I miss you... von Rici-chan ((RenXHoro) Wen man den anderen vermisst... abgeschlossen) ================================================================================ Kapitel 3: Erinnerungen ----------------------- Kapitel 3: Erinnerungen So stand der Ainu nun, so gegen 8:00 Uhr an einem Samstag Morgen an der besagten Kreuzung, wo sich Ren und er jeden Morgen auf den Weg zur Schule trennten, und starrte noch immer auf den Fleck, wo er Ren zuletzt gesehen hatte. Er stand schon seit geschlagenen fünf Minuten an diesem Ort, und bewegte sich noch immer nicht vom Fleck. Dann aber zuckte seine Hand und er fuhr sich etwas unkoordiniert durch seine noch etwas wirren Haare, und realisierte erst jetzt, das Ren jetzt wirklich weg war. Weg... Seit sie zusammen waren, hatten sie fast alles zusammen unternommen; Ausflüge, Kinobesuche und wenn sie die Lehrer überreden konnten, Projekttage an der Schule des jeweils anderen. Sie waren immer zusammen gewesen, und das lustige oder eher gesagt komische war, das sie sich gegenseitig nicht über wurden, ganz im Gegenteil, sie wollte immer mehr von dem anderen. Viele hatten sich schon die Trennung des Paares vorhergesagt, aber sie behielten nicht Recht. Etwas langsam begann der Ainu nun, zurück zu ihrem Haus zu tapsen, um sich dann zu überlegen, was er jetzt anstellen sollte. Normalerweise ´taten´ sie ja eine ganz bestimmte Tätigkeit, und waren dabei dann so erschöpft, das sie meist bis Mittag schliefen - Horo zumindest. Der Chinese hingegen stand immer etwas eher auf - der Ainu hatte sich schon lange gefragt, ob Ren nicht vielleicht einen Wecker in sich trug, oder sonst was machte, damit er so früh aufstehen konnte. Manchmal, das musste Horo zugeben, ärgerte er Ren mit Absicht, aber Ren nörgelte gerne an ihm herum, was er schon seit langem festgestellt hatte. Ren war absolut sadistisch in diesem Punkt. Was der blauhaarige Ainu aber nicht wusste, war das Ren ihn ebenso für einen Masochist hielt - wodurch die beiden einfach perfekt zusammen passten. Er trat in das Haus und lief erst einmal die Treppe hinauf, um sich hinzulegen - vielleicht fand er doch noch etwas Schlaf. Dies sollte aber nicht so sein. Er hatte sich zwar zugedeckt, und er fühlte sich auch wohl in seinem Futon; aber etwas Bestimmtes fehlte, und das war Ren. Seine Gedanken drifteten immer wieder zu dem Chinesen ab. Horo schüttelte kurz wild den Kopf; kaum war sein Koi weg, war er nicht mehr er selbst! Das konnte doch nicht sein! Er wälzte sich noch ein paar Mal hin und her, gab es dann aber auf, noch einmal einzuschlafen. Er richtete sich auf und lies seinen Blick durch ihr Schlafzimmer streifen. Auf der linken Seite befand sich ihr Kleiderschrank, wo auf der einen Seite die ganzen T-Shirts und Hosen waren, während auf der anderen Seite ihr Unterwäsche sowie Hemden und Socken untergebracht waren. Horo musste leicht smilen, als er sich daran erinnerte, als er einmal in die falsche Schublade gegriffen hatte, und er eine von Rens Boxershorts erwischte. Weder hatte sie ein peinliches noch irgendwie kitschiges Motiv, denn auf ihr war ein dunkelroter Drache abgebildet. Horo konnte nicht widerstehen - und zog sie sich schließlich an. Er wollte sehen, wie Ren darauf reagierte, und gleichzeitig wollte er ihn ärgern - an dem Tag hatte er ihn noch nicht so weit gebracht, dass er sogar auf chinesisch fluchend hinter ihm her rannte. Das wollte er natürlich gleich nachholen. Er hatte sich die Boxershorts gerade angezogen - zum Glück war sie etwas