Virtual Reality von CuteDragon (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 19: Teenyprobleme ------------------------- Huhu! Hier auch erst mal eine Entschuldigung, dass es so lange bis zum neuen Kapitel gedauert hat! Nun ist es da und ich hoffe, dass es euch gefällt! Viel Spaß damit und vergesst nicht, einen Kommi da zu lassen^^ Kapitel 19: Teenyprobleme Es war erst spät am nächsten Morgen. Schon eher Mittag, als sich zwei braune Augen öffneten und verschlafen gegen die Decke starrten. Sie hatten gestern wohl vergessen, die Rolläden zu schließen, denn die Sonne schien durch das Fenster und die Gardinen ins Zimmer. Er streckte sich vorsichtig, da er dann den warmen Körper in seinem Rücken spürte. Gleich legte sich ein Lächeln auf Joeys Lippen und er schmiegte sich näher an den Körper Setos hinter sich. Die Erinnerungen warum sie da nicht die Rolläden zu gemacht hatten, kamen auch gleich wieder. "Hm...", machte er dann und drehte sich vorsichtig um. "Hey.", meinte er dann sanft und strich ihm durch die Haare. Seto war bereits seit einer Weile, wenn auch wesentlich später, als es normalerweise für ihn üblich gewesen wäre, wach, hatte Joey jedoch die Gelegenheit geben wollen, sich noch ein bisschen auszuschlafen. Langsam öffnete auch der Brünette die Augen und lächelte leicht, während er seine Finger über den Rücken des Blonden gleiten ließ. "Morgen.", erwiderte Seto schließlich und hauchte einen Kuss auf die Nasenspitze des Kleineren. "Gut geschlafen?" Er selbst schlief überraschenderweise immer besser, wenn er mit Joey zusammen die Nacht verbrachte, unabhängig davon, ob sie am Abend oder in der Nacht noch mit anderen Aktivitäten beschäftigt gewesen waren. Gleich schlich sich ein strahlendes, aber müdes Lächeln auf Joeys Lippen. Er strich noch einmal langsam durch die weichen, braunen Haare Setos. "Natürlich.", antwortete er ihm dann auf seine überflüssige Frage. Dass er gut geschlafen hatte, stand doch außer Frage! Er setzte seinerseits einen kurzen Begüßungskuss auf die Lippen des Brünetten. "Und du? Ich hoffe doch genauso gut, wie ich." Der Blonde drehte sich nun gänzlich zu Seto um und richtete sich auf einen Ellbogen auf. "Bei dir doch immer." Eine Hand des Braunhaarigen hob sich und wuschelte sanft durch die ohnehin scho chaotische, blonde Haarmähne des Kleineren. Ob er jedoch immer so gut in der Nähe Joey schlafen würde, war eine andere Frage, denn so oft war es ja leider noch nicht vorgekommen. "Schade, dass ich heute schon wieder zurück muss. Dann müssen wir den Tag, so gut wie möglich, genießen, hm?" Leider war besagter Tag ja schon zur Hälfte um, also weniger Zeit, die sie mit trauter Zweisamkeit füllen konnten. "Erinner mich nicht daran!", antwortete Joey gleich. Darüber, dass Seto heute wieder fahren würde, wollte er gar nicht nachdenken. "Am liebsten würde ich direkt mit zu dir kommen...", fügte er dann hinzu und seufzte herzerweichend. Es war doch gemein, dass Seto so weit entfernt wohnte... Aber er würde noch genug Zeit für Selbstmitleid haben, wenn Seto nicht mehr hier war. Jetzt gab es bessere Beschäftigungen. "Aber nutzen müssen wir die Zeit wirklich.", stimmte Joey daher zu. "Lass uns duschen." Schmunzelnd richtete sich Seto ein wenig auf und wuschelte erneut durch die Haare des Kleineren. "Endlich, dabei musste ich mich so lange gedulden. Obwohl du mich wirklich sehr effektiv davon abgelenkt hast." Schmunzelnd hauchte der Brünette noch einen Kuss auf die Schläfe des Blonden, bevor er seine Beine aus dem Bett schwang und sich langsam erhob. Aber wirklich sicher, ob die Dusche noch mit der vorigen Nacht mithalten konnte, war er sich nicht. Seto bezweifelte es zwar stark, aber das würde er ja in wenigen Minuten wissen. "Hmh.", machte Joey dann und schlangs eien Arme um die Taille Setos. Als dieser dann aber aufstand, seufzte Joey wieder leise. Er richtete sich dann auch auf. "Dann will ich dich mal nicht zu lange