Roxas!“ Riku und Axel waren beide gleichzeitig aufgesprungen, als er neben ihnen erschienen war. „Was ist passiert?“ „Es geht ihr gut, sie wurde kontrolliert.. aber jetzt ist alles wieder gut..“ Die Tränen tropften auf den Mantel. „Roxas!!“ Axel schloss ihn in die Arme. „Axel..“ „Mann, was machst du nur für Sachen?“ „Sie gehören alle nicht mir...“ „Öh?“ „Alle Erinnerungen, alle Freunde,... sie gehören ihm, für immer und ich kann ihn nur retten und mehr nicht und irgendwann werde ich sterben und dann wird nichts von mir bleiben...“ „Roxas...“ „Nein, ist schon gut so... wir müssen schnell sein, ich habe eine Stimme gehört, sie sagte 'Nur noch zwei...' Das kann nichts Gutes sein.“ „Riku, weißt du irgendetwas?“, fragte Axel und sah ihn durchdringend an. „...“ „Lass ihn doch, Axel.“ „Du lebst, weil Sora dir einen Teil seiner Seele gab, oder?“ „Ja, das ... ja.“ „Du erinnerst dich, oder?“ „Wie?“ „Du erinnerst dich an alles, auch an das, was Sora gemacht hat, als du schon nicht mehr warst.“ „....“ „Was soll das alles bedeuten?“ „Dass Roxas mehr von Sora hat, als Sora von sich selbst.“ „?!?“ „Ich muss ihm seine Seele wieder geben... das was ihm fehlte, hat die Dunkelheit ausgeglichen...“ An einem anderen Ort, weit weg von ihnen lag ein Junge bewusstlos in einem Glassarg. „Es ist schwer die Gestalt beizubehalten, wenn er so weit weg ist.. Das war knapp.“ „Was willst du jetzt machen, Sora?“ „Hn, du weißt genau, dass ich nicht er bin und nennst mich trotzdem so? Du bist wirklich ein sehr verzweifelter Mensch, oder?“ „Nein.. ich bin kein Mensch, ich bin nicht echt.“ „Wer ist das heute schon noch? Da schau, da liegt Soras Seele, ich habe seinen Körper und Roxas hat einen eigenen Körper mit einem Teil dieser Seele hier.“ „Und?“ „Ich bin das, was nicht hingehört, verstehst du?“ „Hn. Weshalb hast du dieses Gör benutzt?“ „Sie ist ein Teil aus Soras Erinnerungen, Roxas hat sie aber auch gekannt, es hat einen Teil in ihm zerbrochen.“ „Zerbrochen?“ „Plan B, benutzt Roxas, wenn Sora es nicht schafft, aber wir brauchen Sora noch.“ „Warum?“ „Roxas ist der Schlüssel zu Soras Herz. Die Ketten in Roxas Erinnerungen sind wie die Soras, die Naminé zusammen gesetzt hat. Eine ist gerissen, das heißt Roxas wird bald zu vergessen beginnen.“ „Und wozu das ganze?“ „Ich will das Herz sehen, das so rein ist, dass es vom Schlüssel zum Schicksal auserwählt wurde.“ „War es nicht Riku, der auserwählt war?“ „Richtig, aber sein Herz wurde von der Dunkelheit verschlungen.“ „Was willst du mit diesem Herz machen?“ „Alles zu seiner Zeit, du hast mir immer noch nicht deinen Namen verraten...“ „Alles zu seiner Zeit, wie du schon sagtest..“ „Hn, deine Einstellung gefällt mir. ... Dieser Körper ist zu klein...“ „Roxas?“ „... mein .. Herz..“ „Dein Herz?“ „HERZ?!“ „... ja..“ Roxas legte eine Hand auf seine Brust. „Was schreist du so Axel?“ „Niemande haben kein Herz..“ „.. es schlägt wieder..“ „Du meinst du hast kein Herz?“ „Genau, ich habe keines.“ „.. es hat wieder angefangen zu schlagen..“ „!!!“ Die beiden Älteren sahen den Blonden verwundert an. „Ob das mit Olette zu tun hat?