Desiderium ad amori von Kokuren2 (Vita et gaudium et dolorem aportat) ================================================================================ Kapitel 1: Paragraf I: Ludibrium --------------------------------- Hallöchen, hier ist Caro^^ Jupp, das ist also meine erste Hochgeladene Story, ich hoffe sie gefällt euch *g*. Ich will jez auch nicht rumschwafeln, von daher viel Spaß! Langsam weiteten sich die ersten Sonnenstrahlen auf dem Land. Stück, für Stück umhüllte sie die Natur mit einem zarten Rosa und ließen die ach so raue Welt in einem ganz anderen, helleren Licht erstrahlen. Ceres stapfte den mit Schlaglöchern bedeckten Kiesweg entlang und fühlte sich genauso zerknirscht, wie die Steine unter seinen schwarzen Stiefeln. Trotz das es relative warm war, fröstelte es ihn und er zog seinen Mantel enger. Jetzt ging er also in die achte Klasse. Das war ja eigentlich nichts besonderes, doch an einer neuen Schule schon. Rausgerissen aus dem Vertrauten, mitten in das Unbekannte gestellt fühlte er sich durch diesen plötzlichen Umzug. Man hätte ihm ja wenigstens früher bescheid sagen können, oder? Schließlich hätte es ja nicht in so einem Horror Szenario enden müssen, fand er. Nicht einmal eine Woche hatte die Mutter ihrem 14 jährigen Sohn gelassen, um sich auf das Bevorstehende einzurichten. Zornig und mit gesenktem Kopf lief er schnellen Schrittes weiter, nachdem er einen kurzen Blick auf die Uhr gewagt hatte, die ihm sagte, dass er sich beeilen müsse. Er bog um die Ecke einer Gasse und stand dann vor dem großen Gebäude. Die Steinmauern waren an manchen stellen mit Graffiti besprüht und wiesen einige, genau genommen, ziemlich viele Makel auf. Ceres sah sich nach dem Haupteingang um und hatte ihn auch nach kurzen gefunden. Schnell eilte er die Treppen hinauf und sucht nun nach seiner neuen Klasse. Er lief an etlichen Türen vorbei, bis er endlich die richtige fand: 8GB HIROSHI. Er atmete einmal tief durch und versuchte das Klopfen seines Herzens mit einem Seufzer zu übertönen, was ihm aber kein Stück gelang, da die Verunsicherung tief in ihm verankert saß. Er nahm den noch vorhandenen Mut zusammen, denn schließlich war er schon 10 Minuten zu spät, und klopfte vorsichtig an. "Ja?!", riefen ihm gleich mehrere Stimmen entgegen und er glaubte auch die des Lehrers herausgehört zu haben. Also öffnete Ceres kurzerhand die Tür und trat in die (ein wenig luftkarge) Klasse ein. Alle Augen richteten sich auf ihn und plötzlich wurde es still. Der rothaarige Junge fühlte sich so unbehaglich, dass er sofort die Tür hätte zuschlagen und kehrt machen können, aber es war ja schon zu spät. "Aha, du musst Ceres Kirisaki sein. Stimmt´s oder hab ich recht?" Der Lehrer setzte die Kreide ab und wandte sich zu ihm herum. "Ja.", gab der angesprochen Kleinlaut zur Antwort und wollte gerade einen Schritt machen, als er sich plötzlich in einer, auf dem Boden liegender Sporttasche verfing und fast auf die Nase fiel. Die Klasse brach in lautes Gelächter aus und der Lehrer musste sie zur Ruhe mahnen. "Also, das ist Ceres. Er ist vor einer Woche hierher gezogen." Er sah Ceres an, was dieser nutzte um sich den jungen Mann genauer einzuprägen: braunes kurzes Haar, in ungefähr so lang wie das seine, grüne Augen, die irgendwie eine gewisse Freundlichkeit ausstrahlten und ein paar kleine Bartstoppeln. Er machte einen sehr sympathischen Eindruck auf den neuen Schüler und er hatte sich wohl auch nicht getäuscht. Nachdem der Neue Platz genommen hatte, nahm der Lehrer wieder den Unterricht auf. "Herr Hiroshi, die Paaauuuse!!!", brüllten einige, als der Klassenlehrer mal wieder auf dem besten Weg war, zu überziehen. "Ja ja..., dann raus mit euch!", sagte Irvine Hiroshi lächelnd und gab Ceres einen Wink, dass er noch kurz bleiben sollte. Alle stürmten aus dem stickigen Raum, nur Ceres blieb stumm wie ein Fisch sitzen und wartete, bis der letzte die Tür geschlossen hatte. Irvine öffnete sogleich das Fenster und meinte: "Wie hab ich es hier drin nur mal wieder 45 Minuten ausgehalten?" Er drehte sich zu Ceres: "Ceres ist ja ein sehr exotischer Name, findest du nicht auch?" Dieser zuckte nur mit den Schultern, er wusste beim besten Willen nicht was er nun sagen sollte. "Aber passend zu deinen roten Haaren!", fügte der Lehrer hinzu. Ceres mochte seine roten Haare nicht allzu sehr. Damit fiel er auf wie ein bunter Hund! "Du solltest dir in der Bücherei deine neuen Schulbücher abholen, okay?" "Ist gut.", antwortete der Rotschopf, stand auf und schob seinen Stuhl ran. Er steuerte auf die Tür zu, als er noch einmal zurückgehalten wurde. "Vielleicht solltest du wissen wo die Bücherei ist?" "Ähm....ja.", meinte Ceres verlegen und lies sich von Irvine eine kurze Wegbeschreibung erörtern. Er verließ die Klasse. Es wäre alles gut gegangen, wäre er nicht so unachtsam gewesen. Plötzlich rammte er einen älteren Schüler und fiel unsanft zu Boden. Der Größere blickte zu ihm herunter und runzelte die Stirn. "Bist du nicht der neue in unserer Klasse?", fragte er, doch es klang eher wie eine Feststellung. Schnell stand Ceres auf und entschuldigte sich: "Sorry...." Selbst im stehen wirkte der schwarzhaarige Junge noch um einiges kräftiger und erwachsener als er. Der sollte in der achten sein? "Wo wolltest du denn hin?" "Zur Bücherei." "Na, dann komm, ich zeig sie dir!" Ceres war froh, dass er so ein Angebot bekommen hatte, denn er hatte kein Wort von dem Verstanden, was Herr Hiroshi ihm gesagt hatte. Die beiden Jungen liefen schnell die Treppen abwärts und schlugen in einen Gang ein. "Ich bin Suzushii Minori.", erwähnte der Junge nebenbei und erkundigte sich auch gleich noch nach Ceres nahmen, weil dieser so schwer zu merken war. "So, da wären wir. Kommste ab jetzt klar?", fragte Suzushii ihn, als sie unmittelbar vor der Bücherei standen. "Wird schon schief gehen.", meinte ceres etwas entspannter, sein Puls war inzwischen wohl gesunken. Er betrat den hellen Raum und sah sich um. Er hielt nach den Büchern für die achte Klasse G Zweig Ausschau, wurde nach kurzem auch fündig. Mit der Zeit, die er in der Bücherei verbrachte, fühlte er sich immer unerwünschter. Alles um ihn herum tuschelte und hier und da ein blödes kichern. Verflucht sollen seine roten Haare sein! "Hey!", rief plötzlich eine Stimme und Ceres sah auf. Vor ihm standen einige Typen, die er vorhin auch in der Klasse gesehen hatte. "Was ist denn?", fragte er etwas launisch, doch in den Ohren der anderen klang es wohl gegen sie gerichtet. "Was ist denn?", äffte ihn einer der vier nach und die restlichen fingen an spöttisch zu lachen. Ceres ahnte schon worauf das hinauslaufen würde. Also wollte er so schnell wie möglich weg! Doch als er ihnen den Rücke zudrehte, legte sich unsanft eine Hand auf seine Schulter die ihn herumriss. "Geh doch nicht einfach, Satan!" "Kommst du aus der Hölle, oder warum siehst du so beschissen aus?!" "Warum bist du so schwarz angezogen, bist du etwa in so ner´ scheiß Sekte?" "Schwarz, rot....fehlt nur noch weiß, dann könnte er als Nazi durchgehen!" Scheiße!, dachte sich Ceres, welcher immer weiter nach draußen gedrängt wurde. Was hatten die denn für Minderwertigkeitskomplexe? Und was hatte er verbrochen, außer einfach nur auf der Welt zu sein? "Lass den Scheiß...",sagte er etwas wütend, als die Bedrängungen immer stärker wurden. "Hast du jetzt Schiss, oder was? Gott, bist du Strohdoof!" Was?!, ging es Ceres andauernd durch den Kopf, welcher dieses krankhafte Verhalten kein Stück verstehen konnte. Zu seiner uuunendlichen Erleichterung ertönte der Gong. "Hast Glück gehabt! Los, mach hin! Beweg dich endlich, wir müssen zur Klasse, du Schlaftablette!" Mit einem ziemlich angekratztem Selbstbewusstsein machte sich Ceres auf den Weg in seine neue Klasse. Doch am liebsten wollte er nur zurück in sein altes Leben.... Kapitel 2: Paragraf II: Sumptus ------------------------------- Der nächste Morgen verlief mit vielen Turbulenzen. Erst verschlief Ceres, sodass er zur Schule sprinten musste um noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen und dann stieß er, in seiner Eile auch noch mit seinem neuen Klassenlehrer zusammen: Irvine Hiroshi. Er rannte gerade um eine Ecke, als er plötzlich gegen ihn stieß und zu Boden auf den harten Teer fiel. "Oh, tut mir leid. Ist dir was passiert?", fragte der Lehrer, der unversehrt geblieben war. "Weiß nich....", antwortete Ceres, welcher beim Sturz versucht hatte, sich mit den Händen abzufangen, doch es hat sehr schmerzhaft geendet. Irvine streckte eine Hand nach ihm aus und wollte ihm nach Oben helfen. Ceres nahm die Geste an und ließ sich von ihm hochziehen. Die Hand des anderen war ganz warm... ,doch als der Schüler wieder auf den Beinen stand und sich seine eigenen Hände besah, bemerkte er, dass er sie sich aufgeschürft hatte und sah erschrocken zu seinem gegenüber, welcher nun das Blut an den seinen kleben hatte. "Halb so wild.", meinte er lächelnd zu Ceres gewandt und fügte noch hinzu, "wir haben doch jetzt zusammen Unterricht, oder?" Ceres nickte und versuchte den Wundschmerz zu ignorieren. "Dann kümmern wir uns erstmal um deine Hände, sieht ja übel aus. Kommen wir eben beiden ein bisschen zu spät.", meinte Irvine lächelnd und ging zusammen mit Ceres zum Krankenzimmer. Irgendwie kam sich Ceres wie ein kleines Kind vor, als er neben dem Lehrer hertrotte, der sich in der kurzen Zeit immer wieder nach ihm erkundigte. Eigentlich konnte er doch schon alleine mit seinen Problemen fertig werden, oder etwa nicht? Zugegeben, so schrecklich unangenehm war es ihm auch nicht, nur peinlich, dass er sich mal wieder so ungeschickt angestellt hatte. Im Krankenzimmer wurden seine Wunden erst einmal desinfiziert. Zu allem Unglück musste er einen Verband darum bekommen, was ihn fast Arbeitsunfähig machte. Die ganze Behandlung über saß Irvine ruhig da und schenkt Ceres immer, wenn sich ihre Blicke trafen, ein freundliches Lächeln, ein Lächeln, das auf den jungen Schüler auf eine gewisse Art und Weise sehr attraktiv wirkte. Mittlerweile waren sie dann endlich fertig mit verarzten und es waren es schon 15 Minuten die sie zu spät kamen. Als sie die Klasse betraten und sich Ceres an seinen Platz neben Suzushii setzte fragte dieser neugierig: "Was habt ihr zwei denn so lange getrieben?" Der rothaarige deutete auf seine Hände und Suzushii machte große Augen: "Hast du dich hingelegt, oder was? Du bist ja ganz schön tollpatschig!" Sei doch still....., dachte sich Ceres und versuchte dem Unterricht zu folgen: Englisch! Genau bei den Fächern, die er bei Herrn Hiroshi belegte, lagen seine Schwächen: Biologie, Gesellschaftslehre (GL), Chemie, Mathematik und Englisch. Das konnte ja heiter werden! Jedes Mal wenn der Lehrer ihn dran nahm >natürlich ohne, dass er sich gemeldet hatte< konnte er nur ein Achselzucken oder etwas total wirres zur Antwort geben, und dann auch noch zur Belustigung der anderen. Ceres war überglücklich endlich die Englischsachen vom Tisch räumen zu dürfen, doch plötzlich fiel sein Blick auf den Stundenplan, der in unmittelbarer Nähe von ihm an der Wand hing: Englisch......Mathe! Er stöhnte gestresst auf und sackte auf seinem Stuhl zusammen. Suzushii schaute ihn verwirrt an und fragte: "Geht's dir nicht gut?" "Wir haben jetzt Mathe....", gab Ceres kleinlaut zu Antwort und bekam schon Kopfschmerzen bei dem Gedanken daran. Suzushii aber strahlte übers ganze Gesicht und sagte vergnügt: "Ist doch toll!" Wenn du meinst, dachte sich Ceres und kramte sein Mathebuch raus. Schon nach wenigen Minuten hatte er deutlich erkannt, dass Mathe Suzushiis Lieblingsfach war, weil er sich ständig und immer mit den richtigen Antworten meldete. Für ihn aber war es Horror, einfach nur blanker Horror! Nach der Stunde schleppte er sich geknickt aus der Klasse. Seine Laune war mies und es fühlte sich so an, als sei sein Körper Blei. Er musste unmittelbar an Gestern denken und bekam Magenschmerzen bei dem Gedanken daran. Zudem schmerzten seine Hände und als er sich sie anschaute, sah er dass das Blut schon durchgeweicht war. Mit schweren Schritte und einem tiefen Seufzer wollte er sich auf den Weg ins Krankenzimmer machen, den Verband erneuern lassen. Doch plötzlich versperrte ihm jemand den Weg. Er schaute auf und blickte einem seiner Mitschüler ins Gesicht. "Ey, Kirisaki!" "...Was?" Doch nicht schon wieder so einer....., dachte sich Ceres und sah weg. "Rück mal Deutsch rüber." "Warum?" "Weil ich's sage. Oder willst du dir hier gleich als Streber nen Namen machen?" Lass mich bloß in Ruhe!, ging es dem rothaarigen durch den Kopf und er wollte sich gerade an dem größeren >und offensichtlich stärkeren< vorbei drängen, als dieser ihn unsanft an den Schultern packte und wegschubste. "Jetzt gib schon, sonst flieg ich noch!" "Ist doch nicht mein Problem!", sagte Ceres wütend und ballte die Faust, was seinen Wunden gar nicht gut bekam. "Ceres!" Plötzlich rief jemand seinen Namen und da kam auch schon Suzushii um die Ecke. "Da bist du ja!", sagte er völlig außer Puste und legte erstmal eine kurze Pause ein. "Was ist denn los, Suzushii?", meinte er und sah beunruhigt zu seinem aufgebrachten Mitschüler, welcher aber gerade dabei war zu gehen und Ceres einen spöttischen Blick zuwarf. "Herr Hiroshi meinte, ich solle mal nach dir schauen. Wegen deiner Verletzung." Ceres erschrak sich und meinte dann empört: "Er hat dir davon erzählt?!" "Ähm....Ja. Ist doch nicht schlimm! Zeig jetzt mal!" er ging auf Ceres zu, brauchte seine Hände aber gar nicht erst anzufassen um zu sehen, das nicht alles in Ordnung war. "Aua! Das muss doch wehtun?" "Ja, tut's ja auch." "Dann lass mal ins Krankenzimmer." Gesagt, getan. Und als hätte er Gewusst, dass die beiden dort erscheinen würden ,saß Irvine Hiroshi seelenruhig auf einem Stuhl am Fenster und grinste sie freundlich wie immer an. "Danke, dass du ihn hergeholt hast, Suzushii!" "Gern geschehen. Also dann, bis gleich Ceres!" "A....Aber Suzushii! Du kannst mich doch nicht ganz allein hier.....lassen....." Er hatte nicht einmal zu ende gesprochen, da war sein Kumpel schon aus der Tür verschwunden. Jetzt stand er wieder alleine mit seinem Lehrer, eine Lage, die wohl jedem neuen Schüler unangenehm wäre. "Dann lass uns mal schauen.", meinte Irvine, nahm Ceres Hand und zog ihn näher zu sich. Ich kann alleine laufen!, dachte Ceres nur und sah schmollend weg, während der Lehrer den Verband öffnete. Es ist doch echt nicht zufassen! Der zweite Tag, und schon sitz ich hier mit meinem Lehrer im Krankenzimmer und lass mich von dem verarzten!, dachte Ceres. "Ist was?", fragte der Lehrer schmunzelnd, ließ sich jedoch nicht in seiner Tätigkeit stören. "Nein.....", gab Ceres geknickt zur Antwort. "Ich kann dich verstehen, ich hab sehr oft die Schule gewechselt, da ist es klar, dass man sich nicht gleich so gut zurechtfindet. Ich will dich hier nur unterstützen.", erzählte der Lehrer, vielleicht auch ein bisschen zur Ablenkung für das brennende Desinfektions- mittel. ".....Aha.", sagte Ceres, was sollte er auch sonst sagen. Irvine schwieg eine Weile, wahrscheinlich war er auf das Umwickeln des Verbandes konzentriert. Dann, als er die erste Hand verbunden hatte, fragte er: "Wenn ich dich darauf mal ansprechen darf...es geht um ein....oder auch zwei Fächer die du bei mir belegst." Oh, oh....,dachte Ceres, jetzt kommt's! "Sprachen sind nicht deine Stärke oder?" Ceres merkte wie er ein wenig rot im Gesicht wurde und schämte sich dafür noch um so mehr. Er zuckte mit den Schultern und meinte: "Kann sein." "Ich will dich damit nicht angreifen.", fügte der Lehrer im ruhigen Ton hinzu, "Nur ich finde, dass man Leute, auch Schüler, bei ihren Problemen unterstützen sollte. Findest du nicht auch?" Darüber schwieg Ceres. Endlich war Herr Hiroshi fertig und, ja Gott sei Dank, endlich läutete die nächste Stunde an. Ceres rief dem Lehrer noch ein kurzes ´Tschüss´ zu und war dann weg. Dieses Gespräch, auch wenn er nicht viel dazu beigetragen hatte, hatte ihm aus irgendeinem Grund neue Energie gegeben. Und irgendwie wurde sein Lehrer Irvine Hiroshi ihm auch immer sympathischer, wenn er auch manchmal ziemlich seltsam sein konnte. Nach der Schule lief Ceres bedrückt nach Hause. Die letzten vier Stunden, hatten ihm doch ganz schön eingeheizt, schließlich war er nicht der beliebteste in seiner neuen Klasse, auch wenn er immer noch nicht nachvollziehen konnte, warum gerade er. Nachdem er die Hauptstraße überquert hatte, ging er mit müden Schritten auf ein Haus zu. Er sah eine Person am Fenster stehen, welche ihm schon entgegenwinkte und er glaubte ein ´Hallo` gehört zu haben. Um seine Mutter nicht zu enttäuschen hob er die Hand zum Gruß und war dann bei der Haustür angelangt. Ein Summen erklang und er konnte die Tür aufdrücken. Er und seine Mutter wohnten hier auf Miete auf ziemlich beengtem Raum. Er hatte zwar ein eigenes Zimmer, aber mehr als ein Bett und ein kleiner Schreibtisch stand nicht darin. Seine Mutter schlief im Wohnzimmer in einer Nische, beklagte sich aber nie deswegen. Sie hätte eh nichts dagegen machen können. Dann besaßen sie natürlich noch Küche und Bad und man kann sich denken, dass auch diese Räume ziemlich winzig ausfielen. Er trat in den schmalen Flur und schmiss seine Sachen in eine Ecke. Es roch nach Essen, nach leckerem Essen und ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Plötzlich trat seine Mutter um die Ecke und strahlte ihn an: "Hallo! Und, wie war dein zweiter Tag?" "Wunderbar, ich hätt's mir nie so berauschend vorgestellt...", antwortete Ceres und man konnte deutlich die Ironie aus seiner Stimme heraushören. Das hätte wohl jeder gekonnt, nur seine Mutter mal wieder nicht. "Wirklich? Das ist doch wunderbar." Wütend sah der rothaarige Junge sie an, stapfte dann gekränkt in sein Zimmer, schlug die Tür mit aller Kraft zu und verbarrikadierte sich. Was hatte er getan, dass er so gestraft wurde? Ihm fiel auf, dass seine Schultasche ja noch im Flur lag, doch er wollte nicht dorthin, nicht zu dieser Frau, die so naiv war, dass sie sogar noch einen Schwerverbrecher herzlich willkommen heißen würde. Es war nicht zum aushalten! Plötzlich bemerkte Ceres wie jemand die Klinke runter drückte und dann gegen die Tür klopfte: "Ceres, mach die Tür auf." Doch dieser dachte nicht mal im Traum daran. Er ließ sich auf sein Bett fallen und schloss die Augen, versuchte das unaufhörliche hämmern zu überhören. Doch als das nicht gelang, beschloss er es zu übertönen und stellte seine Anlage auf volle Lautstärke. Es dröhnte zwar in seinen Ohren, doch es war auch ein schönes, betäubendes Gefühl, dass ihn seinen restlichen Schmerz vergessen ließ. So tat er es immer. Er flüchtete sich vor der Wirklichkeit in seine eigene Welt, dort, wo ihm niemand etwas anhaben konnte. Er verschloss die Augen vor allem, auch wenn er sich stets feige vorkam, es nahm ihm für einen Bruchteil der Zeit allen Druck vom Herzen. Zwar hatte er schon oft versucht etwas in seinem Leben zu verändern, doch... alleine schaffte er es nicht und nie war jemand da gewesen. Nie..... Das zweite Kapitel^^ Ach ja, Ludubrium heißt ´Spott´ und Sumptus ´Aufwand´ Ich würde mich über ein paar Kommis riesig freuen! :) eure caro*g* Kapitel 3: Paragraf III: Athleta -------------------------------- Ceres streckte seinen Arm aus, um das monotone Piepen seines Weckers abzustellen. Im Dunkel tastete er mit der hand umher, als er ihn aber nicht fand, war er gezwungen das grelle licht anzuschalten. Er kniff die Augen zusammen und linste nur noch durch einen kleinen Spalt. Verschwommen erkannte er den Umriss des Störenfrieds und haute dann ohne zu zögern drauf. Schnell schaltete er das Licht wieder aus und verkroch sich wieder unter der Bettdecke. Sein dritter Tag an dieser vermaledeiten Schule hatte gerade angefangen und er hatte ja so was von keine Lust. Doch schwänzen konnte er ja auch nicht einfach, das würde ihm seine Mutter wohl sehr übel nehmen und so wie er Herrn Hiroshi kannte, dieser wohl auch. Aber Moment mal, wieso dachte er jetzt ausgerechnet an ihn? Er richtete sich verschlafen auf und knipste erneut das Licht an, rieb sich die Augen. Er musste sich erst einmal abkühlen, denn sein Gesicht brannte wie Feuer, den Grund kannte er nicht. Als er ins Bad gegangen war und sich die Hände hatte waschen wollen, viel ihm der Verband ein. Er löste ihn und besah sich seine Hände: Es hatte wenigstens schon mal aufgehört zu bluten. Er dachte an Gestern, wo der Lehrer ihm seine Hände verbunden hatte und erinnerte sich an dessen Worte. Sein Lehrer war schon ziemlich in Ordnung, irgendwie schon nach diesen zwei Tagen besser als sein vorheriger Klassenlehrer. Ceres öffnete das kleine Badschränkchen und holte Verbandszeug raus. Er versuchte es selbst, sich den Verband anzulegen, doch es gelang ihm nicht. Dann musste es eben ohne gehen. Nachdem er fertig angezogen war und gefrühstückt hatte, packte er noch schnell seine Sportsachen. Aug die Sportstunde freute er sich irgendwie schon, denn darin war er recht gut. Gleich in der ersten Stunde hatte er das Vergnügen, sich durch die Turnhalle zu hetzen. Doch so schlimm fand er es nicht. Wie auch in so vielen anderen Fächern belegte dieses Irvine Hiroshi, welcher außerordentlich gut mit Ceres Leistungen zufrieden war. Und dann kam der Teil der Sportstunde, den fast alle hassten. Heute war nämlich Hochsprung dran und da versagten die meisten. "Und damit ihr besser werdet", sagte Irvine dann immer lächelnd "üben wir ja auch!" So mussten sich also alle geschlagen geben und sich über die Stange quälen.... Dann war der Rotschopf dran. Er atmete tief ein und wieder aus, nahm dann Anlauf und sprang fast fliegen über die schon ziemlich hochgelegene Stange. Irvine sah nur fassungslos zu. So ein Talent hatte schon lange nicht mehr gesehen. Als Ceres auf der Matte aufkam und sich dann unversehrt, im Gegensatz zu den anderen, aufrichtete und hinab stieg, sagte Irvine mit freudigem Gesichtsausdruck zu ihm: " Das war ja erstaunlich! Wo hast du das gelernt? So was hab ich ja schon lange nicht mehr gesehen." Etwas verlegen und mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen stellte sich Ceres wieder in die Reihe hinter Suzushii. Dieser sah ihn mit offenem Mund an, fasste sich dann und meinte: "Du könntest glatt ein Profi sein." "Ach komm, du übertreibst, genau