warten lassen.", antwortete er und schwang sich ebenfalls aus dem Bett, auch wenn er am liebsten mit Seto liegen geblieben wäre. Nachdem er aufgestanden war, schlangen sich die Arme Joeys allerdings gleich wieder um Setos Hüfte. Er lehnte seine Stirn gegen dessen Rücken und schob ihn dann grinsend Richtung Badezimmer. "Du lenkst.", meinte er gleichzeitig. Das Grinsen erwidernd, tätschelte der Brünette die Hände des Blonden, die sich ja mehr oder weniger auf seinem Bauch befanden, und steuerte diesen geradewegs zum Badezimmer. Zum Glück war es auch nicht viel schwieriger zu koordinieren, wenn eine Person an einem hing. "Du bist noch ziemlich kuschelbedürftig, hm?", murmelte Seto leise, als sie ihr Ziel erreicht hatten und drehte Oberkörper und seinen Kopf so weit, dass er einen Kuss auf die Schläfe Joeys Hauchen konnte. Nicht, dass ihn die Körpernähe zu dem Anderen gestört hätte, eher das Gegenteil war der Fall. "Natürlich bin ich das!", war Joeys prompte Antwort. Er lächelte und löste seine Hände dann vom Bauch Setos, um dann einen richtigen Kuss auf dessen Lippen setzen zu können. Er trat dann zur Dusche und stieg wenig später hinein. Auffordernd sah er zu dem Größeren. Warum auch viel Zeit verschwenden? Nackt waren sie doch sowieso noch beide und außerdem wollte er die Zeit, bis Seto dann wieder fahren musste, noch genießen! Dementsprechend folgte Seto dem Blonden auch kurz darauf in die Dusche und drehte den Wasserhahn soweit auf, dass das Wasser eine angenehme Temperatur hatte. Mit einem zufriedenen Seufzen genoß der Brünette den warmen Strahl und ließ seine Finger über die sich erwärmende Haut Joeys gleiten. Erst einige Minuten später löste er sich wieder von dem Kleineren und griff nach der Shampooflasche, von deren Inhalt er sich etwas auf die Hand drückte. Sanft begann Seto die leicht violette Masse in den blonden Haaren zu verteilen, wobei die Bewegungen seiner Finger schon eher an eine Massage erinnerte. Entspannt lehnte sich Joey gleich zurück, gegen den Körper Setos und seufzte leise. Die braunen Augen schlossen sich dann auch, um die Massage besser genießen zu können. Nach einer Weile löste sich Joey dann von dem Anderen und wusch sich schnell das Shampoo aus seinen blonden Haare, ehe er dann die Prozedur bei Seto wiederholte, wofür er sich auf die Zehenspitzen stellen musste. Danach setzte er einen Kuss auf dessen Lippen. "Musst du wirklich heute schon fahren?", fragte er dann gleich wieder. "Mh-hm, noch einen Tag werde ich leider nicht frei bekommen.", erwiderte der Brünette und bedauerte die Gegebenheiten genauso wie der Blonde. Er selbst wäre ja auch gerne noch etwas länger bei Joey geblieben, aber es ging nunmal nicht. Als auch der restliche Schaum aus den braunen Strähnen entfernt war, griff Seto erneut nach einer Flasche auf der Ablagefläche, dieses Mal handelte es sich jedoch um das Duschgel. Auch dieses wurde erst auf den Händflächen verteilt und die Flasche zurückgestellt, bevor der Baunhaarige seine Hände erneut über den Körper Joeys wandern ließ, diesen somit gründlich einseifte. "Vielleicht lässt sich ja bald wieder etwas einrichten..." Als Seto sich seinem Körper widmete, lächelte Joey dann doch wieder leicht. Er schmiegte sich kurz an den größeren Körper Setos und löste sich dann wieder von ihm, damit er mehr Freiraum zum agieren hatte. "Aber bitte überall, okay?", fragte er dann mit einem gewissen, raunenden Unterton in seiner Stimme. Kurz lehnte er seinen Oberkörper vor, um einmal sanft in das Ohrläppchen Setos zu beißen. "Und gründlich...." ~°~ "Ich habe wirklich keine Lust zurückzufahren.", meinte Seto und öffnete mit einem leisen Seufzen die Augen, so dass er dem Blonden ins Gesicht sehen konnte. Mittlerweile saßen, oder im Fall des Brünetten lagen, sie im Wohnzimmer. Seto hatte seinen Kopf auf die Oberschenkel des Kleineren gebettet und so wirklich wusste er schon gar nicht mehr, wie sie in diese Position