Der goldene Schuss von Taiga_Aisaka ================================================================================ Der goldene Schuss... Titel: Steht wie immer oben! Autor: Vampy <~> Liios ööv Fanfiction: Weiß Kreuz Disclaimer: Nyo, immer noch nicht meines. Warnung: Darkfic, Angst, Death +++++ Hat mich jemals jemand nach meinem richtigen Namen gefragt? Oder danach, was für ein Name in meiner Geburtsurkunde steht? Warum sollten sie auch... Ich könnte ja eh niemandem die Antwort darauf geben, denn es existiert keine Urkunde, wo mein Name steht und wann ich geboren wurde, wenn ich überhaupt geboren wurde, denn an meine Eltern kann ich mich nicht mehr erinnern, wahrscheinlich hatte ich auch nie Eltern. Über mich, über meine Vergangenheit weiß niemand etwas, außer ich selbst und sie, 'meine Eltern'. Gibt es überhaupt Dokumente, wo etwas über mich steht oder existiere ich erst gar nicht? ... Wahrscheinlich existiere ich noch nicht mal. Meine Eltern waren die Ärzte und Professoren in dem Labor, wo ich mich befand, aber ich habe sie gehasst, ich habe sie immer gehasst und wollte sie umbringen, aber ich konnte es nicht... Ich konnte es diesem Alter -noch- nicht, aber ich wusste, dass ich es irgendwann konnte. Als sie, meine Eltern, bemerkten, dass ich niedere telepathische Fähigkeiten besaß, wurden mir sofort hohe Dosierungen von Drogen gespritzt, die all dies verstärken sollten, auf meine Seele und meinen Körper wurde dabei keine Rücksicht genommen. Die Drogen hatten nur ein Ziel... Sie sollten meine telepathischen Kräfte ins unermeßlichen wachsen lassen. Mit einem dreckigem Lächeln auf den Lippen und dem Satz "Hab keine Angst, Junge, es tut nicht weh!" oder "Dass ist nur zu Deinem Besten! Wir wollen Dir nur Gutes tun!" spritzten sie mir all dieses Zeug, von dem ich sofort abhängig wurde und von dem ich immer noch abhängig bin. Ich war ein Subjekt, wie viele andere vor mir, aber ich habe überlebt, während meine Vorgänger starben. Manchmal habe ich gesehen, wie sie Leichen von Jungen und Mädchen aus anderen Zellen trugen. Blut floss ihnen aus Nase, Mund und den Ohren. Ihre Augen waren verdreht, so das man nur das Weiße sah und ihre Körper waren ausgemergelt, sie sahen fast wie Skelette aus, aber waren nur wenige Stunden tot... Ich wollte nie wissen, was -sie- ihnen angetan hatten und ich wollte so nie enden. Ich kannte die Namen der anderen Kinder nicht. Die meisten von ihnen waren eh nur Zahlen und Buchstaben, die nur die Professoren kannten. Mein Name damals? Irgendwann, wie ich 6 oder 7 Jahre war, hörte ich ihn, als sich 'meine Eltern' unterhielten. >Schuldig< Warum ich so hieß und keine Zahlen oder so hatte, wusste ich nicht, aber irgendwann würde die Bedeutung meines Namens wohl schon stimmen. Ich erinnere mich noch an einen dieser Tage wo ich festgeschnallt wurde, auf einem Sitz, in einem weißen Raum, um mich herum standen wieder 'meine Eltern' und bewunderten mich, wie schön ich doch geworden wäre und das ich ein Prachtexemplar im Gegensatz zu meinen Vorgängern war. Sie schwärmten darüber, wie fortgeschritten meine Kräfte schon waren und das ich jeden Versuch überlebt hatte, den sie bis jetzt an mir vorgenommen hatten, ohne das meine Seele und mein Körper zerstört wurden. ~WOHER~ WOLLTEN SIE ~DAS~ DENN WISSEN?! Wie alt war ich zu diesem Zeitpunkt? 12? Ja, ich glaube, ich war 12 Jahre... Die psychischen Tests, die ich dann über mich ergehen lassen mussten, trieben mich fast an den Rand des Wahnsinns. Ich dachte schon, ich würde verrückt werden, aber wenn ich mich ihren Befehlen widersetzt hätte, hätten sie mir, wie schon so oft zuvor, keine Drogen gegeben und diese brauchte ich aber, denn sonst drehte ich durch, zitterte am ganzen Körper und zerkratzte mir die Unterarme, wenn sie mich nicht in eine Zwangsjacke steckten. Ich wollte dann einfach irgendwie sterben oder ich schrie einfach nur... Ja, ich war am Rand des Wahnsinns angekommen und manchmal habe ich gedacht, mir würde der Schädel zerspringen wie bei meinen Vorgängern, wenn diese Tests begannen. Manchmal war ein Tag, da spritzten sie mir neue Drogen, wollten sehen, ob meine Fähigkeiten nochmals zunahmen. In diesem Moment, wenn die neuen Drogen durch mein Blut rauschten, fühlte ich mich frei, denn ich war nicht mehr hier, nicht mehr in dieser weißen Zelle und diesem Labor. Nein, ich war nicht mehr hier und es standen auch keine Ärzte mehr um mich herum, sondern