I miss you... von Rici-chan ((RenXHoro) Wen man den anderen vermisst... abgeschlossen) ================================================================================ Kapitel 1: Alltag ----------------- Kapitel 1: Alltag "HOROOOO!!!" vernahm man in den frühen Morgenstunden eines Freitag Morgens, in einem kleinen Haus in Tokio. Wie fast jeden Tag versucht ein ziemlich genervter Chinese seinen blauhaarigen Ainu-Freund aus den Federn zu kriegen. Es gelang ihm eigentlich fast immer - aber dafür meistens sehr spät. Der Schwarzhaarige stand vor dem Futon des Ainu, und fing an, mit dem Kopfkissen nach Horo zu werfen. "Horokeu Usui, wenn du jetzt nicht aufstehst, kommst du zu spät zur Schule!" rief Ren ziemlich genervt. "Ist doch egal..." hörte man Horo bloß in sein Kissen murmeln. Ren schnaubte. "Also gut..." meinte er mit einem fiesen Grinsen. Er drehte sich zur Tür um. "Dann kriegst du kein Frühstück und kein Bento mit in die Schule...“ Sofort richtete sich der Ainu auf. "Meinst du das ernst?" fragte er. Er war es gewöhnt, seit er mit Ren zusammenwohnte, und das taten sie schon seit über einem Jahr, das der Chinese, welcher eigentlich sehr gut kochen konnte, ihm ein Bento bereitete, seit auch dieser feststellen musste, das Horo nicht mal ein Ei braten, geschweige den ein Bento herrichten konnte. Der Chinese drehte sich um, und sagte in einem abwertenden Ton: "Wenn du nicht aus dem Knick kommst, ja..." und begab sich daraufhin in die gemeinsame Küche. Vor Schreck und Eile fiel der Blauhaarige mit einem lauten Plumms! aus dem Bett, sodass Ren wusste, das der Ainu endlich seinen Hintern aus dem Bett bewegte. Mit einem zufriedenen Grinsen setzte er sich an den Esstisch, wo natürlich bereits seine eigene und das Bento seines Freundes lagen. So fies, ihn ohne Essen in die Schule zu schicken, war Ren nicht - aber manchmal halfen Drohungen einfach besser als liebe Worte. Der Chinese schlürfte gemütlich an seinen Tee, während der Ainu, inzwischen fast ganz angezogen in seiner Schulkleidung, die Treppe hinunter kam. Oder eher hinunterfiel. Er hielt sich aber noch, und kam so, an seiner Krawatte arbeitend, zum Esstisch. Als er sah, was auf den Tisch stand, grummelte er nur vor sich hin, und setzte sich auf den Stuhl, bereits nach der Schüssel Reis greifend, da Ren ja schon fertig mit dem Essen war - oder vielleicht noch gar nichts gegessen hatte. Der Ainu blickte Ren musternd an, und seufzte danach. Das verwunderte Ren ja, sodass er dem Ainu einen komischen Blick schenkte. "Was?" fragte er nun genervt. "Gerade, weil du inzwischen gewachsen bist, solltest du frühstücken" schmollte Horo. Was ja auch stimmte: Ren hatte in den letzten Monaten einen gehörigen Wachstumsschub bekommen, er war nun fast genauso groß wie der Ainu. Was Horo aber nun gar nicht gefiel, er wollte lieber seinen kleinen Ren behalten, was er aber lieber nicht laut aussprach, weil er doch noch an seiner Gesundheit hängte. "Ich habe doch was gegessen, du Baka" erhielt er prompt die Antwort, und Ren zeigte zur Spüle; wo eine nicht aufgewaschene Schüssel stand. "Schließlich bist du heute dran mit Aufwaschen." Jetzt schmollte der Ainu noch mehr; er wusste ja, dass er tollpatschig war, und somit nur Aufgaben erhielt, die nicht zu kompliziert waren, wie Aufwaschen oder die Wäsche aufhängen. Aber das Ren ihn das immer wieder, direkt wie indirekt, sagte, nervte nach einer Weile schon. Schließlich war auch Horo fertig mit dem Essen, und packte das Bento ein, und Ren tat es ihm gleich. Der Chinese schloss ab, und dann trennten sich wie jeden Morgen ihren Wege: Ren ging ja immer noch in eine andere Schule als Horo, die auch weiter weg lag, somit aber auch der Unterricht später begann, während Horos Schule ganz in der Nähe lag. Horo sah Ren nur schmollend an der Kreuzung an, und jener seufzte. "Horo...“ begann er, "du weist genau, warum ich nicht an deine Schule gehe..." Dieser nickte. Er wusste ja, das Ren als Ausländer nicht an so eine Schule gehen konnte, aber ihm wäre es lieber, Ren an seiner Seite zu haben, in den Schulstunden...und vor allem in den Tests. Ren war in allem sehr gut - Horo nur in den Naturwissenschaften. In den Sprachen fürchtet er sich vor den Vokabeln, dieser Grammatik, und diesem ganzen anderen Sachen die dazugehörten, und umso schlimmer hatte er Angst vor den Tests. Heute war so ein Tag, wo er lieber im Bett geblieben wäre. Ren hatte zwar mit ihm geübt, aber bei so einem großen Test, hatte er trotzdem ein flaues Gefühl im Magen. Wissend seufzte Ren nur bei dem Anblick. Dann schaute er Horo mit einem komischen Blick an, und bevor der Ainu fragen konnte, was das sollte, küsste der Chinese ihn sanft auf den Mund. Erst war der Blauhaarige überrascht, erwiderte dann aber gleich den Kuss, der sich zu einem zärtlichen Zungenspiel entwickelte. Ren löste den Kuss nach einer Zeit, beugte sich dann zu Horos Ohr vor, und hauchte ihm in einer sanften Stimme die Worte:" Wo ai ni Horo...und du schaffst das schon...."ein, was dem größerem eine Gänsehaut bescherte. Ren zog sich wissend zurück, und schenkte dem Ainu ein aufmunterndes Lächeln, welcher darauf etwas rot um die Nase wurde. Er wusste, das Ren nicht jeden dieses Lächeln zeigte, aber er wunderte sich schon etwas, warum ihm so heiß wurde. Sie waren ja schon seit über anderthalb Jahren zusammen, und zusammengezogen waren sie vor einem Jahr, aber noch immer wurde er bei gewissen Sachen rot - Ren ging das ja nicht anders, aber bei ihm kam das weitaus weniger vor. Ren lächelte wissend und sich innerlich über das rote Gesicht von Horo freuend, und wollte sich gerade umdrehen, als er plötzlich Horos Hände um seinen Oberkörper spürte, die ihn näher an den Körper des Ainus zogen. Ren wurde ganz warm, und nachdem er seine Überraschtheit überwunden hatte, erwiderte er die zärtliche Umarmung. Er sah Horo nicht ins Gesicht, sodass er nicht sehen konnte, wie dessen Hirn arbeitete. //Warum hab ich das jetzt gemacht? Wenn ich jetzt keinen vernünftigen Grund habe, denkt er wieder, ich brauche eine Kuschelstunde...// Und das wollte Horo auf keinem Fall, das wäre viel zu peinlich gewesen. "Ähmmm...vergiss mich nicht, ja?" //Horo, das hast du toll gemacht...// schimpfte er sich selber. Ren lächelte nur und löste sich dann von Horo. "Wie könnte ich meinen Baka-Ainu vergessen?" lächelte er nur. Horo blies die Wangen auf. "Wieso den Baka? Was hab ich jetzt schon wieder falsch gemacht?" schmollte er jetzt. "Zum einen, hast du bestimmt vergessen, dass ich heute später komme, weil wir noch etwas wegen der Klassenfahrt morgen besprechen müssen, und zudem, „ grinste der Chinese jetzt," musst du dich jetzt sputen, sonst kommst du wirklich zu spät." Bei der ersten Aussage musste der Ainu geknickt zugeben, dass er das wirklich ganz vergessen hatte, bei der zweiten riss er die Augen auf und schaute auf seine Uhr. "Kisama!" fluchte er nur und rannte dann in die Richtung seiner Schule. "Heh! Das ist mein Spruch! Dafür gibt’s heute Abend nichts!" rief er ihm noch hinterher, wobei er bei letzterem nicht das Essen meinte. Der Ainu konnte aber nichts erwidern, da Ren schon auf den Weg zu seiner eigenen Schule war. //So ein Mist! Heute ist echt nicht mein Tag...// dachte er sich verzweifelt und schimpfte sich innerlich aus, wegen seiner dummen Knuddelattacke, die er hatte. Aber Ren sollte Recht behalten, die Arbeit war gar nicht so schlimm, wie er sich ausgedacht hatte. Nachdem der Test vorüber war, und auch die letzten Schulstunden überstanden waren, machte er sich auf den Heimweg. Das Bento war natürlich alle, Rens Bentos verschlag er immer sofort und mit Genuss, was er aber dem jungen Chinesen nicht auf die Nase binden wollte, seine Arroganz wäre ins Unendliche gewachsen. Er hatte sich ja verändert, zum Positiven, das muss man sagen, aber seinen Stolz und seine Arroganz hatte er noch nicht ganz abgelegt. Was auch ein Wunder gewesen wäre. Während dieser Gedankengänge war der Ainu vor dem gemeinsamen Haus angekommen, und er erinnert sich daran, das Ren heute ja später kam. Wegen der Klassenfahrtsbesprechung... Der Ainu seufzte und schloss die Tür auf - dadurch, das sie auf verschiedene Schulen gingen, wurden die Projekttage sowie die Klassenfahrten auf verschiedene Daten gelegt - was bedeutete, das der Ainu die nächsten sieben Tage auf sich allein gestellt war....sieben ganze Tage... Er gab es nur ungern zu, aber ihm behagte der Gedanke gar nicht, so lange allein in dem Haus zu sein... Für ihn bedeutete diese Abwesenheit von Ren, das er sich sieben Tage selbst um sein Essen kümmern muss, sich allein um seine Hausaufgaben kümmern dürfte, und das er in der Nacht keinen Ren neben sich in seinem Futon hatte, und vor allem, was das Schlimmste für den Blauhaarigen war, bedeutete das ganze sieben Tage lang keinen Sex. Er war ja nicht pervers oder so, ganz und gar nicht, aber dabei war er wenigstens derjenige, der oben war, sprich Seme, und konnte Ren auch zappeln lassen, auch wenn sie manchmal tauschten. Er suchte gerade nach einem Fertiggericht, das er sich zubereiten konnte, als ihm plötzlich bewusst wurde, was er dachte. Er war in diesem Sinne und bei fast allen anderen Sachen ja abhängig von Ren! Der Ainu schüttelte seinen Kopf, und hatte in diesem Moment Glück, das das Fertiggericht ihm nicht aus der Hand fiel. Das dürfte Ren nie mitkriegen, das er den Chinesen so vermissen würde! Als er selbst auf Klassenfahrt war, hatte er so viel zu tun gehabt, das er insgesamt nur dreimal angerufen hatte. Natürlich vermisste er ihn, aber er war so fertig, das er meist sofort in der Nacht einschlief, und Ren hatte sich ja nicht beschwert, war aber am Tag seiner Rückreise dem jungen Ainu um den Hals gefallen, sodass beide beinahe umgefallen wären. Ren hatte sich danach gefangen, war zwar etwas rot im Gesicht, aber damit war alles gegessen. Er kam ja auch sonst ganz gut ohne ihn zurecht, aber die körperliche Nähe sowie die Wärme von dem Ainu hatte er einfach vermisst. Er fasste einen Entschluss. Er würde Ren auf seiner Klassenfahrt nicht nerven, und würde beweisen, dass er auch ganz gut ohne ihn zurechtkam. Er war so in seinen Gedanken vertieft, das er nicht merkte, wie das Wasser, was er für eine Instantramen ansetzte, bereits kochte und langsam zu verdampfen begann. Es war kaum noch Wasser übrig, als er durch ein Knurren seines Magens wieder nach dem Topf und dessen Inhalts schaute, und sofort enttäuscht seufzte, und dann Wasser nachfüllte. Dabei beachtete er nicht, das der Boden des Topfes noch kochend heiß war, und das kalte Wasser, was diese Fläche dann berührte, etwas zurückspritze. Unglücklicherweise bekam Horos linke Hand etwas von dem heißem Wasser ab, und er zog mit einem lauten "Auuuuhh!!!" die Hand zurück und steckte sie unter den Wasserhahn, um die Stelle mit kaltem Wasser abzukühlen. Er war halt ein Tollpatsch. Das hatten alle bereits gesagt. Irgendwie kam er sich dumm vor, und er war auch verletzt, das alle dachten, oder vor allem sich wunderten, das Ren mit einem Dorftrottel wie Horo zusammen war. Der Ainu brachte dann die vorgefertigten Nudeln in das Wasser, was bereits schon wieder kochte. Nach drei Minuten hatte er eine fertige Instannudelsuppe und setzte sich in die Stube und schaltete den Fernseher an. Er schlürfte nebenbei den Ramen, und zappte durch die Programme. Morgen begann zwar das Wochenende, er sollte sich aber bereits jetzt wegen den wenigen Hausaufgaben hinsetzen, die sie noch für die Woche vor den Sommerferien aufbekommen hatten. Schließlich hatte er ab morgen keinen super-wissenden-absolut-einwandfreien-Besserwisser namens Ren Tao mehr im Haus, der ihm half, wenn er etwas nicht verstand. Im TV lief nichts anständiges, sodass er sich aufsetzte, und in der Küche den Aufwasch begann. Ein paar Schüsseln von heute früh, und seine Schüssel von eben, also nicht besonders viel. Ja, aufwaschen konnte er, dafür war er zu gebrauchen.... Missmutig und leicht abwesend mit den Gedanken räumte er die Schüsseln wieder ein, und begab sich zu seinem Schreibtisch. Sie hatten ein kleines, aber geräumiges Haus, mit einem Erdgeschoß, einem ersten Stock mit einem Dachboden, sowie einem Keller. Im Erdgeschoß befanden sich natürlich ein Flur, sowie ein Eingang in den Garten, den man auch durch den Hof erreichen konnte. Zudem befanden sich die Küche, das Bad mit Dusche und die Stube im Erdgeschoß. Oben war ihr gemeinsames Schlafzimmer, sowie für jeden ein Arbeitszimmer, sie lernten getrennt, da sonst keiner in der Lage war, ordentlich seine Arbeiten zu erledigen, da entweder sich der Chinese gestört fühlte, wenn Horo ihn die ganze Zeit anglotzte, oder da Horo durch sein Starren gar nicht mit den Aufgaben begann. So schlüpfte der Ainu immer zu Ren herüber, wenn er etwas nicht verstand, oder nachfragen wollte. Mit der Zeit hatte Ren Geduld bei dem jungen Ainu gelernt, und Horo war besser in der Schule geworden, während Ren unangefochtenen an der Spitze seiner Klasse blieb. So begann der blauhaarige Ainu mit seinen Aufgaben, aber seine Gedanken schwelgten immer wieder zu dem lilahaarigen Chinesen ab, was er zu tun hatte, wenn er nicht da war, was im bevorstand und vieles weitere mehr. Nach zwei Stunden hatte er zwar alle Aufgaben angefangen, aber fast nichts beendet. Er hatte jetzt irgendwie keinen Nerv, um sich über den Kasus und Genus verschiedener Vokabeln den Kopf zu zerbrechen, die Mathe - wie Biologiehausaufgaben hatte er bereits erledigt. Er resignierte, und begab sich nach unten, um sich einen Snack aus dem Schrank zu holen und sich vor den Fernseher zu verkrümeln. Sicher war Ren wieder super gut drauf, wenn er von dieser Besprechung wiederkam, und ja, das war jetzt ironisch gemeint. Er wurde als Klassensprecher gewählt, aber nur, weil kein anderer den Job wollte. Er war natürlich dagegen, aber nach fünf Tagen der Belagerung in der Schule hatte er es dann doch aufgegeben, und übernahm die Aufgabe, was aber bedeutete, das meist länger als die anderen in der Schule blieb, was seinem Freund nun gar nicht passte. Horo tapste gelangweilt die Treppe herunter und ging in die Küche, um sich etwas aus dem Schrank zu holen. Er kramte Gedankenversunken in dem Fach herum, als ihm eine bekannte Stimme aus den Gedanken riss und ihn erschrecken lies. "Konntest du es nicht bis zum Abendbrot aushalten?" fragte ihn Ren, der genau hinter dem Ainu stand. Er war ganz normal in das Haus gekommen, aber der Ainu war einfach in die Küche getapst und hatte ihn ignoriert. Ren konnte ja nicht ahnen, das er so in Gedanken versunken war, und interpretierte einen in einem Süßigkeitenfach rumwühlenden Horo falsch, sodass er dementsprechend, ohnehin schon durch seine Aufgaben genervt, recht missgelaunt hinter dem Ainu stand und nicht umhin kam, ihn zu fragen, was das sollte. Das Problem hier war aber, das der Ainu so erschrocken war, das er aus versehen eine ganze Ladung, bestehend aus Chips, Schokolade und anderem Süßkram, hinunterzerrte, und genau diese Ladung traf den ohnehin schon genervten Chinesen, welcher mit schreckgeweiteten Augen die Arme schützend über seinen Kopf verschränkte, aber er wurde trotzdem unter diesem Schwall begraben, und schaute dann mit verengten Augen, die nur so funkelten, unter dem Berg zu Horo hervor. Diesem stand bereits eine Schweißperle auf der Stirn, und er verzog seinen Mund zu einem gequälten Lächeln. DAS würde so richtigen Ärger geben, einen Ren Tao ärgerte man nicht einfach so, egal ob absichtlich oder unabsichtlich. "Tut mir leid, Ren, das war keine Absicht!" brachte er heraus und begann, die Tüten und Tafeln wegzuräumen. "Du weist, was das bedeutet, oder?" sprach Ren in einer kalten Stimme, und Horo schloss bereits die Augen, in Erwartung, das er geschlagen, getreten oder sonst etwas abbekommen würde, aber was er bekam, war vollkommen gegen seine Erwartungen. Von einem Augenblick zum nächsten spürte er Rens warme Lippen auf den Seinen, und durch seine Überraschung war sein Mund ohnehin etwas offen gewesen, was der Chinese sogleich ausnutze. Er erkundete mit seiner Zunge Horos Rachen, welcher schon nach kurzer Zeit ebenfalls die Augen schloss und den Kuss genoss. Es war ein zärtliches, dann aber immer leidenschaftlicher werdendes Zungenspiel, bis Ren sich schließlich von dem leicht erhitzten Horo löste. Der Ainu war ziemlich überrascht, hatte er doch eine Strafe, oder wenigstens eine Standpauke seitens des Chinesen erwartet, aber der Schlag kam danach. Ren lächelte auf einmal schadenfroh, und meinte mit zuckersüßer Stimme:" Wie ich gesagt hatte, bekommst du heute nichts mehr, und sowieso ja die nächsten sieben Tage, und die darauf folgenden Tage jetzt auch nichts." Horo fiel die Kinnlade herunter, er dachte, heute konnte er ihn vielleicht noch überreden, da sie sich ja dann ganze sieben Tage nicht sahen - aber auch danach keinen Sex? Mit einem wissenden Lächeln drehte sich der Chinese um, und begab sich auf sein Arbeitszimmer. Horo hörte noch die Worte:" Und ja, ich packe jetzt meinen Koffer, könnte also etwas länger dauern, bis ich das Abendessen mache." bevor der Chinese die Tür hinter sich schloss. Das dürfte doch nicht wahr sein! Er hatte ihm extra diesen Kuss gegeben, damit er sich dann auch ja erinnerte, wie es weitergegangen wäre! Horo ließ sich wütend auf einen Sessel in der Stube nieder. Es war ja nicht zu fassen! Immer wieder drängte Ren ihm solche Strafe auf, jetzt war er beleidigt, und schmollte vor sich hin. Ren hatte derweil seinen schwarzen Koffer gepackt, und wollte dann das Abendessen zubereiten. Er bemerkte sehr wohl, das Horo in der Stube schmollte, aber ehrlich gesagt fand er es einfach nur süß. Und da Horo pflegte, nicht mit ihm zu sprechen, wenn er schmollte, stellte er das Essen des Ainus auf den Küchentisch, während Ren seine Portion - eine Schale Reis, damit Horo nicht wieder meckerte - bereits gegessen hatte. Er stellte einen Zettel unter die Schüssel, und begab sich dann darauf derweil ins Bad. Horo hatte schon mitbekommen, das Ren einfach gegangen war, ohne ihn irgendwas zu fragen oder sich um ihn zu kümmern. Neugierig stand er auf und ging zum Küchentisch, wo er einen Zettel fand, worauf stand: Lieber Horo, hier hast du dein Abendbrot, ich habe bereits gegessen, also kannst du mich nicht belangen. :P Ich muss morgen 7:00 Uhr aufstehen, also gehe ich dann gleich ins Bett und werde wohl auch sofort einschlafen. Mach bitte das Licht aus, falls du dich dann nach oben gesellst. Ren. Der Ainu konnte sich Rens Stimme direkt vorstellen, als er den Zettel las. Und das Wort "sofort" hatte er auch noch hervorgehoben. Vielleicht... Schnell setzte der Ainu sich hin und begann zu essen, und Ren, der das ganze beobachtet hatte und fertig mit dem Duschen war, ging schmunzelnd in ihr gemeinsames Schlafzimmer, aber so, das Horo ihn nicht bemerkte. Dieser war dann gleich fertig und räumte seine Sachen im Eiltempo weg - Aufwaschen konnte er den Rest morgen. Er sah geschwind im Bad nach, wo sich der Chinese ja bereits nicht mehr befand, und löschte das Licht und begab sich schließlich auch in den Schlafraum. Dort war das Licht bereits gelöscht, so trat er in die Dunkelheit, und bewegte sich instinktiv zu ihren Futons. Er wusste, das Ren noch nicht schlief, er tat nur so. Ihre Futons lagen nebeneinander und so legte er sich so wie er war in seinen Futon und kuschelte sich zu Ren herüber, der mit dem Rücken zu ihm lag. Dieser währte sich nicht gegen die Wärme, und lies Horo einfach gewähren, aber nur bis zu dem Punkt, bis dieser begann, zärtlich Rens Nacken zu küssen. Jener drehte sich um und legte geschwind einen Finger auf Horos Lippen. "Sagte ich nicht, heute nichts?" meinte er. Horo sah ihn nur schmollend an. Dann spürte er aber, wie Ren ihn zu sich zog und ihn umarmte. Diesen Sinneswandel konnte er überhaupt nicht verstehen. "Ich will mich ja schließlich daran erinnern, wie sich mein Koi anfühlt..." flüsterte Ren in Horos Ohr. Diese gehauchten Worte ließen eine leichte röte auf Horos Wangen zu, aber er erwiderte die Umarmung. "Ich doch auch..., " flüsterte er, und Ren lächelte nur. Egal, wie fies Ren manchmal sein konnte, er liebte Horo und würde ihm nie ernsthaft wehtun. Er würde ihn über die Tage auch vermissen - das war klar. Ihm würde die Wärme fehlen, oder einfach nur, das Horo um ihn war. Er kuschelte sich zufrieden an Horo, ebenso wie dieser sich noch etwas näher zu Ren legte. Morgen war dann der Abschied; so verbrachten sie die letzte Nacht in der Nähe des anderen und schliefen dann auch sogleich ein. +-+-+ Kapitel 2: Abschied ------------------- Kapitel 2: Abschied Der Wecker klingelte genau 7:00 Uhr an einem sonnigen Samstagmorgen. Im Hause Tao/Usui schlüpfte eine Hand aus einem Futon hervor und schaltete das nervende Piep! Piep! des Weckers aus. Ein recht verschlafen aussehender Ren Tao schälte sich aus seiner Decke und gähnte erst einmal herzhaft. Er rieb sich die Augen und starrte auf den Wecker, um vielleicht festzustellen, dass er noch eine Stunde schlafen konnte, aber dem war nicht so. Er war ja nicht gerade ein Morgenmuffel, aber am Wochenende schlief auch er mal gern etwas länger. Der Chinese fuhr sich kurz mit der Hand durch sein noch verschrubbeltes Haar, als er plötzlich ein müdes Stöhnen neben sich vernahm. "Schon so früh.....?" klang es verschlafen von dem blauhaarigen Ainu, der sich wieder zurück in seinen Futon kuschelte, aber nicht, ohne sein Kuscheltier - in diesem Falle Ren - wieder zu sich zu ziehen. "Schlafen...," hörte man ihn noch murmeln, aber dann war er schon wieder auf dem Weg ins Reich der Träume. Ren schmunzelte kurz, aber er löste sich dann aus Horos Umklammerung und stand auf. Der Ainu merkte sofort, dass ihm seine Wärmequelle fehlte, murrte kurz, und zog sich schließlich die Decke etwas höher, und war im selben Moment schon wieder eingeschlafen. Ren lächelte; Horo war in diesem Moment einfach viel zu süß, um ihn zu wecken. Er gab Horo einen kurzen Kuss auf die Schläfe, und strich ein paar Haarstränen aus seinem Gesicht, was dieser aber nicht ganz realisierte, da er sich wahrscheinlich gerade in einem seiner Träume befand. Ob er nun von Ren oder vom nächsten Essen träumte, sei mal dahingestellt. Der Chinese nahm sich seine Schulkleidung und verschwand durch die Tür erst einmal in Richtung Bad, um sich umzuziehen und sich die Zähne zu putzen. Danach würde er wie immer das Frühstück machen. Er sagte es zwar nie direkt, aber Ren mochte ihren Alltag, und ganz besonders denn Morgen. Er konnte in Ruhe das Essen bereiten, vor allem kochte er die Japanische Küche. Ab und zu kochte er auch Chinesisch, aber die japanischen Gerichte konnte er inzwischen im Schlaf zubereiten. Er wusste selbst nicht genau, warum er diese Tage so genoss - aber einem war er sich sicher, Horo war einer der Gründe. Er freute sich auch, das Horo das schmeckte, was er zubereitete, den früher hat niemand sich darum gekümmert, ob er kochen oder nicht kochen konnte. Als sie zusammengezogen waren, und Ren feststellen musste, das Horo nicht kochen konnte, hatte er das Essen übernommen. Horo hatte die Gerichte in höchsten Tönen gelobt, Ren war es dann fast etwas peinlich gewesen. Von da an hatte er noch lieber gekocht - und die Küche wurde ganz sein Gebiet. Er war auch froh, wenn die Bentos, die er Horo mitgab, immer leer waren, wenn er aus der Schule zurückkam. Auch die Gespräche, die sie am Morgen führten, wenn Horo nicht ganz so spät aufstand, und wenn sie nur über belanglose Dinge waren, machten ihn glücklich. Horos Gesten, seine Stimme und seine Mimik wirkten beruhigend auf ihn. Bei Horo fühlte er sich wohl, und ja, er war glücklich. Trotzdem hatte Horo ihm einmal die Frage gestellt, warum er sich gerade in ihn verliebt habe. Ren hatte ihn verwundert angesehen, seine eigene Stirn gegen die des Ainus gedrückt, und nachgeprüft, ob dieser nicht vielleicht Fieber habe. Horo war mit einer gewissen Röte zurückgezuckt, und sagte nur, das er nicht krank sei, sondern es ernst meinte. Ren resignierte, und gab darauf eine Antwort, die der Ainu nun gar nicht erwartet hätte. "Zum lieben braucht man keinen Grund, ich liebe dich einfach, oder, „ meinte er und ging einen Schritt zu Horo hin," soll ich dich fragen, warum du mich arroganten-sturen-stolzen-Chinesen liebst?" Der Ainu sah ihn erst etwas verdutzt an, Ren konnte nicht sagen ob daran lag, das er nicht erwartet hätte, das er seinen eigenen Charakter so gut kannte, oder weil der Chinese nicht, weil er ja sonst so stolz war, seine ganzen Eigenschaften aufzählte, warum man ihn einfach lieben musste. Daraufhin schüttelte der blauhaarige Ainu nur seinen Kopf, bevor Ren ihn in seine Arme zog. Ren konnte in diesem Moment nicht das Gesicht von Horo sehen, hätte er es aber getan, hätte er einen wirklich dankbaren Blick gespürt, voller Liebe. Ja, sie liebten sich, auch wenn das ihre Umwelt manchmal nicht so sah, dachte sich Ren nun, während er den Tisch deckte, sie hatten schon viele blöde Sprüche aushalten müssen, Ren ließ das meistens kalt, aber der Ainu hatte sich schon mehrmals bei ihm ausgeweint, weil er nicht wollte, das die Menschen um ihn herum ihn nicht mochten oder ihn gar hassten. Diese Bürde konnte Ren ihm nicht abnehmen, aber er konnte ihn trösten, falls es ihm danach zumute war. Oft neckte er Horo nach solchen Sachen mit Absicht, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Komischerweise ging der Ainu immer darauf ein. Natürlich stritten sie sich noch, aber nicht so wie früher, es war mehr eine spaßige Art sich zu unterhalten. Aber manchmal kam Ren die Idee, ob Horohoro nicht doch ein Masochist war. Besagter Ainu schritt gerade gähnend und noch mit wirrem Haar, welches nur dank seines Stirnbandes, das er Tag und Nacht trug, zusammengehalten wurde, die Treppe hinunter. Ren konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen - Horo war wirklich ab und zu wie ein Kind. Horo tapste zu Ren herüber, und ließ sich dann auf den Stuhl fallen, aber nicht, ohne noch einmal zu gähnen, und so jeden zu beweisen, das es viel zu früh war, um aufzustehen. "Kannst du mir erklären, warum ihr so früh und an einem SAMSTAG Morgen fahren müsst?" brachte er etwas angenervt hervor. "Das weist du ganz genau, Horokeu. Unser ach so toller Lehrer hängt auch die Projekttage mit dran, außerdem will er die Zeit in Kioto nutzen, „ meinte Ren zwischen einem Schluck Kaffee. Eigentlich trank er das schwarze Gebräu nicht sonderlich gerne, aber heute musste er mal wach bleiben, und da half leider nur diese schwarze Suppe, wie er sie nannte. Horo hingegen blinzelte nur müde und schaute dann bekümmert zu Ren, streckte aber dann seine Arme auf den Tisch aus und bettete seinen Kopf auf diese. Zudem setzt er seinen besten Dackelblick auf, den er haben konnte, und schaute so zu Ren herüber. Ren ließ bei dem zuckersüßen Anblick fast seine Tasse fallen, hielt sie aber noch fest, und drehte seinen Kopf mit einer verratenden Röte zu Seite. Dieser verdammte Ainu wusste ganz genau, das Ren bei diesem Anblick zu nichts nein sagen konnte! "Was denn?" fragte er so nur und schaute Horo nicht weiter an. "Das weist du ganz genau..."brachte der Ainu hervor und schaute Ren sanft an. Jetzt musste jener doch für einen Moment ganz kurz lächeln, was der Ainu aber nicht sah. "Kuschelstunde?" stellte er da eine fast überflüssige Frage, und als der Ainu leicht nickte, lächelte Ren ihn nur sanft an, und Horos Gesicht hellte sich schlagartig auf. Er setzte sich auf und nahm seinen Stuhl, um ihn neben Ren zu stellen; sonst saßen sie sich immer gegenüber. Als er dann neben ihm saß, legte er sanft seine Arme um seinen Koibito, während er eine Hand von dem Chinesen nahm, und diese sanft küsste. Ren kicherte bloß leise, als Horo jeden seiner Finger sanft mit seinen Lippen berührte, mit ihnen zärtlich Rens Hand bearbeitete. Der Chinese hingegen beugte sich zu Horos Wangen. Dort hinterließ er eine zarte Kussspur und wanderte dann hinab zu Horos Hals, wo er das gleiche Spiel wiederholte. Die andere Hand des Chinesen blieb aber nicht untätig, sie streichelte sanft Horos Rücken auf und ab. Horo genoss dies und seufzt dabei nun leise. Es war schön, Rens liebevollen Mund zu spüren. Der Ainu ließ nun aber von Rens Hand ab, und zog nun dessen Kinn etwas hoch, sodass sie sich in die Augen sahen. Er liebte Rens bernsteinfarbene Seelenspiegel - nur er konnte aus ihnen lesen, wie es Ren ging. "Aishiteru, Ren“, flüsterte er leise, und Ren nickte kurz. "Und nun küss mich endlich, mein Ainu - Baka“, meinte er mit einem leicht schelmischen Grinsen. Das lies sich Horo nicht zweimal sagen - schon im nächsten Augenblick berührten sich ihre Lippen einmal mehr. Horo bat zärtlich um Einlass, die Ren ihm auch gewährte. Es wurde ein sanfter, liebevoller Kuss. Ren stupste Horos Zunge leicht an, aber Horo lies sich nicht beirren und erkundete weiter Rens Rachen. Rens Hand blieb währenddessen nicht untätig, er begann leicht Horos Nacken zu kraulen, was jenen wiederum zum seufzten brachte, während der Ainu weiter über Rens Rücken strich. Sie mussten den Kuss dann wegen Luftmangels lösen, und Ren legte seinen Kopf auf die Schulter des Blauhaarigen, welcher auch den Chinesen etwas näher an sich zog. Ren begann schließlich, verträumt mit einer von Horos Haarsträhnen zu spielen, während Horo nur zu gern die Zweisamkeit genoss. Er legte ein Herz auf Rens linke Brust, und vernahm so leicht seinen Herzschlag. Ren hatte noch eine Weile mit der Strähne gespielt, dann sah er aber auf die Uhr - und stöhnte leise. Er löste sich von dem Ainu, der kurz verdutzt aufschaute - normalerweise, wenn sie so kuschelten, machten sie das schon eine Zeit lang. Horo wollte das mindestens einmal am Tag, wozu lebten sie den sonst zusammen, wenn sie sich nicht berührten? Ren hatte sich am Anfang noch dagegen gewährt, er nannte es ´kindisch´ und beschimpfte Horo, schliefen sie doch zusammen und waren sich auch so sehr nah. Der Ainu lies aber nicht locker, und bewies mal wieder seine Durchhaltekraft, den er konnte Ren immer wieder überreden. Inzwischen hatte Ren sich auch so daran gewöhnt, das ihm direkt etwas fehlte, wenn sie keine ´Kuschelstunde´ hatten. Was er aber nie zugeben würde. Ren gab dem noch leicht verwirrten Ainu einen flüchtigen Kuss auf den Mund. "Ich muss jetzt gehen, Horokeu“, legte er fest. Im selben Moment setzte er sich auf, aber Horo machte ihm einen Strich durch die Rechnung - Ren hatte sich gerade von ihm abgewandt, da schlang er seine Arme um Rens schmale Hüften und zog ihn auf seinen Schoß zurück. "Horo! ich muss wirk-...!" wollte er widersprechen, aber sein Widerstand erstarb, als er wieder Horos Lippen auf den Seinen spürte. Horo löste sich gleich darauf wieder von ihm und sah Ren mit einem undefinierbaren Blick an. "Ich werde dich vermissen, Ren“, flüsterte er und umarmte Ren von neuem. Er hatte sich zwar geschworen, Ren nicht zu zeigen, das er ihn vermissen würde, aber mit jeder Sekunde, die verstrich, schmolz sein Widerstand mehr dahin. Er wollte ihm ja nicht auf die Nerven gehen, wollte ihn ja nicht so festhalten - aber er konnte nicht anders. Ren hingegen lächelte sanft; er wusste genau, wie Horo sich fühlte. Trotz aller Sympathie für seine Situation, drückte er Horo sanft, aber bestimmt von sich. "Ich dich doch auch, du Baka." Horo wollte etwas erwidern, aber ein erneuter Finger auf seinen Lippen lies ihn verstummen. "Ich gehe jetzt meine Sachen holen, ja?" sagte er und stand auf, um genau dies zu tun. Als er fertig angezogen und mit einem schwarzen Rucksack sowie einem Koffer in derselben Farbe dieTreppe herunter kam, fand er Horo noch immer auf dem Stuhl sitzend vor. Nur diesmal lag sein Kopf auf dem Tisch und seine Arme lies der Ainu einfach herabhängen. Aber dafür schaute er Ren diesmal mit großen traurigen Hundeaugen an - er wollte nun mal nicht, das Ren ging, und das würde er auch bis zuletzt wollen. Aber als Ren ihn so sah musste er für einen Moment schmunzeln, hätte jetzt zu Horo einfach perfekt ein Hundeschwanz sowie die entsprechenden Ohren gepasst. Aber Ren lies sich nicht noch einmal dazu verführen, jetzt zu Horo zu gehen - auch wenn er es gerne getan hätte. "Willst du mir nicht auf Wiedersehen sagen?" fragte er da nur. "Natürlich will ich das“, grummelte der Ainu nun, stand aber dann auf. Ren machte bereits die Tür auf und zog seinen Koffer hinter sich her, während Horo ihm nur stillschweigend folgte. An der so bekannten Kreuzung blieben sie stehen. Horo kam sich in diesem Moment unheimlich dämlich vor - wieso machte er so einen Aufstand? Sein Wille, sich zusammenzureißen, kehrte wieder zurück, seit Ren sich von ihm abgewandt hatte. Verdammt! Es waren nur sieben Tage! Die würde er doch überstehen, Ren ging ja nicht für immer. Aber trotzdem tat ihm das Herz weh, als er Ren da so voll bepackt stehen sah. Ren hatte die Gesichtszüge seines Freundes genau beobachtet, und nun tat er etwas, was er sonst nie tat: er zog mit beiden Händen jeweils rechts und links an Horos Wangen, sodass es fast aussah, als würde Horo grinsen. "Auha! Wasch maschtcht du da-...? fragte der Ainu und rieb sich die Wangen, als der Chinese von ihm abließ. "Was machst du den für ein trauriges Gesicht! Wo ist den der fröhliche, manchmal auch tollpatschige Ainu geblieben, den ich so liebe?" fragte er ernst. Horo ließ etwas den Kopf hängen und sah Ren nicht direkt an. Er konnte doch auch nichts dafür, wenn er ihn vermisste! Ging es Ren nicht genauso? Doch er würde ihn auch vermissen, das hatte er vorhin gezeigt... "Oder soll ich plötzlich den heiteren-naiven-immer-so-gut-gelaunten-Part übernehmen?" riss er ihn aus den Gedanken. "Das mache ich nicht! Das ist viel zu anstrengend!" schmollte Ren nun leicht, worauf der Ainu nun doch schmunzeln musste. Ren lächelte etwas erleichtert. "Denk dran, ich bin nächsten Samstag so gegen Mittag wieder da, „ meinte er zu Horo," und lass mir das Haus stehen, klar?" fügte er noch hinzu. "Als ob ich das Haus in die Luft sprengen würde..." musste der Ainu da erwidern. Ren grinste darauf - genauso wollte er Horo sehen, nicht so verkrampft und traurig. "Dir würde ich alles zutrauen! Wer hat den das Wasser auf das brennende Öl geschüttet?" "Hättest du es nicht anbrennen lassen, wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, Wasser drüber zu schütten!" erwiderte er. Ren lief einem Schritt auf den Ainu zu und tippte mit seinem Zeigefinger auf seine Brust. "ICH hatte die Post reingeholt, aber ich denke, du bist so gut in Chemie, da müsstest du doch wissen, das Wasser schwerer als Öl ist, und das das ne Stichflamme gibt!" redete er auf ihn ein. "Du wolltest ja nicht, dass ich meine Schamanenkräfte einsetze! Dann hätte ich das Wasser gar nicht genommen!" "Und dann hätte ich wieder die Küche vom Eis frei kratzen müssen, wie als du dir die Hand verbrannt hast, vor Schreck die gesamte Küche und MICH gleich mit eingefroren hättest?" So sollte es sein - ein heiterer Horo, mit dem er sich wieder Streiten konnte, aber natürlich nicht ernsthaft, sie wollten sich ja nicht verletzen. Horo wollte gerade auf die letzte Aussage etwas erwidern, als Rens Lippen, wie so oft an jenem Tag, erneut die seinen suchten. Dieser kurze Kuss sagte mehr aus, als beide im Moment in Worte hätten fassen konnten. Es war ein durchaus liebevoller Kuss. Sie lösten sich wieder voneinander, und Ren sah in Horos tiefblaue Augen, welche ihn zwar nicht mehr so traurig anblickten, aber doch noch etwas Enttäuschung in sich hatten. "Werd dich vermissen, Koi." "Ich dich auch..." Ren sah Horo weiter sanft an, ihm würde die Zeit in Kioto nicht so lang vorkommen, wie vielleicht Horo. Er hatte viele Aufgaben zu erledigen, die auch ihre Zeit beanspruchten. "Ich rufe dich heute Abend so gegen 7 Uhr an, ja?" sagte Ren noch, als er seinen Koffer griff, um sich auf den Weg zu machen. "Gut! Ich warte!" rief er dem Chinesen winkend hinterher. Ren winkte ihm auch zurück, während er langsam um die Ecke bog und schließlich nicht mehr für den Ainu sichtbar war. Horo lies seine Hand sinken und starrte noch immer auf die Stelle, wo er Ren jetzt zuletzt gesehen hatte. Nun begann die Woche ohne Ren.... +-+-+ Kapitel 3: Erinnerungen ----------------------- Kapitel 3: Erinnerungen So stand der Ainu nun, so gegen 8:00 Uhr an einem Samstag Morgen an der besagten Kreuzung, wo sich Ren und er jeden Morgen auf den Weg zur Schule trennten, und starrte noch immer auf den Fleck, wo er Ren zuletzt gesehen hatte. Er stand schon seit geschlagenen fünf Minuten an diesem Ort, und bewegte sich noch immer nicht vom Fleck. Dann aber zuckte seine Hand und er fuhr sich etwas unkoordiniert durch seine noch etwas wirren Haare, und realisierte erst jetzt, das Ren jetzt wirklich weg war. Weg... Seit sie zusammen waren, hatten sie fast alles zusammen unternommen; Ausflüge, Kinobesuche und wenn sie die Lehrer überreden konnten, Projekttage an der Schule des jeweils anderen. Sie waren immer zusammen gewesen, und das lustige oder eher gesagt komische war, das sie sich gegenseitig nicht über wurden, ganz im Gegenteil, sie wollte immer mehr von dem anderen. Viele hatten sich schon die Trennung des Paares vorhergesagt, aber sie behielten nicht Recht. Etwas langsam begann der Ainu nun, zurück zu ihrem Haus zu tapsen, um sich dann zu überlegen, was er jetzt anstellen sollte. Normalerweise ´taten´ sie ja eine ganz bestimmte Tätigkeit, und waren dabei dann so erschöpft, das sie meist bis Mittag schliefen - Horo zumindest. Der Chinese hingegen stand immer etwas eher auf - der Ainu hatte sich schon lange gefragt, ob Ren nicht vielleicht einen Wecker in sich trug, oder sonst was machte, damit er so früh aufstehen konnte. Manchmal, das musste Horo zugeben, ärgerte er Ren mit Absicht, aber Ren nörgelte gerne an ihm herum, was er schon seit langem festgestellt hatte. Ren war absolut sadistisch in diesem Punkt. Was der blauhaarige Ainu aber nicht wusste, war das Ren ihn ebenso für einen Masochist hielt - wodurch die beiden einfach perfekt zusammen passten. Er trat in das Haus und lief erst einmal die Treppe hinauf, um sich hinzulegen - vielleicht fand er doch noch etwas Schlaf. Dies sollte aber nicht so sein. Er hatte sich zwar zugedeckt, und er fühlte sich auch wohl in seinem Futon; aber etwas Bestimmtes fehlte, und das war Ren. Seine Gedanken drifteten immer wieder zu dem Chinesen ab. Horo schüttelte kurz wild den Kopf; kaum war sein Koi weg, war er nicht mehr er selbst! Das konnte doch nicht sein! Er wälzte sich noch ein paar Mal hin und her, gab es dann aber auf, noch einmal einzuschlafen. Er richtete sich auf und lies seinen Blick durch ihr Schlafzimmer streifen. Auf der linken Seite befand sich ihr Kleiderschrank, wo auf der einen Seite die ganzen T-Shirts und Hosen waren, während auf der anderen Seite ihr Unterwäsche sowie Hemden und Socken untergebracht waren. Horo musste leicht smilen, als er sich daran erinnerte, als er einmal in die falsche Schublade gegriffen hatte, und er eine von Rens Boxershorts erwischte. Weder hatte sie ein peinliches noch irgendwie kitschiges Motiv, denn auf ihr war ein dunkelroter Drache abgebildet. Horo konnte nicht widerstehen - und zog sie sich schließlich an. Er wollte sehen, wie Ren darauf reagierte, und gleichzeitig wollte er ihn ärgern - an dem Tag hatte er ihn noch nicht so weit gebracht, dass er sogar auf chinesisch fluchend hinter ihm her rannte. Das wollte er natürlich gleich nachholen. Er hatte sich die Boxershorts gerade angezogen - zum Glück war sie etwas größer, und nicht so eng wie manche anderen Sachen von Ren - und wollte sich sein T-Shirt über den Kopf ziehen - da kam Ren herein, gerade an einem Keks knabbernd, da es ja schon Nachmittag war, weil sie die Nacht etwas ihren ´Aktivitäten´ nachgegangen waren. Ren schaute ihn verdutzt an und lies fast seinen Keks fallen, als er Horo mit SEINER Boxershorts so stehen sah. Eigentlich wollte er sich sofort auf besagten Ainu stürzen und ihm die Shorts mit Gewalt wieder abnehmen, aber er hatte einen völlig anderen, noch fieseren Plan im Gepäck. Er aß den Keks auf und gesellte sich ruhigen Schrittes zu dem verwirrten Ainu, der eine Schimpfpredigt seitens des Chinesen erwartet hatte, oder zumindest, das sich jener aufregen würde. Es konnte ja nicht sein, das Ren es nicht mitbekommen hatte, da er ja sonst erst nicht so überrascht geschaut hätte. Horo zog sich das T-Shirt richtig an und schaute etwas beklemmt und gleichzeitig mit einem flauen Gefühl im Magen zu Ren. Wenn er nicht wütend war und herumtobte, hieß das nur, dass er noch etwas viel schlimmeres im Sinn hatte. Aber zu aller Überraschung hatte Ren einen charmanten Blick - und drückte Horo mit sanfter Gewalt gegen den Schrank. "So... du hast wohl gefallen an meiner Boxershorts gefunden?" fragte er mit einer Stimme, die Horo eine Gänsehaut einjagte. Zudem sah Ren ihn mit einem Blick an, den er als sexy bezeichnen würde, aber mit was für einen. Horo wurde rot und drehte seinen Kopf von Ren weg und stammelte " Kann sein..." und schaute Ren nicht weiter in sein Gesicht. Dieser lächelte nur und pinnte den Ainu an den Schrank, doch eh der blauhaarige Ainu sich wehren konnte, verschloss der Chinese dessen Mund mit seinen Lippen. Horo erstarrte kurz, doch gewährte Ren, der derweil um Einlass bat, den Weg in seine Mundhöhle. Horo wusste genau, wie Ren ihn strafen wollte - aber das Gefühl von Rens weichen Lippen war zu süß, als das er es unterbrechen würde. Ren grinste leicht in den Kuss hinein. Er hatte den Ainu jetzt genau da, wo er ihn haben wollte. Ren kannte nämlich nur all zu gut Horos Schwachpunkt - und das würde er ohne Scham ausnutzen. Langsam löste er sich von Horo und begann, zärtlich an seinem Ohr zu knabbern - was dem Ainu ein Seufzen entlockte. Es wusste nicht, warum gerade er dort so empfindlich war; aber nachdem Ren damit begonnen hatte sanft an seinem Ohr zu knabbern und auch seine Zunge zum Einsatz zu bringen, wollte der Ainu Ren näher bei sich haben. Sein Körper wollte mehr von den heißen Küssen und zärtlichen Streicheleinheiten, und so legte er seine Hände um Ren und zog ihn näher an sich heran. "Oh... Ren...