größer, und nicht so eng wie manche anderen Sachen von Ren - und wollte sich sein T-Shirt über den Kopf ziehen - da kam Ren herein, gerade an einem Keks knabbernd, da es ja schon Nachmittag war, weil sie die Nacht etwas ihren ´Aktivitäten´ nachgegangen waren. Ren schaute ihn verdutzt an und lies fast seinen Keks fallen, als er Horo mit SEINER Boxershorts so stehen sah. Eigentlich wollte er sich sofort auf besagten Ainu stürzen und ihm die Shorts mit Gewalt wieder abnehmen, aber er hatte einen völlig anderen, noch fieseren Plan im Gepäck. Er aß den Keks auf und gesellte sich ruhigen Schrittes zu dem verwirrten Ainu, der eine Schimpfpredigt seitens des Chinesen erwartet hatte, oder zumindest, das sich jener aufregen würde. Es konnte ja nicht sein, das Ren es nicht mitbekommen hatte, da er ja sonst erst nicht so überrascht geschaut hätte. Horo zog sich das T-Shirt richtig an und schaute etwas beklemmt und gleichzeitig mit einem flauen Gefühl im Magen zu Ren. Wenn er nicht wütend war und herumtobte, hieß das nur, dass er noch etwas viel schlimmeres im Sinn hatte. Aber zu aller Überraschung hatte Ren einen charmanten Blick - und drückte Horo mit sanfter Gewalt gegen den Schrank. "So... du hast wohl gefallen an meiner Boxershorts gefunden?" fragte er mit einer Stimme, die Horo eine Gänsehaut einjagte. Zudem sah Ren ihn mit einem Blick an, den er als sexy bezeichnen würde, aber mit was für einen. Horo wurde rot und drehte seinen Kopf von Ren weg und stammelte " Kann sein..." und schaute Ren nicht weiter in sein Gesicht. Dieser lächelte nur und pinnte den Ainu an den Schrank, doch eh der blauhaarige Ainu sich wehren konnte, verschloss der Chinese dessen Mund mit seinen Lippen. Horo erstarrte kurz, doch gewährte Ren, der derweil um Einlass bat, den Weg in seine Mundhöhle. Horo wusste genau, wie Ren ihn strafen wollte - aber das Gefühl von Rens weichen Lippen war zu süß, als das er es unterbrechen würde. Ren grinste leicht in den Kuss hinein. Er hatte den Ainu jetzt genau da, wo er ihn haben wollte. Ren kannte nämlich nur all zu gut Horos Schwachpunkt - und das würde er ohne Scham ausnutzen. Langsam löste er sich von Horo und begann, zärtlich an seinem Ohr zu knabbern - was dem Ainu ein Seufzen entlockte. Es wusste nicht, warum gerade er dort so empfindlich war; aber nachdem Ren damit begonnen hatte sanft an seinem Ohr zu knabbern und auch seine Zunge zum Einsatz zu bringen, wollte der Ainu Ren näher bei sich haben. Sein Körper wollte mehr von den heißen Küssen und zärtlichen Streicheleinheiten, und so legte er seine Hände um Ren und zog ihn näher an sich heran. "Oh... Ren...“ wimmerte er etwas, als Ren ihn weiter an seiner empfindlichen Stelle reizte. Dieser grinste in sich hinein, und strich dann mit einer Hand unter Horos T-Shirt. Dort strich er sanft über Horos Bauchmuskeln und fuhr sanft seine Rippen nach. Auch nahm er Ren jetzt noch seine andere Hand und lies sie ebenso unter Horos T-Shirt gleiten. Seine Zunge derweil hinterließ eine feuchte Spur auf Horos Hals, bevor sein Mund wieder den Weg zu Horos Lippen fand. Sie veranstalteten wieder einen kleinen Machtkampf mit ihren Zungen, und Horos fing bereits leise an zu stöhnen, da Rens vorwitzige Hände unter seinem T-Shirt nun auch seine Brust bearbeiteten. Horos Hände bleiben zwar auch nicht untätig, er strich an Rens Rücken rauf und runter, aber Horo konzentrierte sich ganz auf Rens Berührungen, da jener wieder an seiner Schwachstelle arbeitete. Der Ainu wand sich bereits unter Rens