Auf zu neuen Ufern 2 von xxNico_Robinxx (Die Jagd nach Blackbeard) ================================================================================ Kapitel 7: Ein unerwartetes Wiedersehen --------------------------------------- Robins Gedanken rasten genauso schnell, wie ihre Füße über den schlammigen Boden hinweg flogen. Hinter sich hörte sie die schweren Schritte Käpt´n Smokers, der sich nur wenige Meter hinter ihr befand. Ihr musste schnell etwas einfallen, wie sie ihm entkommen konnte. Mit seinen Teufelskräften konnte sie es nicht aufnehmen, dafür waren sie einfach zu stark. Irgendwie musste es ihr gelingen ihn abzuschütteln. Von ihrer Umgebung nahm sie nichts weiter wahr als die vielen verwinkelten Straßen. Die gräulichen, rötlichen und hölzernen Gebäude an ihrer Seite vermischten sich zu einem einzigen dunklem Gebilde. Der Regen klatschte ihr wie Nadelstiche ins Gesicht, während sie blinzelnd versuchte im Dunkel der Nacht ihren Weg vor sich zu erkennen. Der matschige Boden unter ihren Füßen war schlüpfrig und immer wieder merkte Robin, wie ihre Füße leicht wegrutschten. Ihr kurzes Top war durch den Regen vollkommen durchnässt und saugte sich an die nackte Haut, während die braune Masse der Erde kalt an ihren Beinen herunterlief. Vor sich sah Robin eine Abzweigung näher kommen. Sie streckte ihren Körper weit nach vorne, um an Geschwindigkeit zuzunehmen, während sie innerlich darum betete, dass diese in keiner Sackgasse endete. Als sie dann in die Straße einbog, sah sie mit Erleichterung, dass diese nach wenigen Metern auf eine andere, viel breitere Straße führte. Vielleicht eine der Hauptstraßen, dachte sich Robin, während sie sich nach rechts wandte. Als sie ihren Körper eng in die Kurve legte, rutschte plötzlich ihr linker Fuß in einer Pfütze unter ihr weg und sie verlor den Halt. Keuchend lag sie auf dem kalten, schlammigen Boden, während Tränen in ihre Augen stiegen. Ein alles verzehrender Schmerz jagte durch ihre Schulter und sie hoffte, dass wegen des Sturzes sich ihre Wunde nicht aufgerissen hatte. "Wie konntest du es nur all die Jahre über schaffen?" Atemlos schaute Robin auf. Nur wenige Schritte von ihr entfernt stand Smoker mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht. Sein imposanter Brustkorb hob sich in einem gleichmäßigen, ruhigen Rhythmus, der nicht erkennen ließ, dass der Mann gerade einen anstrengenden Spurt hinter sich hatte. Das graue Haar fiel ihm feucht ins Gesicht, das er sogleich mit einer Hand zurückstrich. "Seit mehr als zwanzig Jahren bist du bereits auf der Flucht vor der Marine", sprach er langsam weiter, so, als würde er mehr zu sich selbst sprechen, und nahm seine beiden Zigarren zwischen die Finger, während er die junge Frau aufmerksam beobachtete. "Und jetzt liegst du hier vor meinen Füßen, wie auf einem Präsentierteller. Und das nur wegen eines Sturzes. Ich frage mich, wo deine Raffinesse geblieben ist, die man dir nachsagt?" "Sie befindet sich genau hinter dir", antwortete Robin leise und mit einem kalten Lächeln. Sie hatte sich inzwischen langsam auf ihre Knie erhoben, als sie jetzt ihre Arme vor der Brust kreuzte und hinter Smoker zwei Arme aus der Erde wachsen ließ, die ihn an den Fußgelenken packten und diese unter ihm wegzogen. Alle viere von sich gestreckt, war es jetzt der Marine-Offizier, der völlig überrumpelt im Matsch landete, während Robin bereits wieder auf den Beinen war. Mit dieser Aktion hatte sie erreicht, sich genügend Zeit zu verschaffen, um in die