wie Herr Hiroshi.", entgegnete Ceres. "Nein! Ich meine es ernst!", sagte Suzushii und strahlte seinen Kumpel freudig an. "Ich übrigens auch!", rief Irvine plötzlich, welcher die beiden gehört hatte. Suzushii musste darauf lachen, doch Ceres war das ganze ein wenig peinlich. "Hey, du brauchst dich doch nicht für deine Talente zu schämen!", protestierte Suzushii gegen Ceres schmollenden Gesichtsausdruck. Dieser stellte Suzushii daraufhin nur eine Frage: "Grinst der eigentlich jeden so an?" "Wer?" "Unser Lehrer!" Etwas verwirrt blickte Suzushii ihn an und sagte dann ebenso perplex: "Mich hat er noch nie angegrinst." Nach der Stunde gingen alle in die Umkleiden. Der Lehrer hatte Ceres noch einmal sein Lob ausgesprochen und hatte gemeint: "Du bist sehr talentiert, dich muss man unbedingt fördern! Ich werd dir dabei helfen, etwas aus deinen potenzialen zu machen, einverstanden?" "J.....Ja.", hatte Ceres darauf nur erwidert, denn er wusste nicht, wie man auf solche Lobeshymnen reagierte. Auf dem Weg zu den Umkleiden hatte Suzushii Ceres kurz einen Fußball in die Hand gedrückt und gemeint: "Halt mal. Ich muss kurz aufs Klo." Ceres hatte keine Gelegenheit gehabt abzulehnen, denn da war Suzushii schon wieder weg, wie immer! So ging er in die Umkleide und wollte den Ball in eine Ecke werfen, warf ihn aber leider etwas zu hoch. Und so kam es ,wie es kommen musste: Der Ball prallte gegen den an der Wand hängenden Spiegel, welcher sich auch sogleich von seinem Platz dort löste und scheppernd zu Boden ging. "Kirisaki, du Idiot!", schrie ihn sogleich jemand an. Oh Mist!, dachte sich Ceres und schritt auf die Scherben zu. Er ging gerade in die Hocke und wollte das größte Stück aufsammeln, als plötzlich eine Hand nach der seinen griff und eine tiefe Stimme ertönte: "Nicht anfassen!" Erschrocken fuhr Ceres herum und blickte genau in die moosgrünen Augen von seinem Lehrer. In dieser Sekunde blieb sein Herz stehen, so nah war das Gesicht des anderen und er konnte den sanften Atem spüren. Nachdem sie eine kurze Weile in dieser Pose verharrt hatten, richtete sich Irvine auf und zog Ceres gleich mit hoch. "Keiner geht an die Stelle ran, okay? Zieht euch erst einmal um, dann könnt ihr schon mal gehen." Und zu Ceres gewandt sprach er dann: "Du bleibst bitte noch." Ceres konnte in seinen Augen nicht erkennen, welche Gefühle sich gerade in ihm abspielten. War er nun wütend, oder enttäuscht? Vielleicht auch fröhlich wie immer, doch er konnte es nicht feststellen. So wie der Lehrer es gesagt hatte zogen sich alle rasch um und alle verließen die Turnhalle, nur der rothaarige Junge nicht. "Tja, das kommt davon wenn man mit dem Teufel im Bund ist.", sagte einer seiner ´Klassenkameraden´ hämisch grinsend, worauf die andere anfingen zu lachen, selbst die Mädchen, selbst Suzushii! Doch dieser warf Ceres noch einen mitleidigen Blick zu, ehe er davon streifte. Ceres hätte sich Ohrfeigen können. War er jetzt etwa auch noch zu dumm, nur einen Ball in eine Ecke zu werfen, oder was? Er wollte doch nicht gleich die ganze Kabine auf den Kopf stellen! Als dann alle weg waren, kam Herr Hiroshi mit zwei Besen und Kehrblech bewaffnet an und stellte es dann vor Ceres: "Dann wollen wir mal die Sauerei hier beseitigen!" Er drückte Ceres einen in die Hand und behielt den anderen für sich. "Wie hast du das nur hingekriegt, Ceres?" "Ich wollte doch nur den Ball in eine Ecke schmeißen. Das alles wäre nicht passiert, wenn Suzushii nicht unbedingt mir, so einem blöden Tollpatsch das Ding in die Hand gedrückt hätte!", schimpfte der Rothaarige daraufhin. Doch es war seltsam, nur in Anwesenheit seines Lehrers konnte er so offen und ehrlich seine Gedanken preis geben. Wenn das jemand außer Irvine gehört hätte, wäre er arm dran. "So ungeschickt bist du doch gar nicht.", erwiderte Irvine, während er vorsichtig einen etwas größeren Splitter zum Mülleimer transportierte. "Doch....", nuschelte Ceres daraufhin kaum hörbar, worauf der Lehrer schmunzeln musste. "Ich hätte nie gedacht, dass du so eine Sportskanone bist! Ich muss dich schon loben! Hast du vielleicht noch mehr versteckte Talente?", sagte der Lehrer spaßeshalber, worauf auch Ceres ein wenig lachen musste. Als sie alles fertig weggeräumt hatten, sagte der Lehrer noch zu ihm, ehe er ging: "Pass auf dich auf, sonst stellst du wieder was an." Natürlich war das nicht böse gemeint, dass wusste Ceres, doch er sollte wirklich mehr acht geben. So verabschiedete sich Ceres von seinem Lehrer und lief dann übermütig los, in Richtung Suzushii, welcher noch auf ihn gewartete hatte. Irvine sah ihm hinterher und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Er konnte nicht nachvollziehen, wie ein so netter Junge nicht von seinen Mitschülern akzeptiert werden wollte, nein, das konnte er nicht. Doch irgendwie würde er auch noch dieses Problem in den Griff kriegen, immerhin hatte er ja noch Suzushii. Auf Suzushii war immer verlass, egal was passierte, das wusste Irvine, seinen Freunden steht er bei, schließlich kannte er ihn schon lange. Athleta: Athlet (logisch, oder?)*g* Kapitel 4: Paragraf IV: Excursio -------------------------------- Eine Woche später verkündete Herr Hiroshi seinen Schülern in einer SV Stunde folgendes: "Ihr wisst ja, dass wir bald Wandertag haben und das Ziel steht jetzt fest." Alle wurden hellhörig und auch Ceres erwachte aus seinen Tagträumereien. Irvine sah zufrieden in die aufmerksame Runde und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Wohin denn?", rief nun einer ungeduldig. Prompt erhielt er eine Antwort: "In den Freizeitpark!" "Yeah! Ist das nicht super Ceres?", sprach Suzushii seinen Kumpel in der Pause an. "Ja.", erwiderte dieser. Doch sehr überzeugend klang es nicht. "Du freust dich ja gar nicht.", sagte Suzushii entrüstet und sah ihn empört an. Ja, das stimmte. Ceres freute sich nicht gerade wie ein Schneekönig, denn allein der Gedanke an eine Achterbahnfahrt trieb ihm die Galle hoch. Es gibt eben Leute, die so etwas nicht ab können und er gehörte nun mal dazu. "Sag bloß, du magst so was nicht.", stichelte Suzushii weiter, welcher immer noch ungeduldig auf eine Reaktion Ceres wartete. "Nicht so unbedingt.", antwortete Ceres endlich nach einer Weile gelangweilt. "Puh....in manchen Dingen wird ich aus dir einfach nicht schlau." Der Lehrer hatte ihnen alle Einzelheiten an die Tafel geschrieben, in drei Tagen, an einem Donnerstag ging es los. Und so rückte besagter Tag immer näher, bis er da war. Verschlafen kroch Ceres aus seiner kleinen Kammer und schlief ins Bad. Die ganzen letzten Tage hatte er sich von seinen `Freunden´ das Gerede anhören müssen, wie sehr sie sich doch darauf freuten und so weiter und so weiter. Aber bei ihm schien diese Freud immer noch nicht erwacht zu sein. Er stieg unter die Dusche und ließ das Wasser auf sich hernieder prasseln. Er musste erst einmal wach werden. Frisch gewaschen und angezogen ging er in die Küche, wo seine Mutter schon hellwach stand und ihn anlachte: "Guten Morgen!" "Mh....", nickte Ceres. "Warum so muffelig, heute fahrt ihr doch weg?" Schon mal dran gedacht, dass es genau daran liegt?, dachte sich Ceres, wütend über die Dummheit seiner Mutter und warf ihr einen finsteren Blick zu. "Ist ja schon gut, ich sag ja schon nichts mehr." Mit diesen Worten verließ sie gekränkt den Raum und setzte sich im Wohnzimmer vor den Fernseher. Um diese Uhrzeit schon? Ceres schüttelte nur den Kopf, nahm seinen gepackten Rucksack und wollte gerade die Wohnung verlassen, ohne auch nur ein Wort des Abschiedes, als seine Mutter um die Ecke lugte. "Wann kommst du wieder?", fragte sie. Der Junge sah gestresst an ihr vorbei und zuckte mit den Schultern. "Na ja, ich bin auf jeden Fall zu Hause. Bis dann!" Ceres erbarmte sich dann doch noch einem kleinen `Tschüss´, auch wenn ihm jeder der sieben Buchstaben zuviel erschien. Er warf einen nervösen Blick auf seine Armbanduhr und sah, dass er schon spät dran war. Doch da wer ja so ein Topsportler war, machte es ihm nichts aus, den restlichen Weg im Sprint zurückzulegen. Dann kam er ja schließlich, auch wenn ohne Puste mehr, doch noch rechtzeitig, der Bus war noch nicht einmal eingetroffen. Da sah er, wie Suzushii auf ihn zugelaufen kam und dann bei ihm halt macht: "Hi Ceres! Ich dacht schon du kneifst." "Haha, sehr witzig, ich lach mich tot." "Nun sei nicht so ein Miesmacher! Immerhin gibt es auch Leute, die sich auf diesen Tag gefreut haben. Und rate mal, wer sich schon sorgen darum gemacht hat, du würdest nicht kommen?" "Ich weis es nicht." "Rate!" "Keine Ahnung! Jetzt sag schon!" Auf Suzushiis Lippen legte sich ein breites Grinsen und er deutete mit dem Finger in eine Richtung: "Der junge Herr dort drüben." Ceres folgte seinem Finger und stieß dann mit seinen Augen auf Irvine Hiroshi, der sich etwas weiter entfernt gerade mit ein paar Mädchen der Klasse unterhielt. "Und wenn schon, worauf willst du hinaus?" Suzushiis Grinsen wurde breiter, fast unerträglich dieser Anblick. "Wenn du selbst nicht drauf kommst, ist das nicht mein Problem." Doch noch bevor Ceres gegen diese, ihm ungenügende Antwort, widersprechen konnte, rollte der Bus an. "Sitzen wir?", fragte Suzushii versöhnlich, worauf er von Ceres ein Nicken erhielt. Die Fahrt sollte eine Stunde dauern, so hatte es ihnen der Lehrer erläutert. Ceres war unglaublich müde, also beschloss er die Gelegenheit, ein wenig zu dösen. Da passte es ihm, das er am Fenster saß. Erschöpft lehnte er seinen Kopf gegen die kalte Fensterscheibe und war dabei die Augen zu schließen, als er im Fenster unerwartet die Spiegelung einer großen Gestalt wahrnahm. Er drehte sich um und blickte an Suzushii vorbei, als er Irvine sah. "Du bist ja doch noch gekommen.", sagte dieser heiter und meinte damit wohl offensichtlich Ceres. "Ja, hab nur verschlafen.", grinste Ceres zurück. "Und doch so müde!", scherzte Suzushii. "Das wird bestimmt ein toller Ausflug, nicht wahr?", sagte Herr Hiroshi, immer noch mit sonnigem Gemüt. Genau ins schwarze! Und was sollte Ceres nun antworten? "Also wissen Sie,", sagte Suzushii und Ceres sah ihn entgeistert an, "eigentlich hat sich Ceres ja überhaupt gar...." Schnell legte Ceres ihm die Hand auf den Mund und verhinderte damit, dass er zu Ende sprach. "Ich finde, Suzushii, du solltest dich aus solchen Angelegenheiten heraushalten.", flüsterte der Rothaarige seinem Freud bedrohlich zu und dieser nickte nur, jedoch immer noch unter der Handfläche grinsend. Der Lehrer hob skeptisch eine Augenbraue, musste jedoch ein wenig schmunzeln bei dem Anblick der Beiden. Er wandte sich ab und ging zurück zu seinem Platz. Endlich ließ Ceres die Hand von Suzushiis Lippen ab und fauchte diesen dann zornig an: "WAS- SOLLTE- DAS?" "Entschuldigung, konnte ich denn wissen, dass es dir so wichtig ist?" Ein wenig beleidigt drehte sich Ceres von ihm weg und sah zum Fenster hinaus. Wieso eigentlich war es ihm so wichtig gewesen, dass der Lehrer es nicht erfuhr? Doch er hatte jetzt keine Lust, sich genauere Gedanken darüber zu machen, jetzt wollte er endlich schlafen! "Wir sind da Ceres! Hurra!" Noch im Halbschlaf vernahm er Suzushiis vor Freude trotzende Stimme, aber er wäre am liebsten einfach sitzen geblieben. "Komm schon Schlafmütze! Jetzt geht's rund!" Ja, in meiner Magengegend, dachte Ceres, ehe er sich nur widerwillig erhob. Aus dem Bus ausgestiegen streckte er sich erst einmal und atmete die frische Luft ein. Es war herrliches Wetter, geradezu dafür geschaffen einen solchen Ort zu besuchen. Wenn ihm doch nur nicht immer übel werden würde! Nachdem sich die Schülertraube wieder einigermaßen von Irvine gelöst hatte, gingen auch Ceres und Suzushii zu ihm, denn er hatte die Eintrittskarten. Er drückte sie ihnen gutgelaunt in die Hand und sagte: "Viel Spaß!" Kaum hatten sie die dünnen Kärtchen erhalten, schnappte sich Suzushii Ceres Arm und schleifte ihn unter dem großen Einganstor hindurch. "Lass uns zuerst Achterbahn fahren!", sagte er voller Tatendrang und deutete auf die Loopingachterbahn, welche sich on den anderen Attraktionen gewaltig abhob. "Bitte nicht...",seufzte Ceres, trotzdem duldete Suzushii keine Widerworte. "Du wirst schön mitkommen, so schlimm wird's nicht werden.", sprach er ihm ermutigend zu, jedoch steigen die Zweifle und das unwohle Gefühl in Ceres auf. Sein Magen krümmte sich allein schon beim Anblick des Gefährts. Suzushii hatte ihn schon bis zu der langen Schlange gezerrt und bestand wohl wirklich darauf, dass er da einstieg. "Aber Suzushii, ich...." "Kein Aber!", erwiderte dieser prompt. Nachdem sie schon eine Weile in der Schlange gestanden hatten, zupfte der Schwarzhaarige auf einmal an Ceres Jacke und zeigte wild gestikulierend in eine Richtung. Ceres erkannte nicht auf Anhieb, was der Freund von ihm wollte, bis sich plötzlich ein Mann außerhalb der Menschenreihe umdrehte und ihn mit seinen wunderschönen dunkelgrünen Augen ansah. Ceres Herz begann schneller zu schlagen, als der Lehrer ihn fixierte und ihm dann ein sanftes Lächeln schenkte. Es schlug so laut in Ceres Ohren, dass er befürchtete Suzushiis Aufmerksamkeit damit auf sich zu lenken, welche er dann doch sowieso bekam, als er wie erstarrt da stand und er ein kleinwenig rot um die Nase wurde. "Alles klar? Hast du so sehr Schiss?" "Nein!", erwiderte Ceres schnell und war froh, dass Suzushii nicht dem wahren Grund seiner Errötung auf die Schliche gekommen war. Die Reihe rückte immer mehr nach vorne, Stück für Stück, bis schließlich auch Ceres und Suzushii am Ziel angelangt waren. Bei der nächsten Runde würden sie mitfahren. Die Aufregung stieg in Ceres, immerhin wusste er ganz genau dass ihm bei solchen Fahrten schlecht wurde. Suzushii war echt gemein! "Der Moment der Wahrheit.", kicherte Suzushii und holte Ceres aus seinen Gedanken zurück, in dem er ihn einfach in das Gefährt schubste, sich neben ihn setzte und den die Stange für die Sicherheit runterdrückte. "Bereit?", fragte er breit grinsend. "Suzushii." "Ja? Was ist denn?" Mit einem Ruck setzte sich die Bahn in Bewegung und fuhr langsam den steilen Winkel hinauf. Mit übermannshoher Geschwindigkeit ging es dann wie bei jeder Achterbahn bergab. "ICH HASSE DIIICH!!!!!", schrie Ceres gegen den Wind und kniff die Augen zusammen. Auf seinen Brechreiz konnte er sich jetzt schon freuen. Dieser kam zum Glück nicht, doch er fühlte sich, als hätte man ihn in die Waschmaschine gestopft und aus Versehen mit gewaschen. Die roten Haare zerzaust, die eine Hand auf den Mund gepresst und die andere um den sich immer noch überschlagen Bauch geschlungen, torkelte er wie betrunken umher, nach einer Bank Ausschau haltend. "Du übertreibst." ,sagte Suzushii, hatte aber doch den Funken eines schlechten Gewissens. Ceres warf ihm, inwiefern es möglich war, einen teuflischen Blick zu und ließ sich dann endlich auf der gefundenen Sitzgelegenheit nieder. "Wenn ich kotzen muss, dann auf dich." "Sorry, ich dachte du machst nur Spaß. Nächste Rund fahr ich allein." Nächste Runde?, dachte sich der Rotschopf. Ceres Magen machte noch mal einen Salto als er an die Fahrt zurück dachte. Als er gerade sich windend auf der Bank hockte, kann natürlich Irvine Hiroshi vorbei. "Was ist denn mit ihm?", erkundigte er sich bei Suzushii. "Meine Schuld. Ich hab nicht auf ihn gehört und ihn ne Achterbahn geschliffen. Tja, jetzt ist ihm schlecht." Mit besorgter Mine setzte sich der Lehrer neben den Schmerzen habenden und legte ihm besänftigend die Hand um die Schulter: "Was meinst du, wie lange dauert's bis es dir wieder einigermaßen gut geht?" Ceres spürte die warme Hand auf seiner Schulter und fühlte sich dadurch irgendwie geborgen. Ohne es zu merken, lehnte er sich an dem Lehrer an und zog dessen Geruch in die Nase. Er roch sehr angenehm, genau die richtige Geborgenheit die er nun brauchte. Der Lehrer wunderte sich zunächst, dachte dann aber einfach, ihm sein so unglaublich schlecht dass er nicht mehr sitzen konnte und ließ ihn sich weiter anlehnen. Zum einen hin stimmte das ja auch, Ceres war wirklich übel und er wusste vielleicht grad nicht ganz, was er tat, aber eines wusste er mit aller Gewissheit: er fühlte sich unbeschreiblich in der Nähe von Irvine. "Hey, Ceres." Suzushii ging vor ihm in die Hocke um ihm ins Gesicht schauen zu können. "Es tut mir ja echt leid, aber hättest du was dagegen, wenn ich jetzt ein bisschen weitergehen würde?" Ceres sah ihn aus trüben, sonst so lebendigen Augen an und sagte gar nichts. "Geh ruhig Suzushii.", sagte der Lehrer mit einer beruhigenden Stimme. "Ich wird jetzt wohl auf ihn aufpassen müssen, bin schließlich eure Aufsichtsperson." Diese tiefe Stimme hallte in Ceres wieder und ihm fuhr eine ganz schwaches Kribbeln durch den ganzen Körper. "Danke, Herr Hiroshi." ,sagte Suzushii und sprang gleich los, zu einer Gruppe von Jungs die aus Ceres Klasse waren. Als sie skeptisch zu dem Rotschopf und dem Lehrer sahen, erklärte Suzushii ihnen schnell die Situation, um seinen Freund nicht noch mehr in Schwierigkeiten zu bringen und versuchte die Typen für etwas anderes zu interessieren. Ceres hatte die Augen geschlossen und sich ganz an der Schulter von Irvine angeneigt. Sie saßen nun schon eine geschlagenen Viertelstunde da und es ging ihm schon besser. Es verging noch ein wenig Zeit, dann fragte der Lehrer: "Und, geht's dir jetzt ein bisschen besser?" Ceres öffnete die Augen, welche sich erst wieder ans Licht gewöhnen mussten und nickte. "Danke.", sagte er. "Wofür denn?" "Na, für eben. Mir ist jetzt überhaupt nicht mehr schlecht." "Wirklich? Dann ist ja gut.", sagte der Lehrer erleichtert und stieß eine kleinen wolligen Seufzer aus. Ceres setzte sich wieder gerade auf, obwohl....eigentlich wäre er noch gern ein wenig so verharrt, aber er wollte Irvine nicht unnötig belästigen. Unvermutet machte sich sein Magen jetzt auf eine andere Art und Weise bemerkbar, indem er ein lautes Grummeln von sich gab. "Oh, stimmt ja. Ich hab Heute ja noch überhaupt nichts gegessen.", meinte Ceres nebenbei. "Dann wird's vielleicht mal Zeit?", sagte Irvine auffordernd. "Wollen wir denn was essen gehen?" "Ähm....wenn ihnen das nichts ausmacht." "Sonst hätte ich ja nicht gefragt, oder?" "Nein..." Gesagt, getan. Kaum ein paar Minuten später saßen sie an einer Imbissbude und jeder ließ sich eine Bratwurst schmecken. Das tat Ceres gut, bestimmt war er die ganze Zeit über deshalb so ausgepowert gewesen, weil er noch nichts im Mangen hatte. Doch er kam sich schon ein wenig seltsam vor, jetzt mit seinem Lehrer was Essen zu gehen. Aber das war wohl einfach typisch er. Immer machte er Sachen ,die kein anderer jemals wagen würde. Der Lehrer war schon fertig, als Ceres immer noch an seinem Brötchen kaute. Der Langenweile wegen, fing er also ein Gespräch an: "Ceres, wann hast du Geburtstag?" Warum will er da jetzt wissen?, fragte sich Ceres stumm, gab ihm aber eine Antwort. "Am 11 Januar.", entgegnete er und stopfte sich darauf auch das letzte Stück, was von seinem Brötchen übrig geblieben war, in den Mund. Die Augen von Irvine weiteten sich. "Ernsthaft am 11 Januar?" "Ja, warum sollte ich lügen?", fragte Ceres indigniert. Doch das legte sich, als der Lehrer ihm plötzlich zulächelte und vergnügt berichtete: "Ich übrigens auch." "Wirklich?" "Warum sollte ich lügen?" Ceres musste lachen und verschluckte sich fast an seinem Brötchen. Der Lehrer beugte sich über den Tisch zu ihm und klopfte ihm sanft auf den Rücken. Nachdem sich Ceres wieder beruhigt hatte, sagte er: "Das hätte ich jetzt aber nicht gedacht." "Tja, Zufall." Ein schöner Zufall, dachte Ceres. Denn das war ihm noch nie passiert. Nach einer kurzen Weile standen sie auf und schmissen ihre Pappschalen weg. Es war gerade mal 3 Uhr und es war geplant, bis um 6 zu bleiben. Es war schon ziemlich blöd, wenn man so etwas wie Achterbahn fahren oder ähnliches nicht vertrug, denn dann langweilte man sich die ganze Zeit, während die anderen mit strahlenden Gesichtern durch die Gegend rammelten. Genau so ging es Ceres jetzt. Also beschloss er einfach weiter neben Herr Hiroshi herzuschlendern, abgesehen davon, dass dieser nichts dagegen hatte. Als er ihn fragte bekam er als Antwort: "Das ist schon in Ordnung, aber vielleicht solltest du doch besser wieder zu Suzushii und den anderen gehen, ich will nämlich nicht, dass du dich ausschließt." Da hatte Irvine schon recht. Ceres entschuldigte sich für die blöde Frage und zischte dann davon, auf die Suche nach Suzushii. Als wer diesen gefunden hatte fragte Suzushii ihn: "Geht es dir jetzt wieder gut?" "Ja." "Dann ist ja alles klar, hab mir nämlich schon Sorgen gemacht. Was hältst du davon, Riesenrad zu fahren?" Das war doch typisch Suzushii. Kaum konnte Ceres wieder laufen, schleppte er ihm zur nächsten Attraktion hin. Obwohl, gegen Riesesradfahren war ja nichts einzuwenden, immerhin besaß Ceres keine Höhenängste. Also war es beschlossene Sache, sie gingen Riesesrad fahren. Das empfand Ceres als sehr viel angenehmer, anstatt dieses schnelle, zischende Ding. Als sie ganz Oben waren, blickte er auf die nun so klein wirkende Welt hinab. "Unglaublich.", flüsterte er und auch Suzushii sah mit Freude aus dem Fenster. "Worüber habt ihr denn so geredet?", fragte Suzushii ihn plötzlich. "Wer?" "Du und Herr Hiroshi. Immerhin habt ihr ne Stund zusammen abgehangen." "Na ja.....Ach so! Er hat mich gefragt, wann ich Geburtstag habe, und weist du was? Wir haben am gleichen Tag!" Suzushii wunderte sich ein wenig über diese unglaubliche Freude die Ceres empfand, doch es sollte ihn jetzt nicht weiter stören. Das seltsame war, dass Ceres nach dieser Fahrt schon wieder müde gewesen war, und da er so hinterher hing, hatte er seinen Freund bald aus den Augen verloren. Jetzt kam er sich doch ein bisschen verloren vor, denn er wusste nicht einmal, wo er sich gerade befand. Und dann war da noch diese nervende Müdigkeit, die ihn letzten Endes doch noch niederzwang. So kam es, dass er auf einer Bank aufrecht sitzend einschlief. Hellwach riss er die Augen auf. Wie lange hatte er wohl geschlafen? Panikartig warf er einen Blick auf die Uhr, welche etwas sehr schlechtes anzeigte: fünf vor sechs! Um sechs Uhr fuhr der Bus! Und Ceres wusste immer noch nicht, wo nun Suzushii war, geschweige denn, wo der Ausgang! Also rannte er einfach drauf los. Irgendwo lang, so schnell es ging. Nach