Berührungen - sonst war er ja immer derjenige, der oben war, auch wenn er es Ren in letzter Zeit öfter gewährte. Die Hand, die Horo bereits so gereizt hatte, bewegte sich weiter nach unten, und Ren reizte den armen Ainu derweil weiter an seiner Schwachstelle, aber auf der anderen Seite. Horo fing an etwas lauter zu stöhnen, als er Rens zarte Finger unter den Bund seiner/Rens Boxershorts gleiten fühlte. Ren hatte alles bereits berechnet... Der Chinese drückte den Ainu auf den Fußboden, nur um ihn danach wieder in einem leidenschaftlichen Zungenkuss zu verwickeln, während die vorwitzige Hand sich wieder Horos Bauch und seinen Rippen widmete. Der Ainu lehnte den Kopf zurück, als er Rens heiße Lippen an seinem Hals und seinem Schlüsselbein spürte. Ren sah mit Freuden, das sein Koi bereits erregt war, und sah in schließlich an und stoppte sowohl in seiner Bearbeitung des Halses, wie inzwischen der Innenschenkel. Horo schaute ihn an. Ren setzte sein fieses Grinsen auf. "Wenn ich jetzt wirklich fies wäre, würde ich dich jetzt einfach hier liegen lassen..." drohte er dem Ainu an. Dieser sah nur etwas erschrocken in Rens Gesicht, kurz danach umarmte er den Chinesen und zog in näher an sich heran, da der Chinese auch wieder sanft an den Innenschenkeln von Horo auf und ab strich. "Bitte Ren! Anata ga hoshi Ren...!" Derweil spürte er seine Erregung immer mehr ansteigen - das Ren sich auch immer solche Strafen ausdachte! Ren grinste zufrieden. "Aber dafür ziehst du nie wieder in deinem Leben MEINE Klamotten an, verstanden? Sonst mach ich meine Drohung wahr..." Der Ainu nickte nur heftig, bevor sie beide wieder in einem leidenschaftlichen Zungenkuss verwickelt waren.... Ja, so war das damals... Der Ainu der Gegenwart hatte während der Erinnerung die ganze Zeit zum Schrank gestarrt - Ren lies sich wirklich immer solche Ideen einfallen, um den Ainu zu bestrafen, wobei er ja zugeben musste, das das keine wirkliche Strafe war. Er schaute etwas zur Uhr und war wie erstarrt; über eine Stunde saß er so da und starrte im Prinzip Löcher in die Luft! Aber daran hatte er sich wirklich lange nicht erinnert. So setzte sich, ja nun mit steifen Nacken herumlaufende, auf und ging zu besagtem Kleiderschrank, und nahm sich aus seinem eigenen Fach Klamotten heraus. Er würde sich erst einmal ins Bad begeben, vielleicht bekam er beim duschen einen klaren Kopf.... Er betrat ihr gemeinsames Bad und lies auch hier wieder seinen Blick schweifen. In ihrem Bad befand sich eine relativ große Eckbadewanne sowie natürlich WC und Dusche. Eigentlich duschten sie beide meist zusammen, obwohl dem Ainu ein gemeinsames Bad natürlich besser gefallen hätte, aber in der Badewanne gab es dann eigentlich immer eine Überschwemmung, oder eine Wasserschlacht, welche meist das ganze Bad flutete. Der Ainu grinste leicht bei dem Anblick von denn vielen Wasserschlachten, die sich vor seinem inneren Auge abspielten. Nach dem Duschen ging der Ainu, da es nun immer noch Vormittag war, in die Stube mit einer Packung Chips auf seinem Schoß und zappte durch die Kanäle. Einkaufen würde er erst in vier bis fünf Tagen gehen müssen, er kochte ja nur für sich. Waschmittel und andere wichtige Sachen hatte Ren vorrätig gekauft, sodass der Ainu sich nicht darum kümmern musste. Das einzige, was noch übrig war, waren die Hausaufgaben. Aber dazu war er im Moment zu faul. Ohne Ren fiel ihm einfach der Antrieb sich um etwas zu kümmern oder seine Aufgaben zu erledigen. Er stopfte sich leicht gelangweilt