“ wimmerte er etwas, als Ren ihn weiter an seiner empfindlichen Stelle reizte. Dieser grinste in sich hinein, und strich dann mit einer Hand unter Horos T-Shirt. Dort strich er sanft über Horos Bauchmuskeln und fuhr sanft seine Rippen nach. Auch nahm er Ren jetzt noch seine andere Hand und lies sie ebenso unter Horos T-Shirt gleiten. Seine Zunge derweil hinterließ eine feuchte Spur auf Horos Hals, bevor sein Mund wieder den Weg zu Horos Lippen fand. Sie veranstalteten wieder einen kleinen Machtkampf mit ihren Zungen, und Horos fing bereits leise an zu stöhnen, da Rens vorwitzige Hände unter seinem T-Shirt nun auch seine Brust bearbeiteten. Horos Hände bleiben zwar auch nicht untätig, er strich an Rens Rücken rauf und runter, aber Horo konzentrierte sich ganz auf Rens Berührungen, da jener wieder an seiner Schwachstelle arbeitete. Der Ainu wand sich bereits unter Rens Berührungen - sonst war er ja immer derjenige, der oben war, auch wenn er es Ren in letzter Zeit öfter gewährte. Die Hand, die Horo bereits so gereizt hatte, bewegte sich weiter nach unten, und Ren reizte den armen Ainu derweil weiter an seiner Schwachstelle, aber auf der anderen Seite. Horo fing an etwas lauter zu stöhnen, als er Rens zarte Finger unter den Bund seiner/Rens Boxershorts gleiten fühlte. Ren hatte alles bereits berechnet... Der Chinese drückte den Ainu auf den Fußboden, nur um ihn danach wieder in einem leidenschaftlichen Zungenkuss zu verwickeln, während die vorwitzige Hand sich wieder Horos Bauch und seinen Rippen widmete. Der Ainu lehnte den Kopf zurück, als er Rens heiße Lippen an seinem Hals und seinem Schlüsselbein spürte. Ren sah mit Freuden, das sein Koi bereits erregt war, und sah in schließlich an und stoppte sowohl in seiner Bearbeitung des Halses, wie inzwischen der Innenschenkel. Horo schaute ihn an. Ren setzte sein fieses Grinsen auf. "Wenn ich jetzt wirklich fies wäre, würde ich dich jetzt einfach hier liegen lassen..." drohte er dem Ainu an. Dieser sah nur etwas erschrocken in Rens Gesicht, kurz danach umarmte er den Chinesen und zog in näher an sich heran, da der Chinese auch wieder sanft an den Innenschenkeln von Horo auf und ab strich. "Bitte Ren! Anata ga hoshi Ren...!" Derweil spürte er seine Erregung immer mehr ansteigen - das Ren sich auch immer solche Strafen ausdachte! Ren grinste zufrieden. "Aber dafür ziehst du nie wieder in deinem Leben MEINE Klamotten an, verstanden? Sonst mach ich meine Drohung wahr..." Der Ainu nickte nur heftig, bevor sie beide wieder in einem leidenschaftlichen Zungenkuss verwickelt waren.... Ja, so war das damals... Der Ainu der Gegenwart hatte während der Erinnerung die ganze Zeit zum Schrank gestarrt - Ren lies sich wirklich immer solche Ideen einfallen, um den Ainu zu bestrafen, wobei er ja zugeben musste, das das keine wirkliche Strafe war. Er schaute etwas zur Uhr und war wie erstarrt; über eine Stunde saß er so da und starrte im Prinzip Löcher in die Luft! Aber daran hatte er sich wirklich lange nicht erinnert. So setzte sich, ja nun mit steifen Nacken herumlaufende, auf und ging zu besagtem Kleiderschrank, und nahm sich aus seinem eigenen Fach Klamotten heraus. Er würde sich erst einmal ins Bad begeben, vielleicht bekam er beim duschen einen klaren Kopf.... Er betrat ihr gemeinsames Bad und lies auch hier wieder seinen Blick schweifen. In ihrem Bad befand sich eine relativ große Eckbadewanne sowie natürlich WC und Dusche. Eigentlich duschten sie beide meist zusammen, obwohl dem Ainu ein gemeinsames Bad natürlich besser gefallen hätte, aber in der Badewanne gab es dann eigentlich immer eine Überschwemmung, oder eine Wasserschlacht, welche meist das ganze Bad flutete. Der Ainu grinste leicht bei dem Anblick von denn vielen Wasserschlachten, die sich vor seinem inneren Auge abspielten. Nach dem Duschen ging der Ainu, da es nun immer noch Vormittag war, in die Stube mit einer Packung Chips auf seinem Schoß und zappte durch die Kanäle. Einkaufen würde er erst in vier bis fünf Tagen gehen müssen, er kochte ja nur für sich. Waschmittel und andere wichtige Sachen hatte Ren vorrätig gekauft, sodass der Ainu sich nicht darum kümmern musste. Das einzige, was noch übrig war, waren die Hausaufgaben. Aber dazu war er im Moment zu faul. Ohne Ren fiel ihm einfach der Antrieb sich um etwas zu kümmern oder seine Aufgaben zu erledigen. Er stopfte sich leicht gelangweilt Chips in den Mund hinein und zappte weiter durch die Programme, wo meistens irgendwelche Wiederholungen liefen. Als die Chipstüte alle war, nahm sich der Ainu unbewusst eines von ihren Lieblingskissen und drückte es an sich. Auch zog er die Beine an und knuddelte nun ohne darüber nachzudenken das Kissen. Er hatte nicht erwartet, dass ihm der Chinese nach so kurzer Zeit so fehlen würde! In der Schule waren sie ja auch getrennt, aber da wusste er, am Nachmittag sahen sie sich immer wieder... Und ein Abschied oder die Trennung einer geliebten Person tat noch mehr weh, wenn man wusste, diese Person liebte einen selbst genauso. Er hatte gedacht, wenn er Ren noch einmal so für sich hatte, deswegen auch die morgendliche Kuschelstunde, würde ihm der Abschied nicht so schwer fallen. Aber das genaue Gegenteil war der Fall: er spürte noch direkt Rens Wärme neben sich, seine weichen Lippen, seine sanften Berührungen, sein warmer Atem auf seiner Haut. Der Ainu knuddelte das Kissen noch mehr. Er wollte jetzt sofort zu Ren! Auf der Stelle! Aber was sollte er machen? Sich in einen Koffer packen und sich selbst nach Kioto schicken? Er könnte natürlich auch einfach selbst dorthin reisen, aber weder wusste er die genaue Unterkunft, noch wann er ihn wo treffen könnte. Außerdem hatte er noch die nächste Woche Unterricht, und den sollte der Ainu nicht verpassen, darauf bestand der Chinese. Der Ainu stellte auf irgendeinem Musiksender um und schaute aus dem Fenster, während er sich von dem Gesang irgendeiner Musikerin beschallen ließ. Auf der Fensterbank standen ein paar Kakteen - Rens Lieblingsgewächse. Der Ainu hatte nie verstanden, warum er diese Pflanzen so mochte, aber er lies ihm seine Freude. Ein etwas größeres Exemplar stand in der Mitte der Fensterbank und Horos Blick blieb an diesem kurz hängen. Dieser hatte nämlich für beide eine besondere Bedeutung, ja ein einfacher Kaktus. Horo lächelte kurz, aber sein Lächeln erstarb darauf gleich wieder - alles hier erinnerte ihn an seinen Koi. Wie hatte Ren das nur ausgehalten? Ren war ja ein Workaholic, er wuselte überall herum und erledigte selbst die sinnlosesten Arbeiten, nur um nicht an Horo denken zu müssen. Bei ihm hatte es funktioniert, hatte der Chinese berichtet, der Ainu musste sich mit irgendetwas beschäftigen, aber mit was? Er ließ seinen Kopf kurz nach hinten auf die Couch sinken, und seufzte. Er machte gerne etwas mit Ren zusammen, aber alleine? Er kuschelte sich noch etwas an das Kissen und schloss die Augen. Ja, er vermisste seinen Koi, seine Liebe sowie seine Nähe. Er drehte sich auf die Seite und machte es sich etwas bequemer. Eine stumme Träne lief seine Wangen hinab und lief in das Kissen, welches der Ainu umklammerte. Was Ren wohl machte? Wie ging es ihm gerade? Horo machte sich viele Gedanken, aber schließlich forderte der fehlende Schlaf seinen Tribut und der Ainu fiel auf der Couch, an ein Kissen geklammert, in einen tiefen traumlosen Schlaf, während er leise immer wieder Rens Namen murmelte. Besagter Chinese saß immer noch mit seiner verrückten Klasse im Bus auf den Weg in Kioto. Sie waren auch später losgefahren, als eigentlich abgemacht war - es ging alles schief, was nur schief gehen konnte. Der Bus hatte Verspätung, ein paar Schüler hatten unabgemeldet gefehlt, wodurch ihr auch so toller Klassenlehrer sich erst nach jenen erkunden musste. Als alle im Bus waren, fuhr jener nicht an - irgendein Schaden am Motor. Die Erzieher, die mitfuhren, waren nahe dran, den Verstand zu verlieren. Die Klasse hörte sowieso nicht auf sie - eigentlich nur auf Ren. Durch seine coole, und stolze Art, und durch die Tatsache, das er, obwohl er Klassenbester war, anderen auch half und eigentlich der beste in der Klasse war, da er die Konflikte zwischen Erzieher und Schüler löste. So kam es, nachdem Ren die Lehrer beruhigt hatte, und jene einen neuen Bus bestellt hatten, und Ren die Klasse zusammengerauft hatte, dazu, das sie doch noch fuhren. Eigentlich hätte er es aber besser gefunden, nicht zu fahren - lieber wäre er bei Horo geblieben. So saß er aber nun, in den vordersten Reihen, mit seinem MP3 - Player und zog sich ein paar Alben von Linkin Park rein. Die Songs nahm er nur nebensächlich war - seine Gedanken waren jedoch nicht bei Horo, sondern bei den Aufgaben, die ihm bevorstanden. In Kioto würde er viel zu tun haben - ihm blieb fast keine Zeit, sich nach Horo zu sehnen, was hier natürlich Vorteile wie Nachteile hatte. Sie würden in Kioto viele Tempel und Schreine besuchen - unter anderem auch den ´Goldenen Tempel´. Aber anstatt sich bei den Führungen auszuruhen, sollten sie möglichst aufpassen. Sie erhielten eigentlich in jedem Fach irgendeine Aufgabe, ob nun sie Berichte schreiben, die Gegend beschreiben, oder Fotos machen und daraus eine Collage gestalten sollten - sie hatten hier mehr Arbeit als Vergnügen. Diese ganzen Arbeiten wurden natürlich bewertet, und für manche machten sie eine wichtige Note aus, wenn sie auf Kippe standen. Ren hatte sich vorgenommen, so viel wie möglich hier zu erledigen, Stress wollte er dann nicht haben, wenn alles abgegeben war. Er würde zwar kaum Schlaf bekommen, aber das machte ihm ja nichts aus. Hunger hatte er auch keinen, jedenfalls bis jetzt nicht. Horo hatte mit seinem Gedanken, das Ren ein Workaholic war und somit versuchte, nicht an Horo zu denken, schon recht. Ren kramte in seinem Rucksack, und konnte durch seine Kopfhörer den Krach und die falsch gesungenen Lieder vollkommen ignorieren. Er hoffte nur, dass keinem schlecht werden würde, aber das geschah bei den meisten immer auf der Rückreise. Zum Glück hatte er inzwischen etwas mehr Geduld, sonst wäre er schon wirklich lange am toben gewesen. Aber das brachte hier keinem was. Obwohl er zugeben musste, dass er ohne Horo lange nicht so geduldig war - aber hier würde er sich zusammenreißen, bei so vielen Chaoten. Trotz allem war er ohne Horo nicht derselbe - es war, als fehlte ein Teil seiner Seele, oder als würde seine Seele ohne den fröhlichen Ainu aus dem Gleichgewicht geraten. Bei diesem Gedanken musste er aber auch ganz kurz lächeln - das passierte aber auch nur einem, wenn er diese Person wirklich liebte. Schließlich fand er den Zettel mit der Aufzählung der gesamten Gebäude, die sie besuchen würden. Wie gesagt waren da der Goldenen Tempel, aber auch Schreine, Tempel und Teehäuser. Bei letzterem wollten sie auch verschiedene typische Kioto Gerichte probieren und zusehen, wie sie hergerichtet wurden. Jetzt schweiften seine Gedanken aber doch zu seinem blauhaarigen Koi ab, dieser hätte bestimmt alle Gerichte probiert, er hätte sich auch besonders gefreut, da sie fast nur vegetarisches Essen auf der Speisekarte in den Teehäusern hatten. Er spürte einen kleinen Stich in seinem Herzen, und sein Blick wurde leicht betrübt - wie gerne hätte er Horo an seiner Seite gehabt.... Doch plötzlich war Stille. Er vernahm nur noch das Gekreische seiner Klassenkameraden, die gerade mit einer leeren Flasche im Bus Fußball spielten, während ein Erzieher bereits mit feuchten Augen bettelte, das sie aufhörten und sich auf ihre Plätze setzen sollten. Ren seufzte nur - was für ein Kindergarten.... Er suchte in seinem Rucksack nach einer neuen Batterie, vorsorglich hatte er ein paar mehr mitgenommen. Plötzlich aber traf die leere Wasserflasche ihn am Kopf - und es war vollkommen ruhig im Bus. Selbst die Lehrer stockten. Alle starrten auf den Unglückspilz, welcher den Ball zuletzt gespielt hatte - jenen konnte man fast mit einer Leiche verwechseln. Obwohl Ren ja homosexuell veranlagt war, hatten alle gehörigen Respekt vor ihm. Die Mädchen mochten ihn, weil sie sich sicher sein konnten, dass er nicht über sie herfallen würde, und außerdem war er ein guter Zuhörer. Die Jungs waren am Anfang darauf eifersüchtig gewesen, und wollten auch nichts mit einem ´Schwulen´ zu tun haben, aber als Ren ein paar von ihnen vor einem gehörigen Verweis gerettet hatte, weil sie Alkohol in die Schule brachten, indem er die Lehrer ablenkte, hatten sie ihn akzeptiert. Außerdem war er sehr gut in sportlichen Aktivitäten, worauf die Jungs großen Wert legten. Auch dachten sie ja, er wäre eingebildet als sogar Jahrgangsbester, aber er half ihnen ohne zu murren bei den Aufgaben, wenn sie fragten. So hatte sich Ren nach einer langen Zeit ihr Vertrauen erarbeitet, sodass die Klasse ohne irgendwas auf ihn hörte, er hatte mehr Kontrolle über sie als die Lehrer. Ren nahm langsam die Flasche in die Hand und stand auf. Im Bus war es immer noch still, man hörte nicht einmal jemanden atmen. Ren legte einen seiner strengen Blicke, die gleichzeitig etwas Wut in sich trugen, auf und drehte sich zu dem besagten Schüler um, der zur Salzsäure erstarrt war. Kurz darauf fand sich besagte, unschuldige Flasche im Gesicht des Schülers wieder. Jener fiel um und lag schließlich mit einem roten Abdruck im Gesicht auf dem Boden des Busses. "Du solltest demnächst das treffen besser üben, sonst hast du bald ganz woanders auch noch einen Abdruck, " gab Ren kühl von sich. Er hatte sich zusammengerissen, sein Donnerschwert hatte er dabei, das hieß, er könnte ihm noch viel mehr wehtun. Die Klasse sah abwechselnd zu Ren und dem Schüler, der sich bereits wieder aufrichtete, und fing an zu jubeln. "Ich hab richtig gewettet! Los, gib mir meine 200 Yen, " und ähnliches klang durch dem Bus. Ren setzte sich unbeeindruckt auf seinen Platz und wechselte die Batterien aus. Es war bald Mittag, Horo würde sich bestimmt etwa zu essen machen, dachte er sich. Er schüttelte den Kopf und wendete sich wieder der Liste zu, er musste sich irgendwie beschäftigen, um nicht an seinen Koi denken zu müssen..... Horo saß inzwischen aufrecht auf der Couch und blickte verdutzt durch den Raum. Er hatte geschlafen, aber ihm war, als hätte der Chinese ihn gerufen. So wie immer um ihn zu wecken, diesmal aber nicht mit einer wütenden Stimme, sondern ganz sanft und zärtlich. Aber Horo fand schnell den Weg zurück in die Realität. Er seufzte schwer und kratzte sich am Kopf - und stand schließlich auf. Es war Mittag, und sein Magen hatte sich bereits gemeldet. Er tapste so in die Küche, um sich irgendein Fertiggericht zu machen - schließlich hatte er keinen Ren bei sich, der ihn bekochte. So machte sich daran, wieder Wasser anzusetzen und hoffte bereits, dass er sich nicht die ganze Zeit an Ren erinnern würde, oder dass er ihn noch mehr vermissen würde. Womit er aber leider falsch liegen wird... +-+-+ Kapitel 4: Kaktus ----------------- Kapitel 4: Kaktus //Noch über zwei Stunden....// dachte sich ein blauhaariger Ainu, welcher auf der Couch lag und ungeduldig sein Bein hin und her wippte. Es war inzwischen 18:00 Uhr abends und der Ainu wartete bereits auf Rens Anruf, der aber erst gegen 19:00 Uhr kommen sollte. Horo hatte zwar noch Zeit, aber es wusste nichts mit sich anzufangen. Nachdem er sich ein Fertiggericht zubereitet hatte, setzte er sich dann doch an die Hausaufgaben. Er saß mehrere Stunden daran, und hatte sie schließlich alle hinter sich. Eigentlich war er immer froh, wenn sie nicht so viele aufbekamen, aber diesmal wünschte er sich, dass er noch massig zu tun hätte, den er hatte bei seinem Gegrübel nicht an Ren denken müssen. Nun aber kamen die ganzen Erinnerungen wieder - schlimmer als zuvor. So wartete er schließlich bis Ren anrief - im Fernsehen lief sowieso nichts Anständiges. So hatte er stattdessen bereits aufgewaschen, aufgeräumt und das Bad geputzt. Nun wartete er auf Rens Anruf. Er ging in seinem Kopf durch, was er vielleicht noch machen könnte. Plötzlich fiel ihm etwas ein und er setzte sich auf um sich eine Gießkanne zu holen. Er hatte die Pflanzen noch nicht gegossen! Sie hatten ja, dank Horos grünen Daumen, viele Gewächse, und freute sich innerlich, dass die Pflanzen hier ganz sein Gebiet waren - wie das Kochen für Ren. Natürlich gingen Ren die Pflanzen nicht ein, aber er lies wohl dem Ainu seine Freude und lies ihn sich um die Pflanzen kümmern. So machte sich Horo daran die Pflanzen zu gießen, und Rens Kakteen mit einer Sprühflasche zu befeuchten - die goss man nämlich nicht. Er blieb bei dem größeren Exemplar, welches langsam wieder Blütenknospen bildete, hängen. Manche waren schon relativ groß, andere hatten erst Ansätze zu zur Blüte. Horo musste sanft lächeln, als er sich daran erinnerte, was dieser Kaktus für ihn und Ren bedeutete. Er hatte sie ja schließlich zusammengebracht, im gewissen Sinne. Horo dachte erst, dass das nur bei ihm so wäre, aber Ren hegte und pflegte den Kaktus sehr, sodass Ren auf Horos Frage hin auch bejahte, das der Kaktus im Prinzip dasselbe für ihn bedeutete. Horo besprühte den Kaktus und fing an, in Erinnerungen zu schwelgen. Das war schon fast zwei Jahre her.... "Horokeu Usui!" rief ein wutschnaubender Chinese und lief einem gewissen blauhaarigen Ainu hinterher, welcher nur leicht dümmlich grinste. Beide rasten durch den ehemaligen Gasthof En, und hinterließen eine Spur der Verwüstung hinter sich. "Nimm das zurück! Aber sofort, Schneemann!" schrie Ren und holte den größeren ein und warf ihn zu Boden. "Warum sollte ich? Du bist nun mal...hahahaha!" begann er Ainu zu lachen, als Ren ihn an den Seiten kitzelte. "Na was den nun?" grinste der Chinese vor sich hin, als sich der Ainu unter ihm wand. "Ach! Ren! Aufhören! Du verdammter Tao!" brachte der Ainu unter seinem Lachanfall heraus. Ren erstarrte und stoppte in all seinen Bewegungen und sah Horo mit einem verletzten Blick an. Schließlich drehte er seinen Kopf von dem Ainu weg, der ihn nur verdutzt ansah. Aber seine Haare verdeckten sein Gesicht, sodass Horo den Ausdruck des Chinesen nicht sehen konnte. "Baka...." meinte Ren mit einer seltsam monotonen Stimme, und lies den Ainu einfach auf seinen Platz liegen, egal welche verwirrten Blicke er dem Chinesen hinterher warf. //Was ist den jetzt kaputt?// Na ja, irgendwie waren sie alle beide in letzter Zeit komisch, zurzeit verletzten die Sprüche des Chinesen den Ainu, ganz einfach so. Auch fühlte er sich recht wohl in der Nähe des Chinesen, aber sie waren ja Freunde, da war das normal. Darüber machte sich der Ainu keine weiteren Gedanken. Ren würde sich heute schon wieder einkriegen... Aber dem war nicht so. Ren ignorierte den Ainu gekonnt, weder ging er auf eine der Streitereien ein noch sprach er überhaupt mit dem Ainu. Jener schmollte, weil Ren ihm keine Aufmerksamkeit schenkte - normalerweise stritten sie sich, oder neckten sich gegenseitig, was natürlich nicht mehr so ernst war wie früher. Horo spürte auch einen kleinen Stich in seinem Herzen, als Ren sich einfach von ihm ab wand. Auch blickte der Chinese traurig durch die Gegend. Aber wieso machte er sich solche Gedanken um den Chinesen? Er mochte ihn ja, aber diese ganzen Sorgen, die er sich machte, waren die dafür nicht zu viel? Jedenfalls verbrachten sie den ganzen Tag damit, sich anzuschweigen, während Horo weiter über seine Beziehung zu dem Chinesen nachdachte. Sogar abends im Bett dachte er noch darüber nach. Er blickte immer wieder zu dem Chinesen, welcher ihm den Rücken zuwandte. Sie schliefen wieder zusammen in einem Raum - Miss Anna hatte das so bestimmt. Horo beobachtete Ren, und sah wie sich sein Brustkorb langsam hob und senkte. Er musste schlafen. Horo lächelte leicht. Am liebsten.... Er stockte. Hatte er jetzt wirklich diesen Gedanken gehabt? Wie konnte das denn sein? Jetzt drehte auch der Ainu seinen Rücken zu Ren, und merkte, wie sein Herz schneller schlug. Woher kam das den? Er schloss seine Augen und versuchte einzuschlafen, er war bestimmt total übermüdet, deswegen hatte er schon Halluzinationen, versuchte er sich einzureden. Schließlich schlief er auch, aber nicht, ohne dass ihn ein paar bernsteinfarbene Augen beobachteten. Am nächsten Morgen ging die Schweigerei vom neuen los - und jetzt ging sie dem Ainu gehörig auf dem Senkel. Als er am morgen die Zähne putzte, war dieses warme Gefühl, wenn Ren in seiner Nähe war, noch immer nicht weg. Er hatte sich auch an die Stirn gefasst, um vielleicht festzustellen, dass er Fieber habe, aber dem war nicht so. Nannte man dieses Gefühl nicht ... Liebe? Sollte er sich in den Chinesen verliebt haben? Horo realisierte erst langsam, was sein Herz schon lange wusste - er liebte Ren. Horo raufte sich dennoch in den Haaren, wie konnte er sich in so einen Chinesen verlieben? Sie waren doch beide Jungs! Und Ren würde das nie erwidern... Soviel war klar. Er machte sich nun aber weitere Gedanken, sollte er Ren das sagen? Aber so würde er ihre Freundschaft zerstören, und das wollte der Ainu auf keinen Fall. Aber würde er es die ganze Zeit aushalten? Neben ihm stehen, und lächeln, und ihn umarmen wollen, aber nicht dürfen? Seit er sich seiner Gefühle bewusst war, erschien ihm das schwieriger, als wenn er es nicht wüsste... Aber er konnte es nur versuchen, er musste auf irgendeine Art rauskriegen, ob der Chinese ihn mochte oder nicht. Schließlich stand er unten in der Küche, direkt vor Anna und neben Ren, da sie beide gerufen hatte. "Ihr beide, „ fing sie an "werdet jetzt zum Blumenladen gehen und einen Strauß für eine meiner Klassenkameradinnen holen, ich gehe nachher zu ihrer Geburtstagsfeier, verstanden?" Ren und Horo nickten synchron - es war sowieso besser, sich nicht gegen die Itako zu wehren. Ren bekam das Geld in die Hand gedrückt und Horo sollte den Blumenstrauß aussuchen, da er sich ja so mit Pflanzen auskannte. Ren zog sich seine leichte Jacke über; sie hatten zwar noch Spätsommer und dazu Sommerferien, aber es wurde doch frisch, und er wollte sich keine Sommergrippe einfangen. Der Ainu hingegen blieb so wie er war, in T-Shirt und kurzer Hose bekleidet und ging schon aus der Tür. Ren schüttelte nur unmerklich den Kopf - wenn er krank wurde, dürfte er wieder Krankenschwester spielen. Ren schloss die Tür hinter sich und steckte das Geld in die Tasche, während er dem Ainu hinterher eilte. Am liebsten würde er sich ja wieder mit ihm zanken, es fehlte ihm seit gestern etwas. Aber er war zu stolz, den ersten Schritt zu machen. Er hatte außerdem sich selbst dabei erwischt, wie er den Ainu jetzt immer wieder anstarrte - zum Glück so, das Horo dies nicht mitbekam. Ren war etwas erschrocken gewesen, als er außerdem bei dem gestrigen Bad, als er auf Horos Bauchmuskeln starrte, sich unmerklich mit der Zunge über die Lippen fuhr. So riss er sich zusammen und würde jetzt auch nicht weiter an den Ainu denken, da er nicht wahrhaben wollte, was bereits ein fester Bestandteil seiner Seele war. So ging er nur neben Horo her, und das sie nicht miteinander redeten, kam ihm ganz recht. Horo hingegen grübelte, wie er sein Vorhaben wahr machen sollte - wenn sie nur nebeneinander herliefen, würde er nie zu einem Ergebnis kommen. Er beschloss, einfach ein Gespräch anzufangen. "Ähhh... Ren...?" brachte er dann doch etwas stotternd hervor, was ihm so natürlich die volle Aufmerksamkeit des Chinesen einbrachte. Jedoch sprach dieser nicht, sondern sah den Ainu einfach stumm an. "Magst du mich eigentlich?" brachte Horo dann doch heraus und drehte den Kopf weg. Er wusste nicht, wie man sich bei so was verhielt, also sprach er frei heraus, was ihm einfiel. Ren indes sah in verdutzt an. Wieso stellte er ihm so eine Frage? Gerade, wo er sich nicht sicher war, was genau er fühlte? So beschloss er, zu lügen, was wohl hier das beste Mittel zu sein schien. So drehte er sich vom dem Ainu weg und antwortete kalt: " Dich Baka? Du musst wohl träumen! Du bist nur wie eine Strohpuppe, die man verkloppen kann, mehr Hirn hast du ja nicht!" Bumm, Das hatte gesessen. Der Himmel hatte sich indes getrübt und es fing auch langsam an zu regnen. Ren ging unbeirrten Schrittes weiter, aber merkte bald, das der Ainu sich nicht rührte. So drehte sich der Chinese doch um und erstarrte. Horo sah ihn mit feuchten Augen nach, und schließlich fand eine Träne seinen Weg über seine Wange. Horo drehte seinen Kopf geschwind zur Seite, um Ren nicht in das Gesicht sehen zu müssen - klar hatte er irgendwie so eine Antwort erwartet, aber ihm stockte in dem Moment der Atem, und seine Hoffnungen, die er vielleicht noch tief in sich hatte, zerbrachen mit einem Schlag. Seine Augen füllten sich darauf ganz automatisch mit Salzwasser, was sich dann auch seinen Weg bahnte. Schließlich wendete er sich von seinem Geliebten ab und lief in den nun strömenden Regen. Ren, der ihn immer noch mit geweiteten Augen nachsah, reagierte dann und zog sich erst einmal die Kapuze über den Kopf und sprintete dem Ainu hinterher. Jener war schon ein ganzes Stückchen gerannt, und der Regen hatte ihn bereits bis auf die Haut durchnässt. Auch liefen ihm einfach die Tränen so die Wangen herunter, aber bei diesem Niederschlag konnte man nicht sehen ob es nun Wassertropfen oder vielleicht Tränen waren. Etwas aus der Puste blieb er dann einfach stehen, und lies sich vom Regen durchweichen. Seine Augen brannten noch etwas, aber langsam beruhigte er sich wieder, aber die Erkenntnis brannte in seiner Seele; Ren mochte ihn nicht, dabei hatte er wenigstens erwartet, dass sie Freunde wären.... So in Gedanken versunken merkte er nicht, wie ihn der Chinese eingeholt hatte, und nun hinter ihm stand. Ren hätte sich am liebsten auf die verflixte Zunge gebissen; er wollte ihn doch nicht so verletzen! Und einen weinenden Horo konnte er gar nicht ab, es war, als würde er im innersten auch weinen. Nun stand er im strömenden Regen hinter dem Ainu und wusste nicht, was er sagen sollte; er konnte sich ja nur entschuldigen. "Horo..." fing er so leise an, das der Ainu zusammenzuckte und sich zu der Stimme umdrehte. “Ren, ich...." fing er an, er wollte sich ebenso entschuldigen, für seinen Gefühlsausbruch. "Es tut mir leid...“ hörte er dann plötzlich von Seiten des Chinesen. “Ich habe gelogen, natürlich mag ich dich, ich wollte dich auch nicht so verletzen, es tut mir leid, " sprach er zu Ende, und schaute ihn mit reuigen Augen an. Er wollte ihn wirklich nicht verletzen, wenn es Horo schlecht ging, ging es ihm ebenso schlecht, er litt irgendwie mit. Er konnte sich das nicht erklären, aber darüber würden er sich später Gedanken machen, jetzt ging es darum den Ainu aus dem Regen zu kriegen, sonst würde er sich noch erkälten! Horo indes sah Ren mit immer noch leicht geröteten Augen an, und strahlte dann aber. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich war, na ja, sagen wir, etwas emotional...“ meinte er und kratzte sich etwas verlegen an der Wange. Ren schenkte ihm ein schwaches Lächeln. "Komm jetzt aber, wir müssen noch den Blumenstrauß besorgen, sonst hetzt uns Anna wieder irgendwelche Strafen auf, und du sollst dich ja nicht erkälten.“ Horo nickte nur schnell und folgte dem Chinesen, welcher bereits vorangegangen war. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung... In dem Blumengeschäft gab es eine riesige Auswahl, von Trockengewächsen bis hin zu Bonsais oder Kakteen. Ren und Horo liefen gleich zu dem Blumensträußen; es war aber doch recht kühl in diesem Geschäft, und Ren hoffte nur, das sich der Ainu, welcher leicht zitterte, sich nicht irgendetwas einfangen würde. Sie bezahlten einen kleinen Biedermeierstrauß, und hatten sogar noch etwas Geld übrig. Ren sah sich in dem Geschäft um - und erblickte bei einen der Kakteen einen kleinen mit roten Blütenknospen. Horo folgte dem Blick des Chinesen und bemerkte auch das Gewächs. Er strahlte den Chinesen an und meinte "wir haben noch Geld übrig, willst du den haben?" Ren errötete etwas; er hatte sich eigentlich nie getraut, um etwas wie eine Pflanze zu bitten, da das ein Zeichen von Schwäche wäre, und ein Tao will eine Pflanze haben? Undenkbar! Aber bei Horo... Nun nickte er; irgendwie mochte er Kakteen, er liebte die verschiedenen Arten, ebenso, dass sie in den schwierigsten Lebensräumen vorkamen. Aber dennoch, obwohl diese meistens Stacheln hatten, um sich zu schützen, bildeten sie Blüten aus, welche meist schöner als alle anderen waren. Er verglich sich selbst mit diesen Kakteen, wie dumm das auch klingen mag. Horo bezahlte mit dem restlichen Geld und überreichte Ren den Kaktus mit einem etwas roten Gesicht. "Hier..." und danach machte sich Horo schnellen Schrittes aus dem Geschäft. Ren war ebenso etwas rot um die Nase geworden, und starrte den Kaktus an, als wäre es das Achte Weltwunder. Für ihn... Ren rannte aber Horo schließlich hinterher und ging schließlich neben ihm durch den Regen zurück. Auch passte er auf, dass der Kaktus nicht zu viel Wasser abbekam, er würde ihn hüten wie ein Schatz, schließlich war er von Horo.... Eine bestimmte Erkenntnis tropfte langsam aber sicher auch in seinen Verstand. Im Gasthaus überreichte Horo, der den Blumenstrauß die ganze Zeit getragen hatte, ihn Anna, welche mal nicht rumnörgelte, sondern ganz zufrieden war. Sie hatte mehr damit zu tun, Horo ins Bad zu schleppen, damit er sich nicht erkältete, den er war ja bis auf die Haut durchnässt und fing auch an zu niesen. Ren sah dem Kampf nur bedröppelt zu, bis Anna auch ihn ins Bad zerrte. "Du badest gleich mit und passt auf, das dieser Blödmann auch ja danach in sein Zimmer geht!" brüllte sie noch rum, bevor sie das Bad mit Worten wie ´wie kann man nur ohne Jacke oder Regenschirm rausgehen´ wütend vor sich hinmurmelnd verließ und die Tür zuknallte. Horo wartete kurz, bis er sich sicher war, dass Anna nicht mehr in der Nähe des Bades war, und wollte sich gerade wieder rausschleichen, als er einen wütenden Blick hinter sich spürte. "Horo! Du wirst schön baden, du erkältest dich sonst noch!" sprach Ren und zerrte ihn in Richtung des großen Freibades im Haus En. Horo nörgelte nur, aber zog sich dann doch aus. Ren stellte derweil den Kaktus, welchen er noch nicht zur Seite stellen konnte, beiseite, damit er auch nichts abbekam. Horo stieg derweil mit den Worten ´Ich bin doch ein Ainu´ und ´ich werd doch nicht krank´ ins Wasser, aber er musste zugeben, das ihm dadurch gleich viel wärmer wurde. Ren hatte sich auch ausgezogen und lies sich ins Wasser gleiten. Horo musste seinen Blick schleunigst von Rens schlankem Oberkörper abwenden, um nicht zu sabbern. Der Kerl sah aber auch so verdammt gut aus.... Ren hatte ebenso Probleme, den Ainu anzusehen, da er bestimmte Gedanken in seinem Kopf nicht abstellen konnte. Er wollte den Ainu umarmen, ihn küssen, und weitere Sachen mit ihm machen. Er war wirklich schwul, und auch noch in den Ainu verliebt... Nach dieser Erkenntnis wurde er rot und lies sich gleich noch etwas mehr ins Wasser gleiten, sodass, falls Horo ihn wegen seinem roten Gesicht fragen sollte, er es auf das heiße Wasser schieben konnte. So badeten sie nun, uns schwiegen sich an. Bis Horo die Stille mit seinem Niesen durchbrach. "Schit..." murmelte er nur; Ren dagegen legte einen seiner Ich-hab-es-doch-gewusst-Blicke auf und sagte: "Das kommt davon, wenn man ohne einen Regenschirm ins Nasse geht!" Horo schmollte sogleich. "Das ich krank bin, muss man mir aber nicht auf die Nase binden!" Ren seufzte und ging oder schwamm eher etwas auf den Ainu zu. "Wir wollen es dir nicht auf die Nase binden, wir machen uns doch nur sorgen!" meinte er belehrend. "Du auch?" wollte der Ainu jetzt auch wissen. "Ja..." antwortete Ren und wurde gleichzeitig etwas rot. Horo fasste sich einen Entschluss: wenn er Ren jetzt nicht fragte, würde er nie den Mut dazu haben! Hier waren sie beide allein, das würden sie zwar auch dann im Bett sein, aber der Ainu war sich sicher, das er noch Fieber bekommen würde, so wie sich jetzt sein Kopf jetzt anfühlte. "Ren, ich..." fing er an, aber er wurde von Ren unterbrochen. “Weist du, wegen gestern, ich hätte auch nicht so reagieren sollen, aber..." holte er Luft“, ich weis ja das ich ein Tao bin, und, ich weis auch was ich als Tao gemacht habe, und..." stotterte er herum, als Horo ihn plötzlich umarmte. "Du brauchst nichts zu sagen, Ren, aber so schlecht bist du doch gar nicht..." Ren wusste gar nicht, wie er reagieren sollte, aber er überwand sich und erwiderte die Umarmung schließlich, was Horo einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Ren fühlte sich wohl in Horos Armen und sein Herz schlug wie verrückt. So waren sie nun im Bad und umarmten sich, und Horo sprach sich in Gedanken Mut zu; jetzt oder nie! Er wollte gerade anfangen, als sich plötzlich die Tür aufschob und Ren den Ainu geschwind von sich drückte. Anna stand etwas genervt auf der Schwelle und eilte mit einem Thermometer gewappnet auf den Ainu zu und stopfte ihm damit sogleich denn Mund. Horo hustete kurz, er war so nah dran gewesen! Er war sich nun sicher, das Ren etwas für ihn fühlte, sonst hätte er ihn ja weggestoßen. Indes piepte das Fieberthermometer, und zeigte genau 38 Grad Celsius an. "Du ziehst dich sofort an! Ren!" Jener zuckte auf. "Ich habe in der Küche Wasser zum kochen angesetzt, du machst ihm eine Wärmflasche und einen Tee! Und schickst ihn schleunigst ins Bett! Tabletten sind im Erste Hilfe Kasten." sprach sie schließlich zu Ende und gab Ren das Thermometer in die Hand. "Ich und Yoh", jener stand an der Schwelle und schaute bedröppelt zu seiner Verlobten, "werden dort auch übernachten, also hast du die volle Verantwortung für ihn! Bis morgen dann“, sprach sie und schleppte Yoh mit sich, der nicht mal zu Wort kam. Ren seufzte und stieg schließlich aus dem Wasser und zog sich darauf gleich wieder frische Sachen an, ohne dem Ainu einen Blick zu schenken. Sonst würde er einer Tomate ähneln. Horo tat es ihm gleich - aber nicht, ohne dem Chinesen eine paar Blicke zuzuwerfen. Ren ging nach einem knappen, "Du gehst jetzt sofort ins Bett," gegenüber dem Ainu, welcher sich dann auch grummelnd dorthin begab, nachdem er sich auch angezogen hatte, in die Küche, und fand dort bereits das Wasser kochend vor. Er bereitete die Wärmflasche und einen Tee zu, aber nicht, ohne sich Gedanken über seine Gefühle für den Ainu zu machen. Er liebte ihn, das war klar, er war wirklich wahrhaftig schwul. Sollte er es sagen? Vielleicht, wenn er eine Gelegenheit fand... Schließlich packte die Wärmflasche zu dem Ainu und gab ihm Tee und ein fiebersenkendes Mittel, welches er auch schluckte. Daraufhin ging er wieder aus dem Raum und lies einen völlig verwirrten Ainu zurück - was wollte Ren den noch machen? Kurz danach kam Ren mit dem ach so bekannten Kaktus zurück und stellte ihn ins Fenster, bis er sich wieder zu Horo wand und sich neben ihn setzte. Er maß nochmals die Temperatur, und Horo hatte weiterhin erhöhte Temperatur. Jetzt musste der Ainu aber seine Chance nutzen! Ren packte gerade das Thermometer weg, als der Ainu ihn erneut in seine Arme zog. "Horo! Was-...?" fing er an, aber gleich darauf spürte er Horos heiße Lippen auf den seinen. Ren seufzte glücklich auf - liebte Horo ihn auch? Schließlich lösten sie sich, und der Ainu sah Ren mit einem ernsten Blick an. "Ren! Ich muss dir etwas ganz wichtiges sagen! Ich- ...!" Aber erneut spürte er Rens Lippen auf den seinen. " Ich liebe dich, Horokeu Usui." lächelte er seinen Koi an, und Horo sah ihn überrascht an. Aber danach musste er lächeln. "Aber ich wollte es zuerst sagen!" schmollte er dann aus Spaß noch. "Tja, wer sich nicht traut...