Geschichten aus dem Land von Breath von Kafei ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Kapitel 4 Shinichi wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Es tat ihm Leid was er zu Kaito gesagt hatte. Langsam schlenderte er hoch zum Schloss… doch plötzlich sank er auf die Knie. „I-ich… was… ist mit mir… Ich fühle mich so… schwach…“ Ein Gefühl erfüllte Shinichis Körper, das ihm das Blut aus den Adern und die Luft aus den Lungen drückte. Er stützte sich mit den Händen am dreckigen Boden ab. Ein paar Dorfleute lugten durch die Fenster und starrten den jungen, verkleideten Mann an. „Mir… wird so… schwindlig…“… Tausend Gedanken schossen Shinichi durch den Kopf. Er wusste dass er vor diesen vielen Leuten nicht das Bewusstsein verlieren durfte. Er musste schnell ins Schloss zurück, dort war er sicher. Er machte sich auf den Weg, kroch über den Boden, kam jedoch nur um wenige Meter voran. „Das… ist das Ende.“ Shinichi wurde schwarz vor Augen. Sein Kopf klappte Richtung Erde. Was er nicht mehr mitbekam, war, dass ein junger Mann nach ihm griff und ihn über seine Schulter warf. Er trug ihn den Weg hinauf zum Schloss, er kannte den Geheimeneingang den eigentlich sonst niemand kennen sollte und schleppte Shinichi in seine Gemächer. Er begann damit Shinichi zu waschen und ihn auf sein Bett zu legen. Der Prinz schlief noch für ungefähr zwei Stunden, bis er mit schrecklichen Kopfschmerzen aufwachte. „W-wo… ahh… bin Ich… wer bist du?“ Der Junge Mann beugte sich über Shinichi. „Du bist es Heiji! Damit hätte ich nicht gerechnet…“ Heiji sah etwas grimmig aus. Er schloss die Augen und sah auf den Boden. „Ich habe überall nach ihnen gesucht mein Prinz. Ich glaube den Grund für ihren Schwächeanfall zu kennen.“ Shinichi versuchte sich aufrecht hinzusetzen, scheiterte jedoch, und hielt sich den Kopf. „Das war ein Schwächeanfall?“ „Ganz offensichtlich. Nun. Botschafter aus dem Königreich des Windes sind eingetroffen.“ „Was?! Das Königreich ist also eingenommen?!“ „Wie bitte?“ Shinichi hielt sich erneut den Kopf. Er durfte sein Spiel vor niemandem mehr auffliegen lassen. Er änderte seine Stimme auf den gewohnt desinteressierten Ton, und begann erneut: „Haben sie das Königreich also eingenommen?“ „Oh, Ich denke noch nicht ganz. Wir haben diesbezüglich keine Informationen. Ich denke es ist schlimmer. Irgendwer oder irgendetwas hat eine Art uralten Dämon geweckt, der bisher in den tiefen Schluchten von Venta ruhte. Er war versiegelt in seiner Grabstätte.“ „Und jemand hat ihn befreit?“ „Ja. Ich persönlich vermute es waren die Dämonen. Wobei…“ Shinichi räusperte sich. „Ja? Wobei?“ „Wobei es grauenhaft wäre wenn die Dämonen stark genug wären das mächtige Siegel unserer Vorfahren zu lösen.“ „Aha.“ Heiji ließ seinen Blick über Shinichis Körper schweifen. „Die Könige sind jetzt alle persönlich eingetroffen.“ Heiji stand auf. „Sie wollten Taten sehen, mein Prinz.“ „Ja.“ Heiji ging zur Tür. Shinichi sah ihm nach. Er räusperte sich erneut. „Heiji?“ „Ja?“ „Wieso… bin ich in Ohnmacht gefallen als dieser Dämon geweckt wurde? Was hat es mit mir zu tun?“ „Nun. Das weiß Ich auch nicht. Nur ein starker Magier, der mit seinem geistigen Auge stets über unser Land wacht, und mit jedem seiner Gedanken um Breath besorgt wäre, wäre von dem Erwachen dieser Kreatur der Art getroffen worden. Schließlich war das Siegel verknüpft mit all der Hoffnung die in unseren Köpfen rastet.“ Shinichis Blick verfinsterte sich. „Verstehe. Dann war es wohl nur eine Magenverstimmung.“ „Vielleicht. Ruht euch trotzdem aus. Ich werde einen Arzt vorbei schicken. … und ich werde versuchen die Könige so lange wie möglich hinzuhalten bis ihr euch erholt habt.