nächsten Querstraßen zu rennen, ohne dass sie dabei von Smoker verfolgt wurde. Kalter Schweiß vermischte sich mit den Regentropfen auf ihrer Stirn, während Robin immer wieder in irgendwelchen Straßen einbog. Obwohl sie den Marine-Offizier nicht sehen konnte, hörte sie dennoch seine Stimme, die erbost ihren Namen rief. Verzweiflung überkam sie. Sie musste einen Unterschlupf finden. Irgendwas, wo sie sich verstecken konnte. Robin wusste, es würde nicht mehr lange dauern, dann würde es in den ganzen Straßen nur so von Soldaten wimmeln. Und dann wäre es nur noch eine Frage der Zeit, wann sie sie hätten. Ein helles Licht auf der linken Straßenseite weckte ihre Aufmerksamkeit, das aus zwei großen Fenstern schien. Ein kurzer Blick auf das Schild über der Tür verriet ihr, dass es sich um ein Wirtshaus handelte. Doch das war ihr im Moment egal. Für sie bedeutete das Licht eine kurze Verschnaufpause, in der sich Robin wieder sammeln konnte. Daher stieß sie die Tür schwungvoll auf und befand sich im nächsten Augenblick in einem großen Schankraum. Mit einem leisen Klicken fiel die Tür hinter ihr zurück ins Schloss, das sich in der Stille des Raumes unnatürlich laut anhörte, in dem zusätzlich noch ihr angestrengtes Atmen zu hören war. Schnell bemerkte Robin, dass sich die überraschten Blicke der Männer um sie herum schon bald in lustvolle Gier verwandelten, während sie ausgiebig ihren von schlammbeschmierten Körper musterten, deren Brust sich in einem aufgeregtem Rhythmus hob und senkte. Daher schloss Robin mit vor Kälte steifen Fingern den Reißverschluss ihrer Jacke zu, unter der ihr kurzes Top durch die Nässe alles offenbarte, um den Männern deutlich zu signalisieren: Finger weg! "Haben wir uns etwa verlaufen?" Ein hochgewachsener Mann mit rotem Kraushaar erhob sich hin und her schwankend von einem Tisch rechts neben ihr und kam auf sie zu. Als er an ihrer Seite war, legte er eine schwielige, feuchte Hand auf ihren Arm. Robin trat einige Schritte zurück, mehr aus Ekel, als aus Furcht, da von dem Mann ein säuerlicher Geruch ausging. Er missverstand ihr Zurückweichen und wollte schon zu einer Unhöflichkeit greifen, als die Tür sich erneut öffnete. Robin spürte den kalten Luftzug an ihren Beinen, als der Wind in den Raum hineinfegte. Sie musste nicht erst in die verblüfften Gesichter der Männer blicken, um zu wissen, wer hinter ihr stand. Der Mann mit dem roten Haar zog sich respektvoll von ihr zurück, während eine angespannte Stille eintrat. Für einen Moment schloss Robin ihre Augen, um ihre Kräfte für die bevorstehende Konfrontation zu sammeln. Dann blickte sie, die Hände locker an den Seiten und die Schultern gestrafft, mit stolzerhobenen Kopf vor sich. "Nun gut, Smoker", sprach Robin schließlich mit gefühlsloser Stimme, den Rücken noch immer dem Mann zugewandt, während die Männer atemlos dem Geschehen zusahen. "Die Jagd ist zu Ende." "Hast du etwa angenommen, dass du mir entwischen würdest?", lachte Smoker laut auf und stemmte die Fäuste in die Seiten. "Ich lasse keine Verbrecher entkommen." "Ach, wirklich?" Pure Ironie sprach aus diesen beiden Worten heraus, während sich ein provokantes Lächeln um ihre Lippen legte, das jedoch nur die Männer vor ihr sehen konnten. "Ich kann mir kaum vorstellen, dass du einen gewissen jungen Mann vergessen haben wirst, dem du in Alabasta begegnet bist." Robin wusste auch so, ohne sich Smoker zuwenden zu müssen, dass der Schlag getroffen hatte. "Ergibst du dich?", fragte er nach einer Weile mit neutraler