Chips in den Mund hinein und zappte weiter durch die Programme, wo meistens irgendwelche Wiederholungen liefen. Als die Chipstüte alle war, nahm sich der Ainu unbewusst eines von ihren Lieblingskissen und drückte es an sich. Auch zog er die Beine an und knuddelte nun ohne darüber nachzudenken das Kissen. Er hatte nicht erwartet, dass ihm der Chinese nach so kurzer Zeit so fehlen würde! In der Schule waren sie ja auch getrennt, aber da wusste er, am Nachmittag sahen sie sich immer wieder... Und ein Abschied oder die Trennung einer geliebten Person tat noch mehr weh, wenn man wusste, diese Person liebte einen selbst genauso. Er hatte gedacht, wenn er Ren noch einmal so für sich hatte, deswegen auch die morgendliche Kuschelstunde, würde ihm der Abschied nicht so schwer fallen. Aber das genaue Gegenteil war der Fall: er spürte noch direkt Rens Wärme neben sich, seine weichen Lippen, seine sanften Berührungen, sein warmer Atem auf seiner Haut. Der Ainu knuddelte das Kissen noch mehr. Er wollte jetzt sofort zu Ren! Auf der Stelle! Aber was sollte er machen? Sich in einen Koffer packen und sich selbst nach Kioto schicken? Er könnte natürlich auch einfach selbst dorthin reisen, aber weder wusste er die genaue Unterkunft, noch wann er ihn wo treffen könnte. Außerdem hatte er noch die nächste Woche Unterricht, und den sollte der Ainu nicht verpassen, darauf bestand der Chinese. Der Ainu stellte auf irgendeinem Musiksender um und schaute aus dem Fenster, während er sich von dem Gesang irgendeiner Musikerin beschallen ließ. Auf der Fensterbank standen ein paar Kakteen - Rens Lieblingsgewächse. Der Ainu hatte nie verstanden, warum er diese Pflanzen so mochte, aber er lies ihm seine Freude. Ein etwas größeres Exemplar stand in der Mitte der Fensterbank und Horos Blick blieb an diesem kurz hängen. Dieser hatte nämlich für beide eine besondere Bedeutung, ja ein einfacher Kaktus. Horo lächelte kurz, aber sein Lächeln erstarb darauf gleich wieder - alles hier erinnerte ihn an seinen Koi. Wie hatte Ren das nur ausgehalten? Ren war ja ein Workaholic, er wuselte überall herum und erledigte selbst die sinnlosesten Arbeiten, nur um nicht an Horo denken zu müssen. Bei ihm hatte es funktioniert, hatte der Chinese berichtet, der Ainu musste sich mit irgendetwas beschäftigen, aber mit was? Er ließ seinen Kopf kurz nach hinten auf die Couch sinken, und seufzte. Er machte gerne etwas mit Ren zusammen, aber alleine? Er kuschelte sich noch etwas an das Kissen und schloss die Augen. Ja, er vermisste seinen Koi, seine Liebe sowie seine Nähe. Er drehte sich auf die Seite und machte es sich etwas bequemer. Eine stumme Träne lief seine Wangen hinab und lief in das Kissen, welches der Ainu umklammerte. Was Ren wohl machte? Wie ging es ihm gerade? Horo machte sich viele Gedanken, aber schließlich forderte der fehlende Schlaf seinen Tribut und der Ainu fiel auf der Couch, an ein Kissen geklammert, in einen tiefen traumlosen Schlaf, während er leise immer wieder Rens Namen murmelte. Besagter Chinese saß immer noch mit seiner verrückten Klasse im Bus auf den Weg in Kioto. Sie waren auch später losgefahren, als eigentlich abgemacht war - es ging alles schief, was nur schief gehen konnte. Der Bus hatte Verspätung, ein paar Schüler hatten unabgemeldet gefehlt, wodurch ihr auch so toller Klassenlehrer sich erst nach jenen erkunden musste. Als alle im Bus waren, fuhr jener nicht an - irgendein Schaden am Motor. Die Erzieher, die mitfuhren, waren nahe dran, den Verstand zu