vier minuten hatte er den Ausgang endlich entdeckt, doch es war keine Spur mehr von den anderen. Schnell verlies er durch die Schleuse das Parkgelände und sah sich suchend nach dem Bus um. Als er ihn sah, machte sein Herz einen riesengroßen Sprung. Doch dann schien es verstimmt zu sein. Der Bus fuhr. Er fuhr. Einfach so, hatte er ihn hier sitzen lassen! Irgendwo in der Pampa saß er nun, und der Bus fuhr ihm geradewegs vor der Nase weg. Am liebsten hätte er jetzt heulen können. Und jetzt? Was sollte er jetzt bitteschön tun? Was? Wie der Blitz aus heiterem Himmel begegnete ihm seine Rettung. Sein Lehrer stand da und stieg gerade in sein Auto ein. Beinahe wäre auch er weggefahren, wäre Ceres nicht wie von der Tarantel gestochen losgerannt und hätte gegen die Scheibe geklopft. Irvine stellte den Motor aus und kurbelte das Fenster runter. "Ceres? Du?", fragte er verwirrt, man sah ihm seine Ungläubigkeit auch im Gesicht an. "Ja....", lächelte dieser verlegen und kratzte sich am Kopf. "Hast du etwa den Bus verpasst? Das ist nicht dein Ernst, oder etwa doch?" "Leider....Herr Hiroshi, würden sie mich bitte mitnehmen?" "Das ist ja wohl selbstverständlich! Ich kann dich ja schlecht hier sitzen lassen! Steig ein!" Ceres lief einmal einen Bogen um das Auto und stieg dann beim Beifahrersitz ein. "Aber sag mal, wie konnte das denn jetzt passieren?" "Ich war eingeschlafen und...." "Du warst was?", fragte der Lehrer und musste darauf herzhaft lachen. "Du bist mit ja wirklich einer!" "Ja, ja...", sagte Ceres, der jetzt aber auch ein wenig über die Situation lachen konnte. Er legte den Gurt um und sie fuhren los. In dem Auto roch es angenehm. Überhaupt, fand Ceres den Geruch seinen Lehrers sehr schön. Ungefähr nach 10 Minuten Fahrt fragte Ceres sich, wie denn überhaupt das Auto hierher gekommen war?. Also äußerte er seine Frage. "Ich wollte heute Abend noch wo hin, also hab ich das Auto gestern hierher gebracht und bin mit dem Zug zurück gefahren, damit ich heute keinen Umweg mehr machen muss. Aber das hat sich ja jetzt wohl erledigt. Du hast Glück gehabt!" "Stimmt. Aber jetzt müssen Sie ja doch einen Umweg machen." "Ist doch halb so wild." "Find ich nicht. Immerhin sind Sie Gestern schon mal extra deswegen hier gewesen und jetzt komm ich dazwischen." "Mach dir darüber keinen Kopf.", sagte der Lehrer besänftigend. ".....Na gut.", meinte Ceres noch. Die nächste Dreiviertelstunde herrschte Stille zwischen den Beiden, nur das Radio lief leise. Ceres warf einen Blick nach Draußen. Die Landschaft zog mit rasender Geschwindigkeit an ihm vorbei und es war schon etwas dunkel geworden. Aber irgendetwas war merkwürdig. Ceres hatte so ein unwohles Gefühl als er die Umgebung betrachtetet und bald kam er drauf. Aber das konnte doch nicht sein. "Ähm...Herr Hiroshi?" "Ja, was gibt's?" Ceres fragte nur zögernd, schließlich wollte er ihm nicht zu nahe treten: "Sind Sie sicher, .....das wir hier richtig sind?" Kurz herrschte Stille, daraufhin erwiderte Hiroshi ein wenig verlegen: "Ähm......nein, es tut mir leid. Ich hab mich verfahren." Wusst ich's doch!, dachte sich Ceres und ließ sich mit einem Seufzer in den Sitz fallen. "Entschuldige, aber ich weiß jetzt wo es lang geht. Wir werden nur ein wenig Verzögerung haben." "Was heißt ein wenig?", fragte Ceres und er hatte jetzt schon Angst vor der Antwort. "Zirka eine Dreiviertelstunde.", sprudelte es aus ihm heraus und man konnte ihm sein schlechtes Gewissen anhören. "Dann komm ich eben ein bisschen später nach Hause....", meinte Ceres und kuschelte sich weiter in den Sitz. Heute wurde er pausenlos von der Müdigkeit übermannt. Also schloss er seine Augen und war nach kurzem eingeschlafen. Sanft wurde er aus seinem Schlaf zurückgeholt. Der Lehrer hatte sich zu ihm rübergebeugt und ihn vorsichtig an den Schultern gefasst. "Ceres......Ceres!", sagte er immer ein wenig lauter werdend, bis dieser verschlafen seine Augen öffnete und ihn anblinzelte. "Was?", fragte er verwirrt, als er in das Gesicht von Irvine sah, doch dann fiel ihm wieder alles ein. "Sind wir da?", meinte er jetzt wieder etwas munter und rieb sich den Schlaf aus den Augen. "Du musste mir noch sagen, wo genau du wohnst." Ceres erörterte ihm den Weg, bis sie um acht Uhr abends endlich vor seinem Haus standen. "Danke sehr.", meinte Ceres, als er ausstieg. "Gern geschehen. Bis Morgen Ceres!" Ceres schlug die Wagentür zu und Irvine fuhr los. Der rothaarige drehte sich um und stapfte zur Haustür, wo er sogleich die nächste üble Überraschung erleben sollte. Er wühlte ungeduldig in seiner Tasche, fand jedoch keinen Schlüssel! Dann musste er wohl klingeln. Das tat er auch, doch es wurde ihm nicht aufgemacht. Er klingelte geschlagenen fünf Minuten Sturm aber nichts regte sich! Dabei wurde ihm versichert, dass seine Mutter auf jeden Fall zu Hause wäre. In ihm wuchs die Wut und er überlegte, was er denn jetzt machen sollte? Dann kam ihm die rettende Idee. Im Hause Minori herrschte noch reger Betrieb. Suzushii und seine Eltern waren gerade fertig mit dem Abendessen, als es klingelte. Suzushii stürmte sofort los: "Ich mach auf!" Er öffnete die Tür und blickte seinem Kameraden ins Gesicht. ".....Ceres?" "Hi Suzushii.", erwiderte der Rotschopf und sah betreten zu Boden. Suzushii musterte ihn und meinte dann: "Komm erst mal rein, dann sagst du mir was los ist!" Ceres erzählte ihm, was passiert war, während er sich seiner Schuhe entledigte. "Du kannst bestimmt hier pennen!", sagte Suzushii und zischte in die Küche, um seinen Eltern Ceres vorzustellen. "Aber sicher kannst du hier bleiben.", meinte seine Mutter lächelnd und auch sein Vater hatte nichts dagegen. Tja, die Minoris waren eben richtig nette Leute. Ceres bekam eine Matratze, auf der er schlafen sollte. Morgen früh würde er noch einmal versuchen zu Hause seine Schulsachen abzuholen. Lange war es her, dass Ceres bei einem Freund übernachtet hatte. Bei Suzushii war se allerdings richtig gemütlich. Sein Zimmer war um einiges größer als das seine, aber das war ja klar. Schön eingerichtet war es zudem auch noch. Suzushii gab Ceres ein T-Shirt und eine Jogginghose von sich, zum schlafen. Am Abend guckten sie noch einen Film, ehe sie schlafen gingen. Als sie dann beide in ihren Betten lagen und Suzushii das Licht ausgeknipst hatte, konnte Ceres nicht einschlafen. Zum einen hin, weil er fast den ganzen Tag über dies gemacht hatte und nun nicht mehr müde war und zum anderen, weil seine Gedanken völlig aufgekratzt waren. Er lies den ganzen Tag immer und immer wieder im Kopf vorbeiziehen. So wurde es schon ein wenig hell, als er ein wenig einschlief. Trotz des kurzen Schlafes hatte er einen wunderschönen Traum... Excursio: Ausflug Kapitel 5: Paragraf V: Theatrum ------------------------------- Es waren wieder zwei langweilige Wochen vergangen. Ceres langweilte sich wirklich zu Tode, in der Schule sowie zu Hause. Doch was sollte er denn schon machen? Suzushii war ständig unterwegs, irgendwen treffen, irgendwas besorgen, irgendwem einen Gefallen tun, einfach andauernd on Tour. Gerade hatte Ceres mal wieder ein zum schnarchen ödes Wochenende hinter sich gebracht und saß am Montag wieder in der Schule. Die erste Stunde hatten sie bei Herr Hiroshi. Er betrat die Klasse gut gelaunt wie immer und verteilte sogleich etwas. "Das sind die Zettel fürs Ganztagsangebot. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch ja wo eintragen." Ceres nahm den Zettel entgegen und ließ den Blick darüber schweifen. Er fand nichts, was auf Anhieb interessant klingen würde. "Ceres, schau mal!", schrie Suzushii plötzlich und deutete aufgebracht auf eines der Angebote. "Das wäre doch mal cool!" Ceres sah auf die Stelle, wo Suzushiis Finger hinzeigte und las: Theater AG / 8-9 Klasse / Freitags, 7-8 Stunde/ Leitung: Irvine Hiroshi "Na?", fragte Suzushii, immer noch von der Idee überzeugt. "Nein!", erwiderte Ceres mit einer Stimme, die eigentlich keine Widerworte duldete, dennoch lief das bei Suzushii nicht so gut. "Warum nicht?!", motzte dieser. "Ich will halt nicht. Muss ich denn immer das machen, was du willst?" "Bitte Ceres, du kannst es dir ja mal anschauen. Außerdem, mit Herr Hiroshi wird das bestimmt Klasse!" "Aha, Und wieso glaubst du das?" "Na, weil du ihn doch magst!" Es verging kein Tag, wo Suzushii Ceres nicht damit nervte. Pausenlos hing er an ihm dran und versuchte ihn zu überreden. Dann kam schließlich der Freitag und Suzushii hatte immer noch nicht aufgegeben. "Lass uns heute nach der sechsten dahin gehen!" "Nein, das werden wir nicht!" "Einfach mal probeweise! Bitte!" "Wenn ginge es sowieso nicht, da ich mich nicht eingetragen habe! Basta!" "Ach ja, wirklich? Hast du das?" Ceres sah Suzushii entgeistert an, welcher mit einem breiten Grinsen vor ihm stand. "Was hast du gemacht?", fragte er vorsichtig. Sein Grinsen wurde breiter denn je und er schielt Ceres an: "Was wohl?" "Hast du uns etwa angemeldet?", knurrte Ceres wütend und wollte gerade auf Suzushii losgehen ,doch dieser war schneller und nahm die Beine in die Hand. "Dann bis zur sechsten Stunde!", flötete er Ceres noch zu und lief dann freudig weg. Der konnte noch was erleben. Die restlichen Stunden quälte Ceres die Frage: Soll ich nun, oder soll ich nicht? Wenn nicht wäre Irvine sicher enttäuscht gewesen, aber er würde es überleben! Aber andererseits.....vielleicht sollte ich ja einfach mal probeweise....aber dann hätte Suzushii gewonnen! Und diesen Sieg über sich wollte Ceres seinem Freund einfach nicht gönnen! Also, es stand fest: Er würde nicht gehen. Das hätte er wohl gerne gehabt, denn als er sich nach der sechsten Stunde gerade flüchten wollte, lief er allerdings jemandem falsches in die Arme. Vor ihm stand Irvine, heute mit Brille und sah ihn erfreut an. "Hallo Ceres! Das trifft sich ja gut, ich war grad auf dem weg zu euch." Nein, bitte, nicht!, dacht Ceres und sah zerknirscht nach unten. Dem Lehrer schien es aber nicht aufzufallen und so sagte er heiter: " Dann lass uns mal gehen." So musste sich Ceres doch seinem Schicksal hingeben und folgte seinem Klassenlehrer in die Aula. Dort sah er dann schon Suzushii und ein paar andere, zum Glück niemanden mehr aus seiner Klasse. "Du bist ja doch gekommen, Ceres!" "Rief sein Freund ihm glücklich zu, worauf der Rothaarige von Irvine einen verwirrten Blick erntete: "Ach so, da hab ich dich wohl überfallen..." "Nein, nein!", meinte Ceres schnell. "Ich war mir nur etwas unsicher, nichts weiter." Irvine hatte einen ganz anderen, ernsteren und doch liebevollen Blick aufgelegt: "Freut mich, dass du dich doch dafür entschieden hast." Ceres hatte mühe, diesem Blick stand zu halten. Diese grünen, wärme ausstrahlenden Augen verschluckten ihn regelrecht und er spürte ganz deutlich, dass ihm das Blut in den Kopf schoss. Die Augen schlossen sich ein kleines Stück und sahen ihn besorgt an. Auf einmal bemerkte er eine warme Hand auf seiner Stirn und eine tiefe, betäubend Stimme sprach ihn an: "Hast du Fieber, Ceres?" Ihm wurde noch heißer als sich die Hand auf seine Wange legte. "N...nein.", hörte er sich stottern, aber seine Stimme wurde beinahe von dem lauten Herzklopfen in seinen Ohren übertönt. Dann legte sich auch noch eine weitere Hand auf seine zweite Wange und er fühlte sich wie ein Gefangener seiner eigenen Gefühle. Die Hitze wurde immer schlimmer, wann nahm er endlich seine Hände wieder von dort weg? Zum Glück lösten sie sich wieder, ehe Ceres noch völlig den Verstand verlor und Irvine sagte leise: "Setz dich lieber eine Weile. Ich schaue gleich noch mal nach dir." Bitte nicht, so wird es ganz bestimmt nicht besser, dachte Ceres, folgte dem Rat seines Lehrers aber uns setzte sich in die hinterste Ecke. Was war denn eben nur los mit ihm gewesen? So etwas hatte er noch nie gespürt, so ein unglaubliches Kribbeln in seinem ganzen Körper....wenn er wollte, dass er wieder ein wenig abkühlte, sollte er ganz schnell an etwas anderes denken, als an dieses seltsam schöne Gefühl. "Sind jetzt alle da, oder fehlt noch jemand?", vernahm er die Stimme von besagter Person, worauf sogleich Suzushiis verkündete: "Alle da!" "Gut.", meinte der Lehrer und sah durch die Runde: Es waren genauso so viele Leute gekommen wie nötig, das passte ja. "Er wandte sich kurz um und wühlte in seiner Tasche, ehe er einen schwarzen Schnellhefter hinauszog. Ceres beobachtete, wie die geschickten Finger das Teil öffneten und ein dicken Stapel Papier zum Vorschein kam. Er drückte jedem das Script in die Hand, zu guter letzt auch Ceres. Dabei kniete er sich ein wenig hin, um auf Kopfhöhe mit dem Sitzenden zu sein. Seine grünen Augen sahen ihn wieder besorgt an und seine Lippen formten ein paar Worte: "Geht's dir wieder besser?" Während er sprach drückte er dem Rothaarigen ebenfalls seinen Teil in die Hand und Ceres vermied es nun, den Lehrer anzusehen, sonst würde er wohl nie mehr seine normale Gesichtfarbe annehmen. Also starrte er konzentriert auf das ihm eben gegebene und versuchte den musternden Blick seines Lehrers nicht zu beachten. Doch dieser beugte sich noch weiter hinunter um ihm ins Gesicht zu sehen. Als Ceres sein Kinn jedoch noch mehr in die Halsbeuge lehnte um den Augenkontakt zu vermeiden, entwich Irvine ein leises seufzen und er erhob sich schweren Herzens. Was war denn nur mit seinem Schüler los? Plötzlich hatte Ceres auch noch ein schlechtes Gewissen, weil er so abweisend war, aber irgendwo musste ja mal Schluss sein. Er blätterte durch das Script und besah sich alles genau. Das Stück hieß ´Vergissmeinnicht´, ein schöner Titel, fand der Junge, welcher auch die Neugierde in ihm weckte. "Seht es euch erst einmal in Ruhe an, wir haben ja Zeit.", sagte Irvine und setzte sich auf einen etwas unbequemen Stuhl. Als Ceres gerade vertieft in die erste Seite war, merkte er wie sich jemand neben ihn setzte und hoffte, dass es nicht schon wieder sein Lehrer war. Doch als er sich umdrehte, blickte er in das grinsende Gesicht von Suzushii. Verwirrt über dieses sah Ceres ihn entsprechend fragend an. "Hiroshi scheint sich ja wirklich Sorgen um dich zu machen.", meinte er wobei sich sein Grinsen noch mehr weitete. "Lass mich doch in Ruhe!", zischte Ceres und sah ihn giftig an. "Wie gefällt dir das Stück?", fragte Suzushii um seinen Freund nicht noch mehr zu verärgern. "Sieht interessant aus....", nuschelte Ceres und blätterte wie um seine Worte zu bestärken in dem Stück rum. "Ich glaub, er hat es selbst verfasst.", meinte Suzushii. "Echt?" "Wenn ich's doch sage! Kannst ja nach fragen." "Nein, mach du doch!" "Ist ja auch egal, ich finde es wirkt recht anspruchsvoll." "Kann sein....", knurrte Ceres nun endgültig verärgert und kehrte Suzushii den Rücken. Jetzt wollte er noch ein bisschen weiter lesen. Also, das ganze spielte im Mittelalter ab, schon mal ein Punkt warum es Ceres gefiel. Ein Junge lebte mit seiner Familie, sprich Mutter, Vater, große Schwester und großer Bruder in einer Stadt. Die Stadt stand unter Regierung eines Herrschers, dessen Name jedoch nicht genannt wird. Der Junge hat einen besten Freund und sie verbringen jeden Tag miteinander auf dem Feld mit den Tieren, schließlich mussten die Kinder früher auch Arbeiten. Da die Kindheit sehr schnell vorüber zog und am schnell als erwachsen galt, waren auch die beiden 14- jährigen Jungen schon für ein Mädchen gutem Hause auserwählt. Eines Tages kommt ihnen jedoch zu Ohren, dass die Pest wieder ihre Opfer sucht und bangen mehr um das Leben des anderen, als um ihr eigenes. Und es kam, wie es kommen musste: der beste Freund infizierte sich und wurde in das Lager für Pestkranke außerhalb der Stadtmauer verbannt. Der Junge will nicht einsehen, seinen besten Freund zu verlieren, obwohl er weiß, dass man gegen diese Krankheit machtlos ist. So gerät er in viele Konflikte mit seiner Familie und beschließt, heimlich seinen Freund aufzusuchen... Ceres merkte nicht, wie der Lehrer sie aufforderte eine Pause zu machen, da sie sich ja nun die Rollen besahen hatten, und las gebannt weiter. Auch als Irvine ihn ansprach reagierte er nicht, sodass Suzushii ihm einen kleinen Stoß mit dem Ellenbogen verpasste: "Hey, aufwachen." "Was ist denn?", fauchte Ceres ihn an, wurde aber mucksmäuschenstill, als ihn alle skeptisch ansahen. "Wir wollen die Rollen verteilen.", sagte Herr Hiroshi freundlich, was den Rotschopf sehr beruhigte. Der Lehrer nahm wieder das Wort auf: "Ehrlich gesagt, ich habe mir schon so meine Gedanken gemacht und würde euch gerne erstmal meine Vorschläge unterbreiten, wenn dann jemand nicht zufrieden ist, lässt sich ja immer noch diskutieren." Ceres lauschte aufmerksam seinen Worten und musterte gespannt seinen Gesichtsausdruck. "Ich würde sagen, die Rolle des Freundes Kurumis übernimmt Suzushii, er ist halt so ein Typ." Suzushii sah zufrieden aus und nickte auch lächelnd. So machte der Lehrer immer weiter, verteilte und verteilte und stieß auch auf keinen Widerspruch, bis dann nur noch Ceres übrig war. "So Ceres. Dann steht deine Rolle ja auch fest. Ich finde einfach, deine roten Haare sind wie dafür geschaffen." Doch Ceres hatte dem ganzen nur mit halbem Ohr gefolgt und wusste nun nicht, was er für einen Part übernahm. Als der Lehrer sein fragendes Gesicht sah meinte er nur vergnügt: "Hakari." WAS?, schoss es Ceres wie ein Blitz durch den Kopf. HAUPTROLLE?!, folgte zugleich und er sah verwirrt in das schmunzelnde Gesicht seines Lehrers. Das konnte doch nicht wahr sein, das durfte doch nicht wahr sein! "Wenn du uneinverstanden bist, dann sag es ruhig.", entgegnete der Lehrer gelassen. Aber trotz dieser vielen Zweifeln, konnte Ceres es einfach nicht ablehnen, immerhin, wenn sein Lehrer glaubte, er würde das schaffen, dann schaffte er das auch! Mit einem recht kleinen Nicken bestätigte er, dass er annahm. "Das freut mich, Ceres! Also, ich würde vorschlagen ihr lest noch zu Ende, dann könnt ihr euch auch schon ein bisschen mit euren Rollen befassen." Der Lehrer sah Ceres glücklich an und wandte sich dann von der Gruppe weg: "Ich muss noch mal kurz wohin, ich komm aber gleich zurück." Nachdem Irvine gegangen war, riss sich Ceres wieder das Drehbuch unter den Nagel. Falls Irvine es wirklich selbst geschrieben hatte, dann war er wirklich begabt, dachte Ceres, wobei ihm etwas an seinem Gedanken auffiel, worauf er sofort rot wurde. Hab ich da eben Irvine gedacht, oder spinn ich jetzt? Ich kann doch meinen Lehrer nicht mit Vornamen ansprechen, auch nicht in Gedanken! "Ceres, bist du sicher, dass du kein Fieber hast?" Suzushii lehnte sich leicht zu ihm herüber und musterte ihn ausgiebig. Es war allerdings ganz anders, als wenn Irvine das tat, es lag nicht so eine Spannung in der Luft. "N...Nein, nein.....mit mir ist alles okay, ist nur so warm hier drin.", meinte Ceres und zupfte so an seinem Pullover, als würde er schwitzen. "Ich glaub, du hast ne Meise.", sagte Suzushii kopfschüttelnd und widmete sich wieder seinem Text. Ceres versuchte es ihm gleichzumachen, was ihm dann auch nach einiger Zeit gelang, wenn auch nur schwer, denn seine Gedanken schwirrten ganz anderswo herum... Theatrum: Theater Das fünfte Kapitel ist beendet*g* und ich möchte einen gaaanz herzlichen Dank an meine Betaleserin yugi-Chan aussprechen.