Das Geheimnis um Vater von caiti ================================================================================ Kapitel 3: Das Tagebuch ----------------------- Das Tagebuch Lupin sah mich an und ich las in seinen Augen, dass wir das selbe dachten. "Gehen wir?", fragte er. Ich nickte. Gemeinsam wandten wir uns ab von der großen Halle und eilten die Treppen empor. "Was meinen Sie, werden wir etwas finden?" Ich atmete schwer. "Madame Pince kann uns sicher etwas sagen. Sie kennt ihre Bücher ja praktisch auswendig.", entgegnete Lupin und nahm immer zwei Stufen auf einmal. Lupin betrat als erster die Bibliothek. Ich folgte ihm auf den Fuß. "Guten Morgen Madame Pince.", grüßte er die Bibliothekarin freundlich. Ich nickte stumm um seine Worte zu bestätigen. "Oh, guten Morgen Professor.", grüßte die sonst muffelige Frau sehr freundlich und strahlte Lupin entgegen. Sie schien ihn zu mögen. "Schön, dass sie mal wieder vorbeischauen." Lupin lächelte sie an, kam dann auch sofort zur Sache. "Madame Pince, was können sie mir über >die Braut< sagen?" Ich sah zu ihm hoch. Dann blickte ich zu der grimmig wirkenden Frau uns gegenüber. Sie überlegte kurz. "Hmmm...>die Braut<. Das ist ein Bisschen zu allgemein. Können sie mir etwas mehr Informationen geben. Es gibt vieles, was auf diesen Titel zutreffen würde.", antwortete sie langsam. Ich hoffte, es gab nicht all ZU viel. "Können sie mir alles geben, was sie darüber haben?", bat Lupin. Sie nickte und rauschte zwischen die Buchregale. Einige Minuten verstrichen, in denen Lupin gedankenverloren an die Decke starrte. Ich wartete gespannt auf die Bibliothekarin. Es war erstaunlich, wie nett sie sein konnte. Ich kannte sie nur als grimmige, alte Frau. Sie kam wieder, einen Stapel Bücher auf den Armen. Lupin nahm ihr sofort die Hälfte ab. Ich nahm die andere Hälfte. "Danke.", sagte sie und seufzte. "So, das sind einige. Es gibt noch mehr. Wenn sie möchten, suche ich sie bis morgen früh alle heraus.", bot sie an. Lupin strahlte. "Das würden sie machen?! Das wäre wirklich nett von ihnen." Ein Hauch rosa erschien auf ihren Wangen. "Ich mache es doch gerne, wo sie mich doch so lieb drum bitten.", säuselte sie. Ich verdrehte die Augen. Von wegen >...so lieb drum bitten...<, sie hatte sich ihm ja praktisch vor die Füße geworfen. Nur schwer konnte ich ein Grinsen verkneifen. Kaum zu glauben, dass ausgerechnet Madame Pince sich in Lupin verknallt hatte. Das musste ich sofort Ron und Hermine erzählen. Ach ja, ich sprach ja nicht mehr mit ihnen. Seufzend folgte ich Lupin, der sich freundlich von der strahlenden Madame Pince verabschiedet hatte, aus der Bibliothek in sein Büro. Beinah rennend stieß Lupin seine Bürotür auf. Ich hastete hinterher, warf die Bücher auf das Sofa und hockte mich daneben. Eigentlich hätte ich bei Zauberkunst sein müssen, aber das war wichtiger. Nur leider schien Lupin meine Gedanken gelesen zu haben. "Harry, du gehst jetzt besser zum Unterricht. Ich werde mir die Bücher ansehen. Und wenn du frei hast, kommst du einfach her." "Aber... .", setzte ich zum Protest an. "Kein Aber, du hast gestern schon Zaubertränke geschwänzt. Was meinst du, wie unangenehm das für mich war, als Professor Slughorn mich fragte, ob ich dir bei deiner Frage habe helfen können." Ernst blickte er mich an. Widerwillig erhob ich mich, ließ das Buch, was ich eben noch in die Hand genommen hatte, fallen und ging zur Tür. "Aber wenn sie was in Erfahrung bringen, dann sagen sie mir sofort bescheid." Ich ergriff den Türknauf. "Versprochen." Zauberkunst war wie immer fürchterlich langweilig. Wir mussten eine Wasserfontäne aus unserem Zauberstab hervorbringen. Hermine machte sich einen Spaß daraus, Ron mit ihrer zu bespritzen. Es war faszinierend mit anzusehen, wie sie sich mal im Unterricht gehen ließ. Ron fand das allerdings nicht ganz so prickelnd. Denn er bekam keine Wasserfontäne zustande und musste sich gnadenlos von Hermine nass spritzen lassen. Ich achtete nicht besonders auf die beiden. Eigentlich hätte es mich gejuckt, ihnen von meiner (eher Lupins) Entdeckung zu berichten, aber sie würden mich wieder für