überhaupt gekommen war, nur, dass es nicht geplant gewesen war. Ein kurzer Blick auf die Zeitanzeige des Videorekorders teilte ihm mit, dass er allmählich losfahren sollte, wenn er nicht zu spät nach Hause komme wollte. Zudem war es auch nicht so gut, wenn er Mokuba noch länger alleine ließ, der Schwarzhaarige war schließlich erst vierzehn, auch wenn er in knapp zwei Monaten Geburtstag haben würde. "Hm, ich will auch nicht, dass du fährst.", antwortete Joey gleich und strich sanft durch die braunen Haare. Er wusste auch nicht mehr genau, wie sie sich hier hingewurschtelt hatten, aber es gefiel ihm. Nur machte es das Ganze noch schwerer, denn jetzt hatte Joey noch weniger Lust aufzustehen und Seto zu verabschieden. Obwohl die Reisetasche schon im Flur stand. "Aber es nützt ja nichts.", fügte der Blonde noch seufzend hinzu. "Aber bald komm ich dich dann wieder besuchen, ja Schatz?" "Will ich doch hoffen.", erwiderte dieser und ließ seine Finger leicht über die Brust des Anderen gleiten. Je öfter sie zusammen waren, desto schwerer wurde es für den Brünetten, zuzurück zu fahren, wenn es an der Zeit war. Dennoch konnte er schlecht einfach umziehen. Sowohl seine Arbeit, als auch Mokuba hielt ihn davon an und sie hatten ein Haus, in dem sie schon ihr ganzes Leben lang wohnten. Langsam richtete sich der Brünette auf und versiegelte die Lippen des Blonden mit seinen eigenen, konnte sich aber nicht dazu überwinden, dies als Abschiedskuss anzusehen. Wenn er Seto lassen würde, würde der sicher noch länger zögern und es am ende noch schwerer machen. Daher seufzte Joey leise in den Mund des Brünetten, intensivierte den Kuss kurz und richtete sich dann auch auf. "Ich glaube, wenn du jetzt nicht fährst, dann werde ich dich nciht mehr gehen lassen und du kommt nie an.", meinte er und strich kurz durch die braunen Haare, ehe er einen Kuss auf die Stirn Setos setzte. "Ich werde mal sehen, wann ich frei bekomme und sag dir dann bescheid, ja?" "In Ordnung, ich ruf dich an, wenn ich zu Hause bin." Der Weg dauerte zwar gut ein paar Stunden, aber all zu spät würde es immer noch nicht sein, so fern der Brünette nicht in einen lästigen, langen Stau geraten würde. Ein Kuss wurde noch auf die Schläfe des Blonden gehaucht, bevor sich Seto aufrichtete und sich streckte. Langsam und ein wenig widerwilig begab sich der Braunhaarige dann auch in den kleinen Flur und nahm seine Jacke vom Haken, um sie sich anzuziehen. Je näher er der Wohnungstür jedoch kam, desto weniger Lust hatte Seto, wirklich zurückzufahren und Joey wieder ein paar Wochen nicht zu sehen. "Gut, ich warte dann so lange.", antwortete Joey und stand auch auf, um den Anderen zur Wohnungstür zu begleiten. Dort schlüpfte er selbst in seine Schuhe, denn mit nach unten würde er sicher noch gehen. Aber dann musste er sich beherrschen, nicht mit ins Auto zu steigen... Es wurde noch schnell ein Kuss auf Setos Wange gedrückt, nachdem der Blonde gewartet hatte, bis dieser angezogen war. Dann schnappte sich Joey die Tragetasche und seinen Haustürschlüssel, um schon einmal ins Treppenhaus zu gehen. Seine freie Hand schnappte sich die Setos und zog ihn sanft mit sich. So eine Fernbeziehung hatte eben auch viele negativen Seiten. Und die überwiegten gerade im Moment eindeutig... Mit einigen fließenden Bewegungen war die Tasche auch im Auto, das sie zum Glück schon vom Club abgeholt hatten, verstaut und Seto war theoretisch bereit abzufahren. Die Theorie in die Praxis umzusetzen war allerdings wesentlich schwerer, da es hieß, den Blonden zurücklassen zu müssen. Eine Weile blickte der Brünette Joey einfach nur ins Gesicht, bevor er sich zu diesem hinabbeugte und die Lippen des Blonden in einen Kuss verwickelte, den er dieses Mal wohl als Abschiedskuss anerkennen musste, ob er wollte, oder nicht. Konnten sie nicht einfach ein paar hundert Kilometer näher beieinander wohnen? Dass es diesmal der Abschiedskuss war, war auch dem