Queer as folk von nukaru (- Queer as folk fanfiction - (beendet, neue FF's seperat)) ================================================================================ Kapitel 7: So many nights... ---------------------------- Titel: So many nights Fandom: Queer as folk Pairing: BrianxJustin Warnung: sad/drama/ Kommentar: Wieder mal was zum Thema bashing .___. srry <___> ----- Aus einem Koma zu erwachen ist niemals so, wie sie es dir im Fernsehen vorgaukeln. Es ist nicht, als ob du aus einem Albtraum erwachst, die Augen weit geöffnet, die Lungen panisch nach Luft schnappend, das Herz 100 km/h schnell schlagend, während du dich selbst fragst „Wo bin ich?“ und „Was ist passiert?“. Du kämpfst nicht darum aus der Dunkelheit zu entfliehen, suchst nicht nach schönen Errinnerungen, Gedanken, Bildern, Gefühlen um dem Terror zu entgehen dem du dich, allein in der Dunkelheit ausgesetzt fühlst. Und es ist verdammt nochmal nicht so, als ob du einfach deine Augen öffnest, kurz blinzelst und alles wieder völlig funktionsfähig ist. Die meisten Menschen verstehen nicht, das man wenn man sich in einem Koma befindet, bewusstlos ist und man nicht den Hauch einer Ahnung hast, was um sich herum passiert. Du kriegst nicht mit, wie der Doktor deine Familie über deinen Gesundheitszustand informiert, bemerkst nicht die Schwestern die alle 2 Std reinkommen um zu sehen das du noch lebst. Die Stimme deiner Mutter die dich bittet aufzuwachen, die Gebete deiner Freunde, die zu einem Gott beten an den sie nicht glauben, und die stillen Tränen des Mannes den du liebst, all das dringt nicht bis zu dir durch. Du warst drei Tage bei Bewusstsein gewesen, bevor du letztendlich geschafft hast deine Augen zuöffnen. Du hattest keine Ahnung, das du seit 2 Wochen in einem Bett lagst und darauf gewartet hast, das dein Körper sich selbst heilt. Du wusstest nur das du in einem Krankenhaus warst, das regelmäßige Piepen des Herzmonitors und der dumpfe Schmerz in deiner Armbeuge ließen dich das erkennen. Aber du verstandest noch immer nicht, wie du eigendlich hierher gekommen warst, wie du vom Babylon, an dem Abend als du Brian die alles entscheidende Frage stelltest, auf die du irgndwie nie eine positive Antwort erwartet hast, in dieses Krankenhaus gekommen bist. Als du deine Augen geöffnet hast, hast du nichts wargenommen, außer dieses sterile Weiß, den Geruch von Desinfektionsmittel, den Geschmack der der klimatisierten Luft. Du bist für ungefähr drei Minuten wach geblieben, hast die weißen Wände um dich herum angestarrt, bevor du wieder eingeschlafen bist. Fünf Wochen nachdem du aus dem Krankenhaus entlassen wurdest, sitzt du angekuschelt an Brian auf seiner Couch, und ihr schaut euch Emergency Room an. Es ist nicht deine Lieblingssendung und eigendlich läuft eine Dokumentation über Claude Monét auf dem Discovery Channel, die du lieber sehen würdest, doch Brian meint, das Dr. Kovac verdammt gut aussieht und ihm an einem Mittwoch Abend die Fernbedienung wegzunehmen wäre glatter Selbstmord. Nachdem Brian die letzten sechs Episoden verpast hatte ist er was die Fernbedienung angeht besitzergreifernder geworden. Keiner von euch zieht es auch nur in Erwägung irgendwohin zu gehen, denn du hast immernoch ein Problem damit von vielen Menschen gleichzeitig umgeben zu sein. Du achtest nicht wirklich darauf, was auf dem Bildschirm passiert, bemühst dich, den Kopf auf Brian`s Schulter gelegt, wach