“ neckte ihn Ren, und beide fingen wie auf Kommando an, sich gegenseitig mit dem Kissen zu bewerfen. Der unschuldige Kaktus, den Horo Ren aus Liebe geschenkt hat, und dem Ren erst so richtig seine Gefühle offenbart hatte, stand reglos weiter im Fenster. Aber eine seiner Blüten hatte sich geöffnet, und erstrahlte still in einem satten rot, als hätte sie nur auf das Geständnis der beiden gewartet. Beide Streithähne hatten sich indes zusammengekuschelt und waren dabei einzuschlafen. Horo half die Tablette sofort und er dämmerte langsam weg, und Ren schloss auch die Augen. Sie würden erst am nächsten Tag die Blüte bemerken, und den Kaktus auch zwei Jahre später noch besitzen.... Horo musste schmunzeln, als er sich daran erinnerte. Dann fiel sein Blick wieder automatisch auf die Uhr - und er versetzte sich selbst einen Schlag ins Gesicht. Er hatte schon wieder geträumt! Eine ganze Stunde! Draußen wurde es bereits langsam dunkel. Horo stellte die Gießkanne beiseite und positionierte sich vor dem Telefon. Gleich würde Ren anrufen, gleich... +-+-+ Kapitel 5: I miss you... ------------------------ Kapitel 5: I miss you... Es klingelte. An einem Samstagabend. Eigentlich würde man sich jetzt in diesem Haus streiten, für wen das Telefon wäre. Ein gewisser Chinese würde natürlich behaupten, dass das für ihn wäre, während ein Ainu immer alle möglichen Ablenkungsmanöver versuchte, um doch als erster an das Telefon zu kommen. Meist war Ren derjenige, der ans Telefon ging, aber heute war es jener, der anrief; von seiner Klassenfahrt aus Kioto. So kam es, dass der Ainu, welcher sonst nie abnahm, ans Telefon ging. Sein Herz klopfte, als würde er Ren seit Wochen zum ersten Mal hören, hatte er ihn aber erst heute Morgen verabschiedet. So nahm er ab und meldete sich mit einem "Horohoro Usui." Stille. Plötzlich vernahm er ein leises kichern am anderen Ende der Leitung. "Das klang jetzt als würde ich bei einer Telefongesellschaft anrufen“, erklang eine ihm nicht unbekannte Stimme; hatte sie ihm zu oft Zärtlichkeiten in das Ohr geflüstert, als das er sie je wieder vergessen würde, aber durch das Telefon klang sie etwas anders. Aber sie war noch immer sanft, fast liebevoll. Horo konnte sich Rens Gesicht förmlich vorstellen. "Als ob das bei dir anders klingen würde“, lies Horo darauf verlauten. "Bis du gut angekommen?" fragte er darauf; eigentlich war es ihm egal, was Ren erzählte, Hauptsache, er vernahm seine Stimme. "Sagen wir eher, was ist nicht schief gegangen?" murrte er etwas. Horo lachte; so kannte er seinen Koi. "Was ist den passiert?" "Zuallererst hatte der Bus einen Schaden, dann fehlten ein paar Schüler, die haben wir aber auch noch zusammengekriegt. Danach hatten die Pädagogen fast einen Kollaps bei meiner Klasse." Man konnte förmlich hören, das Ren die Lehrer ganz sicher nicht Leid taten. "Und in Kioto?" fragte Horo weiter, wollte Ren möglichst lange am Telefon halten. "Na ja, wir haben dann ein paar Probleme mit der Zimmerverteilung gehabt...." "Hatten die Kerle wieder Schiss, dass du sie im Schlaf überfällst?" Ren nickte stumm. "Als ob ich das machen würde..." Das stimmte. Die Jungs hatten Ren zwar akzeptiert, aber mit einem Schwulen in einem Zimmer schlafen? Niemals! Ren nahm es mit Humor; die Mädels hätten auch nichts dagegen gehabt, wenn er bei ihnen geschlafen hätte, so ´würden sie sich sicherer fühlen´. Zum Glück war eine gewisse Person nicht mit auf der Klassenfahrt, ein bestimmtes Mädchen, da hätte sogar Ren sich gewehrt... Aber jene war nicht mit dabei. So hatten sich die Jungs die ganze Zeit gestritten, und die Mädchen wollten auch mit entscheiden, und Ren stand in der Mitte des Geschehens. Horo prustete los, als er sich Ren so zwischen zwei Fronten vorstellte. Aber auch der Besitzergreifende Teil des Ainu meldete sich; eine leichte Eifersucht stieg in ihm auf, aber er ignorierte es gekonnt. Schließlich liebte Ren ihn ja, das hatte er ihm schon oft genug bewiesen. "Das ist nicht witzig!" antwortete der Chinese, was dem Ainu bei Rens Ton nur noch mehr zum lachen brachte. Er kannte Ren inzwischen sehr gut; zum einen war er diesem Ton schon so oft ausgesetzt, das er keine Wirkung mehr hatte, zum anderen kannte er auch Rens andere Seite; die liebevolle, zärtliche, verschmuste. Ren konnte ihm keine Angst mehr machen. Außer bei einem bestimmten Blick, aber da hatte er keine Angst vor sondern wegen Ren. Aber daran mochte der Ainu jetzt nicht denken, er hatte viel zu sehr damit zu tun, sich von seinem Lachanfall zu beruhigen, er wollte Ren ja nicht so weit reizen das jener einfach den Hörer auflegte! Das wollte der Ainu nun wirklich nicht. "Ich hab mich wieder beruhigt..." sprach er dann, aber etwas musste er dann schon noch kichern. "Und wo bist du nun gelandet?" "Ich hab ein eigenes Zimmer, passt mir ja eigentlich..." So konnte er nämlich durcharbeiten, und keiner würde sich daran stören. Aber das würde er Horo nicht erzählen, sonst machte der Ainu sich nur sorgen, das der Lilahaarige nicht genug Schlaf bekommen würde. "Da kannste dich so richtig breit machen, nicht?" "So in der Art, ja." "Und was ist heute sonst noch los gewesen?" "Na ja, wir haben mittags unsere Zimmer bezogen, sind dann essen gegangen, und haben gleich darauf noch Arbeitsblätter bekommen und dürften mit dem Bericht anfangen und so weiter. Ach, „ fiel Ren noch etwas ein, "über uns ist auch so ne andere Klasse, die machen etwas Ärger. aber solange die uns in Ruhe lassen, geht es ja." Ren wollte Horo nicht weiter beunruhigen, aber das waren wirklich ganz schöne Schlägertypen dort oben, und Ren wusste nicht, was die sonst noch so auf Lager hatten. Er spürte, dass er bei ihnen nicht auf Toleranz hoffen konnte und dass sich da noch einige Konflikte anbahnen würden. "Und wie erging dir so?" "Wesentlich unspektakulärer“, hörte man den Ainu förmlich grinsen. Er war froh, sich so mit Ren zu unterhalten. Seine ganz ruhige, ihm so bekannte Stimme schaffte es, alle Sorgen die er sich gemacht hatte, einfach wegzublasen. Er wusste auch, dass er heute Abend noch etwas einsamer sein würde, aber er würde es schon überstehen. "Ich hab dann gegessen, Hausaufgaben gemacht, aufgeräumt, geputzt, joah..." mehr fiel ihm nicht ein. Dass er ein Kissen fast totgeknuddelt hätte, wollte er lieber nicht sagen, es war ihm dann doch etwas peinlich. "Hast du den jetzt schon gegessen?" fragte Ren darauf. Er kannte seinen Koi ja, er würde keinen Tag ohne Essen aushalten. Er würde einfach umkippen, sobald er nichts mehr im Magen hätte. "Ich wollte mir dann gleich was machen... Hast du den gegessen?" "Gezwungenermaßen, bei einer Essensschlacht." murrte Ren. Er war ja nicht für solche Sachen, aber sobald er selbst zum Beispiel ein paar Reisbällchen abbekam, konnte er nicht anders, als zurückzuschlagen. Daraufhin musste er zum Glück nicht warten mit dem Baden, da er ja ein eigenes Zimmer hatte. So erblieben ihm aber auch die nervigen Fragen wegen seinem Tattoo und seiner Narbe erspart. Das Tattoo war ja sein Familiensymbol; bei der Narbe, die sich senkrecht über seinen Oberkörper zog, musste er erzählen, sie stammen von einem Unfall; das sie von einem Schamanenkampf stammten, würde ihm sowieso keiner Glauben. "So hab ich ein paar Reisbällchen und etwas Sushi abbekommen.“ Horo hielt sich die Hand vor dem Mund, um nicht laut loszuprusten. Ren vollkommen mit Essen bedeckt! Zu gern wäre er dabei gewesen, er musste Ren daheim mal wieder so sehr reizen, das sie auch eine Essensschlacht anfangen würden; die letzte war wirklich zu lange her. "Und was macht ihr morgen so?" "Ein paar Tempel besuchen und so was... Wenn das Wetter morgen schön ist, kann ich ja mit Kunst anfangen..." sprach Ren mehr zu sich selbst. "Tja..." machte Horo da nur. Ihm fiel nichts mehr ein! Aber er wollte noch Rens Stimme hören.... Ren schien dasselbe zu denken, denn er schwieg kurz, bis er dann wieder sprach. "Mir fehlt nichts mehr ein. Hast du noch was zu erzählen?" "Ähhhh...nein...ich meine...." Ren seufzte. Ihm ging es ja genauso wie Horo. Er war etwas enttäuscht, als Horo nur dreimal anrief, als er auf Klassenfahrt war, aber gerade deswegen konnte er ihn verstehen und er selbst würde auch öfter anrufen als Horo damals bei ihm. "Willst du was wissen?" fragte er dann plötzlich und riss Horo somit aus seinem stottern. "Ja?" Was kam den jetzt? "Ich vermisse dich..." meinte Ren mit sanfter Stimme, und dem Ainu stockte der Atem. Irgendwie hatte er sich nicht getraut, so was zu sagen, da es vielleicht zu sehr nach einem kleinen Kind klingen würde, hatten sie sich doch erst heute Morgen auf Wiedersehen gesagt! "Ich dich auch, Koi..." Er konnte sich förmlich Rens zärtliches Lächeln vorstellen. "Und ich wollte dir noch was sagen...“ setzte Ren fort, sodass Horo sich jetzt in Gedanken fragte, was Ren jetzt sagen wird. So was wie: Ich möchte dich küssen? Dich umarmen? Bei dir sein? Horo malte sich die schönsten Sachen aus, aber Rens Antwort war ganz anders. "Kann sein, dass Run oder auch Yoh und Anna mal bei dir vorbeischauen..." meinte er monoton. Horo wäre umgefallen, wenn er nicht schon gesessen hätte. Ren konnte unüberhörbar Horos Stöhnen vernehmen, was sicher nicht daran lag, das er Besuch bekommen würde. "Du hast erwartet, ich sage was anderes, nicht?" grinste Ren. "Das hast du mit Absicht gemacht!" schmollte Horo beleidigt. "Klar, du kennst mich doch, oder?" Ja, er kannte Ren, sehr gut sogar. "Mhhhh... aber weist du was? Ich sag’s trotzdem...ich würde dich gerne in die Arme schließen, dich küssen, dich zärtlich berühren..." sprach er dann mit leicht erotischer Stimme aus. Horo wurde auf der Stelle rot, so war das ja nun nicht gemeint... Davon wurde er ja nur geil! Diese leicht erotische Stimme, zudem konnte sich Horo fast vorstellen, wie Ren ihn dabei berühren würde. ihn streicheln wurde... Argh! Er musste damit aufhören, sonst hatte er ein kleines Problem... Warum musste er nur daran denken? Durch Horos Schweigen verstummte Ren, und nach einer weile, als Horo immer noch keinen Ton von sich gab, fragte er einfach in den Raum. "Horo? Bist du noch da?" den ganz gegen Horos Erwartungen hatte Ren das nicht gesagt, um Horo zu ärgern, er fühlte sich ja wirklich so. Aber das konnte Horo ja nicht ahnen! Ren war im Moment wie eine Droge für Horo, welcher gerade auf Entzug stand; schon ein kleines bisschen machte ihn ganz hibbelig, und er sehnte sich nach mehr. Horo schluckte, um den gewissen Unterton in seiner Stimme zu bedecken. "Ja, ich bin noch da, mir fehlt bloß nichts mehr ein, über was wir reden könnten..." Ren glaubte ihm mal so. Ob das nun an dem Telefon lag, das Ren Horos Unterton nicht vernahm, sei mal dahingestellt. "Tja, mir auch nicht...aber ich rufe morgen wieder um dieselbe Zeit an, ja?" "Okay..." meinte er etwas traurig; aber wenn er auf die Uhr sehen würde, würde er bemerken, dass er Ren ungefähr eine ganze Stunde an der Strippe hatte. “Dann bis morgen, hab dich lieb, Koi." "Ich dich auch, bis dann." Machs gut." "Wir sehen uns dann morgen." "Guten Nacht." "Argh!" machte Ren dann. "So geht das nicht weiter! Einer muss schon auflegen." Wohl war. Aber wie gesagt, Horo wollte dies so lange wie möglich hinauszögern. "Dann guten Nacht, Horo." "Nacht" meinte der Ainu noch, bevor er nur noch ein Tuten vernahm. So langsam wurde ihm bewusst, was Ren durchgemacht haben muss, als Horo nicht mal so lange und so oft angerufen hatte. Horo stand auf und nahm sich vor, sich dafür bei Ren zu entschuldigen. Danach lief er in die Küche und holte sich ein paar der gekauften Reisbällchen, die er dann auch gleich ass. Was sollte er nun machen? Gut, Run oder Anna oder Yoh würden ihn besuchen kommen und somit würde er die Tage ganz sicher gut überstehen. Aber was war mit der Nacht? Davor hatte er am meisten Angst. Kein Ren war in seiner Nähe, der mit ihm schmuste, der ihn berührte, einfach nur bei ihm war. Der Ainu, welcher grad die Küche von seinem Müll befreite, schüttelte den Kopf. Er sollte aufhören so zu denken! Sonst würde zu gar keinem Schlaf kommen! Er packte konzentriert alles zusammen und verlies ein blitzblanke Küche und begab sich Richtung Bad. Erst einmal duschen.... Aber es sollte nicht besser werden, ganz im Gegenteil. Er war zwar nach dem Duschen etwas müder, aber als er die Treppe hochging vernahm er, dass sich draußen etwas zusammenbraute. Ein Sommergewitter. Horo seufzte und begab sich in sein und Rens Schlafzimmer. Er löschte das Licht und war nun allein in dem großen Haus. Normalerweise würde er irgendwelche Laute vernehmen, wie zum Beispiel Rens regelmäßigen Atem. Aber nun hörte draußen ein Donnergrollen, und das ganze Haus knarrte und machte komische Geräusche. Der Ainu kuschelte sich noch mehr in seine Decken, was ihm aber nicht mehr Wärme brachte. Ren fehlte. Horo war kein Angsthase, ganz und gar nicht, eigentlich schlief er ganz gut, wenn der Regen so gegen die Fenster klopfte. Aber Ren mochte sie nicht. Er hatte, als der Ainu das herausgefunden hatte, es erst peinlich abgestritten, aber beim nächsten Blitzschlag in der Nähe sich trotzdem unter die Decke des Ainus gekuschelt. In solchen Nächten waren sie sich besonders nah. Ren hatte nie erzählt, warum er Gewitter nicht leiden konnte, vielleicht, so bildete sich das der Ainu ein, mochte er sie als kleines Kind nicht, und es wurde ihm ja verboten, vor irgendetwas Angst zu haben, sich zu fürchten. So hatte er seine Angst versteckt, anstatt das sie langsam mit der Zeit ausheilen zu lassen. Inzwischen ging es, Ren kuschelte sich in solchen Nächten trotzdem etwas näher zu seinem Koi, und gerade das fehlte ihm jetzt. Auch ihr sonst so vertrautes Haus erschien ihm gespenstisch. Ja, er war ja ein Schamane, aber dennoch war es etwas anderes allein oder mit seinem Geliebten in einem Haus zu sein, wenn es gewitterte. Er verband eigentlich viele schöne Erinnerungen mit diesem Haus. Nachdem sie sich ihre Liebe gestanden hatten, hielten sie ihre Beziehung erst einmal geheim. Natürlich berührten und küssten sie sich, aber nicht in Gegenwart anderer. Ren brauchte erst einmal eine Idee, wie er das seiner Familie beibringen konnte, und der beste und einfachste erschien ein Brief zu sein. So konnten sie wenigstens den Brief statt Ren in Stücke reißen. Die Meinungen waren verschieden; seine Mutter wie seine Schwester freuten sich nach einer anfänglichen Überraschung für ihn, sein Vater... er ignorierte ihn seitdem vollkommen. Für ihn war er nicht mehr sein Sohn; er hätte genauso eine ekelhafte Spinne sein können, dann hätte er ihn wenigstens zerquetscht. Sein Großvater war zuerst ohnmächtig geworden, hatte dann geschimpft, und stolziert nun nur noch an ihm vorbei, ignoriert ihn aber nicht vollkommen, wie sein Vater. Ren hatte nichts gegen diese Reaktionen, ganz im Gegenteil, sie kamen ihm genau zur rechten Zeit. Sonst hätte er nach China zurückkehren müssen, was er aber nicht wollte, er wollte bei Horo leben. Jener sagte es seiner Familie auch mit einem Brief; seine Familie war anfänglichste überrascht, aber am Ende freuten sie sich dann für Horo. Sein Vater hatte die beiden sogar nach Hokkaido eingeladen, damit sie Ren kennen lernen konnten. Sie hatten ihn alle angelächelt und ihn begrüßt, aber in einem stillen Moment drohte ihm Horos Eltern, falls er ihn unglücklich machen sollte, das er ihm den Kopf abreißen und auf seinen Kamin neben den Bärenfellen aufstellen würde. Da kam wohl der Ainu-Instinkt mit ihnen durch. Oder sie liebten Horo ganz einfach sehr, wie nannte man das, Affenliebe? Ren hatte erste erstaunt zu dem Paar gesehen, die dann plötzlich wieder ihr ´Willkommen´ und ´Auch wir freuen uns so, das du da bist´ Lächeln aufsetzte, als Horo wieder ins Zimmer kam. Das Essen war fertig und er sollte kommen. Ein paar Ainu Spezialitäten, die er unbedingt kosten müsse. Und schon war Horo wieder in der Küche verschwunden, um seiner Schwester weiter zu helfen oder eher um weiter zu naschen. Ren musste Lächeln; sein kleiner quirliger Koi. Ren sagte aber schließlich zu Horos Eltern das Wort ´niemals´ und verschwand zu seinem Koi in die Küche. Horo hatte das natürlich nicht mitbekommen, er war einfach froh, dass seine Eltern und Ren sich so gut verstanden. Obwohl Ren etwas neid plagte, bei so viel Elternliebe, die er nie hatte, vergaß er es schnell, als sein Freund schon wieder heiter auf ihn zukam, etwas mit Essen bekleckert, da Pilica ihn nicht mehr in der Küche gebrauchen konnte und ihn mit Essensresten bewarf. Horo lächelte Ren nur munter an, und Rens Eifersucht verblasste. Er hatte es einfach verdient, so geliebt zu werden. Aber wieder plagten ihn Zweifel, ob er nicht gut genug für Horo wäre; natürlich stritt Horo so was immer ab, das er Ren liebte und das er sich manchmal selbst fragte, ob ER nicht gut genug für Ren war, was jenen nur zum Kopfschütteln veranlasste. Horo zog ihn darauf in seine Arme und meinte, das er nur mit Ren glücklich wäre und sein könnte. Ren nickte nur; trotz allem war es ihm immer noch ein Rätsel, warum Horo einen arroganten, eingebildeten Erben einer blutrünstigen Dynastie liebte, ja ihn überhaupt ausstehen konnte. Horo musste bei dem Gedanken von einem sich rumdrucksenden Ren, der schon wieder Selbstzweifel hatte, leicht schmunzeln. Man glaubte es kaum, der Chinese verstand nicht, wie attraktiv er auf seine Umwelt wirkte; er dachte, er sei ein Tao, und so wäre es Gesetz, das ihn jeder nicht leiden könnte. Aber stattdessen sahen ihm Mädchen hinterher, er wurde auch ab und zu angemacht. Durch Höflichkeit und seinen Stolz war er für viele ältere Leute der perfekte Schwiegersohn. Horo bekam ähnliche Angebote, was vor allem daran lag, das man den beiden nicht auf Anhieb ansah, dass sie schwul waren. Weder liefen sie eigenartig herum oder verstellten die Stimme so komisch, wie man es normalerweise vom Klischee her kannte. Sie liebten ja auch nicht das andere Geschlecht; sondern einfach ihren Koi. Jener hatte halt nur zufällig dasselbe Geschlecht. Plötzlich zuckte wieder ein Blitz am Himmel. Horo zuckte Augenblicklich zusammen und versteckte sich unter der Bettdecke. Man, hatte er sich erschrocken! Notiz an sich selbst; nie wieder bei Gewitter ohne Ren an Ren denken. Und schon wieder knarrte es so ungewöhnlich. Horo mochte ihr Haus, was sie sich selbst ausgesucht, tapeziert und eingeräumt hatten. Als der Stress mit den Eltern vorbei war, wussten dann natürlich auch all ihre Freunde davon. Als sie wieder am Gasthaus En ankamen, schmiss ihnen Anna ihre Sachen gleich wieder entgegen und setzte sie vor die Tür. Und zwar mit den Worten: "Sucht euch was, ihr seid doch zusammen." und schloss danach mit einem Grinsen die Tür. Vielleicht wollte sie den beiden auch nur einen Anlass geben, endlich zusammenzuziehen, allein hätten sie sich das bestimmt nicht getraut. Nun gab es nur ein Problem: sie mussten ein Haus finden. Es sollte möglichst in einer einigermaßen guten Gegend sein, und man sollte die Schule auch ganz gut erreichen können. Nach etwas Rumtelefoniererei hatte sie auch ein passendes Haus gefunden. Es war zwar etwas älter, aber groß genug für sie beide, und etwas Garten war auch dabei. In der Gegend gab es fast nur Familien, sowie Rentner gleichermaßen. Das Geld besaß ja Ren; obwohl er ja nun nicht mehr der Haupterbe der Taos war, ist er ja trotzdem noch Minderjährig, sodass er jeden Monat etwas Geld auf das Konto bekam. Horo bekam auch etwas Unterstützung, und zusammen mit dem Geld lies es sich ganz gut leben. Da Anna sie ja aus dem Haus geschmissen hatte, kauften sie sich zwei Futons und zogen gleich ein. Nach und nach wollte sie alles einräumen; Strom- und Wasserleitung, Lampen, sowie Dusche und Badewanne hatte der Vorbesitzer zurückgelassen. Es gestaltete sich am Anfang etwas schwierig zu tapezieren, sodass beide mit Kleber im Haar und Horo in Tapete eingewickelt endeten. Zudem hatte die Schule wieder angefangen, und sie brauchten ja auch etwas Geld für weitere Kosten und Lebensmittel. Sie schlugen sich ganz gut, aber Horo hätte viel lieber etwas anderes mit Ren angestellt, eine ganz bestimmte ´Tätigkeit´ , den im Gasthaus En hatten sie es noch nicht getan. Viel zu sehr hatten sie Angst, dass die anderen etwas mitbekommen würden. Man war beim Sex ja für gewöhnlich nicht so leise. Aber in ihrem eigenen Haus hatten sie bis jetzt nicht die Zeit dazu gehabt. Erst einmal musste das Geld stimmen, und da sie auch ab und zu ins Kino gingen oder anderweitig aus, dauerte das schon eine weile. Zudem musste man ja Zeit und Geduld aufbringen, was bei einer Einrichtung wie ´Schule´ nicht immer einfach war. Sie brauchten satte 4 Monate nachdem sie sich ihre Liebe gestanden hatten, um das Haus komplett nach ihren Wünschen zu gestalten. Alles hinterließ eine Spur, das die beiden hier lebten und sich liebten; ja selbst aus dem Schneemannmagnet am Kühlschrank spürte man, dass die beiden hier wohnten. Aber erst etwas später schliefen sie dann auch zusammen, aber in ihrem wirklich eigenen Haus. Horo schreckte auf, als er merkte, wie ihm seine Augen bereits zugefallen waren. Keine Wunder, verriet ihm ein Blick auf die leuchtenden Zeiger ihres Weckers. Es war bereits nach 2.00 Uhr nachts. Draußen donnerte es nur noch in weiter ferne. Anscheinend hatte er das gröbste in seiner Traumwelt überstanden. Horo kuschelte sich zurecht in seinen Futon. Wenn er weiter an so was dachte, wie ihre Tätigkeiten, dann bekam er überhaupt keinen Schlaf. Aber dennoch schwirrten seine Gedanken um den Lilahaarigen. Was machte er wohl in diesem Moment? Sicher sitzt er noch an Hausaufgaben, er kannte Ren, sicher würde er so darin versinken, dass er gar nicht merken würde, wie die Zeit verging. Wieder lief ihm eine Träne die Wange herunter und verschwand in seinem Kissen. Und noch eine. Und wieder eine. Es hörte nicht auf. Horo versuchte sich die Tränen wegzuwischen, aber ohne Erfolg. Er weinte wegen Ren. Er vermisste ihn einfach, erst als er nicht mehr da war, merkte er, wie sehr er ihm fehlte. Er fing an zu schluchzen, und er konnte nicht mehr aufhören. Er kuschelte sich in den Futon und schloss die Augen. Schließlich weinte er sich da so langsam in den Schlaf, und fiel in einen unruhigen Traum. Aber auch im Schlaf suchten sich noch einzelne Tränen ihren Weg.... +-+-+ Kapitel 6: Das erste Mal ------------------------ Kapitel 6: Das erste Mal "Horo?" Der angesprochene, welcher gerade eingenickt war, erschrak, und schlug sofort bei seinem Namen die Augen auf. Sofort erblickte er das Gesicht seines Kois, einen Chinesen namens Ren. Dieser wiederum hatte sich über ihre Couch gebeugt und sah nun im Prinzip den Ainu auf den Kopf stehend, genauso, wie der blauhaarige Ainu ihn so sah. "Bin ich ... eingeschlafen?" fragte Horo etwas verdutzt. Gerade eben lag er noch mit Ren zusammen auf der Couch und hatte mit jenem geschmust und nebenbei lief irgendein Krimi im Fernsehen. War er dann eingeschlafen? Ren musste sich dann davongeschlichen haben, nur damit er dann ohne sein Wärmekissen mit lilanen Haaren und bernsteinfarbenen Augen aufwachen konnte. Sie hatten bereits Spätherbst, es wurde schon fast Winter. Draußen wurde es kühler, und nur Leute, die Kälte wirklich gewohnt waren, liefen noch in T-Shirts herum, wie unser Ainu. Aber auch Ren trug ein schwarzes T-Shirt, aber der Ainu fragte lieber nicht nach, ob dem Chinesen den zu kalt war. Er achtete nun einmal auf seine Gesundheit. "Sieht ganz so aus“, lächelte er ihn an. "Dabei haben wir doch gar nichts am Haus gemacht, weswegen soll ich den einpennen?" wunderte sich der Ainu und kratzte sich am Kopf. Sie waren seit circa 2 Wochen mit dem Einräumen des Hauses fertig; alles war eingerichtet und nach ihren Wünschen. Es hatte sie zwar Geld und Zeit gekostet, aber nun besaßen sie ihr eigenes Haus. "Du warst einfach mal müde, würde ich schätzen“, lächelte Ren weiter, bis Horo sich aufrichtete und den Fernseher ausschaltete. Daraufhin streckte er sich und sah dann zu Ren herüber. "Gehen wir ins Bett?" Geduscht hatten die beiden schon, und es war ja auch schon fast mitten in der Nacht. Morgen war Sonntag, da konnten sie ausschlafen. "Klar“, war bloß die kurze Antwort des Chinesen, welcher sich dann von der Couch entfernte. Nun schaute Horo nicht schlecht - das Ren auch nur ein T-Shirt anhatte, wunderte ihn schon sehr, aber jetzt sah er, das jener ebenso nur eine Boxershorts trug! Zum Schlafen hatte Ren bis jetzt immer eine lange schwarze Hose angezogen. Heute anscheinend nicht. So hatte Horo freie Aussicht auf Rens schlanke, aber doch muskulöse Ober- und Unterschenkel. Horo wischte sich den Sabber weg. Er sah ja Ren auch beim Umziehen oder Baden komplett nackt, aber nur dieses bisschen Haut hatte auch ihren Reiz... Wirklich schade, das sie, na ja, eine gewisse Aktivität noch nicht ausgeführt hatten. Aber das würde auch noch werden. Horo stand auf und löschte das Licht, um danach Ren zu folgen, der sich bereits auf den Weg zu ihrem Schlafzimmer befand. Der Ainu versuchte, Rens Beine nicht weiter anzustarren; sollte er etwa ein Beinfetischist werden?! Nicht auszudenken... Ren hatte es sich derweil in seinem Futon, welcher neben Horos lag, eingekuschelt. In diesen kühleren Monaten rückten sie meist noch etwas enger beisammen. Horo schloss die Tür und löschte das Licht, inzwischen fand er auch ohne irgendeine Lichtquelle den Weg zu seinem Koi. Horo kuschelte sich schnell in seinen Futon und rutschte halb zu Ren herüber. So wie immer. Dabei merkte er, wie Ren etwas fröstelte; kein Wunder, am Anfang waren die Decken ja auch noch kalt, sie wärmten sich aber schnell auf. Gegen seiner Erwartung fragte Ren leise: "Kann ich mit zu dir?" Jetzt war der Ainu noch mehr verdutzt. War heute irgendetwas passiert, was er nicht mitbekommen hatte? Oder warum war Ren heute so ... anders? Aber trotz dieser Gedanken nickte der Ainu zu Ren, welcher sich dann zu ihm herüber kuschelte. Nun lagen sie beide in einem Futon. Sie kuschelten sich aneinander und Ren lehnte sich an Horos Brust und vernahm so seinen Herzschlag. Er wollte auf etwas ganz bestimmtes hinaus, genau das, was Horo immer wollte. Er wollte es ihm geben, aber nicht nur, weil Horo es wollte, er wollte es auch selbst. Langsam hob Ren wieder seinen Kopf und sah Horo mit seinen Bernsteinfarbenen Augen an, die im Dunkeln einen ganz besonderen Glanz hatten. Sacht bewegte er sich etwas näher zu Horo, um seine Lippen mit den seinen zu verbinden. Horo, der die Augen noch nicht geschlossen hatte, war erst etwas erschrocken; normalerweise, wenn sie schlafen gingen, sagten sich noch einmal, dass sie sich liebten und schliefen dann. Also musste das auf etwas ganz bestimmtes hinauslaufen. Und selbst Horo, der manchmal ziemlich oft auf der Leitung stand, verstand sofort, was er wollte. Aber er hatte auch noch nie mit jemand geschlafen, jetzt wurde er doch etwas nervös, obwohl er das doch schon immer wollte. Horo erwiderte den Druck sacht, danach strich Ren sanft mit der Zunge über Horos Lippen und bat um Einlass. Dieser wurde ihm auch sofort gewährt. Ihre Zungen stupsten sich leicht an und umspielten sich zärtlich. Aber auch ihre Hände waren nicht untätig dabei; Rens Hände fanden ihren Weg zu Horos Nacken, während der Ainu über den Rücken des Chinesen strich. Ihr Kuss wurde indes langsam leidenschaftlicher, es wurde ein kleiner Zungenkampf. Auch Horos Hände wurden fahriger, sie fanden ihren Weg zu Rens Seiten und setzten dort ihre Arbeit fort. Jener seufzte langsam in den Kuss; natürlich hatten die noch nicht miteinander geschlafen, aber berührt im gewissem Sinne schon, sodass beide eine Schwachstelle besaßen, die der andere kannte und für sich nutzte. Rens Hände schlangen sich um Horos Hals und zogen ihn näher an sich heran, bis sie ihm dann über seine Schulter strichen. Horo seinerseits seufzte auch langsam in den Kuss, den sie dann aber wegen Luftmangels lösen mussten. Daraufhin beugte er sich leicht hinab und begann zarte Küsse auf Rens Hals zu setzen. Jener lehnte den Kopf etwas zurück um Horo mehr Freiraum zu bieten, was jener auch sofort nutzte. Rens Hände streichelten Horos Rücken, während jener die Hände an die Hüften des Chinesen legte und dann zu dessen Hintern wanderte. Ren begann leise zu seufzen, als Horos warme Lippen seine Haut verwöhnten und er spürte, wie ihm langsam wärmer wurde. Horos Nähe schenkte ihm immer eine Wärme, aber jetzt wurde ihm langsam aber sicher heiß. Der Ainu hörte nicht mit der Bearbeitung des Halses auf, und Ren stöhnte leise und zog seinen Koi noch näher an sich heran, wenn das überhaupt noch ging. Horo kannte seine Schwachstelle, und am Hals war er nun einmal ziemlich empfindlich. Horo fuhr unbeirrt fort, seine Zunge an Rens Hals einzusetzen, während sich Rens Hände ihren Weg unter Horos T-Shirt suchten. Dort begannen sie zärtlich seine Seiten zu streicheln, seine Rippen nachzuziehen und seine Bauchmuskeln zu berühren. Nun begann auch Horo leicht zu stöhnen, er genoss die Wärme von Rens kleinen Händen auf seiner nackten Haut. Die Lippen des Ainus besannen sich darauf, lange genug an Rens Hals verweilt zu haben, und setzten ihre Arbeit gen Süden fort. Er knabberte kurz an Rens Schlüsselbein, bevor er sachte begann an seinem T-Shirt zu ziehen. Ren lies sich bereitwillig entkleiden. Er konnte die Gefühle, die im Moment von ihm Besitz ergriffen hatten, nicht beschreiben; zum einen war er natürlich nervös, es war sein erstes mal, er wusste auch, das es am Anfang etwas schmerzen würde, genauso aber machte er sich auch keine weiteren Gedanken; er vertraute Horo einfach; und dieses Vertrauen ging tief, es hatte bereits einen festen Platz in seiner Seele eingenommen. Horo ging es nicht anders; auch er war aufgeregt, was man deutlich an seinem schnellen Herzschlag feststellen konnte, aber auch tat er sich etwas zieren, er wollte Ren ja nicht wehtun, sich aber trotzdem mit ihm vereinigen. Ihm kam es auch so vor, als wären sie danach erst richtig zusammen. Als wäre es ein Beweis ihrer Liebe, weil sie den anderen darauf nicht drängten sondern warteten, bis auch jener es wollte. Horo, der derweil Rens Brust liebkoste, sah zu seinem Koi auf. Ren hatte bereits die Augen geschlossen, um sich voll und ganz auf Horos Berührungen zu konzentrieren. Dabei lächelte er leicht. Horo musste bei dem Anblick kurz in seiner Bearbeitung stoppen; Ren sah im Moment einfach sexy aus. Er grabbelte leicht über seinen Koi, welcher sich gerade wunderte, warum Horo nicht fortfuhr, und der Chinese spürte plötzlich Horos Lippen auf den seinen. Sofort schloss er wieder seine Augen, und Horo tat es ihm nach einen kurzem Blick auf sein jetzt etwas gerötetes Gesicht gleich. Sie versanken sofort in einen leidenschaftlichen Zungenkuss, und Ren begann nun ebenfalls, an Horos T-Shirt zu ziehen. Horo lies es sich bereitwillig entfernen, nur damit sie sich danach wieder küssen konnten, etwas fordernder als zuvor. Horo legte sich nun ganz auf den immer noch kleineren Chinesen, auch wenn jener inzwischen ja etwas gewachsen war. Ren musste leise stöhnen, als er Horos nackten Oberkörper auf seinen spürte, und ihm wurde unweigerlich heiß. Auch begann er, schwerer zu atmen. Auch ein paar Schweißtröpfchen suchten sich Ihren Weg und liefen seine Kehle hinab. Horo entdeckte diese und leckte sie mit Vergnügen ab, da er auch so wieder Rens Schwachstelle reizen konnte. Ren lehnte den Kopf zurück, und leckte sich mit der Zunge über die Lippen. Er spürte bereits das Blut an eine gewisse Stelle wandern, bald hatte er ein kleines Problemchen.... Aber er würde Horo dann auch dazu bekommen, das sie sich dieses Problem teilen mussten. Der Ainu, welcher gerade an Rens Brustwarzen angekommen war und jene stimulierte, merkte bereits, wie Ren sich etwas unter seinen Berührungen wand. Anscheinend hatten seine Liebkosungen genau den Erfolg, den sie haben sollten. Mit einem leichten Grinsen widmete er sich seinem Bauchnabel, und lies auch seine Zunge in jenen gleiten. Ren keuchte kurz, nun wollte er aber Horo ebenso solche Töne entlocken. Er beugte sich etwas vor und zog Horos Kopf mit beiden Händen zu sich und brachte nun seine Zunge an Horos Ohrläppchen zum Einsatz. Der Ainu stöhnte sofort auf, als er, schon in einem gewissen erregten Zustand, an seiner Schwachstelle berührt wurde. Ren musste leicht grinsen, als Horo sich noch näher zu ihm herunterbeugte und leise stöhnte, als Rens Zunge ihn am Ohr liebkoste und er sanft an dem Ohr leckte. Derweil suchten Horos Hände ihren Weg zurück auf Rens Bauchmuskeln, um jene weiter zu streicheln. Ren dankte ihm dies mit einem leichten Stöhnen, was der Ainu ja somit neben seinem Ohr vernahm und ihn noch mehr erregte. Rens Zunge fand wieder den Weg zu Horos vom Stöhnen leicht geöffneten Lippen, und ließ sogleich seine Zunge in seine Mundhöhle gleiten um jene zu erkunden. Horo erwiderte den Zungenkuss und spürte zudem ebenso, das ihm seine Boxer langsam zu eng wurde. Er erwiderte den Kuss, und begann Rens Boxershorts langsam herunter zu ziehen. Ren lies sie sich mit vergnügen entfernen, ohne den Kuss zu unterbrechen, damit er dann Nackt unter Horo lag. Langsam aber sicher war es ihm dort auch zu eng. Auch Horos Hände suchten sich ihren Weg und strichen schließlich über Rens Mitte. Jener löste mit einem Keuchen den Kuss auf und stöhnte sofort. "Horo!" brachte er mit einem gewissen Unterton in der Stimme heraus und drückte im selben Moment seinen Unterkörper gegen Horos. Nun keuchte auch er auf und wurde rot; als er Ren zum ersten Mal mit so einem Unterton gehört hatte, hatte er sowieso schon eine rötliche Farbe angenommen, aber nun konnte er einer Tomate Konkurrenz machen. Rens Hände begannen indes, nun auch an Horos Boxer zu ziehen, bis sie beide nur noch Nackt aufeinander lagen. Sie sahen sich kurz in die Augen, nur um danach wieder in einen leidenschaftlichen Kuss zu versinken. Die Boxershorts störten nun nicht mehr, und sie spürten die Erregung des anderen ganz deutlich. Nach dem Kuss sah Horo auf Ren hinab; er lag unter ihm, leicht schwitzend und mit einer kleinen Röte im Gesicht. Er war für ihn im Moment der attraktivste Mensch auf der Welt, und es machte ihn unendlich glücklich, das Ren ihm so vertraute, er unter ihm lag und ihn anlächelte. Ein zartes Lächeln legte sich auf das Gesicht des Ainu, und er beugte sich herab, um Ren wieder zu küssen. Er wollte erst fragen, ob Ren das wirklich wollte, aber als Ren ihn dann ein warmes Lächeln zeigte und er nur die bestimmten drei Worte sagte, waren alle Zweifel und die Nervosität wie weggeblasen. Natürlich würde er aufpassen, dass er Ren nicht zu sehr wehtat, aber nun war er sich sicher, dass auch er es wollte, er vertraute ihm vollkommen. Horo brachte sich in Position und legte die Hände an Rens Hüften an, um besser anzukommen. "Kann ich?" fragte er trotz allem, und Ren nickte hastig und mit einer gewissen Röte im Gesicht. Er vertraute Horo, ja... Aber dennoch kniff er die Augen zusammen, sich innerlich auf den Schmerz vorbereitend. Horo warf noch einen kurzen Blick in Rens Gesicht, aber anstatt in ihn einzudringen, küsste er Ren kurz auf die geschlossenen Lippen. Jener öffnete die Augen und sah Horo an. Wieso machte er nicht weiter? Der Ainu schien die Frage in den bernsteinfarbenen Seelenspiegel zu lesen, den ohne das Ren die Frage gestellt hatte, sagte er: "Du musst aber nicht, Ren, wenn du nicht willst..." Der Chinese sah ihn dann erst verdutzt, dann lieb an. Nun küsste auch er Horo kurz auf die Lippen. "Ich möchte aber, wirklich..." meinte er und streichelte zärtlich Horos Wange. Und in seinem Blick lag so viel Liebe, das es Horo den Atem stockte; er wusste nichts darauf zu erwidern, ihm war in diesem Moment erst richtig klar geworden, wie sehr er Ren liebte, und wie sehr Ren IHN liebte. So nickte der Ainu kurz und drang dann mit seiner Erregung in Ren ein, welcher kurz schmerzhaft aufstöhnte und die Augen zukniff. Seine Hände, die auf Horos Schultern Platz gefunden hatten, krallten sich leicht in seine Haut ein. Horo schluckte, denn etwas schmerzte es schon, aber er sagte nichts, Rens Schmerzen waren gewiss größer als seine eigenen. Und damit hatte er nicht Unrecht. Es schmerzte höllisch, als würde er innerlich zerreißen, aber dennoch war Horo in ihm, was ein völlig neues Gefühl war. Noch konnte er nicht entscheiden, ob das nun gut oder schlecht war. Horo beobachtete Ren nur, und musste sich ganz schön zurückhalten. Im ersten Moment zählte für ihn nur, das er Ren nicht zu sehr wehtat, aber nun spürte er auch, was für ein völlig neues, gutes Gefühl es war, in Ren zu sein. Er musste sich schon ziemlich zusammenreißen, aber dennoch entschloss er sich, Ren weiter am Oberkörper zu küssen und seine Seiten zu streicheln, was er auch gleich machte. Sex war, wie er fand, nur schön, wenn beide beteiligten es genossen. Er fand es Ren nicht gerecht gegenüber, wenn dieser die Schmerzen und er seinen Spaß hatten. Auch wollte er den Chinesen dazu bringen, sich zu entspannen, denn verkrampft schmerzte es noch mehr. Ren indes genoss Horos Berührungen; sie taten gut, lenkten ihn von dem Schmerz ab, der auch langsam nachließ. Er gewöhnte sich auch an Horo in sich, und musste stöhnen, als er nicht nur spürte, wie Horo seinen Körper berührte sondern natürlich auch in ihm war, den er vernahm von Horo ein erregtes Zittern. Wegen ihm hielt er sich zurück... Ren musste leicht lächeln; Horo war einfach zu gut für diese Welt. Aber langsam hatte er genug gewartet. "Horo .. bitte mach …" sprach er leise, aber den Unterton konnte er sich nicht verkneifen. Horo sah auf und blickte ihn noch einmal prüfend ins Gesicht, bevor er anfing, sich sacht zu bewegen. Mehr aus Instinkt als beabsichtigt schwand eine Hand zu Rens Mitte und fuhr dann an ihr auf und ab. Ren konnte sich ein erregtes Keuchen nicht verkneifen, als Horo das tat; die Schmerzen waren vollständig verschwunden, er spürte nur noch die Reibungen in sich, die unheimlich gut taten und nicht zu beschreiben waren. Sie setzten seinen Körper, der schon allein von Horos Berührungen heiß wurde, in Flammen. Auch begann er, sich Horos Bewegungen anzupassen; auch stöhnte er ab und zu, Horo war einfach zu geil. Er vergaß vollkommen den Scham, den er am Anfang gespürt hatte, weil er Nackt vor Horo war; alleine dieser Augenblick zählte jetzt. Horo warf den Kopf etwas zurück, als Ren sich ihm anpasste. So war es noch viel besser! Das Problem war nur, durch die lange Wartezeit konnte er bestimmt bald nicht mehr! Aber er wollte, das sie zusammen kamen, und beschleunigte so das Tempo als wie auch den Druck an Rens Erregung; dieser dankte es ihm auch gleich mit einem Stöhnen; auch er spürte seinen Höhepunkt näher kommen, und drückte so Horo näher an sich heran; inzwischen krallte er sich nicht mehr aus Schmerz an Horo, aber dennoch bohrten sich seine Fingernägel in Horos Haut; das würde sicher fürchterliche Spuren hinterlassen, aber ändern konnte er es jetzt eh nicht mehr. So presste er seinen Unterkörper noch stärker gegen Horo und ließ sowohl ein Stöhnen wie ein Keuchen verlauten. "Ich kann dann … ah. nicht mehr, Horo~!" brachte er schließlich mit einigen Pausen hervor, als die Hitze an seinem Unterleib fast unerträglich wurde. Horo sah ihn nur an, musste dann aber leicht lächeln; seine Natur konnte er halt auch nicht beim Sex verstecken. "Ich.. auch nicht!" brachte er heraus und legte nochmals an Tempo zu und stieß härter in Ren; auch bei den Handbewegungen beschleunigte er sich, und nach einer kurzen Zeit hielt es Ren nicht mehr aus. "Horooooo!" schrie er fast in den Raum und er ergoss sich in Horos Hand; im selben Augenblick spürte der Ainu, wie es um ihn enger wurde, und er ließ auch nicht auf sich warten. Fast gleichzeitig kam er mit einem lauten Stöhnen in Ren, und lies sich darauf zusammensacken. Jetzt war er fertig. Er hätte nie gedacht, das Seme sein so anstrengend ist. Er atmete schwer und er spürte, wie sein Herz wie verrückt schlug. Aber auch Ren konnte sich kaum rühren; er zog fast gierig die Luft ein, und er spürte an jedem Äderchen an seinem Körper, wie sein Herz pumpte. Schließlich zog sich Horo aus Ren zurück und legte sich neben seinen Koi, noch immer ziemlich schlapp. Ren drehte sich nur etwas, um Horo anzusehen, was er aber gleich bereute. Horo leckte gerade die Reste der weißen Substanz von seiner Hand, über die Ren gekommen war. Ren wurde rot und sah Horo einen Moment dabei zu; wie er das essen konnte, war ihm unbegreiflich. Der Ainu bemerkte Rens Blick und sah ihn an. "Ist was?" "Wieso isst du das denn..." "Es schmeckt halt..." "..." "Ren?" "Aber erwarte nicht, dass ich das esse!" "Mach ich schon nicht, keine Sorge...