Blondschopf klar. Nachdem sie gestern - Oder heute Morgen - miteinander geschlafen hatten und die gemeinsame Dusche auch nicht von schlechten Eltern gewesen war, wollte er Seto noch viel weniger gehen lassen, als ohnehin schon! Er schlang seufzend seine Arme um dessen Hals und schmiegte sich näher an ihn, während er den Kuss sanft erwiderte. Nach einer ganzen Weile erst lösten sich die Lippen Joeys wieder von denen des Brünetten. Joeys Finger strichen langsam durch die feinen, braunen Nackenhärchen. "Ich werde dich vermissen.", meinte er dann und lächelte aber leicht. Immerhin wollte er Seto den Abschied nicht auch schwer machen. "Aber ich werde schauen, dass ich so schnell wie Möglich zu dir komme, ja?" "Mm-hm." Sanft strich Seto noch einmal durch die blonden Strähnen und löste sich schließlich von Joey, bevor dies wirklich unmöglich für ihn wurde. "Ich freue mich schon darauf." Mit einem leichten Lächeln öffnete der Brünette die Autotür und stieg in den Wagen. ~°~ Seufzend schloss Seto einige Stunden später die Tür zu seinem Haus auf. Wieso kamen eigentlich so viele Leute auf die dumme Idee, um diese Uhrzeit noch durch die Gegend zu fahren und dabei noch einen Stau zu verursachen? Fast eine Stunde hatte es gedauert, bis der Braunhaarige hatte weiterfahren können und es hatte nicht einmal einen Unfall gegeben! "Mokuba, ich bin wieder da.", wurde durch das Haus gerufen und anschließend darauf gewartet, ob ein Lebenszeichen von besagtem Schwarzhaarigen kam. Sicher war es nie, vor allem wenn sein Bruder zu sehr mit Ragnarok beschäftigt war. Das Lebenszeichen ließ noch ein paar Minuten auf sich warten, ehe sich dann ein schwarzer Haarschopf am oberen Ende der Treppe zeigte. "Hey, Seto!", rief er dann zur Begrüßung. Zum Glück hatte sein Bruder ihm per Handy bescheid gegeben, dass er im Stau stand. Sonst hätte er sich wohl Sorgen gemacht. "Ich frage besser nicht, wie die Fahrt war oder? Also wie war es bei Joey?" Er hopste die Treppe hinunter und kam dann vor seinem Bruder zum Stehen. Auf den Lippen des Schwarzhaarigen lag ein leichtes Lächeln. Überhaupt wirkte er etwas beschwingter, als sonst. Kritisch betrachtete Seto seinen jüngeren Bruder und stellte ersteinmal seine Tasche ab, um die Jacke auszuziehen und sie an den Kleiderhaken im Flur zu hängen. "Schön, ich habe sogar diese Geburtstagsparty überlebt, womit ich eigentlich nicht gerechnet hatte." Na ja, so schlimm hatte er es sich auch nicht vorgestellt, aber viel Lust hatte er nicht auf eine Konfrontation mit Duke gehabt, der sich mittlerweile wohl etwas beruhigt hatte, wenn er so an die wirkliche Begegnung dachte. "Was ist los? Hast du was angestellt?" Obwohl... dann versuchte der Schwarzhaarige eigentlich eher, nicht schuldbewusst auszusehen, was ihn noch schuldbewusster aussehen ließ. "Nein, das kann es nicht sein... irgendetwas Tolles passiert, während ich nicht da war?" Mokuba nickte, während er ins Wohnzimmer trat. "Hm.", machte er dann, als Zeichen, dass er Seto zuhörte. Also schien es ja so, dass Joeys Freunde ganz nett gewesen waren. Bei der nächsten Frage, streckte er gleich seinen Kopf wieder in den Flur, ein breites Grinsen auf den Lippen. "Ich hab Jemanden kennen gelernt!", meinte er gleich, total begeistert. "Bei Ragnarok! Er nennt sich 'Toya' und ist total nett!", platzte es gleich weiter aus dem Teenager raus. Also hatte Mokuba endlich ein neues Opfer gefunden und ließ Joey vielleicht endlich in Ruhe. Zwar wusste er mittlerweile, dass der Schwarzhaarige Dragon war und sich nicht wirklich an 'Ichigo' heranmachen wollte, aber stören tat es ihn dennoch. "Ihr scheint euch ja gut zu verstehen, wenn du deswegen so hyperaktiv bist." Solange es online blieb, war es ja in Ordnung, dass sein Bruder viele Leute kennenlernte, mit denen er sich gut verstand. Zwar hatte er selbst auch schon mal so ein Online-Reallife-Date gehabt, aber das war ja zunächst in einem Disaster geendet. Man