zu bleiben, wenn plötzlich die Worte Gehirnverletzung, subdurales Hämatom und innere Blutungen in seinem Kopf wiederhallen. „Das hatte ich auch,“ erwähnst du gedankenlos und widmest dich voll und ganz dem Fernsehbildschirm. Umgeben von Ärzten und Schwestern, liegt ein Teenager auf dem OP-Tisch, sein lebloser Körper über und über bedeckt mit Blut. Du siehst etwas komisch bekanntes in diesem Bild und es kostet dich nur ein Blick in Brian aschfahles Gesicht, um zu bemerken was es ist. Auch wenn der Junge der auf dem OP-Tisch liegt und stirbt, dunkle Haare und einen leicht oliven Hautton hat, sieht er dir verdammt ähnlich. Brian´s ganze Aufmerksamkeit ist nun dem Fernseher gewidmet und der Schmerz in seinen Augen zerreißt dich innerlich. Du nimmst ihm die Fernbedienung weg und mit einem Druck auf die Power-Taste, wird der Bildschirm schwarz. Du legst deine Arme um den Mann den du liebst und drückst ihn an dich. Nach diesem Abend hast du Mittwochs nie wieder mitgekriegt, das Brian Emergency Room guckt. Niemand redet über diese eine Nacht oder die drei kritischen Nächte die folgten. Wann auch immer du versuchst mit jemandem deiner Familie über das Thema zu reden, triffst du nur auf verletzte Augen, die sich abwenden oder gereizte Blicke. Debbie versucht dir den Schmerz durch eine Umarmung zu nehmen, deine Mutter versucht die Tränen die sich in ihre Augen bahnen zu verbannen. Die Jungs sagen, du sollst dieses Kapitel deines Lebens hinter dir lassen, nur an die schönen Dinge denken. Brian ist der einzige der dir ins Gesicht sagt, das er nicht darüber reden will, das er vergessen will das das alles jemals passiert ist. Es ist nicht leicht für dich. Denn du bist derjenige der die Bilder mit sich trägt, die danach Schreien freigelassen zu werden. Du wunderst dich oft, was die anderen wohl sagen würden, wenn du ihnen erzählen würdest, das du das Muster des Holzes aus dem der Baseballschläger bestand malen könntest wenn du wolltest, da er dich jede Nacht in deinen Träumen heimsucht. Wie würden sie reagieren, wenn du ihnen erklären würdest, das du noch ganz genau weißt, wie du auf der Trage, in den Rettungswagen gehoben wurdest und das du Brian´s panisch-aufgerissene Augen gesehen hast, in diesen letzten Sekunden der Bewusstheit, die dir geblieben waren. Wäre es für die anderen immernoch so leicht wegzusehen, wenn du ihnen erzählen würdest, wie du beinahe gestorben bist, das du, auch wenn nur halbwach warst genau sehen konntest wie diese grüne Linie zu einem langen Strich wurde, das du noch immer diesen grellen Piepton hören kannst. Das du wenn du deine Augen schließt immernoch die Ärzte und Schwestern hören kannst, wie sie um dein Leben kämpfen? Du willst sie fragenn, ob dieses Erlebnis für sie schmerzvoller ist, als für dich, ob das stundenlange warten in einem Krankenhauswarteraum genauso grausam ist, wie dein eigenes Blut zu sehen, das sich langsam um dich herum ausbreitet. Ist ihre Sorge wirklich genauso viel wert, wie die schönen Stunden dieses Abends die du vergessen hast, nur um dich an all das grausame zu errinnern, was diese Nacht mit sich brachte? Sind ihre gelegendlichen Besuche soviel wert, wie dein Kampf in einem Raum voller Menschen nicht den Verstand zu verlieren oder Nachts einzuschlafen nur um eine Stunde später schreiend wieder aufzuwachen? Stattdessen redest du mit ihnen darüber wie dein Tag war und wunderst dich, ob der