*durchknuddel* love you forever yugi-Chan^^ bis denne :) caro Kapitel 6: Paragraf VI: Amicus ------------------------------ Zum Glück wurde die AG schon Anfang der achten Stunde abgebrochen, denn Irvine hatte noch ein paar Dinge zu erledigen, versprach aber, dass sie nächstes mal volles Programm durchziehen würden. Ceres passte das ganz gut, denn er hatte wirklich keine Konzentration gehabt und hatte seinem Lehrer nur noch schwer folgen können. Aber nun hatten sie ja endlich Wochenende! Er hatte sich mit Suzushii verabredet, weil dieser ihn eingeladen hatte bei ihm zu übernachten. Und da Ceres fand, dass es besser war als sich von seiner Mutter zuquatschen zu lassen, stimmte er zu. Pünktlich stand Ceres noch am selben Abend vor der Haustür der Minoris und wurde von Suzushiis Vater herzlich willkommen. Es gefiel ihm allerdings gar nicht, wie er sagte: "Wie könnte ich diese roten Haare vergessen?" Wann würden die Leute endlich verstehen, dass es nicht besonders toll war eine außergewöhnliche Haarfarbe zu besitzen? Wenn man sie sich färben ließ, so verging es nach der Zeit wieder, aber sein Problem blieb, und das ewiglich! Kaum hatte er die Tür betreten, rannte an ihm ein aufgekratzter Suzushii nur mit einem Handtuch bekleidet vorbei und lief stürmisch die Treppen hoch. "Bin gleich bei dir!", rief er noch schnell. Fragend sah Ceres Suzushiis Mutter an, welche nun auch gekommen war um ihn zu begrüßen. Diese schüttelte nur Ratlos den Kopf und bat ihn dann ins Wohnzimmer. Ceres stellte seine Tasche erst einmal im Flur ab und folgte der jungen Dame. "Setz dich doch, wir haben extra auf dich gewartet.", sagte Frau Minori freundlich lächelnd und wies ihm einen Stuhl zu. "Entschuldigt, musste noch was erledigen.", meinte Suzushii als er mit einem breiten Grinsen in der Tür stand, zum Glück ordentlich Angezogen. "Setz dich jetzt.", brummte sein Vater, wessen Magen schon seit einer halben Stunde unaufhörlich ein Grummeln von sich gab. Ceres genoss es auf irgendeine Weise, mit diesen Leuten zusammen zu sein. Sie hatten so etwas ausgelassenes an sich, was Ceres zu Hause oft fehlte. Nach dem Essen zerrte Suzushii seinen Freund gleich nach Oben in sein Zimmer, er wollte ihm ja unbedingt ein neues PC Game zeigen, das er sich gekauft hatte. Kaum hatte er Ceres etwas unsanft in sein Zimmer gestoßen zog er die Tür hinter sich zu und schloss ab. "Warum schließt du ab?", meinte Ceres. "Weil meine Eltern sonst wieder nerven." "Ich find sie sehr nett." "Die Tatsache ändert aber nicht viel daran, dass Eltern in gewissen Situationen nun mal nervig sind." Das sah der Rothaarige durchaus ein. Die beiden waren so vertieft in das Spiel gewesen, dass sie nicht einmal auf die Uhrzeit geachtet hatten. Unsanft klopfte es an der Tür: "Suzushii, mach auf! Es ist spät!" "Spät?", fragte der Schwarzhaarige unwissend und riskierte einen Blick auf seine Uhr. "Ups! Hast recht Ma. Wir sind ein bisschen leiser." "Das ist schön, aber du musst trotzdem die Tür aufmachen." Ceres sah aus dem Augenwinkel wie Suzushii genervt die Augen verdrehte. "Warum denn?!" "Weil dein Freund sonst bei dir im Bett schlafen muss!" Beide sahen sie auf den Boden, wo eigentlich schon längst Ceres Matratze hätte liegen sollen. Widerwillig öffnete Suzushii die Tür und trug zusammen mit Ceres die Matte in sein Zimmer. "Gute Nacht ihr zwei. Und macht nicht mehr so lange." "Ist doch Wochenende.....", nuschelte Suzushii und schob dann wieder die Tür zu, ließ sie aber unverschlossen. Ceres hatte es sich auf seinem Schlafplatz gemütlich gemacht, während Suzushii seinen Computer herunterfahren lies. "Macht deine Ma auch immer so einen Terz?" "Wann, immer?" "Wenn ein Kumpel bei dir ist." Ceres Herz piekste leicht bei diesen Worten und er erwiderte kleinlaut: "Kommt doch eh nie vor...." Suzushii sah ihn entschuldigend an und rollte sich dann auf sein Bett. "Ist schon spät. Wollen wir schlafen?" "Ja, ich zieh mich nur noch um." "Jo, mach ich auch." Fertig um- und angezogen lagen sie dann auf ihren Betten, beziehungsweise, Matratzen und sickerten langsam ins Traumland... Unbarmherzig bahnte sich die Sonne einen Weg in Ceres Gesicht. "Aufstehen!", hörte er eine laute Stimme und keine zehn Sekunden später wurde ihm die schöne, warme Decke weggezogen. "Suzushii...Lass das.", murmelte er verschlafen und hielt schützend die Hände vor die Augen, welche vom Licht geblendet wurden. "Nichts da! Es ist schon halb eins und es gibt gleich Essen!" Er hockte sich neben den Rothaarigen und riss ihm die Hände aus dem Gesicht. Müde blinzelte Ceres seinen Kumpel an, welcher darauf nur grinsen musste. "Sorry, dass ich das jetzt sage, aber du siehst echt aus wie ne Leiche." Unsanft schubste Ceres ihn von sich weg, nahm alle Kräfte zusammen und quälte sich in eine Stehposition. "Ich geh ins Bad......", kam es von ihm und so schlurfte er noch im Halbschlaf durch den Flur zum besagten Ort. "Guten Morgen! Habt ihr zwei gut geschlafen?", sagte Frau Minori vergnügt als die beiden am Esstisch erschienen waren. "Jupp! Bis auf das Ceres geschnarcht hat." "Hab ich gar nicht!" "Und woher willst du das wissen?" "Kann dir doch egal sein...." "Na, also doch!", meinte Suzushii zufrieden und ließ sich neben seinem Freund nieder. "Was gibt's denn?", fragte der Schwarzhaarige. "Nudeln.", erwiderte dessen Vater knapp, nachdem auch dieser sich eingefunden hatte. Das Essen schmeckte wirklich gut, Ceres Mutter konnte zwar nicht schlecht kochen, aber sie machte meistens immer das selbe. "Hey Ceres, wollen wir nachher mal in die Stadt gehen?" "Was willst du denn da?" "Keine Ahnung, ist doch nur so ein schönes Wetter." "Hm....na gut. " Gleich nach dem Essen machten sie sich los. Es war wirklich ein herrlicher Tag. Mit einem T-Shirt und einer kurzen Hose bekleidet ließ Ceres sich die Sonne auf die nackte Haut scheinen. Es war schon gänzlich heiß draußen, sodass die beiden Freund beschlossen in eine Eisdiele zu gehen. "Lass uns aber nicht drinnen hinsetzten, da qualmen immer alle rum.", meinte Suzushii und hielt schon Ausschau nach einem günstigen Platz. Nach Kurzem hatte er diesen gefunden und er und Ceres nahmen Platz. Wie immer, wenn der Rothaarige an irgendeinem öffentlichen Platz war, starrte man ihn genau deswegen an. Wie er es doch hasste! Suzushii spürte sein Unbehagen und lächelte ihm nur aufmunternd zu. "Was darf es denn sein?" Beide drehten sich zu der Kellnerin, sie hatte langes schwarzes Haar und sah etwas ausländisch aus. Nachdem sie sich das gewünschte bestellt hatten und eine Weile in der Sonne harmoniert hatten, wurde Suzushii plötzlich auf etwas aufmerksam. "Oh Gott....Ceres, sieh mal wer da drüben sitzt." Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend warf Ceres einen kurzen blick über die Schulter, was hinter sich denn so schreckliches vor sich ging. Doch als er erkannte, was Suzushii gemeint hatte, drehte er sich ruckartig wieder um und zog die Schultern ein wenig hoch, so als wollte er sich vor etwas verstecken. "Verfolgt der uns, oder was?", munkelte Suzushii und schlürfte kurz an seinem soeben gebrachten Milchshake. "Sieht fast so aus.", meinte Ceres nur kleinlaut und nahm darauf wieder etwas von seinem Früchtebecher zu sich. "Aber solange es nur Herr Hiroshi ist, können wir doch beruhigt sein.", sagte Suzushii mit seiner wiedererlangten lauten Stimme. Kurz nachdem er seinen Namen gehört hatte, sah sich Irvine verwundert um, bis er die beiden Jungen entdeckte. Gut gelaunt lächelte er und Suzushii warf ein ebenso fröhliches und ehrliches Lächeln zurück. Und dann kam, was von Anfang an klar gewesen war. Der Lehrer erhob sich und schritt auf den Tisch der beiden zu. Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze Hose, was einen guten Kontrast bildetet. "Wollen Sie sich vielleicht setzen?", fragte Suzushii gespielt höflich, doch Ceres hätte ihn in diesem Moment trotzdem erwürgen können. "Gern doch, Suzushii, wenn es deinem Freund hier auch recht ist." Mit Freund meinte er Ceres, der so in Gedanken versunken war, das er die Frage überhaupt nicht mitbekommen hatte. Suzushii beugte sich ein wenig vor und schnipste dann einmal kräftig vor Ceres Nase: "Haaallo, Erde an Ceres!" Dieser schreckte auf und gab dem Lehrer ein kurzes Nicken, ehe er wieder in vollen Zügen sein genussvolles Eis verspeiste. Also nahm Irvine platz. "Was treibt euch denn hier her?", fragte er, um ein Gespräch anzufangen, bei dem Ceres jedoch vollkommen Passiv blieb. "Die Hitze, was sonst?", antwortete Suzushii und zog wie um seinen Worten Ausdruck zu verleihen gierig an seinem Getränk. "Geht mir genauso. In diesem stickigen Arbeitszimmer war es kaum auszuhalten.", seufzte der Lehrer ehe er einen Schluck von seinem mitgebrachten Kaffee nahm. "Ich freu mich übrigens sehr, dass ihr die Rollen angenommen habt. Es passte eben wie Faust aufs Auge und ich könnte mir keine andere Besetzung vorstellen." Da das ja auch an Ceres gerichtet war, doch dieser immer noch keine Anstalten machte in irgendeiner Art und Weise etwas zu erwidern, verpasste Suzushii ihm unbemerkt einen Tritt gegen das Schienbein. Erschrocken lies Ceres einen kleinen Schmerzensschrei los, bevor er seinen Freund wütend anblinzelte. "Ich wollte dich nur mal zurück in die Gegenwart holen, sorry das es so schmerzhaft enden musste.", grinste Suzushii und richtete sich plötzlich auf. "Ich muss mal kurz für kleine Suzushiis, komm gleich wieder!" Schon war er weg. Irvine lächelte ihm noch hinterher, worauf sich bei dem Rothaarigen zum ersten Mal eine Emotion löste. Leider keine so angenehme, er war nämlich irgendwie eifersüchtig und strafte den Nichtswissenden Irvine mit einem vorwurfsvollem Blick, wovon Ceres selbst allerdings herzlich wenig mitbekam. Nach einer kurzen Zeit wurde Irvine aufmerksam auf die finstere Miene Ceres. Und da dieser anscheinend nicht mehr damit aufhören wollte , ihn so zu fixieren, beugte sich der Lehrer zu ihm herüber, für Ceres Geschmack allerdings ein wenig zu nah, und sah ihm tief in die Augen. "Hab ich was ihm Gesicht?", fragte er fast wispernd, doch auch ein wenig Belustigung umspielte seine tiefe Stimme. Da waren sie wieder, diese tiefgrünen Augen, welche die des Rothaarigen wie zwei Klauen festhielten und nicht mehr loslassen wollten. Als Ceres keine Antwort gab sondern nur verlegen die Tischplatte musterte, hob der Lehrer sanft sein Kinn an. Eine federleichte Röte hatte sich auf das Gesicht des Jungen gelegt, welche nicht mehr davon weichen wollte. "Du solltest wirklich mal zum Arzt gehen......Ceres." Der Namen seines Gegenübers schien nur noch als ein Windhauch über seine Lippen zu weichen. "Ähm...stör ich rein zufällig?" Wie bestellt und nicht abgeholt stand Suzushii neben ihnen und sah zweiflerisch auf die Beiden. Irvines Blick streifte noch einmal den von Ceres, ehe er sich wieder in seine Normale Sitzposition verfrachtete. Suzushii setzte sich und begann vergnügt von irgendetwas belanglosem zu erzählen. Während Hiroshi ihm schmunzelnd dabei zuschaute, saß Ceres völlig verstört auf seinem Platz uns starrte Abermillionen Löcher in die Luft. W...was war das eben?, fragte er sich im stillen, fand jedoch keine Antwort darauf. Überglücklich war er, als Suzushii ihm mit dem Ellenbogen anstieß und darauf aufmerksam machte, dass sie nun gehen wollten. Erleichtert, gleichzeitig aber auch ein wenig traurig sich nun von Irvine verabschieden zu müssen, stapfte Ceres an Suzushiis Seite los. Am besten, er vergaß diesen Vorfall so schnell wie möglich und besinnte sich wieder aufs wesentliche, was selbstverständlich leichter gesagt als getan war..... Kapitel 7: Paragraf VII: Proelium --------------------------------- Das Wochenende war Ceres zu Urteilen, viel zu schnell verflogen. Am Montagmorgen saß er vollkommen desinteressiert an seinem Tisch und hörte sich mit gelangweilter Miene das Gerede seines Klassenlehrers an, bis dieser auf einmal ein alle ansprechendes Thema anschnitt: "Also, in ein paar Tagen ist ja das Schulfest und jede Klasse soll, wie ihr hoffentlich wisst, ihren Beitrag dazu leisten. Nun, die Sache ist die, dass ich noch einige Dinge zu besorgen habe und es wäre nicht ganz unpassend, wenn mir zwei von euch dabei helfen würden. Wie sieht's aus?" Wie bereits erwartet kam natürlich kein Freiwilliger angesprungen und da beschloss er einfach prompt: "Suzushii?" "Nur wenn Ceres mitkommt.", grinste dieser und sah in das erstaunte Gesicht seines Sitznachbarn. "Was?", sagte dieser so, dass es nur Suzushii hören konnte, doch dieser nickte nur zur Bestätigung seiner Worte und auch Irvine war einverstanden. Also hatten die beiden mal wieder einfach so über seinen Kopf hinweg entscheiden und vor allem sein Freund schien gefallen daran zu finden, ihn immer wieder irgendwo mit hinzuschleifen und das gegen seinen Willen. Es wurde eine Uhrzeit für den kommenden Tag vereinbart und damit war es beschlossene Sache. Doch damit, was am nächsten Tag passierte, hatte Ceres nicht gerechnet. Alleine musste er diesen Tag absitzen, denn Suzushii war krank und lag mit einer verschnieften Nase im Bett. "Damm müssen wir beide eben alleine los.", hatte Irvine zu ihm gemeint und Ceres wäre am liebsten ins nächste Mäuseloch gekrochen. Alleine? Mit einem Lehrer? Und dann ausgerechnet noch mit diesem? Das konnte ja nur schief gehen! An frühen Nachmittag stand Ceres am verabredeten Ort und hatte schon Magenschmerzen, obwohl Irvine noch nicht einmal erschienen war. Er war total aufgeregt und hüpfte von einem Bein aufs andere, so hibbelig war er. Plötzlich hörte er wie sich ihm Schritte nährten und erschrocken fuhr er herum. Dort stand sein Lehrer, mit einem Rucksack bewaffnet und begrüßte ihn freundlich: "Ich hoffe du musstest nicht allzu lange warten. Dann lass uns mal losgehen." "Ja." Mit der Zeit, die sie nebeneinander herliefen, wohin schien wohl nur der Ältere zu wissen, verflog Ceres unangenehmen Gefühl allmählich und er fühlte sich unglaublich ausgelassener. Er faste sogar den Mut, endlich mal einen Piep von sich zu geben. "Herr Hiroshi?", kam es nur zögerlich über seine Lippen. "Hm?" "Warum haben Sie eigentlich ausgerechnet mich und Suzushii für die beiden Hauptrollen ausgesucht? Ich meine, es gibt Leute die können so was sicher viel besser als..." "Ich war nun mal davon überzeugt, dass du dafür geeignet bist.", unterbrach ihn Irvine und fügte noch weiteres hinzu, " Zumal sind deine roten Haare unersetzbar. Die Chance musste ich doch nutzen!" Das machte Ceres stutzig und er verstummte wieder für eine Weile. "Ich weiß, dass du sie nicht leiden kannst, aber ich finde, sie machen dich zu etwas Besonderem, Ceres." "Ach was, das ist doch Schwachsinn!", meinte Ceres lachend. "Wenn Sie diese Haarfarbe hätten, dann fänden sie das garantiert nicht so toll." "Kann sein, aber dir steht es." "Von wegen." So langsam wurde es für Ceres richtig belustigend, mit seinem Lehrer so rumzuscherzen und seine Beklemmung war vollkommen vergessen. Sie gingen in irgendeinen Laden und besorgten alles, was sie benötigten. "Ich finde, wir sollten rot nehmen.", sagte Herr Hiroshi als sie darüber diskutierten, welche Farbe es denn nun für die Papierbögen sein sollte. "Doch nicht etwa schon wieder der Haare wegen?", sagte Ceres und konnte sich nur schwer einem Grinse enthalten. "Wer weiß?", meinte Irvine munter und wählte schließlich einfach die besagte Farbe. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck und vollen Taschen verließen die beiden das Geschäft und machten sich langsam auf den Rückweg. Es herrschte eine ausgeglichene Stimmung zwischen den beiden und sie waren so ins Gespräch verfallen, dass sie nicht mal bemerkten, wie sich ihnen schnellen Schritts eine Gestalt nährte. "Irvine?" Es war das erste mal das Ceres hörte, wie eine erwachsene Frau diesen Namen aussprach. "Hallo Yume, was treibt dich denn hierher?" "Vielleicht hab ich dich ja gerochen.", meinte die Frau vergnügt und gab dem Lehrer einen kurzen Kuss, welchen dieser auch knapp erwiderte. "Sagtest du nicht, du müsstest etwas für das Schulfest vorbereiten? Das sieht mir eher nach einem Einkaufsbummel aus." "Nein, nein, da täuschst du dich. Ich bin mit einem meiner Schüler hier, er hat mit ein wenig unter die Arme gegriffen." Er trat einen Schritt zur Seite und ermöglichte es so seiner Freundin, einen Blick auf Ceres zu werfen. Dieser stand jedoch wie traumatisiert da und rührte sich keinen Millimeter. Aber Irvine, der ja sonst ein so gutes Gespür für die Gefühle der Menschen hatte, bemerkte es nicht und stellte ihm seine Freundin vor. "Ceres, das ist Yume.", erklärte er knapp. Yume schaute den Jungen verwundert an, als dieser keinerlei Anstalten machte ein Wort der Begrüßung von sich zu geben, sondern ins Leere starrte. Trotz das er äußerlich so bleiern erschien, herrschte in seinem Kopf das reinste Chaos: Warum nur bin ich so geschockt? Ich meine, ich empfinde doch nichts für ihn und .....oder etwa doch? Darf ich es eigentlich wagen so was auch nur zu denken? Das steht doch völlig außer Frage! Ich erkenn mich ja selbst kaum noch! Er ist mir so ans Herz gewachsen, ich hab ihn richtig.....lieb gewonnen, was nicht heißt, dass ich ihn liebe, auf keinen Fall! Niemals! "Ceres, alles okay mit dir? Du wirkst so blass..." Erst die besorgte Stimme und die warmen Hände an seinen Schultern rissen ihn wieder zurück ins Leben. Stumm nickte er und Irvine lies wieder von ihm ab, nicht wie sonst immer, sonst musterte er ihn noch einmal ausführlich bevor er sich wieder abwandte, doch er hatte ja immerhin seine Begleiterin getroffen. Ein tiefer Schmerz, den Ceres gerne nicht wahr haben wollte, bohrte sich in dessen Herz als, Irvine sich mit einem flüchtigen Kuss von Yume verabschiedete. Jetzt beruhig dich erstmal, Ceres.....er ist dein Lehrer, nicht mehr und auch nicht weniger, einfach nur dein Lehrer zu dem du keinerlei, oder fast gar keinen Bezug hast...., dachte er um sich von den wahren Tatsachen abzulenken. Kaum war die junge Frau verschwunden, sorgte sich Herr Hiroshi wieder um seinen Schützling und fragte diesen nochmals, ob auch alles okay sei. Der Rothaarige bejahte und zwang sich auch noch ein Lächeln heraus, um den Braunhaarigen und dessen von Sorgen erfüllten grünen Augen wirklich davon zu überzeugen. "Ich fahr dich nach Hause, dafür, dass du mir geholfen hast." "Sie müssen sich keine Umstände machen." "Tu ich nie." "Doch, indem Sie mich durch die Gegend fahren.""Ich mache es aber aus freien Stücke heraus." "Bei Ihnen ist Widerspruch zwecklos, oder?" "Nur, wenn ich mir etwas ganz fest von Anfang an in den Kopf gesetzte habe." Dann hatte er das schon mit eingeplant?, dachte sich Ceres, verdrängte den Gedanken aber ganz schnell wieder, dass sein Lehrer sich so sehr für ihn verantwortlich fühlte. Beim Parkplatz angekommen stiegen sie ein und fuhren los. Es war jetzt schon das zweite Mal das Ceres in dem Auto von Irvine saß und heute gefiel es ihm sogar noch besser. "Vielen Dank." "Nichts zu danken. Bis Morgen dann!" "Ja bis Morgen, schönen Abend noch!" "Dir auch!" Ceres schlug die Wagentür zu und trottete zur Haustür. Es dauerte eine Weile, bis er seinen Schlüssel rausgekramt hatte und aufschließ. Er trat in die Wohnung ein, streckte sich und gähnte einmal herzhaft, ehe er sich die Schuhe auszog. Der Tag war wirklich schön gewesen, na ja, bis auf diese Yume, aber an die unangenehmen Sachen wollte er jetzt nicht denken. Er hatte sich prima mit Irvine unterhalten und verstand sich einfach mit ihm, das genügte zur Zeit um ihn fröhlich zu stimmen. "Ceres?", vernahm er eine leise Stimme und plötzlich stand seine Mutter vor ihm. "Wo warst du denn die ganze Zeit? Ich hab mir die größten Sorgen um dich gemacht!" "Hab ich dir nicht gesagt, dass ich heute mit Herr Hiroshi in die Stadt gehe?" "Nein, hast du nicht! Warum nicht, Ceres?", zischte sie und ging einen Schritt auf ihn zu. "Ich hab's vergessen...Zufrieden?" Empört sah ihn seine Mutter an und es hatte den Anschein, als würden ihr so langsam aber sicher die Argumente ausgehen. "Glaub nicht, dass du so davon kommst!" "Was willst du denn bitte machen?", entgegnete der Rothaarige nun auch etwas lauter werdend. "Geh! Ich will dich nicht mehr sehen! Geh in dein Zimmer und bleib da!" Mit zorniger Miene tat Ceres, was sie von ihm verlangt hatte und knallte die Tür so heftig, dass es das ganze Haus beben lies. Gereizt setzte er sich auf sein Bett und vergrub sein Gesicht in den Händen. "Ich.....hasse dich....", murmelte er und legte sich dann ganz auf sein Bett. Als er die weiche Matratze unter sich spürte, bemerkte er erst wie müde und erschöpft er war, schloss die Augen und war nach nicht allzu langer Zeit eingeschlafen...... Proelium: das Treffen Kapitel 8: Paragraf VIII: Acerbus --------------------------------- Zum ersten mal seit sehr, sehr langer Zeit war Ceres gänzlich froh in die Schule gehen zu dürfen. Das war immerhin besser, als sich die Predigten seiner Mutter anzuhören, was für ein verzogenes Kind er doch sei! Leider war Suzushii immer noch krank, sodass ein sehr humorvoller Teil der Klasse fehlte, doch das war ja kein Weltenuntergang. Ceres lief mir ansehnlicher guter Laune den übliche Weg, über den er zum Schulgelände gelangte. Er war fasst da, als plötzlich eine große, gut gebaute Gestalt mit braunen Haaren, welche gerade aus ihrem Auto ausstieg, seine Aufmerksamkeit auf sich zog. "Herr Hiroshi!", rief er und begann zu rennen. "Guten Morgen Ceres! Heute so aufgeweckt?" Ceres stand mit einem wirklich strahlenden Gesicht vor ihm und sagte: "Auf jeden Fall!" "Das ist schön. Und das obwohl wir heute eine Arbeit schreiben?" Diese Worte hatten Ceres sonniges Gemüt wie ein Schwamm ausgewischt und ließen ihn nun stocksteif dastehen. Der Lehrer bemerkte sehr wohl das er Ceres damit ziemlich überrumpelt hatte, aber warum wusste er denn nichts davon? "Ceres? Hast du das etwa nicht gewusst?", fragte er also vorsichtig, um sich Klarheit zu verschaffen. Doch!, dachte Ceres, doch, ich hab davon gewusst! Aber ich habe es..... "Vergessen.....", sprach er das letzte Wort leise aus und sah nun gar nicht mehr so munter auf den tristen Teer. Wie konnte er nur so dusselig sein? Auf einmal legte sich eine warme Hand auf seine Schulter und Irvine sprach zu ihm: "Ich möchte dir mal eine Empfehlung machen. Was hältst du davon, mal zur Schülernachhilfe in Englisch zu gehen? Ich denke, dass würde dir helfen...." Ceres sah immer noch nicht auf, nickte nur und fragte dann: "Wer ist denn dafür zuständig?" "Sieh nach oben, dann weist du es." Ceres tat, was der Lehrer gesagt hatte und blickte unmittelbar in dessen wunderschöne Augen. "Sie?" "Erraten. Immer Donnerstags, siebte Stunde." "Ähm....." Ceres lies sich das ganze noch mal durch den Kopf gehen, bevor er dann sagte: "Ich werd mal vorbeischauen." "Schön, ich freu mich auf dich! Aber du musste jetzt leider durch diese Arbeit durch." "Wird schon schief gehen., nuschelte der Rothaarige, wobei er ganz fest davon überzeugt war, dass es wirklich so kommen wird. "Dann lass uns mal lieber gehen, sonst kommen wir schon wieder zu spät." "Okay...." In der dritten Stunde nach der großen Pause war es dann so weit. Irvine erklärte kurz die Aufgabenstellungen und überlies die Schüler dann sich selbst. Ceres saß mir qualmendem Kopf vor der ersten Aufgabe und wusste schon nicht weiter. Sein Blick glitt über die zweite, wo sich eine Sache erbot, die er überhaupt noch nie gekonnt hatte! Er war am verzweifeln und seine Hände fingen an zu zittern. Jedoch nicht vor Aufregung, sondern weil er ganz genau die prüfenden Blicke Irvines auf sich ruhen spürte. Ein Gefühl, das ihn fast wahnsinnig machte... "Bitte kommt langsam zum Ende, in fünf Minuten müsst ihr abgeben!", durchschnitt Irvines Stimme den Raum. Ceres hatte gerade mal drei von sechs Aufgaben lösen können und war sich hundertprozentig sicher, dass mindestens die Hälfte davon falsch war. Bedrückt legte auch er sein Blatt auf den Stapel der anderen und schlurfte aus dem Klassenzimmer. Kaum hatte er dieses verlassen, lehnte er sich an die raue Steinwand und sah gelangweilt durch die Gegend. Irvine war als einziger noch in dem geschlossenem Raum und packte seine Sachen zusammen. Ceres war tief in Gedanken versunken, und nahm die Gestalten die auf ihn zukamen zwar war, konnte jedoch nicht einschätzen in was für Probleme er sich hinein ritt, indem er einfach stehen blieb. Sein Verstand setzte leider zu Spät ein. Er sah mit an, wie sich die Tür des Klassenzimmers öffnete und Irvine noch keinen Schritt herausgetreten war, als einige Schüler aus Ceres Klasse ihm mit wucht eine kalte Dusche verpassten, indem sie ihm mit Schwung eine Ladung Wasser ins Gesicht kippten und dann dem noch immer verwirrtem Ceres den Eimer in die Hand drückte und rannten, als ob es um ihr Leben ging. Ceres registrierte das Geschehene erst, als er die fluchende Stimme Irvines hörte, welcher sich das Wasser vom Gesicht wischte. "Seit ihr denn total besch....." schrie er, blickte auf und sah in das erschrockene Gesicht Ceres, welcher zitternd den Eimer festhielt. Ungläubig wischte sich Herr Hiroshi noch einmal mit dem Ärmel über die nasse Haut, bis dann seine zweifelnde Stimme dir Stille durchtrennte: "Ce....res? Was.....was....." Er konnte einfach nicht glauben, dass er das getan haben sollte, doch momentan sprach alles dafür. "Ich....", stotterte Ceres und ließ vor lauter Schock den Eimer los, welcher darauf scheppernd