wusste nie, wer die Person war, die sich hinter dem anderen Bildschirm befand. Mokuba grinste noch etwas breiter. Er war schon die ganzen Tage, die Seto nicht da war, so hyperaktiv. Jedenfalls hatte ihn meistens ein melodischer Summton begleitet, wenn er durch das Haus gelaufen oder vor seinem PC gesessen hatte. "Tun wir!", antwortete er gleich und verschwand wieder im Wohnzimmer, nur um dann noch etwas anzuhängen. "Er wohnt nicht so weit weg und kommt nächstes Wochenende her.", meinte er beiläufig. "Wir treffen uns in diesem einen Eiscafé." "Ach so ok... WAS?" Ungläubig starrte Seto seinen Bruder an, als er das Gesagte verarbeitet hatte. "Bist du lebensmüde?" Was konnte da alles passieren? Mokuba wusste doch überhaupt nichts von diesem Kerl und dieser konnte doch alles mögliche sagen, was nicht stimmte. Wahrscheinlich war es irgendein komischer Freak, der es auf seinen armen, kleinen, niedlichen Bruder abgesehen hatte und sonst was mit diesem machen wollte. Der machte es bestimmt ständig und wusste schon, wie man die jungen, naiven Dinger dazu bekam, dass diese sich mit ihm trafen und die er dann... Nein! Er wollte diesen Gedanken gar nicht weiter verfolgen. "Auf keinen Fall gehst du da hin! Das könnte sonstwas für ein Typ sein!", teilte der Brünette dann auch seine Gedanken mit, die er sich zurechtlegte. Mokuba sah auf. Er war gerade schon dabei, sich aus dem Wohnzimmerschrank eine Packung Chips zu kramen. Er warf einen Blick zu Seto und legte die Stirn in Falten. "Warum sollte ich lebensmüde sein?", fragte er gleich zurück. "Wir kennen uns schon fast eine Woche!", meinte er überzeugt, als wäre es tatsächlich ein Argument für ihn und sein Vorhaben. "Und er ist sehr nett." Er schloss den Schrank wieder, ließ sich auf die Couch sinken und öffnete dann die Tüte Kartoffelchips, um sich einige davon in den Mund zu stecken. Dann verschluckte er sich aber gleich. "Was?!", fragte er gleich verständnislos. "Was soll das denn? Natürlich gehe ich da hin!" "Wirst du nicht und dabei bleibt es!", entschied der Brünette und verschränkte die Arme vor der Brust, nachdem er einige Schritte in das Wohnzimmer gesetzt hatte. "Als ob du ihn kennen würdest, wenn ihr euch gerademal eine Woche kennt!" Joey und er hatten sich viel länger online gekannt und es hatte beim ersten Mal trotzdem nicht funktioniert... was zwar eher an ihm selbst lag, aber das war in diesem Fall völlig unwichtig, wie der Brünette fand. Und nett, pah, nett! Und in Wahrheit versteckte dieser Kerl Chloroform oder ein Messer hinter seinem Rücken! Das sah Seto ja schon geradezu vor seinem inneren Auge, so wie einige andere, aber nicht weniger schlimme, Szenarien. Er würde Mokuba sicherlich nicht so einfach dieser Gefahr aussetzen, in die sich sein Bruder, so naiv wie ein Vierzehnjähriger war, mit Freude hineinstürzte. "Werde ich wohl!", antwortete Mokuba gleich, mit einem ziemlich trotzigen Unterton in der Stimme. Oh, manchmal konnte er Seto ja überhaupt nicht leiden! Und so ein Moment war gerade! Als ob der ihm alles verbieten konnte, eine richtige Gemeinheit! "Du hast mir das gar nicht zu verbieten! Außerdem kennst du ihn ja nicht einmal eine Woche und schon denkst du, er ist ein Psychopath!" Die Chipstüte war mittlerweile wieder uninteressant geworden. Lieber stand Mokuba wieder auf, stemmte die Hände in die Hüfte und sah Seto aufgebracht an. "Du kannst drauf wetten, dass ich da hingehen werde!" "Und ob ich dir das verbieten kann!" Wer war denn hier der Erziehungsberechtigte von Mokuba? Ja wohl er! Wurde ja noch schöner, wenn Mokuba alles machen konnte, was er wollte, ohne dass er ein Wörtchen mitzureden hatte. "Als ob du nach einer Woche so viel mehr über diesen Typen weißt." Was war schon eine Woche, wenn man sich gerademal online kannte? "Du wirst da jedenfalls nicht hingehen und wenn du es doch versuchen solltest, kannst du dich schon auf Hausarrest freuen!" Es war ja wohl nicht zu