Schmerz irgendwann verschwindet, wenn du ihn nur ganz tief in deinem Inneren verschließt. Ein paar Wochen nachdem du das Praktikum bei Vanguard angetreten hast, fangen die Albträume wieder an. Du wachst um drei Uhr Nachts, schweißgebadet, in Brian´s Bett auf, dein Herz rast und du bist wütend. Du stehst auf, ziehst dir ein paar Hosen an und verbringst die restliche Nacht auf Brian´s Couch, um aus dem Fenster zu sehen, beobachtest dabei den Himmel wie er vom dunkel ins helle übergeht. Du legst dich wieder ins Bett, fünf Minuten bevor der Wecker klingelt und bist total fertig, wenn Brian dich sieben Minuten später wieder aufweckt. Egal ob du dich in Brian´s Loft befindest oder uf deinem Kissen in Daphne´s Wohnung, es ist immer die gleiche Routine. Du hast die Albträume schon zwei Wochen, wenn Daphne nach Philadelphia fährt um ihre Großeltern zu besuchen und Brian geschäftlich nach New York muss. Du gehst für den Rest der Woche nicht im Diner arbeiten, schiebst Schulprojekte als Ausrede vor, und genau diese Ausrede benutzt du auch wenn Michael dich frägt ob du in seinem Laden vorbeikommen kannst um über Ideen für euren Comic zu reden. Du verbringst die Zeit in der Brian und Daphne nicht da sind damit dir den Schmerz von der Seele zu malen. Nach vier Tagen stoppen die Albträume so abrupt wie sie begonnen haben und du hast genügend Material zusammen um in sieben Gallerien gleichzeitig deine Werke auszustellen. Als Brian und Daphne ein paar Tage später wieder zurückkommen, bedienst du die Kunden im Diner mit einem Lächeln auf deinen Lippen, bist wieder dabei an neuen Skizzen für den neuen Rage-Band zu arbeiten und tanzt und trinkst mit Emmett im Babylon. Es dauert nicht lange und du kommst zu der Erkenntnis, das den Schmerz mit zeichnen zu verarbeiten, der größte Mist ist, den du je gehört hast. Also entscheidest du dich deine künstlerische Ader dafür zu nutzen Stockwell vor aller Welt bloßzustellen. Denn wofür sonst hast du so ein großes Talent, wenn du es nicht sinnvoll einsetzt? „Hi, meine Name ist Justin und ich bin das Opfer eines Hass Verbrechens.“ Der Doktor lächelt dich einfach nur an und sagt „Sag mir warum du hier bist, Justin.“ Du hast genau geplant was du sagen wirst, hast dieses Treffen schon Tage vorher genau ausgearbeitet. Du wolltest sagen, das du vor drei Jahren, auf deinem Abschlussball bekanntschaft mit einem Baseballschläger gemacht hast und das du niemals wirklich damit klargekommen bist, das dich die ganzen Jahre die du nicht damit fertig geworden bist dazu geführt haben, das du Dinge getan hast auf die du heute nicht sehr stolz bist, willst ihm sagen, das du dieses Kapitel deines Lebens einfach hinter dir lassen willst, so das du nicht alle Jahre wieder auf die Idee kommst die Straßen zu einer Hetero-Freien Zone zu machen. Du öffnest deinen Mund, bereit deine vorgefertigte Geschichte einfach herunterzubrabbeln, doch nichts kommt heraus. Nicht ein eingeübtes Wort verlasst deine Lippen. Du sitzt einfach nur da auf dieser schwarzen Ledercouch, beobachtest den Doktor, wie er dich beobachtet und nach einer langen Zeit der Stille, sagst du einfach nur „Ich will nur das es aufhört wehzutun.