“, überlegte Riku laut. „Kann schon möglich sein..“ „... wer ist Olette?“ „Ich glaube das ganze hat ihn ganz schön mitgenommen..“ „Roxas.. vergisst du es wieder?“ „Soras Ketten reißen..“ „Ich blicke da nicht mehr durch, ihr seid alle so kompliziert...“ * „Kairi!“ Die Rothaarige wandte sich um und blickte in ein Paar blauer Augen. „Naminé! Ist etwas passiert?“ „Noch nicht, aber ich begleite dich jetzt, sonst wird es noch gefährlich.“ „Ist gut..“ Zu zweit gingen nun die beiden Mädchen den Weg zu Kairis Schule, wo Selphie schon auf sie wartete. Der Himmel war von einem freundlichen Blau und nichts deutete auf all die Gefahren hin, die sich anbahnten. Naminé blickte ernst zum Himmel hinauf, so als ob sie jeden Moment erwartete, dass ein Gewitter losbrach. „Naminé, komm!“ „Oh, ich, ich komme schon!“ Sie lief zu den beiden Mädchen. „Wo bin ich? Bin ich tot? Es ist alles so dunkel hier, gibt es denn kein Licht an diesem Ort?“ „Du bist in der Finsternis, Sora.“ „Riku?“ „Nein. Aber ein Freund.“ „Was soll ich nur tun?“ „Ruhig, es wird alles gut.“ „Ich hab in letzter Zeit so seltsame Gedanken... ist das hier ein Traum, oder nicht?“ „Kein Traum, mehr eine Illusion.“ „Mein Herz schlägt so seltsam..“ „Keine Furcht, auch wenn dich die Dunkelheit zu verschlingen droht. Bleibe tapferen Herzens und schreite mutig voran, du hast die Macht dich und andere zu beschützen.“ „Ich kann es sehen..“ „Doch bedenke, je näher du dem Licht kommst, desto größer wird dein Schatten..“ „Mut, um meine Freunde zu retten.“ „Und vergiss nicht....“ „Freunde, für die es sich lohnt, Mut zu beweisen..“ „..du bist derjenige, der die Tür zum Licht öffnen wird.“ -Sora!- Der Junge öffnete seine Augen, schwer setzte er sich auf, ihm tat so gut wie alles weh. „Wo bin ich hier nur?“ Seine Stimme klang so hohl, so als ob sie ganz weit weg wäre. „Sora.“ „Huh?!“ Eine Gestalt in einem schwarzen Mantel stand an der Wand bei einer Tür. „Du bist diese Stimme aus meinem Traum! Ah, meine Stimme..“ Er fasste sich an den Hals, was war denn jetzt los? „Ja, ich bin die Stimme aus deinem Traum.“ „Hast du mich hierher gebracht?“ „Nein.“ „Vor kurzem war in in Traverse.. da habe ich jemanden angefleht, er möge Riku verschonen, dann war alles auf einmal dunkel.“ „Er hat dich hierher gebracht, damit du ihn nicht störst.“ „Gehörst du zu ihm?“ „Nein, ich bin nicht auf seiner Seite.“ „... ich bin ganz durchsichtig.. löse ich mich auf?“ „Du bist deine Seele.“ „Huh?“ „Komm mit, ich bringe dich zu deinen Freunden, Sora.“ „Meinen Freunden.. Riku.. und Kairi?“ „Zu Riku und Roxas.“ „Roxas... ich hab ihm wehgetan, nicht?“ „Ja, aber er verzeiht dir, komm, wir haben nicht viel Zeit.“ „Die Tür ist aber noch zu..“ „Dann schreite voran, kannst du das?“ „Es ist wie damals...der Traum vom Anfang vom Ende..“ „Komm.“ Die Gestalt reichte Sora ihre Hand, er streckte seinen Arm nach ihr aus. //Wie damals.. Anfang vom Ende..// Er bekam die Hand zu fassen und spürte, wie Wärme plötzlich von seinen Fingerkuppen aus seinen Körper erfüllte. Er zog ihn auf die Füße. „Kannst du stehen?“ „J-ja..“ „Gut..