“ musste der Ainu jetzt doch grinsen und schloss darauf Ren in seine Arme.“Ging es?" fragte er wegen den Schmerzen; Ren lächelte ihn nur an. "Keine Angst, so schlimm war es nicht, und ... " setzte er grienend hinzu, "Am ende wurde ich ja dafür belohnt, oder?" und tippte auf Horos Brust. Jener lächelte erleichtert, also hat es Ren auch gefallen... Er selbst hatte sich ja kaum zurückhalten können, Rens Gestöhne hatte ihn zusätzlich wahnsinnig gemacht. Aber etwas musste er noch fragen... "War ich gut?" fragte er kleinlaut. Er wollte sich sicher sein, doch kaum hatte er die Frage gestellt, verschlossen Rens Lippen die seine. "Reicht das als Antwort, Baka?" Jetzt musste Horo grinsen; so kannte er den Chinesen. Zufrieden mit sich und der Welt kuschelte er sich an ihn, aber eine Frage seitens Rens durchbrach die Stille. "Aber beim nächsten bist du Uke, oder?" Horo stockte. Jetzt sollte er leiden? "Ähmm..." brachte er nur hervor, er mochte Schmerzen nicht! Ren grinste nur; er wusste ganz genau, das Horo überhaupt keine Schmerzen ausstehen konnte! "Irgendwann...“ meinte er nur, und kuschelte sich zufrieden an Horos Brust, wo er den Herzschlag des Ainu vernahm. Horo seufzte nur und strich sanft Rens Rücken auf und ab. Dann vernahm er ein sanftes Atmen seitens des Chinesen, und Horo sah - einen schlafenden Ren. Nun musste Horo sanft lächeln; Ren war einfach süß, so wie er dalag und sich an ihn klammerte. Er musste wohl oder übel irgendwann daran glauben, aber Ren zuliebe würde er das schon überstehen... Schließlich hatte Ren ja auch für Horo gelitten. So legte er sich zärtlich an Rens Seite und war kurz nachdem eingeschlafen... Piep! Piep! Piep! Piep! Eine müde Hand glitt aus der Decke und schaltete den nervenden Ton des Weckers aus und ein verschlafen wirkender Ainu blinzelte unter der Decke hervor. Mann, er träumte nur noch von Ren... Er setzt sich auf und bemerkte ein gewisses Problem in seiner Boxershorts, was aber kein Wunder war, wenn er auch noch von dem Ersten Mal mit Ren träumte... Der Wecker klingelte genau um 10:00 Uhr, er wollte nicht bis Mittag schlafen, aber jetzt hieß es erst einmal, ab unter die Dusche. +-+-+ Kapitel 7: Putzalarm und andere Probleme ---------------------------------------- Kapitel 7: Putzalarm und andere Probleme Nachdem Horo sich geduscht und gewaschen hatte, war es nun bald Mittag an diesem Sonntag. Er schrubbte sich gerade die Haare mit einem Handtuch und trat aus dem Bad heraus. Was sollte er heute machen? Ihm war so langweilig! Natürlich fehlte ihm Ren noch, aber nicht mehr so sehr wie am Anfang. Es war zwar so, als würde ein Teil seiner Seele fehlen, aber es tat nicht mehr so weh wie vorher. Aber trotzdem war er irgendwie nicht so gut drauf, etwas murrend eher. Mit diesen Gedanken ging er in die Küche; da er ja nun auf war, konnte er wenigstens versuchen etwas zu kochen. Die nächste Woche würde er sowieso hauptsächlich mit Fertiggerichten verbringen.... So begann Horo, etwas im Wok zuzubereiten. Aber dennoch schweiften seine Gedanken diesmal kurz zu den Chinesen. Hatte er etwas gegessen? Oder hatte er die Nacht durchgemacht? Horo seufzte, und wandte sich wieder dem Essen zu damit nichts anbrannte. Mit dem Wok konnte er einigermaßen umgehen, Ren hatte es ihm gezeigt. Doch mitten im Kochen musste der Ainu gähnen, und er ließ fast die Pfanne dabei fallen. Nanu? Er war doch nicht müde? Wieso gähnte er dann? Er überlegte kurz und lächelte dann; Ren hatte sicher gegähnt; er konnte nicht erklären, warum er das wusste. Aber er spürte irgendwie, dass es Ren genauso ging wie ihm. Und das zauberte ein in letzter Zeit selten gewordenes Lächeln auf die Lippen des Ainu, der sich dann wieder dem Essen zuwandte. Und er hatte nicht ganz Unrecht. Ren gähnte gerade in voller Stärke, aber nicht, weil er müde war sondern weil der Vortrag in einem der Tempel so aufregend war, wie einem Kaktus beim Wachsen zuzusehen. Obwohl er sich damit eher zufrieden geben würde.... Alles war irgendwie besser, als an einem heißen, stickigen Tag wie heute in einem verstaubten Tempel zu verbringen. Zudem kam noch hinzu, das Ren, da er das Tattoo seiner Familie und die Narbe trug, nicht oben ohne rumlaufen konnte wie ein paar seiner Klassenkameraden. Sonst hätten ihn die anderen die ganze Zeit nur angestarrt. So trug er ein etwas weiteres Achselshirt und strengte sich nicht besonders an, und hoffte, dass sie bald wieder auf ihre Zimmer konnten. Dort war es nicht kühler, aber es gab wenigstens einen Ventilator, und somit konnte man sich etwas Erfrischung verschaffen. Wenn er einen gewiesen Ainu dabei gehabt hätte, dann wäre ihm später eher zu kalt als zu warm gewesen.... Ren schluckte. Und schon wieder dachte er an seinen Koi. Man sah es Ren zwar nicht an, aber er vermisste ihn sehr, das gestern am Telefon war nicht gelogen. Außerdem hatte er in dem Wetterbericht gehört, dass das Sommergewitter, was hier in Kioto ein paar kleine Schäden angerichtet hatte, auch nach Tokio gezogen war und dort gewütet hatte. Heute Abend wollte er fragen, ob alles heil geblieben war... Er hatte die Nacht durchgearbeitet und am Morgen auch nichts weiter gegessen, ohne seinen Koi hatte er einfach keinen Hunger... Das Licht ging ja bei Ren, mitten in der Nacht, als er noch über seinen Aufgaben hing, nicht aus aber es flackerte. Und bei Gewittern, war er, sagen wir nicht ängstlich sondern... emotional. Er konnte sich selbst nicht mehr daran erinnern, warum er bei Unwettern so war, aber es blieb einfach ein Teil seines Charakters. Und vielleicht hätte er versucht zu schlafen, wenn über ihm nicht so ein Lärm von der anderen Klasse gewesen wäre! Keine Ahnung, ob die ne Party gefeiert haben oder sonst was gemacht haben, obwohl Ren auch nicht näher wissen wollte was die da so getrieben haben... Und diesmal musste er leicht lächeln, nicht nur, das sie jetzt endlich zurück in ihre Zimmer konnten bis zum Mittag. Wenn der Ainu dabei gewesenen wäre, hätte er den Kerlen die Hölle heiß gemacht, damit er hätte schlafen können.... Als Ren wieder in seinem Zimmer war, stellte er seine Tasche ab und machte zuallererst den Ventilator an. Etwas frische Luft tat wirklich gut.... Sein Blick schweifte zu seinem Tisch, worauf sich eine Maße an Papieren, Photos und anderem gegenseitig den Platz raubten. Wie konnte man Schülern nur so viel sinnloses Zeug aufgeben?! Tagesberichte verstand er zwar, aber da mussten sie Erörterungen schreiben und sonstiges. Dieser Berg ließ Ren ein seufzen entlocken und er fragte sich einmal wieder, warum er auf diese hoch qualifizierte Schule ging. Es gab auch in der Nähe andere, die nicht so große Anforderungen besaßen. Aber Horo meinte ja, wenn er schon so schlau war, konnte er auch auf so eine Schule gehen, damit er einen guten Abschluss bekam. Ren war es ziemlich schnuppe, ob er ein gutes oder ein schlechtes Zeugnis besaß, aber Horo nicht. Zwar war er von seiner Familie immer gedrängt worden, der beste zu sein, aber da sie ihn sozusagen ´verstoßen´ hatten, war es ihm egal. Er war sowieso enterbt, aber sobald er volljährig wurde, hatten sie ein kleines Geldproblem, da er dann keine Unterstützung mehr bekam. So lernte er missbillig, denn ohne ein einigermaßen gutes Zeugnis bekam man keinen Job, und so brauchte ihn Horo nicht ständig nerven. Und so musste er also doch wieder der beste sein, weil wenn er sich schon Mühe gab, sollte er dann auch stolz auf das sein können, was er getan hat. Und obwohl er ja nun nicht mehr von seiner Familie gedrängt wurde, musste er nun widerwillig völlig sinnlose und zeitaufwendige Hausaufgaben machen.... Ihm würde ja auch ein einfacher Job langen, aber Horo redete die ganze Zeit davon, dass man nach seinem Können arbeiten sollte, und Ren wäre der geborene Akademiker. So ein Scheiß! Auf der Uni hieß es doch auch nur, lernen, lernen, lernen. Und so was tat er nun einmal nur, wenn es notwendig war... So setzte er sich wieder an den Tisch und las seine ´To Do´ - Liste durch. Für Kunst hatte er schon Photos gemacht, die ihm dann für Collagen und zum Abzeichnen dienten, den Tagesbericht für gestern hatte er schon, die Matheaufgaben hatte er fast alle fertig, die würde er noch beenden, bevor es Mittagessen gab. Er würde sich zwar noch ewig nach dem Sinn fragen, warum man die Größe sowie die Abnutzung und die zukünftigen Kosten mit Einnahmen des Tourismus bei einem der Tempel errechnen muss, wenn das dann eh bloß Schätzwerte waren.... Aber nach dem nächsten seufzen machte der Chinese sich konzentriert an die Arbeit. Die meisten Sachen musste er zwar erst Ende der nächsten Woche abgeben, aber so musste er nicht an seinen Koi denken, sonst würde er vor Sehnsucht bestimmt nicht mehr ganz klar bei Verstand sein..... Horo nieste und rieb sich kurz danach die Nase. Da dachte doch wer an ihn... Er füllte sich gerade den Teller mit dem Wok - Menü, das er ohne es anbrennen zu lassen fertig gebracht hatte. Für ihn eine ziemlich gute Leistung. Er setzte sich an den Tisch und wollte gerade anfangen zu essen, als es an der Tür klingelte. Horo grummelte und stand auf. Wer klingelte den um diese Uhrzeit?! Er ging an die Tür und öffnete diese, doch wenn er dort traf, überraschte ihn, und überraschte ihn nun wieder nicht; Anna mit Yoh im Schlepptau stand vor der Tür. Horo, der erst grummelnd an die Tür ging, guckte sie dann freundlich an und lächelte. "Anna? Hallo, ich wusste gar nicht, das du mit Yoh ...-". Doch weiter kam er nicht, da die Itako, welche zwar kleiner als Horo war aber immer noch ziemliche Strafarbeiten aufbrummen konnte, an ihm vorbei gestürmt kam und Yoh hinter sich her schleifte, der den Ainu nur entschuldigend und leicht verzweifelt ansah. Anna und Yoh waren zwar zusammen, aber trotzdem war Anna die Dominanz in der Beziehung, obwohl Yoh ja der Mann war. Horo schaute den beiden verdutzt hinterher; Ren sagte zwar, das sie vorbeigucken würden, aber so bald hatte er nicht mit ihnen gerechnet... Der blauhaarige Schamane ging seinem Besuch hinterher, und entdeckte Anna, die sich einen Handschuh anzog, vor einem Schrank. Sie wird doch nicht...? Doch sie tat es. Mit dem Handschuh wischte sie an der Oberseite des Schrankes und schaute dann den benutzten Finger streng an. "Horo...?" sprach sie leise aber bestimmt zu dem Ainu, welchem sich die Nackenhaare aufstellten. Ren... Hilf mir!!!!!!! Aber der Gedankenschrei war sinnlos, da Ren nicht da war, und selbst mit dem Flugzeug nicht so schnell wäre, um Horo vor der drohenden Gefahr zu beschützen. Die Itako zeigt mit dem Finger auf Horo, welcher sofort zurückzuckte. "Horokeu Usui! Dieses Haus verfällt nur so vor Staub und Dreck! Hier wird jetzt aufgeräumt, und zwar sofort!" brachte sie mit einer bellenden Stimme hervor, und Horo wurde immer kleiner, je mehr Anna sprach. Das Haus putzen? DAS GANZE HAUS?? Und wie er die Itako kannte, konnte sich das bis heute Abend hinziehen, obwohl sie noch nicht einmal den Garten gesehen hatte.... Ein Glück, das er seine ganzen Hausaufgaben schon gemacht hatte... So schluckte der Ainu und nickte stumm. Anna sollte man nicht widersprechen... Plötzlich drehte die Itako ihren Kopf zur Seite, und Horo erschrak. Aber Anna ignorierte ihn. Sie schaute nach ihrem Verlobten, der sich anscheinend verkrochen hatte. Aber kaum fiel ihr Blick in Richtung der Tür, da kam schon Yoh an, mit einem Teller in der Hand. Er zu Horo und schaute dann zu Anna. "Anna, Horohoro hat noch nichts gegessen, lass ihn das noch machen, dann können wir ja aufräumen, ja?" meinte er friedlich zu seiner Verlobten, und setzte das Lächeln auf, wo sie gar nicht Nein sagen konnte. Anna seufzte kurz und meinte dann zwar nicht mehr so aufgebracht, aber immer noch fest; "Dann iss jetzt! Und dann kannst du dich auf einen Großputz gefasst machen!" Horo nickte, und nahm Yoh dankend den Teller entgegen. Dann verschwand er auch schon sofort in die Küche, da er sich nicht weiter mit Anna anlegen wollte. Diese sah ihn nur hinterher und musste dann lächeln. Yoh kannte seine Verlobte inzwischen so gut, das er wusste, das sie Horo nur diesen Auftrag gab, damit er sich hier nicht so alleine fühlte, weil sie ja dabei waren, und damit ihm nicht so schnell langweilig wurde und er irgendwelche Dummheiten machte. Genauso wie Ren sie darum gebeten hatte. Er lächelte sie mit seinem typischen Yoh - Lächeln an, und wollte gerade wieder zur Tür gehen; Anna wollte sich ja um Horo kümmern, einer langte. Doch er spürte eine eiskalte Hand in seinem Nacken und ihm stellte sich die Gänsehaut auf. Er konnte fast Annas Blick sehen, obwohl sie nicht vor ihm stand. "Yoh Asakura! Du machst mit!" meinte sie und zog ihn mit sich auf die Terrasse, um nach dem Garten zu gucken; das Sommergewitter hatte bestimmt auch hier ein paar kleine Schäden angerichtet... Horo indes aß den Teller auf; das konnte ja heiter werden, wenn Anna ihn zum putzen zwang. Aber auch Horo war nicht dumm, sie machte das nur, damit er nicht die ganze Zeit faul herumlag und womöglich auch noch Fett ansetzte. Und vor allem nicht so alleine war. Während der Schulzeit geht es dann, aber am Wochenende brauchte er halt doch seine Freunde. Horo stellte den Teller in die Spüle und stellte das Wasser an; besser, er wusch gleich auf. Eigentlich war es ja klar, das das Haus voller Staub war; alleine durch die Tatsache, das Ren nicht da war, der sonst putzte, denn Horo würde nicht den ganzen Haushalt schmeißen, nicht ohne Ren. Der Chinese machte sowieso das meiste, und dafür machte Horo das, was Ren absolut nicht leiden konnte - einkaufen. Ja, man konnte es kaum glauben; Ren hasste Einkäufe wie die Pest. Anscheinend musste er bei Run, seiner Schwester, so oft mit einkaufen gehen, das er es für den Rest seines Lebens über hatte. Horo war ganz froh darüber, so konnte er wenigstens etwas Sinnvolles im Haushalt erledigen, außer Wäsche aufhängen und Gartenarbeit. Ren machte ihm immer einen Zettel, und nach dem richtete sich der Ainu dann auch. Nur bei ganz wichtigen Sachen bequemte sich der Chinese mitzukommen, wie letztens, als sie eine neue Waschmaschine brauchten. Horo war dann fertig und schaute nach Anna. Aber sie war nicht im Haus aufzufinden, so schaute er mit einem unguten Gefühl nach draußen. Er stand noch auf der Terrasse, und die Itako sowie Yoh befanden sich unter dem Ahorn, den Ren und Horo in ihrem Garten hatten. Ihr kleiner Garten war eigentlich ganz gut aufgebaut. Zum einen hatten sie da eine Terrasse, wo sie natürlich im Sommer grillen konnten und wo sich die Liegestühle befanden, die im Winter in den Keller wanderten. Wenn man nach links sah, entdeckte man den eben erwähnten großen Ahorn, der sehr viel Schatten auf das Stückchen Rasen brachte. Rechts befand sich erst ein Stückchen Feld, wo sie Zierblumen und allerlei anpflanzten. Aber danach erstreckte sich auch wieder ein bearbeitetes Stück Erde, wo sich aber zurzeit Salat und anderes wie Gemüse oder Kräuter befand. Müsste er alles mal wieder von dem Unkraut befreien. Das Gewitter letzte Nacht hatte Blätter und Zweige durch den Garten gejagt, aber keine großen Schaden angerichtet. Zum Glück waren die Beete heil geblieben... Ren hätte ihn gekillt, wenn seinen chinesischen Kräutern etwas passiert wäre. Außerdem war es richtig erfrischend, mal etwas eigen angebautes und natürliches zu essen. Es schmeckte dann völlig anders, als wenn man etwas gekauftes zubereitete. Der blauhaarige Ainu ließ seinen Blick wieder zu Anna wandern, welche mit einem strammen Schritt auf ihn zukam. Horo zuckte instinktiv zurück. Was hatte sie jetzt vor? Anna blieb kurz vor ihm stehen. "Mitkommen!" bellte sie, und Horo folgte gehorsam. Vor dem Schrank mit den Putzutensilien blieb sie stehen. Horo wurde ein Eimer, Handschuhe sowie Putzzeug in die Hand gedrückt. "Du machst zuallererst das Bad!" befahl sie. Dann drehte sie sich zu Yoh, welcher wieder einen sinnlosen Versuch des Türmens unternommen hatte, da ihre Shinigamis ihn daran hinderten. Ihn nahm sie am Kragen und schleifte den leicht heulenden Yoh in die Stube. Jener konnte schon mal mit dem Staubsauger in der Stube anfangen. Horo guckte erstaunt und zog sich die Handschuhe an. Er wunderte sich immer wieder, wieso Yoh gerade Anna liebte... Aber da musste er grinsen. Er selbst war ja auch nicht besser. Liebte einen Jungen, und als ob das noch nicht genug war, war jener auch noch anderer Nationalität. Was Horo auch in ihrem Alltag merkte. Ren hatte die Angewohnheit, obwohl er fließend Japanisch sprach und die Schriften schreiben konnte, bei Beleidigungen und weiterem auf Chinesisch zu fluchen. So kam es dann immer, dass der Ainu mit offenem Mund da stand und sich fragte, was Ren von sich gegeben hat. Obwohl man sagen musste, das Horo bereits angefangen hatte, etwas Chinesisch zu lernen, um seinen Koi zu verstehen. Nun wusste er bereits, dass es zwei Dialekte gab, und ein paar einfache Sätze konnte er auch schon. Aber wenn Ren vor sich hinfluchte, verstand er kein Wort. So fing der Ainu mit dem putzen an, und befürchtete schon, das er ins schwitzen kommen würde. Es war heute schon heiß, aber das machte ihm ja nichts weiter aus. Aber wenn er auch noch arbeitete, würde er nur so schwitzen. Ob es in Kioto auch so heiß war? Ren konnte Hitze absolut nicht ab... Etwas lächelte der Ainu, bevor er anfing, das Klo zu putzen. Und Ren schwitzte. Er machte sich bereits auf den Weg zum Mittagessen, und zum Glück sah man ihm nicht an, wie sehr ihn das ankotzte. Ren konnte es nicht ab, wenn es zu kühl war, aber auch nicht, wenn es zu heiß war. Da sein Körper eher ´zierlich´ war, reagierte er auch empfindlicher auf die Temperaturen. Horo hingegen machte so was fast gar nichts aus. Der Chinese grummelte. Er war ja auch nicht gerade der kräftigste, das wusste er, aber trotzdem war er so empfindlich! Ren schnaubte kurz und ging die Treppe, die von ihrer Etage herunter in das Erdgeschoß und dann in den Speisesaal führte, herab und blieb kurz stehen. Hatte er da nicht gerade etwas gehört? Er machte vorsichtige Schritte in Richtung der Geräuschquelle, und was er dort sah, hatte er nicht erwartet.... Horo hingegen schnaufte in demselben Moment freudig. Das Bad hatte er geschafft! Sie strahlte nur so, alles war aufgeräumt und sauber. Der Ainu hatte einen ganzen Beutel voll Staub und Abfall neben sich, er hätte nicht gedacht, dass er so viel finden würde. Er stellte bloß noch einen kleinen Spiegel wieder hin, aber ob durch die durchgeschwitzten Handschuhe, oder das Putzmittel; der Spiegel glitt aus seiner Hand und fiel zu Boden. "Schit...“ murmelte Horo nur, und machte sich daran, die Scherben aufzukehren. Der Spiegel war genau in der Mitte geborsten, das gab es ja selten... Horo war eigentlich nicht abergläubig, aber irgendwie musste das ja ein Zeichen sein, oder? Vielleicht war auf der Fahrt etwas passiert, oder Ren hatte Ärger mit irgendwelchen Schwulenfeindlichen Leuten. Hier in der Gegend wussten es ja alle, das die beiden zusammen waren, aber anderswo reagierten die Leute auf ihre Liebe mit Ekel oder Abscheu. Ren schien dagegen immun zu sein, aber Horo war von empfindlicherer Natur. An ihm ging es nicht so einfach vorbei, wenn jemand sie beleidigte oder dumme Sprüche riss. Ren half ihm immer, und Horo war wirklich froh, wenn Ren in solchen Momenten bei ihm war- Nicht nur, das er meistens bessere Sprüche auf Lager hatte als die anderen, sondern er hatte irgendwie den Blick drauf, das die sich nicht trauten, weiter etwas zu sagen. Der Ainu seufzte. Er konnte Ren erst heute Abend fragen, was los war.... So schüttelte er den Kopf und kehrte die Scherben des Spiegels weg, und warf den diesen selbst auch mit in den Müllbeutel. Schließlich konnte man jenen auch nicht mehr gebrauchen. "Horohoro! Bist du fertig?" rief dann ihm eine nur allzu bekannte Stimme aus der Stube, und Horo flitzte zu Anna, um ihr Bericht über das saubere Bad zu geben. +-+-+ Kapitel 8: Warum? ----------------- Kapitel 8: Warum? Sie hatte rabenschwarze Haare, die eigentlich wunderschön waren, aber gerade durch ihre Tränen in ihrem Gesicht kleben blieben. Dadurch verwischte sich auch ihre Schminke, und sie ja nicht gerade bezaubernd aus, oder stolz wie sonst. Warum musste ihr Freund auch immer mit anderen Mädchen rummachen?! Es verletzte sie ungemein, und sie dachte, wenn sie nicht eingegriffen hätte, hätten sie nicht nur herumgemacht. Da hörte sie plötzlich etwas. Ein leises Rascheln. War das ihr Freund? Taku? Wollte er sich entschuldigen? Sie hatte sich eigentlich auf die Klassenfahrt gefreut, ihre ganze Gruppe hatte gefeiert, und sie wollte nur Spaß haben. Voller Vorfreude rieb sie sich die Augen und schaute nach oben, da sie sich in einer knienden Position befand, weil sie sich in eine der hintersten Ecken der Treppe versteckt hielt. Ihre Schminke verwischte noch mehr, aber ihr strahlendes Gesicht machte das wieder weg. Doch sie erschrak leicht, denn sie sah nicht Taku. War das einer von der Klasse unter ihnen?! Sie konnte ihn nicht ganz erkennen, denn hier im Gang war es recht duster, auch wenn sie es Mittag hatten. Der Junge bückte sich zu ihr runter und fragte mit einer leicht tiefen, aber angenehmen Stimme: "Geht’s dir gut?" Da er nun näher bei ihr war, konnte die junge Frau ihn besser erkennen. Als erstes stachen natürlich die goldenen Augen heraus, sie wirkten wie Seelenspiegel, man konnte sich direkt in sie verlieren. Aber auch hatten sie etwas Geheimnisvolles an sich, denn nie zuvor hatte sie diese Farbe gesehen. Aber auch sonst, was sie von seinem Gesicht und dem Rest erkennen konnte, war nicht schlecht. Seine Gesichtszüge waren ebenmäßig und glatt, er war höchstens so alt wie sie, vielleicht 16 oder 17 Jahre alt. Sein Schwarzes, glattes Haar hing ihm leicht in die Augen, aber es passte zu seinem gesamten Style. Er trug ein dunkles Achselshirt, was anscheinend für seine Größe etwas zu weit war, aber durch seine Bewegung konnte sie seinen Sixpack sehen, er war durchtrainiert. Sie blinzelte kurz, da die Eindrücke von diesem Jungen, den sie nicht kannte, sie fast über schwammen, weil sie so stark auf sie einwirkten. "Hallo?" fragte er erneut, nicht eilig, aber bestimmt. Sie zuckte kurz, anscheinend hatte sie zu viel Zeit damit verbracht, ihn zu mustern, und war noch gar nicht auf seine Frage eingegangen. "Mir- mir geht es gut! Danke der Nachfrage...“ wehrte sie mit den Händen ab, sie hatte ja eigentlich gedacht, das ihr Freund vor ihr stehen würde... Ren sah das Mädchen an, zu welcher er sich hinabbeugte. Als er die Treppe hinunterging, hörte er plötzlich ein schluchzen, und schaute natürlich auch gleich nach, wer diese Laute von sich gab. Und da fand er in einer Ecke dieses Mädchen vor, nicht älter als er selbst und am weinen. Sie musste von der Klasse über ihm kommen, denn aus seiner war sie gewiss nicht, dort trug man nicht so viel Make - Up, und Bauchfrei schon gar nicht. Warum sie wohl weinte? Sie hatte erst so gestrahlt, aber als sie dann sah, wer vor ihr stand, erlosch dieses strahlen wieder. Sie hatte sicher jemand anderen erwartet. "Geht’s dir wirklich gut? Du sahst mir so aus, als könntest du Hilfe gebrauchen...“ sprach Ren weiter. Da hatte das schwarzhaarige Mädchen eine Idee. Wenn sie ihr Freund verletzte, dann könnte sie es auch tun! Und dieser Junge würde ihr dabei helfen. grinste sie innerlich. "Sag, wie heißt du denn?" fragte sie und mit einer total anderen Stimme als vorher, und räkelte sich leicht. Ihn würde sie schon rumkriegen! Ren musterte das nur kurz, solches Anmachen kannte er zur Genüge. "Ren Tao, und wie ist dein Name?" fragte er höflichkeitshalber. "Mitsuki.. hast du heute noch was vor, Süßer?" hauchte sie leicht und ließ ihre Hand zu seinem Gesicht wandern. Aber bevor sie Ren berühren konnte, stand jener auf. "Ja, habe ich, und wenn es dir soweit gut geht, kann ich ja wieder gehen...“ sagte er und drehte sich um. Mitsuki erschrak und stand mit noch leicht wackeligen Beinen auf und klammerte sich von hinten an Ren fest. "Bleib bitte! Es tut mir leid, das ich dich so dumm angemacht habe, aber ich habe eine Bitte an dich.“ Eigentlich tat es ihr nicht leid, aber etwas tat sie sich schon wundern, sonst sprang jeder Kerl auf diese Masche an... "Was willst du den?" fragte Ren nun etwas grober und löste sich aus dieser Umklammerung. Wieso immer wieder nur er?! "Könntest du so tun, als wärst du mein Freund? Ich wollte meinen Freund eifersüchtig machen, damit er nicht mehr mit den anderen rummacht-...“ schlug sie vor. Und sie wollte weiter sprechen, doch Ren mischte sich ein. "Wenn er mit anderen rummacht, verlass ihn doch gleich, so was gehört sich nicht, wenn man zusammen ist und sich liebt. Verlass ihn." meinte er bestimmt und ohne mit der Wimper zu zucken. Mitsuki schaute ihn leicht verwundert an; hatte das gerade ein Kerl zu ihr gesagt? Die doch sonst immer am meisten notgeil sind? Sie schaute Ren noch verdutzt an, dann prustete sie plötzlich los. Ren war jetzt derjenige, der verdutzt starrte; was war den jetzt so komisch? Mitsuki kam hingegen langsam wieder zur Puste; und sie glaubte, die Erklärung für diese Einstellung gefunden zu haben. "Sag mal, bis du vielleicht schwul?" fragte sie frei heraus, das musste sie jetzt einfach wissen. "Jop, sieht man mir das jetzt auch noch an?" antwortete der Chinese sofort. "Nee, keine Angst...“ winkte die Schwarzhaarige ab, also hatte sie doch recht mit ihrer Vermutung gehabt. Doch plötzlich vernahm sie Schritte, und zwar von vielen Leuten, die näher auf sie zukamen. Ren legte einen etwas ernsteren Blick auf. Irgendwie hatte er ein übles Gefühl, was die Sache anbelangte. Kurze Zeit später standen ein paar Muskelberge, mit wie gesagt mehr Muskeln als Gehirn besaßen, vor ihnen, nur der Typ in der Mitte, welcher nicht älter als Ren war, schien etwas Verstand zu besitzen. "Taku... " flüsterte das Mädchen, welche nun hinter Ren stand, und Ren verstand; der Boss in der Mitte musste wohl ihr Freund sein. Treu sah er nicht gerade aus. Und sie stanken förmlich nach Zigaretten und Alkohol, wo letzteres überwiegte. Der Chef schritt nach vorne, und reichte dem Mädchen seinen Arm. "Na komm, Mitzu, ich verspreche dir, ich werde auch nie wieder mit einer anderen rummachen.“ Aber schon sein Grinsen verriet ihn vollkommen. Er würde sie immer und immer wieder betrügen, soviel war klar. Die Schwarzhaarige schluckte. Was sollte sie tun? Einerseits hatte dieser Ren hier Recht, und außerdem kannte sie Ren nur zu gut. "Verlass ihn...“ hörte sie da plötzlich neben sich murmeln. Anscheinend würde dieser Ren hinter ihr stehen. Sie atmete tief durch und antwortete mit klarer Stimme. "Nein! Du wirst es immer wieder tun. Das weiß ich. Such dir eine andere!" schrie sie schon fast. Taku schaute sie erst ungläubig an. Was sagte sie da? "Wie kannst du es wagen! Du solltest froh sein, das ich es bin, mit dem du zusammen bist!" schrie er wütend und wollte nach ihr greifen. Mitsuki zuckte zusammen und kniff die Augen zu, im erwarten des folgenden. Doch nichts geschah, und so blinzelte sie kurz, denn was sie sah, konnte sie nicht glauben. Der Chinese hatte Taku gestoppt, einfach seinen Arm gepackt und hielt diesen mit eisernem Griff fest. Zudem warf er ihm einen Blick zu, der kälter als Eis war. Hinzu kamen ja noch seine goldenen Augen, die das ganze noch unterstrichen, und alle Typen um ihn herum bekam bei dem Blick eine Gänsehaut. Auch sonst schien die Temperatur um sie herum deutlich niedriger zu werden, obgleich man die Spannung zwischen Ren und Taku förmlich greifen konnte. "Sie sagte, sie möchte nicht mehr mit dir zusammen sein, also lass sie in Ruhe." sprach Ren in einem so kalten Ton, den sogar Spirit of Fire hätte erstarren lassen. Ren war richtig wütend - wie konnte dieser Kerl es wagen, dieses Mädchen so zu behandeln? Und er war so richtig sauer auf den Kerl, das sah man ihm an. Wenn Ren normalerweise wütete und schrie sowie um sich schlug, war er angenervt - wenn er hingegen ruhig mit der Sache umging, kalt, gar gefühllos war, dann sollte man sich vor Ren Tao in Acht nehmen, vielleicht kamen da die Instinkte raus. Taku konnte dies nicht wissen, und so riss er sich erst einmal von dem Chinesen los. //Der hat einen harten Griff.// musste er innerlich zugeben, und starrte Ren darauf wieder an. ER würde es sich nicht gefallen lassen, dass man so mit ihm umging! So zog er auf einmal ein Messer heraus. Jetzt wurde es seinen Kameraden aber zu viel. "Heh, Boss.. du willst ihn doch nicht umbringen, oder? Wenn Mitsu nicht will, lass sie doch...“ hörte er von allen Seiten leise. Aber mit einem Blick brachte er sie zum Schweigen. "Dann haut ab! Hier wird es blutig...“ grinste er. Diesem Befehl folgten sie zugleich, mit einem angetrunkenen und auch noch wütenden Taku sollte man keine Scherze treiben. Ren beobachtete das natürlich, und musste bei dem Messer leicht lächeln und verschränkte die Arme. "Ach? Willst du mir wehtun oder was?" meinte er mit einem Hauch Ironie in der Stimme. "Mhhhmhhh... und Mitsuki!" schrei er dann, sodass die angesprochene zurückzuckte. "Du wirst zu mir zurückkommen, wenn der Kerl weg ist! Der hat dir nur was eingeredet. Der will doch selber was von dir!" sprach er seine Meinung aus. Mitsu guckte erst verdutzt, dann schüttelte sie den Kopf. "Er ist doch schwul! Der kann gar nichts von mir wollen!" meinte sie, immer noch hinter dem benannten versteckt. Ren störte es schon ein bisschen, das sie das so laut aussprach; eigentlich sollte das nicht jeder wissen... Taku zuckte zusammen, schaut abwechselnd zu Ren und Mitsu, dann lachte er kalt. "Der ist schwul? Wundert mich nicht bei dem Milchbubi..." grinste er. Jetzt war es Ren zu viel - ohne das Taku reagieren konnte, drückte Ren ihn gegen die nächste Wand. Das Messer fiel ihm aus den Händen und er schnappte nach Luft, da Ren mit einer Hand sein Kehle umschloss und ihn nach oben hielt. Leicht keuchend griff er nach dem Arm, der ihm die Luft raubte, und versuchte ihn wegzudrücken, vergebens. Woher hat er diese Kraft?? Rens Augen blitzten gefährlich. "Ja, ich bin schwul, was dagegen? Wie's aussieht, ist dieser Milchbubi stärker als du...“ und mit jedem Wort ließ er seinen Blick schärfer werden. Mitsu stand noch immer in der Ecke und sah dem Schauspiel zu; es ging viel zu schnell, aber jetzt regte sie sich und stürzte auf Ren zu und zerrte an ihm. "Hör auf! Du bringst ihn ja noch um.“ "Nö." sprach Ren nur. "Wenn ich ihn umbringen würde, würde er schööön leiden...“ grinste er leicht fies und ließ Taku, der inzwischen schon eine leicht bläuliche Farbe bekommen hatte, herunter.“Lass die Kleine in Ruhe, verstanden?" meinte Ren nur mit einem immer noch kalten Blick. Taku nickte und rieb sich die Kehle; diese Schwuchtel hatte ganz schön was drauf... Ren wollte gerade gehen, als ihn von hinten jemand umarmte. "Danke...“ flüsterte die Kleine," und danke, dass du ihn nicht umgebracht hast...“ sprach sie weiter. Ren zuckte kurz. Ja, er war wütend auf den Kerl gewesen, aber gleich umbringen? Er drehte sich um und löste sich von Mitsu. "Umbringen tu ich niemanden. es kotzt mich halt einfach an, wenn man Leute wie dich verletzt...“ meinte er inzwischen wieder mit seiner normalen Stimme. Und ja, er konnte es nicht ab, wenn andere Leute verletzt wurden. In seiner Kindheit wie auch anderswo hatte ihm nie jemand geholfen, er war ganz auf sich allein gestellt. So half er jedem, der Hilfe benötigte. Aber nur, wenn er konnte. Ren drehte sich endgültig ab, aber davor schickte er Taku noch einen warnenden Blick zu. Mitsu sah Ren hinterher und seufzte. Er war irgendwie komisch, seine Augen waren vorhin wütend aber zugleich traurig gewesen. Nun ging sie auf Taku zu, und kniete sich zu ihm nieder, weil jener immer noch auf dem Boden war. "Na? Willst du treu sein, oder willst du das nicht?" fragte sie. Im Grunde war Taku ja kein schlechter Mensch, er brauchte nur jemanden, der ihn führte. Der Japaner nickte nur und stand auf. Dann sah sie zu Mitsu und fing an, an ihr herum zu klopfen. "Was machst du da?" fragte sie verwirrt. "Dir den Geruch von der Schwuchtel wegwischen! So einer..." brachte er leicht zähneknirschend heraus. Mitsu schaut kurz in die Richtung, in die Ren gegangen war, doch sie sah in nicht mehr. "Los! Jetzt wäschst du dich und ich mir meinen Hals... so ein Arschficker..." schnaubte Taku und zog Mitsu hinter sich her. Sie sah ihn nur mit einem leicht verständnislosen Blick nach. "Was hast du den gegen Schwule?" fragte sie perplex. "Was ich gegen sie habe?" echote er, und drehte sich zu ihr um. "Sie sind pervers! Homos! Und wie sie es machen oder besser worin…" meinte er angeekelt. "Die sind Abschaum! Und jetzt komm..." meinte er noch und zog sie mit sich. Seine Meinung konnte sie nicht verstehen... Er war Schwul, na und? Die sind doch auch nur Menschen. Aber das würde sie ihm noch austreiben. Auch wenn man es ihr nicht ansah, sie liebte Taku ja, nur deswegen gab sie ihm noch eine Chance. Zum Glück hatte das Ren nicht gehört... Doch er hatte es gehört. Er war schon hinter der nächsten Ecke gewesen, doch sein gehör war so gut, das er alles verstand. Er hatte schon oft solche Aussagen über Homosexuelle gehört, zu oft. Er kannte sie inzwischen auswendig. Die sind doch pervers! Abnormal das ganze! Schließt die ein...! Alle sollen in den Knast wandern...! Haut ab, ihr perversen Schwuchteln...! Unbewusst wanderten Rens Hände zu seinem Gesicht und verdeckten dieses. Gedanken umrundeten ihn, die er lieber wegschließen würde. Ja, er war schwul. War er deswegen so verachtungswürdig? Er war doch so glücklich mit Horo, ohne ihn könnte er nicht mehr Leben. Er liebte ihn aus tiefsten Herzen. Aber wieso konnten das andere nicht verstehen? Sie nicht mehr beschimpfen oder auslachen oder hinter dem Rücken tuscheln? Ren tat vor Horo zwar immer so, als würden ihm diese ganzen Sachen nichts ausmachen. Aber dem war nicht so. Es machte ihm etwas aus. Sehr sogar. Schließlich war er nicht aus Eis, wie es vielleicht aber manchmal den Anschein hatte. Wieso konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Wieso? Er fand keine Antwort auf diese Frage.... Ren rieb sich nach kurzer Zeit die Augen, geweint hatte er nicht, aber seine Augen waren schon leicht feucht. Er musste sich zusammenreißen! Er war verletzt, ja, aber das wurde er doch schon so oft. Und doch hatte er Horo, der ihn immer wieder auf die Beine half. Ein zartes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Sein Koi.. Ren... Rens Kopf drehte sich zur Seite. Aber dort sah er nichts. Hatte er es sich gerade eingebildet? Er hatte doch aber Horos Stimme vernommen? Mit einem leicht sehnsüchtigen Blick sah er sich um nicht vielleicht doch einen Horo zu entdecken, der sich nach Kioto geschlichen hatte. Was natürlich sehr unwahrscheinlich war, aber einen Hoffnungsschimmer hatte er dennoch. In Wirklichkeit war Ren nämlich viel abhängiger von Horo als er von ihm. Wenn er an seinen Koi dachte, zerriss es ihm das Herz, er wollte ihn umarmen, seinen Herzschlag hören. Vieles würde er jetzt mit ihm machen, wenn er da wäre. Er konnte sich förmlich Horo vorstellen, wie er vor ihm stand, lachte, ihn glücklich anlächelte, ihn umarmte. Er könnte Stunden so verbringen... Aber langsam musste er sich zum Mittagessen begeben, essen würde er nichts, aber da sein, sonst denken die Lehrer noch, er hätte sich verdrückt. Ren ließ seine Hände in die Hosentaschen wandern und ging nun die Treppe ganz hinab zum Essensaal. Er wirkte eigentlich ganz wie vorher, aber dennoch lag etwas leicht Melancholisches in seinem Blick. //Ach Horo, wenn du nur hier wärst..