zu Boden ging. Mit einem finsteren Blick sah Irvine ihn an, man konnte ihn fast abschätzig nennen, und man las noch etwas darin, was Ceres durch Mark und Bein fuhr: Enttäuschung. "Was sollte das, Ceres?" Die Stimme des Lehrers klang wirklich sehr zornig und kein bisschen Scherzhaft, wie sonst immer. Als der Junge keine Antwort von sich gab, sondern einfach nur mit geweiteten Augen das nasse Antlitz Irvines besah, erhob dieser erneut deutlich lauter das Wort, was Ceres zusammenfahren lies. "Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Warum hast du das getan?!" Ceres spürte, dass Irvine sich ganz schön zusammen reisen musste, nicht einfach loszubrüllen. "Aber....." "Was, aber? Ich versteh das nicht, Ceres!" Tief atmete er ein und wieder aus, versuchte sich zu beruhigen und sagte dann mit fester Stimme: "Du bleibst die siebte Stunde hier. Verstanden?" "Ja......" Ceres kam es vor, als würde sich langsam und schmerzlich etwas durch sein Herz bohren und es in Stücke reisen, sosehr piekste es in seiner Brust. Er spürte wie ihm die Augen feuchte wurden, doch er bemühte sich darum nicht loszuheulen. Leise tropfte die klare Flüssigkeit von Irvines Haaren und berührte lautlos zu Boden. Sie standen sich schweigend gegenüber. Irvine versuchte immer wieder sich einigermaßen zu beruhigen, doch er war so mit Wut geladne das sein Körper gänzlich zitterte. Wortlos wandte er sich von Ceres weg und ließ diesen dort wie bestellt und nicht abgeholt stehen. Kaum war der Lehrer außer Sichtweite, lehnte sich Ceres geschafft an die Wand und glitt diese langsam hinunter, bis er wie ein Häufchen Elend auf dem Boden zusammengekauert saß. Er konnte nicht vermeiden, dass die Tränen besitz von ihm ergriffen. Sein Herz tat so weh, er fühlte sich so schrecklich, Irvine hatte ihn total runter gemacht. Zwar nicht direkt, aber jedes Wort das er eben gesagte hatte, hatte ihm stark zugesetzt. Seine von Hass erfüllte, kalte Stimme war immer noch in Ceres Ohren zu hören und er hätte sich womöglich noch die Augen ausgeheult, wäre nicht plötzlich ein gewisser Jemand aufgetaucht. Der Schwarzhaarige Junge ging vor ihm in die Hocke und musterte ihn besorgt: ".....Ceres?" Der Angesprochene schreckte auf und sah Suzushii vor sich sitzen. Schnell wischte er die Tränen weg, doch die Spuren auf seinen Wangen waren unübersehbar. "Suzushii? Was machst du denn hier? Ich dachte, du wärst krank!" Suzushii grinste nur und sagte: "Heute geht's mir schon besser, ich hatte nur verschlafen." Sofort wurde sein Gesichtsausdruck wieder ernster: " Was ist passiert, dass du hier wie ein Haufen Elend rumlungerst?" Betreten sah Ceres auf seine Knie und wusste nicht recht, was er nun sagen sollte. Am Ende dachte Suzushii noch was falsches von ihm! Suzushii legte ihm eine Hand auf die Schulter und wuschelte ihm mit der anderen durch die Haare: "Brauchst es mir nicht zu sagen....." Ceres war wirklich froh, dass er Suzushii hatte. Er war wirklich ein toller Freund. Trotz Suzushiis Aufheiterungsversuchen war Ceres dennoch geknickt. Er erzählte Suzushii schließlich doch, was geschehen war und dieser verstand auch, wie er sich nun fühlte. "Und du musste die siebte hier bleiben?" "Ja....Hat er zumindest gesagt." "Wenn er das gesagt hat, dann meint er das auch ernst. Er meint nämlich eigentlich alles ernst, was er sagt." Noch im selben Moment, als er diese Worte aussprach, verfluchte sich Suzushii dafür und fügte dann noch schnell hinzu: "Na ja....ähm....außer wenn er wütend ist!" Ceres fand es ja echt von ihm, dass er versuchte ihn ein wenig fröhlicher zu stimmen, doch im Moment war es ihm einfach nicht danach. Alleine der Gedanke an Irvine, zerriss ihm das Herz, vor allem, weil er ihn so angekeift hatte. Als der Gong ertönte, räumten alle eilig ihre Sachen von den Tische und verließen fast fluchtartig den Raum. Ceres aber blieb wie zur Salzsäule erstarrt sitzen und registrierte auch nicht, wie Suzushii sich von ihm verabschiedete. Er hatte fürchterliche Angst davor, jetzt mit Irvine zu reden, denn er war ganz offensichtlich in der Zwickmühle: Seine ´Klassenkammeraden´ konnte er nicht verraten, dann würde er sich in noch mehr in Probleme verstricken. Und seinen Lehrer konnte und wollte er nicht anlügen, das würde er nicht fertig bringen. Ceres kam die Wartezeit endlos lang vor und so langsam fragte er sich, ob Irvine nicht doch nur einfach so dahergeredet hatte. Es verging eine geschlagene Viertelstunde und er war immer noch nicht da. Also packte Ceres nur zögerlich seine Sachen und wollte den Raum verlassen. Aber als er die Tür öffnete, stand da Herr Hiroshi vor ihm und sah ihn skeptisch an. "Du kannst gleich wieder zurückgehen, nur weil ich etwas später komme heißt das nicht, dass du dich aus dem Staub machen kannst." Ceres trug erneut einen Kampf mit den Tränen aus, während er sich an seinen Platz zurücksetzte. Der Lehrer stand direkt vor ihm und stützte dann die Hände auf dem Tisch ab. Er beugte sich ein wenig vor um dem Jungen ins Gesicht sehen zu können. Seine Augen waren irgendwie traurig. Ceres Herz begann wie wild gegen seine Brust zu schlagen, als Irvine ihm immer näher kam. Er hielt dann aber doch im angebrachten Maß von Ceres Gesicht abstand. Ceres hätte seinen Blick am liebsten abgewendet, doch wie jedes Mal verschlangen ihn die tiefgrünen Augen und er war wie gelähmt. Irvine trug immer noch die selben Sachen wie vorhin, da er keine Gelegenheit gehabt hatte sich umzuziehen, und sein Hemd war immer noch etwas feucht. "Warum hast du das gemacht?", fragte er beinahe flüsternd und wartete auf eine Antwort. Ceres bewegte zwar seine Lippen, brachte jedoch keinen Laut hervor. Was soll ich nur antworten? Was?, stellte er sich immer wieder als Frage. "Warum antwortest du nicht?" Der Rothaarige fasste seinen ganzen Mut beisammen und sagte mit zitternder Stimme einige Worte: "Weil ich nicht weiß, was ich antworten soll..." Hätte er das doch bloß gelassen. Wütend fuhr Irvine herum: "Was soll das nun wieder bedeuten, willst du dir etwa einen Scherz erlauben? Ich glaub es einfach nicht!" Zum ersten Mal hörte Ceres, wie es sich anhörte wenn sein Lehrer wirklich zornig war und es ließ ihn zusammenfahren: "Nein, ich...." Irvine blieb stehen und sah ihn mit traurigen Augen an. "Du hast mich enttäuscht Ceres. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Aber eins weiß ich ganz genau: Du hast mich frustriert. Was würdest du denn bitte davon halten?" Seine Stimme wurde wieder lauter und Ceres stütze verzweifelt den Kopf auf die Hände. Warum? Warum er? Er war doch gerade so glücklich, warum also musste immer alles schief gehen? Warum wurde er jetzt für nichts und wieder nichts runter gemacht? Warum war es nur so wie immer?! Er merkte wie ihn langsam eine unerträgliche Kälte überfiel und sich alles in ihm zusammenzog. Krampfhaft versuchte er nun ein schluchzen zu unterdrücken. "Was ist los, Ceres? Warum kannst du mir nicht einfach sagen, warum du so etwas tust?!" "WEIL IHR MICH ALLE HASST!", platze es wimmernd und schreiend aus ihm heraus, mir Tränen überflutetem Gesicht riss er sich seine Tasche und stürmte aus dem Raum. "Ceres!", rief ihm Irvine hinterher und setzte sich sogleich in Bewegung, ihn einzuholen. Doch der Rotschopf war schon am Ende der Treppen angelangt und rannte aus dem Schulgebäude. Jetzt hatte er es endgültig geschafft, dass Irvine ihn hasste! Es war immer das selbe, wahrscheinlich würde er sein Leben lang Fehler machen und irgendwann.... Er hetzte quer über den Schulhof, und hörte eine Stimme hinter sich: "Ceres, warte!" Warum? Damit du mir sagen kannst, was für ein Vollidiot ich bin?, schoss es Ceres durch den Kopf und er beschleunigte sein Tempo abermals. Schließlich waren es die Tränen und der Luftmangel, die ihn an einer Mauer halt machen ließen. Geschafft ließ er die Tasche fallen, lehnte sich an die Wand und vergrub das Gesicht unter den Händen. Er wollte gar nicht mehr aufhören zu weinen , es war ihm alles so peinlich! Auf einmal sah er aus den Augenwinkeln, wie sich zwei Hände rechts und links seines Gesichtes an der Mauer anlehnten und ihn so zwischen den Armen einkesselten. Aber da er sich sowieso denken konnte, wer es war, machte er sich nicht die Mühe aufzusehen sondern weinte bitterlich weiter. Er weiß nicht, wie viel Zeit verstrichen war, in der er einfach nur so dastand, bis sich eine tiefe Stimme erhob: "Ceres, es tut mir leid." Diese Worte ließen sein Schluchzen einen Moment verstummen und er sah mit verheulten Augen auf, in das Gesicht von Irvine. Meinte er das etwa ernst? "Eigentlich weiß ich doch, das du es nicht gewesen sein kannst. Ich vertraue dir dafür zu sehr." Ceres Augen weiteten sich, kniffen sich dann aber wieder zu einem neuen Heulkrampf zusammen, welcher dieses mal allerdings durch Erleichterung hervorgerufen wurde. Tausend Lasten polterten von seiner Seele und er fing langsam an, sich zu beruhigen. Irvine vertraute ihm also......"Ich muss mich wirklich bei dir entschuldigen, es tut mir so leid, was ich zu dir gesagt habe, es war alles nicht so gemeint." Und wie die Blitze aus heiterem Himmel legten sich zwei starke Arme um Ceres und zogen ihn an den kräftigen Körper von Irvine. "Und es stimmt vor allem nicht, dass ich dich hasse.", flüsterte der Lehrer und drückte den Jungen noch mehr an sich. Ceres genoss es, als wäre es ein Traum aus dem er gleich erwachen würde. Er zog den Duft seines Gegenübers tief ein, ließ dann einen kleinen Seufzer los, ehe er die Umarmung ein wenig erwiderte. Er legte vorsichtig und mit wenig Druck seine Hände auf Irvines breit gebauten Rücken und vergrub sein gerötetes Antlitz in dessen Brust. Es hätte ewig so bleiben können, er hätte ewig einfach so in den Armen des anderen liegen bleiben können.... Sie verharrten lange Zeit in dieser Position, bis sich Irvine von ihm löste. Ceres seufzte leise, aber so, das er es nicht hören konnte, was auch gut so war. "Es tut mir leid....", sagte der Lehrer abermals. Ceres konnte die Errötung nicht verbergen und meinte stotternd: "Es ist jetzt alles in Ordnung.....wirklich." Er hob seine Tasche vom Boden auf und sah den Lehrer an. "Ich muss jetzt gehen......Dankeschön." "Wofür?" "......Für alles!" Mit diesen Worten und einem kleinen Lächeln wandte sich Ceres ab und lief eilig nach Hause. Jetzt fühlte er sich wieder federleicht, doch er hätte nie gedacht, dass ihm solche Gefühle nicht gut bekommen..... Auf dem Weg nach Hause waren ihm jedoch wieder Zweifel in den Kopf geschossen : Darf ich mich eigentlich so zu einem Lehrer hingezogen fühlen? Ich meine, ist das nicht Gesetzlich verboten? Aber Moment mal, ich tu ja grad so, als wäre ich in Irvine ver......nein! Auf keinen Fall, basta, aus Ende! Schnell versuchte er dann, seine Gedanken etwas anderem zu widmen... Acerbus: bitter/hart Kapitel 9: Paragraf IX: Experimentum primum ------------------------------------------- Es war Donnerstag. Ceres war schon angst und bange, denn Irvine hatte gestern angekündigt, dass sie heute die Englisch Arbeit wieder bekommen würde, die bei ihm ja nicht gerade rosig verlaufen ist. Doch dieser Tag hatte ja so vieles mit sich gebracht. Irvine hatte ihn umarmt.....Immer, wenn Ceres sich daran zu erinnern wagte, jagte es ihm eine Schauer über den Rücken. Es hatte sich so angenehm angefühlt, dass er manchmal wirklich glaubte, es sei sein Traum gewesen. In der Stunde, in der sie die Arbeit zurückbekamen, war der Rothaarige ganz aufgekratzt. Auch Suzushii, welcher am nächsten Tag nachgeschrieben hatte, war sich seiner Sache nicht allzu sicher. Doch er gab sich eher gelassen und ermahnte Ceres öfters, endlich still sitzen zu bleiben, er mache ihn auch noch ganz verrückt. "Sorry, aber ich bin einfach so aufgeregt!", erwiderte Ceres jedes Mal. Der Lehrer betrat die Klasse und begrüßte diese. "Also, dann will ich euch mal eure Arbeiten zurückgeben. Es war ja nicht grad weltberühmt, was manche da geschrieben haben." Suzushii und Ceres warfen sich beide einen mitleidigen Blick zu und seufzten einmal tief. Zuerst schrieb Irvine den Notenspiegel an. Es gab keine Eins, fünf Zweien, sechs Dreien, sieben Vieren und fünf Fünfen. Zur Freude aller keine Sechs! Darauf machte er sich ans austeilen. Er kam bei Suzushiis und Ceres Tisch vorbei, drückte Suzushii seine Arbeit wortlos in die Hand und sagte zu Ceres, als dieser seine erhielt: "Vielleicht solltest du wirklich mal heute vorbei schauen......" Ceres schluckte, ehe er sich das Blatt besah. Und ihm wurde ganz schwindlig, als er seine Note sah. Zwar war er es gewohnt, in Englisch nicht gerade die besten Zensuren zu erhalten, aber seine Mutter würde sich wohl nie mit dem Gedanken abfinden. Schnell vergrub er die Arbeit in seinem Ranzen und ließ sich seufzend in seinem Stuhl zusammensacken. "Juhu!", rief Suzushii und streckte die Arme von sich. "Yeah! Ich hab ne Dreiminus! Und du?" "Ne Fünf.....War aber klar.", meinte Ceres, wollte jetzt aber kein Trübsal blasen sondern sich lieber für seinen Kumpel freuen. Die Welt würde schon nicht untergehen, nur weil Ceres Kirisaki mal wieder Mist gebaut hatte! "Ich möchte bitte, dass ihr die Berichtigung jetzt gleich macht. Wenn ihr fragen habt, dann kommt einfach zu mir. Nachdem der Arbeitsauftrag verkündet war und alle fleißig am machen waren, ging Irvine noch mal zu Ceres, welcher nichts tuend dasaß. Er blieb vor ihm stehen und redete etwas leiser, sodass nicht jeder es hören konnte: "Wir können das ja nachher in Ruhe machen, okay?" Ceres nickte und lächelte ein wenig schief. Das konnte ja heiter werden... Wie schon so oft blieb Ceres die siebte Stunde in der Klasse sitzen. Irvine ließ auch nicht lange auf sich warten und betrat mit zwei weiteren Schülern, welche Ceres nicht kannte, die Klasse. Unachtsam warf er seine Tasche auf den Tisch und atmete einmal tief ein. "So.....Dann wollen wir mal." Die beiden Schüler packte ihre Sachen aus und fingen an irgendwelche Aufgaben zu machen. "Ihr wisst ja, wenn ihr fragen habt..." "´Kommt einfach zu mir.´", sagten die beiden im Chor und mussten darauf lachen. Auch Irvine lächelte und wandte sich dann Ceres zu: "Also....wir nehmen jetzt mal deine Arbeit unter die Lupe." "....Ja.", seufzte Ceres und machte dem Lehrer platz, welcher sich einen Stuhl genommen hatte und sich neben ihn setzte. Ceres kramte seine Englisch Arbeit raus und besah sie sich erstmal, er hatte sie ja einfach weggepackt. "Weißt du denn selbst, wo deine Probleme liegen?", fragte der Lehrer und nahm ihm die Arbeit aus der Hand. Ceres zuckte mit den Schultern. Wenn er es haargenau wissen würde, hätte er ja wohl nicht so Schwierigkeiten. Irvines Blick streifte einmal über das Blatt, dann drehte er sich zu Ceres und blieb an dessen Augen hängen. Sein Ausdruck war irgendwie seltsam und schon wieder undefinierbar, was Ceres Herz noch mehr zum schlagen brachte und seinen Kopf nur noch mehr zum glühen. Was war denn nur los mit ihm? Er versank völlig in Gedanken, versank vollkommen in diesen verschlingenden Augen, konnte und wollte sich nicht von diesem Blick lösen. Plötzlich wurde er jedoch in die Realität zurück gerissen, indem Irvine sich schnell umdrehte und versuchte, sich wieder aufs wesentliche zu konzentrieren. "Ähm....Ich hab gemerkt, dass du ziemliche Schwierigkeiten mit der Grammatik hast...kann das sein?" "Ja.....",stotterte Ceres kleinlaut. "Ganz besonders mit den Zeiten...vielleicht sollten wir zunächst einmal die Berichtigung erledigen, ja? " "Okay.", meinte der Rothaarige mit wieder gefasster Stimme und widmete seine gesamte Energie den Aufgeben, wobei er immer sehr sorgfältig darauf acht gab, dass seine Gedanken nicht in die falsche Richtung abschwenkten. Die Zeit verging rasend schnell. Trotzdem waren sie mit allem fertig geworden und Ceres räumte getrost seine Sachen vom Tisch. Soviel Englisch hielt er aber wirklich nur einmal in der Woche aus! "Puh....jetzt bin ich aber echt ausgelaugt!", stöhnte Ceres und schwang sich seinen Rucksack über die Schultern. "Dafür hast du dich aber auch wirklich angestrengt!", lobte der Lehrer ihn mit einem Lächeln. "Dankeschön, aber Sie lassen es einen auch leichter verstehen!", sagte Ceres ein wenig scherzhaft, meinte es jedoch ernst. "Dann wunder ich mich aber, warum dann so was bei raus kommt, wenn ich doch so ein toller Lehrer bin.", meinte Irvine. "Ich bas halt vergessen.", murrte Ceres gespielt schmollend, musste dennoch seine Mundwinkel wieder nach Oben ziehen. Es war so ein schönes, ausgelassenes Gefühl mit seinem Lehrer zu reden, bei ihm konnte er ganz er selbst sein. Nicht, dass das bei Suzushii nicht genauso wäre, aber bei Irvine war es etwas besonderes, dessen war er sich hundertprozentig sicher. Die beiden Schüler verabschiedeten sich freundlich und verließen dann den Raum. Ceres wollte ebenfalls wegtreten, als er zurückgehalten wurde. "Ceres, ich muss noch mal mit dir reden!" Überrascht drehte sich der Rotschopf um und sah Irvine verwundert an, welcher ihn zu sich winkte. Was ist denn jetzt los?, dachte sich Ceres. Etwa wegen Neulich? Gespannt stellte sich Ceres dem Lehrer gegenüber. Dann ergriff dieser endlich das Wort: "Also, Ceres. Du bist ja jetzt schon eine Weile an dieser Schule." Der Angesprochene nickte, worauf Irvine fortfuhr: "Ich hab dich immer wieder im Sportunterricht beobachtet. Weißt du eigentlich, was für ein Talent du hast." Jetzt wurde Ceres doch ein bisschen verlegen und seine Gesichtsfarbe glich ein wenig der seiner Haare. Der Lehrer bemerkte dies und schmunzelte: "Ich meine das ernst. Du könntest richtig was daraus machen, wenn man dich richtig fördern würde." "Meinen Sie?" Ceres kam es irgendwie so unwirklich vor, was Irvine da erzählte. Irvine lachte und sagte dann: "Sonst würde ich dich garantiert nicht abfangen. Aber jetzt mal im Ernst, ich würde dir gern ein wenig unter die Arme greifen, wenn du nichts dagegen hast." "Wirklich?!", sagte Ceres übers ganze Gesicht strahlend. "Ja, aber nur wenn du Lust dazu hast. Vielleicht hast du ja gar kein Interesse." "Und ob! Bitte!". Der Rothaarige musste sich beherrschen, nicht vor lauter Freude Irvine um den Hals zu fallen. "Wenn du mich schon darum abbittest, musst du es wohl wirklich wollen!" Irvine legte seine Hände auf Ceres Schultern und zog ihn ein wenig zu sich ran, worauf dieser ein wenig zusammenzuckte. "Ich bin echt froh darüber, dass du...",meinte er fast flüsternd und sah Ceres tief in die Augen, ließ dann aber schnell von seinem Schüler ab, "Na ja, egal. Du musste jetzt sicher nach Hause." "Häh? Aber...", meinte Ceres vollkommen durcheinander und spürte erneut seinen beschleunigten Herzschlag. Doch er wurde von der freundlichen Stimme unterbrochen: "Auf Wiedersehen. Bis Morgen!" Ceres erwiderte den Abschied und verließ dann im Unklaren das Zimmer. Kaum war er aus dem Raum, ließ sich Irvine auf einem Stuhl zusammensacken und fasste sich an die Stirn. "Was sollte das denn eben, Irvine?", meinte er leise zu sich selbst und seufzte. Eigentlich hatte er sagen wollen ´Ich bin froh, dass du in meine Klasse gekommen bist, und nicht in irgendeine andere......