“ Sora stand da, hielt immer noch die Hand der fremden Person und spürte die Wärme. „Komm, Sora. Lass uns zu deinen Freunden gehen.“ „Ja!“ Er lächelte und folgte der Person, sie ließ seine Hand nicht los und er war ihr dankbar dafür, er wusste nicht, was sonst mit ihm passieren würde. Es fühlte sich ein wenig so an, wie damals, als er ein Herzloser gewesen war, doch dieses Mal sah er noch so aus wie immer. „Du bist ihm so ähnlich...“ „Hn? Was meinst du, Sora?“ „Du bist genau wie er.. Riku...“ Er schloss seine Augen und lehnte seinen Kopf gegen die Schulter des anderen, natürlich konnte er ihn nicht berühren. Es war immer so, der andere schaffte es seine Hand zu halten, aber er selbst brachte es nicht fähig seine Schulter zu berühren. „Sora..“ „Hm?“ „Nicht einschlafen, wir sind ja bald da..“ „Okay..“ //Wir gehen gemeinsam...// Er schloss die Augen erneut, er war so müde... „Roxas?“ „Wa-was?“ „Du warst kurz eingenickt...“ „Oh, sorry.“ Der Blonde rieb sich die Augen, das war ein seltsamer Traum gewesen. „Wo ist Axel?“ „Er hat gesagt, er geht sich die Beine vertreten, weil er sonst noch was anzünden muss.“ „Elender Pyromane...“ „Hahaha.. ja, da hast du Recht.“ „Riku, wir werden Sora retten.. ganz sicher.“ „Ich weiß.“ Der Silberhaarige wuschelte dem anderen durch die Haare. Er war Sora so ähnlich und auch wieder nicht. Die Augen waren jedoch völlig identisch, auch wenn in Roxas' Blick etwas unendlich Trauriges lag. „Riku... vielleicht hat unsere Reise nichts bedeutet... aber.. ich bin mir sicher, dass Sora nicht aufgibt..“ „Das musst du mir nicht sagen.. ich weiß das ganz sicher.“ „Ja..“ Roxas Kinn sank nach unten seine Augen schlossen sich ein wenig, sodass sie nur mehr einen Spalt breit offen waren. „Die... Tür ... zum Licht..“ „Roxas..?“ Riku legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Der Anfang vom Ende... die Tür ist noch zu...“ „Was meinst du damit?“ „.... Schlüssel zum Schicksal...“ Roxas riss die Augen auf und saß kerzengerade da. „Er kommt hier her... Riku wir müssen los!“ Er packte den verwirrt dreinblickenden Teenager am Handgelenk und öffnete ein Portal. „Die Tür.. zum Licht..“ „Roxas..?“ „Keine Zeit..“ Sie liefen hindurch. „Wo sind wir?“ „An einem bekannten Ort..“ „Ich kenne diesen Ort.. hier ist die Tür zum Licht..“ „Ja auch.“ „Wie meinst du das?“ „Sie liegt überall, wo du bist..“ „... Riku?“ Der Silberhaarige und Roxas standen an der dunklen Küste, wo Riku und Sora einst gesessen waren und dann Kairis Brief fanden. „Ich war schon mal hier..“ „Ja..“ „... Riku?“ Der Angesprochene wandte sich um. „Sora?!“ Er machte einen Schritt auf Sora und die Gestalt zu, doch Roxas hielt ihn zurück. „Was, wenn es eine Falle ist?“ „Riku!“ Sora ließ die Hand des anderen los und lief glücklich auf ihn zu, Roxas ging ihm aus dem Weg und der Junge wollte Riku gerade in die Arme schließen, als er einfach durch ihn hindurch griff. Verwundert blieb er hinter ihm stehen und betrachtete seine durchscheinenden Hände. „Riku...“ Stumme Tränen benetzten den Boden. Riku stand da und sah in die andere Richtung. „Sora...“ -Vielleicht hat unsere Reise nichts bedeutet...