verrückt erklären, also ließ ich es bleiben. "Harry, bist du immer noch sauer?", fragte Hermine, während sie zusah, wie Ron verzweifelt versuchte, sich trocken zu zaubern. Dabei setzte er seinen Umhang in Brand. Lachend löschte Hermine ihn mit einer Wasserfontäne. "Ja.", antwortete ich grimmig und wedelte mit dem Zauberstab. Eindeutig etwas zu heftig, denn ein Schwall Wasser schoss draus hervor und riss Dean fast aus den Schuhen. "Entschuldige.", murmelte ich halbherzig und widmete mich wieder dem Brief auf meinen Tisch. War es >die Braut<, von der Sirius hatte erzählen wollen. Oder ging es um etwas ganz anderes. Ich fuhr mir durchs Haar. "Das ist zum verrückt werden.", zischte ich und schmiss meinem Zauberstab auf die Tischplatte. Er prallte davon ab und landete klappernd auf dem Boden. Ron hob ihn auf. "Hier.", sagte er und reichte ihn mir. Dabei sah er mich mitleidig an. "Was?!", fauchte ich. "Bin ich etwa zu bemitleiden, oder warum siehst du mich so an?" Ron zuckte leicht zusammen, weil ich so schrie. Glücklicherweise hatte Lavander in genau diesem Moment einen Vase umgestoßen und das Zerscheppern eben dieser übertönte meinen Wutausbruch. "Aber Harry, schrei ihn doch bitte nicht so an. Wir meinen es nur gut mit dir.", sagte Hermine und versuchte, ruhig zu bleiben. "Ach, und als ich letztes Jahr gesagt habe, Malfoy plant etwas und Snape ist sein Komplize, habt ihr es da auch nur gutgemeint?", fauchte ich. Hermine zuckte zusammen. "Ja, da siehste mal, was passiert, wenn ihr es gut meint. Ich weiß, wie es ist, wenn einem keiner glaubt. Bin praktisch dran gewöhnt. Also lasst eure >gutgemeinten< Ratschläge und turtelt weiter miteinander rum!" Beide liefen rosa an. Vielleicht war ich zu weit gegangen, aber das mir die beiden dauernd aufs Neue hin nicht glaubten, machte mit wahnsinnig. In den nächsten paar Stunden redeten wir kein Wort miteinander. Ron schien immer noch durcheinander, weil ich behauptet hatte, er würde mit Hermine turteln. Und Hermine wirkte gekränkt. Eigentlich kränke sie doch mich und nicht umgekehrt. Egal, es gab wichtigeres. >Die Braut<. Als ich in meiner Freistunde vor dem Mittagessen zu Lupin ins Büro kam, war er nicht da. Wahrscheinlich unterrichtete er gerade. Na ja, gut. Würde ich halt alleine suchen. Die Bücher lagen immer noch auf dem Sofa. Nur ein kleiner Stapel lag ordentlich auf dem Tisch. Das war wohl der, den Lupin schon durchgeschaut hatte. Ich schmiss mich aufs Sofa, griff mir eins der Bücher und schlug es auf. Es war ein Buch über Hexen im Mittelalter. >Die Braut< war schnell im Inhaltsverzeichnis gefunden. Es handelte sich um eine Hexe, die um 1685 gelebt hatte und die Braut von genau zweiunddreißig Prinzen und Königen gleichzeitig gewesen war. Sie beherrschte Metamorphose; also war sie ein Formwandler. So gelang es ihr, mit allen gleichzeitig verheiratet zu sein. Ohne groß nachzudenken war mir klar, dass diese >Braut< kaum gemeint sein konnte. Ich packte das Buch auf den Stapel für schon gelesene Bücher und langte nach dem nächsten. Dieses Buch handelte über giftige Pflanzen. Es gab eine Blume, die hieß >die Braut<. Sie war hochgiftig und sehr selten. Man hatte sie früher verwendet um Riesen zu töten, da ihr Gift schnell und effizient wirkte. Ich schlug das Buch zu. Dies war auch nicht das richtige. Nach dem zehnten Buch fiel ich seufzend nach hinten in die weichen Kissen des Sofas. Ich hatte mir so viel erhofft. Ich hatte wirklich gedacht, durch diesen Heinweiß endlich mal ein Stückchen weiterzukommen. Aber Pustekuchen; ich war immer noch dort, wo ich angefangen hatte. Das Mittagessen ließ ich aus. Lupin kam und zauberte ein paar Sandwichs. Hungrig futterte ich drauf los und las das (aus meiner Sicht) millionste Buch. "Hier ist auch nichts!", stieß ich wütend aus und warf das Buch in die Ecke. "Harry, beruhige dich.", sagte Lupin und sah mich an. "Wenn du dich aufregst, bringt uns das auch nicht weiter." Ich schloss die Augen. "Ich weiß... .", murmelte ich." ...aber ich suche schon solange und endlich dachte ich, etwas gefunden zu haben... ." Lupin lächelte leicht. "So schnell geht das