fassen, dass er sich jetzt auch noch aufregen musste, nachdem seine Nerven ohnehin schon strapaziert waren. Mokuba schenkte seinem Bruder einen völlig perplexen Blick. Dieser wandelte sich allerdings in einem Bruchteil einer Sekunde zu einem recht Wütenden. "Was?!", fragte er gleich aufgebracht und machte einige Schritte auf seinen Bruder zu, allerdings mehr, um das Wohnzimmer zu verlassen. "Du bist nicht mein Vater, okay?", meinte er dann, auch wenn er wusste, dass er Seto jetzt sicher weh tat. Aber er war einfach sauer! "Du bist NUR mein Bruder, und du hast mir gar nichts zu verbieten!" Nachdem er ihn noch einmal vielsagend angesehen hatte, stampfte der Teenager dann aus dem Wohnzimmer und polterte die Treppe hinauf. Das nächste, was man hörte, war ein lautes Türenknallen. Perplex blickte Seto dem Kleineren hinterher, der es doch wahrlich geschafft hatte, ihn sprachlos zu machen. Mokuba und er hatten sich zwar schon öfter in die Haare gekriegt, aber in diese Richtung war es eigentlich nie gegangen. Nachdem ihre Eltern ziemlich früh gestorben waren, hatte er sich bemüht, sich um sie beide zu kümmern und trotzdem noch eine vernünftige Ausbildung zu schaffen. Das war ihm eigentlich nur gelungen, weil Mokuba auf das gehört hatte, was er sagte und an sich ein braves Kind war, demnach hatte Seto nie gedacht, dass er einen solchen Spruch je von dem Schwarzhaarigen hören würde. Nach all dem, was sie bisher erlebt hatten, schmerzte es wirklich es zu hören und gleichzeitg machte es den Brünetten wütend. Die Zähne zusammenbeißend fuhr sich Seto durch die Haare und stampfte die Treppe ebenfalls hoch. "Ich muss Joey anrufen!" Vielleicht würde ihn das wieder ein bisschen runterholen. Und genau das tat Seto auch, nachdem er sich auf sein Bett gesetzt und sich das schnurlose Telefon geschnappt hatte. Es dauerte auch nur ein paar Piepstöne, bis am anderen Ende der Leitung ein "Ja?", ertönte. Man hörte einiges Topfklappern, denn immerhin war gerade Abend und Joey bekanntermaßen ein bekennender Essensliebhaber. "Seto?", wurde gleich weiter gefragt. Man hörte schon ein gewisses Lächeln aus der Stimme des Blonden. "Bist du gut angekommen? Hab deine SMS bekommen, wegen dem Stau." Seufzend ließ dieser sich ersteinmal zurück auf die Matratze sinken und fuhr mit der Hand über sein Gesicht. "Ich bin nach einer Stunde aus dem Stau rausgekommen, aber der ist gerade mein geringstes Problem.", erwiderte der Brünette schließlich, mittlerweile ruhiger, aber immer noch mit eine Spur Wut in der Stimme, die er bei Joey jedoch so gut wie möglich zurückzuhalten versuchte. "Im Moment hab ich viel mehr das Bedürfnis, Mokuba einfach in seinem Zimmer einzuschließen." Dann konnte dieser wenigstens nicht zu diesem Treffen, mit diesem komischen, ihm unbekannten, Kerl gehen. Dann würde der Schwarzhaarige aber wahrscheinlich auch nie wieder mit ihm reden. "Mokuba in sein Zimmer einsperren?", fragte Joey gleich zurück und man hörte seiner Stimme gleich an, wie überraschend der Satz für ihn war. Normalerweise waren Mokuba und Seto doch ein Herz und eine Seele! "Warum? Ist irgendwas passiert oder hat er etwas angestellt?", wurde daher auch gleich nachgehakt. Da stimmte doch irgendetwas nicht. Schon alleine, weil Setos Stimme so seltsam klang. Langsam ließ der Brünette seine Hand auf die Matratze sinken und schob sich auf dem Bett weiter nach hinten, bis er am Kopfende saß und sich anlehnen konnte. "Mokuba hat bei Ragnarok vor einer Woche irgend so einen Kerl kennengelernt und der will nächstes Wochenende in die Stadt kommen, damit sie sich treffen können. Vor einer Woche! Und Mokuba tut schon so, als ob er ihn in und auswendig kennt, weil er 'nett' tut. Ich habe es ihm verboten, aber Mokuba meinte, dass es ihm egal sei, was ich sage, weil ich ja nur sein Bruder und nicht sein Vater bin.", erklärte Seto und allmählich verwandelte sich der wütende Unterton in einen bitteren. "Ich meine, wenn man