Stimme. Er musste sich sehr beherrschen, um die Wut, die sie mit ihrer Äußerung geweckt hatte, nicht zu zeigen. Smoker wusste, dass es ihre Absicht gewesen war, aber diese Genugtuung wollte er ihr nicht geben. Robin hatte nach seiner Frage den Kopf gesenkt und die Augen geschlossen. Obwohl es ein anderer Ort und eine andere Zeit war, befand sie sich wieder in einer scheinbar hoffnungslosen Lage. Der Weg hinter ihr war versperrt und den Hinterausgang, wenn es den in dem Wirtshaus überhaupt gab, würde sie nicht erreichen können. Es war wie im Mausoleum in Alabasta, als sie dort nicht das erhoffte Rioporneglyph vorgefunden hatte. Damals war ihr ihr Leben nutzlos vorgekommen. Daher hatte sie auf den Zeitpunkt gewartet, in dem das Mausoleum einstürzen und sie begraben würde. Ein junges, dunkelhaariges Gesicht mit einem breiten Grinsen erschien vor ihrem geistigen Auge. Trotz ihrer eher schwachen Proteste hatte Ruffy nicht zulassen wollen, dass sie starb. Er hatte nicht gewollt, dass sie aufgab. Ein grimmiger Zug legte sich um ihre Lippen. Sie würde auch jetzt nicht aufgeben, schwor sie sich und ballte eine Hand zur Faust. Aber sie brauchte Zeit, um sich einen Ausweg einfallen zu lassen. Doch Smoker würde ihr diese Zeit nicht geben. "Was ist nun?", verlangte dieser auch schon mit ungeduldigem Ton nach einer Antwort, während er ihr gesenktes Haupt betrachtete und sich bereits am Ziel sah. Ein abfälliges Schnauben kam aus einer Ecke nahe eines der Fenster. Smokers gesamte Konzentration richtete sich auf die junge Frau vor ihm, wodurch der Marine-Offizier den Mann jedoch gütigst ignorierte. Aber nicht Robin! Obwohl sie scharf über eine Lösung nachdachte, war das Geräusch dennoch an ihre Ohren gedrungen. Furcht hielt sie davon ab, die weit aufgerissenen Augen in die Richtung wandern zu lassen, aus der das Schnauben gekommen war. Ihr Herz klopfte wie wild und drohte in ihrer Brust zu zerspringen, während sich ein winziger Funken Hoffnung in ihrem Inneren zeigte, der sich schon bald darauf in Gewissheit umwandelte. Nein, sie irrte sich bestimmt nicht. Chopper raffte sich langsam auf. Die Tränen, die langsam an seinen Augenwinkeln hinab liefen, vermischten sich mit den Regentropfen in seinem Fell. Verzweiflung stand in seinem Blick, als er in die Richtung sah, in der Robin und Smoker vor kurzer Zeit verschwunden waren. Was sollte er tun? Klein und verlassen kam er sich vor, wie er so inmitten auf der Straße stand. Weit und breit war nichts zu hören, außer den prasselnden, unnachgiebigen Regen, der auf seinen Hut niederging. Er kannte das Gefühl, das sich langsam über sein kleines Herz legte. Es erinnerte ihn an die Zeit, als er noch bei seiner "Familie" gelebt hatte. Ständig hatten sie in einer großen Herde auf einer saftigen Wiese gestanden, während sie das frische, grüne Gras gerupft hatten. Nur er, Chopper, musste sich abseits der anderen aufhalten. Sie hatten ihn nicht gewollt. Seine blaue Nase hatte ihn zu etwas anderem gemacht. Neidvoll hatte er immer mit ansehen müssen, wie die anderen Elche seines Alters miteinander gespielt hatten. Ihn hatten sie nie beachtet. Und als er dann unabsichtlich von der Mensch-Mensch-Frucht gegessen hatte, wurde alles noch viel schlimmer für ihn. Er war kein Elch mehr, wodurch die Herde ihn ganz aus ihrer Gruppe verstoßen hatte. Aber er war auch kein Mensch! SIE hatten ihn als ein Monster bezeichnet. Auf einmal war Chopper zu einem Wesen geworden, das nirgends hingehörte ... das keinen Platz auf