// dachte Ren noch bei sich, warf einen Blick nach draußen, wo die grelle Mittagssonne hinter einer Wolke verschwand und ihm etwas Schatten spendete. Wenigstens würde es nachher nicht so warm sein. Damit konnte er sich trösten und trat in den Essenssaal, wo ihn schon die ganze Klasse still musterte. "Horohoro?" "Ja, Anna-san?" antwortete Horo zurück. Er war gerade in der Küche, und musste, nachdem Yoh aus versehen den Wassereimer umgestoßen hatte, gerade die Küche vor der Überflutung bewahren, und nun sah er zu Anna. Diese hielt ihm einen Eistee entgegen, und auch noch mit einem leichten Lächeln. Horo sah die Itako erst erstaunt an, dann nahm er dankend das Getränk entgegen. "Arigato...“ sprach er leise und setzte sich neben Anna auf die Küchenbank. Er trank den Eistee schnell hinunter, denn er hatte einen gewaltigen Durst. Anna sah ihm lächelnd dabei zu, Horo strahlte irgendwie wieder, und war nicht mehr so deprimiert wie am Anfang. Horo wischte sich indes mit dem Handrücken den Mund ab. Das tat gut! "Ist Yoh den schon mit dem Beet fertig?" fragte er Anna. "Nein, der hat noch Probleme mit der Hacke, er kriegt die ganze Zeit einen Krampf." "Oje, ich helfe ihm dann...“ meinte er erleichtert und lehnte sich zurück. Er hatte ganz schön gearbeitet; das Bad, die Küche, die Stube und den Garten hatten sie geputzt. Fast alles hatten sie schon weg, bei dem Garten würde er Yoh dann helfen; die Terrasse kam noch dran, sowie sein und Rens Schlafzimmer. An Rens Reich würde er sich nicht vergreifen, und wenn da meterdicke Stauschichten liegen würden. Sie hatten jetzt schon Nachmittag, aber die Zeit war wie im Flug vergangen. Sie hatten gelacht und rumgealbert, sich gemeinsam vor Anna versteckt, nur um bei dem Kuchen, den sie mitgebracht hatte, wieder kriechend anzukommen. Alles in allem ein sehr gelungener Nachmittag. "Anna?" "Mhh?" Anna drehte sich zu Horo, welcher ihr ein leichtes Lächeln zeigte. "Danke dass ihr vorbeigekommen seid!" Anna wunderte sich kurz, bis sie dann auch ihm ein Lächeln zeigte. "Gern geschehen! Schließlich sind wir Freunde und" sie näherte sich ihm und kniff in seine Seite“, wollten wir nicht, dass du Fett ansetzt!" Horo schluckte und rückte etwas von ihr weg. Anna wie sie leibt und lebt! Er war doch nicht Fett! Aber er müsste sich wirklich mal wieder wiegen... Aber das musste die Itako jetzt nicht wissen. "Anna! Horohoro!! Hilfe!!" schrie dann ein bestimmter Schamane aus dem Garten. Der Ainu und Anna standen geschwind auf und sahen nach, was Yoh so schrie. Bei dem Anblick legte sich Horo fast flach vor lachen. "Lacht nicht so! Helft mir lieber!" schrie Yoh schon verzweifelt. Ein Rabe piekte die ganze Zeit auf ihn ein. Horo grinste. "Den hättest du halt nicht ärgern sollen! Der hört nur auf Ren, tja, Pech gehabt!" "Ich hab ihn nicht geärgert, ich kam auf den Baum zu und da griff er mich an! Aua!" heulte Yoh weiter, aber Horo erbarmte sich seiner und lief zu ihm. Vielleicht konnte er doch was ausrichten, auch wenn der Rabe nur auf Ren zu hören schien. Anna hingegen lehnte sich an den Türrahmen und sah den beiden Chaoten zu, bevor auch sie grinsen musste, da es der Rabe jetzt auch auf Horo abgesehen hatte. +-+-+ Kapitel 9: Telefon? ------------------- Kapitel 9: Telefon? "Puhhh..." machte ein gewisser blauhaariger Ainu, der sich auf einer Bank im Garten niederließ. Es war eine ganz schöne Arbeit, die Terrasse und auch noch die Beete fertig zu bekommen. Während er die Küche säuberte, sollte Yoh ja mit dem Unkrautjäten anfangen, aber er hatte mehr Schaden angerichtet als eine Horde Krähen. Gegen den einen Raben hatten weder Horo noch Ren irgendetwas, obwohl sich der Rabe nur mit Ren verstand. Und Horo war es ein Rätsel, wieso gerade sich der Vogel zu dem Chinesen hingezogen fühlte. Auch ein kleiner Eifersuchtsstich machte sich bei dem Ainu bemerkbar. Sonst war er ja immer derjenige, der sich besonders gut mir Tieren verstand, aber es gab ja immer Ausnahmen. Nachdem der Rabe erst Yoh und schließlich Horo verfolgt hatte, sprach eine blondhaarige Itako namens Anna ein Machtwort und verscheuchte den Vogel für eine Weile. Danach konnten sie sich in Ruhe ihrer Arbeit widmen. Was aber vor allem Horo nicht gelang, da er von fallenden Yohs und schreienden Annas von der Arbeit abgelenkt wurde. Schließlich gaben die dem braunhaarigen Japaner die Aufgabe Anna bei dem früheren Abendbrot zu helfen. Das war ungefährlich - wenn man ihm keine Messer in die Hand gab. Nun sollte Horo nur noch sein Zimmer aufräumen. Dann waren sie mit dem Haus fertig. Der Dachboden und der Keller waren mit sinnlosen Sachen voll gestellt, so dass es sich gar nicht lohnen würde ihn aufzuräumen. Als Horo dann auch seinen Müll entsorgt hatte kam dann das Abendessen - wenn man es überhaupt so nennen konnte. Es wurde gelacht und geredet, Quatsch gemacht und rumgealbert. Horo fragte sogleich nach den anderen Freunden, was sie von ihnen so gehört hatten und wie es ihnen ging. Joko zum Beispiel war ja wieder in New York und arbeitete an seiner Karriere. Seine Witze waren inzwischen, sagen wir, recht amüsant, aber halt nur die ersten zwei oder drei. Dann ging es nur noch abwärts und es wurden immer mehr Tomaten verkauft. Faust war mit seiner Eliza wieder in Deutschland, da er ja als Arzt tätig war. Und Ryu? Der irrte mit dem Mottorad durch die Gegend. So wie immer. Manta musste wie sie, aber auch wie Anna und Yoh, in die Schule gehen und büffeln. Und da er das besonders gut konnte, ging er auch auf eine besonders Leistungsfördernde Schule. Eigentlich könnte Ren auch auf so eine gehen - wenn sie nur Ausländer aufnehmen würden. Nachdem sie gegessen und aufgeräumt hatten, machten sich Yoh und Anna auf den Weg nach hause. Horo winkte ihnen nach. Nun war er wieder allein. Aber es ging ihm besser. Er schloss die Tür ab und sah auf die Uhr. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Bald würde sein Koi wieder anrufen! Der Ainu strahlte richtig. Diesmal konnte er ihm erzählen, was so passiert war. Das Anna und Yoh vorbeikamen, das Yoh von dem Raben gejagt wurde. Der blauhaarige Schamane setzte sich auf die Couch und wartet auf den Anruf. Gleich würde er anrufen..., gleich. Aber Ren rief nicht an. Horo warf immer wieder nervös einen Blick auf die Uhr. Fünf Minuten.. Zehn Minuten.. Was war den los? Ist ihm was passiert? Oder...hatte er ihn einfach vergessen? Horo schluckte. Es tat weh, wenn er daran dachte, das Ren vielleicht Spaß hatte, lachte. ohne ihn. Der Ainu kuschelte sich wieder an sein Kissen, das schon Tage vorher seine Tränen auffing. Wie lang sollte er warten? Und noch ein Gedanke kam ihn in den Sinn; war der Spiegel, den er jetzt fast vergessen hatte, schuld daran? War es wirklich ernst? Er warf wieder einen Blick zur Uhr. Danach seufzte er. Am besten, er packte erst einmal seinen Ranzen für morgen und schaute dann noch einmal nach dem Telefon. Mit diesem und anderen Gedanken ging Horo auch gleich hinauf und machte sich etwas lahm daran seinen Ranzen zu packen. Nur um ihn danach noch einmal zu leeren, weil er ihn vor lauter Grübelei falsch gepackt hatte. Ring!! Riiing!! Riiiing!!! klingelte das Telefon, während Horo oben war. Das blöde war nur, das Horo dies erst kurz nach dem dritten Klingeln bemerkte - und natürlich sofort herunter stürzte. Und wie es sein sollte - flog er die Treppe hinunter. Bis er mit dem Kopf an der Wand ankam. Es drehte sich alles, als er versuchte aufzustehen, und ihm wurde schwarz vor Augen. So entschied er, dass er besser war, kurz sitzen zu bleiben, und dann aufzustehen. Nur nutze das auch nichts, da ihn unermessliche Kopfschmerzen durchfuhren. Das gab bestimmt nicht nur ne Beule. //Nanu?// dachte sich derweil ein Chinese am anderen Ende der Leitung. Warum nahm Horo nicht ab? Gut, er hatte zwar Zehn Minuten später angerufen, aber was konnte er dafür, wenn ihn ein haufen Leute anbettelten, ihn bei den Hausaufgaben zu helfen?? Und sie abzuschütteln, hatte viel Zeit in Anspruch genommen. Oder hatte Horo vergessen, wann er anrief; Sehe ihm ähnlich. Wobei sich Ren richtig darauf freute, mit seinem Koi zu reden. Nachdem das mit Taku passiert war, wollte er einfach die Stimme seines Geliebten hören. Aber auch das schien ihm verwehrt. Als schließlich das Signal der Telefonstimme mit ´Der angerufene..´ anfing, legte er auf. Eine Nachricht wollte er nicht hinterlassen, er wusste nicht, wie seine Gefühle dabei spielen würden, wenn er sich nur vorstellen musste, das Horo dran war - er würde sie sicher nicht unter Kontrolle haben. So legte Ren seine schwarzes Handy beiseite und machte sich weiter an seine Kunstaufgabe. Sie sollten einen der Tempel zeichnen. Draußen war es noch hell, aber der Chinese hatte keine Lust auf seine Klasse zu treffen, da irgendwie jeder von ihnen irgendwas nicht konnte oder an den Aufgaben verzweifelte. So nahm er wieder seinen MP3 - Player in Besitz, welcher ein Geschenk von Horo war. Um ihn auch ja daran zu erinnern, dass er von seinem Koi war, waren Schneeflocken darauf gezeichnet. Ren hörte ja generell Rock, und solche hörte sich ja besser an, wenn man sie besonders laut stellen konnte. Aber meist war sie bei ihm so laut, das es Horo störte. So bekam er den Player, und konnte getrost Linkin Park hören, einer seiner Lieblingsbands. Ren musste sich konzentrieren, da man bei der Perspektive eines Gebäudes generell aufpassen musste, weil man sich dort leicht verzeichnen konnte. Er blickte trotzdem immer wieder kurz zu seinem Handy, es war ja so eingestellt, dass wenn jemand anrief, es aufleuchtete. Doch es rief niemand an. Ren seufzte und setzte seine Arbeit mit einem leicht schweren Herzen fort. Ein gewisser Ainu jammerte derweil in Tokio, weil sein Kopf fast zu zerspringen drohte. Warum musste auch gerade er so tollpatschig sein? Er war viel zu spät zum Telefon gekommen, und Ren hatte auch keine Nachricht hinterlassen. Vielleicht würde er ja noch einmal anrufen... Horo kramte derweil in der Schublade nach Kopfschmerztabletten. Wo hatte Ren die nur hingepackt? Er brauchte sie ja viel öfter als Horo, da er bei zu viel Stress Migräne bekam. Und bei so einer Klasse und manchmal bei Horo konnte er sich auf eine Attacke nach der nächsten bekannt machen. Natürlich machte ihm Horo meistens nicht mit Absicht Stress, aber so war nun einmal sein Charakter. Der Schamane hatte derweil die Tabletten gefunden und nahm auch gleich zwei auf einmal. Er trank etwas Wasser hinterher und verbarrikadierte sich direkt neben das Telefon, um jetzt auch ja nichts zu verpassen. Noch einmal würde er ihm nicht entkommen! Und Horo sollte Recht behalten, keine Fünf Minuten später rief sein Freund mit der Spitzfrisur an. "Usui" meldete sich Horo, als er blitzschnell schon beim ersten Klingeln den Hörer abnahm. "Und hier Tao. Wieso hast du nicht abgenommen?" "Wieso hast du später angerufen?" fragte Horo sofort zurück. Das interessierte ihn jetzt wirklich. Ein Glück, das sie kein Bildtelefon hatten, dachte sich der Ainu. Horo kam sich bescheuert mit einem Eisbeutel auf dem Kopf vor, den er noch aus dem Gefrierschrank geholt hatte, um seine Kopfschmerzen zu lindern. "Meine Klassenkameraden brauchten Nachhilfe..." meinte er mit einem Unterton, der alles sagte. "Ach so..." antwortete Horo bloß. Dann herrschte kurz stille. "Ist bei dir heute irgendwas los gewesen?" fragte Horo nun, da er es nicht ertrug, wenn sie sich anschwiegen. Außerdem vernahm er so das schmerzhafte Pochen in seinem Kopf noch mehr wahr. Wann wirkten die Tabletten endlich?!? Der Chinese hingegen dachte stark nach, was er Horo nun erzählen sollte und was nicht. Schließlich sollte sich Horo weder Sorgen machen noch sich unnötig über die solche Typen wie Taku aufregen. "Es war, sagen wir. schwül...um es zu untertreiben.“ "Insgesamt ein toller Tag, was?" lachte Horo leicht ironisch. "Ja, ja...“ murmelte Ren dagegen. "Und bei dir?" fragte Ren zurück. Langsam normalisierte sich das Gespräch zwischen den beiden, und es wurde richtig entspannt, als Horo Ren über die Ereignisse des Tages berichtigte. Das Yoh und Anna zu Besuch kamen, das die Itako ihn zum putzen verdonnert hatte. "Du musstest echt putzen?" fragte Ren ungläubig. "Sei ruhig! Du hättest ja vorher sauber machen können, da wäre es nicht so schmutzig gewesen.“ "ICH habe geputzt, kleiner großer Baka-Ainu, aber ich dürfte in doch nicht in dein Zimmer, weil du erst deine kleinen Pornoheftchen verstecken wolltest.“ "Gar nicht!!! Ich hab gar keine!!" "Hast du doch! Was ist den mit komischem Seme-Uke Test den ich unter deinem Schrank gefunden habe?" "Ruhe! Und was ist mit deinen kleinen Heft, das bei deinen Sachen lag?" "Ach, jetzt bin ich es wieder...Selber." trotze Ren Horo. "Du liest so was halt doch nur auch!" "Jetzt hast du dich verraten.“ "Upss..." Ren musste dann in der Leitung prusten. Eigentlich war es nicht komisch, aber er musste trotzdem lachen. Sie stritten wieder so wie immer. Es tat einfach gut, es war, als würden sie sich so wie immer gegenübersitzen und reden und herumalbern. Nach dem Tag konnte Ren so ein freies Lachen ganz gut gebrauchen. Horo stimmte dann in das Lachen mit ein. Auch er freute sich, aber vor allem, das aus dem stillen ´Gespräch´ dann doch noch was wurde. Er sprach noch über die Krähe. "Das ist ein Rabe.“ "Ist doch schnurz, kennt doch eh keiner den Unterschied.“ "Raben sind aber klüger und werden älter.“ "Ist doch egal.“ "Ist es nicht." "Ist es doch." "Ist es nicht!!!" "Ist es doch!!!!!!!!" schrieen sie sich leicht an. Aber es war nicht ernst gemeint. Horo musste aber leicht stöhnen, als wieder ein Pochen seinen Kopf durchzog, als Ren noch ein ´Ist es nicht´ in den Hörer rief. Danach war sofort Stille an der anderen Leitung. "Horo? Geht’s dir nicht gut? War sonst noch was los?" fragte Ren schnell hintereinander mit echter Sorge in der Stimme. Sein Koi war doch nicht etwa krank? "Na ja, als du nicht angerufen hast.. bin ich erst einmal hoch und hab meinen Ranzen angefangen zu packen, als du nach einer Viertel Stunde noch nicht angerufen hattest...ich dachte, du hättest es vielleicht vergessen und als es dann klingelte, da ....hat mein Schädel Bekanntschaft mit der Treppe gemacht.." "Du Tollpatsch... tut dir der Kopf immer noch weh? Hast du was genommen?" "Ja, hab ich und es geht inzwischen auch schon wieder, durch das Geschrei tat’s nur etwas weh.“ "Ich nehme gleich den nächsten Bus und fahr zurück. lohnt sich eh nicht hier.“ "Ren..." "Ja, die restlichen Tage werd ich noch aushalten.“ Denn die ganzen Aufgaben wurden zensiert und Ren würde sozusagen die Schule schwänzen. Und das erschien auf dem Zeugnis, was noch schlechter war. "Ich will aber heim. heim zu dir...“ gab Ren zu. Horo war erst verdutzt und erwiderte nichts darauf. "Und, was ich dir noch sagen wollte, .. es tut mir leid, das ich damals bei meiner Klassenfahrt nicht so oft angerufen habe.“ "Kein Ding. Wir hatten ja auch nichts abgemacht; bei mir. war dann das ganze Haus blitzblank." "Ich hab heute aber schon geputzt.“ "Ich hatte mir denn Keller und den Dachboden und auch dein Zimmer mit vorgenommen..." "WAS? DU hast in MEINEM Zimmer rumgewühlt?!?!" "Ähh.. ja. Kannste auch bei mir, wenn es dich glücklich macht.." "Das werd ich. aber du haust mich nicht?" "Nö.." ".." "Hast du sonst noch was zu sagen?" "Ne...“ gab Horo jetzt kurz zurück.“Na, dann.. Gute Nacht, Koi." "Nacht, Renchen.." Und dann vernahm Horo nur noch ein Tuten. Insgesamt ein gutes Gespräch. Für ihre Verhältnisse. Und Gute Nacht ... Der Ainu hoffte, das er nicht schon wieder so einen ganz besonderen Traum haben würde. Ob Ren auch davon träumte, das sie miteinander schliefen? Horo wurde nach diesem Gedanken rot und schüttelte den Kopf. Ren doch nicht! Der arbeitete doch die ganze Zeit! Sein Kopf pochte immer noch etwas, so beschloss er, weil er morgen ja auch wieder Schule hatte, jetzt ins Bett zu gehen. Er zog sich um und war durch die Tabletten sowieso schon ganz schön schläfrig, sodass er nach einer kurzen Zeit in seinem Futon in einem traumlosen Schlaf fiel. Schließlich hatte er mit Ren geredet, ihm ging es gut. Und es war keine eifersüchtendelte Riku dabei. Er vertraute ihm. Ren indes hatte weiter an der Zeichnung gesessen, und sie dann auch fertig bekommen. Wenigstens Kunst und Mathe hatte er jetzt fertig. Fehlten nur noch die ganzen anderen Fächer, dachte er sich verzweifelt. Er sah kurz zur Uhr. Als Klassensprecher sollte er einmal wieder bei seinen Leuten die Zimmer durchgucken, da ja eigentlich Nachtruhe war, woran sich natürlich keiner hielt. Ren auch nicht, aber sie sollten wenigstens keinen Lärm machen. Und Alkohol war verboten, sonst flogen sie von der Schule, und dann brachte es auch nichts, wenn sie den Lehrer zum heulen brachten. Er stand auf und legte seinen MP3 - Player beiseite und ging dann von einem Zimmer zum anderen. Die meisten bei den Jungs waren leer, die Mädchen machten irgendwelche Pyjama – Partys. Als er zu dem größeren Gemeinschaftsraum am Ende der Etage kam, konnte er sich schon denken, dass sich seine Jungs dorthin verkrochen hatten. Er öffnete die Tür; nur was er sah, hatte er wirklich nicht von den Jungs erwartet. Sie lagen fast alle sabbernd vor dem Fernseher und guckte einen Porno. An sich nichts schlimmes, aber, es war ein - Schwulen - Porno. Ren wurde zum Glück erst nicht bemerkt, da er die Augen aufriss und auf den Bildschirm starrte. Er registrierte erst nach einer weile sein eigenes Verhalten und stand wieder gerade. Er räusperte sich kurz, worauf alle zu ihm guckten und etwas blass wurden. Ren zeigte ihnen einen seiner macht-sofot-das-Ding-aus-oder-ich-hänge-euch-Kopfüber-am-Baum-auf-Blicke und sie schalteten sofort den Fernseher aus und steckten den Porno ein. Nach weniger als Fünf Minuten war der Raum wieder leer und Ren stand noch da. Er schüttelte seinen Kopf. Warum mussten die unbedingt einen Porno gucken?! Und auch noch einen bei Schwulen? Das ging ihm nicht aus dem Kopf. Besonders, da jetzt Bilder von einer gewissen Person in gewissen Zuständen in seinem Kopf auftauchten, was er in die letzten Tage zu verdrängen versuchte. Ren löschte das Licht und begab sich wieder auf sein Zimmer, welches er auch abschloss. Er war auf einmal unsagbar müde, ob das an dem Schlaf- oder Horomangel lag, konnte er nicht beurteilen. Er rieb sich die Augen und sah zu seinem Bett, in welches er sich danach einfach fallen ließ, ohne sich um zu ziehen. Er vergrub das Gesicht in ein Kissen, sodass man nur noch seine Haarzacke sah. Sein Horo.. er machte oft solche Sachen. Mal fiel er aus dem Bett und jammerte, oder er flog halt die Treppe hinunter. Es war nie langweilig mit ihm, das musste man ihm lassen. Ren langte mit einem Arm nach rechts zu der Lampe, die noch Licht spendete. Er behielt das Gesicht im Kissen und fummelte etwas herum, aber schließlich war es dunkel im Zimmer geworden und Ren legte sich auf die Seite. Eine Decke brauchte er in der Wärme nicht. So lag er da, mit einem leeren Kopf. Aber auch in ihm war es leer, und hier war nicht nur sein Magen gemeint. Etwas ganz bestimmtes fehlte, und Ren wusste schon seit Samstag, was oder wer es war. Warum konnte Horo in diesem Moment nicht bei ihm sein? Er vermisste ihn so sehr, und durch bestimmte Anspielungen würde er in diesem Moment sogar gerne freiwillig Uke sein, Hauptsache sein Koi wäre bei ihm. Nach weiteren, eher Gedankenlosen Minuten, schloss er seine Augen und ruhte. Er hörte durch das offene Fenster manchmal Wort- oder Gesprächsfetzen, die mehr eindämernd waren als alles andere. Sehr spät, als der Mond schon klar am Himmel schien, war auch der stärkste Schamane Chinas im Reich der Träume. +-+-+ Kapitel 10: Horo als Uke???? 1 ------------------------------ Kapitel 10: Horo als Uke???? 1 Horohoro war eher emotional. Er weinte schnell, war aber die meiste Zeit lieb, verständnisvoll und vor allem ein guter Liebhaber. Nur hatte er zwei kleine Probleme: Erstens wurde er sehr schnell eifersüchtig, was Ren betraf, obwohl Horo wusste, das der Chinese ihn nie im Leben betrügen würde. Zweitens, und das war wohl etwas Neues: er hasste Schmerzen von Grund auf. Ob es nun daran lag, das er so tollpatschig war und sich so oft Verletzungen zuzog, oder weil er einfach kein Blut sehen konnte; er konnte Schmerzen nicht leiden. Nachdem die beiden ihr erstes Mal miteinander verbracht hatten, schliefen sie fast jede Nacht miteinander. Ren gewöhnte sich schnell an den anfänglichen Schmerz, er genoss es jedes Mal mehr, wenn sie es taten. Aber eines wollte er unbedingt; Das Horo auch einmal Uke war. Inzwischen war sein Wachstumsschub fast vorbei, er war nur noch ein winziges Stück kleiner als Horo. Also sollte er ihm nicht damit kommen, das der kleinere immer Uke sein müsste! Aber auch in der Schule hatte sich vieles geändert; Beide wurden dieser Jahr noch 17 Jahre alt, und je älter sie wurden, desto schwerer und anspruchsvoller wurde die Schule. Ren war nun Klassensprecher und hatte alle Hände voll zu tun. Und hinter seinem Rücken munkelte man, das er bestimmt die Nachfolge des Schülersprechers einnehmen würde. Ren ignorierte das Getuschel. Selbst wenn man betteln würde, er würde nicht im Traum daran denken, Schülersprecher zu werden; zu viel Arbeit würde ihn dort erwarten. Als Klassensprecher hatten sie schon jede Woche eine Besprechung, weil fast alle Aktivitäten und andere Veranstaltungen von den Schülern geplant wurden, bis auf die Klassenfahrt. Dort wollten die Lehrer unbedingt einmal mitreden. Er langweilte sich immer fürchterlich in diesen Besprechungen, er würde lieber in dieser Zeit etwas mit seinem Koi unternehmen. Und noch etwas störte ihn dort. Eine gewisse Riku, die ihm schon seit er zum ersten Mal in dieses Zimmer kam schöne Augen machte. Er ignorierte sie und ihre aufgesetzte Höflichkeit, sowie ihre falschen Wimpern vollkommen. Er war schwul, seid wann sollte er sich für Mädchen interessieren? Er hatte Horo, das war alles, was er brauchte. Sie hatten inzwischen fast Winter, es würde kälter und man brauchte die Winterschulkleidung inzwischen schon, wenn man sich keine Erkältung einfangen wollte. Auch hatte Horo bald Geburtstag. Ren hatte ihm ein schönes neues Stirnband besorgt, wo auf der Innenseite ihre beiden Namen eingenäht waren. Der Chinese hoffte, dass es seinem blauhaarigen Freund gefallen würde. Wenn nicht, hatte er ein Problem. Ren kam gerade einmal wieder von der Besprechung, und kaum ging er aus dem Raum, rief schon wieder jemand: "Tao-san!" Ren verdrehte die Augen und drehte sich um. Fast direkt hinter ihm stand ein braunhaariges Mädchen mit einer gut proportionierten Figur, ihr Pony fiel ihr leicht ins Gesicht. Auch war ihre Haut gepflegt, und insgesamt war sie doch eine der schöneren Mädchen dieser Schule. Er wusste echt nicht, was das Mädchen von ihm wollte; es war bekannt, dass er schwul war, aber trotzdem kam sie immer wieder auf den Gedanken, dass er bi sein könnte, anders konnte sich Ren diese Klette nicht erklären. "Tao-san? Geht ihr heute Abend auch zu der Party des Schülersprechers?" fragte sie mit einem für sie typischen, goldigen Lächeln. Ren wurde fast schlecht, als er wieder dieses aufgesetzte Lächeln sah. Sie wusste ganz genau, das, wenn er dort nicht hingeht, sich auf noch mehr Arbeit gefasst machen konnte! Außerdem würde er den Schülersprecher beleidigen, was seinen weiteren Aufenthalt auf dieser Schule ziemlich erschweren würde. So setzte er, nicht wie sonst bei Mädchen ein Lächeln auf, sondern meinte etwas kalt: "Mal sehen...“ und drehte sich ab. Riku blieb stehen, wie bestellt und nicht abgeholt. Kurz danach verzog sie das Gesicht. //Na warte! Dich bekomm ich schon noch.// Sie hatte sich fest vorgenommen, Ren zu bekommen! Und sei es nur eine Nacht! Es ging ja nicht, dass ein solcher Mann, jung und außerdem attraktiv, schwul war! Der andere Kerl muss ihm was vorspielen! Sie ballte ihre eine Hand zu einer Faust. Niemand entzog sich Riku Tanae! Ren bekam diesen Monolog nicht mit; er war bereits auf dem Weg nach Hause. Er zog seinen Schal enger um den Hals; es war schrecklich kalt. Auch fühlte er sich nicht so wohl, da sich wieder eine Migräne anbahnte; das kam davon, wenn man nur vier Stunden Schlaf bekam. Er half Horo ja gerne und übte mit ihm, aber dadurch kam er selbst meist mit seinen Aufzeichnungen nicht zu Rande. Und noch etwas war blöd, wenn man ständig so abgenervt und müde war; man bekam keinen mehr hoch. Ren war es zwar peinlich, aber bei dem ständigen Schlafmangel war er viel zu müde, um auch nur an Sex zu DENKEN. Immerhin ging es jetzt schon ein paar Wochen so. Wenigstens war morgen Wochenende, das meiste, was anfiel, war schon erledigt. Ren kam zu der berüchtigten Kreuzung und schließlich zu ihrem Haus und schloss auf. Eine angenehme Wärme umhüllte ihn, als er das Haus betrat. Er schloss wieder zu. Ein Geruch von Plätzchen und Tee kam ihm entgegen. Sein Koi, da er ja im Norden Japans aufgewachsen war, kannte sich beim Essen in zwei Sachen ganz besonders gut aus. Kekse und Tee. Ersteres wohl, weil er diese besonders gerne aß, nach Ren versteht sich, und Tee, weil er in dieser kalten Jahreszeit besonders gut tat. Der Chinese zog seine Jacke aus und legte den blöden Schulrucksack beiseite. Er ging dem guten Geruch nach, der ihn direkt in die Küche führte. Er fand dort einen gewissen blauhaarigen Ainu vor, der gerade an irgendetwas zu backen schien. Die Kochplatte sah nicht gerade geordnet aus, aber das war ja normal. Ren umarmte denn Ainu von hinten etwas und lehnte sich an ihn. Horo erschrak erst kurz, da er vollkommen in seiner Arbeit vertieft war, aber dann kuschelte er sich an den Chinesen an. Es konnte ja nur Ren sein. "Was machst du denn?" fragte Ren neugierig und schaute über Horos Schulter. Dank seiner Größe hatte er nun keine Probleme mehr damit. "Was wohl.. Kekse!!" strahlte er Ainu freudig und drehte den Kopf zu seinem Koi um. Er sagte lieber nicht, wie erschöpft Ren schon wieder aussah; heute war er doch schon eher daheim als sonst. "Mhh... dachte ich mir. Du hast da was...“ machte Ren leise. Horo guckte leicht verdutzt, als Ren seine Hand zu seinem Mundwinkel bewegte. "Du hast da einen Krümel...“ hauchte er fast, bevor der Ainu einen kleinen Kuss auf den Mundwinkel bekam. Horos Gesichtsmuskeln entspannten sich und er genoss diese kleine Zärtlichkeit sehr. Ren zog sich wieder zurück. "Also werden. Schokokekse?" fragte er, Horo hatte dort nämlich wirklich einen Krümel. Horo brauchte eine Zeit, um Rens Frage zu realisieren, doch dann nickte er. "Aber mit Zartbitterschokolade!" grinste er dann. Er wusste am besten, was Ren gerne aß, und was nicht. Süßes konnte er überhaupt nicht ab, was aber nicht hieß, dass er keine Schokolade oder Kekse essen würde; sie dürften nur nicht zu süß sein. Ren lächelte. "Na dann mach mal schön-. ich leg mich ne Runde schlafen, wenn du nichts dagegen hast-...“ meinte Ren schon leicht müde. Sie hatten es erst Nachmittag, aber er war so fertig, wie ein Bauarbeiter. "Klar, mach nur, Koi...“ kam von Horo. Ren löste sich und ging aus der Küche nach oben in ihr Schlafzimmer. Er ließ sich einfach auf ihr gemeinsames Bett fallen. Er schloss die Augen und ließ kurz seine Gedanken hängen. Danach raffte er sich doch dazu auf, sich zuzudecken. Schließlich hatten sie Winter. Und Horo lief trotzdem in kurzen Hosen und T-Shirt rum. Ren fröstelte es nur bei der Vorstellung daran. Plötzlich hörte er von unten leise Musik. Er hatte die Tür aufgelassen, er hatte er lieber, wenn er hörte, dass jemand da war. Er kannte die Melodie, die gleichzeitig sanft und rhythmisch war, doch irgendwoher. Ach, ja..., dachte er sich und hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen. Nebenbei waren immer wieder Geräusche aus der Küche zu hören. Im Radio lief My december, das Lied, was Horo und er so gerne hatten. Der Chinese hörte noch kurz diesem Lied zu, bis er vor Erschöpfung nun doch schnell einschlief. Horo hatte indes nach einer Zeit in der Küche seine Kekse fertig und schob sie in den Ofen. Nun mussten sie nur noch backen. Zufrieden und stolz schnaubte er Ainu kurz, bevor er sich ans Aufräumen machte. Wenigstens konnte er zwei Sachen zubereiten: Fertiggerichte und Kekse. Tee zählte er jetzt nicht mit dazu. Horo räumte auf; aber nebenbei war er doch leicht traurig, über ihre Momentane Situation in ihrer Beziehung. Sie waren ja zärtlich zueinander, aber dennoch wünschte er sich ihre gemeinsamen Nächte zurück. Ren kam meist so spät schlafen, das Horo schon längst schlief, und sie sich so nicht einmal mehr Guten Nacht sagen konnte. Er konnte ja verstehen, das Ren nicht mochte, oder eher konnte, wenn er so müde war, aber konnte er was dafür, dass die Lehrer ihnen einen Vortrag nach dem nächsten aufbrummten? Aber er schimpfte sich selbst für seine Dummheit, sodass er Ren immer brauchte. Er gab sich ja die größte Mühe, und war ja nicht einmal faul, aber irgendwie wollten zurzeit chemische Formeln und unter anderem Aufbaureaktionen nicht in seinen Kopf. Horo seufzte, als er die letzte Schüssel aufgewaschen und abgetrocknet hatte. Die Küche war wieder sauber. Er stellte das Radio aus, jetzt kam nur irgendein Hip-Hop Lied, das er nicht mochte. Ren würde, wenn er jetzt schon konnte, bestimmt eine weile schlafen. Dieses Wochenende war so gut wie frei für Horo, da er seine Vorträge schon halten dürfte oder fertig hatte. Er wollte vielleicht wenigstens einmal wieder etwas mit Ren unternehmen, aber hatte Ren heute Abend nicht so eine Party? Horo war sich nicht sicher und sah an ihren Kühlschrank. Dieser war recht groß und mit Gefrierfach, da Horo sehr viel wegputzen konnte. An der Außenseite waren Magnete verschiedenster Formen und Farben angebracht. Dort waren Blumen, Drachen, kleine normale runde in verschiedensten Farben und noch einen, der wie selbst gemacht aussah und wahrscheinlich einen kleinen Huflattisch darstellen sollte. Überall waren mit den Magneten Zettel befestigt. Von ´bitte Wasser nicht vergessen´ und ´Besprechung, Dienstag 17: 30 Uhr´ war alles dabei. Sogar eine kleine Zeichnung von Horo, wo man einen sehr wütenden Ren sehen konnte, was man an seiner gigantischen Haarzacke sah. An diesem Tag musste er zur Schule, hatte dann eine Versammlung mit den Clubchefs an der Schule, musste etwas mit dem Sportlehrer und etwas wegen der nächsten Exkursion bereden und schließlich an der Klassensprecherversammlung teilnehmen. Und das war wenig, um Gegensatz zu sonst. Aber von einer Party stand hier nichts... Horo wuselte zu ihrem Kalender. Dort waren Termine, Daten, Geburtstage und wichtige Sachen in der Schule eingetragen. Horo guckte nach. Doch, heute Abend musste Ren zu der Party des Schülersprechers. Sonst konnte er sich aussuchen, ob er in Hölle sieben oder acht kommen würde. Weiter unten war ein Tag rot eingekreist. Horo schmunzelte, als er das sah. Ren wollte seinen Geburtstag wohl unbedingt nicht vergessen! Rens konnte sich der Ainu dank dam Datum sehr gut merken, aber er schätze seinen Koi schon so ein, dass er es nicht vergessen würde. Nur, was sollte Horo denn machen, wen Ren jetzt noch schlief? Außer Hausaufgaben blieb ihm ja nichts anderes übrig. Und so holte sich der Ainu seine Materialien, die er benötigte, in die Küche auf den Tisch und fing an, einen Aufsatz zu schreiben. Es verging eine ganze Zeit, in der Ren tief, fest und traumlos schlief. Plötzlich spürte er eine bekannte Wärme neben sich. Er kuschelte sich mit einem zufriedenen Seufzer an diese Wärmequelle, er wusste instinktiv, dass es Horo war. Kurz danach spürte er auch dessen warme Handfläche durch seine Haare streichen. Es war schön, so von Horo berührt zu werden. Ren genoss es richtig. Kurz darauf spürte er auch noch warme, weiche Lippen auf seiner Wange. Sein Koi.. Der Chinese blinzelte und vernahm kurz darauf die Gestalt von Horo, der sich neben ihn gekuschelt hatte. "Na? Bist du immer noch müde?" fragte Horo mit einem Lächeln auf den Lippen. "Nein...eigentlich nicht...“ antwortete Ren und kuschelte sich neben Horo zurecht. Er warf einen Blick auf die Uhr. Sie hatten es bereits späten Nachmittag. "Hab ich echt so lange geschlafen? Ich muss ja bald zu dieser scheiß Party...“ murrte Ren weiter. Der Ainu kicherte. So war Ren halt. "Na ja, etwas Zeit hast du ja noch-...“ meinte er und fing wieder damit an, Ren zärtlich zu berühren. Auch er hatte es gerne, wenn Ren unter ihm war und wie ein Kätzchen schnurrte, dass noch mehr gestreichelt werden wollte. Ren tat dies auch in diesem Moment. Er schnurrte angenehm. "Wage es dir, jetzt damit aufzuhören. " meinte er leise und mit geschlossenen Augen, was Horo nur ein kichern brachte. Er streichelte durch seine Haare. Seine Wange verwöhnte er wieder mit Küssen. Ren wurde etwas wärmer, und als er auch noch Horos Zunge an seinem Hals spürte, wusste er, worauf das hinauslaufen würde. "Horo-.. nein, lass es bitte-..." machte er leise und bestimmt und öffnete gleichzeitig die Augen. "Aber, Ren, ich-.. gut." machte Horo nur. Er wollte ja gerne - aber wenn Ren sich zu erschöpft dafür fühlte. Ren merkte an Horos Gesichtsausdruck, das er einfach gerne wollte. Gut, sie hatten seit langem nicht mehr miteinander geschlafen, aber was konnte er denn dafür. Als der Chinese eine ganze Weile so dalag und zu Horo blickte, der sich abgewandt hatte, seufzte er. "Gut.. aber-...“ fing er an, und Horo, der durch Rens plötzlichen Sinneswandel überrascht wurde und somit nicht reagieren konnte, wurde von dem lilahaarigen auf den Rücken gelegt. "..dafür bist du Uke! Dann lass ich mit mir reden...“ beendete er seinen Satz. Horo guckte echt erschrocken. Jetzt Uke sein? Er wusste, dass Ren auch einmal Seme sein würde, aber so schnell hatte er nicht damit gerechnet. Er hasste Schmerzen. Er hatte Angst davor. Und doch, das sein Koi so über ihm war und ihn anlächelte... das besaß etwas Beruhigendes. So nickte er kurz, und schaute dann wieder konzentriert zu Ren auf. Es war merkwürdig, unten zu liegen. Ren vernahm dies gerne. So wollte er es! Er würde auch ganz zärtlich sein, weil er wusste, das Horo Schmerzen nicht abkonnte. Und wenn er sich verspannte, dann wurde es nur schlimmer. Mit diesem Wissen beugte sich Ren zu Horo herab und küsste zärtlich seinen Hals. +-+-+ Kapitel 11: Horo als Uke???? 2 ------------------------------ Kapitel 11: Horo als Uke???? 2 Horo schluckte. Er genoss Rens Berührungen sehr, aber Uke sein? Eigentlich wollte er es nicht, und dabei war Ren so zärtlich zu ihm. Horo klammerte sich gerade leicht an Ren, als dieser seinen Hals küsste. Horo entfloh ein kleiner Seufzer, aber dabei sollte es wohl nicht bleiben. Rens Hände waren nicht untätig und glitten unter Horos T-Shirt, um seinen Bauchmuskeln zu streicheln. Sie waren ja nicht unter Zeitdruck, es dauerte noch eine Weile, ehe Ren zu der Party musste. Aber dem Ainu kam das ganze hier falsch vor. Falsche Zeit, falscher Ort. Er wollte es wenn schon romantisch, und nicht so. Horo kniff leicht seine Augen zusammen, als Ren sein T-Shirt hochschob und seine Brust mit der Zunge verwöhnte. Dem Ainu entweicht ein kleines Stöhnen. Merkte Ren nicht, das er eigentlich nicht wollte? Aber Ren merkte dies schon. Schon allein deswegen, weil Horos Hände die ganze Zeit auf seinen Rücken verweilten. Auch spürte er deutlich Horos Anspannung. Natürlich konnte er Horo verstehen, aber ein kleiner Teil in ihm sträubte sich dagegen, jetzt aufzuhören. Warum sollte Horo nicht auch das erleiden, was er tat? Jedes mal, was sie bisher miteinander schliefen? Aber der Gute Teil in Ren gewann; Er ließ von Horo ab und saß wieder auf seinem Unterkörper, seinen Koi in das angespannte Gesicht blickend. Horo öffnete verdutzt die Augen, als er merkte, das Ren aufhörte. Er guckte zu seinem Koi, welcher einfach nur da saß und ihn mit einer emotionslosen Miene ansah. "Du willst nicht, oder?" fragte Ren mit einer Spur Kälte in der Stimme, die Horo erschreckte. Störte es Ren so sehr? Aber wenn er kurz überlegte, war es schon verständlich. Schließlich war er die ganze Zeit Uke. Leicht betrübt sah Horo zur Seite. "Na ja, es ist ja nicht so, dass ich nicht will aber-...“ fing er an, aber es schien, als würde alles, was er in diesem Moment sagen wollte wie eine Ausrede klingen. Ren seufzte nur. Er beugte sich vor und küsste kurz zart Horos Lippen. "Ist schon Okay...“ sagte er und lächelte leicht.“Ich weiß ja, das du Schmerzen nicht abkannst...sonst müsst ich nicht immer mit zum Arzt, wenn du eine Spritze brauchst." grinste er leicht schelmisch. Horo guckte erst verdutzt aus der Wäsche. "Du bist nicht sauer?" "Hör mal, Horo. erstens liebe ich dich, und zum anderen weiß ich, wie schwer das für dich ist. und ich will dich ja nicht vergewaltigen." Horos Augen wurden richtig groß. So eine Güte hatte er nicht von dem Chinesen erwartet, der gerade auf seinem Unterkörper saß. Doch dann lächelte auch Horo. "Ren...