Ringe Des Verbergens von kruemmel_13 (HerminexRon) ================================================================================ Kapitel 15: Besserung --------------------- 15. Kap: Besserung Eigentlich ein sehr guter Ort um in Ruhe nachdenken zu können. Und genau das tat die Siebzehnjährige nun. In den letzten Tagen war so viel passiert, dass Hermine sich nicht mehr an jedes Detail erinnern konnte, aber eine Sache hatte sich in ihr Bewusstsein gebrannt. Ron hatte sich die ganze Zeit um sie gesorgt und sie sogar mehr besucht als je zuvor. Und noch eine Sache beschäftigte die Siebzehnjährige: Die letzen Momente bevor sie zusammengebrochen war. Hatte er sie wirklich küssen wollen, oder hatte sie sich das nur eingebildet? War da vielleicht doch mehr als sie sich in der letzen Zeit erhofft hatte? „Nein! Daran darfst du noch nicht einmal denken!“, leise und doch mit starkem Nachdruck verbot sie sich die Gedanken und starrte dann mit glasigen Augen an die gegenüberliegende Wand. Irgendwo innerlich wusste sie ja, dass es ihr nicht gut tat solchen Gedanken nachzuhängen. Sie wusste doch wohin das führte. Und trotzdem, was sollte sie denn gegen ihre Gedanken tun? Sie konnte sie ja schlecht ganz und gar verdrängen. >Nein, du bildest dir das alles nur ein. Ron ist dein Freund, dein bester Kumpel! Und er ist mit Angelina zusammen! Du solltest dich für ihn freuen, also wirklich Hermine! <, doch es half alles nichts. Ihre Gedanken hingen bei ihm fest… Vielleicht brauchte sie einfach noch ein wenig mehr Zeit um ihn ganz loszulassen und ihn wieder nur als Freund zu betrachten. Jetzt wo sie doch Freunde brauchte, denn sie hatte in der Zeit, die sie hier im Krankenflügel verbracht hatte einiges über sich erfahren. Vor allem was sie hatte; Bulimie (nervosa. Das Gesamte Muster ließ sich auf ihr Verhalten übertragen und passte 100%ig. Sie hatte es auch schon Ginny kurz gesagt, die sich erst einmal das Buch nehmen musste um zu verstehen was es war. Sie war ebenso geschockt gewesen, wie Hermine. Bulimie[nervosa] fiel unter Essstörungen und war eine Sucht. Mit der Zeit konnte man echte Schäden davon tragen und in den Muggelbüchern hieß es, dass die wenigsten ohne Hilfe von außen damit fertig wurden und dann aufhören konnten. Wie es bei einer Sucht nun mal so ist, wurde das Verlangen stärker. Immer das gleiche Verhalten: eine Menge kalorienreiches Zeug in sich hineinstopfen und danach, meist aus Schuldgefühlen, dass verzehrte wieder aus dem Magen holen, entweder durch Erbrechen oder mit Hilfe von Abführmitteln. Das einzige was sich änderte waren nun mal die Abstände. Hervorgerufen wurde das ganze durch unterschiedliche Dinge und die meisten Muggel schämten sich sehr, dies vor Bekannten zuzugeben. So entstand ein Teufelskreis, weil man sämtlichen Frust in sich hineinfraß und aus diesem herauszukommen war wirklich schwer. Aber Hermine hatte es sich ganz fest vorgenommen. Sie würde es schaffen und auch Ginny hatte sie bestärkt, weil sie den starken Willen der Braunen schon immer ein bisschen bewundert hatte. Doch als sie erneut nach den Gründen fragte, stellte Hermine ein wenig auf Durchzug. >Warum kann ich es nicht einfach Ginny sagen? Sie versucht so mir zu helfen und ich sage es ihr einfach nicht. < Ein bisschen hasste Hermine sich dafür schon, aber sie hatte einfach Angst und Ginny hatte ihr ihre Hilfe schließlich auch so versprochen. Die Zeit verging und der Rothaarige träumte immer wieder von der Siebzehnjährigen. Doch von Angelina entfernte er sich immer weiter. Er gab sich auch keine große Mühe mehr in ihrer Beziehung und blockte alles ab, was in irgendeiner weise über einen Kuss hinausging. Mit der Zeit wurde das blonde Mädchen immer saurer und enttäuschter, denn sie liebte Ron so sehr. Doch auch das kümmerte Ron nicht so sehr, er wusste eigentlich nicht einmal mehr, warum er mit ihr zusammen war. Warum machte er nicht einfach Schluss? Denn was brachte es noch mit ihr zusammen zu sein? Nach einem anstrengenden Schultag, der erst vor einigen Minuten wirklich aufgehört hatte, als Hermine endlich meinte, dass sie für heute genug getan hatten, ließ Ron sich in seine Kissen fallen und dachte über all das nach. Er starrte gegen die Decke seines Himmelbettes und zog die Decke bis ans Kinn. Irgendwie gab ihm das das Gefühl allein zu sein. Etwas das