der Welt hatte. Chopper wischte sich mit einem Arm über die laufende Nase. Entschlossen straffte er seinen Rücken. Er wusste, was er jetzt zu tun hatte! Obwohl Robin und Smoker einen zu großen Vorsprung hatten und der Regen es ihm unmöglich machte ihre Spur aufzunehmen, gab es eine andere Möglichkeit, wie er der Freundin helfen konnte. Die Augen fest zusammengepresst, rief sich der kleine Elch die Geschehnisse vor Augen, seit er und Robin das Gasthaus verlassen hatten. Er hoffte, auf diese Weise den Weg zurückverfolgen zu können, den sie gegangen waren. Doch durch die aufsteigende Panik, angesichts des Zeitdrucks unter dem Chopper stand, gelang es ihm nicht, sich daran zu erinnern, wie sie gegangen waren. Wieder stieg ein Schluchzen in seiner Kehle auf, das er jedoch mühsam unterdrücken konnte. Er wollte nicht aufgeben. Endlich hatte er das gefunden, wonach sich sein Herz all die Jahre über gesehnt hatte: eine Familie zu haben! Denn nichts anderes waren seine Freunde für ihn. Sie hatten ihn nicht wie ein Monster behandelt oder wie etwas Unnormales, sondern ihn so akzeptiert, wie er war. Und seine Freunde, das stand für Chopper fest, würde er mit seinem Leben beschützen. Grimmig schaute sich Chopper um. Leutnant Tashigi würde schon bald mit einem Haufen Soldaten zurückkehren, also musste er schleunigst von der Straße verschwinden. So schnell, wie ihn seine kleinen Beine tragen konnten, lief er ein Stück die Straße hinunter, aus der er und Robin zuvor gekommen waren. Vor einem der Wohnhäuser war ein kleiner Garten angelegt, in dem ein großer Kirschbaum stand, deren lange, starke Äste sich dem Himmel empor streckten. Geschickt kletterte Chopper an dem Baum hoch, wo er von einem extrem dicken Ast auf das nasse Dach des Hauses sprang. Plötzlich verloren seine Hufen auf dem glitschigen Untergrund ihren Halt und Chopper rutschte bäuchlings das Dach hinunter. Bevor er aber ganz hinunterfiel, gelang es ihm noch im letzten Augenblick sich an der Dachkante festzuhalten. Wenige Sekunden blieb er regungslos in der Luft hängen, derweil sein Herz versuchte zu seinem normalen Rhythmus zurückzufinden. Die heimlichen Trainingsstunden an Bord der Flying Lamb machten sich jetzt bezahlt, als er sein gesamtes Gewicht zurück auf das Dach zog. Vorsichtig stand Chopper auf und sah sich um. Sowohl von seiner linken Seite als auch hinter ihm konnte er in der Ferne schwache Lichtpunkte in der Dunkelheit ausmachen, die sich in etwa auf seiner Höhe befanden. "Das könnten die beiden Stadttore sein", überlegte der kleine Elch laut, während er mit gekrauster Stirn dann nach rechts blickte. "Wenn meine Vermutung richtig ist, befindet sich das Viertel dann in dieser Richtung." Nach diesen Worten wandelte sich Chopper in seine Elchform um und sprang von einem Dach zum anderen. Es war eine mühsame Anstrengung, da er immer wieder drohte auf den rutschigen Schindeln auszugleiten. Doch seine wilde Entschlossenheit bewahrte ihn vor einem schmerzhaften Sturz, so dass er unermüdlich die Entfernungen zwischen den einzelnen Häusern überwand. Nach etwa zehn Minuten erreichte er das Ende der Häuserzeile. Schnaufend blickte Chopper vom Rand des Daches aus hinunter. Eine Backsteinmauer trennte die dahinter liegenden Gebäude von den übrigen. Er hatte es also geschafft! Vor ihm befand sich das Schurken-Viertel! Als er die Straße links von ihm entlang sah, machte er einen Lichtschein hinter der Mauer aus. Sogleich vermutete er, dass dort der Eingang zum Viertel war. Doch