“ machte er nur und beugte sich leicht vor um Rens Lippen zu küssen. Ren erwiderte das gerne, und als sie sich nach einem kurzen Zungenkampf lösten, lächelte Horo Ren seltsam an. Ren konnte nicht deuten, was Horo damit aussagen wollte, aber als der Ainu ihn wieder in einen Kuss zog, konnte er sich es denken. Er wollte. Anscheinend haben ihm Rens Worte genau diese Sicherheit gegeben, die er brauchte. Ein leicht verschmitztes Lächeln lag auf den Lippen des Chinesen, und er setzte seine Arbeit fort. Während sie sich zärtlich küssten fuhren Rens Hände wieder unter Horos T-Shirt, sie streichelten und kraulten zärtlich seine Haut. Auch wenn Horo wollte, Ren würde zärtlich und vorsichtig vorgehen. Horo genoss es von diesem Augenblick an sehr. Er erwiderte zärtlich Rens zarte Küsse, streichelte ebenso über Rens Rücken und seine Hüften. Er vertraute Ren, so wie er ihm vertraute. Ren ließ von Horos Lippen ab und brachte seine Zunge an dessen Hals zum Einsatz. Zwischendurch küsste er Horos jetzt leicht erhitzte Haut. Horo streckte leicht seinen Hals, damit Ren besser rankam. Es fühlte sich gut an, so verwöhnt zu werden. Rens Hände wanderten zu Horos Brust, indem sie das T-Shirt etwas hochschoben. Rens Finger zogen leichte Kreise um Horos Brustwarzen, stupsten sie an, bis sie sich aufrichteten. Horo keuchte daraufhin leise. Aber Ren hatte noch lange nicht genug. Seine Hände kneteten kurz noch Horos Brust, bevor sie sich das T-Shirt schnappten und es über Horos Kopf zogen. Horo ließ sich ausziehen, nur um Ren danach mit leicht geröteten Wangen anzusehen. Ren beugte sich wieder runter und vereinigte seine Lippen wieder mit denen Horos. Aber nun wollte Horo seine kleine Rache. Seine eigenen Hände hatten auf Rens Hüften verweilt, strichen aber jetzt ebenso Rens Pullover hoch und streichelten dessen Seiten. Ren entfloh daraufhin ein etwas lauteres Seufzen in ihren leidenschaftlichen Kuss. Kaum hatten sie jenen wegen Luftmangel beendet, wanderte Rens Zunge wieder zu Horos Hals. Dort verweilte er kurz und knabberte dann an dem Schlüsselbein. Horo ließ bereitwillig alles mit sich machen. Aber um auch Ren etwas zu verwöhnen streichelten seine Hände bis zu der Brust des Chinesen. Aber jener gab keinen weiteren Ton von sich, sondern wanderte weiter gen Süden. Horo schaute kurz, bis sich seine Nackenhaare aufstellten und ihm ein etwas lauterer Stöhnen entwich. Ren hatte gerade den Weg zu seinen Brustwarzen gefunden, diese umspielt und mit seinen Lippen umschlossen. Kurz danach saugte er, womit er Horo mehr als nur einen angenehmen Schauer bescherte. Danach wanderte er schon wieder weiter und verwöhnte seine nun schon leicht schwitzende Haut. Der Ainu legte den Kopf in den Nacken, und als Rens Zunge seinen Bauchnabel umkreiste, musste er abermals keuchen. Aber nun ergriffen seine eigenen Hände wieder die Initiative und zogen an Rens Pullover, damit dieser auch endlich oben ohne war. Ren musste sein Tun unterbrechen, aber ließ sich denn Pullover entfernen. Horo genoss kurz den Blick auf Rens schlanken, aber dennoch muskulösen Körper. Vor allem sein Six-Pack. Horo musste aufpassen, nicht zu sabbern. Wie konnte man so verflucht gut aussehen? Ren ging es ähnlich. Schon allein der Anblick von Horos Körper unter ihm ließ sein Herz schneller schlagen. Deswegen küsste er ihn auch wieder und schloss dabei die Augen. Schließlich ist es auch nicht gut, wenn man zu geil ist. Die Hände des Chinesen strichen wieder über Horos Bauch weiter nach unten. An dem Hosenbund angekommen öffneten die den Hosenknopf etwas ungeschickt, da Ren seine Aufmerksamkeit ja gerade ihrem Zungenspiel widmete. Horo merkte dies aber und schluckte kurz. Aber dann konzentrierte er sich wieder auf Ren. So schlimm wird es schon nicht werden. Und Ren war so zärtlich zu ihm... Schließlich entferne Ren Horos Hose, die dann einfach auf dem Boden landete. Jetzt hatte Horo nur noch seine Boxer als Schutz an. Seine Arme waren um Rens Oberkörper geschlungen, der Nacken gestreckt. Ren schmunzelte und widmete sich wieder Horos Hals. Anscheinend schien Horo doch gefallen an dem Uke-Dasein gefunden zu haben. Der Chinese knabberte wieder an Horos Hals, fuhr mit der Zunge darüber oder ließ ihn kurz seine spitzen Eckzähne spüren. Horo konnte sich indes ein leises Stöhnen nicht verkneifen, da sich ihre Haut bei Rens Tun auch leicht aneinander rieb. Horo spürte bereits, wie er bald ein großes Problem bekommen würde. War das anders bei Ren? Dieser sollte ja nicht zu kurz kommen, und so richtete sich Horo auf und öffnete etwas ungeschickt Rens Hosenknopf. Dieser musste leicht grinsen, als er das bemerkte, und küsste Horo dafür erneut. Horo erwiderte schon allein aus Reflex, aber zog trotzdem Ren seine Hose aus. Jetzt waren sie beide nur noch mit Boxern bestückt. Ren störte dies keinesfalls und konzentrierte sich weiter auf den Kuss, sowie es Horo auch tat. Aber rutschte etwas weiter vor, da er bis jetzt mehr auf Horos Schoß statt auf seinem Unterkörper gesessen hatte. Horo musste aufkeuchen, als er Ren genau über seinem Schritt spürte. Aber genau das beabsichtigte Ren ja auch. Kurz danach fing der Chinese an seinen Unterkörper zu bewegen. Er ließ ihn kreisen und vergrößerte langsam den Druck. Nun musste Horo etwas lauter in den Kuss stöhnen. Er klammerte sich an Rens Rücken. Er machte ihn damit ja wahnsinnig! Aber der Chinese ließ sich nicht beirren. Er verstärkt den Druck sogar noch und bewegte sich später nicht mehr kreisend, sonder in einer vor- und rückwärtsbewegung. Jetzt wurde es Horo genug. Er löste sich keuchend von dem Kuss und sah Ren mit einem leicht verschleierten Blick und geröteten Wangen an. So was hatte Ren bei ihm noch nie gemacht! Ren lächelte leicht. Und wie er lächelte. Es sah mehr als sexy aus. Horo wäre noch röter geworden wenn es gehen würde. Dazu noch die goldenen Seelenspiegel, die gerade einen besonderen Glanz hatten.. Er konnte mal wieder echt nicht glauben, dass diese Person gerade einen Ainu wie ihn liebte. Aber auch gerade Ren gingen solche ähnlichen Gedanken durch den Kopf. Als er die von dem Kuss geschlossenen Augen öffnete und Horo so erblickte, mit dem verschleierten Blick und den Wangen, wollte er ihn einfach küssen. Sein Herz schlug heftig bei dem Anblick des Ainu, den er so sehr liebte. Eine von Rens Händen, die auf Horos Seiten verweilt hatten, wanderte zu dem Gesicht des Ainu und strich an einer der geröteten Wangen. Horo registrierte dies gar nicht so, da er in Rens Augen zu versinken schien. Sie bewegten ihre Gesichter wieder aufeinander zu und küssten sich erneut, aber leidenschaftlicher und inniger als vorher. Horo klammerte sich wieder an Rens Rücken und ließ sich wieder nach hinten sinken. So zog er Ren mit, der dann auf ihm lag, eine Hand neben Horos Gesicht abstützend. Nun musste auch Ren keuchen, da sich ihre Haut aneinander rieb. Ren freie Hand wanderte zu Horos Bauch und wanderte weiter gen Süden. Horo wusste schon, wohin Ren wollte. Inzwischen war sein Problem sichtbar geworden. Und genau dort berührte Ren ihn vorsichtig. Seine Hand strich über die Shorts und über Horos Schritt, was jenen stark in den Kuss aufstöhnen ließ. Er wand sich etwas unter Ren, und jener keuchte kurz. Jetzt war auch er selbst erregt, was Horo natürlich merkte. Langsam kamen sie dem Ziel näher. Sie lösten den Kuss. Beide atmeten schwer und waren bereits erregt. Ren setzte sich etwas auf und zog nun Horos Boxer aus. Der Ainu war noch immer leicht rot, aber schämen tat er sich nicht. Sie hatten sich dem anderen schon oft genug nackt gezeigt, egal ob beim baden oder beim Sex. Aber als Ren die Boxershorts zur Seite warf, nutze Horo seine Chance und zog an Rens Boxer, die gleich hinterher flog. Ren war überrascht, grinste dann aber. Er beugte sich wieder zu Horo und küsste ihn, dabei kam er so nah das sich ihre Erektionen berührten. Beide keuchten auf. Sie lösten den Kuss, und Ren sah in Horos Augen. "Soll ich jetzt?" fragte er sicherheitshalber noch einmal. Von Horo bekam er nur ein Lächeln, was ihn erst stutzen ließ. Kurz darauf schlang der Ainu wieder die Arme um seinen noch immer kleineren Freund und gab ihm einen Kuss auf die roten Lippen. "Ja...“ hauchte er noch gegen sie. Er würde das überstehen, Ren zuliebe. Für ihn war das eine Art Bestätigung seiner Liebe für Ren, hoffentlich empfand das Ren genauso. Ren lächelte. So war sein Koi halt. Der Chinese schlang seine Arme um Horos Taille und wollte jenen gerade umdrehen, als Horo sich wieder an seinen Rücken klammerte und dies verhinderte. Ren schaute ihn verdutzt an. Der Blauhaarige schaute leicht verlegen zur Seite. "Ich.. ich möchte dein Gesicht sehen..." meinte er leise. Ren beugte sich zu seinem Ohr und hauchte. "Auch wenn das mehr wehtut?" "Ja...“ säuselte Horo. Das fand Ren jetzt irgendwie niedlich. Er küsste wieder Horos zarte Lippen und seine Hände hoben jenen Unterkörper leicht an. Ren schaute noch einmal in Horos Augen, und jener nickte. Der Schwarzhaarige küsste ihn erneut und drang vorsichtig in ihn ein. Horo löste sich schmerzvoll keuchend von Ren. Das tat so verflucht weh! Er verspannte sich total und musste aufjammern. Ren hatte im ersten Moment mit Horos Enge zu kämpfen. Er kniff die Augen zusammen, konzentrierte sich dann aber. Er sah Horo wieder an, welcher ein völlig schmerzverzehrtes Gesicht hatte. Ren fühlte Horos Anspannung richtig. Horo achtete im Augenblick gar nicht auf Ren, sondern war von dem Schmerz wie betäubt. Und das musste Ren jedes Mal aushalten?? Horo war sich jetzt erst bewusst, was er Ren immer antat. Theoretisch müsste er jetzt mindestens genauso oft leiden wie sein Koi. Horo öffnete seine Augen und zwei kleine Tränen suchten sich ihren Weg. Er sah in das leicht angespannte Gesicht Rens, welcher sich die größte Mühe gab, zärtlich zu sein und ihm nicht wehzutun. Horo kniff wieder die Augen zusammen. Er klammerte sich noch immer an Ren und drückte seinen Kopf gegen dessen Brust. "Tut mir Leid... tut mir so furchtbar Leid... Gomen nasai, Ren-chan...“ brachte er mit erstickter Stimme heraus. Ren guckte erst doof, doch dann zog er mit einer Hand Horos Kinn etwas hoch, sodass er ihn ansehen musste. "Für was entschuldigst du dich?" Rens Frage löste bei Horo erst recht einen Schwall von Tränen aus, die er gerade so zurückhalten konnte. "Na, na... d-dass du immer solche Schmerzen hast..." brachte er nur hervor. Aber Ren schenkte ihm nur ein Lächeln. "Ich bin doch Schmerzen gewöhnt, Koi...“ meinte er. Und das kam ja von seiner Vergangenheit. Das harte Training hatte ihn fast unempfindlich gegen Schmerzen gemacht. Beim ersten Mal war es schlimm, aber dann ging es. "Aber...“ fing Horo an, was Ren wieder aufsehen ließ, da jener bei seinen Erinnerungen kurz zu Boden sah.“Aber gerade deswegen sollst du doch keine Schmerzen mehr haben...“ meinte Horo traurig. Ren hatte schon so viel durchgemacht, hatte so viel gelitten. Und Horo hatte Angst wegen seinem Uke-sein. Er biss sich auf die Lippe. Er war so feige... Ren hingegen sah seinen Koi erst verdutzt an, danach grinste er fast. Er knuddelte Horo erst einmal ganz doll, was jenen ausschauen ließ, als hätte er gerade ein fliegendes Schwein gesehen. Aber Ren freute sich einfach wegen diesen Worten. Dass Horo so denkt, wusste er nicht. Dass er für ihn so empfand, wusste er nicht. Diese Worte machten ihn einfach glücklich. Horo guckte ihn immer noch verdutzt an. Die Schmerzen ließen inzwischen nach, aber Horo war so wegen Rens Verhalten erstaunt, das er gar nicht daran dachte. "Was freust du dich den so?" fragte er den Chinesen. Dieser lächelte wieder und leckte Horo die Tränen weg. "Weil ich mich über deine Worte gefreut habe... und die Schmerzen gehen schon, mir... war es wichtig, das ich eins mit dir wurden." flüsterte er leise. Nun war Horo erstaunt. Er dachte, Ren würde das jetzt ausnutzen und ihm vorhalten wie sehr es schmerzte. In diesem Sinne hatten beide eine neue Seite von ihrem Partner gesehen. Horo konnte nur lächeln. Und plötzlich gab er einen Laut von sich. "Ohh.." Ren grinste wissend. "Es tut nicht mehr weh, stimmts?" Der Ainu nickte darauf mit einem leichten Schimmer Rot auf den Wangen. Vor lauter Erstaunen hatte er nicht gemerkt, wie sich sein Körper dadurch entspannte und er nur noch ein leichtes Brennen spürte. Ren küsste ihn erneut kurz auf die Lippen. "Ich beweg mich jetzt...“ hauchte Ren wieder mit einem schwereren Atem, da seit Horo ihn vorhin angelächelt hat, er sich wieder seiner Stellung bewusst wurde. Horo nickte, beugte sich dennoch etwas vor, um Ren zu küssen. Seine Angst war verschwunden. Er gab sich dem vollkommen hin. Ren erwiderte den Kuss und fing an sich langsam zu bewegen. Er bewegte sich erst etwas zurück, dann wieder hervor. Aber immer noch in einem langsameren Tempo. Er musste sich ziemlich zusammenreißen, er ahnte jetzt, wie viel Selbstbeherrschung man als Seme haben muss, wenn man ein guter Seme für seinen Uke sein will. Horo stöhne in den Kuss, als er Rens Bewegungen wahrnahm. Das war ja besser, als er dachte! Er hatte bei dem Wort Uke immer nur Schmerzen im Sinn, aber es schien sich zu lohnen. Horo ließ sich erst hin- und herschieben, aber begann dann sich entgegen Rens Rhythmus zu bewegen. Er löste sich von dem Kuss und streckte den Hals. Ren keuchte ebenso. Als er merkte, dass es Horo doch ganz schön zu gefallen schien, beschleunigte er das Tempo wieder. Horos Wangen, die noch immer rot waren, glühten vor Erregung. Er spürte, wie seine Mitte gerne mehr gehabt hätte. Seine Hand suchte Rens und zog sie dorthin, wo er sie haben wollte. Ren nickte nur, da er sofort verstand. Eine Hand ließ er zu Horos Mitte wandern, welche er dann mit zwei Fingern streichelte. Horo musste so erneut aufstöhnen. Ein "Oh...oja, Ren!!" entkam ihm. Ren grinste und bewegte sich weiter. Die andere Hand legte er um Horos Taille, um ihn etwas hoch zu drücken, so kam er besser an. Seme sein war wirklich viel Arbeit. Ren schwitzte, und seine nassen Haare klebten an seiner Schläfe. Irgendwie war ihm Uke-sein da lieber. Horo hingegen genoss Rens Stöße immer mehr. "Ja...a ... R..Ren...“ keuchte er. "Schneller!" befehlte er. Ren schnaubte nur. Es war komisch, dass er das schrie. Der Chinese beschleunigte wieder und drückte Horos Unterkörper hoch, um tiefer einzudringen. Horo ließ mit jedem Stoß einen erregten kleinen Aufschrei verlauten vor Erregung. Ren stöhnte auch Horos Namen und richtet sich etwas auf. Dass es aber trotz der Anstrengung so geil werden würde, hätte er nicht gedacht. Ren bewegte sich weiter und rammte sich dann regelrecht in Horo. Dieser schrie darauf auf, das war für ihn fast zu viel. "Ren...“ keuchte er.“Ich kann nicht mehr!" brachte er zwischen mehreren Atemzügen heraus. Ren stöhnte erst, bevor er überhaupt antworten konnte. "I-ich auch.. nicht!" stöhnte er halb und biss sich auf die Lippe. Er konnte dann wirklich nicht mehr. Horo lächelte leicht und bewegte sich weiter gegen Ren, der den Endspurt gab. Wenn er schneller wurde, wurde es auch Horo. Der Ainu klammerte sich an ihn und keuchte. Dann riss er die Augen auf. Er schrie noch einmal laut den Namen seines Geliebten und kam dann heftig über Rens Hand. Ren wurde von Horos Enge überwältigt und stöhnte laut auf, bevor er sich in Horo ergoss. Der Chinese schnappte nach Luft und klappte fast auf Horo zusammen. Horo, der ebenfalls ziemlich außer Atem war, fing ihn auf. Er umarmte ihn halb und musste sich selbst erst einmal erholen. Ren schloss indes die Augen und genoss das Glücksgefühl, welches ihn durchströmte. Das hatte er sehr vermisst. Horo ging es genauso. Diese Befriedigung, und gleichzeitig dieses Glück. Das konnte ihm nur Ren geben. Ren hatte inzwischen wieder Luft geschnappt und rappelte sich auf. Er entzog sich Horo und legte sich neben ihn. Als er das tat, musste Horo noch kurz aufkeuchen. Das war jetzt komisch, ihn nicht mehr zu spüren. Ren sah zu seinem Schatz herüber. "Und? War es so schlimm?" "Nein..." meinte Horo. Er sah ebenfalls zu seinem Koi und schenkte ihm einen verliebten Blick. "Es war schön..." hauchte er noch, bevor er ein Stück zu Ren rutschte, und ihm so genau ins Gesicht sah.“Das ist schön..." sagte Ren nur. Dann seufzte er. "Ist was, Ren-chan?" "Seme-sein ist anstrengend..." jammerte dieser. Da lachte Horo. Sein typisches, freies Lachen. "Tja...und ich musste halt durch die Schmerzen des Uke-daseins." "Aber ab und zu können wir ja wechseln, oder?" "Aber ja..." grinste Horo da. Ren schmunzelte. Von seiner Anspannung von vorhin war nichts zu sehen. "Musst du jetzt los?" "Mhh...“ machte Ren und sah zur Uhr. "Na ja, noch mal duschen und dann muss ich los...“ erzählte er. Der Ainu guckte erst etwas traurig, aber dann nickte er. Ren setzte sich auf und streckte sich. Horo saß dann auch. "Kommst du mit duschen?" "Aber klar!" meinte der Ainu und sprang freudig auf. Er mochte es, wenn sie sich gegenseitig wuschen. "Na, dann... " meinte Ren nur und stand auf. Jeder suchte sich seine Sachen, aber da Ren es nicht mochte (im Gegensatz zu Horo) nackt durchs Haus zu laufen, zog er seine Boxer an. Horo schmollte, als er das sah. "Horo..." meinte Ren nur genervt. Horo wand sich ab. Ren grinste kurz. "Gut, du kannst hier schmollen, ich geh duschen.“ "Nein!!" schrie Horo und kam nach. Ren kicherte. Horo war so berechenbar. Unten im Bad zog Ren sich wieder aus und stieg in die Dusche, Horo folgte ihm. "Was hast du dich dann angezogen?" maulte jener noch. "Um dich zu ärgern." trällerte jener, bevor er die Dusche anmachte und auf kalt stellte, um Horos erhitztes Gemüt abzukühlen. +-+-+ Kapitel 12: Vertrauen --------------------- Kapitel 12: Vertrauen "Oh, es regnet...“ meinte ein blauhaariger Ainu, der gerade am Tisch saß und einen Tee trank. Er hatte nur leider, als er sich einen Tee gemacht hatte und sich hinsetzte, eine weitere Sache entdeckt, die blöd war, wenn man Uke war - der Hintern tat einem ja danach noch weh. Aber er jammerte nicht, besonders, als ein schwarzhaariger Chinese ebenfalls aus dem Fenster sah. Er hatte sich gerade seinen Anzug anziehen müssen, in dem er aber verflucht gut aussah. Horo hatte ihn bis jetzt nur einmal darin gesehen, aber er stand dem Chinesen jetzt, da er etwas größer war noch besser. Zum Glück passte der Anzug noch, da er sowieso etwas zu groß für den alten Ren war. Und gerade weil Ren darin so gut aussah, lenkte der Ainu seinen Blick nach draußen, wo er den Regenguss bemerkt hatte. "Stimmt. also muss ich doch den Bus nehmen." meinte er und brachte seine Krawatte in die richtige Position vor dem Spiegel im Flur, in welchen man von der Küche aus sehr gut sehen konnte. Nachdem der Chinese zufrieden mit seinem Werk war ging er an Horo vorbei an den Kühlschrank, wo auch der Zettel mit den Busfahrplänen hing. Er strich mit seinem Finger die Zeiten entlang und fand, was er suchte. Er schaute auf die Uhr. Horo tat es ihm gleich. "Wann musst du los?" "Jetzt gleich. ich nehme nur meinen Schirm und die Eintrittskarte mit." Horo seufzte. Er wollte nicht das Ren ging. Er wollte einen gemütlichen Abend mit ihm haben, sonst nichts. Nachdem sie miteinander geschlafen hatten duschten sie sich und hatten bei ihrer Schaumschlacht so viel Spaß wie schon lange nicht mehr. Er hätte gerne noch weitere Sachen gemacht, wie zum Beispiel sich bei einem ihrer Horrorfilme halb tot gelacht. Vor was Menschen sich fürchteten, war für sie Schamanen ein Witz. "Und wann bist du wieder da?" fragte der Blauhaarige leise. Ren drehte sich zu seinem Koi und seufzte. Horo saß alleine am Tisch und umklammerte seine Tasse Tee, als wäre das seine einzige Rettung. Zudem hatte er sein Stirnband vor dem Duschen abgenommen und noch nicht wieder umgebunden. Seine Augen wirkten mal wieder wie die eines kleinen Hundes, welcher nicht allein gelassen werden wollte. Ren fand diesen Anblick viel zu süß, als dass er Horo jetzt alleine lassen würde. Aber er musste. Statt eine Antwort zu geben ging er auf seinen Koi zu und küsste seine Stirn kurz mit seinen warmen Lippen. "Ich bleibe nicht die ganze Zeit da, noch vor Mitternacht werde ich verschwinden." Horo sah den Chinesen an, welcher sich gerade von ihm löste. So hatte er wenigstens einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass er seinem Schatz wenigstens Guten Nacht sagen konnte. Aber wieder drängte sich in ihm der Wille auf, mitgehen zu wollen. Nicht nur, weil er bei Ren sein wollte, auch wegen einer ganz bestimmten Person, die die Eifersucht in Horo hochkommen ließ. "Aber bleib von Riku fern, ja?" befahl er Ren fast schon, welcher das Mienenspiel seines blauhaarigen Freundes beobachtet hatte. Ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen. Er kannte Horo inzwischen so gut, das er von der chronischen Eifersucht seines Freundes wusste. Aber das war nur ein Zeichen seiner Liebe. "Mach ich, ich interessiere mich ja nicht für sie, ja?" beruhigte Ren ihn und strubbelte freundschaftlich durch Horos Haare, die dadurch nur noch mehr auseinander standen. Sie schienen sich sowieso nach der Gemütslage ihres Besitzers zu richten. Horo knurrte nur leise. Er kam sich vor wie ein Hund, wenn Ren das machte. Aber er sträubte sich nicht gegen die Behandlung, weil sie ihm dennoch gefiel. "Trotzdem.. ich würde ihr alles zutrauen, dieser, dieser...!" regte er sich wieder auf, aber ein Finger auf seinen Lippen brachte ihn zur Räson. "Ich werde mich nicht mit ihr einlassen, werde nicht mir ihr sprechen und werde nichts mit ihr trinken. Kurz gesagt bleibe ich ihr fern. Ich rede nur mit dem Schülersprecher und verschwinde dann wieder. Alles klar?" Horohoro nickte. Für diese brave Geste bekam er von Ren einen Kuss auf die Lippen als Belohnung. Horo war überrascht, aber erwiderte doch innig, bis sie sich lösten. Ren lächelte ihn warm an. "Das wird schon. Ich nehme mein Handy mit, falls doch was sein sollte." beendete er jetzt die Unterhaltung. Wenn das weiter so ging, dann würde er den Bus verpassen und wohl durch den Regen gehen müssen. Und er war ziemlich wasserscheu in dem Bereich. Horo nickte stumm. Er musste Ren einfach vertrauen, das würde schon werden. Aber als er Ren schon seine Jacke überstreifen sah, bekam er Zweifel. Was war, wenn dieser hinterhältige Person Ren verführte? Ihm irgendwas ins Trinken mischte? Was wenn.. Horo stand auf und rannte zu der Person, die gerade das Haus verlassen wollte. Er umarmte ihn von hinten, wusste keine Worte zu gebrauchen, die seine Gefühle ausdrücken könnten. Eifersucht. Sorge und schließlich.. Liebe. Ren verstand aber auch so. Er drehte sich zu dem Ainu, und der Wind der geöffneten Tür wirbelte seine Haare durcheinander. Er gab ihm wieder einen Kuss auf die Lippen, diesmal etwas länger. Horo ließ seine Augen halbgeöffnet, um in die goldenen Seelenspiegel zu blicken, die ihn musterten. Aber dennoch war Liebe in ihnen zu sehen. Einen Blick, den er nur bei Horo hatte. Ren löste sich und lächelte Horo mit seinem süßen Lächeln an. "Ich liebe dich." Drei kleine, aber dennoch bedeutungsschwere Worte. Horo musste zugeben, dass er Ren einfach vertrauen musste. Diese Person würde ihn nie betrügen. "Ich liebe dich auch…" sagte er und sah in Rens lächelndes Gesicht. Der Chinese verstand an Horos Mimik, da er sich jetzt keine weiteren Sorgen machen musste. Also spannte er seinen Schirm auf und ging aus dem Haus. Regen peitschte ihm entgegen, aber durch den Schirm blieb er trocken. Horo stand noch in der Tür und sah seinem Koi nach. Als er außer Sichtweite war, schloss er die Tür und ging wieder in die Küche, sich nebenbei den Kopf kratzend. Wieso hatte er so reagiert? Ren hatte ihn nie betrogen, sogar nie mit jemanden anderen geflirtet. Er musste sich keine Sorgen machen um Ren. Aber wieso hatte er dennoch dieses unsichere Gefühl? Irgendwoher musste das doch kommen... Aber jetzt lohnte es sich nicht, weiter nachzugrübeln. Horo trank seinen Tee aus und verbarrikadierte sich in dem Wohnzimmersessel mit einer Tüte Chips. Eine Art Ritual, dass er ohne Ren abhielt. Nur hatte er nicht immer Chips dabei, sondern auch zum Beispiel Gummibärchen. Ren mochte ja nichts süßes, sodass er alle Süßigkeiten für sich hatte. Außer die Zartbitterschokolade. Die dürfte er nicht anrühren, wenn er an seinem Leben hing. Ren aß diese Schoko zwar nicht oft - aber wenn er in den Schrank guckte, dann musste davon etwas vorhanden sein. Doch Horo wurde das Programm schon nach kurzer Zeit langweilig, und er zappte weiter. Bei einer Dokumentation über Afrika blieb er hängen. Wenigstens lernte er dabei manchmal noch etwas dazu. Dennoch fiel sein Blick auf die Uhr. Jetzt müsste Ren gerade in der Party sein. Aber bis Mitternacht war es noch lang, was sollte er machen? Das war sowieso immer sein Problem. Horo musste ständig etwas zu tun haben, oder bei jemandem sein. Ob er nun Hausaufgaben machte, oder mit Rens Fingern spielte. Irgendetwas musste er seinen Händen zu tun geben. Horos Blick blieb an der Uhr im Zimmer heften. Er beobachtete die Zeiger die fortwährend wanderten, aber sie schienen nicht schnell genug zu gehen. Horo widmete seine Aufmerksamkeit wieder der Sendung, die mehr und mehr an Bedeutung verlor. //Ach, Ren..// "Ah, Tao-san! Wie geht es Ihnen?" Ren war gerade an der Party angekommen - und mit mehr falscher Freundlichkeit begrüßt als von einer Stewardess. Der Schulsprecher höchstpersönlich kam auf ihn zu und schüttelte seine Hand. "Wie schön, dass Sie gekommen sind! Kommen Sie mit zu meinem Platz! Kommen Sie!" Ren setzte sein Geschäftslächeln auf. Er hasste es aber von dem Augenblick an, an dem er hierher gekommen war - er hasste diese Party. Schon allein der Schulsprecher, der ihn allen möglichen Leuten vorstellte, denen er auch noch lieb zulächeln musste, ihnen aber lieber das Getränk ins Gesicht gekippt hätte. Auch dass er allen Leuten mit Freundlichkeit begegnen musste, obwohl er genau wusste, das man argwöhnisch hinter seinem Rücken tuschelte, dass er der neue Schulsprecher werden würde, und schließlich Riku. Diese trug das kleine Schwarze und machte mit ein paar Leuten rum. Wie ihn das alles ankotzte. Schließlich zerrte der Schulsprecher ihn in eine etwas ruhigere Ecke und gab ihm was zu trinken. Alkohol natürlich. Was er erstens überhaupt nicht mochte und des Weiteren überhaupt nicht vertrug. Aber was machte man nicht alles um seine Ruhe zu haben... So trank er, und hörte nebenbei das Geschwafel des Schulsprechers, welcher schon leicht angetrunken war. "Du... Tao-san, ich weiß, du machst deine Arbeit gut...“ hickste jener und lehnte sich halb an Ren. Jenem wurde übel, als er den Gestank von billigen Zigaretten und Alkohol roch. "Was, was ... würdest du davon, davon halten, mein Nachfolger zu werden?" "Gar nichts." meinte Ren kalt und entfernte sich von dem Schulsprecher, der dadurch seinen halt verlor und fast fiel. "Ich habe kein Interesse an deinem Posten." meinte er dennoch mit einem Lächeln, aber einem eiskalten. Der Schulsprecher zuckte leicht zurück. "I-ist gut...Willst d-du nicht bei dem T-tanz mitmachen...?" fragte er vorsichtig an. Ren ließ seinen Blick zur Tanzfläche gleiten, und entdeckte, das sich dort die meisten Pärchen zu einem langsamen Walzer versammelt hatten. Warum sollte er da mitmachen? Mit Horo könnte er das nicht einmal machen, da jener keinen dieser Tänze beherrschte. Er käme sich zugegeben auch etwas blöd vor, mit ihm zu tanzen. Wer sollte den da die Frauenschritte übernehmen? Aber Ren machte sich über etwas anderes Gedanken. Ihm wurde leicht schwindelig und sein Kopf schmerzte. Aber hatte er nicht einmal das Glas ausgetrunken? Sein Blick fiel in sein Glas, und dort entdeckte er eine nicht ganz aufgelöste Tablette. Shit! Ren stellte das Glas beiseite. Er würde sofort verschwinden, wenn da nicht... Riku wäre. Jene kam an, und da der Chinese gerade nicht so mit seinen Sinnen zurechtkam, konnte sie ihn auf die Tanzfläche ziehen. Ren wehrte sich, sodass er nicht den Blick sah, dem Riku den Schulsprecher zuwarf. Alles klappte nach Plan... Ren wollte sich Rikus Griff entziehen, aber da die meisten bereits mit dem Tanz angefangen hatten, musste er sich geschlagen geben und nahm die gewünschte Haltung für den Tanz ein. Konnten sie nicht etwas anderes tanzen? Jaif zum Beispiel? Da würden sie wenigstens nicht so eng beieinander stehen. Alles hatte sich gegen ihn verschworen. Riku lächelte ihr typisches aufgesetztes Grinsen an und drückte sich besonders nah ihn. Was Ren die Nackenhaare vor Ekel aufstehen ließ. Wieso wollten sie alle was von ihm? Wieso konnten sie ihn nicht in Ruhe lassen? Zudem kam noch sein zunehmendes Schwindelgefühl. Er malte sich schlimmes aus, wenn er nicht bald verschwand. Der Schulsprecher beobachtete alles in Ruhe, und ein fieses Grinsen war auf seinem Gesicht zu sehen. Ren musste ganze fünf Runden mit Riku tanzen, bevor er sie überreden konnte, dass sie eine Pause machten. Aber selbst als sie die Tanzfläche verließen war sie dich hinter ihm. Er stieß den Türsteher beiseite und ging nach draußen. Ihm war nicht nur wegen dem Trinken übel, sondern auch wegen dem ganzen Süßholzgeraspel, welches die ganze Zeit von Riku kam. Inzwischen fiel nur noch ein leichter Nieselregen vom Himmel, der Rens Gesicht angenehm erfrischte. Riku hingegen wurde es zu frisch, sie zog wieder an Rens Arm und wollte wieder zurück. "Tao-san, komme sie wieder mit rein es ist frisch, sie er-..." "Nein." unterbrach sie Ren. "Ich gehe jetzt..." "Wieso?" Der Chinese drehte sich um und sah ein zierliches Mädchen im Regen stehen. Irgendwie tat er ihr jetzt leid. "Warum sollte ich bleiben? Ich habe alles Nötige mit dem Schulsprecher beredet, zu mehr bin ich nicht gekommen." "A-aber..." fing sie an zu stottern. Sie konnte ihn jetzt nicht aufhalten, das wusste sie. Sie biss sich die Lippe blutig. Aber er sollte jetzt nicht gehen. Nicht jetzt, wo sie so nah dran war, ihn zu haben! Sie wollte ihn! Sie.. Doch plötzlich sah sie in zwei bernsteinfarbene Augen, die sie anblickten. Aber sie waren leicht getrübt. Wo war der Stolz geblieben, den sie sonst sah? "Warum kannst du mich nicht gehen lassen?" fragte er sie. Ren musste sich leicht hinunterbeugen, um in ihr Gesicht zu sehen. "Ich? Was? Ich weis-.." "Du weist genau, was ich meine. Ich liebe Horo und bin schwul, das weist du auch. Also wieso lässt du mich nicht in Ruhe? Ich liebe dich nicht." Sie war erschrocken. Erschrocken darüber, das er ihr das ins Gesicht sagte. "K-kannst du nicht bi sein?" fragte sie stotternd. Nein, das dürfte nicht sein. "Nein." meinte Ren fest. Riku standen Tränen in den Augen. Wieso musste sie sich gerade in ihn verlieben? Ren seufzte, als er die Tränen und ihr aufgelöstes Gesicht sah. Und seine zunehmenden Kopfschmerzen vereinfachten das ganze nicht gerade. "Heh, jetzt hör mal, Riku, ich weis ja n-..." "Ich liebe dich!" unterbrach sie ihn. Auch wenn er ihre Gefühle nicht erwiderte, sagen musste sie es! Sonst würde ihre Seele keine Ruhe finden. Ren sah sie verdutzt an. Ihn lieben? Er dachte, dazu wäre nur Horo fähig. "Wieso?" fragte er. "Wieso??" Sie konnte die Frage nicht verstehen. "W-weil du attraktiv bist! Cool! Siehst einfach gut aus, behandelst alle Menschen gleich, bist fast immer nett..." Sie hätte viele Sachen aufzählen können, wegen dem sie ihn liebte. Aber ein Finger auf ihren Lippen ließ sie verstummen. Ren schien die Person vor ihm gar nicht mehr wie ein verwöhntes kleines Kind vorzukommen. Sie liebte, mit jeder Faser ihres Herzens, aber nur einmal leider ihn. Das konnte er nicht ändern, aber wenigstens herrschten jetzt klare Fronten. "Das... das überrascht mich wirklich, das du dass alles sagst, aber dennoch liebe ich Horo..." Riku nickte, als Ren seinen Finger entfernte. "Aber, aber ich wollte es dir wenigstens gesagt haben...“ flüsterte sie, auf den Boden blickend. Dann sah sie auf, direkt in Rens Gesicht. "Ich hab nur eine Bitte an dich, dann lasse ich dich in Ruhe." "Und welchen?" meinte Ren skeptisch, aber bevor er etwas machen konnte, spürte er schon ihre Lippen auf seinen, ein Kuss. Ren hatte nie im Leben ein Mädchen geküsst, seine erste und einzige Liebe war Horohoro. Aber dennoch löste er den Kuss nicht sofort, wollte ihn einen Moment spüren. Er wollte ihr wenigstens eine kleine Erinnerung geben. Aber dann wurde es ihm zu lang und er löste sich von Riku. "Das reicht jetzt. " meinte er, aber das Mädchen unter ihm lächelte nur froh.“Ich gehe dann wieder rein...“ sagte sie, und Ren nickte. Er wollte nur heim. Sein Blick fiel auf den Weg, den er jetzt noch zu gehen hatte, aber was er da erblickte, ließ seine Bewegungen erstarren. Seine Pupillen weiteten sich. Riku, der dieser Sinneswandel nicht unbemerkt blieb, richtete ihren Blick auf die Straße. Dort stand der besagte Ainu. Seine blauen Haare waren etwas nass vom Regen, obwohl er einen dunkelblauen Regenschirm über sich hielt. Seine Augen waren nass, und seine Pupillen geweitet. Als er Rens Blick auf ihm merkte, drehte er den Kopf zur Seite, ließ den Schirm fallen und rannte in den Regen. Horo hatte sich Sorgen gemacht, als sein Koi nach Mitternacht noch immer nicht zuhause war. Er suchte die Adresse und lief zu der Party. Er hätte ja auch sein können, dass es ihm schlecht ging wegen dem Alkohol, weil er doch keinen vertrug. So ging er, und als er nicht an den Türsteher vorbeikam, ging er zur Seitengasse, um dort vielleicht in das Gebäude zu kommen. Aber was er da erblickte, war für ihn völlig unerwartet. Ren wurde von dieser Riku geküsst. Und er wehrte sich nicht einmal! Horo hatte nicht verhindern können, wie ihm Salzwasser in die Augen trat. Sein Herz tat weh und sein Hals schnürte sich zu, er hatte Probleme zu atmen. Seine Hand, die den Schirm umklammerte, begann zu zittern. Und diese Person hat erst vor ein paar Stunden behauptet, dass er ihn liebte? Horo vielen noch mehr solche Szenen ein, wo Ren ihn liebkoste, ihm zärtliche Sachen ins Ohr flüsterte. Darunter auch manchmal verbotene. Horos Herz schien nicht mehr richtig zu schlagen, zu sehr tat es weh. Er hatte die ganze Zeit in der Haltung verharrt und zu dem vermeintlichen Paar gesehen. Als Ren ihn bemerkte, und er dessen entsetzten Augen sah, wurde ihm noch beklemmender zumute. Er konnte nicht anders. Als er meinte, dass seine Beine ihm wieder gehorchten, stürzte er davon. Der Regen peitschte ihm entgegen, aber er spürte es nicht. Tränen liefen von seinen Wangen hinab, er achtete nicht auf den Weg. Und dieser Person hatte er vertraut. Diese Person hatte er geliebt. Der Ainu merkte weder, dass er auf eine befahrende Straße rannte, noch, dass ihn ein gewisser Chinese keuchend hinterherlief. Horo blieb erstarrt stehen, als er sich seiner Situation bewusst wurde und in zwei große helle Scheinwerfen starrte. Ein lautes Hupen und ein entferntes Rufen tönten in seinen Ohren, bis er die Augen schloss und bereits mit seinem Leben abgeschlossen hatte. Ren....!!! +-+-+ Kapitel 13: Vertrauen 2 ----------------------- Kapitel 13: Vertrauen 2 Ein hupender PKW. Warme Arme die sich um einen schlingen. Grelles Licht. Kein Boden unten den Füßen. Weicher Aufprall. Stille. Man hörte nur noch das entfernte Hupen des Autos. Der Fahrer hatte sich anscheinend erschrocken. Aber er fuhr weiter. Fahrerflucht. Derweil lief ein braunhaariges Mädchen nur mit einem Kleid bestückt durch den Regen auf das dunkle Knäuel am Straßenrand. Beide regten sich nicht. Der Schwarzgekleidete umklammerte den Blauschopf, welcher die Arme noch halb vor sich hielt. Es ging alles viel zu schnell um es zu begreifen. Riku stürzte zu den beiden nieder. Als erstes zu ihrem Ren. "Tao-san? Tao-san!" rief sie seinen Namen und rüttelte leicht an ihm. Gott, hoffentlich war er jetzt nicht verletzt. Das war alles ihre Schuld. Plötzlich vernahm sie ein gequältes Stöhnen. Der Chinese regte sich und richtete sich leicht auf. Seine Umklammerung löste er, nur um sich an die linke Schulter zu greifen. Dort befand sich jetzt eine große Schürfwunde. Auch spürte er ein nichts gutes verheißendes Pochen an seinem linken Knöchel. Auch musste er erst kurz blinzeln, da seine Sicht noch immer leicht verschwommen war. Aber sobald er klarere Umrisse sah, wandte er sofort sein Sichtfeld in Richtung des Ainus. Das besorgte Gewimmer von der anderen Seite ignorierte er. Ren atmete erleichtert auf, als er keine Wunde an Horos Körper sah. Doch wie es innerlich aussah... Der Schwarzhaarige nahm seinen gesunden Arm und tätschelte Horos Wange. Jener hatte so einen Schock, das er sich dadurch erst wieder bewegte. Horo kniff die Augen kurz zusammen, dann löste er seine Arme aus der Starre und richtete sich wackelnd auf. Eine Hand wanderte zu seinem Gesicht. Erst jetzt realisierte er, was geschehen war. Die Rettung. Der Unfall. Und... der Kuss. Horos Kopf schoss in die Höhe und sah zu der Person, die gerade sein Herz zerrissen hatte. Aber sein erst so entsetzter Blick stockte, als er das Blut an Rens Schulter sah. "Geht es dir gut?" fragte dann auch noch eine warme Stimme an dem Ohr des Blauhaarigen. Irgendwas passte hier nicht. Die ganze Situation passte hier nicht. Ren bemerkte Horos verwirrten Blick. "Ist etwas?" fragte er nochmals. Es sah so aus, als wäre Horo zum ersten Mal auf der Welt, so wie er alles bestaunte. Als würde er zum ersten Mal in die besorgten, leicht getrübten Augen seines Geliebten sehen. "Nein, nein es ist alles... gut." sprach Horo dann endlich. Jetzt wurde es aber durch Rens Geste noch merkwürdiger. Rens Augen trübten sich mehr und mehr. "Gut..." wiederholte er, bevor er seine Augen schloss und langsam nach vorne kippte. Nach der ersten Schrecksekunde reagierte Horo geistesgegenwärtig und fing Ren auf. "Ren? Ren-chan? Koi!" rief Horo besorgt. Hatte Ren innere Verletzungen? War die Verletzung an der Schulter zu schwer? War... "Na endlich.." Eine kühle Mädchenstimme durchbrach Horos Gedankenstille. Er blickte zu Riku, welche Rens Gesicht musterte. "Ich dachte schon, er wäre gegen mein Mittelchen immun." Horo dachte erst, er hat sich verhört. "Was hast du Ren gegeben?" fauchte er und zog Rens Körper zu sich. Entgegen seiner Erwartung kam von Riku nur ein Lächeln. "Nur ein kleines Mittelchen. Ich wollte, das er einschläft, und..." sie bewegte ihre Hand in Richtung Rens Gesicht, aber durch Horos Aktion streichelte sie nur kurz über die Haare statt über die angesteuerte Wange. "... ihn später verführen." beendete sie ihre Ausführung und zog auch ihre Hand zurück, nach Horos wütenden Blick. "Wieso das? Was hättest du davon?" fragte der Ainu weiter nach. Diese Riku, die seinem Ren auch sonst schon schöne Augen gemacht hatte wollte ihn verführen? Gegen seinen Willen? "Weil ich ihn einfach liebe." kam die doch so simple Antwort seitens des Mädchens. Der Regen hörte langsam auf, und die Sonne begann die Wolkendecke zu durchbrechen. Hätte Horokeu im Moment auf das Wetter geachtet, dann würde er sich freuen. Wenn graue Wolken aufzogen, war er deprimiert, wenn die Sonne strahlte war er fröhlich. Ren hatte solche "Wetterfühligkeiten", wie er es nannte, immer belächelt. Sie hatten zu Horo gepasst. Zu seinem geliebten Koi. Horo achtete weder auf das Wetter, noch auf die kleine Menschentraube, die sich um sie gebildet hatte. "Wieso?" fragte er leicht verstört. Wieso liebte diese... Person vor ihm seinen Ren? "L-liebt er dich... auch?" stotterte er. Ihn brannte noch immer die Erinnerung des Kusses in seinen Gedanken. Dieses Bild würde er wohl nie aus dem Kopf bekommen. Riku kicherte kurz und hielt sich die Hand vor dem Mund. Eine für sie typische Geste. "D-dasselbe hatte Ren gefragt... man kann sich nicht aussuchen, wenn man liebt, und ..." Sie wand ihren Kopf ab. "Nein, er hat mir einen Korb gegeben. Er dachte die ganze Zeit nur an.