er gerade unbedingt brauchte. Ihm war so vieles nicht klar und vor allem wusste er nicht wie er nun genau zu Hermine stand. >Ich versuche ihr zu helfen, aber bringt das überhaupt was? Ginny ist ihr sicher eine größere Hilfe. Bestimmt bin ich nicht halb so wichtig…<, dieser Gedanke machte den Achtzehnjährigen ziemlich traurig, weil er doch für sie wichtig sein wollte. Wenigstens in dem er ihr half. Stattdessen half sie ihm, indem sie den ganzen Schulstoff der Jahre mit ihm wiederholte und alle so oft erklärte bis er sagte er habe es verstanden. In dieser Beziehung war Hermine echt ein Schatz und auch sonst schien sie wieder normaler zu werden. Sie war wieder deutlich klassenbeste und Ron war sich sicher, dass sie nicht unbedingt hätte lernen müssen, wenn sie nicht in allem perfekt sein wollte. Aber sonst wusste Ron auch nicht wirklich, wie sie mit ihrem `Problem´ weiter kam. Sie redete immer noch nicht so viel mit ihm, wie mit Ginny. Aber wenn, dann war da keine Spur größerer Zuneigung oder sonst irgendwie gesteigertes Interesse an ihm. Er war sich nicht sicher, ob sie ihn überhaupt noch nehmen würde. >Bei den ganzen Problemen de da zwischen liegen… bestimmt will sie gar nicht daran erinnert werden.< Mit diesem Gedanken entglitt der junge Weasley-Sohn in seine Träume… Auch eine gewisse Gryffendor lag noch wach in ihrem Himmelbett, doch waren ihre Gedanken nicht ganz so voller Zweifel. Sie blickte ehr zuversichtlich hoch zur Decke. >Es läuft doch alles ziemlich gut. Nur selten noch gebe ich mich dem Drang hin, unzähliges an Essen in mich hineinzustopfen. Und Ron…der ist mein Freund, einfach nur mein Kumpel und ich bin froh drum. Wirklich froh, ich glaube ohne die beiden [Ginny und Ron] würde ich das nicht so schaffen.< Und tatsächlich war das braunhaarige Mädchen über den Rothaarigen hinweg. Sie konnte mit ihm reden, scherzen, lachen und ganz selten sprachen sie sogar über Angelina. Es versetzte ihr keinen Stich mehr, wenn Angelina sich am Gryffendortisch zu Ron auf den Schoß gesellte und dort mit ihnen frühstückte. Und wenn die beiden sich wirklich mal in ihrer Gegenwart küssten, ignorierte sie den kleinen Stich ins Herz ganz einfach. Es war wesentlich einfacher als sie gedacht hatte. Mit einem lächeln im Gesicht entglitt sie in einen sanften Schlaf… „Ron, was ist eigentlich los mit dir?“, Angelina hatte ihren ganzen Mut zusammen genommen und sich nun zu ihm umgedreht. Mitten auf dem Korridor war sie ihm begegnet, doch er hatte nicht einmal gegrüßt und so hatte sie die Frage einfach stellen müssen. Um sicher zu gehen, dass er nicht weglaufen würde, wie er es sonst oft tat um ihr auszuweichen, hatte sie im selben Augenblick seine Hand gegriffen und hielt diese entschlossen fest. „Was soll ein?“, erwiderte Ron bissig und wollte sich aus ihrem Griff befreien, doch Angelina ließ es nicht zu. „Ach, lass mal überlegen,“ konterte nun wieder die blonde sarkastisch, „hmm…du gehst mir aus dem weg, du küsst mich nur noch, wenn ich fast darum bettele und mir zuhören tust du auch nicht mehr. Also, was soll los sein?“ Ihre Stimme schwoll ein wenig an und ein paar der herumstehenden schauten interessiert zu dem Paar herüber. „Mein Gott, was kann ich denn dafür?“, auch die Stimme des Roten schwoll an und sie klang genervt. Und wirklich, Ron hatte keine Lust dieses Gespräch zu führen, das alles wusste er auch schon selber. „Keine Ahnung, aber du könntest es mir ja mal erklären. Aber nein, der werte Herr hat ja viel Besseres zu tun! Du sagst mir ja noch nicht mal mehr, was du tust!“, unbeabsichtigter weise schrie Angelina den letzten Satz mehr, als das sie ihn sagte und nun hatte sich fast der ganze Korridor zu ihnen umgedreht. Viele dachten, dass es noch interessant werden könnte und die meisten hatten auch schon verstanden worum es bei diesem Streit ging. „Du musst halt nicht alles wissen. Außerdem haben wir bald Prüfung, da sollte es klar sein was ich mache und wenn du noch so viel Zeit hast, dann mach doch irgendeinen Scheiß mit deinen ganzen Freundinnen. Wegen mir musst du nicht im Gemeinschaftsraum hocken und dich langweilen. Zwingt dich doch keiner zu!