anstatt sich darauf zu zu bewegen, schritt Chopper zurück ans andere Ende des Daches. Er hatte nicht die Zeit und die Geduld sich mit Rigos und Sammy auseinanderzusetzen. Daher senkte er jetzt den Kopf und scharrte mit einer Hufe, während er starr vor sich blickte. Ich muss es schaffen, dachte er noch bei sich, als Chopper auch schon im nächsten Augenblick wild über das Dach raste. Mit den Hinterläufen stieß er sich kraftvoll an der Abschlusskante des Daches ab, während er dann mit gestrecktem Körper durch die Luft flog. Es war ein schmerzhafter Aufprall für ihn. Die Entfernung zwischen Haus und Mauer betrug etwa fünf Meter. Als sich sein Körper langsam in der Luft senkte, hatte er es gerade eben noch so geschafft einen Vorderhuf auf die obere Kante der Mauer zu setzen und sich nochmals abzustoßen. Dadurch hatte Chopper jedoch sein Gleichgewicht verloren, wodurch er hinter der Mauer auf den Boden prallte. Benommen und schwer atmend blieb er eine Weile auf dem schlammigen Boden liegen, während seine Flanken aufgeregt bebten. Mühsam erhob er sich auf seine zitternden Beine, wobei er mehrmals seinen Kopf schüttelte, um seinen verschwommen Blick zu klären. Ohne sich noch weiter umzusehen, rannte er dann auch schon wieder los. Nach zahlreichen Abzweigungen erreichte Chopper schließlich das Gasthaus, in dem er und seine Freunde untergebracht waren. Doch zu seiner maßlosen Enttäuschung musste er feststellen, dass die Tür abgeschlossen war, und hinter den Fenstern drang auch nirgends Licht. Daraufhin begab er sich in die Gasse neben dem Haus und stellte sich unter dem Fenster auf, das, nach seiner Schätzung hin, zu dem Zimmer der Freunde gehörte. "Ruffy!", schrie Chopper laut und wartete einige Sekunden, ob sich in dem Zimmer etwas tat. "Ace! Wach auf!" Nichts rührte sich hinter dem Fenster. Ein genervtes Stöhnen entrang sich seiner Kehle, während Chopper innerlich den festen Schlaf seiner Freunde verfluchte. Dabei sah er einen kleinen Stein auf dem Boden vor sich liegen. Grimmig wandelte er sich daraufhin in seine halbmenschliche Gestalt und nahm den Stein in seine Hand. "Leute, jetzt wacht endlich auf!", versuchte Chopper es erneut. Als wieder nichts geschah, holte er mit seinem Arm weit aus. Zur selben Zeit, als er den Stein aus seiner Hand warf, sah er entsetzt, wie ein dunkler Schatten das Fenster öffnete, der im nächsten Augenblick getroffen zu Boden ging. "Was soll denn dieses Theater?", hörte Chopper auch schon die aufgebrachte Stimme Sanjis. "Verdammt noch mal, was soll dieser Lärm?", ertönte eine Stimme aus dem Nachbarzimmer. "Seid endlich still!" "Ich will schlafen!" Von überall her kamen zornige Rufe über die nächtliche Störung, während in einigen Zimmern Licht angezündet wurde. Zerknirscht über den Aufruhr, den Chopper verursacht hatte, trat er näher unter das Fenster. "Sanji!", rief er flüsternd hoch, während er seine beiden Hände trichterförmig an den Mund legte. "Sanji, hörst du mich?" Kurz darauf erschien der blonde Schopf des Smutjes über dem Fenstersims, der verwirrt zu dem Freund hinabblickte. "Chopper?", rief Sanji leise und runzelte erstaunt die Stirn. "Was machst du da draußen?" "Wir haben keine Zeit für Erklärungen", rief der Freund mit unterdrückter Stimme hinauf. "Robin steckt in Schwierigkeiten!" Eine vollkommene Ruhe ergriff von ihrem Körper und Geist Besitz und langsam hob Robin ihren Kopf. Atemlos sahen die Männer zu, wie ihre blauen Augen einen entschlossenen Ausdruck annahmen, während sie sich zu