nicht. Obwohl ich deine Gefühle durchaus verstehen kann." Er klopfte mir väterlich auf die Schulter. "Na komm, lass uns noch ein Bisschen schauen. Dann kannst du in den Unterricht." Mein Streit mit Ron und Hermine nahm gewaltige Ausmaße an. Denn nach dem Unterricht, als ich in den Gemeinschaftraum kam, wollten die beiden mich mit einem Fluch belegen, damit ich >mir nicht wieder die Nacht um die Ohren schlug<, wie Hermine besserwisserisch behauptet hatte. Gott sei Dank reagiert ich sofort und blockte den Zauber ab, so dass Hermine, nun mit einem Lähmungszauber auf dem Boden lag und entsetzt an die Decke stierte. "Tja, das war wohl nichts.", bemerkte ich trocken und trat über sie rüber. Ron war sofort hingehechtet und hatte den Gegenzauber gesprochen. Mir war klar, das er ihn vorher geübt hatte. Denn diesen Zauber hatte er sonst nie hingekriegt. "Ihr solltet es lassen.", sagte ich, halb auf der Treppe zum Jungenschlafsaal stehend. "Ich werde das Geheimnis lüften - mit oder ohne euch." Ich spürte Rons Blick, der mir die Treppe hoch folgte. Nun übertrieben die Beiden aber maßlos. Sie wollten es nicht? Okay - dann sollten sie sich gefälligst raushalten. Aber mich zu verfluchen - ich konnte es nicht fassen. Und solche Leute bezeichnete ich als meine besten Freunde. Geknickt ging ich nach dem Abendessen zu Lupin. Klar war ich sauer auf meine Freunde - aber trotzdem hätte es mich irgendwie gefreut, wenn sie mir geholfen hätten statt mir Steine in den Weg zu legen. Gemeinsam haben wir bisher jedes Rätsel gelöst. Ich verstand nicht, warum sie sich auf einmal so dagegen sträubten. "Hallo Harry.", grüßet Lupin freundlich als ich sein Büro betrat. Ich sah auf. Der Professor war nicht alleine. Neben ihm, eine dampfende Tasse Tee in der Hand, saß Tonks. Ach ja, seit ein paar Monaten waren die beiden ja ein Paar. Mein Gehirn hatte dies irgendwie noch nicht gespeichert. "Hallo Tonks.", sagte ich und trat an den Tisch. Sie stellte ihre Tasse ab. "Harry, wie geht es dir?" >Wunderbar<, wollte ich antworten, aber das wäre gelogen. "Nun ja, eigentlich nicht so gut.", begann ich und erzählte ihr von meinem Streit mit Ron und Hermine. Sie nickte verständnisvoll. "Ich verstehe dich...", sagte sie. "Aber ich verstehe auch deine Freunde. Sie machen sich Sorgen..." "Aber sonst war es ihnen egal. Sonst haben sie immer mitgemacht. Und jetzt, wo es mir so wichtig ist, lassen sie mich einfach im Stich!", brach es aus mir raus. Lupin zog mich neben sich aufs Sofa. "Sieh mal Harry.", sagte er ruhig. "Immer, wenn du in irgendeinem Geheimnis gewühlt hast, bist du im Krankenflügel gelandet. Sie wollen einfach nicht, dass dir etwas passiert." "Aber wenn sie mir helfen würden, ginge es viel schneller und außerdem wären wir dann zu dritt, falls was passieren würde.", murmelte ich und nahm mir einen Keks aus der Schale vom Tisch. "Sicher. Aber trotzdem solltest du dich mit ihnen vertragen. Wenn sie dir nicht helfen wollen, ist das ihre Entscheidung." Tonks lächelte mich über den Tisch hinweg an. Ich fuhr mir durchs Haar und nickte. "So, und nun erzählt mir mal von eurem Geheimnis!", sagte Tonks nüchtern und griff sich ebenfalls einen Keks. Ich erzähle ihr in kurzen Sätzen, um was es sich handelte. Als ich endete, verschluckte sie sich an ihrem Keks. Lupin klopfte ich sachte auf den Rücken. "Was hast du?", fragte er besorgt. "Dieses Geheimnis hat Sirius in seinem Tagebuch erwähnt. Es ist bei mir zu Hause. Ich habe es nicht gelesen, da ich es für gemein empfunden habe, das Tagebuch eines Toten zu lesen. Aber als es mir versehentlich heruntergefallen ist, las ich etwas über ein Geheimnis von ihm und James. Ich habe es schnell wieder zugeklappt und in die Schublade getan. Vor ein paar Tagen habe ich es dann neben seinem Grab verbuddelt. Damit er immer noch drin lesen kann." Sie lächelte gequält. "Warum hast du es mir nie gezeigt?", fragte Lupin empört. Ich beachtete ihn nicht. Viel wichtiger war: >Was stand drin?<. "Tonks, kann ich es ausgraben?" Sie starrte mich an, als wäre ich von allen guten Geistern verlassen worden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)