´. So etwas in der Art zumindest. Aber es stimmte doch. Er war sehr, sehr glücklich darüber, dass Ceres in sein Leben getreten war. Es war ein seltsames Gefühl in seiner Nähe zu sein, so geborgen und so vertraut... Irvine schüttelte hektisch den Kopf und setze sich dann ruckartig auf, um diese Gedanken los zu werden. Hoffentlich würde ihm so etwas nicht noch einmal im Kopf herumspuken, immerhin handelte es sich um einen Schüler! Ein Schüler wie jeder andere auch, redete er sich ein und räumte geistesabwesend alles zusammen. Morgen waren wieder Proben und er freute sich schon wieder unheimlich, Suzushii und Ceres auf der Bühne zu sehen, es war irgendwie einfach ein lustiger Anblick. Sie waren eben wie geschaffen dafür. Mir Vorfreude im Bauch und einem Grinsen verließ auch er das triste Gebäude und machte sich auf den Weg nach Hause. Heute wollte Yume zu ihm kommen. Er hatte sie jetzt schon eine Weile nicht mehr gesehen und freute sich unheimlich. Unbemerkt beschleunigte er seinen Schritt und fuhr darauf so schnell wie möglich nach Hause. Das Yume einen Schlüssel zu seiner Wohnung hatte, wartete sie bereits auf ihn. Sie stand gerade in der Küche und bereitete ein leckeres Essen zu, als sie plötzlich die Haustür knallen hörte. Schnell ließ sie alles stehen und liegen und lief in den Flur. "Yume? Du bist ja schon da.", sagte Irvine und trat auf sie zu. "Ja und ich hab auch schon was für dich vorbereitet.", sagte sie lächelnd. "Hm.....riecht lecker.", meinte Irvine und legte seine Arme um die schlanke Talje Yumes. Diese wiederum schlang ihre Arme um seinen Nacken und zog sein Gesicht näher an das ihre heran. "Ich hab dich vermisst...", flüsterte Yume und gab Irvine einen flüchtigen Kuss. "Ich dich auch...." Ganz schloss Irvine seine Freundin nun in seinen Armen ein. "Aber man hat's eben nicht leicht im Leben.", seufzte er und ließ sie wieder los um ihr in die Augen sehen zu können. "Jetzt hab ich aber Hunger!", meinte er und ging freudig in die Küche. "Zieh doch erst mal deine Schuhe aus." "Ist das dein oder mein Haus?", rief Irvine aus der Küche während er sich die Hände wusch. Gespielt wütend trat sie um die Ecke und meinte: "Und wer von uns muss immer alles sauber halten, du oder ich?" "Okay, du hast gewonnen.", meinte Irvine und ging in den Flur um sich seiner Schuhe zu entledigen. Immerhin wollte er endlich was essen. Den Rothaarigen Jungen, welcher sich zu Hause den Kopf über die Worte seines Lehrers zermaterte, hatte er inzwischen schon wieder fast völlig vergessen.... Kapitel 10: Paragraf X: Experimentum secundum --------------------------------------------- Am nächsten Morgen liefen Suzushii und Ceres zusammen zur Schule. Eigentlich hatten sie ja ganz verschiedene Wege, doch aus einem unerfindlichen Grund hatte Suzushiis auf Ceres gewartet. Und da dieser ja ganz froh darüber war, nicht immer alleine laufen zu müssen, stocherte er auch nicht nach der Ursache. Während des Laufens unterhielten sie sich über das Stück. "Sag mal Ceres, wie findest du den Titel?" "Ich finde er passt zu dem Stück." Suzushii nickte und fragte weiter: "Und wie findest, dass wir die beiden Hauptrollen haben?" Mein konnte aus seiner Stimme deutlich heraus hören, dass er es absolute Spitze fand. "Was erwartest du denn jetzt für ne Antwort?" "Keine Ahnung.....deine Meinung eben!" "Ich find es ganz lustig, dass es ausgerechnet wir beiden sind. Aber es ist sehr viel Text.", sagte er lachend. "Da hast du allerdings recht. Du kennst mich doch, ich bin sehr vergesslich. Hoffentlich geht das gut, sonst versink ich in Grund und Boden!" "Das schaffst du schon, wir haben doch eine Menge Zeit zum Proben. Also, mach dir keinen Kopf." "Jupp, du hast Recht." Jedoch, dass er eben nicht Recht hatte, würde er noch bald am eigenen Leib erfahren. Die sechste Stunde war zu Ende und die beiden Freunde machten sich schnell auf den Weg zur Aula. Da sie die ersten waren, hatten sie genügend Zeit, sich auf alles vorzubereiten. Wie schon so oft, war Ceres gerade mal wieder vollkommen vertieft in seine Lieblingsszene, sodass er nicht bemerkte wie der Lehrer und die anderen eintrafen. "Erst als Suzushii ihn unsanft mit einer leichten Kopfnuss zurück in Leben rief, schreckte er auf. "Hallo.", meinte er schnell und wollte sich eigentlich jetzt noch die Stelle bis zum Schluss durchlesen, als Herr Hiroshi auf einmal vor ihm stand. "Was gibt's denn?", fragte Ceres vergnügt, erbarmte sich doch endlich und legte das Heft beiseite. Irvine beugte sich ein wenig vor und meinte: "Ich hoffe, du hast keine Schwierigkeiten wegen deiner Note bekommen." Nein, das hatte er nicht. Aber auch nur aus dem Grund, weil er sie seiner Mutter noch nicht vorgelegt hatte. "Nein, nein, alles in Butter.", log er und grinste. "Das ist erfreulich. Dann können wir ja jetzt getrost anfangen." Ceres schmunzelte immer noch und meinte etwas sarkastisch: "Sie haben sich doch keine Sorgen gemacht, oder?" "Nein, wie könnt ich nur.", scherzte der Lehrer. Ceres liebte es, so mit ihm herumzualbern, das stimmte ihn immer wieder fröhlicher. Sowieso war alles, wo Irvine mit dabei war, ziemlich Spaßig. Das galt auch für die Proben. Das letzte Mal hatte Suzushii einen solchen Lachkrampf bekommen, dass er fast auf die Knie gegangen wäre und sich kringelnd den Bauch gehalten hatte. Der Auslöser war Ceres kleines Missgeschick, welcher sich aufs übelste versprochen hatte. Dieses Mal tauchten zwar nicht allzu viele Lachattacken auf, aber es war dennoch wie immer eine schöne und angenehme Atmosphäre. Heute hatten sie sogar Ceres Lieblingsstellte geprobt, was das ganze noch toller für ihn machte. In der 10 Minuten Pause zwischen der 7 und 8 Stunde saßen Suzushii und Ceres draußen auf einer Bank und aßen genüsslich. "Es ist echt ein schönes Wetter, eigentlich viel zu schade um in der Aula zu vergammeln.", meinte Suzushii und biss gierig in sein Brot. "Hast Recht, aber es wäre auch viel zu schade die Proben ausfallen zu lassen. Oder?" Ceres lehnte sich an und legte den Kopf in den Nacken. Am Himmel war kein Wölkchen zu sehen und die Sonne blendete ihm vorwitzig ins Gesicht, sodass er schnell die Augen zusammenkniff und sich wieder ordentlich hinsetzte. Suzushii warf einen Blick auf seine Armbanduhr und stellte zufrieden fest, dass sie noch fünf Minuten Zeit hatten. "Ceres, wie gefällt's dir hier an der Schule? Ich meine....würdest du lieber wieder an deine alte Schule?" Suzushii sah ihn neugierig auf eine Antwort wartend an, welche er auch nach kurzer Zeit erhielt: "Also, am Anfang...wollte ich nur noch weg! Weg, zu meinen alten Freunden und von dieser beschissenen Klasse....Abgesehen von dir." Suzushii lächelte ihn an und fragte: "Und wie ist deine Meinung jetzt?" Ceres dachte nach. Wenn er es sich recht Überlegte, wollte er auf keinen Fall mehr weg. Immerhin hatte er hier Suzushii gefunden und allmählich lief es auch ganz gut mit den Noten. Außerdem...gab es da noch jemanden, den er auf keinen Fall mehr verlieren wollte, doch das sagte er Suzushii lieber nicht. Sonst dachte er noch was Falsches. "Jetzt nicht mehr. Jetzt find ich es schön hier und ich hab mich grad eingelebt, von daher wäre es das Grauen wieder weg zu müssen. Und außerdem hab ich doch jetzt dich!", grinste Ceres und stopfte sich das letzte Stück Brot in den Mund. Suzushii schien zwar zufrieden zu sein, dennoch lag ihm immer noch eine Frage auf den Lippen. "Wirklich nur wegen mir? Oder gibt es da vielleicht noch eine andere Person......Ceres?" Der Rothaarige verschluckte sich beinahe bei diesen Worten, wie kam Suzushii denn darauf? Sein Freund sah ihn schmunzelnd an und klopfte ihm auf den Rücken: "War ja nur Spaß!", meinte er, obwohl das glatt gelogen war. Immerhin ergab sich wirklich so langsam der Anschein, dass... "Ah! Wir müssen bestimmt los Suzushii, komm!" Ceres sprang auf und schleifte seinen immer noch grinsenden Kameraden hinter sich her, welchem die leichte Röte auf Ceres Gesicht nicht verborgen geblieben war. Er hoffte nur insgeheim, dass sich Ceres nicht ins Verderben stürzte... "Sind jetzt alle wieder da?" ,fragte Herr Hiroshi in die Runde, als plötzlich die Tür aufgemacht wurde und erst ein Rotschopf, dann ein Schwarzhaariger den Raum betraten. "Da seid ihr ja, dann können wir ja jetzt weiter machen." "Okay.", meinten alle im Chor und gingen wieder auf ihre Positionen, jetzt war die erste Szene mit Proben dran. Da Ceres in dieser Szene nicht mitspielte, setzte er sich neben Irvine und sah zu. Der Lehrer lächelte in an, als er neben ihm Platz nahm und konzentrierte sich dann auf das Geschehnis der Bühne. Auch Ceres versuchte seine Blicke dorthin zu wenden, doch es gelang ihm einfach nicht. Immer und immer wieder huschten seine Blicke zu Irvine und blieben an dessen Augen hängen. Er fragte sich, wie der Lehrer wohl auf die Idee gekommen war, ein solches Stück zu schreiben. Hatte er es denn nun selbst geschrieben? Er würde ja fragen ,doch er wollte Irvine nicht ablenken. Dieser allerdings wurde bald von selbst darauf aufmerksam, dass Ceres ihn immer wieder musterte. Als es ihm schließlich zu Bunt wurde, lehnte er sich leicht zur Seite und raunte Ceres zu: "Was gibt's denn so Wichtiges?" Ceres sah ihn verwundert an, bis es ihm in den Sinn kam, dass der Lehrer sein Verhalten bemerkt haben muss. Aber er wollte in doch nicht stören, deswegen schüttelte er nur mit dem Kopf und flüsterte: "Ach Nichts. Hat sich schon erledigt." Er lächelte Irvine an, doch es schien nicht sehr überzeugend zu wirkten, denn der Braunhaarige meinte nur leise, um die anderen nicht zu unterbrechen : "Wir können ja nachher noch mal reden." Danach herrschte wieder Stille, doch Ceres war innerlich mal wieder total aufgekratzt, wenn er daran dachte, dass er sich schon wieder in so eine Situation reingeritten hatte, wo er mit Irvine alleine war. Irgendwie schien er ein Talent dafür zu haben. Kurz vor Ende der Siebten Stunde, brach Irvine ab und verabschiedete alle ins Wochenende. Alle, bis auf den Rothaarigen, dem er zu verstehen gegeben hatte ,dass er noch warten solle. Ceres wünschte Suzushii, welcher als letzter die Aula verließ, noch ein schönes Wochenende, dann war er wieder alleine. Irvine schloss die Tür und fing an aufzuräumen. Ceres half ihm dabei, es würde schließlich schon einen dummen Eindruck machen, wenn er einfach nur zusehen würde. Gerade bemühte sich Irvine damit, einen ziemlich schweren Tisch von der Bühne zu heben. Ceres lief schnell hin und packte mit an. "Danke, pass auf, dass du dich nicht übernimmst." ,scherzte der Lehrer. "So schwächlich bin ich nun auch wieder nicht.", meinte Ceres und hob mit an. "Stimme, du bist eine wahre Sportskanone!" Zusammen trugen sie das schwere Ding von der Bühne herunter und stellten es mit einem lauten Knall in eine Ecke. Ceres wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn und sagte: "Wer schafft denn solche bleiernen Tische an? Die kann doch kein Mensch alleine tragen!" "Da hast du allerdings Recht.", stimmte Irvine zu, griff sich einen Stuhl und setzte sich. "Die sind aber auch nicht die Bequemsten.", seufzte er. Ceres tat es ihm gleich und setzte sich gegenüber von ihm hin. "Was wolltest du mir vorhin eigentlich sagen?", schnitt der Lehrer wieder das Thema an, welches Ceres am Liebsten in der Luft zerfetzt hätte. Aber jetzt hatte sich Irvine extra Zeit für ihn genommen, obwohl er bestimmt besseres zu tun hatte, als mit seinem Schüler zu quatschen und so fing Ceres an: " Ich wollte nichts sagen, sondern eher etwas fragen." "Und was?" Irvine musterte ihn gespannt, wobei sich ihre Blicke trafen und Ceres wieder con der Schönheit dieser Augen überwältigt wurde. "Ähm...Haben sie das Stück selbst geschrieben?" Erwatungsvoll blickte er seinen Gegenüber an. Dieser lächelte und meinte verlegen: "Ja, hab ich." "Aha...", sagte Ceres. Doch ihm brannte ja noch eine Frage auf den Lippen: "Und wie sind Sie auf die Idee gekommen?" In irgendeiner Hinsicht kam sich Ceres vor wie ein Reporter beim Interview, aber er war nun mal so neugierig. "Hm...Das ist eine gute Frage.", meinte Irvine nachdenklich. "Und braucht auch eine gute Antwort!", grinste Ceres um die Sache ein wenig aufzulockern, denn es war immer noch ein beklemmendes Gefühl, mit einem Lehrer alleine zu sein, obwohl man schon eine angenehme Bindung zu diesem hatte. "Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht so recht, wie es dazu gekommen ist, doch ich bin irgendwie ins Mittelalterfieber gekommen. Ich find es eben spannend, wie die Leute früher mit Krankheiten und Ähnlichem umgegangen sind. Und vor Allem hat's mir die Pest angetan, weil man dort sehen konnte, wie das Sozialwesen damals war. Ich bezweifele stark, das man Heute noch jemanden einfach vor die Stadtmauern setzten würde, sofern wir keine mehr haben." Ceres hörte ihm interessiert zu und sah ihn aufmerksam an. Dann fragte er jedoch abermals: "Und was ist mit der Blume? Warum ausgerechnet diese?" Der Lehrer setzte wieder ein charmantes Grinsen auf und antwortete: "Ich mag sie, weil sie ein Symbol der Freundschaft ist, sie steht für die Erinnerung an etwas, meistens an einen Menschen. Wenn man jemandem solch eine Blume schenkt, dann heißt das soviel wie: Du bist mir sehr wichtig, oder gar ich liebe dich." Bei diesen Worten merkte Ceres, wie ihm plötzlich ganz heiß um den Kopf herum wurde und er fasste sich unbemerkt kurz an die Wange, welche nur so glühte. "Aha...Deshalb gibt Kurumi Hakari ein Vergissmeinnicht....", stellte Ceres fest. "Alles okay, Ceres? Du siehst schon wieder so fiebrig aus....", meinte der Lehrer mit besorgter Miene und lehnte sich ein wenig nach Vorne, um Ceres Stirn fühlen zu können. "Du verbrennst ja fast!", wisperte er mit seiner tiefen Stimme und sah Ceres mit seinen schimmernden, grünen Augen an, welche seine Sorge deutlich widerspiegelten. "Ich...Es geht schon....wirklich.....", meinte Ceres und wollte die Hand wegschieben, als Irvine plötzlich von selbst aufstand, jedoch nur um sich vor ihn zu Knien um ihn besser ansehen zu können. "Ist dir schlecht oder so?" Ceres schüttelte den Kopf und sah eilig weg. Wenn das so weiterging, würde sein roter Kopf eh nicht verschwinden. "Soll ich dich nach Hause fahren?" "Nein, geht schon....Mir geht's echt gut." Das stimmte ja auch, nur konnte Ceres ihm doch schlecht den wahren Grund nennen. Ceres stand auf um zu bezeugen, dass es ihm gut ging, worauf sich der Lehrer auch wieder aufrecht stellte. "Du siehst aber gar nicht gut aus....Da kannst du sagen was du willst." Tja ja, Widerstand war bei ihm eben doch zwecklos. Doch Ceres wollte nicht aufgeben, also ging er einfach zu seiner Tasche und schwang sie sich auf den Rücken. "Ich gehe jetzt. Es ist wirklich nichts..." Wahrscheinlich wäre er jetzt wirklich davongekommen, wäre er nicht dummerweise gestolpert und genau in die Arme seines Lehrers gefallen, welche sich schon auf so etwas vorbereitet hatten. Nun lag er also wieder einmal in einer Umarmung von Irvine, welcher ihn, warum auch immer, fest an sich gedrückt hielt. Ceres war es eigentlich nur peinlich, ihn so nah an sich zu spüren, sodass es ihm die Sprache verschlagen hatte und nicht mehr protestierte als der Lehrer ihm leise zuflüsterte: "Ich fahr dich jetzt..." Das Herz des Rothaarigen pulsierte so stark, dass es fast schmerzhaft war. Außer einem ´Tschüss´, als Ceres die Wagentür zuschlug, sagte dieser kein Wort mehr zu Irvine, denn er hatte irgendwie Angst auf seine Reaktionen und ihm war die Lust zu Reden eindeutig verflogen. Er machte sich nur noch Gedanken über dieses seltsame Gefühl, das von ihm Besitz ergriffen hat, als er in Irvines Armen lag und seinen Duft so extrem war genommen hatte, dass es ihm die Kehle zuschnürte... Kapitel 11: Paragraf XI: Appropinquare -------------------------------------- Müde und verschlafen hob der Rotschopf seine Augenlieder, ließ sie jedoch schnell wieder sinken als sie von sengenden Sonnenstrahlen geblendet wurden. Ceres kuschelte sich noch ein wenig mehr in seine Decke und döste vor sich hin. Immerhin war Wochenende und er musste die Gelegenheit zum ausschlafen nutzen. Mit der Zeit bemerkte er jedoch, dass er es wohl kaum mehr schaffen würde einzuschlafen, trotzdem wollte er noch nicht aufstehen, es war gerade so warm und gemütlich. Apropos, warm und gemütlich, plötzlich schoss ihm wieder sein dies nächtlicher Traum in den Kopf und er schämte sich in Grund und Boden. Und zwar hatte sich die erste Umarmung von ihm und Irvine noch einmal Haargenau vor ihm abgespielt. Auch im wachen Zustand erinnerte er sich nur allzu gut an diesen anziehenden Geruch, die tiefe Stimme, die in ihm widergehallt hatte und die starken Arme, welche ihn schützend umgeben hatten. Warum es sich so wohlwollend angefühlt hatte, wusste er nicht, doch das war ihm auch relativ egal. Es war einfach nur schön gewesen, genau wie Gestern, wo es sich ja eigentlich nur um Zufall gehandelt hatte. Seufzend umspielte ein Lächeln seine Lippen und er öffnete langsam seine Lichtempfindlichen Augen. Mit schweren Knochen erhob er sich und ließ sich auf der Bettkante nieder. Gähnende streckte er sich, krabbelte dann endgültig aus dem Bett. "Morgen...", murmelte er, als er seiner Mutter auf dem Flur begegnete. "Na, hast du ausgeschlafen?", erwiderte sie fröhlich. Als Antwort erhielt sie allerdings nur ein Brummen und eine zuschlagende Badtür. Kopfschüttelnd machte sie sich daran, die Wäsche aufzuhängen. Ceres brauchte dringend eine Dusche, um klar im Kopf zu werden, denn so langsam leuchtete ihm ein, was er da eben im Bett eigentlich gedacht hatte. Er entledigte sich seiner Kleidung und stieg unter Dusche, schloss die Kabine hinter sich und betätigte den Hahn, worauf kaltes Wasser aus der Brause trat und auf seinen entblößten Körper prasselte. Es war wirklich erfrischend und gut tuend. Als er fertig war huschte er mit einem Handtuch um die Hüften in sein Zimmer und suchte sich neue Anziehsachen raus. Mit noch nassen Haaren ging er dann in die Küche. Seine Mutter hatte Frühstück gemacht, Spiegelei mit Toast und Ceres setzte sich neben sie. Genüsslich biss er in sein Essen, vermied es die ganze Zeit über, die Frau neben sich anzusehen. "Was ist denn heute Morgen los mit dir?", fragte sie empört, als er keine Anstalten machte mit ihr zu reden oder Sonstiges. "Bin müde.", gab er als knappe Antwort, doch es war natürlich gelogen, er hatte einfach keine Lust zu reden, vor allem, weil seine Gedanken immer noch um etwas viel interessantere kreisten: Irvine. Als er sich jedoch dabei ertappte, wie er immer und immerzu an den gut aussehenden jungen Mann dachte, bemühte er sich, sich abzulenken. Das konnte schließlich nicht angehen. "Hast du schon Pläne für Heute?", fragte seine Mutter. Gerade wollte er wieder ein gereiztes Gegenargument an den Tag legen, als plötzlich das Telefon klingelte. Ceres stand auf und nahm den Hörer ab: "Kirisaki." "Guten Morgen, Ceres.", drang eine freundliche Stimme aus dem Hörer, die Ceres erschrecken ließ. "Ähm.....Guten Morgen Herr Hiroshi." Seine Mutter blickte auf und sah ihn neugierig an: "Dein Lehrer?", flüsterte sie, worauf Ceres ihr nur ein Zeichen gab, dass sie still sein sollte. "Was gibt's denn?", fragte Ceres und war wirklich gespannt auf den Grund dieses Anrufes. "Erstmal wollte ich fragen, ob es dir denn besser geht?", meinte Irvine. "Ähm....Ja, natürlich.", entgegnete Ceres schnell. Eigentlich war es ihm ja nicht schlecht ergangen, aber was soll's. "Das freut mich.", kam es zurück. "Aber das ist doch nicht der Grund, warum Sie anrufen, oder?", fragte Ceres. "Ja, da hast du Recht.", sagte Irvine, "Ich wollte dich fragen, ob du Lust hättest, heute ein wenig Draußen zu trainieren, immerhin ist es ideales Wetter." Damit hätte Ceres jetzt nicht gerechnet. Sein Lehrer rief ihn extra an, nur um zu fragen, ob er trainieren wollte? Ohne verletzend zu sein, so einen Lehrer wie Herr Hiroshi gab es wohl nur einmal auf der Welt. "Ich hab heut noch nichts vor, von daher..." "Willst du überhaupt?" "Ja, natürlich." Es war eben nur ein etwas seltsam, wenn man eine so gute Beziehung zu einem Lehrer hatte. "Okay, und wann?" "Ist mir egal, ich richt mich nach Ihnen." "Gut...sagen wir um 14: 00 Uhr an der Schule? Ich hab den Schlüssel zum Sportplatz." "Ja...ist okay." "Dann bis nachher Ceres. Schön, dass du Zeit hast." "Ja, bis dann." Ein klacken ertönte und Irvine hatte aufgelegt. Ceres tat es ebenfalls und setzte sich verwirrt an den Küchentisch. Das klang ja eben fast so, wie eine Verabredung. Gut, es war eine, zwar nicht so eine, aber ein Lehrer und ein Schüler? Am Wochenende? Zusammen? Ceres fasste sich an die Stirn: Wieder alleine? Es stimmte wohl, er hatte eine Begabung dafür. "Willst du dich heute mit deinem Lehrer treffen?" "Hast du doch eben gehört." "Und warum?" "Zum trainieren." Ceres kam sich irgendwie blöd vor, als er das sagte. Das war ja beinahe wie Privatunterricht. "Das ist aber nett von ihm. Ich hab deinen Lehrer erst einmal persönlich getroffen, aber er scheint wirklich sympathisch zu sein." "Er hat eine Freundin!", keifte Ceres sie an, war im nächsten Moment jedoch selbst erschrocken über seine heftige Reaktion. Nur weil seine Mutter ihn nett fand, rastete er jetzt schon aus? Oh, Mann...das war echt zu viel. Das war doch keine Eifersucht, oder? Ceres stand wütend auf, zumal auf seine Mutter, zumal auch auf sich selbst, weil er so blödsinnige Emotionen hatte. Ohne noch ein weiteres Wort gesagt zu haben, stapfte er aus der Küche und schloss sich wie schon so oft in seinem Zimmer ein. Sehnsüchtig wartete er nun doch darauf, dass die Zeit verging und letzen Endes verschaffte sich doch die Vorfreude einen Platz in seinem Herzen. Ceres hatte gar nicht bemerkt, wie er langsam seine Augen geschlossen hatte und eingeschlafen war. Als er sie erschrocken aufschlug und sich ruckartig nach der Uhrzeit umsah, hatte er gerade noch eine Stunde Zeit. Schnell kramte er seine Sportsachen raus und zog sich sein T-Shirt, seine kurze Hose und Turnschuhe an. Er beschloss, zur Schule zu joggen, immerhin brauchte er keinen Rucksack oder Ähnliches und Trinken konnte er auch dort etwas. Fertig angezogen verabschiedete er sich von seiner Mutter und verließ dann das Haus. Es herrschte wirklich Bilderbuch Wetter, die Sonne schien ihm auf die nackte Haut und hüllte ihn in wollige Wärme. Der Himmel wies ein paar schneeweiße Wolken auf, die diesen noch um einiges verschönerten. Ceres atmete tief ein um den herrlichen Duft des Sommers einzuziehen und machte sich dann auf den Weg. Es geschah allerdings etwas, mit dem er nicht gerechnet hätte: Kaum hatte er die hälfte der Strecke zurückgelegt, fing es an in Strömen zu Regnen. Fluchend kämpfte er sich durch das Unwetter, das Wasser schlug mit solcher Wuchte gegen seine Haut, dass er dachte, es würde sich hindurch fressen. Seine Sachen waren schon lange durchgeweicht und seine Haare klatschnass, das Wasser perlte an seinen Gesichtszügen herunter und tropfte an seinem Kinn ab, als er endlich die Schule in Sichtweite hatte. Er versuchte etwas auf dem Zifferblatt seiner Uhr zu erkennen, doch Fehlanzeige. Es war ein Gottesglück, dass Irvine schon eingetroffen war und sich unter dem kleinen Vordach verkrochen hatte, um nicht nass zu werden. "Ceres!", rief er ihm von Weitem zu, welcher zwar nur die Silhouette seines Lehrers erkannte, dennoch wusste wer er war und anfing das letzte Stück zu rennen. Keuchend machte er vor Irvine halt und sackte erschöpft an diesem zusammen, ohne richtig zu bemerken, dass dieser ihn so erneut in den Armen hielt. Sein Herz schlug rasend schnell, zumal wegen der enormen Anstrengung, doch auch wegen Irvine, welcher ihn liebevoll in Schutz nahm. Doch plötzlich wurde er zu seinem bedauern aus der, so nennbaren ´Umarmung` gelöst und zwei Sorge volle Augen sahen ihn an. "Lass uns schnell in die Umkleide gehen.", flüsterte seine raue Stimme gegen das niederschlagende Wasser, dennoch verstand Ceres jedes Wort. Irvine kramte ungeduldig seinen Schlüssel raus und schloss die Tür zu dem großen Umkleideraum auf, wo sie sich vor dem Gewitter in Sicherheit brachten. Ausgelaugt legte Ceres sich auf die dastehende Liege, welcher eigentlich für Verletzte gedachte war und streckte alle Viere von sich. Sein Brustkorb hob und senkte sich immer noch sehr schnell und ungleichmäßig, aber nach einer Weile war er wieder so weit fit, das er sich aufsetzte, an den Rand rutschte und die Beine baumeln ließ. "Man, ist das ein Scheiß Wetter!", fluchte er und schüttelte seinen Kopf, wobei einige Wassertropfen aus seinem feurigrotem Haar flogen. Der Lehrer ließ sich ihm gegenüber auf einer der Bänke nieder und sah ihn entschuldigend an: "Es tut mir leid, dass konnte ich nicht ahnen." "Ist ja nicht Ihre schuld...", meinte Ceres hielt sich die fröstelnden Arme, auf denen sich eine enorme Gänsehaut gebildet hatte. Oh, Gott, ist das kalt, dachte er sich, sagte aber nicht der gleichen. Sonst machte sich Irvine nur wieder unnötig Sorgen. Doch es wäre wohl selbst einem Blinden aufgefallen, dass der Rothaarige erbärmlich fror. "Du holst dir noch den Tot!", meinte Irvine, zog kurzerhand seine Trainingsjacke aus und drückte sie Ceres in die Hand. "Nein Danke, es geht schon.", versuchte Ceres sich rauszureden, was ihm aber wirklich nur kläglich gelang, denn seine Stimme zitterte wie Ästenlaub. "Jetzt hab dich doch nicht so, ich bin nicht giftig.", meinte Irvine scherzhaft, stand auf und stellte sich vor Ceres und legte diesem die Jacke um die Schultern. Tatsächlich wurde Ceres gleich ein wenig