verlieren. Die Klasse hörte sowieso nicht auf sie - eigentlich nur auf Ren. Durch seine coole, und stolze Art, und durch die Tatsache, das er, obwohl er Klassenbester war, anderen auch half und eigentlich der beste in der Klasse war, da er die Konflikte zwischen Erzieher und Schüler löste. So kam es, nachdem Ren die Lehrer beruhigt hatte, und jene einen neuen Bus bestellt hatten, und Ren die Klasse zusammengerauft hatte, dazu, das sie doch noch fuhren. Eigentlich hätte er es aber besser gefunden, nicht zu fahren - lieber wäre er bei Horo geblieben. So saß er aber nun, in den vordersten Reihen, mit seinem MP3 - Player und zog sich ein paar Alben von Linkin Park rein. Die Songs nahm er nur nebensächlich war - seine Gedanken waren jedoch nicht bei Horo, sondern bei den Aufgaben, die ihm bevorstanden. In Kioto würde er viel zu tun haben - ihm blieb fast keine Zeit, sich nach Horo zu sehnen, was hier natürlich Vorteile wie Nachteile hatte. Sie würden in Kioto viele Tempel und Schreine besuchen - unter anderem auch den ´Goldenen Tempel´. Aber anstatt sich bei den Führungen auszuruhen, sollten sie möglichst aufpassen. Sie erhielten eigentlich in jedem Fach irgendeine Aufgabe, ob nun sie Berichte schreiben, die Gegend beschreiben, oder Fotos machen und daraus eine Collage gestalten sollten - sie hatten hier mehr Arbeit als Vergnügen. Diese ganzen Arbeiten wurden natürlich bewertet, und für manche machten sie eine wichtige Note aus, wenn sie auf Kippe standen. Ren hatte sich vorgenommen, so viel wie möglich hier zu erledigen, Stress wollte er dann nicht haben, wenn alles abgegeben war. Er würde zwar kaum Schlaf bekommen, aber das machte ihm ja nichts aus. Hunger hatte er auch keinen, jedenfalls bis jetzt nicht. Horo hatte mit seinem Gedanken, das Ren ein Workaholic war und somit versuchte, nicht an Horo zu denken, schon recht. Ren kramte in seinem Rucksack, und konnte durch seine Kopfhörer den Krach und die falsch gesungenen Lieder vollkommen ignorieren. Er hoffte nur, dass keinem schlecht werden würde, aber das geschah bei den meisten immer auf der Rückreise. Zum Glück hatte er inzwischen etwas mehr Geduld, sonst wäre er schon wirklich lange am toben gewesen. Aber das brachte hier keinem was. Obwohl er zugeben musste, dass er ohne Horo lange nicht so geduldig war - aber hier würde er sich zusammenreißen, bei so vielen Chaoten. Trotz allem war er ohne Horo nicht derselbe - es war, als fehlte ein Teil seiner Seele, oder als würde seine Seele ohne den fröhlichen Ainu aus dem Gleichgewicht geraten. Bei diesem Gedanken musste er aber auch ganz kurz lächeln - das passierte aber auch nur einem, wenn er diese Person wirklich liebte. Schließlich fand er den Zettel mit der Aufzählung der gesamten Gebäude, die sie besuchen würden. Wie gesagt waren da der Goldenen Tempel, aber auch Schreine, Tempel und Teehäuser. Bei letzterem wollten sie auch verschiedene typische Kioto Gerichte probieren und zusehen, wie sie hergerichtet wurden. Jetzt schweiften seine Gedanken aber doch zu seinem blauhaarigen Koi ab, dieser hätte bestimmt alle Gerichte probiert, er hätte sich auch besonders gefreut, da sie fast nur vegetarisches Essen auf der Speisekarte in den Teehäusern hatten. Er spürte einen kleinen Stich in seinem Herzen, und sein Blick wurde leicht betrübt - wie gerne hätte er Horo an seiner Seite gehabt.... Doch plötzlich war Stille. Er vernahm nur noch das Gekreische seiner Klassenkameraden, die gerade mit einer leeren Flasche im Bus Fußball spielten, während