“ Sie sah wieder in Horos Gesicht. "... an dich." Horos Blick wanderte erst zu Ren, welcher sich inzwischen schwach an ihn gekuschelt hatte. Horo hatte seinen Kopf auf seinen Schoß gebettet, welches der Chinese nun als Kopfkissen gebrauchte. Er sah im Moment so friedlich aus. Der Ainu blickte dann wieder zu Riku. Seine Augen schienen noch auf die Antwort einer Frage zu warten. "Und der Kuss?" "Ach das...“ winkte sie ab. Sie lächelte nun schon die ganze Zeit. Langsam wurde es Horo gruselig. Er verstand die Mädchen noch immer nicht. Nun gut, seine Schwester hatte er auch noch nie verstanden. "Ich...“ fing Riku wieder an, und hatte wieder die Aufmerksamkeit des Blauhaarigen. "Ich wollte einfach eine Erinnerung. Ich werde ihn von jetzt an in Ruhe lassen." Sie lächelte noch immer, als wollte sie sich selbst betrügen. "Er hat mir gezeigt, dass er nur dich liebt. Aber..." Plötzlich wurde ihre Stimme bedrohlich. "Warum bist du einfach weggerannt? Und auch noch auf die Straße? Du hättest doch ahnen müssen, das Ren dir hinterherkommt!" Horo blinzelte wegen dem plötzlichen Wutausbruch seines Gegenübers. Er wollte sich erst entschuldigen, als ihm was auffiel. Ren? Nicht mehr Tao-san? (Anmerkung: in Japan bedeutet es, wenn man eine Person mit dem Vornamen anredet, das man ihr Nahe steht. Deswegen regt sich Horo jetzt auf. ^^) Horo schnaubte. "Was-...!" fing er an, verstummte, als er eine brennende Ohrfeige auf seiner Wange spürte. Er blickte durch die Wucht ihrer Hand zur Seite, bevor er sie entgeistert aber auch mit einem merkwürdigen Blick ansah. Wofür was das denn? War sie ein Anna-Verschnitt? Riku sah ihn an. "Das war dafür, weil sich Ren wegen dir verletzt hat!" meinte sie fast schnippisch und stand auf. Sie klopfte sich etwas das Kleid ab. Nun war Horo noch verwirrter. Er hätte erwartet, das er die Ohrfeige wegen seiner Liebe zu Ren eingefangen hatte, weil er ihn ihr "weggenommen" hat oder ähnliches. Aber stattdessen nur wegen Ren. Begreif einer die Frauen. Oder ihre Liebe. Horo hielt sich die gerötete Wange und sah zu seinem Koi hinab. Liebe... war das nicht gleich Vertrauen? Vertraute er Ren nicht? Der Chinese regte sich kurz. Doch dann schlief er weiter. Horos Blick schweifte zu Rens Schulter. Ren liebte ihn. Der Kuss war keine Absicht gewesen. Und Ren hatte begriffen, wie wichtig er für Riku war, das sie mit ihm abschließen konnte. Aber wieso war er weggelaufen? Er hatte einfach einen stechenden Schmerz im Herzen gespürt. Aber wem gab er die Schuld? Ganz sicher nicht Ren. Sondern sich selbst. Er hatte gedacht, das er Ren nicht gut genug war, nicht genug für ihn da war. Aber er war da. Er konnte Ren zwar nicht seine Aufgaben abnehmen, aber das war auch gar nicht so wichtig. Er war für ihn da. Der Ainu strich gedankenverloren eine Strähne aus Rens Gesicht. Ja, wichtig war, dass er da war, sonst nichts. Und wie Riku sagte. Man konnte sich den, den man liebte, nicht aussuchen. Er würde sich in Zukunft einfach mehr selbst vertrauen und Ren auch. Er leichtes Lächeln zierte seine Lippen. Ja, das würde er tun. "Auuu!" hörte man den verdutzt schmerzhaften Laut des Ainu. Riku, welche Horo nur stumm bei seinem Monolog beobachtet hatte, gab ihm eine deftige Kopfnuss. Jetzt reichte es Horo. Er würde sie zu einem Eiszapfen machen! Er blickte zu Riku, welche ihn nur vorwurfsvoll ansah. "Willst du dich nicht einmal um Ren kümmern??" fragte sie. Horo stockte in seiner Bewegung. Er hatte Rens Verletzung vollkommen vergessen. Ein Blick auf die Wunde verriet auch nichts Gutes. Wenn sie sich entzündete, was sollte dann werden? Zum ersten Mal registrierte er die Menschentraube um sich herum. Aber viel wichtiger war jetzt Ren. Horo stand auf und trug Rens Körper. Er war so leicht... Auf einen etwas älteren Mann ging der Ainu zu. "Wo ist der nächste Arzt?" fragte er mit ernstem Gesicht. Der Mann nickte ihm zu und beschrieb ihn den Weg. Gerade eine Straße weiter, welch ein Glück. Auf einmal nagte ein Schuldgefühl an Horo. Erst war er wütend, auf Ren und sich selbst. Dann war er verwirrt, hasste und liebte eine Person zur gleichen Zeit. Dann schien sich alles nach dem Gespräch mit Riku aufzuklaren. Er war Schuld, dass es Ren jetzt nicht so gut ging. Aber ohnmächtig war er nur wegen Riku! Der Ainu ging dann schnellen Schrittes zu dem nächsten Arzt. Ren würde vielleicht kurz mit ihm schimpfen, aber dann würden sie sich wieder vertragen. So wie immer. *** Eine schwarzhaarige Person blinzelte. Dann musste sie leicht schmerzvoll Stöhnen. Es war, als würde sein Schädel platzen. Und das grelle Licht, in welches er sah, verschlimmerte das ganze noch. Und doch kam ihm das hier bekannt vor. Dieser Geruch... War er im Krankenhaus? Oder bei einem Arzt? Plötzlich riss er die Augen weit auf. Seine ganzen Erinnerungen waren wieder da. Horo?!? Geschwind setzte er sich auf, nur um es keine Sekunde später zu bereuen. Seine Schulter schmerzte noch immer, aber als er danach fasste, fühlte er einen Verband unter seiner Kleidung. Er war versorgt. "Ren?" fragte eine bekannte Stimme vorsichtig von der Seite. Ren wand sofort den Kopf in die Richtung der Stimme. Horo war über diese Reflexe etwas erschrocken. Er hätte nicht gedacht, das Ren noch so schnell reagieren würde. Schließlich kämpften und trainierten sie schon eine ganze Zeit nicht mehr... Aber der Ainu konnte gar nicht weiter denken, da ihn zwei warme Arme umschlangen. "Ist dir nichts passiert? Ist alles gut?" fragte Ren, während er seinen Kopf in Horos T-Shirt vergrab. Horo hielt Ren vorsichtig fest. Er wollte nicht an seine Wunde kommen. "Ich hab doch schon gesagt, dass es mir gut geht... " flüsterte Horo. Er merkte, wie die Anspannung in Rens Körper nachließ. Gut... "Aber wie geht es dir? Der Arzt sagte, das die eine ziemlich tiefe Schürfwunde an der Schulter hast, und auch ein paar Prellungen. dein Knöchel ist verstaucht..." zählte Horo die Verletzungen auf. Seine Augen wurden feucht. Wegen ihm hatte Ren das alles... Aber auch Rens Augen wurden feucht. "Ich ... mir geht’s auch gut." Ja, gut. Eine kurze Stille trat ein. Ren hielt den Kopf noch immer in Horohoros T-Shirt vergraben. Beide wollten sich entschuldigen. Ren für den Kuss, Horo für seinen, sagen wir, emotionalen Ausbruch. Ren fing als erster an. "Gomen... nasai...Koi ..." sagte Ren und löste sich langsam von dem Ainu. Er entschuldigte sich eigentlich nicht gerne, auch nicht seit er mit Horo zusammen war. Aber bevor er die Liebe seines Lebens wegen einer Kleinigkeit verlor, nahm er alle Schmach auf sich. Wie sollte er ihm erklären, dass er den Kuss eigentlich nicht wollte? Er wusste selbst, dass es danach aussah, dass er diesen wollte, vielleicht sogar damit anfing. Aber bevor Ren weiter grübeln konnte, schüttelte Horo energisch den Kopf. "Nein, nein! Ich muss mich entschuldigen, i-ich bin einfach weggelaufen..." sprach Horo und sah betrübt zu Boden. "Hätte ich mich zusammengerissen, wärst du ... wärst du..." "Du bist nicht sauer? Wegen dem Kuss?" Horo sah seinen überraschten Koi an und schüttelte erneut den Kopf. "Nein... bin ich nicht. Riku hat mir gesagt, das sie dir... diesen Kuss gestohlen hat. Du wolltest eigentlich gar nicht. Ich, ich war erst sauer, aber ich habe dann noch gemerkt, ich weis nicht, ob du... noch mitbekommen hast, was nach dem Unfall war ..." begann Horo etwas wirr zu reden. Ren sah noch immer etwas erstaunt auf Horo, wohl eher auf seinen Mund. Er bemerkte die Lippen, welche sich bewegten, aber er nahm gar nicht wahr, was Horo sagte. Er hatte ihm verziehen... Ein Lächeln schlich sich auf Rens Gesichtszügen. Das war alles, was für ihn zählte... "Ren?" fragte Horo leise, und wedelte mit der Hand vor Rens Gesicht. Dieser blinzelte erst, bevor ein "Nani?" seinen Mund verließ. Horos Hand wanderte zu Rens Gesicht und streichelte diese zart. "Tut dir doch was weh?" fragte Horo. Es war komisch, wie Ren reagierte. Horohoro sah noch immer in das Gesicht seines Geliebten, welches sich in seine Bewegung lehnte. "Nein, es geht mir gut.“ Ren schloss seine Augen und seine eigene Hand legte er auf Horos warme Haut an seiner Wange. "... Ich war einfach erleichtert, dass du mir verziehen hast... was würde ich ohne dich nur machen..." Der Chinese nahm Horos Hand von seiner Wange und küsste jene sanft. Ein leichter Rotstich schlich sich um Horos Nase. Er mochte es zwar, wenn Ren ihn liebevoll berührte, aber ... jetzt im Moment tat er es leidenschaftlich. Horo schien zu begreifen, was die Worte "Ich liebe dich" für Ren mehr zu bedeuten schienen, als er sich denken konnte. Ren würde für ihn sein Leben opfern. "Suchst du noch immer einen Grund?" Diese Frage brachte Horo, wie schon mehrmals an diesem Tag aus dem Konzept. Er blickte erneut in Rens ebenmäßiges Gesicht. Die pechschwarzen Haare fielen ihm leicht in die Augen und die goldenen Seelenspiegel sahen ihn direkt in die Augen. Ren konnte schon immer an seinem Blick deuten, was mit ihm los war. Ren erkannte in den Augen anderer erschreckend viel. Außerdem hatten sie über das Thema schon einmal gesprochen. "Du fragst dich noch immer, warum ich dich trotzdem liebe, was?" Ein leicht schelmisches Lächeln zierte Rens Lippen. Horo nickte stumm. Ren konnte meistens förmlich seine Gedanken lesen. Ren sah Horo wieder an. "Man kann sich den, den man liebt doch nicht aussuchen... und, ich tue alles für den, den ich liebe." Horo sah Ren noch immer ins Gesicht. Es war, als würden sie zum ersten Mal offen über ihre Gefühle sprechen. "Nicht sehr logisch, oder?" Horo nickte abermals. Aber dann lächelte er. Sie hatten sich ausgesprochen. Sie liebten sich. Mehr wünschte sich auch der Ainu nicht. Ren erwiderte das Lächeln. Aber etwas fehlte. Ren blickte sich um. "Wo ist Riku denn?" "Die... ist wieder zur Party gegangen." "Ach so.." Nun entwisch Horo ein Gähnen. Ren tätschelte wie schon Stunden vorher seinen Kopf. Und Horo murrte erneut kurz. "Gehen wir heim schlafen?" "Ja..., wenn der Arzt es erlaubt." Ren grinste in dem Augenblick fies und ließ seine Finger knacken. "Ich werde ihn schon auf Tao-Art überzeugen..." Horo schluckte. In solchen Momenten wollte selbst ER nicht in die Schussbahn seines Liebhabers kommen. *** Grelles Sonnenlicht schien durchs Fenster auf eine Person, welche gerade erst die Augen aufgeschlagen hatte. Es war kurz vor 7 Uhr, aber dennoch stand die Sonne schon hoch. In kurzer Zeit hätte sein Wecker geklingelt. Was für ein Traum... Von diesem Streit wusste er gar nichts mehr, oder hatte sich eine ganze Weile nicht daran erinnert. Besonders der erste Teil mit seinem Liebhaber spielte sich noch einmal in seinen Gedanken ab. Dann schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. Ja, sein Koi... Er hatte Schmerzen so gehasst, aber nach einer Zeit ging es. Nach dem Unfall hatte er sich seine Freilassung ´erkämpft´, und sie beide hatten dann bis Mittag des nächsten Tages aneinandergeschmiegt geschlafen. Er selbst wurde krankgeschrieben, und so hatten sie eine schöne Zeit miteinander verbracht... Nun klingelte der Wecker, und der Schwarzhaarige schaltete ihn aus und saß kurze Zeit später auf seinem Futon. Die Decke musste er in der Nacht von sich gestrampelt haben. Aber Ren interessierte eher die Ausbeulung in seiner Shorts. Zum Glück sah ihn niemand so... Schon kurze Zeit später hörte man das Rauschen der Dusche aus dem Zimmer des Klassensprechers. Heute würde wieder ein langer, und vor allem heißer Tag werden... +-+-+ Kapitel 14: Kopfschmerzen und andere Gefühle -------------------------------------------- Kapitel 14: Kopfschmerzen und andere Gefühle Ein leises Stöhnen füllte den Raum, als ein gewisser Ainu nach kurzzeitigem Suchen den Wecker fand und ausstellte. Es war Montagmorgen, und er würde lieber noch im Bett bleiben. Zum einen, weil er wieder zur Schule musste, auch wenn es die letzte Woche vor den Ferien war. Aber er hatte gerade unbarmherzige Kopfschmerzen, und als er versuchte seiner Augen zu öffnen sah er nur schwarze Punkte vor sich. So konnte er auf keinen Fall in die Lehranstalt gehen. Ob die Schulkrankenschwester ihn nach Hause schicken würde? Er dachte schon, aber er musste es erst einmal bis dorthin schaffen … So zwang sich der Ainu wohl oder übel aus der Decke, stand schwankend auf. Wo war Ren in so einem Moment? Aber Horo konnte ihm keine Vorwürfe machen, hatte er ihn doch selbst auf die Klassenfahrt geschickt. Aber dennoch wünschte er sich jetzt seinen Koi an seiner Seite, der ihn stützte, ihn wieder ins Bett steckte und selbst daheim blieb um ihn zu pflegen. Schlurfend bewegte sich Horohoro zum Kleiderschrank. Die schwarzen Punkte waren nun nicht mehr vorhanden, aber dafür sorgte ein ständiges schmerzhaftes Pochen an seiner Schläfe, das ihm langsam schlecht wurde. Hunger und Durst hatte er keinen, vielleicht half ein Tee, das er wieder halbwegs gehen konnte. Kurze Zeit und etliche Pausen beim laufen später saß der Ainu in seiner Schuluniform am Küchentisch, den Tee in den Händen haltend. Ob ihm der Kopf von seinem Sturz die Treppe hinab noch so schmerzte? Das war das einzige, was in Frage kam. Er war auch im Bad kurz davor, sich zu übergeben. Er wusste, das er irgendwie zu einem Arzt musste, aber wie sollte er dahin kommen? In seinem Zustand, und das wusste er nun, würde er es nicht einmal bis zur Tür schaffen. Sollte er die Itako anrufen? Aber die hatte doch sicher genug zu tun … Horo kam sich so schwach vor, weil er nicht zurechtkam. Ohne Ren war er aufgeschmissen. Was für eine Schande … Aber was sollte er nun machen? Unmerklich glitt sein Blick zu dem blauen Handy, mit einer Ren - Figur daran. Die hatte Ren ihm zu Weihnachten unter anderem geschenkt. Wenn sollte er anrufen? Er wollte zwar keine Hilfe annehmen, so stur war, aber ohne ging es im Moment nicht. Er stellte die Tasse beiseite und nahm das Handy in die Hand. Instinktiv wählte er Rens Nummer. Nach der Situation gestern hatte er sich Rens Nummer geben lassen, sodass er selbst zurückrufen konnte, wenn Ren es nicht tat. Uns so klingelte es kurze Zeit später bei einem gewissen Chinesen, der sich geduscht und frisch angezogen hatte. Kurz nach seinem Aufwachen aus dem brisanten Traum hatte es angefangen wie aus Eimern zu regnen. Bei der Hitze hatte keiner daran gedacht, einen Regenschirm mitzunehmen, außer Ren natürlich. Er schätzte die Wahrscheinlichkeit, dass sie heute einfach im Haus bleiben mussten sehr hoch ein. Zum Glück hatten sie das meiste schon abgearbeitet. Ren ging zu seinem Handy und nahm sofort ab. Es musste schon dringend sein, wenn ihn jemand so früh am Montag anrief. "Tao?" "Usui..." erklang Horos Stimme schwach. Ren hatte eine Antenne für Horos Befinden, und wusste sogleich, das es ihm nicht gut ging. "Wie geht es dir? Hast du noch immer Kopfschmerzen?" "Na ja … ja ... nein, ich meine … verdammt, ja." "Wieso gehst du nicht zum Arzt?" Ren machte sich ziemliche Sorgen. "Na ja … ich schaffe es zu keinem, glaube ich..." "So schlecht?" Horo nickte stumm, was Ren ja nicht sehen konnte. Er war traurig, dass sich sein Koibito jetzt nicht um ihn kümmern konnte. "Dann ruf ich Anna an … Die bringt dich zu einem." "Ich … ich möchte Anna nicht schon wieder beanspruchen... außerdem ist sie sicher schon wieder auf dem Weg zur Schule..." Horo ging ja in dieselbe Schule wie Anna und Yoh, aber leider hatten sie es mit dem Neubesetzen der Klasse so schlecht getroffen, das er ganz allein in einer relativ toleranten Klasse landete. Hier wurde er nicht besonders gemocht, aber auch nicht gehasst. Er war einfach da. Keinem würde es da auffallen, wenn er da nicht zum Unterricht kommen würde. Außer dem Lehrer, der bei der morgendlichen Zählung kein "Ja!" bei dem Namen Usui hören würde. "Du weist, da sie das sicher gerne macht, und du bist auch ihr Freund, und Yoh wird es sich sicher nicht entgehen lassen dir zu helfen. Sie sind unsere Freunde, Horo." Der Ainu senkte kurz den Kopf und sah in seinen Tee. In das Gebräu, was ihm im Moment auch nicht weiterhalf. Freunde? "Na gut, aber dafür muss ich sicher mal wieder bei Anna putzen." "Da helfe ich dir dann … Ich rufe sie an, und du legst dich wieder hin. Sie wird vorbeigucken und einen Arzt holen, wenn es schlimmer wird. Wenn du sie nicht zu dir gelassen hättest, wäre ich heim gekommen." Jetzt horchte der Ainu auf. "Aber du sollst-...!" "Es regnet." meinte Ren monoton und unterbrach seinen Freund. "Wir werden heute nichts machen, am liebsten würde ich den ganzen Tag mit dir reden … Und es sieht auch so aus, als würde es die nächsten Tage so weiter regnen. Wenn das der Fall seine sollte, komme ich vielleicht eher heim..." Horo hatte Ren ganz genau zugehört, und zum ende hin hellte sich sein Gesicht immer mehr auf. "Wirklich?" fragte er fast schon schrill. In ihm schüttete sein Hirn so viele Endorphine, Glückshormone aus, das er für einen Moment keine Schmerzen spürte. Ren musste kichern, er freute sich da dann genauso wie Horo, aber er hielt sich mit der Auslebung dieser Gefühle zurück. "Ja, aber mach dir bitte nicht zu große Hoffnungen … Geh schlafen, ich schicke Anna vorbei, ja?" "Geht klar." Horo war auf einmal viel leichter ums Herz. Vielleicht, wenn auch nur vielleicht kam sein Koi schon eher zurück. Und das war wenigstens etwas. Eine Hoffnung, die sein Herz aufleben ließ. In diesem Augenblick schenkte er seinen Kopfschmerzen keine Beachtung, und verkrümelte sich langsam wieder in seinen Futon. Aber nach einem nochmals beinahe Sturz durch seinen Wandel passte er auf und die Kopfschmerzen meldeten sich wieder. Und da der Ainu nicht in Schulklamotten schlafen wollte, zog er die Sachen gleich wieder aus. Hätte er Ren eher angerufen, würde er sowieso noch im Bett liegen. Sein Handy hatte er neben seinem Futon gelegt, falls Ren noch einmal anrufen sollte. Dann wahrscheinlich erst später, weil er sicher wollte das Horo sich erholte. Aber dennoch. Horo schloss die Augen und hatte Rens Bild vor Augen. Er freute sich irrsinnig, seinen Koi vielleicht bald wieder zu sehen. Und dieser Gedanke allein half das er wieder ein einen traumlosen Schlaf fiel. Was war das? Das... roch nach Essen. Der Ainu schlug die Augen auf, ohne sie gleich danach wieder schmerzhaft zusammenzukneifen. Ihm ging es eindeutig besser. Auch sein Magen meldete sich, da er am Morgen ja nichts außer etwas warmem Wasser hatte. Aber etwas fühlte sich anders an. Und nach seinem aufsetzten wusste Horo auch was. Erstens war eindeutig jemand im Haus und kochte. Zweitens hatte er statt seinem Stirnband einen Verband umgewickelt bekommen, und das sehr professionell. Ein Arzt muss ihn durchgecheckt haben. Er war behandelt wurden. Horo setzte sich auf, und hielt sich gerade so auf den Beinen, da sich seine Füße wie Wackelpudding anfühlten. Ganz gesund war er noch nicht. Aber was war denn nun? Hätte er eine Gehirnerschütterung, würde er doch nicht einfach zuhause liegen. Oder? Er hatte schließlich keinerlei medizinische Kenntnisse. Aber erst einmal wollte er seinem Magen etwas zu essen geben, bevor er nach den Antworten suchen würde. Also tapste er aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Dort konnte sie eine Stimme wahrnehmen, die zu einem Lied mitsang. >Hidden deep in my mind River to the time that we once shared together - the picture are still on the wall and why shining smiles, like snow flakes all melted and gone away< Hätte Horo nicht die bekannte Frauenstimme gehört, war es als würde Ren mal wieder in der Küche sein. Wenn er sich unbeobachtet fühlte, stellte jener oft das Radio etwas lauter und sang leise mit. Horo genoss es, wenn Ren das tat und die Düfte des Essens durch das Haus zogen. Vielleicht sah er das ja früher als erhofft wieder. Anna hatte den Ainu, welcher dann die Küche betrat, bereits bemerkt. Sie sah von ihrer Arbeit auf. "Na? Geht's dir besser?" Horo nickte nur. Die Itako war ganz freundlich, nicht so gereizt wie am Tag zuvor. "Aber müsstest du nicht in der Schule sein?" "Ich hab mich abgemeldet, und dich übrigens auch." Horo nickte abermals und setzte sich an den Tisch. Er war froh, dass Anna hier war. Aber dennoch fühlte er sich schlecht. Nicht körperlich, sondern weil er nicht zurechtkam und Hilfe beanspruchte. Konnte er den nichts allein machen? Anna stellte dem Ainu stumm einen Tee vor die Nase, und riss in so aus seiner Gedankenflut. Und Selbstzweifel. "Jetzt komm schon, Horohoro, sei nicht so schlecht drauf." Horo blickte auf. Er hatte ganz außer Acht gelassen, dass die Blondine Gedanken lesen konnte. "Na ja... " fing er an und sah erneut in seinen Tee.“Ich ... fühl mich halt nur irgendwie schwach..." "Du wirst noch ein Ren - Verschnitt." "Wie?!?" "Na ja, so mit deinem Gerede von nicht schwach sein dürfen und so weiter … Du bist ein Mensch, Horo. Und hast du uns nicht auch geholfen? Und außerdem ist es ganz normal, das man die Person die man liebt vermisst und sich umstellen muss. Das zeigt doch gerade, dass du ihn richtig liebst, weil deine Seele aus dem Gleichgewicht kommt." Horo sah blinzelnd zu Anna. Darauf konnte er jetzt nichts erwidern. Aber dann lächelte er. "Du hast ja recht..." Wie immer", schnaubte Anna leicht stolz und deckte den Tisch. Sie war ziemlich froh, dass der Ainu jetzt schon wieder gut drauf war. Als sie nach Rens besorgtem Anruf Kopfschmerzen vortäuschte und zu dem Haus der beiden ging, fand sie ihn zwar schlafend, aber mit leichtem Fieber vor. Sie hatte sofort den Arzt gerufen, und jener hatte dann festgestellt, das Horo knapp an einer leichten Gehirnerschütterung vorbeikam. Horo wurde dann behandelt und saß jetzt vor ihr. Etwas weiß war er noch im Gesicht, aber ansonsten schien er über den Berg. Er schien gar nicht zu wissen, welche Sorgen sich Ren um ihn gemacht hatte. Aber das konnte der Chinese selbst ihm ja erzählen. Schließlich stand alles auf dem Tisch und der Ainu fing an zu essen, während die Itako an ihrem Tee nippte. "Und Yoh sitzt noch in der Schule?" "Ganz genau... Ach, und deine Schwester hat angerufen, weil du dich so lange nicht gemeldet hast." sprach sie ganz entspannt. Horo hatte gerade etwas Reis im Mund und verschluckte sich wegen der Neuigkeit. "Ist das schlimm?" Anna konnte sich nicht erinnern, dass sich die Usui-Geschwister neulich gestritten hätten. "N-nein... sie, Na ja, stellt mir in letzter Zeit nur so komische Fragen..." Und zwar etwas intimere. Horo konnte sich noch genau daran erinnern, wie es war als er und sein Koi nach Hokkaido kamen um seinen Eltern wie seiner Schwester über ihre Beziehung zu berichten. Und das sie schwul waren. Bei Pilica am Telefon hatte er zwar bereits Andeutungen gemacht, was seine Schwester aber nicht richtig verstand. "Was für Fragen denn?" Anna ließ es sich nicht nehmen, diese heikle Frage zu stellen. Horo schluckte nur und versuchte an nichts zu denken. DAS sollte Anna nun keinesfalls lesen. Und es klappte auch, besonders, als sich Horo wieder dem Essen zuwand und Anna so nur weiter ihrer Tee trank. Sie konnte sich schon denken, was Horos Schwester so fragte. Sie war von Natur aus schon neugierig, und da Horos Eltern ihr bestimmt keine der Fragen beantworten wollten, fragte sie ihren Bruder direkt. Dem war das peinlich, auch wenn es seine Schwester war. Und gerade, weil sie besonders intime Fragen stellte... Obwohl das Geständnis vor ihren Eltern auch nicht gerade einfach war. Rens Eltern hatten sie mit einem Brief abspeisen können. So nicht Horos Eltern. Sie wollten schon wissen, mit welcher Person ihr Sohn zusammen war. Pilica war am Anfang nicht ganz so skeptisch, das sie Ren ja kannte. Aber sie stellte Horo später nur eine Frage: "Wer von euch beiden ist den Uke?" Diese Frage hatte die beiden etwas aus der Fassung gebracht, da sie zu der Zeit ja zum einen noch nicht miteinander geschlafen hatten, und zudem sich selbst darüber noch keine Gedanken gemacht hatten. So konnte Horo nur abwinken und es als Privatsphäre abtun, denn eigentlich ging es seine Schwester ja nichts an. Diese blieb aber stur und zehrte ihren Bruder sogar am Kragen, damit er ihr antwortete. "Und was ist ein Blow-Job?" Horo erinnerte sich nicht gerne an den Streit, wo sein so genannter Koi doch nur mit seinen goldenen Augen zusah und nichts tat. Aber das war nun lange her. Und zum Glück war es dem Ainu gelungen, vor der Itako nichts weiter in der Richtung zu denken, obwohl er auch schätzen konnte dass sie ihn sicher nicht auslachte. Er dachte nicht an ihren ersten Blow-Job, nein, daran dachte er nicht. Punkt. "Ahh.. es hat wirklich gut geschmeckt." meinte Horo, während er seine Arme streckte. Das warme selbst gemachte Essen seitens Annas war eine gute Abwechslung zu seinen Fertiggerichten. "Und nun: ab ins Bett." Horo erstarrte in seinen Bewegungen, bei der Kälte in Annas Stimme. "A-aber warum?" Nun reichte es Anna wirklich. Sie stand auf, die Hände auf der Tischplatte abstützend. "Falls du es nicht gemerkt hattest, du bist nahe an einer Gehirnerschütterung vorbei! Und ich habe Ren versprochen, das du dich ausruhst. Ich konnte ihn gerade so Überreden, das er nicht heim kommt. So was kann auch schlimm ausgehen!" Diese Schimpfrede hatte der Ainu nun gar nicht erwartet, und war dementsprechend überrascht. Den er hatte ja keine Ahnung, das Ren wirklich sehr besorgt war. Aber Anna schon. "Los, ab jetzt!" befahl sie. Und Horo sprang schon auf und flüchtete. Was in seinem Zustand auch nicht sehr gut war, aber hier hatte das Adrenalin gesiegt. Obwohl dieses Anna wohl mit einem Löwen verwechselte. Die Blondhaarige sah dem Blauhaar nach, sich dann wieder auf den Stuhl setzend. Sie fand es fast traurig, Horos Reaktion. Dachte er denn, es war den anderen egal, ob es ihm gut oder schlecht ging? Es war doch völlig normal, wenn man Freunde hatte. Hoffentlich würde Ren ihm das noch einmal nahe bringen. Horo hatte sich indes wirklich in das Bett verzogen, da seine Kopfschmerzen doch wieder eingesetzt hatten. Er kuschelte sich noch mehr in das Kissen, und sah zu seinem Handy, welches noch immer neben ihm auf dem Boden lag. Der Ainu weitete die Augen, als er sah dass es blinkte. Hatte er das gar nicht bemerkt? Oder waren seine Gedanken so sehr woanders, das er es überhaupt nicht wahrnahm? Nun aber hatte er es bemerkt, und nahm das Handy auch gleich zur Hand. Drei unbeantwortete Anrufe seitens des Chinesen. Vor knapp einer Stunden. Ein leichtes Lächeln zog auf Horos Lippen, schließlich sagte ihm das, was sich Ren wirklich Sorgen gemacht hatte. Er liebte ihn... Horo hatte natürlich nicht vergessen, das sich Anna und Yoh sicher auch Sorgen gemacht hatten, aber die Gefühle von seinem Koi waren ihm momentan einfach wichtiger gewesen. Er musste sich wohl bei der Blondhaarigen entschuldigen. Aber zuallererst ein klitzekleines Telefonat mit seinem Koi. Mit leichter Röte auf den Wangen rief Horo Rens Nummer an, und nach nicht einmal zwei Klingeltönen nahm dieser auch sofort ab. "Tao?" "Usui." "Heh? Wie geht's dir?" "Ganz gut inzwischen wieder..." Es war ein erleichtertes Aufatmen seitens des Chinesen zu hören. "Da bin ich echt froh...zkkz" "Ren??" "Es donnert, da ist sicher die Verb-.“ Nun hörte Horo gar nichts mehr. "Ren-Ren? Koi?!?" Wieso musste das gerade jetzt sein? "...Horo?.." Mist! Am liebsten hätte der Ainu das Handy aus dem Fenster geworfen, was aber auch nichts gebracht hatte. "...orgen... fahren... mit klasse.." war das einzige, was Horo noch hörte, bis die Verbindung ganz abbrach. Sollte das heißen, das Ren morgen wiederkam? Weil so schlechtes Wetter war? Oder hatte er das Nein überhört? Das kam davon, wenn man nur E-Plus als Netz hatte... In Kioto beendete nun auch ein Chinese den Anruf, als er überhaupt nichts mehr hörte. Wieso hatte er den auch nur so ein Pech? Er konnte Horo nun gar nicht das wichtige sagen, denn nun saß der Ainu sicher wartend auf ihn zu Hause.... "Baka!" hörten seine Klassenkameraden ihn von oben aus seinem Zimmer, wo er sich mit seinem Handy verzogen hatte. Aber sie dachten sich nichts dabei, und versuchten sich weiter die Zeit mit Kartenspielen zu vertreiben, während es draußen weiter aus Strömen goss. +-+-+ Kapitel 15: Probleme und Besuche -------------------------------- Kapitel 15: Probleme und Besuche //Also, dann noch Zucker...//, dachte sich ein gewisser Blauhaariger Ainu als er zwischen den Gängen eines Supermarktes hindurch ging. Statt des Verbandes trug er wieder sein weißes Stirnband. Aber dennoch sollte er eigentlich nicht rumlaufen. Wenn Anna ihn so sehen würde gebe es großen, gigantischen Ärger. Aber dadurch, dass in den letzten Tagen mehr oder weniger mehr Leute als er selbst zum essen bei ihm waren, musste er einiges besorgen. Er konnte ja nicht auf seine heiß geliebte Schokolade verzichten. Mit dem Zettel in der Hand ging er so zur der nächsten Abteilung und packte etwas Zucker mit in den Einkaufskorb. Danach überflog er nochmals seinen Zettel und stellte fest, dass er nur noch seine Süßigkeiten brauchte. Er liebte Schokolade nun einmal - Zugegebenerweise nicht so sehr wie Ren. Etwas später schlenderte der Ainu mit dem Einkaufsbeutel durch die Straßen und ließ seinen Blick von einem Schaufenster zum anderen wandern. Da sie es kurz vor den Sommerferien hatten war überall Bademode zu sehen, meist natürlich Bikinis für die Mädchen. Ab und zu fand sich aber auch eine Schwimmhose, die dem Ainu gefallen würde. Als er dann auch noch ein schwarzes Exemplar sah, musste er sich unwillkürlich seinen Koi darin vorstellen. Er trug ja so gut wie nur schwarz. Warum verstand der Ainu bis heute nicht. Er hatte sich dazu schon die unmöglichsten Sachen gedacht, aber Ren hielt seinen Grund wie ein Geheimnis und wahrte Stillschweigen. Hätte er auch etwas gesagt würde sich der Ainu auch wundern, weil das nicht zu dem Charakter des Chinesen passte. Einmal hatte er den Chinesen doch dazu überreden können andere Sachen zu tragen - und er war verblüfft gewesen, wie sehr es Ren stand. Schon alleine eine Jeans und ein rotes T-Shirt verliehen dem Chinesen eine Aura, als würde er Modeln. Was wohl auch an seinem durchtrainierten Körper lag. Horo wurde aus seinem Schmachten gerissen, während er sich Ren topless in den Badeklamotten vorstellte, als jemand ihn anrempelte. Vor Schreck ließ der Ainu seine Tüte fallen und der Joghurt fiel aus dem Beutel und kullerte auf die Straße. Horo drehte sich zu dem Unfallverursacher mit einem bösen Blick und ein "Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst?" unterstrich das ganze. Hätte er das doch nur nicht gesagt. Vor ihm stand ein Schrank von einem Menschen, aber er sah auch genau so hohl aus. Horo sah sich um und registrierte, dass er es nur mit einer Person zu tun hatte. Von diesen gab es aber auch massig auf der Welt. Aber zu etwas anderem als dumm sein wurden sie wohl nicht erschaffen. Zudem hatten sie meist nichts zu tun und fingen einfach Streit an um jemanden zu verprügeln. Horo kannte diese Typen nur zu gut, da es sich bei ihnen rum gesprochen hatte, dass ein Chinese und ein Ainu schwul waren. Das ganze amüsierte sie, besonders wenn man über diese Personen herziehen konnte. Und so einen Spaß ließ sich keiner der Holzköpfe entgehen wenn er einen der beiden sah. "...blaue Haare...mhh", murmelte der Schrank, als ob er sich selbst erst von seinen Sinneseindrücken überzeugen müsste. Auch zog er seine Stirn kraus, welche dadurch Falten hervor warf. Es sah aus als wollte er denken, was wohl aber unwahrscheinlich war. Denn ein dümmliches, gar dreckiges Grinsen passte nun wirklich nicht zu den Falten und denn kleinen Schweinsaugen. Und genau das bemerkte Horohoro. Der Blauhaarige sah nur starr zu der Person und fragte sich bestimmt zum tausendsten Mal warum gerade er immer auf diese Leute traf. Gut, er war ja fast immer einkaufen, da der Chinese dies nun überhaupt nicht mochte. Aber wenn der Schwarzhaarige unterwegs war passierte ihm so etwas nie. Oder er erzählte Horo einfach nichts davon. Was zu dem Chinesen passen würde. Alles in sich hineinfressen. Nichts nach außen geben. Manchmal sogar in Gegenwart anderer so tun als wäre er nicht schwul. Wie Horo das hasste. Nicht, dass er Ren hasste, aber er war ab und zu wütend das Ren ihm so wenig zu vertrauen schien. Als würde er selbst nicht damit fertig werden, das Leute gegen ihre Beziehung waren! Das wusste er doch schon längst. Die kleine Stimme in seinem Hinterkopf, die anbrachte dass er doch schon deswegen geweint hatte, ignorierte er. Denn er sammelte seine Sachen auf und rettete rechtzeitig den Joghurt. Als alles wieder im Beutel war starrte der Fremde Horo noch immer an, als hätte er gerade eine neue Art von Mensch entdeckt. Was er wohl auch sicher tat. Der Blauhaarige ignorierte den Fremden erneut, aber wurde durch dessen Hand auf der Schulter gestoppt, als der Ainu gerade fortgehen wollte. "Warte mal kleiner, du schuldest mir noch Geld wegen des Anrempelns", sprach er und Horo wurde richtig wütend. Er war wütend auf Ren, da dieser nicht da war. Er fühlte sich seit gestern so alleine gelassen. Die Vorstellung dass der Chinese ohne ihn lachte schmerzte sehr. Er war wütend auf sich selbst, da er immer wieder in solche Situationen zu kommen schien, die nur Ärger machten. Auch, dass er es einfach gestern nicht fertig brachte sich bei Anna zu bedanken und geschweige denn sich zu entschuldigen. Er war wütend und da kam so ein Typ gerade recht. "Hu?", staunte der Größere als der Blauhaarige sich umdrehte und ihm einen ganz anderen Blick schenkte als vorhin. Nicht genervt, sondern wütend. Sehr sehr wütend. Der Größere ging einen Schritt zurück, da ihm unsagbar kalt wurde. Lag das an dem Blick des Ainus? An seiner nun auch eiskalten Aura? Horo ging noch einen Schritt voran. Dadurch ging der Schrank wieder einen Schritt zurück. Es sah wirklich komisch aus das dieser Gigant vor dem schmalen Jüngeren zurückwich. Es gab keinen Ren, der ihn jetzt zurückhielt. Der ihn umarmte und ihm Wärme schenkte. Horo war kalt. Der Person vor ihm stand aber nun vor Nervosität der Schweiß auf der Stirn. Seine Augenlieder zuckten verkrampft, als er eine Wand hinter sich spürte. Horo hatte seine Umwelt ganz vergessen. Er wollte dies teils auch. Schließlich war er gerade ohne Ren. Ohne seinen Liebsten. Aber plötzlich wurde ihm warm. Ein warmes Gefühl durchströmte ihn und schien seinen Körper und seinen Geist aus dem Eis zu befreien der ihn umgab. Horo blinzelte und fand sich noch immer vor dem Fremden wieder. Aber jemand anderes hatte eine Hand auf seine Schulter gelegt. Nach einem weiteren Blinzeln war der Ainu wieder ganz zu sich gekommen und konnte urplötzlich einen Duft wahrnehmen der Erinnerungen wachrief. Es roch nach Pfirsich... "R-...?", fing Horo an und wand schnell den Kopf um zu der Person die sich schräg hinter ihm befand. Aber diese Person war größer als sein Koi. "...-un?", beendete der Blauhaarige so, unabsichtlich mit Enttäuschung in der Stimme. Ein Stück hinter der grünhaarigen Chinesin befand sich ihr Freund Bailong, der in schwarz gekleidet an so einem Sommertag Blicke auf sich zog. Horo seufzte und hörte dann ein leichtes Wimmern von der Person, die er dem Rücken zuwandte. Als er nach dem Geräusch sah flüchtete der Schrank vor ihn dreien als hätte er einen Geist gesehen. Prinzip hatte er das auch wenn man sich Bailong genau besah. "...wie geht es dir denn so?", fragte Run und lockte Horo so aus ihren Gedanken. Der Blauhaarige fand sein Lächeln wieder und schenkte es der Grünhaarigen. "Ganz gut so...", antwortete er, obwohl das nicht so ganz stimmte. Er hatte die letzten Tage wenig geschlafen. Er vermisste seinen Liebsten. Er hatte eine leichte Gehirnerschütterung. Und würde jetzt am liebsten weinen als ihm klar wurde was er da beinahe gemacht hätte. Run sah dies alles, auch wenn Horo es nicht offen zeigte. Sie lächelte sanft wie immer und führte Horo leicht zurück auf den Weg zu seinem Haus. Sie kannte den Weg da sie ihren Bruder und den Ainu schon öfter besucht hatte. Nachdem Ren ihrer Familie geschrieben hatte das er schwul war freute sich nur eine einzige Person des ganzen Clans über die Nachricht - und das war Run. Sie war erleichtert darüber gewesen, dass sich Ren der Familie entsagte, sein Leben lebte und endlich jemanden fand der für ihn da war. Was die beiden natürlich nicht wussten war, dass Run auch etwas eifersüchtig wurde, aber wirklich nur ein ganz kleines bisschen. Denn das man seinen kleinen Bruder nicht so einfach hergab wenn man vorher durch die Hölle ging, war doch schon verständlich. "Willst du noch etwas trinken?", fragte Horo die Chinesin und packte nebenbei seinen Einkaufsbeutel aus. "Ja, hast du Mineralwasser da?", bekam er als Antwort. Horo grinste leicht und öffnete eine untere Schranktür. In dieser Verbindung waren die Tao-Geschwister sich sehr ähnlich. Ren mochte auch nichts Süßes und trank dementsprechend ganz selten Cola, Limo oder anderes. Und genau deswegen hatten sie einen Wasservorrat im Haus. Denn Milch hatte sich der Chinese abgewöhnt. Eigentlich schade für den Ainu der seinen Koi doch deswegen immer gerne mit einer Katze verglich. Horo reichte Run ein Glas und Wasser. Danach nahm er sich selbst etwas aus dem Kühlschrank und setzte sich mit an den kleinen Tisch. Run saß auf Rens Platz. Die Grünhaarige lächelte erst noch stumm vor sich hin. Und wieder stand Bailong hinter ihr. Horo begutachtete ihn und seufzte. "Bailong, setz dich mal du machst mich ganz nervös mit deinem Ich-bin-Security-und-ihr-habt-zu-tun-was-ich-sage-Blick." "Und du scheinst ein Ren verschnitt zu werden", antwortete der Dunkelhaarige nur. Horo hustete kurz und starrte entsetzt zu dem Kämpfer. Seit wann war er so bissig? Mit Bailong hatte er sich bis jetzt immer so gut verstanden, wieso verglich er ihn mit Ren? Run kicherte nur wie ein kleines Mädchen. "Er hat doch recht. Du redest gerade wie er und trinkst auch ganz plötzlich Wasser" Bei letzterem Wort zeigte sie auf die kleine Flasche die Horo aus dem Kühlschrank genommen hatte. Horo schnaubte. Und erstarrte. Er hatte gerade wieder etwas was Ren sonst tat getan! Aber mussten ihn Run sowie Anna darauf hinweisen? Run schmunzelte leicht und trank einen Schluck. Sie sah in das halbleere Glas während sie weiter sprach. "Ist ja nicht so schlimm, du hättest Ren mal sehen sollten als du auf Klassenfahrt warst. Erst hatte er geputzt wie ein wilder und jeden Abend auf einen Anruf von dir gewartet. Dann hatte er alle möglichen schulischen Sachen gemacht und schließlich gammelte er vor dem Fernseher rum. Er aß sogar Chips und Schokolade und was weis ich nicht." Horo blickte auf, aber nur um seinen Blick dann wieder zu senken. Wieder kam in ihm das Schuldgefühl hoch, das er sich bei seiner eigenen Klassenfahrt kaum gemeldet hatte. Nun wusste er ja, wie schrecklich sich Ren gefühlt haben musste. Run lächelte wieder wissend und lehnt sich etwas zurück. "Wie auch immer... heute ist Dienstag und am Samstag kommt er wieder, du hast es bald geschafft", meinte die Chinesin aufmunternd. Horo musste aber jetzt grinsen, was Run aus der Bahn warf. "Nein! Höchstwahrscheinlich kommt er morgen, da bei ihnen das Wetter so scheiße ist, das sie nichts mehr machen können!", brachte Horo fast jubelnd heraus. Run musste kichern. //Wie ein Kleinkind...