wärmer, doch das es nur an dem weichen Stoff lag, bezweifelte er, sondern wohl eher an dieser zärtlichen Berührung seiner Haut. Ein wenig schmollen schaute er aus dem Fenster, wo der Regen gewaltig gegen peitschte. "Ausgerechnet heute.", sagte er und sah zu Irvine, welcher sich eben ihn gesetzte hatte und ebenfalls in die triste Welt blickte. "Ja...Wirklich bedauerlich." Eine Weile schwiegen sie, bis Irvine fragte: "Geht's denn?" Wahrscheinlich hatte er bemerkt, dass Ceres immer noch ein bisschen zitterte. "Ja, ja.....geht schon.", beteuerte Ceres. "Aber deine Lippen sind schon ganz blau..." Irvine lehnte sich nach Vorne und beäugte mit skeptischen Blick Ceres Antlitz. Er legte seine warme Hand auf die Wange des Jungen und musste erschreckend feststellen, dass diese ja eiskalt war. "Puh...wie kriegen wir dich denn mal wieder warm?", seufzte er. Ceres zuckte mit den Schultern. Er fühlte sich richtig mies, denn so langsam krochen die Kopfschmerzen in sein Haupt, und durchnässte Schuhe waren auch nicht das wahre Glück auf Erden. Auf einmal spürte er, wie Irvine näher an ihn heranrutschte, so nah, dass er sich mit Leichtigkeit an dessen starke Schulter lehnen konnte, was er dann auch zögerlich tat. Er erinnerte sich noch gut an den Tag im Freizeitpark, da hatten sie auch so dort gesessen, nur das es da mehr Getümmel gab. Jetzt aber waren sie ganz alleine. Dieser Gedanke verunsicherte ihn zwar wie immer ein wenig, aber sein Wohlbefinden war eben stärker, also ließ er es einfach so sein wie es gerade war. Unbemerkt schloss er die Augen, seine Sinne waren wieder wie betört von dem angenehmen Duft und plötzlich spürte er eine sanfte Hand, die sich zärtlich um seine Schulter legte. Irvine zog ihn näher an sich heran, was bewirkte, dass Ceres Herz wie wild pulsierte und das Blut in seinen Kopf schoss, sodass sich kurz eine unglaubliche Hitze bemerkbar machte. Unfreiwillig entwich ihm ein leises Seufzen, was aber leider bewirkte, dass Irvine erschrocken die Hand wegzog und sich aufsetzten wollte. "Ich hab eine Idee, ich schau mal nach, on ich hier irgendwo eine Decke für dich finde." Und schon war er weg um die Ecke. Ceres sah ihm enttäuscht nach, fasste sich dann aber an die Stirn und dachte: Ich bin ja so ein Idiot! Immerhin bin ich sein Schüler und....das ist doch nicht normal was hier eben abging! Plötzlich schoss es ihm durch den Kopf.....der Grund für seine seltsame Zuneigung zu dem Jungen Mann....Es musste wahrscheinlich so sein....anders konnte er es sich nicht erklären. Bei dieser Erkenntnis kam es ihm so vor, als würden tausende von Lasten von ihm purzeln. Entspannt lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Wand und lächelte. Es war ein schönes, leichtes Gefühl, endlich dir Uhrsache für alles zu wissen. "Ceres? Alles Okay?" Der Lehrer trat zögernd in den Raum ein, unter den Arm geklemmt hielt er zwei dicke Wolldecken. "Hier, Bitte!" Er drückte sie Ceres in die Hand, welcher sie sogleich eilig um seinen eisigen Körper schlang. "Ah....Danke, endlich wird mir ein wenig wärmer.", meinte der Rothaarige und lächelte seinen Gegenüber ehrlich an. Dieser wunderte sich zwar über diese plötzliche Offenheit und sein ausgeglichenes Auftreten, war aber ganz froh darüber, dass Ceres endlich mal ein wenig locker wurde. "Herr Hiroshi?", fragte Ceres. "Was ist denn?" "Ich glaube, selbst wenn es mal wieder aufhören sollte zu regnen, können wir das Trainieren heute wohl vergessen. Immerhin ist der ganze Boden nass!" "Der Lehrer schaute nachdenklich aus dem Fenster, wandte sich dann wieder zu der eingemummelten Gestalt und sagte enttäuscht: "Du hast wohl recht...Schade eigentlich, ich hatte mich schon drauf gefreut." "Ich auch....", meinte Ceres und blickte seinen Lehrer entschuldigend an, als ob er selbst Schuld an der ganzen Sache wäre. "Aber wir können das ja auf ein anderes Mal vertagen!", meinte er dann guter Laune, um Irvine ein bisschen aufzuheitern. "Hast ja recht." Irvine trat an die Liege heran, auf der Ceres saß und wuschelte diesem durch das feuerrote, nasse Haar, was diesen ein wenig erröten ließ, "Ich fahr dich lieber nach Haue. Wäre ja nicht das erste Mal." Ceres nickte und stieg dann vorsichtig von dem weichen Möbelstück herunter. Er folgte dem rennenden Irvine durch den Regen und setzte sich schnell in das Auto. "Dann wollen wir mal.", meinte der Braunhaarige und startete den Motor. Das Auto setzte sich in Bewegung und die Scheibenwischer taten ihr bestes, um die Sicht zu ermöglichen. Ceres blickte Gedanken versunken auf die sich immer wiederholende Bewegung dieser maschinell betriebenen Objekte. Er fühlte sich so wohl, so wohl das er sich endlich Klarheit verschaffen hatte, denn er hatte ja viel, viel schlimmeres von sich selbst und seinen Gefühlen gedacht. Er fühlte sich so leicht, dass er nicht einmal Hemmungen davor hatte, wie sonst immer, ein Gespräch anzufangen: "Herr Hiroshi, wissen Sie eigentlich wann wir das erste Mal aufführen müssen? Ich meine, vor Publikum." Fragend sah er den Fahrer an, welcher diesen Blick ja nicht nachkommen konnte, da er auf die Straße achten musste, trotzdem antwortete er: "Mach dir darüber keine Gedanken, das dauert noch. Und so spitze wie ihr das macht, wird es bestimmt keine Schwierigkeiten geben." Damit gab sich Ceres zufrieden. "Ich bin wieder da!" Ceres öffnete die Wohnungstür und rief in den Flur, zog schnell seine pitschnassen Schuhe aus und stellte sie unter den nächstgelegenen Heizkörper. "Ceres! Da bist du ja. Ich hab mir Sorgen gemacht. Ist euer Training ausgefallen?" "Was denkst du denn? Na klar!", meinte Ceres aufgedreht und mit einem unerklärlichen Lächeln auf den Lippen und ging schnurstracks ins Bad. "Willst du dir denn keine neuen Anziehsachen nehmen?", fragte seine Mutter und klopfte an die bereits verschlossene Tür. "Ja, ja....Mach ich schon noch." Schmunzelnd über diese selten vorkommende Laune, in gewisser Hinsicht Guter, ging seine Mutter in die Küche um das Abendessen vorzubereiten. Sie wüsste schon gerne den Grund über diese gute Stimmung, doch wenn sie fragen würde, wäre diese wohl schnell wieder verflogen. Also genoss sie einfach, was sie all die Jahre nur zu oft nicht erleben durfte: die banale Freude am Leben. Kapitel 12: Paragraf XII: Animum -------------------------------- Den restlichen Tag verbrachte Ceres damit, es sich vor dem Fernseher im Wohnzimmer bequem zu machen, während seine Mutter einkaufen gefahren war. Es lief nichts besonders Spannendes, und so kam es, dass seine Gedanken immer mehr von dem Geflimmer abwichen und er gezwungen war zu überlegen, ob er seine Gefühle doch richtig gedeutet hatte. Oder war es doch nur eingeredet? In seinem Kopf kreisten ständig dies selben Vermutungen und Schlüsse umher und fingen immer wieder an sich in Bewegung zu setzen wenn er glaubte, das Richtige gefunden zu haben. Zum einen glaubte er nämlich, dass er in Irvine einen sehr guten Freund sah, denn in einem Punkt war es sich schon mal hundertprozentig sicher, für ihn war er mehr als ein Lehrer. Doch die Freundschaftstheorie ließ ihn zweifeln, da er zum Beispiel bei Suzushii nichts der gleichen empfand, wie bei dem jungen Mann. Und für seine zweite Hypothese, sollte er sich eigentlich schon schämen, denn es stach jedes Mal ganz fürchterlich in seinem Herz, so etwas auch nur in betracht zu ziehen. Seufzend fasste er sich an die Stirn und er sank ein wenig weiter in die weichen Polster ein. Warum musste nur alles so kompliziert sein? Früher war das nicht so, damals, als er Irvine noch nicht kannte, da hatte er sich nie solche Gedanken um eine Lehrkraft gemacht. Um solche hatte er sich einen Dreck geschert, Aber nun war alles anders. Ceres verspürte immer wieder das Verlangen, in Irvines Nähe zu sein, den Wunsch, sich gut mit ihm zu verstehen und überhaupt, mehr als ein Schüler für ihn seien zu können. Ein Freund. Ceres legte sich hin und musterte nachdenklich die Decke, während er gedankenverloren den Arm baumeln ließ. Wieso ging er ihm nicht mehr aus dem Kopf? Warum nicht? Ceres senkte seine Lieder und sah den Tag an sich vorbeiziehen. Dabei vermied er es nicht, sich noch einmal an das angenehme Prickeln zu erinnern, welches seinen Körper bei der Berührung von Irvine durchschossen hatte und die glühende Hitze, die sicher nicht nur von den Decken gekommen war. "Irvine...", nuschelte er leise, fuhr jedoch sogleich entsetzt hoch und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. Das fehlte ja noch, dass er seinen Lehrer beim Vornamen nannte! Und da ertappte er sich selbst, wie er ihn gedanklich sowieso immer duzte und war wütend auf sich selbst. Er griff schnell nach der Fernbedienung und stellte das Gerät lauter, unbedingt musste er sich jetzt ablenken. Starr richtete Ceres seinen Blick auf den Bildschirm und versuchte Krampfhaft, nicht mehr an den Braunhaarigen mit den fesselnd grünen Augen zu denken. Er schaltete ein wenig rum, auf der Suche nach etwas interessantem. Dem Rothaarigen stockte für einen Moment der Atem, als er für den Bruchteil einer Sekunde glaubte, seine Schule soeben gesehen zu haben. Eilig schaltete er zurück und tatsächlich, gerade lief ein Bericht über ihre Schule! Verfolgte ihn das jetzt etwa? Er bekämpfte den Drang umzuschalten, denn auf der einen Seite war er ja schon neugierig. Gezeigt wurden ihr Schulhof, die Aula, die Cafeteria und zu guter letzt einige Klassenzimmer, in denen gerade unterricht war. "Warum um alles in der Welt, zeigen die einen Bericht über unsere Schule?", murrte Ceres. Und wie es nicht anders zu erwarten war, kam selbstverständlich um Ceres Verfolgungswahn noch eins draufzusetzen auch ein kurzer Ausschnitt seiner Klasse, zu der Zeit war er aber noch nicht dort gewesen, der Beitrag musste ja ziemlich alt sein. Er erkannte unter den ca. 24 Kinder Suzushii, wie er gerade mal wieder Blödsinn machte. Die Kamera wurde zum Pult gelenkt, wo ein braunhaariger, junger Mann mit einem unverblümten Lächeln saß, die moosgrünen Augen strahlend und (wohl vergeblich) versuchte, das aufgebrachte Wirrwarr ein wenig zu belehren. Ceres fasste sich an die Brust und spürte, wie sein Herz gedämpft pulsierte, sich beschleunigte als im Hintergrund Irvines warme Stimme zu hören war und fast wie in Trance griff Ceres stürmisch nach der Fernbedienung und drückte übereilt den roten Knopf. Das Bild verschwand und Ceres ließ erleichtert die Fernbedienung sinken. Was war nur los mit ihm? Wie hatte es diese Person nur geschafft, ihm den Kopf zu verdrehen? Lag es etwa an diesen Augen, die ihn packten und gefangen hielten, oder der attraktive Charakter... Ceres schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn als würde er versuchen, das Bild von Irvine zu verjagen, welches sich bereits fest verankert hatte. Und in seiner Verzweiflung redete er solange auf sich ein, bis er wirklich anfing eine seiner dummen Theorien zu glauben... Das Wochenende war die reinste Folter. Ceres hatte von der Nacht von Samstag auf Sonntag kein Auge zugekriegt, immer wieder schwirrten seine Gedanken so wild umher, dass er einfach keine Sekunde zur Ruhe kam. Er war innerlich total aufgekratzt und fühlte sich strebenselend, als er sich am Sonntagmorgen in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett hievte und sich schnell was warmes überzog. Darauf tapste er leise durch die Wohnung ins Wohnzimmer, wo sich ein sehr schmaler Balkon befand. Er drückte lautlos wie nur möglich den Griff herunter und trat ins Freie. Ein kühler Luftzug wehte ihm um die Ohren und er lehnte sich an das Geländer. Von dort aus konnte er das morgendliche Getümmel beim Bäcker beobachten. Es war schon verrückte, wie viele Leute zur selben Zeit dort eintrafen. Das Holz auf dem er stand und das Geländer waren feucht, Ceres strich gedankenverloren über die Oberfläche und hatte dann den Tau an den Fingern. Es war ein schönes, frisches Gefühl. Er blickte erneut zu der kleinen Backstube, wo auf dem kleinen Parkplatz immer wieder Autos anfuhren oder ihn gerade verließen. Plötzlich entdeckte er unter all den Gesichtern ein ihm bekanntes. Frau Minori marschierte gerade eilig aus der Tür und fischte ungeduldig ihren Autoschlüssel aus der Tasche. Ceres überlegte, ob er sie grüßen solle oder lieber nicht, aber die Entscheidung wurde ihm abgenommen. Suzushiis Mutter wurde von selbst auf ihn aufmerksam, nachdem sie den Kofferraum zugeknallt hatte und winkte ihm fröhlich: "Ah, Ceres. Guten Morgen! Schon wach?" Ceres winkte zurück und murrte ein ´Wohl eher immer noch wach.` in sich hinein. Frau Minori steig in ihr Auto ein, parkte geschickt aus und fuhr dann in Richtung Kreuzung, wo ebenfalls trotz Ampel ein ziemliches Getümmel herrschte. Ceres beobachtete das Ganze mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, welches ihn ganz hibbelig machte. Gespannt starrte er auf die Ampel, vor der das Auto Suzushiis Mutter stand, riss erschrocken die Augen auf, als sie grün anzeigte, sich das Gefährt in Bewegung setze und ein unachtsamer Fahrer mit voller Wucht in den Beifahrer sitz rammte. Es gab einen lauten Knall, ein Splittern und Krachen. Ceres stand erzweifelt da, dachte nicht nach sondern rannte in den Flur, zog sich die Schuhe an und stürmte hinaus. "Oh Gott!", flüsterte er immer wieder leise. Er schlug die Haustür rücksichtslos zu und rannte auf dem Bürgersteig bis zu der großen Menschenreihe, die sich bereits um das Geschehen getummelt hatte. Ein großes raunen durchzog die Masse, immer wieder erhaschte Ceres entsetzte Blicke und kurz darauf hörten sie die Sirene. Die Feuerwehr, der Notarzt, der Krankenwagen mit seinem grellen, blauen Licht. Ceres spürte, wie sich ihm der Magen zuschnürte und er beinahe keine Luft mehr bekam, solch eine Panik überkam ihn. Frau Minori wurde aus dem Auto geholt, so schnell es ging, ebenso wie der Fahrer. Sie beide wurden noch an Ort und Stelle untersucht, ehe sie mit Blaulicht ins nahe gelegene Krankenhaus gebracht wurden. Ceres fühlte sich so elend, dass er merkte wie sich seine Augen unbeabsichtigt mit Wasser füllten. Er hob den Arm und wischte sich damit über das Gesicht, doch er konnte die Tränen nicht wegwischen, zu stark war der Schock und die Angst die in ihm kochte. Während sich die meisten Menschen entfernten, zwar nur zögerlich aber sie taten es, stand er noch endlos lange dort und betrachtete unter verschwommenem Bild die Blutflecken auf der Erde. Plötzlich legten sich zwei schmale Arme um ihn und hielten ihn tröstend fest. Er drehte sich um und vergrub sein Gesicht bei der Person, welche nicht mit Worten versuchte ihn zu beruhigen, sondern ihm sacht über den Rücken strich. Und es war lange, viel zu lange her, dass seine Mutter ihn so in den Arm genommen hatte. Kapitel 13: Paragraf XIII: Vita infesta --------------------------------------- hallöchen, hier is caro-chan puh, endlich mal wieder ein Kapitel*schwitz* Ich dachte eigentlich, in den Ferein würde es voran gehen, doch da sich die Story hauptsächlich in der Schule abspielt und ich nicht dort war hatte ich nicht so wirklich ne InspirationXP aber jez viel Spaß beim lesen^^ Am darauf folgenden Montag war Suzushii nicht in der Schule. Ceres saß alleine an dem Tisch, mit müden Augenliedern, die sich danach sehnten, endlich zur Ruhe zu kommen. Den ganzen restlichen Sonntag über war Ceres total aufgekratzt gewesen. Auch in der Nacht sah es nicht viel besser aus. Nun saß er also völlig erschöpft in dem ach so interessanten Unterricht und versuchte stetig, diesem zu folgen, auch wenn er ab und an kurz davor war es sich auf der Tischplatte gemütlich zu machen und eine Weile zu schlafen. Und selbst die Tatsache, dass Irvine gerade da vorne stand und sich den Mund fusselig redete, stimmte ihn nicht munter. Die Zeit verstrich so sterbenslangsam und Ceres glaubte beinahe, die Uhr wäre stehen geblieben, als es dann doch endlich zum Stundenschluss gongte. Erleichtert sackte Ceres in seinen Stuhl und streckte sich ausgiebig. Sollte das jetzt etwa fünf Stunden so gehen? Der Rotschopf legte den Kopf auf den kalten Tisch und schloss die Augen, versuchte ein wenig zu entspannen. „Du bist wohl ziemlich müde.“, riss ihn auf einmal eine nette Stimme aus seinem schnell eingetroffenen Halbschlaf. Ceres fuhr erschrocken hoch und sah nach, wer ihn da gerade ´geweckt` hatte. Irvine sah ihn lächelnd an und meinte dann: „Oh, entschuldige, ich wollte dich nicht wecken...Schlaf ruhig weiter.“ Er wandte sich um und wollte gehen, als sich endlich Ceres Gehirn einschaltete und er schnell erwiderte: „M...Moment! Was gibt es denn?“ Irvine machte wieder kehrt und stellte sich vor ihn: „Weißt du vielleicht was mit Suzushii ist?“ Bei diesen Worten überkam Ceres eine heftige Gänsehaut und es kam ihm beinahe so vor, als würde er zittern. „Ah....ach so...ich....ähm....seine....seine......g...gestern war...“ Ceres blickte zerknirscht zu Boden und wusste nicht so recht, was er nun sagen sollte. Warum fiel es ihm denn so schwer? Irvine runzelte die Stirn und beugte sich leicht herunter, um Ceres ansehen zu könne. „Alles in Ordnung. Du bist ganz blass...“ „N...nein...alles...okay.....“ Ceres hob den Kopf und sah deutlich die Sorge, die sich in Irvines Augen widerspiegelte. „Ist dir nicht gut?“ Irvine beugte sich noch weiter herunter, worauf Ceres sich unmittelbar weiter in seinem Stuhl verkroch. Er seufzte tief, das Atmen wurde immer schwieriger...Ceres fasste sich an die Stirn und merkte, wie ihm ganz langsam schwarz vor Augen wurde, obwohl diese immer noch geöffnet waren. „Ja...mir ist wirklich nicht so gut....“, flüsterte er, da seine Stimme beinahe versagte. Ein Schwindel ergriff besitz von ihm und das letzte was er war nahm war eine sich immer wiederholende Stimme, die seinen Namen rief und starke Hände, die ihn an den Schultern fassten... Irvine saß vor dem zusammengeklappten Jungen und rüttelte ihn etwas an den Schultern. Langsam bildeten die übrigen Schüler einen Kreis um das Geschehen und ein leises Raunen erfüllte den Raum. Irvine richtete sich seufzend auf, ging um den Tisch herum und nahm Ceres von dem Stuhl, der von alle dem nichts mitbekam. Er hob ihn auf die Arme, wobei einige der Mädchen große Augen machten, und sagte: „Ich bringe ihn ins Krankenzimmer. Sagt das eurem nächsten Lehrer.“ Einige der Jungen nickten und sahen dann mit missbilligenden Blicken zu, wie ihr Lehrer den Bewusstlosen aus der Klasse hievte. Der Flur war vollkommen leer, schließlich war erst die erste Stunde vergangen. Doch das war Irvine wirklich recht. Es war zwar schon nicht so einfach, einen 14 Jährigen diese lange Treppe herunter zu tragen, doch was sollte er schon tun. Als Irvine unten angekommen war blieb er kurz stehen und betrachtete Ceres Gesicht. Die Augen waren selbstverständlich geschlossen und seine Gesichtszüge hatten einen ganz friedlichen Ausdruck angenommen. Irvine musste unfreiwillig seufzen, als er ihn so betrachtete. Und ein kleines Grinsen lag auf seinen Lippen. Doch ehe ihn seine Kräfte verließen, sollte er sich jetzt besser beeilen! Nach Kurzem hatte er endlich sein Ziel erreicht und bettete Ceres auf der im Krankenzimmer stehenden Liege, deckte ihn zusätzlich noch zu. Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich daneben. Zum Glück hatte er erst wieder in der dritten Stunde Unterricht, so konnte er noch etwas bleiben. In gewisser Hinsicht gab er sich die Schuld, dass sein Schüler umgekippt war, dich er hatte ja nicht ahnen können, das Ceres so auf seine Frage reagieren würde. Zu gerne wüsste er nun, warum es den Rothaarigen so belastet. Es muss schon etwas ernstes gewesen sein...Doch ein weiteres Fragen stellte er jetzt erstmal in den Hintergrund. Es beunruhigte Irvine sehr, wie reglos Ceres da lag und nur noch sein Atem verriet, dass er noch lebte. Und gleichzeitig wurde Irvine bewusst, dass er sich noch nie so extrem um einen Menschen gesorgt hatte, selbst nicht um Yume. Okay, Yume war noch nie vor seinen Augen ohnmächtig geworden, aber der Gedanke daran war nicht so schmerzhaft, wie das Gefühl, das jetzt gerade in ihm wucherte. Behutsam streckte er seine Hand aus und legte sie auf die von Ceres. Trotz, das sie eigentlich etwas kalt war, kam es ihm so vor, als würde sie ihn wärmen...Er rückte mit dem Stuhl näher an die Liege. Er hoffte, dass Ceres schnell wieder aufwachen würde. Aber dann würde er ihn nach Hause schicken, so übermüdet wie er war. Und schon stellte sich ihm die nächste bohrende Frage: Warum ist er so erschöpft? Er verstärkte den Griff um Ceres Hand ein wenig. Ihm war so schwer ums Herz, dass es beinahe nicht auszuhalten war. Er warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass er immer noch massig Zeit hatte. Doch es war die reinste Folter neben einem Bewusstlosem zu sitzen! Irvine ließ von Ceres Hand ab und stütze nun den Kopf auf diese. Wieso war er nur so nervös? Plötzlich bemerkte er, wie sich der Körper auf der Liege leicht rekelte und auf einmal öffnete Ceres langsam die Augen. Er blinzelte gegen das Licht und sah sich dann um, erschrak sich fürchterlich als er bemerkte, dass Irvine neben ihm saß. Er fuhr leicht zurück und richtete sich schnell auf. „Ah...verdammt. Was ist denn los?“, fragte er mürrisch, denn er hatte starke Kopfschmerzen. „Du bist umgekippt, weißt du noch?“ Irvine richtete sich auf und ließ sich dann auf der Bettkante neben Ceres nieder. „Wie geht es dir?“ Ceres sah ihn aus immer noch blinzelnden Augen an und meinte: „Ich hab Kopfschmerzen.“ Irvine nickte und drückte ihn dann sanft zurück ins Kissen: „Dann ruh dich noch einwenig aus...Ich bin ja heilfroh, dass du wieder wach bist.“ Ceres sah ihn fragend an und meinte: „Wie bin ich denn hierher gekommen?“ „Ich hab dich getragen.“, meinte Irvine vergnügt. „Was? Die ganzen Treppen runter?“ Ceres schüttelte den Kopf und sagte: „Ich verursache doch nichts als Ärger.“ „Ach was.“ Es herrschte einen Moment schweigen, ehe Irvine fragte: „Willst du vielleicht lieber nach Hause gehen? Ich meine, wenn es dir nicht gut geht, dann solltest du bessrer.