“ „… ok…“. Mit einem lauten Knall verschloss Heiji die Tür. Shinichi vergrub sein Gesicht in den Händen. Er musste vorsichtiger sein. Doch er konnte nicht mehr lange leugnen wie besorgt er in Wirklichkeit war; viel mehr noch, er musste seine wahren Gedanken in seinem Kopf verstecken. Denn besonders falsche Priester waren durchaus in der Lage in seine Gedankenwelt einzudringen. Shinichi hatte Angst. Wenn er sich einen Fehler erlaubte, würde er nicht nur sich selbst in Gefahr bringen. Es klopfte an der Tür. „Herein!“ Ein Frau aus den Reihen der Priester betrat den Raum. Sie verbeugte sich vor dem Prinzen und trat an sein Bett. „Mein Name ist Mina, eine der Priester.“ Shinichi erstarrte bei ihrem bohrenden Blick. „Ich werde euch jetzt untersuchen wenn ihr erlaubt…“ „S-selbstverständlich.“ Shinichi machte seinen Oberkörper frei. Die Priesterin holte ein paar getrocknete Kräuter aus ihrem Beutel und verteile sie auf Shinichis Brust. Ein dunstiger Qualm stieg auf. Shinichi fing an zu schreien und rollte sich vom Bett. „WAS IST DAS?!“, Mina reagierte mit einem kalten Blick. „Das ist eine gängige Methode ihr Wohlbefinden zu prüfen. An dem Rauch kann ich ihre Gesundheit ablesen. Wenn ihr euch jetzt wieder auf das Bett begeben würdet…“ Shinichi keuchte. Er kannte diese Technik, er beherrschte sie sogar selbst und machte sich lächerlich vor der Priesterin. Das war ihm klar und er stieg auf das Bett. „Es tut mir Leid. Ich bin sehr angespannt in letzter Zeit… Ich meine… ich glaube Ich habe mir einen Muskel verspannt.“ „Das wird sich herausstellen.“ Mina begann die Rauchbilder auf einem kleinen Notizblock auf zuzeichnen. „Sehr interessant.“ Shinichi war mulmig zu Mute. „Was sehen sie denn.“ „Ich hätte nicht damit gerechnet… tatsächlich scheinen sie unter sehr großem Druck zu stehen.“ Mina räusperte sich und spürte wie ironisch das war, was sie sagte. „Nun ich werde ihnen ein paar Kräuter verschreiben.“ „Großartig.“ „Die sollten sie etwas gelassener… nun,… etwas… entspannter werden lassen.“ „Hervorragend.“ „Was den Anfall angeht, sollten sie sich noch ein paar Stunden ausruhen. Ich nehme an die Könige sind informiert. In der Tat wirkten sie äußert schlecht gelaunt.“ „Aha.“ Ein neues Rauchbild erschien über Shinichis Körper. „Mh? Was bedeutet das, Priesterin?“ „Bei einem normalen Menschen bedeutet es größte Besorgnis. Normalerweise würde ich starke Beruhigungsmittel verschreiben wenn dieses Bild auftaucht. Aber offensichtlich stimmt heute was mit dem Luftdruck nicht oder so… nun ja. Die hier müssten es tun. Ich werde sie in einen Beutel packen. Einmal täglich sollten sie zwei Teelöffel als Aufguss zu sich nehmen.“ „Mh… ah ja… Sagen sie das der Magd…“ „Wir ihr wünscht. ... Wenn ihr kein weiteres Anliegen habt, werde ich mich jetzt entfernen.“ „Ja, gehen sie.“ „Gute Genesung.“ „Ja.“ Mina verließ das Zimmer und Shinichi war wieder allein. Er kuschelte sich in seinem Bett ein und starrte zum Fenster. Er sah den Himmel. Er war unerreichbar und blau, aber dennoch wäre Shinichi dort jetzt tausendmal lieber als hier, in seiner eigenen Haut. Er starrte auf den Kräuterbeutel von Mina und öffnete ihn. Er roch an den Kräutern und überlegte. Er erkannte einige der Geruch, wusste jedoch nicht genau, wieso ausgerechnet diese Kräuter verschrieben wurden. Sicherlich kannte die erfahrene Priesterin einige Tricks von denen Shinichi noch nie in seinem Leben etwas gehört hatte, aber diese Mixtur gab für ihn keinen Sinn. Er warf den Beutel aus dem Fenster. Es klopfte wieder. „Hat man hier denn nie seine Ruhe?! jaahhh herein!!!