“ Du hattest nicht wirklich bemerkt das es wehtat, erst in diesem Moment kam dir dieser Gedanke, das es dich verletzt. Unddu dachtest du wärest glücklich. Glücklicher als du noch mit Siebzehn gewesen bist, bevor deine ganze Welt anfing sich zuverändern. Du hast einen Partner der dich liebt, eine Familie die sich um dich sorgt, die dich vergöttert. Du gehst wieder zur Schule und lernst mehr über all die Dinge die dir so unsaglich viel bedeuten. Es gibt nichts in deinem Leben was falsch läuft, also warum sitzt du hier und versuchst dich zu beherschen nicht alles einfach kleinzuschlagen? Aber Dr. Green schaut dich einfach nur an und lächelt sanft „Ich denke wir können dagegen etwas tun.“ „Brian, ich weiß das du mich hierfür hassen wirst, aber ich muss dir etwas beichten...“ „Was zum Teufel hast du jetzt wieder ausgefressen?“ „Ich mache eine Therapie.“ „Was?“ „Ich mache eine Therapie, wegen dem Ereignis vor drei Jahren.“ „Eine Therapie?“ „Dr. Green will das du bei der nächsten Sitzung dabei bist.“ „Nein.“ „Drei Straßen weiter, das große Ärztegebäude. Der Termin ist im zwei. Sei pünktlich.“ „Ich werde nicht zu so einer verdammten Sitzung bei einem Seelenklemptner gehen. Auch nicht für dich!“ „Oh doch, das wirst du.“ „Und warum?“ „Weil du mich liebst.“ „Versuch’s nochmal, Sunshine.“ „Wenn du nicht kommst wirst du dir leider für die nächsten Wochen irgendein Hobby suchen müssen, da ich dann Nachts bei Daphne übernachten werde.“ „...“ „...“ „Okay, zwei Uhr.“ Die meisten Menschen denken, das wenn ein Baseballschläger mit deinem Kopf kollidiert, das das schlimmste ist, was dir passieren kann. Doch eigendlich ist das garnicht mal das schlimmste. Das schlimmste ist zur Reha zu müssen um deinem Körper wieder beizubringen alltägliche Dinge zutun, ohne das du unaussprechliche Schmerzen hast. Das schlimmste ist das Mitleid in den Augen deiner Familie und der Freunde zu sehen, während du dabei bist zu begreifen, das du dem Tod nur haaresbreite entgangen bist, mit 18, einem Alter in dem du dir um andere Dinge Sorgen machen solltest. Das schlimmste ist, den Schmerz so tief in dir zu vergraben das du tatsächlich beginnst zu glauben, das es dir gut geht, nur um während einer Sitzung bei deinem Psychater komplett in dich zusammen zu brechen. Und zu erkennen das du falsch lagst. Du errinnerst dich immer noch nicht an viel, ganze vier Jahre später. Du errinnerst dich nicht daran, wie du mit Emmett den perfekten Anzug ausgesucht hast, wieviel Spaß ihr dabei hattet, das ihr gekichert und gelacht habt, während ihr wohlmöglich alle Klamotten anprobiert habt, die auch nur in eurer Nähe waren. Du errinnerst dich auch nicht an das Kleid, das Daphne getragen hat, nicht an das Blumengesteck das du ihr gegeben hast. Auch nicht daran wie Brian in einen Saal voll mit glücklichen, aufgeregten Teenagern kam, wie es sich anfühlte ihn mitten auf der Tanzfläche zu küssen oder wie glücklich du an diesem Abend gewesen warst etwas in Brian´s Augen gesehen zu haben, das soviel mehr bedeuten sollte. Aber du hast genug andere Errinnerungen an diese Nacht, keine von ihnen gute. Der Ausdruck in Chris’s Augen, das laute Knacken, als Holz auf Knochen traf. Der Ton von Brian’s Stimme als er versucht hatte dich zu warnen. Und du errinnerst dich an eine Zeit in der du dachtest, die Errinnerung daran, seie besser als garkeine Errinnerung zu haben. Aber mittlerweile weißt du alles ziehen zu lassen, ist das beste das du tun kannst. Denn warum alten, schmerzvollen Errinnerungen nachhängen, wenn du so viele neue mit Brian und deiner Familie formen kannst? ------ Nu-nu .____. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)