- „Riku, ich bin so froh, du lebst, du lebst..“ „Sora.“ „Du lebst, du lebst..“ „Sora, was passiert nur?“ -Wir gehen gemeinsam...- „Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich... jetzt gehen muss.“ „Was?“ Riku wandte sich zu Sora um, der stumm dastand und nun lächelte. „Sora!“ Er streckte seine Hand nach ihm aus, konnte jedoch nichts erfassen. „Sora... bitte bleib!“ Er lächelte noch einmal zum Abschied, dann schritt er voran, blieb kurz vor Riku stehen und schloss die Augen. „Huh?“ „Küss ihn schon!“, rief Roxas ihm zu, der ungefähr im selben Abstand wie die mysteriöse Person zu ihnen stand. //So etwas sagt sich vielleicht einfach..// Rikus Wangen nahmen ein blasses Rot an, als er sich zu Sora beugte und seine Lippen gegen die des anderen drückte, für diesen einen Moment konnte er ihn spüren, doch als er ihn umarmen wollte, griff er ins Nichts. Sora öffnete die Augen und sah ihn glücklich an. -Wenn ich das Schlüsselschwert nicht mehr benutzen kann...- „Machs gut.. wir sehen uns bestimmt irgendwann wieder...“ Mit diesen Worten schritt er voran, direkt durch den anderen hindurch. Der Silberhaarige blieb stumm stehen, wandte sich nicht mehr um, zu sehr brannten seine Augen dafür. „Wir müssen wieder gehen Sora und ich weiß nicht, wann du ihn wiedersehen kannst..“ „Ja, ist schon gut, ich habe mich verabschiedet.“ „Nun gut.“ Die Gestalt öffnete ein Portal zur Finsternis. „Komm“ Sora nickte und fasste die angebotene Hand. Gemeinsam verschwanden sie in der Dunkelheit. „Riku...“ „Ich.. ich habe versagt.. ich habe Sora wieder verloren...“ „Sora, ist das in Ordnung für dich?“ „Ja, ich muss meinen Körper wieder bekommen. Ich kann doch nicht einfach die Macht des Schlüssels in der Gewalt von irgendjemandem lassen.“ „Und Riku?“ „Ich muss ihn retten, er darf nicht sterben...“ „Große Worte für jemanden, der nicht einmal mehr einen Körper besitzt. Oder sollte ich schon Niemand sagen?“ „Du!“ „Ja, ich. Sora, du hättest besser daran getan, zu schlafen.“ „Was?!“ „Verstehst du denn nicht? Durch mich musstest du wieder schlafen, da die Dunkelheit stärker wurde, doch dadurch, dass du geschlafen hast, wurde ich stärker.“ „Dann war das nur ein Trick?!“ „Genau. Nun gehört mir der Körper des Schlüssels. Jedoch gibt es ein Problem, ich kann ihn nicht halten, zuerst brauche ich dein Herz, aber das hat der König gut geschützt..“ „Der König?“ „Ja.“ Soras Körper wandte sich nun an die Gestalt. „Aber das Problem ist ja dran zu kommen.“ Er wandte sich wieder an Sora. „Dein Herz ist geschützt durch die Ketten der Erinnerungen in Roxas, eine riss bereits, doch um die anderen zwei zu zerbersten muss Liebe, Freundschaft und anderes Selbst vernichtet werden.“ „Riku... Kairi... Roxas...“ „Korrekt.“ „Ich will dein Herz, Sora. Und damit die Macht über den Schlüssel zum Schicksal und alle Welten!“ „Der Schlüssel ist eine Bürde. Kein Werkzeug zur Unterwerfung.“ „Bitte?“ Sora sah sich selbst offen und ehrlich an. „Du wirst diese Bürde niemals tragen können, denn dein Herz ist getrübt, dadurch, dass du meines befleckt hast.“ „Wir werden sehen.