//, dachte sie sich. "Na, das ist doch schön! Ich kann mir vorstellen, das ihr fast übereinander herfallen werdet...", sagte Run wie nebenbei und stellte sich richtig gehend vor, wie Horo Ren halb zu Tode knuddelte. Schrecklich süß. Süß war auch das der Ainu plötzlich rot wie eine Tomate wurde, denn ´über ihn herfallen´ bezog er auf etwas anderes. Immer diese Zweideutigkeit. Run bemerkte seine Reaktion erst kurz danach und musste kichern. Sie wusste doch schon längst wie und wo es die beiden als Homosexuell veranlagte so machten, wozu gab es schließlich das Internet? Obwohl sie es fast amüsant fand sich Ren unter dem Ainu vorzustellen. "Wo willst du denn hin?", fragte der Blauhaarige verwundert, als sein Gegenüber aufstand und ihre kleine Tasche umhang. "Ich muss leider wieder los... ich wollte nur einmal kurz nach dir sehen, ich muss wieder zur Uni" Run studierte nämlich Design an einer der Universitäten in Tokio. Diese war zum einen besser als die in Hongkong, aber auch die Distanz zu ihrem kleinen Bruder war hier geringer. Diese Studienrichtung hatte nur den Nachteil dass sie im Zweifelsfall Ren einmal als Model gebrauchte. Ren sprach darüber nicht so gern, denn er machte es nur seiner Schwester zuliebe. Horo nickte und war traurig das Run schon ging. Es war manchmal einfach angenehmer mit jemand Erwachsenen zu reden. Und nachdem Run und er richtig warm geworden waren hatten sie gelacht und herumgealbert. Mit seiner Schwägerin war die Zeit dann ebenso schnell vergangen wie vor Tagen mit Anna und Yoh. Run lächelte und Horo begleitete sie noch zur Tür. Bailong folgte ihnen natürlich. Da fiel Horo gleich mal eine Frage ein, die er immer wieder vergaß an Bailong zu richten. "Bailong? Sag mal, wirst du auch als Model-Opfer gebraucht oder musst du auch mit zu Run in die Vorlesung?" Angesprochener blieb starr stehen und wand dann den Kopf ganz langsam zu dem Ainu. Run war schon an der Tür. "Frag nicht...", sagte er leise und wand sich ab. Horo sah auf den breiten Rücken von Bailong und musste kichern. Anscheinend sah er ab und zu durch Run doch etwas bunter aus mit denn selbst entworfenen Sachen der Chinesin. "Kommst du Bailong?", fragte eben diese, welche aber auch nichts von dem Gespräch mitbekommen hatte. Bailong nickte und Run öffnete die Tür - herein gestolpert kam ein Blauschopf, wild mit den Armen rudernd. Da Run halb hinter der Tür stand konnte sie dem Mädchen nicht helfen, welches zu stürzen drohte. Aber Bailong war gerade im Weg und fing die Kleine auf - welche knallrot anlief und sich von Bailong wegstieß. "Pilica?", fragte Horo mit großen verwirrten Augen, als seine Schwester ihn umarmte. Rot war sie noch immer, aber wenigstens fiel sie nicht mehr über ihre eigenen Füße. Run lächelte und winkte Bailong zu sich hinaus. Draußen war es noch hell, schließlich hatten sie Sommer. Aber sie war froh, Horo heute Nachmittag genau im richtigen Moment getroffen zu haben. Sie wollte sich nicht vorstellen, was passiert wäre. Vor allem aber war sie etwas überrascht, wie labil Horo anscheinend ohne Ren war. Und das, obwohl der Chinese doch noch viel mehr an Horo hing als anders herum. Schließlich hatte Ren auch geweint. Aber sie musste sich eingestehen, das Horo das wahrscheinlich sicher auch getan hatte. Außerhalb des Hauses nahm sie ihr Telefon aus der Tasche und wählte eine Nummer, während Bailong ihr folgte, als wäre er ihr Schatten. "Ach, O-nii-chan...", seufzte die Kleinere endlich als sie nun auf Runs Platz saß und ihre Röte abgeklungen war. "...wieso muss dieser ...diese Leiche immer mir Run mitkommen?" "Da kann ich doch nichts für, frag doch Run...", meinte Horohoro leicht genervt. Nicht, das er sich nicht freute, dass Pilica ihn besuchte, aber musste sie gleich nach Run kommen? Er hätte gerne seine Ruhe und ein nicht so lautes Organ vor sich. "Mann, Horo!", meinte Pilica etwas lauter und schlug mit den Händen auf denn Tisch. "Du weißt genau, wie ich das meine! Ich weis sowieso nicht, wie du den..." "Gestank?" "Ja, den aushältst! Ich dachte ich werde ohnmächtig als er mich aufgefangen hat..." "Ich hätte dich für toleranter gehalten, man hat doch fast gar nichts gemerkt..." "Ich und nicht tolerant? Na höre mal!" Horo deute mit der Hand, das seine Schwester sich nun erst einmal wieder setzen sollte. Denn vor lauter Hineinsteigerung war sie von ihrem Platz aufgesprungen. "Beruhig dich erst einmal. Ich will mich jetzt nicht mit dir streiten. Wie geht’s Vater und Mutter so?" Die Blauhaarige blinzelte nur und setzte sich verdutzt wieder. Seid wann war Horo so ruhig? Normalerweise stritten sie sich kurz und vertrugen sich wieder. Es war zwar anstrengend, aber so war ihre Beziehung nun einmal. Und eigentlich fand Pilica das das gut so ist. Horo war indes nur froh das Pilica sich beruhigte. Seit dem Vorfall wo Run dazwischen ging war er heute nicht auf Streits ausgelegt. "Ihnen geht’s gut, aber ich konnte Vater noch immer nicht überreden mal seinen Bart zu stutzen...", machte sie geknickt.“Aber viel mehr interessiert es mich, wie es dir so erging! Schließlich ist Ren nicht da, und ich kann mir vorstellen dass er dir fehlt..." Horo blinzelte verdutzt und winkte danach lächelnd ab. "Ne, es geht so... außerdem war ich so tollpatschig die Treppe runter zu fliegen..." "WASSSS??" Horo zuckte zurück und Pilica sprang erneut auf. "Hast du dich verletzt? Oder wie oder was?" "Ja, fast eine leichte Gehirnerschütterung... aber es geht schon wieder, ich bin den Rest der Woche krank geschrieben, und am Freitag muss ich nur mein Zeugnis abholen..." Pilica schien sich etwas zu beruhigen, setzte sich erneut und nahm einen großen Schluck der Limonade, die Horo ihre gereicht hatte. "Na gut... hast du aber auch richtig gegessen?" Horo seufzte, und begann Pilicas gesamte Fragen zu beantworten. Ab und zu sah er immer wieder zur Uhr, um sehnte sich denn Zeitpunkt herbei, an dem Ren anrufen würde. Schließlich konnten sie gestern gar nicht richtig miteinander sprechen, sodass Horo nun auch nicht wusste, ob Ren nun am nächsten Tag wiederkam oder nicht. Er hoffte es natürlich aus ganzem Herzen, aber würde das reichen? Jetzt hatte er genug damit zu tun Pilica davon zu überzeugen am diesen Abend wieder nach Hokkaido zu fahren, da sie doch noch diese Woche zur Schule musste. Gott sei dank hörte sie diesmal auf ihren großen Bruder. +-+-+ Kapitel 16: Where´d you go -------------------------- Kapitel 16: Where´d you go Where´d you go I miss you so, Seems like it´s been forever that you been gone Ein Seufzen entwich der Kehle des Ainus, der noch immer neben dem Telefon auf dem Sofa lag. Die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Dabei war auch heute wieder viel los gewesen. Run und Pilica hatten ihn besucht, aber durch ihre Nähe fühlte er sich nun nur noch einsamer. Er vermisste seinen Koi. Gut, das tat er schon die ganze Zeit über. Aber es stimmte nun einmal. Er hatte früher selbst immer gelacht wenn er bei seiner Schwester in irgendwelchen Seifenopern solche Dramen beobachtete, wo sich einer nicht sicher war ob der andere ihn liebte oder nicht. Aber nun wusste er, dass die eine Frau, die ihren Mann vermisste, recht mit ihren Gefühlen hatte. Denn er hatte selbst geweint... Und sogar von seinem Koi geträumt! Und das bei verschiedensten Sachen... Aber er konnte auch nichts gegen diese Situation tun. Weder hatte er das Geld noch die Ausdauer nach Kioto zu fahren und seinen Koi zu suchen, noch das er ihn überreden würde wieder heim zu kommen. Denn schließlich hatte er ihn selbst dahin geschickt... I don´t understand why you have to always be gone I get along but the trips always feel so long Mit Schwung erhob sich der Ainu vom Sofa und ging in die Küche, um sich Tee aufzusetzen. Er würde dieses Mal nicht hochgehen oder sich anderweitig zu weit von dem Telefon entfernen, aber ein Zimmer weiter konnte er sich schon aufhalten. Und so stand er kurze Zeit später an der Küchenanrichte aufgestützt vor dem Wasserkocher, und wartete darauf dass dieser endlich die Sicherung lösen würde. Dann konnte er sich einen Tee eingießen und würde sich dann wieder auf die Couch fläzen. Aber da dies noch dauerte, schaute er einfach so durch die Küche. Und schon wieder musste er an seinen Koi denken; Ihre Küche war aufgeräumt, aber er konnte sich nur zu gut das Bild vorstellen, wenn der Chinese hier kochte. Vor allem, wenn er dabei war, oder wenigstens versuchte etwas zu naschen, wenn es noch mit dem Essen dauerte... "Horo, hör auf! Ich kann ja gar nicht kochen!" "Ist doch alles fertig! Zeig mal..." "Nichts da! Geh weg!" "Schieb mich doch nicht durch die Gegend!" "Was soll ich den sonst machen?" ... "Mich küssen?" "....Baka" Schließlich befand sich der Ainu mit dem heißen Tee auf dem Sofa und starrte immer wieder gebannt zu dem Telefon. Es kribbelte direkt vor Aufregung in ihm. Wenn er daran dachte, dass er sich die ganze Zeit ohne Ren immer nach diesen Anrufen gesehnt hat, kam er sich wie ein Idiot vor. Wie ein gewaltiger. Aber ändern konnte er es jetzt nicht mehr. Sowieso tat er sich jetzt nicht unbedingt dafür schämen. Schließlich haben alle gesagt, dass es normal sei wenn man sich anders verhält, wenn die Person die man liebt fort ist. Wenn aber nun endlich das verdammte Telefon gehen würde... An, I find myself tryin´ stay by the phone, Cause your voice always helps me when I feel so alone But I feel like an idiot, workin´ my day around the call Und dann klingelte es plötzlich. "Usui?", ging Horo natürlich sofort ran. Er konnte es gar nicht erwarten, endlich wieder Rens Stimme zu hören. "Und hier Tao" Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Ainus, welcher nun endlich seinen Freund hörte. Und da er diesen so gut kannte, bildete er sich ein vielleicht etwas Sorge in dessen Stimme zu hören. Aber wegen was hätte er sich Sorgen machen sollen? Gut, sie konnten sich am vorherigen Abend nicht wirklich etwas mitteilen, aber dennoch... "Na, was hast du denn heute so gemacht?". unterbrach Ren Horos Gedankengänge. "Ich war einkaufen... ", sagte Horo leise.“Aber was mich viel mehr interessiert-..." "Ich werde morgen höchstwahrscheinlich heimkommen" Horo verschlug es die Sprache. Ren kam mal wieder mit seinem Mundwerk seinen eigenen Gedanken zuvor. "W-wie jetzt? Aber das Netz ist doch besser, regnet es denn noch bei euch?" "Ja, tut’s. Wegen diesem verfi-... verflixten E-Plus bin ich am Münztelefon. Und gleichzeitig entkomme ich so mal meiner Klasse... die haben nichts besseres mehr zu tun als sich mit irgendwas zu beschäftigen, was ohne Gehirn funktioniert." "Äh, wieso fluchst du nicht?" "Weil kein Münztelefon in unserer Abteilung ist und ich so etwas durch den Regen lief... und schwups bin ich in einem Bastelladen für KINDER gelandet" Ren betonte das Wort wie als wäre es eine Ansteckende Krankheit. Horo dagegen hörte seinem Koi nur gespannt zu. Erst hatte er sich den ganzen Tag auf diesen Anruf vorbereitet, aber nun wusste er gar nichts zu erzählen... But when I pick up I don’t have much to say, So, I want you to know it’s a little fucked up. That I’m stuck here waitin’, at times debatin´ rellin, you that I´ve had it with you and your carrer "Wann kommst du denn da morgen heim?", fragte Horo nach einer gewissen Zeit leise. Ren hatte ihm davon erzählt dass die Lehrerin mal wieder weinte weil die Klasse Kopf stand, das der Klassenclown beinahe die Treppe der 3 Stockwerke runter geflogen wäre und das Ren nun ... keine Batterien für seinen MP3-Player mehr hatte. "Wahrscheinlich irgendwann abends... wann genau kann ich dir nicht mal sagen..." Also musste Horo noch mindestens 24 Stunden auf seinen Schatz warten. Die Zeit würde ihm mal wieder ewig vorkommen... "..." "Hast du sonst noch etwas zu erzählen? Ich muss dann Schluss machen, mein Geld ist langsam alle." Horo nickte, was Ren ja nicht sehen konnte. "Natürlich kannst du... aber Geld hast du doch genug mitgenommen. Lass mich raten, du willst Batterien kaufen?" "Jep, wenn sie die Größe hier haben. Nun denn, ich kann ja nun endlich sagen bis morgen." Nun lächelte sein Blauhaariger Freund leicht. Das war man wieder typisch Ren. "Ja, bis morgen. Und ich hoffe dass ich dich daheim dann etwas für mich habe und du dann nicht die ganze Zeit über den Büchern hängst..." "Werde ich schon nicht, den größten Teile habe ich bereits geschafft. Dann bis morgen." "Bis morgen." Klick Und da hatte Ren aufgelegt. Horo starrte noch eine kurze Zeit unbewusst das Telefon an, ehe er es ebenso ausschaltete und zur Seite legte. Da hatte er sich so sehnlichst nach Rens Stimme gesehnt, aber nun hatten sie doch kaum ein Wort miteinander gewechselt. Dafür konnte der Ainu es kaum erwarten Ren wieder zu umarmen, seine Wärme zu spüren, ihn zu küssen und zärtlich zu berühren. Auch wenn das wieder auf etwas ganz bestimmtes hinauslaufen würde... Where’d you go I miss you so, Seems like it’s been forever that you been gone Where’d you go I miss you so, Seems like it’s been forever that you been gone Please come back home... Seufzend ließ sich Horohoro rückwärts auf das Sofa fallen, bevor er die Arme hinter dem Kopf verschränkte. Eigentlich konnte er Ren ja nicht mal irgendeinen Vorwurf machen, dass er ihn alleine gelassen hätte. Er selbst hatte ihn auf Klassenfahrt geschickt, obwohl er es genauso unangenehm für Ren empfunden hätte wenn er in einer der niedrigeren Klassen am Unterricht hätte teilnehmen müssen. Aber dann hätten sie sich jeden Tag gesehen, was ja ein großer Unterschied ist. Auch würde er ihn gerne sprechen, und zwar nicht nur über Telefon. Um mit einem Menschen zu kommunizieren, gehörte Horos Meinung nach viel mehr dazu als seine Stimme zu hören. Schließlich konnte man etwas sagen aber etwas ganz anderes meinen. Die Körpersprache, die Bewegung der Augen und der Augenbrauen, als das machte erst einen Menschen aus. Und auch, wie er mit anderen redete. I want you to know that it´s a little fucked up That I´m stuck here waitin ´no longer debatin ´tired of sittin´ and haith and makin´ these excuses Ebenso hätte er Ren vorjammern können, wie schlecht es ihm gehe, wie sehr er sich nach ihm sehnte. Aber hatte als er selbst auf Klassenfahrt war von Ren je ein Wort des Jammers gehört? Nein, jetzt etwas zu sagen wie ´Ich will dass du heimkommst, Ren´ oder ´Die Hausaufgaben sind egal, komm heim´ wären ja vollkommen entgegen seiner vorherigen Meinung, und so tat der Ainu sich dies verkneifen. Und ansonsten kam er ja alleine zurecht, denn auch schon als er mit Ren zusammen war, musste er sich verzwickten Situationen stellen. Wie zum Beispiel, als seine Schwester diese pikierte Frage stellte... "... er von euch ist eigentlich Seme?" "..." "Horo? Was wirst du den so blass? Heh, hier geblieben!" "Lass mich los! Ich, äh, muss ganz schnell etwas erledigen!" "Ja, fliehen tust du vor mir! Bist du etwa Uke?!" "..." "Etwa ja????" "Nein, verdammt! Jedenfalls nicht immer...." "Ihr wechselt?" "...*nick*..." "Ach, und tut Uke sein nun weh?" "...." Ja, Horo konnte sich nur zu gut an die Fragen seiner Schwester erinnern. Vor allem, so peinlich genau wollte sie auch noch wissen, wie sich was anfühlte... Horo hätte bald Schimpfwörter von sich gegeben, wo Pilica sicher nicht einmal wusste was sie bedeuteten. Aber sie war nun einmal seine Schwester, da konnte er ihr nicht einmal lange böse sein. Vor allem lag ihre Neugier eher daran, dass seine Eltern ihr nichts über Homosexualität erzählten, sodass sie dann lieber direkt fragen wollte... for why you’re not around and feeling so useless It seems one thing has been have all along You don’t really know what you got till it’s gone I guess I’ve had it with you and your career When you come back I want be here and you can sit here... Ein paar Stunden später lag der Ainu in seinem Bett. Er hatte sich geduscht, umgezogen und versuchte nun zu schlafen. Wenn ihm das nur gelingen würde... Immer wenn er die Augen schloss, dachte er an morgen. Daran, dass er seinen Freund wieder in den Armen halten dürfte. Er war sich sicher, dass er vor Glück heulen würde. Aber sollte er sich deswegen vor seinem Koi schämen? Nein, sicher nicht. Vor ihm konnte er sich benehmen wie er wollte, er konnte auf Rens Liebe vertrauen. Aber je mehr er daran dachte, desto schlimmer war die Sehnsucht nach ihm... Where’d you go I miss you so, Seems like it’s been forever that you been gone Where’d you go I miss you so, Seems like it’s been forever that you been gone Please come back home... Bitte Ren, komm schnell zurück... +-+-+ Kapitel 17: Back at home ------------------------ Kapitel 17: Back at Home Er wartete. Der Blauhaarige Ainu wartete gespannt darauf das er seinen Koi bald wieder sah. Sie hatten es inzwischen schon gegen 18.00 Uhr, und noch immer war er nicht da. Aber Ren hatte ja gesagt, das er ´gegen 18.00 Uhr´ daheim wäre. Das könnte heißen eine halbe Stunde früher oder eher. Dabei war der Chinese in seinen Gewohnheiten sonst immer sehr pünktlich. Horo seufzte und setzte sich schließlich von der Couch auf. Nicht einmal das Wetter meinte es gut mit ihnen. Es regnete als würde der Himmel beweinen, dass Ren noch nicht hier wäre. Der Ainu schwang die Beine von der Couch herunter und stand danach auf. Eigentlich wollte er mit dem Essen warten bis sein Koi wiederkam, aber vielleicht konnte er sich so zum einen die Zeit vertreiben als auch das Essen vorbereiten. Wäre doch eine wunderbare Vorstellung wenn er Ren ein fertiges Essen servieren könnte und sie dann lachend und fröhlich am Tisch sitzen würden... Schöne Traumvorstellung. Der Blauhaarige bewegte sich in die Küche und kramte dann in den Schränken nach Töpfen und Pfannen herum. Gleichzeitig trafen weiterhin schwere Regentropfen gegen die Fensterscheibe auf der Küchenseite. Toll. Das Putzen hatte sich ja mit Yoh als Anna hinter ihnen war nun überhaupt nicht gelohnt. Ein kleines Lächeln huschte über Horos Gesicht, als er daran dachte wie Ren wieder hier rumwuseln würde. Ihm würden wenn er hier an seiner Stelle stehen und kochen würde so viele Dinge einfallen über die sie reden könnten. Ren würde kochen und nicht zugeben wie er manchmal was fast das kochen vergaß über das was Horo so zu erzählen hatte. Grinsend würde Horo beobachten, wie Rens Ohren buchstäblich länger werden würden. Denn obwohl man es nicht glaubt, Ren hatte geradezu eine Gier nach Neuigkeiten. Eine Eigenart, die wahrscheinlich nur Horo und Run von ihm kannten. Gut, vielleicht noch Anna, die mit ihrer Gedankenlesekunst wohl alle Geheimnisse von jedem wusste. Horo begann nun Wasser aufzusetzen und holte eine Packung Reis heraus. Ja, Anna und Yoh würden wohl - mit Rens Hilfe versteht sich - ein Essen zubereiten als Dankeschön das sie ihn so oft besucht hatten. Und Ren wahrscheinlich dafür, dass sie auf seinen Baka aufgepasst haben. Horo lächelte, fast heute wohl schon fast ein Dauerzustand wurde. Kein Wunder, nach diesen Tagen, diesen paar endlosen Tagen voll heulen und sich schlecht fühlen war etwas Freude richtig erfrischend. Wenn es auch mit Ungeduld gemischt war. Horo schmiss den Reis ins nun kochende Wasser und stellte nebenbei das Radio an. Erst ertönte Musik, die dann Unterbrochen wurde von einer Kurznachricht. Horo beachtet sie nicht weiter und machte sich daran auch noch andere Sachen für das Essen vorzubereiten. Bei einer Meldung musste er allerdings kurz stocken. "... und dort fand eine Massenkarambolage statt. Ein Bus mit Schülern der auf den Weg nach Tokio war hatte bei plötzlichem Aquaplaning die Kontrolle verloren und sich quer auf die Straße gelegt. An die 5 Autos fuhren auf der Schnellstraße in diesen hinein, was schließlich zu einem Massenunfall wurde. Die Rettungskräfte..." Horo kam gar nicht dazu die Nachricht zu Ende zu hören, fast instinktiv hatte er das Radio nun ausgedreht. Sein Hirn hatte sich gerade mal wieder die schlimmsten Szenen ausgemalt. Ren in einer Blutlache vor dem Bus. Aber das war Schwachsinn, Ren war ein Schamane und dazu noch ein ziemlich zäher. Horo konnte sich nicht vorstellen das ihm irgendwas Ernstes passiert wäre. Es waren jetzt gerade einmal 10 Minuten vergangen, seitdem er ungefähr da sein wollte. Horo sprach sich weiter selbst Mut zu und widmete sich dem Essen. Sollte das doofe Radio doch aus bleiben... 20. 00 Uhr. Horo hatte ein Essstäbchen im Mund und starrte lustlos auf den Zeiger der Uhr. Unglaublich, wie langsam und wie schnell die Zeit vergehen konnte. Langsam machte er sich echte Sorgen. Wie konnte es dein das dieser sonst überpünktliche Chinese erst so spät kam? Die Freude war verflogen und Sorge war an ihre Stelle getreten. Horo bemitleidete sich langsam selbst. An so viele Sachen hatte er sich erinnert und geträumt, aber jetzt würde er gerne dem richtigen Ren, aus Fleisch und Blut, in seine Arme schließen. Dieses Gefühl musste man in der Realität haben, da half die größte Fantasie nichts. Doch dann klingelte es plötzlich an der Tür. Horos Augen weiteten sich, er sprang förmlich von seinem Stuhl auf und stürzte aus der Küche. Wenn das jetzt irgendjemand anders war als der Spitzhaarige Chinese, schwor sich Horo, würde er diesen hochkant wieder rausschmeißen. Wenn das jetzt nochmals Pilica, Anna, Yoh oder Run wären, sie alle könnten ihn nicht trösten. Die Person, die er jetzt am meisten brauchte war sein Koibito. Horo riss als er im Flur war die Tür auf. Schon nach den ersten Zentimetern sah er den nassen schwarzen Mantel und den Reisekoffer an der Seite. Keine zwei Sekunden später landeten beide in der Pfütze vor ihrer Haustür. Horo fing den ganzen Regen ab, der von oben kam, da er nun über Ren war und diesen gleichzeitig umarmte. Er konnte ihn gar nicht mehr loslassen, Ren war noch viel verdutzt um überhaupt zu reagieren. Das einzige was er zu spüren schien war ein Gewicht auf seinem Körper und sein nun vollkommen am Rücken durchnässter Mantel. Nach der ersten Schrecksekunde schien er sich aber zu besinnen und die Umarmung zu erwidern. Klar hatte er erwartet, das Horo sich freuen würde ihn wieder zu sehen - aber er dachte nie das Horo ihn so überfallen würde. Und Horo dachte nicht daran sich von seinem Koi zu lösen - viel zu sehr hatte er diesen vermisst. Es schient fast als wollte er die nächsten Tage noch so verbringen. Schließlich und endlich raffte sich Ren jedoch auf und ließ gleichzeitig seinen Koi los. Horo war darauf nun aus seiner Haltung erwacht und entdeckte ja, dass sie ja gerade beide durchnässt im Regen saßen, und trotz aller Gefühle die sie wohl gerade spürten hatte keiner auch nur ein einziges Wort gesagt. Diese Barrikade wollte Horo nun brechen. Ren kam ihm allerdings zuvor. "Hi" Mehr sagte der Chinese nicht, aber es reichte aus um seine Heimkehr wirklich Realität werden zu lassen. Horo setzte sich so das Ren nun nicht mehr mit dem Rücken im Regen lag und grinste so, wie er es seit Tagen nicht tat. "Willkommen zurück." "Hier, dein Kakao." Horo reichte Ren, nachdem dieser zusammen mit Horo gebadet hatte (ohne dass sie miteinander geschlafen hatten), den Kakao und setzte sich dann gegenüber dem Chinesen hin. Er grinste so wie immer. Zudem war er heilfroh das Ren nicht in den Reisebus gehörte, der verunglückt war. Horo selbst trank seinen Tee und musste dann wieder lächelnd zu Ren blicken. Ihm war, als müsste er sichergehen das das vor ihm auch wirklich Ren war. Er beobachtete ganz genau die Regungen, die Bewegungen seiner Hand als er die Tasse absetzte. Nichts hatte sich geändert. Als er Ren vorhin im Bad sah, brauchten sie auch keine Worte. Das einzige was der Ainu zu bemängeln hatte, war das Ren anscheinend etwas leichter wurde. Und das wichtigste war, das sie sich noch nicht einmal geküsst hatten, seitdem Ren wieder da war. Aber der Chinese war so vorausschauend, dass er ganz einfach wusste, das es nach so langer Zeit nicht nur beim küssen bleiben würde. Deswegen zog er es vor, erst zu reden, und dann schließlich so etwas in Erwägung zu ziehen. Horo ahnte nichts davon und trank seinen Tee weiter. Ihn durchflutete regelrecht ein Glücksgefühl. Morgen hatte er wieder frei, da... Aber wie sah das mit Ren aus? "Ren?" "Mhh?" "Musst du morgen zur Schule?" Gott sei Dank schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf. "Zum Glück nicht. Eigentlich alle Klassen sind noch auf Klassenfahrt, und da ist kein Lehrer da. Zudem müssen wir ja noch einige Aufgaben machen..." "Die du sicher schon gemacht hast." "Erraten." "Das heißt freie Bahn!" Horo war richtig glücklich, sodass er von seinem Platz aufgesprungen war. Die Hände hielt er auf den Tisch abgestützt und war so Rens Gesicht recht nah. Vor dem Gespräch eben hatten sie außer den paar Wörter nicht viel gesagt. Im Bad auch nicht. Das meiste war jetzt geklärt, und diesmal schienen sie ja auch noch das Glück zu haben zeitiger mit den Ferien zu beginnen. Ren lächelte indes nur. Er hatte Horo gesagt das sie gerade wegen des Unfalles zu spät kamen, er aber schnellstmöglich durch den Regen nach Hause lief. In der Eile hatte er sogar vergessen seinen Regenschirm aufzumachen; Dieser war irgendwo tief unten in seinem Koffer, sodass es zu viel Zeit gekostet hätte. Lieber nass und zeitig daheim als trocken und spät war die Devise. Horo sah derweil nur in Rens Gesicht. Als er vorhin im Bad Rens Körper sah, wurde ihm heiß und kalt zugleich. Ihm war als wäre es ihr erstes Mal das sie nackt zusammen badeten. Als er jetzt so Rens Gesicht betrachtete, bemerkte er die leichten Augenringe erst. Ren hatte kaum geschlafen. Horo war tierisch froh, das er anscheinend nicht der einzige war der aus dem Ruder lief. Nun ja nicht mehr. Beide sahen sich nun direkt in die Augen. Ihre Gesichter wanderten automatisch aufeinander zu, Ren immer noch sitzend, Horo halb stehend. Beide hatten ihre Augen geschlossen als sie sich wieder küssten, Gefühle durchströmten beide und hinterließen ein angenehmes kribbeln. Nachdem sie sich lösten, küssten sie sich wieder, umso inniger. Leider war die Position in der sie das taten äußerst ungünstig. Doch das hielt sie nicht davon ab weiterzumachen, bis Horo mit seinen Händen vom Tisch wegrutschte. Er hielt sich noch, und sah nun von unten herauf zu Ren. Jener grinste erst, musste dann aber wirklich lachen. Horo wollte erst schmollen, aber bei dem Gesicht seines Kois stimmte er dann mit ein. Ren war wieder daheim. +-+-+ Kapitel 18: Wieder bei dir -------------------------- Kapitel 18: Wieder bei dir Und noch ein Kuss. Und noch einer. Beide waren inzwischen in dem Schlafzimmer gelandet, Horo hatte Ren mehr geschoben als das dieser gegangen war. Im Dunkeln versuchte Horo nun, als sie beide noch vor dem einzelnen Futon standen, Rens Oberteil aufzumachen. Es schien als hätte er dies in der kurzen Zeit bereits wieder verlernt. Aber als er das doch endlich aufbekam, strichen seine Hände wieder und wieder über die sanfte Haut. Gott, es schien als hätte er dies Jahre nicht mehr getan. Wie er es vermisst hatte, welche Fantasien sich in seinem Kopf abgespielt hatten; Aber Ren war jetzt da, und er war zum anfassen echt. Das bemerkte auch der Chinese, der den Zungenkuss kurz löste, weil ihm zuerst die Luft ausging. Anscheinend war es Horo nicht so bewusst, aber Ren hatte ihn ebenso vermisst, hatte zur gleichen Zeit von ihm geträumt. Sie waren vielleicht doch etwas wie Seelenverwandte. Horos Hände fanden automatisch ihre Beschäftigung und gingen dieser nach. Jeden Zentimeter Haut erforschten sie und wurden nicht satt davon. Als sie dann auch noch an die Brustwarzen kamen, sprang der Funke über. Ren wollte genau das gleiche wie Horo. Hier und Jetzt. So ließ sich der Chinese nach hinten sinken, vertrauend auf den Ainu, welcher ihn nicht fallen ließ. Fast geschmeidig landete Ren so auf dem Futon, das für Horo die letzten Tage ein einsamer Schlafplatz war. Nun würde er ihn wieder teilen müssen, aber mit Freuden. Sich wieder heftig küssend brachte Horo sich in die Position in die er seine Arbeit am besten verrichten konnte. Zwischen Rens Beine und die Arme neben dem Kopf des Kleineres abgestützt. Diesmal löste Horo den Kuss und übersäte Rens Gesicht mit lauter kleinen Küssen. Einer auf den Mundwinkel, einer auf die Lippen. Ren genoss dies und seine Hände fuhren damit fort den Rücken des Größeren zu entlasten. Sie strichen über die leichten angespannten Muskeln und fuhren die Wirbelsäule nach. Danach landeten sie wieder auf den Seiten des Blauhaarigen. Gleichzeitig machte sich Horo daran Rens Hals zu küssen. Teilweise hauchte er nur seinen heißen Atem darauf. Alles um sie herum war vergessen, nur sie zwei zählten noch. Völlig in sich und sein Tun versunken ließ Horohoro dem unter ihm kurz die Zähne spüren. Ein kleiner Abdruck würde sicher bleiben. Ren ließ sich das aber nicht so einfach gefallen. Er schob das T-Shirt des Größeren hoch und kratzte leicht über die nackte Haut. Als Horo ihn daraufhin wieder in den Hals biss saugte er die Luft stark ein. Wollten sie nicht eigentlich sanft sein? Aber die Lust übermahnte sie wohl. Ren hielt sich nur noch kurzzeitig an Horos Rücken fest, daraufhin wanderten die zarten Hände weiter und fuhren um den Hosenbund herum. Dabei merkte Ren ganz unabsichtlich eine Veränderung, die seine Arbeit stoppen ließ. Der Blauhaarige merkte das und sah auf von dem nun drittel roten Mal das Ren kennzeichnete. Blaue Augen sahen in goldene. "Du hast ja zugenommen!!" Horo wäre umgefallen, wenn er nicht schon halb gelegen hätte. Etwas Unromantischeres hätte Ren nicht von sich geben können. "Na und? Wer hat hier abgenommen und nicht geschlafen?!" "Tz! Immer noch besser als sich mit Chips voll zu stopfen!" "Gar nicht wahr!" "Doch!!" "Nein!!!" Beide kamen sich im Laufe des Wortgefechtes immer näher bis sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Funken sprangen förmlich über, von Lust und Erregung war erst keine Spur mehr. Ren nutzte gerade seinen Positionsvorteil und kniff leicht in die Bauchhaut seines Kois. "Mit dem Speck mag ich dich aber nicht!" Horo knurrte. Er hatte sich tierische Sorgen wegen Ren gemacht, geweint und gejammert, und kaum war dieser wieder heim hatte er an seiner Figur zu meckern? Bei Horo platzte beinahe eine Sicherung durch, leicht brutal zerrte er Rens Hände über dessen Kopf zusammen. "Du wirst gleich sehen dass der Kerl mit dem Speck dich noch genau so vögeln kann wie bisher!" Solche schroffen Töne standen für beide nicht gerade an der Tagesordnung, aber manchmal mussten sie halt auch sein. Ren grinste nur. "Gut, dann zeig es mir!" "Kannste haben!!" Horo biss Ren erneut, aber nicht wieder in den Hals, sondern in die Brustwarze. Ren keuchte auf. Er musste ja zugeben dass das auch erregend war, aber Schmerz mischte sich dennoch mit. Aber die Lust stieg als Horo besagtes dann mit der Zunge bearbeitete. Ren fand diese Methode weit aus angenehmer. Und erregender. Horo hielt unterdessen immer noch Rens Hände fest, aber nicht mehr so derb. Inzwischen fragte er sich, ob Ren das jetzt nicht bewusst gefragt hatte, schließlich traute er ihm einiges zu. Aber das könnte er ihn danach fragen, jetzt waren sie ja noch dabei. Und weiter machte er auch. Er verwöhnte Rens andere Brustseite ebenso und leckte dann die große Narbe entlang. Das T-Shirt was Ren nun nur noch offen trug störte ihn etwas, sodass er die Hände losließ und dieses ganz zu schmiss. Andere Kleidungsstücke würden bald folgen. Da der Chinese aber nun seine Arme wieder frei hatte, zog er gleichzeitig auch an Horos T-Shirt. Dieser murrte, machte dann aber bereitwillig die Arme nach oben damit Ren es ihm ausziehen konnte. Gleich danach landete es bei Rens T-Shirt. Fast schon gierig fuhren die Hände des Besagten über die Brust seines Semes. Das, was er mit ´Speck´ benannt hatte, war mehr dazu da gewesen um Horo zu reizen. Wie könnte ein so gut trainierter Körper denn so schnell fett werden? Außerdem hatte Anna ihn erst vor ein paar Tagen durch das Haus gejagt. Und solange Ren im Haus war, gab es immer noch mehrere Möglichkeiten, Kohlenhydrate zu verbrennen. (1# und letztes Zwischenkommentar: ahnt einer, wieso ich die FF erst Diät nennen wollte? xD) Horo atmete tief ein und beugte sich wieder zu einem heißen Kuss herab. Langsam begann auch Hitze in ihm aufsteigen, die immer mehr Intensität gewann. Er hoffte nur dass das bei Ren genau so war. Schließlich hatte er ihm ja gerade förmlich angeschrieen, dass dieser Sex... gut wird. Aber um sicher zu gehen begann er nun dem Unteren die Brust zu bearbeiten, aber mit den Händen. Dazu ließ er sich aber nicht lange Zeit, denn die störende Hose musste ja auch noch entfernt werden. Er öffnete den Reisverschluss und zog die Hose nach unten. Ren hob bereitwillig die Hüfte etwas an damit sein Geliebter das besser machen konnte. Keine Sekunde später war er seine Hose los. Nur die Shorts behielt er noch an, aber wie Horo war würden die sich sicher zu seinen Hosen gesellen. Da Ren seine Situation aber nun unfair fand, stützte er sich leicht auf und packte sofort nach Horos Hose. Beide waren wohl sehr ungeduldig. Der Ainu ließ sich auch halb die Hose ausziehen, obwohl er es teils selbst machte. Beide lagen sie dann nur noch in Shorts da, sodass jeder für einen Moment den anderen betrachtete. Danach versanken sie erneut in einen Kuss. Horo wollte nicht mehr länger warten und ließ nun nebenbei eine Hand in das letzte dunkle Kleidungsstück gleiten. Was er dort vorfand, berührte er erst sacht und vorsichtig. Als Ren sich dann förmlich in seinen Rücken krallte, nahm er die ganze Hand. Er erntete ein Stöhnen, was ihm ebenfalls die Hitze nach unten steigen ließ. Seit ihrem ersten Mal war so viel Zeit vergangen; sein Uke hatte schon Ansprüche und es kostete schon etwas mehr um diese zu Befriedigen. Ren löste den Kuss zuerst weil seine Shorts anfingen zu spannen. Horo grinste, als er auf seinen Koi herabsah. Die Augen hielt dieser geschlossen, die Wangen leicht gerötet. Der Brustkorb hob und sank sich schnell, seine Haut fing an wegen dem Schweiß zu glänzen. Horo musste einfach lächeln. Er beugte sich hinab und leckte etwas den Schweiß von dem nun erregten Körper unter ihm ab. Er konnte spüren, wie bei ihm das letzte Kleidungsstück ebenfalls zu eng wurde. Das würde doch noch eine lange Nacht werden, die er aber mit seinem Ren in den Armen verbringen würde. +-+-+ Kapitel 19: Alles wie immer... ------------------------------ Kapitel 19: Alles wie immer... Vögelgezwitscher drang durch das offene Fenster in das Schlafzimmer hinein. Dort lagen noch immer zwei Personen, eng umschlungen, aber nur in einem Futon. Bei dem einen war das schwarze Haar leicht zerzaust, bei dem anderen standen die blaue Haare ohne das Stirnband in alle Richtungen ab. Die Decke lag leicht verquer über den beiden, zum Glück hatten sie es ja Sommer. Schließlich hatten beide nichts an, was man an den Kleidungsstücken sah die überall herumlagen. Es war inzwischen später Vormittag, und die Sonne schien nun durch das Fenster direkt in die Richtung der Person die oben lag. Der Ainu blinzelte verschlafen und steckte das Gesicht in das flauschige Haar vor ihm. Erst da wurde er sich bewusst wo er war und wen er da im Arm hielt. Da es wohl jetzt nicht mehr für ihn möglich war zu schlafen, öffnete er die Augen einen Spalt und beobachtete die Gesichtszüge der Person die er im Arm hielt. So im Schlaf waren sie ganz entspannt, keine Unebenheit fand sich dort. Er sah beinahe aus wie ein schlafender Engel. Er konnte es kaum fassen. So vieles hatten sie durchlebt, so viele Probleme, Eifersüchteleien überstanden, das man es kaum glauben konnte, dass sie sich beide immer noch liebten. Horo lächelte und rutschte leichte runter mit seinem Kopf, sodass er Rens Profil beobachten konnte. Er musste nun fast grinsen. Diese Nacht hatten sie wirklich Spaß gehabt, und es würde auch nicht die letzte Nacht sein. Aber die Gefühle sollte man auch nicht unterschätzen. Der Chinese wandte sich leicht, also würde er bald aufwachen. Gut gelaunt küsste der das Ohr das vor ihm war. Mit leiser und rauer Stimme flüsterte er. "Morgen, Ren." Genannter lächelte und öffnete halb die Augen, noch verschlafen. "Morgen." +-+-+ Das war das ende der FF. Ich würde mich über eine Endwertung sehr freuen. ;D Rici-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)