ich war irgendwo, wo mich niemand fand. Ich war einfach nur Ich. In Wirklichkeit aber, war ich völlig durchgedreht und hatte die Ärzte um mich herum alle umgebracht, in dem ich in ihren Kopf eindrang und ihnen, im wahrsten Sinne des Wortes, den Schädel explodieren ließ. Ausbrennen... Shorting nannten die anderen Ärzte dieses Syndrom und ich habe bestimmt jedes mal mindestens 10 von ihnen getötet. Es war eine ziemliche Befriedigung aus diesen wunderbaren Träumen aufzuwachen und zu wissen, dass man welche umgebracht hatte. So langsam verstand ich den Sinn meines Namen. Die Strafe folgte meist am selben Tag noch. Ich bekam kein Essen und die Drogen fielen so niedrig dosiert aus, dass ich am ganzen Körper zitterte und Wahnvorstellungen hatte. Es kam mir schlimmer vor, als die Tage, wo ich keine Drogen bekam. Einmal glaubte ich, mein Körper würde verbrennen oder zerrissen werden. Ich schrie und schrie, aber niemand kümmerte sich um mich, immerhin war ich nur ein Experiment... Manchmal steckten sie mich in eine Zwangsjacke, aber sie sahen es wohl lieber, wenn ich einfach nur schrie... Als ich 15 war, waren mein Körper und meine Seele am Ende. An diese Zeit kann ich mich kaum noch an irgendwelche Sachen erinnern, denn alle 2 Stunden wurden mir starke Beruhigungsmittel gespritzt, tat man dies nicht, drehte ich durch, 'brannte' einfach aus, brachte jeden um, der sich mir oder der Zelle näherte. Selbst wenn sie vor der verschlossenen Sicherheitstür standen, reichte es schon aus, um sie umzubringen. Meine Kräfte zeigten Wirkung. Meist war ich auf einer Liege festgeschnallt, zumindestens nahm ich das an, denn manchmal, wenn ich aufwachte und ich selbst war, fand ich mich auf eben dieser Liege vor. Oft verlor ich binnen weniger Minuten wieder mein Bewusstsein und 'brannte' wieder aus, brachte wieder Leute um, die sich in der Nähe befanden und es war eine Befreiung für mich... Ich glaube, manchmal wurde ich Tagelange mit diesen Mitteln ruhig gestellt, aber irgendwann öffnete ich meine Augen und fand mich zusammengekauert in meiner Zelle vor. Ich lag nicht auf einer Liege und trug auch keine Zwangsjacke. Das gleißend helle Licht tat mir in den Augen weh, aber ich wusste, dass dort jemand stand. Ich hatte seine Anwesenheit, seinen starken Geist sofort gespürt. War ich dadurch sogar aufgewacht? Er stellte sich so vor mich hin, dass der Schatten meine Augen bedeckte und ich zu ihm hochsehen konnte. Er trug keine weißen Sachen, so wie 'meine Eltern' es immer taten. Nein, er trug dunkle Sachen und sein ernster Blick musterte mich, aber anders, als die Blicke, die mir 'meine Eltern' schenkten. Wie alt war er? Er wirkte älter als ich, aber ich wusste es nicht, woher sollte ich so was auch wissen? Seine Augen funkelten hinter der Brille und er fragte mich etwas, aber ich verstand ihn nicht und ich wusste ja noch nicht mal, warum er hier war. Und seine mentale Barriere war zu stark, als das ich sie durchbrechen konnte. Dass war das erste Mal, dass es mir nicht gelang, in den Kopf eines Menschen einzudringen... Dann hörte ich Schritte und Ärzte stürmten in meine Zelle. Ich blickte sie an und er sah sie nicht an, sein Blick galt weiter mir. "Dreh durch...", hauchte er nun, mit einem Lächeln auf den Lippen, in einer Sprache, die ich verstand und seine Augen funkelten mich kalt an... Jetzt sitze ich auf meinem Bett und blicke aus dem Fenster. Ich arbeite für eine Organisation mit dem Namen 'Schwarz'. Nun bin ich Auftragskiller. Vom Experiment zum Killer... Ahnten 'meine Eltern' so was schon als sie mir meinen Namen gaben? Vielleicht... In meiner Hand halte ich eine Spritze, gefüllt mit einer Überdosis meiner Drogen. Crawford hat sie in den letzten Jahren stets immer niedriger dosiert, damit ich langsam von ihnen loskomme, aber was soll's? Wenn ich mir das Zeug, diese Überdosis, jetzt spritze, wach ich eh nie wieder auf. Meine Seele hat mehr Narben und offene Wunden als die von Farfarello... Ihn habe ich gemocht, denn ich weiß, wie er sich fühlt. Ein kurzer, gewohnter Schmerz, als die Nadel in meine Vene sticht und dann... Der goldene Schuss... Bilde ich mir ein, dass sich mein Körper entspannt? Ich spüre, dass meine Augenlider schwer werden und ich atme tief ein, lasse mich nach hinten in mein Bett sinken... Zum ersten Mal in meinem ganzen Leben fühle ich mich wirklich frei... 11. Juli 04 Vampy Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)