“ Damit verschwand er in der Finsternis. „Und was machen wir jetzt?“ „Es ist an der Zeit, dass wir einander wirklich kennen lernen.“ „Huh?“ Die Gestalt nahm ihre Kapuze ab. „Du bist ja-?!“ „Nein, nicht ganz. Vor einem Jahr begegneten wir uns das erste Mal. Doch du verzichtetest auf deine Erinnerungen aus dem Schloss, um deine alten wieder zu erlangen“ „.... ich... erinnere mich nicht..“ „Das ist auch gut so, doch nun lass uns neue Erinnerungen schaffen.“ Er reichte ihm die Hand, Sora griff nach ihr. „Lass uns neue Erinnerungen schaffen, die es wert sind, behalten zu werden.“ Er fasste die Hand und lächelte. „Sora.“ „Freut mich, Sora.“ Ein silberner Schleier verdeckte die Augen. „Riku?“ „Ich hab schon wieder alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann...“, seufzte der Junge. Sein Blick war zu Boden gesenkt und die Haare verdeckten die Sicht auf seine Augen. Murrend ließ sich der Blonde aufs Sofa sinken, Riku zuckte nicht mal mit der Wimper. „Sag, was ist es denn?“ „...?“ „Ich meine, was ist das Falsche dran? Du hast Sora wiedergesehen, hast gesehen, dass es noch einen guten Teil gibt, hast dich verabschieden können... was ist so falsch?“ „Ich habe ihn gehen lassen...“ „Und? Du liebst ihn, du weißt das, er weiß das.“ „Aber..“ „Nichts 'aber...'! Axel wird mich auch gehen lassen und ich bin mir sicher, dass er dann nicht so ewig traurig sein wird.“ Er lächelte, Riku sah ihn an und ihm wurde das Herz schwer. Roxas' Lächeln war genau wie Soras, doch mit einem Unterschied, Roxas war innen drinnen nicht fröhlich, sein Lächeln war nicht echt. „Roxas...“ „Was denn? Ich bin mir sicher, ihr werdet euch wiedersehen.“ „.. du..“ „Ja? Was ist mit mir?“ „Das mit dir und Axel, das tut mir Leid.“ „Wir brauchen dein Mitleid nicht, Axel und ich hatten ne schöne Zeit, klar war sie kurz, aber die Zeit ist nun mal begrenzt. Das war von Anfang an klar.“ „Du sagst das so einfach, aber Axel?“ „Er mag kindisch wirken, aber er macht sich mehr Gedanken als alle anderen.“ Roxas lächelte noch einmal und legte einen Arm um Rikus Schultern. „Kopf hoch, Riku. Wir schaffen es schon irgendwie..“ Axel war vor der Türe stehen geblieben, er wollte die beiden nicht stören, doch die Worte, die ihn mit voller Kraft trafen, ließen ihn innerlich zerspringen. Es stimmte schon, ihre Zeit war begrenzt, es stimmte, sie war kurz, aber dennoch, musste Roxas so vom Abschied sprechen? Axel wusste nicht, wie er es schaffen sollte, den blonden Jungen gehen zu lassen, alle waren so schrecklich erwachsen, wenn es um Abschied und so etwas ging, aber er? Nein, Roxas könnte er nie so einfach gehen lassen, doch die Worte des Jungen ließen es nicht zu, dass er anders handelte, als von ihm erwartet wurde. Jetzt war nicht die Zeit dafür, sie mussten Sora retten, damit nicht alles zerstört wurde, wofür sie gekämpft hatten, Roxas und Sora. Der Rothaarige machte die Türe schwungvoll auf. „Na? Schon genug herum geheult, Riku? Oder brauchst du noch ein Taschentuch?“ „Axel! Benimm' dich nicht, wie ein kleines Kind!“ „Hehe.. aber das kann ich doch am Besten.