Das Rennen von Taoya (Eine Geschichte in Gedichtform) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Das Feld reitet los Die Hunde voran Sie jaulen, kläffen, rennen Um mich herum setzen sich alle in Bewegung Auch ich treibe mein Pferd an Langsam ordnet sich der Haufen Die besseren nach vorn Die schlechteren nach hinten Ich in der Mitte Jetzt ruft der erste zum Galopp Weich wechselt mein Rappe in die schnellere Gangart Gibt es was schöneres? Das Feld nähert sich dem ersten Sprung Die vorderen setzen problemlos darüber Unter ihnen auch ich mit meinem Pferd Hinter mir höre ich, wie eines verweigert Die anderen werden unruhig Die Unruhe kriecht nach vorne Mein Rappe bleibt ruhig Die Hunde auch Sie folgen nur der Fährte Noch ein Sprung, etwas höher diesmal Vor mir kein Problem Hinter mir Wiehern und Schnauben Es geht aufs freie Stoppelfeld hinaus Es wird an Tempo zugelegt Das Pferd, auf dem ich sitze, hält problemlos mit Ein paar Waghalsige ziehen rechts an mir vorbei Ich beachte sie kaum Wir biegen wieder in den Wald ein Der Galopp wird kontrolliert Der nächste Sprung Diesmal verweigert ein Pferd vor mir Ich spüre wie mein Pferd sich sammelt und abdrückt Es ist als wär's ein Kinderspiel Hinter mir stürzt das erste Pferd Ich drehe mich um Sehe, dass alle ausweichen können Blicke wieder nach vorn Jetzt werden alle unruhig Reiter zuerst, dann die Pferde Der schwerste und gefährlichste Sprung steht bevor Zügel werden kürzer gefasst- etwas zu hastig Für bessere Kontrolle Ich lasse meine so wie sie sind Es geht um die Kurve Jetzt können wir ihn sehen Ich zügle mein Pferd ein wenig Er weiß, was auf ihn zukommt Er ist ein Hengst von edlem Blut Vollblut und Araber 5 Jahre alt Sehr jung, für ein Jagdrennen Meinen alle Doch er zeigte was er konnte, viele Male Hatte schon viele Rennen hinter sich Noch ein paar Reiter überholen mich Mit verbissenen Gesichtern Ich stelle mich in die Bügel Gebe dem Pferd den Rücken frei Der erste überspringt das Hindernis Er schafft es Das zweite Pferd verweigert Das dritte stürzt So das vierte, fünfte und sechste Die Pferde danach schaffen den Sprung Manche können dahinter nicht ausweichen Ich höre lautes Gewieher und Schreie Metall klirrt, Leder knarzt Ich nähere mich dem Hindernis Ich sehe Pferdekörper am Boden Sie versuchen aufzustehen Rollen über Reiter, kommen auf die Beine Weichen den Leibern am Boden aus Ich sehe, manche davon stehen auf Manche bleiben liegen Mein Hengst und ich bleiben ruhig Die Unruhe um uns herum stört uns nicht Er setzt elegant über das Hindernis Geschickt springt er im Zickzack über die Pferde und Menschen am Boden Er bleibt gelassen Hat es schon oft getan und weiß wohin er seine Hufe setzen muss Geschmeidig heben und senken diese sich Er war ein Phänomen Ich drehe mich um und sehe dass viele Reiter wieder auf ihren Pferden sitzen Sie fangen an, sie in Richtung Ziel zu treiben Nur ein Reiter bleibt liegen Sein Pferd liegt daneben, schwer atmend Ein Huf steht in einem komischen Winkel ab Der Gedanke, los zu reiten und einen Arzt zu holen, kommt in meinen Kopf Ich pariere mein Pferd zum Trab durch Ich weiß, ich werde den Arzt nicht holen Vielleicht tue ich es aus Rache Als Strafe, dass sich damals niemand umgedreht hat Viele sagen, hier endet das Rennen Ich sage, hier fängt es an Doch was das Ziel von diesem Rennen ist, weiß ich nicht Ich sehe wie die letzten Reiter das Hindernis nicht überspringen Auch sie beachten die Person nicht, die am Boden liegt Ich halte an Mein Pferd schnaubt Ich frage mich, warum niemand etwas getan hatte Damals Niemand hatte sich um den leblosen Reiter und das schöne schwarze Pferd gekümmert Es hatte kläglich gewiehert Und war verstummt - für immer Ich hatte es gehört, doch konnte nichts tun Damals Ich bin der leblose Reiter gewesen Damals, vor einem Jahr MJ 23.06.99 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)