“ Ceres überlegte einen Moment und stimmte ihm dann zu. Ihm ging es schließlich wirklich nicht so blendend. Er verabschiedete sich von Irvine, holte noch schnell seine sieben Sachen aus der Klasse und machte sich langsam auf den Weg nach Hause. Noch am selben Abend erhielt Ceres einen Anruf von Suzushii. Er meinte, dass es ihm heute nicht gut gegangen wäre, doch er käme morgen wieder zur Schule. Ceres zeigte Verständnis für ihn und wagte sich sogar, mal ganz vorsichtig nach der Lage seiner Mutter zu fragen. Als Suzushii eine Weile schwieg dachte er schon, er hätte es lieber sein lassen sollen, doch dann kam endlich eine Antwort: „Es geht ihr eben den Umständen entsprechend. Blad ist sie aber wieder fit...Denk ich mal.“, nuschelte er noch hintendran und Ceres bemerkte sehr wohl, das er dies wohl eher hoffte als dachte. Aber es beruhigte ihn ein wenig zu hören, dass sie alles recht gut überstanden hatte. Das ließ ihn die folgende Nacht mal wieder richtig gut schlafen. Und tatsächlich war Suzushii am nächsten Tag wieder putzmunter auf der Rolle. Zwar kam er etwas zu spät, doch wenigstens war er da! Als er sich für die Verspätung entschuldigend neben Ceres setzte, klopfte er diesem kameradschaftlich auf die Schulter und meinte: „Und, wie war’s so, ganz ohne mich?“ Ceres grinste leicht und erwiderte: „Ach, es waren die schlimmsten Stunden meines Lebens!“ Suzushii guckte darauf gespielt traurig „Mein armer, kleiner Ceres.“, jammerte er und knuffte diesem in die Wange, „Jetzt bin ich ja wieder da!“ „Hey ihr beiden. Verschiebt das doch bitte auf nach dem Unterricht.“, rief Irvine ihnen lächelnd zu und Ceres lief natürlich sofort wieder rot an, während Suzushii sich fast schief lachte. Doch Ceres war wirklich froh darüber, dass es seinem Freund wieder gut ging und er lachen konnte. ------------------------------------ tja, das wars dann auch shcon wieder... ich bitte inständig um kommis^^ ciao caro-chan Kapitel 14: Paragraf XIV: Familia --------------------------------- aaah, wow, hier passiert ja auch mal was XD ich hatte das schon die ganze Zeit hier rum´liegen und habs total vergessen>< ich entschuldige mich und lasse auch nicht mehr so lange auf die geschichte warten....viel spaß dabei^^ ------------------------------------------------------------------ Die Woche verging wie im Fluge und es war Freitag Nachmittag, als Ceres die Wohnungstür zuschlug und geschafft seine Schuhe auszog. Der Schultag war die Hölle gewesen! Aber ein Glück, das lang ersehnte Wochenende war eingetroffen! Jetzt konnte er sich endlich einmal erholen von all den Arbeiten und seinen ach so liebreizenden Klassenkameraden. Heute hatten sie eine Mathe Arbeit zurückbekommen und sie war nicht weniger schlecht gelaufen, wie die Englisch arbeit. Doch um sich nicht gleich alles zu vermasseln beschloss Ceres sie seiner Mutter erst am Sonntag zu zeigen. Er stapfte durch den Flur und wollte gerade ins Wohnzimmer gehen um seine Mutter zu begrüßen, als er plötzlich hörte, wie sie mit jemandem redete. Deswegen stellte er sich mucksmäuschenstill neben den Türrahmen und spitze gespannt die Ohren. „Ja, ja, ich verstehe... Aber trotzdem! Wo soll ich ihn denn sonst hingeben?...........Was? Das ich nicht lache! Du kannst doch einen 14-jährigen nicht......aha......ja......okay, dann ist ja gut. Ich sag es ihm.......Tschüss!“ Ceres hörte das Geräusch wenn jemand den Hörer auflegte und schreckte zusammen, als uhrplötzlich seine Mutter um die Ecke trat und zusammenfuhr, als sie auf einmal ihren Sohn dort sehen stand. „Oh, Hallo! Da bist du ja endlich!“ „Wir hatten doch noch AG....“, meinte Ceres und musterte aufmerksam das Gesicht der Frau, die ihm schwitzend gegenüber stand. „Wer war das eben?“, fragte er nach einer Weile mit monotoner Stimme. Seine Mutter seufzte leicht und wandte sich dann um: „Komm mit in die Küche, ich muss noch das Essen vorbereiten. Da erklär ich’s dir.“ Ceres folgte ihr und hatte schon wieder ein mulmiges Gefühl im Bauch, das ihm sagte, dass keineswegs gute Nachrichten auf ihn zukamen. Er setze sich an den Küchentisch unter die Lampe, deren Licht nur noch matt strahlte. Seine Mutter nahm ihre Position an der Arbeitsplatte ein und begann langsam mit einem der geschärften Messer die Frühlingszwiebeln vor ihr i9n kleine Stücke zu schneiden. „Also. Ich habe eben mit deinem Vater gesprochen.“ Sie linste kurz zu Ceres und sah, wie sein Gesichtsausdruck plötzlich en ganz anderer war und er sich leicht zusammenkauerte. Es war, als hätte er auf einmal eine Maske aufgesetzt, die unheimlich viel Trauer widerspiegelte. Er versuchte, sich durch seine Stimme nichts anmerken zu lassen: „Und?“ „Es ist so. Ich habe heute erfahren, dass ich einen Termin habe. Ich bin daher das Wochenende über nicht da.“ Wie der Blitz aus heiterem Himmel kroch ein Gefühl aus Ceres Herz, das sich rasend schnell in ihm verbreitete. „Und.....da du nicht alleine hier bleiben kannst.....“, nahm seine Mutter wieder das Wort auf, während sie sich der feuchten Augen wegen die Hände wusch, „ hab ich gefragt, ob du die zwei Tage nicht bei ihm bleiben kannst. Von Samstagmorgen bis Sonntagabend.“ Sie drehte sich um und trocknete ihre Hände mit einem ziemlich verfranstem Handtuch ab. Ceres schwieg. Er saß einfach da und musterte mit starrem Blick die Fließen. „Was hältst du davon?“, fragte Frau Kirisaki vorsichtig, als ihr Sohn nicht antworten wollte. Es war, als würden all die erzürnten Gefühle des Jungen an die Oberfläche treten und seine Gesichtszüge so mit Zorn verziehen. „Was ich davon halte?!“, schrei er außer sich und setze sich ruckartig auf. „Das kannst du dir doch wohl denken! Warum sollte ich.....warum sollte ich dorthin? Du weist es ganz genau, das ich sie hasse!“ Er ballte die Fäuste und versuchte einen weiteren Wutanfall krampfhaft zu unterdrücken. Seine Mutter schaute ihn ein wenig mitleidig an und sagte: „Aber Ceres...es sind doch nur zwei Tage.“ „Nur zwei Tage? Einer reicht und ich habe das Bedürfnis sie aufzuhängen!“ „Ceres.....“ „Lass mich bloß in Ruhe! Ich weis sowieso was jetzt kommt! ´Du hast doch eh keine andere Wahl, ich muss doch weg.` Du musst immer weg! Genauso wie er!“ Es war eine gewaltige Entladung als es so aus ihm herausplatze und wie immer wusste seine Mutter nicht, was sie darauf erwidern sollte. „Aber Ceres, versteh do....“ „Ich soll verstehen?“, fiel er ihr mitten ins Wort, „Ich soll was verstehen?! Ich glaube eher, dass du diejenige bist, die verstehen sollte!“ Er konnte nicht vermeiden nun zu brüllen und wutgeladen rannte er aus der Küche, verbarrikadierte sich in seinem Zimmer und schmiss sich aufs Bett. Sein Herz schmerzte, so schnell schlug es vor Erbitterung und Trauer, dass er glaubte, es würde ihm jeden Moment herausspringen. Ein leises Klopfen ertönte und eine leise Stimme: „Es geht nicht anders, Ceres. Morgen um 11 Uhr fahren wir los. Sei bitte fertig.“ Als er hörte, wie ihre Schritte nach einiger Zeit verklungen waren, presste er sein Gesicht ins Kissen und konnte nicht vermeiden, dass seine Tränen flossen. Die ganze Dynamik die sich in ihm staute, wie konnte er sie endlich loswerden? Wie konnte er endlich dieses rachesüchtige Gefühl abwerfen und wieder klar denken? Sein Körper war wie erfroren und der Schmerz umschlang ihn wie eine bleierne Kette. Solche Gefühle hatte er nur, wenn er an diese eine Person dachte....diese Person, die er am liebsten tot sehen würde und er war sich ganz sicher, nicht ein Tropfen der salzigen Flüssigkeit würde dabei hervortreten. Trotz, dass sich Ceres mit Haut und Haaren dagegen sträubte war er am nächsten Morgen startklar. Sie mussten eine halbe Stunde mit dem Auto fahren, da sein Vater in einer anderen Gegend wohnt. Damals, in seiner alten Wohngegend waren es immer 2 Stunden gewesen, wenn er ihn besuchen wollte. Die ganze Fahrt über würdigte Ceres seiner Mutter keines Blickes. Er saß nur wie zur Salzsäule erstarrt auf dem Beifahrersitz und blickte gedankenverloren auf die graue Autobahn. Nach ca. 25 Minuten nahmen sie eine Abfahrt und fuhren in den Ort, welcher eigentlich mehr als Dorf zu betrachten war. Ceres kannte den Weg und haargenau wusste daher auch, dass sie bald da waren. Doch sein Magen zog sich bei dem Gedanken fürchterlich zusammen. Vor allem, wenn er an das dachte, was er neulich erfahren hatte. Es war wohl der größte Schock seines Lebens gewesen. Da er nämlich schon längere Zeit nicht mehr bei seinem Vater gewesen war, hatte seine Mutter anstelle von ihm dort angerufen um sich zu erkundigen wie denn das werte Befinden sei. Ceres hatte gespannt neben ihr gesessen und war irgendwie schon neugierig gewesen, ob es irgendetwas Neues gab. Plötzlich hatte seine Mutter große Augen gemacht und angefangen herzliche Glückwünsche zu posaunen. Nachdem sie dann aufgelegt hatte war Ceres schon ganz aufgeregt auf die Nachricht gewesen. „Was ist denn passiert?“, hatte er gefragt und seiner Mutter dann endlich die Antwort entlockt, doch als er sie dann hörte, schnürte sich schlagartig ein enges Band um seine Kehle und es schien, als hätte ihm jemand das Herz herausgerissen: „Nun, wie soll ich sagen. Dein Vater wird Vater!“ Wie auf Kommando hatte es ihn aufspringen und wegrennen lassen, wie der Blitzschlag war er zusammengefahren und seit dem hatten sie kein Sterbenswort mehr darüber geredet. Sie fuhren durch die verwinkelten Straßen, bis sie endlich das Haus erblickten. Ein recht schönes, doch der Schein trügt ja bekanntlich immer, denn hinter diesen mit Rosenduft bedeckten Fassaden hatten sich schon so viele Horrorszenarien abgespielt, das es Ceres vorkam wie ein Alptraum, der bis in die Gegenwart reichte. Seine Mutter drückte vor dem Haus auf die Bremse und schaltete letztendlich den Motor aus. Kurz herrschte eine bedrückende Spannung, bis seine Mutter sagte: „Soll ich.... noch mit zur Tür kommen?“ Ceres schüttelte Stumm den Kopf und machte sich daran aus dem Wagen auszusteigen. Mit einem kleinen, genuschelten ´Tschüss` verabschiedete er sich und seine Mutter öffnete per Knopfdruck den Kofferraum, damit er seine Tasche entnehmen konnte. Gleichfalls wie die Tür aus der er ausgestiegen war schlug der Rothaarige auch diese mit Wucht zu, sodass es ihm selbst in den Ohren knallte. Er schritt schweren Herzens zur Tür und wollte sich soeben daran machen zu klingeln, als sich sein Hindernis auf einmal von selbst öffnete und ihm sein Vater gegenüber stand. Ceres stockte beinahe der Atem, so sehr hatte er sich erschrocken und sein Vater schien ebenso überrascht. Doch dann legte sich bei dem Erwachsenen ein liebevolles Lächeln auf und er begrüßte seinen Sohn, indem er ihn kurz in den Arm nahm. „Hey Ceres! Da bist du ja endlich! Ich freue mich, dass du mich mal besuchen kommst.“ Ceres schluckte kurz, ehe er sagte: „Ja... hallo.“ Sein Vater ließ von ihm ab und musterte ihn erstmal, war ja eine Weile her. Er klopfte dem Kleineren auf die Schulter und wollte gerade etwas sagen, als plötzlich Ceres Mutter aus dem Wagen ausstieg und eilig zu ihnen lief. „Hallo Makoto.“, sagte sie als sie neben Ceres halt machte. „Grüß dich. Was gibt’s denn noch, Naomi?“ Ceres schaute zwischen den beiden hin und her und wollte auch gerne wissen, was es denn noch gab. „Ich wollte noch fragen, wann ich ihn morgen abholen soll?“ „Puh....“, Makoto kratze sich am Kopf und meinte: „Ich weiß nicht..... wann willst du denn gehen, Ceres?“ Sofort!; dachte sich dieser, doch er sprach es natürlich nicht laut aus. „Keine Ahnung....ich muss mich dann noch auf die Schule vorbereiten.... so um...17:00 Uhr?“ Er sah erst seine Mutter, dann seinen Vater fragend an, bis er dann von beiden Seiten ein ja bekam. „Gut, also dann will ich mal.“, sagte Naomi und ging wieder zum Auto. „Ähm, Ceres?“ „Ja?“ Sein Vater seufzte tief, ehe er anfing zu reden. Im Hintergrund hörte man, wie Naomi den Motor startete und sah, wie sie davon fuhr. „Ich habe heute leider einen Termin, das habe ich erst morgens kurzfristig erfahren, weißt du? Eigentlich....müsste ich jetzt gleich weg. Wäre es denn okay für dich, bis heute Abend zum Essen mit Ukyo alleine zu sein?“ Nein, nein, ich will das nicht! Ceres versuchte den Schrecken in seinem Gesicht zu verbergen und sagte daher: „Ja....ist gut.... wann kommst du denn wieder?“ Seine Stimme zitterte leicht und er spürte, wie er eine Gämsehaut bekam. „So gegen 18:00 Uhr. Also, ich muss los. Es tut mir wirklich sehr leid, Ceres. Nun bist du schon mal hier und dann so was.“ Er klopfte ihm nochmals auf die Schulter und verabschiedete sich. Ceres winkte ihm noch schwach hinterher, das Auto geriet außer Sichtweite und Ceres war kurz davor zu explodieren. Seine Handflächen wurden feucht, doch er verspürter keine Hitze, eher die Kälte die ihn schaudern ließ. Am liebsten hätte er jetzt laut los geschrieen und wäre seiner Mutter hinterher gerannt, damit sie ihn wieder von diesem Schrecklichen Ort zurückholen konnte! Auf einmal hörte er lauter werdende Schritte hinter sich und er fuhr herum. Seine Augen funkelten förmlich vor Zorn, als er Ukyo erblickte. „Oh, Ceres! Du kommst früh.“ Ceres murrte eine kleine Begrüßung und mustere sie ausdruckslos und wünschte sich aus tiefstem Herzen, das Blicke töten könnten! Ukyo gab ihm durch ein Handzeichen zu verstehen, dass er eintreten sollte. In dem Moment, in dem Ceres über die Türschwelle trat, kam es ihm so vor, als würden sich tausende von Lasten auf sein Herz legen und er wagte es kaum zu atmen, denn der verräterische Gestank der in der Luft lag war einfach unerträglich. „Zieh doch erstmal deine Schuhe aus und dann komm hoch.“, sagte Ukyo und ging schon mal die Treppe zur zweiten Etage, da das Haus zwei Stockwerke besaß. Bevormunde mich gefälligst nicht!, dachte sich Ceres und nickte nur. Widerwillig stapfte Ceres die Treppe hoch und ging erstmal in das für ihn eingerichtete Zimmer. Schon als er die Tür öffnete schien ihm ein Luftzug um die Ohren zu wehen, denn es war immer kalt. Selbst wenn er den ganzen Tag über die Heizung auf fünf stehen hätte, es würde sich sicher nichts in ihm erwärmen. Er stelle seine Tasche achtlos in eine freie Ecke, denn sein ´Zimmer` glich eher einer Rumpelkammer. Es war zwar um einiges größer als das bei ihm zu Hause, doch es wurde aller möglicher Kram hereingestellt. Er ließ sich aufs Bett fallen und seufzte sorgenschwer. Selbst an den federweißen Laken klebte dieser Geruch von dem Ceres ganz übel wurde. Und dafür hasste er sich. Denn genauer betrachtet war es nichts anderes als der Eigengeruch seines Vaters, doch er war vermischt mit etwas anderem, mit etwas, das der Junge auf den Tod nicht ausstehen konnte. Und auch das Bettzeug war von solch einer Kälte befallen, dass es ihn schon so manches Mal um den Schlaf gebracht hatte. Und in einigen Nächten hatte sie ihm auch die Tränen in die Augen getrieben. Er drehte sich auf den Rücken und blickte an die weiße Decke. Was sollte er denn nun den ganzen Tag über machen? Mit Sicherheit würde er nicht freiwillig aus seinem Zimmer kommen! Er schloss die Augen und musste nochmals seufzen. Unweigerlich schweiften seine Gedanken zu Irvine und er fragte sich, was er wohl gerade machte. Bestimmt war Yume wieder bei ihm... Ceres runzelte die Stirn bei dem Gedanken daran, dass diese Frau nun bei ihm sein konnte und er nicht. Er drehte sich auf die Seite und schaute durch das Zimmer. Eine kleine Anlage stand auf dem großen, braunen Schreibtisch, welcher jedoch mit allem möglichen Zeug zugestellt war. Kaum war er fünf Minuten hier, da wurde ihm schon langweilig, na super! Vielleicht sollte er mal an die frische Luft gehen, wobei, was gab es in diesem Dorf schon aufregendes? Doch es war wahrscheinlich immer noch aufregender als bis zum Abend in diesem Haus zu sitzen. Also setzte sich Ceres auf und ging aus dem Zimmer. Er hatte zwar keine Lust, aber er musste Ukyo wohl oder übel bescheid sagen. Sie saß wie immer im Wohnzimmer in dem grauen Sessel und guckte Fernsehen. „Ich gehe nach draußen.“, sagte Ceres knapp und wollte gerade den Raum verlassen, als Ukyo ihn auf einmal anhielt, indem sie meinte: „Wie, du gehst nach draußen?“ Ceres blieb gereizt stehen und seufzte gestresst. Ukyo schien immer noch auf eine Antwort zu warten, deswegen sagte Ceres: „Nach draußen eben. Was ist denn so schlimm daran?“ Ukyo seufzte und meinte dann: „Ja, okay, dann geh. Aber bleib nicht so lange weg. Sei spätestens um 6 zurück.“ „Okay.“, murrte Ceres. Diese Frau bestimmte ja beinahe mehr über ihn als seine Mutter! „Ist es nicht kalt draußen? Willst du dir nicht lieber eine Jacke anziehen?“ Da Ceres schon aus dem Wohnzimmer gegangen war tat er einfach so als hätte er sie nicht gehört und ging schnell die Treppe runter. Eilig zog er sich die Schuhe an und verließ dann das Haus. Von wegen kalt, das Wetter war herrlich! Er schaute sich ein wenig um und wusste zuerst nicht, welchen Weg er gehen sollte. Dann beschloss er aber, einen Spaziergang übers Feld zu machen. Die graue Straße entlanglaufend und in Gedanken versunken genoss Ceres die Sonnenstrahlen die auf ihn fielen. Auf seinem Weg kam er vorbei an einem Sportplatz wo gerade ein Fußballspiel im Gange war. Am Rand auf einer Bank saß ein kleiner Junge und ein Mann, höchstwahrscheinlich sein Vater. Der Kleine stand da auf seinen zierlichen Beinen und feuerte die Spieler lautstark an. Er trug außerdem ein Trikot und sein Vater sah ihm schmunzelnd bei seiner Aktion zu. Plötzlich fiel ein Tor und der Knabe sprang freudig in die Luft, fiel dann seinem Vater um den Hals: „Juhuuuu!!!! Toooor!“ Es tat weh, sehr weh das mit anzusehen. Ceres Brust schnürte sich zu und er begann schneller zu laufen und aus dem Laufen wurde beinahe ein Rennen. Erst als der Sportplatz und der Lärm wieder ein bisschen außer Sicht- und Hörweite war verlangsamte er seinen gang wieder. Er hatte den Feldweg erreicht und lief über den knirschenden Kies. In der Ferne erblickte er das Nachbardorf und er beschloss bis dort hin zu gehen. Vielleicht war dort ja mehr los als in dem anderen, wer weiß? Die Sonne stand hoch am Horizont und schien sengend auf ihn herab, sodass er sich nichts sehnlicher als ein Glas Wasser wünschte. Nach einer Viertelstunde erreichte er das Dorf und schlurfte nun gelangweilt durch dessen Straßen. Er lief vorbei an zwei Gaststätten, obwohl, man hätte eher Kneipe sagen können anstatt Gaststätte. Doch auch hier ließ sich kein Mensch auf der Straße blicken, als wäre der Ort ausgestorben. Nur ein zwei Katzen stromerten an ihm vorbei und ein Hund kläffte ihn an, als er an einem der Grundstücke vorüber zog. Nach einiger Zeit des Laufens stand er vor einem ziemlich großen Haus, es war wohl das größte hier, doch das war irgendwie logisch. „DGH“ stand darauf und noch das Baujahr. Ein paar Meter weiter ein Spielplatz, doch auch dort befand sich niemand. Zumindest dachte Ceres so. Denn plötzlich traten um die Ecke des Hauses ein paar Jugendliche, ungefähr 16-18 Jahre alt, sie waren zu sechst. Ceres verfluchte sein Schicksal dafür, dass es ihn immer wieder in solche Situationen hineinbrettern ließ. Sie sahen nicht so aus, als wären sie von der Sorte, der man gerne im Dunklen begegnete. Eher hätte man sie für irgendwelche Sektenanhänger halten können. Zielstrebig schritten sie auf Ceres zu, welcher schon weiche Knie bekam und sich fragte, was wohl jetzt wieder auf ihn zukommen würde. Einer von ihnen lief etwas weiter vorn und es machte den Anschein als wäre er der „Anführer“. Ein kleines Grinsen erschien auf seinen rissigen Lippen und er kniff die Augen ein wenig zusammen, als er Ceres näher kam und schließlich ein paar Meterchen vor ihm Halt machte. Auf seinem kahlen Schädel zeichnete sich eine Schürfwunde ab, ob sie nun beim Rasieren oder in einer Schlägerei entstanden war konnte man sich jetzt selber denken. Das Grinsen war verschwunden und als er die Mundwinkel wieder hängen ließ erkannte man deutlich eine Narbe die sich über seiner Lippe abzeichnete. Ceres wich einen Schritt zurück und schaffte es einfach nicht, seine Augen von diesem seltsamen Gesicht abzuwenden. Irgendwas zwang ihn sich diese Entstelltheit anzusehen. Dann ertönte die Stimme seines Gegenübers, welche wirklich ausgezeichnet zu seinem Aussehen passte, sie klang rau und borstig. „Wer bist du?“, fragte er monoton und hob eine Augenbraue hoch, „Ich hab dich noch nie hier gesehen.“ Auch wenn die hinter ihm stehenden nichts sagten schien es als würden sie ihn alle lautstark bejahen. Lauf Ceres, lauf einfach weg!, dachte sich der Rotschopf, doch seine Beine waren da anderer Meinung. „Nein, ich.....bin nicht von hier.....“, sagte Ceres und merkte selber, dass seine Stimme ziemlich brüchig klang. Der Junge gab keine Antwort, sondern ging nur näher an Ceres heran und fasste ihn auf einmal hemmungslos unterm Kinn. Ceres erschrak sich fürchterlich und wollte zurückweichen, als er hinter sich einen weiteren Körper spürte, zwei grobe Arme, die die seinen stark festhielten. „Das merkt man“, sagte der Junge und seine Lippen wiesen wieder ein undefinierbares Grinsen auf, „so naiv wie du bist.“ Ceres versuchte sich loszumachen, doch er wurde stählern festgehalten. „Lass mich los!“, sagte er laut und versuchte stark zu klingen, wobei er genau wusste, dass es nichts bringen würde. Er fing an zu strampeln und zu treten, doch auf einmal bekam er einen Schlag in die Magengrube. Er keuchte kurz auf, seine Arme wurden zwar losgelassen, doch er hielt sie sich nun klammernd um den Bauch. Die Hand löste sich von seinem Kinn und er wurde unter den Armen hoch gezerrt, nur damit man ihm einen weiteren Tritt verpassen konnte. „Du hast wirklich Pech gehabt, Kleiner. Dass du uns gerade jetzt über den Weg laufen musst, wo wir doch so schön in Kampfstimmung sind, welch ein Jammer.“ Es war ein anderer der dies sagte, doch seine Stimme klang nicht weniger boshaft wie die des anderen. Ceres kniff ängstlich die Augen zusammen und wollte schreien, aber eine Hand hatte sich schon vorsichtshalber auf seinen Mund gepresst, sodass er stumm blieb. Warum? Warum, warum, warum? Was hatte er der Welt angetan? Unsanft wurde er hinter die Ecke, aus der die Gestalten gekrochen waren, gezerrt, spürte nur noch harte Fäuste und schroffe Stiefel, die ihn ganz langsam und qualvoll in die Bewusstlosigkeit schlugen, bis diese erreicht wurde nur eine Frage im Kopf schwirrend: Wieso? -------------------------------------- also.....das kapitel is finde ich recht lang im gegensatz zu den anderen.... aber jez hab ich nichts mehr auf reserve und muss mich wirklich mal ans schreiben machenXD freue mich über Kommis^^ tschüssi, caro Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)