ihrer gesamten Größe aufrichtete und sich zu Smoker umwandte. Der Marine-Offizier kniff die Augen zusammen, während er sich innerlich eingestehen musste, dass er sich geirrt hatte. Diese Frau würde nicht aufgeben, schüttelte er in Gedanken den Kopf. Stärke und eine grimmige Entschlossenheit gingen von ihr aus, die jeder im Raum spüren konnte. "Wenn du mich haben willst", sprach Robin mit klarer, kalter Stimme, "dann musst du mich schon holen kommen." Aus ihrem Augenwinkel nahm sie eine Bewegung wahr, als sich jemand lässig von einem Tisch erhob. Doch Robin wandte ihren Blick nicht von Smoker ab, dessen Kleidung nass und verdreckt an seinem bulligen Körper hinab hing. Auch er musterte sie, wie auch die anderen Männer im Raum, weiterhin, ohne die Person zu beachten, die langsam näher kam. "Was ist?", forderte Robin Smoker zu einer Reaktion auf. Um keinen Preis durfte sie zulassen, dass seine Aufmerksamkeit sich auf etwas anderes konzentrierte, während sich Stück für Stück das Bild eines jungen Mannes in ihr Blickfeld schob. Es gelang ihr nur mit äußerster Willenstärke ihre Augen nicht von Smoker abzulassen, derweil ihr Inneres sich in einem chaotischen Aufruhr befand. Deutlich konnte sie IHN jetzt sehen. "Du willst mich haben", wurde Smoker weiter von ihr provoziert, während sie aufforderungsvoll ihre Arme zu beiden Seiten weit ausstreckte. "Du kannst mich holen!" Misstrauisch kniff Smoker die Augen zusammen. Instinktiv wusste er, dass die junge Frau etwas plante. Wie er bereits zu seinem Bedauern feststellen musste, war Nico Robin ein gefährlicher Gegner, den man nicht unterschätzen sollte. Doch Smoker konnte beim besten Willen nicht erkennen, was sie vorhatte, und es gab nur einen Weg, wie er das herausfinden konnte. Daher legte er nun seine Hand fest um den Griff seines Stockes, der an seiner Seite hing, und an dessen Spitze ein Seestein befestigt war. Gerade als er ein paar Schritte auf Robin zugegangen war, erhielt er einen heftigen Schlag in den Nacken. Das letzte, was er sah, bevor er bewusstlos zu Boden ging, war das strahlende Lächeln Robins, deren Augen auf einen Punkt hinter ihm gerichtet waren. Die Gäste des Wirtshauses sprangen entsetzt von ihren Plätzen auf, während sie fassungslos den jungen Mann musterten, der den Marine-Offizier mit dem Griff eines seiner Schwerter niedergeschlagen hatte. "Das ... das wird mit einem Kopfgeld bestraft", wies ein Mann mit grau-weißem Haar und etlichen Zahnlücken den jungen Mann hin. Doch dieser ignorierte den Greis einfach und musterte aus abschätzenden Augen Robin, während er sein Schwert wieder an seiner grünen Schärpe befestigte. "Man sollte dich an die Leine legen", meinte er dann murrend an Robin gewandt und betrachtete den am Boden liegenden Smoker. "Wie kann man sich auch nur in solche Schwierigkeiten bringen?" "Das sagt genau der Richtige", erwiderte Robin schnippisch, wobei sie sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte. "Wer von uns beiden ist denn vom Berg geflogen?" Als Antwort erhielt sie nur einen frustrierten Blick, da sie es wieder einmal geschafft hatte ihn schachmatt zu setzen, derweil er laut mit den Zähnen knirschte. + Ihr habt richtig vermutet!!! Er ist es!!! Er ist am Leben!!! Und er ist wieder zurück!!! Zorro ist wieder da *jubel* Ich kann doch dem armen Sanji nicht seinen Lieblingsstreitpartner nehmen!!! Das geht doch nicht ;-) Und außerdem, was wäre denn die Strohhutbande ohne Zorro + Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)