“ Die Magd Mildred öffnete vorsichtig die Tür und starrte demütig auf den Boden. Ihr stand die Schamesröte im Gesicht, den Prinzen mit nacktem Oberkörper hier zu stören. „E-es tut mir so Leid. I-Ich bringe ihnen frische Äpfel und etwas Tee den mir die Priesterin gegeben hat. Es tut mir Leid.“ „…“ „Ich werde es hier hinstellen.“ Mildred hatte Tränen im Gesicht und rannte aus dem Zimmer. Shinichi hatte Mitleid mit der armen Mildred. Er drehte sich zu den Äpfeln, nahm einen Bissen und griff nach der Tasse Tee. Er roch daran, und stellte fest dass es dieselbe Mischung war. Er keuchte schwer, stand auf, und kippte den Tee aus dem Fenster. Man weiß ja nie. Er lehnte sich aus dem Fenster und starrte hinab. „Mh… wer wohl als nächstes kommt“ Und bevor er zu Ende denken konnte stürmte ein großer, bärtiger und fischiger Mann die Tür ein. Er hatte einen Dreizack in der Hand und roch streng nach Krustentier. Auf seinem Kopf war eine Krone aus Korallen. Shinichi seufzte. „PRINZ!“ Der Mann ging auf Shinichi zu. Es war der König von Akia, dem Königreich des Wassers. Ihm folgten drei junge Fischmenschen aus den endlosen Gewässern von Akia. Es war sein Hofgefolge. „PRINZ ICH KANN NICHT FASSEN WAS FÜR EIN SPIEL IHR TREIBT!“ „Och…“ Der Mann keuchte „Wie könnt ihr nur… wie KÖNNT ihr nur!“ „Mh….“ „Ich werde noch heute ihre Amtsenthebung beantragen. GUTEN TAG MEIN PRINZ“ Die drei Fischmenschen kicherten hämisch. Die Wachen kamen hereingestürzt. Einer von ihnen war Heiji. Er ging vor und stellte sich dem König gegenüber. „Lord Jabu-Jabu. Ich habe euch gebeten den Prinz ein paar Stunden ausruhen zulassen. Er ist in sehr schlechter Verfassung.“ Im nächsten Moment betrat Mina den Raum, gefolgt von der Magd Mildred, die einen neuen Tee dabei hatte. „Was ist hier los?! Als die Leibärztin des Prinzen möchte ich darum beten, diesen Raum *umgehend* zu verlassen!!!“ Doch gerade als sich alle Blicke vom Prinzen abgewandt hatten, sank Shinichi zu Boden, er war leichenblass. Er lag erneut auf dem Boden. Mina stürzte sich auf ihn und packte einen Stab aus. „VERSCHWINDET! Ich werde versuchen ihn zu retten!“ Heiji schubste Mina von dem Prinzen runter. „Denkt ihr ich lasse euch mit ihm hier alleine? Glaubt ihr allen Ernstes ich merke nicht dass ihr ihn seit Wochen vergiftet?“ „Das… das sind unerhörte Anschuldigungen. Woher wisst ihr überhaupt davon? In der Tat haben meine Untersuchungen etwas Derartiges ergeben. Aber außer mir konnte niemand etwas davon gewusst haben! Was sagt ihr jetzt, General?“ Shinichi rann ein Tropfen Blut aus dem Mund. Heiji machte einen Schritt zurück. „Widerliche alte Hexe…“ „Es ist schlimmer als ich dachte.“ „Mildred? Nehmen sie den angebissenen Apfel hier und tragen sie ihn in mein Untersuchungs- Zimmer. Wollen wir doch mal sehen von wem dieses Gift stammen könnte.“ Mildred machte einen Knicks und schnappte sich den Apfel des Prinzen in Windeseile. Sie verließ den Raum, dicht gefolgt von Jabu-Jabu und Gefolge sowie der Leibgarde des Prinzen – außer Heiji. Dieser blickte verächtlich auf Mina herab. „Falls es euch nichts ausmacht werde ich hier bleiben.“ „Nein. Solange sie sich nicht von der Stelle rühren. Es könnte länger dauern.“ Mina packte einen Priesterstab aus der Tasche und hielt ihn über Shinichis Magen. Ein Leuchten ging von ihrer Stabspitze aus und sie begann damit, mit ihren Heilkräften Shinichis Körper zu regenerieren. Sie seufzte schwer. Auch Heiji wirkte sehr besorgt. „Warum hast du den Tee nur nicht getrunken, mein Prinz… warum...“ … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)