“, auch Ron schrie sie nun an. Er hatte völlig vergessen, dass sie von so vielen Augenpaaren regelrecht angestarrt wurden und es war im auch egal. Er hatte keine Lust mehr, das Spiel weiter zu spielen und Angelina irgendwelche Gefühle vor zu gaukeln. Es war einfach nichts mehr zwischen den beiden. Angelina, die nun den Tränen nahe war, merke es in genau diesem Moment auch, so deutlich wie noch nie. Ron hatte das Interesse an ihr verloren… „Sag doch einfach wenn du Schluss machen willst“, brachte sie schwer, aber dennoch ungewöhnlich laut hervor und sah ihrem Gegenüber fest in die Augen. „Gut ja, ich mache Schluss. Es ist aus!“ Abrupt riss der Achtzehnjährige sich von seiner Exfreundin los – was nicht allzu schwierig war, weil sie angesichts seiner Worte den Griff lockerte – , drehte sich um und marschierte geradewegs in die Richtung aus der er gekommen war. Angelina, der die Worte noch einige Sekunden in den Ohren widerhallten fiel auf die Knie und schluchzte laut. Eilends kamen zwei ihrer Freundinnen auf sie zu, stützten sie und gingen mit ihr in die entgegengesetzte Richtung. Immer wieder waren ihre tröstenden Worte zu hören und das Schluchzen der Blonden, bis sie um die Ecke gebogen waren. Sofort fingen die Umherstehenden an zu tuscheln. Einige Zeit später fand Ginny, die von ihren Mitschülern über die Szene ihres Bruders informiert worden war, eben diesen im Gemeinschaftsraum der Gryffendors. Er saß in einem der Sessel vor dem Kamin und steckte seinen Kopf – untypischerweise – freiwillig in ein Buch. Seine kleine Schwester ließ sich neben ihm in einen freien Sessel sinken und sah ihm eine weile einfach nur zu, dann irgendwann räusperte sie sich. Ein wenig erschrocken blickte der Achtzehnjährige auf und sah sie an. „Ist was mit Hermine?“, rutschte es ihm sofort über die Lippen und als Ginny mit dem Kopf schüttelte sah er erleichtert wieder in sein Buch. Die Rothaarige sah ihren Bruder verständnislos an und räusperte sich dann noch einmal. „Was ist denn?“, fragte Ron nun noch einmal und sah sie wieder an. Die Sechzehnjährige griff sich sein Buch und zuckte mit den Schultern. „Ach nichts weißt du. Es ist nur so, dass fast die ganze Schule über dich redet. Unauffälliger hättest du mit Angelina nicht Schluss machen können oder?“ Ron starrte sie einfach nur an und weil er nichts mehr hatte, was er sonst machen konnte, antwortete ihr. „Sie hat doch damit angefangen. Und sie meinte wenn ich Schluss machen will, soll ich es jetzt tun, also habe ich nichts falsch gemacht.“ Ginny schaute ihren Bruder genervt an: „Man bist du schwer von KP. Sie wollte das ganz sicher nicht, aber du musst natürlich direkt vor der ganzen Schule Schluss machen, wie doof kann man eigentlich sein?“ Jetzt sah Ron seine Schwester ebenso entrüstet an, wie sie genervt aussah und stand auf. „Ich hätte sowieso bald Schluss gemacht, also was hätte das noch gebracht. Sie ist selbst Schuld…“, mit diesen Worten wandte er ihr den Rücken zu und ließ in den Schlafsaal. Ginny blieb sitzen und starrte ihm hinterher. In letzter Zeit war ihr Bruder noch komischer als sonst! „Na, was machst du denn hier so allein?“ Überrascht drehte sich die Sechzehnjährige um und blickte in die braunen Augen ihrer Freundin. „Bis eben habe ich noch mit Ron geredet, aber der ist gerade weg.“, erwiderte sie wahrheitsgemäß und bot Hermine den Platz neben sich an. Diese setzte. „Und, schon von Ron und Angelina gehört?“, fragte Hermine beiläufig, nachdem sie schone eine ganze Weile geredet hatten. „Ja, und ich muss sagen, dass das typisch Ron ist.“ „Ja, habe ich auch gedacht, als Dean mir das erzählt hat.“ „Er hätte sie wenigstens nicht vor der ganzen Schule sausenlassen können, aber der werte Herr hatte scheinbar keine Lust mehr zu warten.“ „Also wollte er schon länger Schluss machen?“ Hermines Neugierde war ein bisschen geweckt worden. „Ja, zumindest hörte es sich vorhin so an. Naja… mir soll es egal sein, so toll war Angelina auch nicht.“ Hermine nickte gedankenverloren. Sie erinnerte sich an ein Gespräch dass sie vor einiger Zeit mit Ron geführt hatte, in dem er ihr erzählt hatte, dass er vielleicht ein anderes Mädchen liebte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie gar nicht mehr daran gedacht, aber jetzt wo er mit dem blonden Mädchen Schluss gemacht hatte... >Scheinbar ist er sich nun sicher. Würde mich ja interessieren wer die nächste sein wird. Aber naja, wir werden es wohl noch früh genug erfahren.< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)