die Person eine ganze Weile kennt, kann man sie vielleicht auch so einschätzen, ohne dass man sie privat gesehen hat, aber Mokuba ist vierzehn und verrennt sich in die ganze Sache. Das könnte sonst was für ein Typ sein." Joey lauschte erst einmal den Worten des Brünetten und schluckte dann leicht. Gut, das war wirklich... verworren! "Ach, Seto...", meinte er dann und seufzte leise. Er konnte sich denken, wie schwer es war, Mokuba so etwas auszureden. "Ich kann schon verstehen, dass du dir Sorgen machst. Immerhin hört man ja fast jede Woche von irgendwelchen Psychopathen und Kinderschändern, die sich im Chat an wehrlose Dinger ranmachen." Der Blonde ließ sich auf den Küchenstuhl sinken. "Aber Mokuba ist halt vierzehn und mitten in der Pubertät und dass er da direkt auf Durchzug schaltet, wenn du ihm das einfach verbietest, hättest du dir doch denken können, oder?" "Ich weiß, dass man in dem Alter Verbote hasst wie die Pest." In gewissem Maße war er ja auch so gewesen, als er in der Pubertät gesteckt hatte, auch wenn er gerne das Gegenteil behauptete. "Das ändert aber auch nichts an der Tatsache, dass er hingehen will und ich darauf bestehen werde, dass er es nicht tut. Es ist ja nicht so, als gönne ich es ihm nicht, jemanden kennenzulernen." Er machte sich nunmal Sorgen, weil ihm Mokuba wichtig war, besonders weil dieser das letztes Familienmitglied war, das er hatte. Ab und zu übertrieb er es auch und reagierte zu heftig, aber in diesem Fall weigerte sich der Brünette zu glauben, dass seine Ansicht falsch war. "Hm.", machte Joey nachdenklich. Seto hatte ja Recht! Das auf jeden Fall, nur war der Weg falsch. Mokuba würde sicher nicht so leicht von seine, Vorhaben abzubringen sein, wie Seto glaubte. Da würde der ihn sicher wirklich einsperren müssen. "Ich denke nicht, dass du ihn so einfach abhalten kannst.", sprach Joey dann seine Gedanken auch aus. Er hatte ja keinen kleinen Bruder, also konnte er nur mutmaßen. "Weißt du was?", fragte er dann und schmunzelte. Man konnte das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. "Wann will sich Moki denn mit dem Kerl treffen?", fragte er gleich. Dass es nicht leicht sein würde, den Schwarzhaarigen von dieser Idee abzubringen, hatte Seto ja vor einigen Minuten deutlich mitbekommen. Aber wie sollte er es denn sonst machen? Wahrscheinlich würden in diesem Fall nicht einmal die besten Argumente bei Mokuba ankommen. Bei der Frage Joeys runzelte der Brünette jedoch ein wenig die Stirn, als er versuchte, einen Grund für das Nachfragen zu finden. "Nächstes Wochenende, ich vermute Samstag." Sein Bruder unternahm eher Samstags etwas, als Sonntags, aber im Grunde konnten es eigentlich beide Tage sein. "Genauere Angaben hat er nicht gemacht. Wieso?" "Sehr gut.", antwortete Joey erst einmal, während er wieder aufstand und sich dem Herd widmete. "Dann komm ich nächstes Wochenende zu dir.", beschloss er gleich. So hatte er gleich noch einen Grund mehr, Seto wieder zu sehen. Aber es gab ohnehin schon genug! "Wenn du ihn bis dahin nicht von seiner Idee abgebracht hast, dann werden wir eben gucken, ob ihm etwas passiert." Dass diese Idee an stalking grenzte, ignorierte Joey dabei geflissentlich. "So kannst du zur Not eingreifen und Mokuba bekommt sein Date, wenn es denn wirklich ein netter Kerl sein sollte." Überrascht blickte Seto ins Nichts, bevor sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen schlich. "Schaffst du es denn so kurzfristig? Nicht dass ich mich beschwere... ich freu mich, wenn du herkommst.", gab der Brünette zu und strich sich einige nervige Strähnen aus der Stirn. "Du willst also, dass wir Mokuba heimlich folgen?" Wenn sie es offensichtlich machen würden, regte sich sein Bruder sicherlich wieder stundenlang auf. Was nicht hieß, dass er nicht trotzdem versuchen würde, dem Schwarzhaarigen die Idee auszureden. Aber falls sie Joey Plan wirklich in die Tat umsetzen würden... und es wirklich