“ Der Mann setzte sich neben Roxas und grinste schief. „Riku ist halt wegen Sora traurig, lass ihn!“ „Schon gut, Roxas..“ „Nein, nichts ist gut, wir müssen was tun!“ „Und was?“ „Den Kerl fertig machen, der Soras Körper unter Kontrolle hat!“ „Gut gesprochen, Goldlöckchen, und wie sollen wir das tun?“, fragte Axel gelangweilt und betrachtete seine Finger. „Nenn... mich... nie.. niemals.. wieder... 'Goldlöckchen'...“ „Uhm, ups?“ Sinnloses Gezanke brach aus. Diese Geschichte ist noch lange nicht vorüber, Sora... „Wer bist du?“ Ich bin du. „Nein... du bist zwar hier... in meinem Herzen, aber das bin nicht ich..:“ Wir werden sehen... „Wir werden sehen.“ Sora... „Schatten deiner Selbst...“ Der Schlüssel gehört mir. „Er gehört niemandem... man selbst gehört dem Schlüssel... du wirst die Bürde niemals tragen können...“ „Sora, wach auf...“ „Uuh..“ Erschöpft öffnete der Junge seine Augen. „Komm.“ Er streckte ihm die Hand entgegen, Sora griff nach ihr. Mit Leichtigkeit wurde er auf die Beine gezogen, war ja klar, immerhin war er ja nur eine Seele, Gewicht war da alles andere als vorhanden. „Wohin gehen wir?“ „Das musst du entscheiden. Gehst du ins Licht, oder in die Dunkelheit?“ Sora schüttelte den Kopf. „Was? Keins von beiden?“ „Ja, ich, ich nehme den Weg der dazwischen liegt.“ „Den Weg ins Zwielicht der Nacht?“ „Nein, den Weg in die Morgendämmerung.“ -Wie Riku damals- „Er wird uns noch in ernste Schwierigkeiten bringen...“ „Was hast du, du stehst doch drauf.“ „Ke.. Sora wählt den selben Weg.“ „Verwundert es dich? Er will ihn wieder sehen, bevor du ihn umbringst.“ „Ja, aber er kann nicht zu ihm und er weiß das, warum also das ganze?“ Das blasse Mädchen sah ihn verwundert an. War das denn nicht klar? „Weil Sora... irgendwann zu ihm findet, auch in tiefster Finsternis und grellem Licht.“ „Sei still, du hast keine Ahnung, Naminé.“ Sora lächelte den Größeren breit an. „Komm, das Zwielicht wird uns nicht ablehnen, denn ich bin selbst ein Teil davon.“ Er streckte seine Hand nach ihm aus und dieses Mal schaffte er es, den anderen zu berühren. „Sora...“ „Riku ist stark, er schafft das. Kairi schafft das auch und bei Roxas sorg ich einfach dafür, dass er es schafft.“ „Du hast Recht.“ „Natürlich hab ich das.“ Stille. „Hey, was sollte diese Pause?!“ „Hahaha... Okay, du hast Recht.“ Der Junge lächelte sanft und gemeinsam gingen sie. Der Weg in der Mitte, er war nicht leichter oder schwerer als die anderen, doch er beherbergte seine eigene Geschichte. „Naminé, was wird das? Warum gehen sie?“ „Sora ist mutig und immer noch reinen Herzens. Du wirst ihn nie unterjochen.“ „Darum haben wir ja Roxas.“ „Auch ihn nicht...“ „Vergiss nicht, was ich noch habe...“ Ein Spiegel erschien an einer Wand. Ein Mädchen mit rotschimmernden Haaren war darin zu sehen. „Kairi..“, hauchte die Blonde. „Also, noch mal zum Geschäft...“ „Ich hasse dich!“ Cliffhanger!! Schon wieder! Es tut mir leid, aber wenigstens ist das hier mal etwas länger! (Das Kapitel ist länger als der Rest....) *smile smile* Hoffe es gefällt~ Um Kommentare wird wie immer gebetenxD Hosted by Animexx e.V. 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