ein Erzieher bereits mit feuchten Augen bettelte, das sie aufhörten und sich auf ihre Plätze setzen sollten. Ren seufzte nur - was für ein Kindergarten.... Er suchte in seinem Rucksack nach einer neuen Batterie, vorsorglich hatte er ein paar mehr mitgenommen. Plötzlich aber traf die leere Wasserflasche ihn am Kopf - und es war vollkommen ruhig im Bus. Selbst die Lehrer stockten. Alle starrten auf den Unglückspilz, welcher den Ball zuletzt gespielt hatte - jenen konnte man fast mit einer Leiche verwechseln. Obwohl Ren ja homosexuell veranlagt war, hatten alle gehörigen Respekt vor ihm. Die Mädchen mochten ihn, weil sie sich sicher sein konnten, dass er nicht über sie herfallen würde, und außerdem war er ein guter Zuhörer. Die Jungs waren am Anfang darauf eifersüchtig gewesen, und wollten auch nichts mit einem ´Schwulen´ zu tun haben, aber als Ren ein paar von ihnen vor einem gehörigen Verweis gerettet hatte, weil sie Alkohol in die Schule brachten, indem er die Lehrer ablenkte, hatten sie ihn akzeptiert. Außerdem war er sehr gut in sportlichen Aktivitäten, worauf die Jungs großen Wert legten. Auch dachten sie ja, er wäre eingebildet als sogar Jahrgangsbester, aber er half ihnen ohne zu murren bei den Aufgaben, wenn sie fragten. So hatte sich Ren nach einer langen Zeit ihr Vertrauen erarbeitet, sodass die Klasse ohne irgendwas auf ihn hörte, er hatte mehr Kontrolle über sie als die Lehrer. Ren nahm langsam die Flasche in die Hand und stand auf. Im Bus war es immer noch still, man hörte nicht einmal jemanden atmen. Ren legte einen seiner strengen Blicke, die gleichzeitig etwas Wut in sich trugen, auf und drehte sich zu dem besagten Schüler um, der zur Salzsäure erstarrt war. Kurz darauf fand sich besagte, unschuldige Flasche im Gesicht des Schülers wieder. Jener fiel um und lag schließlich mit einem roten Abdruck im Gesicht auf dem Boden des Busses. "Du solltest demnächst das treffen besser üben, sonst hast du bald ganz woanders auch noch einen Abdruck, " gab Ren kühl von sich. Er hatte sich zusammengerissen, sein Donnerschwert hatte er dabei, das hieß, er könnte ihm noch viel mehr wehtun. Die Klasse sah abwechselnd zu Ren und dem Schüler, der sich bereits wieder aufrichtete, und fing an zu jubeln. "Ich hab richtig gewettet! Los, gib mir meine 200 Yen, " und ähnliches klang durch dem Bus. Ren setzte sich unbeeindruckt auf seinen Platz und wechselte die Batterien aus. Es war bald Mittag, Horo würde sich bestimmt etwa zu essen machen, dachte er sich. Er schüttelte den Kopf und wendete sich wieder der Liste zu, er musste sich irgendwie beschäftigen, um nicht an seinen Koi denken zu müssen..... Horo saß inzwischen aufrecht auf der Couch und blickte verdutzt durch den Raum. Er hatte geschlafen, aber ihm war, als hätte der Chinese ihn gerufen. So wie immer um ihn zu wecken, diesmal aber nicht mit einer wütenden Stimme, sondern ganz sanft und zärtlich. Aber Horo fand schnell den Weg zurück in die Realität. Er seufzte schwer und kratzte sich am Kopf - und stand schließlich auf. Es war Mittag, und sein Magen hatte sich bereits gemeldet. Er tapste so in die Küche, um sich irgendein Fertiggericht zu machen - schließlich hatte er keinen Ren bei sich, der ihn bekochte. So machte sich daran, wieder Wasser anzusetzen und hoffte bereits, dass er sich nicht die ganze Zeit an Ren erinnern würde, oder dass er ihn noch mehr vermissen würde. Womit er aber leider falsch liegen wird... +-+-+ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)