so ein übler Kerl war, wie er befürchtete, dann konnte dieser sich schon mal auf etwas gefasst machen! Joey lächelte leicht. "Natürlich schaff ich das. Muss ja nur das Ticket kaufen." Er hatte ja die Wochenenden in nächster Zeit keinen Dienst. Zum Glück. Leider kam es nur noch zwei Mal in den Genuss. Aber als Koch hatte man sowieso die unsensibelsten Arbeitszeiten überhaupt. "Dann mach ich das nachher und dann komm ich nächstes Wochenende vorbei." Wow, dann würde er seinen Schatz ja schon viel schneller wiedersehen, als er sich erhofft hatte! "Dann verfolgen wir Mokuba auf seinem blind date." Natürlich nur zu dessen Besten, denn manchmal musste man so bockige Teenies ja zwingen. "Okay." Dann musste Seto aber immer noch eine ganze Arbeitswoche hinter sich bringen, bis er den Blonden wiedersehen konnte, aber immerhin war es schneller, als er vermutet hatte. "Was kochst du eigentlich gerade?" Jetzt hatten sie dieses Thema ja beendet und beruhigt hatte sich der Brünette ebenfalls. Zudem hatte er, am Anfang des Telefonates, gehört, dass Joey wohl in der Küche stehen musste. Er selbst hatte selten Lust zu kochen, - Wenn man es denn so nennen konnte - wenn er eh nur für sich kochen musste. Wenn sein Bruder mitaß, machte er dann schon eher eine Ausnahme. "Hmh.", machte Joey nur zustimmend und warf prüfende Blicke in Topf und Pfanne. "Die Woche geht sicher auch noch schnell rum.", meinte er und seufzte dann. "Ich mache ein ganz leckeres Abendessen. Leider nur für mich." Es war schon traurig, wenn er daran dachte, dass er heute morgen - Oder eher mittag - noch neben Seto aufgewacht war. "Hoffentlich geht die Woche schnell rum." Während er den Herd ausmachte, seufzte Joey noch einmal, dieses Mal etwas tiefer. "Ich vermisse dich jetzt schon." "Hm.", kam es dieses Mal von Seto, der wesentlich entspannter als zuvor die Augen schloss. Es war schon irgendwie toll, mit einer Person über diese Probleme reden zu können, denn diese Gelegenheit hatte er vorher nicht gehabt. Immerhin steigerte er sich so nicht noch mehr in das Problem und machte es am Ende noch schlimmer dadurch. "Ich dich auch, aber wenn es nur eine Woche ist, dann geht es ja, ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass ich dich erst viel später wiedersehen werde." Vielleicht zwei oder drei Wochen, da waren ein paar Tage noch halbwegs gut wegzustecken. "Hmh.", antwortete Joey und grinste leicht. "Ja, so gesehen ist es ja ganz gut, dass Mokuba ein pubertärer Teenager ist." Sonst hätten sie nicht so schnell einen Grund gehabt, denn die Fahrt zu Seto war ja immer auch teuer. Aber sie war es eben wert. "Okay, ich ruf dich noch mal an.", meinte er dann. "Ob ich und wann ich dann wirklich am Wochenende komme." Der Blonde warf einen schnellen Blick auf seinen Kalender. Aber es würde sicher nicht dazwischen kommen. "Ich muss jetzt leider auflegen, Schatz, sonst brennt hier alles an. Schlaf schön." "In Ordnung, guten Appetit.", erwiderte der Brünette noch und wünschte sich ebenfalls Joeys Essen kosten zu können, aber auf der Entfernung war es wohl wirklich unmöglich. Wie gemein, wenn man bedachte, dass er genau wusste, wie gut das Essen des Blonden schmeckte und Seto genau wusste, dass er es frühestens wieder am Wochenende essen durfte, wenn er Joey dazu überreden konnte, zu kochen. "Schlaf auch gut und... Ich liebe dich." Seufzend drückte Seto auf die Auflegtaste und blickte für einen Moment auf das Telefon. Es war immer noch peinlich diese Worte zu sagen... "Ich dich...", antwortete Joey, bevor er dann durch das Tuten unterbrochen wurde. Seto! Also echt. Trotzdem musste der Blonde leicht lächeln. Manchmal war Seto einfach süß. Dem war es sicher immer noch peinlich, so etwas am Telefon zu sagen. Seufzend legte er dann auch auf und stellte das Telefon in die Ladestation, um sich dann seinem Abendessen zu zuwenden. Nur noch fünf Tage! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)